wird bestehen und würde vollständig dadurch ersetzt werden, wenn nges ir diesen Organisationen die Mitglieder angehalten werden, für ihre nationalen Kassen solche Beiträge zu leisten, daß diefelben nöthigenfalls in der Lage sind, eine Unterstützung hlt: an die ausstehenden Berufsgenossen einer anderen Nation isch zu geben.

rer.

arb Auffallend aber muß es erscheinen, daß in Deutschland Der engere Anschluß an die internationalen Berufsgenossen auch von solchen Gewerben mit besonderer Energie durchzu­hlt: führen versucht wird, die im eigenen Lande noch recht ber mangelhafte Organisationen haben, aber trotzdem einer Ver­ulz bindung der sämmtlichen deutschen Gewerkschaften unsym­

pathisch gegenüber stehen. Unter keinen Umständen vermag bey aber die internationale Thätigkeit früher einen Erfolg zu berzeichnen, ehe nicht die nationale sich genügend entwichelte. die Die zunächst liegende Frage ist nur die: Sollen neben ang zu schaffenden nationalen Sekretariaten noch Vertrauens­männer für größere Industriegruppen ernannt werden?

ben

Gleichviel wie diese Frage, ob verneinend oder bejahend, beantwortet werden mag, immer wird vorläufig von einer Berichterstattung über die Lage des Gewerbes Abstand ge­nommen werden müssen und sich die internationale Fühlung nur auf Mittheilungen über Streifs, eventuell deren Unter­tügung, beschränken. In Deutschland wenigstens wird bei eine der gegenwärtigen Lage der Organisationen dies unerläßlich die ein. Die Berichterstattung der Vertrauensmänner bedingt nter doch vor Allem, daß dieselben einen Einblick in die Verhält­men, nisse der ihnen unterstellten Arbeitergruppen haben; dies aber nale it in Deutschland noch völlig unmöglich, weil die einzelnen seren Organisationen noch getrennt marschiren und eine Verbin­dachung zu Industriegruppen noch nicht vorhanden ist. Dies räfte würde eine Aenderung erfahren, sobald die verwandten niäre Berufsorganisationen sich zu Unionen verbinden. wird.

Es ist also unzweifelhaft, daß von den Organisationen ochen des eigenen Landes die internationale Wirksamkeit voll­liche ändig abhängig ist. ernt,

so

urch

Gin

Wird aber nur zunächst Berichterstattung über Ausstände ngängig sein, dann würde die Ernennung von Vertrauens­ännern sich als überflüssig erweisen, denn dann kommt es arauf an, einer solchen Mittheilung die schnellste und auch iefer pirksamste Verbreitung zu geben. Gehen nun die Berichte ings die verschiedenen Vertrauensmänner, so würde auch noch igen, me Berichterstattung an die Generalkommission erforderlich ber, ein, um bei der Organisation, welche sich die deutschen Ge­diese werkschaften zu geben gedenken, auch andere Gewerke zur auch Unterstützung heranzuziehen. Bei der heute bestehenden Ein­üchichtung würde aber, sobald die Gewerkschaften einsehen ge­die ernt haben werden, daß über alle wesentlichen Vorgänge in fühen Organisationen die Generalfommission zu unterrichten die it( was heute leider noch nicht der Fall ist), jede Mit­ssen heilung durch das Blättchen der Generalfommission in irzester Frist allen Blättern und Organisationen des In­leitet nd Auslandes zugänglich gemacht werden.

aten,

tens

Für den vorläufig immer noch zugänglichen inter­Nationalen Nachrichtendienst würde also für Deutschland die dreis Beneralkommission völlig genügen. Wie auch die Verbindung Diese Deutschland beschaffen sein mag, alle Organisationen strie inden in der Generalfommission die Zentralstelle. Diese atten, heute schon, und wird es noch viel mehr werden, über bare Stärke und Leistungsfähigkeit der einzelnen Organisationen Ver rientirt, und vermag also bei Anfrage über jeden Fall die obie ustunft zu ertheilen. Die Verständigung über die Lage r einzelnen Gewerbe in den verschiedenen Nationen kann ber heute durch Anstausch der Fachblätter erfolgen. Die nzelnen Organisationen veröffentlichen schon heute in be­Nach mmten Zwischenräumen Uebersichten, und genügte der genseitige Austausch dieser durch die Fachpresse gegebenen nächst Berichte. Bei weiterer Ernennung von Vertrauensmännern In irften oft leicht Unregelmäßigkeiten eintreten, weil bei der tom Berschiedenheit der Berichterstattung oft wichtige Sachen icht schnell genug ihre Erledigung finden könnten.o

einer

annt

fani

r ge

der

Deren

eneigt

aft zu

ein

Wirts

perbes

mittel

werts

werden

irken,

Leute

werner,

eines

Wir halten also dafür, daß vorläufig von einer Ernen­ung von Vertrauensmännern Abstand genommen und die Beneralfommission durch Zuführung von Berichten in den Stand gesetzt wird, die gewünschte internationale Verstän­gung zu besorgen. Mit der Zeit, bei der weiteren Entwick ng der Organisationen wird sich wohl ein internationales Bertrauensmännersystem als unerläßlich erweisen, vorläufig ber ist in Deutschland , mit Ausnahme ganz weniger Organi­tionen, der Boden für dasselbe noch nicht vorhanden. Wir issen aber vorläufig darauf Bedacht nehmen, nur solche inrichtungen zu schaffen, die sich auch als wirklich zweck­mäßig erweisen.

Bur Nothstandsfrage.

Kein Nothstand! Von der österreichischen Grenze, den Oktober. In welchem Umfange noch immer das Mehl­sehr len aus Desterreich von den preußischen Grenzbewohnern trieben wird, erhellt aus einer von dem Oberschl. Anz." wers itgetheilten Zählung, welche ein in Reusen bei Jägerndorf Desterreich- Schlesien ) stationirter Beamter vorgenommen

schon

eines

Ein

at.

Danach sind aus dem Kreise Leobschütz nach Reusen einem Tage 1400 Personen gekommen, um Mehl aus fieben in dem genannten Orte bestehenden Geschäften zu tnehmen. Dazu nimmt sich folgendes Gegenstück aus der chsischen Oberlausit vom 27. Oftober, welches der Frank­aufter 3tg." gemeldet wird, sehr lustig aus: Aus dem Grenz­te Spremberg wird gemeldet, daß daselbst kürzlich ein sehr ohlhabender Bauerngutsbesizer, welcher sich gelegentlich

uns

nur:

eine

Angst

5 ihm

at- ben

I ber

nach

ich

7 ver

en ges

nziger

letzten Reichstagswahlen als eifriger Befürworter der orn- und sonstigen Schutzölle ganz besonders hervorgethan at, mit seinem Sohne dabei abgefaßt wurde, als er einen entner Mehl von Böhmen aus über die Grenze schmuggeln ollte. Vielleicht tragen Thatsachen wie diese dazu bei, die och bestehenden Zweifel über die Existenz einer Nothlage Landwirthschaft zu zerstreuen!" Diese Herren nehmen en alle Vortheile wahr!

Die Nothstandsdeputation ans der Berliner Gemeinde­ter's waltung hat heute die zweite Sitzung gehabt. Nach An­t des statistischen Amtes herrscht zwar momentan kein Bergewöhnlicher Nothstand, aber die Berichte der von ihm ragten Industriezweige laffen deutlich erkennen, daß der it der vorstehende Winter für die Arbeiterbevölkerung ungewöhn drückend sein wird. Aus den Berichten der Magistrats­baltungen ergiebt sich, daß nach ihrer Ansicht die städti­en Bauten und sonstigen Arbeiten nach Möglichkeit ge­bert werden und daß daher keine Veranlassung vorliegt, Bahl der städtischen Arbeiter zu vermehren oder die Vor­me städtischer Bauten zu beschleunigen. Bei der nunmehr ffneten Berathung wurde Punkt 1 des bekannten sozial­ofratischen Antrages:

Entfe

einers

bred

nicht

hbarn

n und

r.

Schleunige Jnangriffnahme städtischer Arbeiten- Hoch- und Tiefbau, Straßenpflasterung, Vermehrung der bei der Straßenreinigung beschäftigten Arbeiter- in großem Umfange, um der Arbeitslosigkeit zu steuern Diskussion gestellt. In mehrstündiger Verhandlung, in her Singer den Antrag unter Verweisung auf die amt­

lichen Erhebungen, die allseitig bekannte Arbeits­Iosigkeit, und die daraus resultirende Noth= lage der Arbeiterbevölkerung, vertrat, wurde Uebergang zur Tagesordnung beschlossen, weil die im Rah­men der Etatsbewilligungen beschlossenen städtischen Bauten u. s. w. bereits in der Ausführung begriffen seien und nach Möglichkeit gefördert würden. Sämmtliche Redner erklärten sich bereit, im Rahmen der Wohlthätigkeits- und Armenpflege nach Möglichkeit dem bevorstehenden Noth­stand vorzubeugen, aber zu einem wirklich durchgreifenden Mittel, zu dem Entschluß, Arbeit zu schaffen, konnten die Herren im rothen Haus" sich nicht aufraffen denn die Annahme des Singerschen Antrages würde wie man sagte der erste Schritt zum städtischen Kommunismus sein und das auch innerhalb der städtischen Verwaltung herrschende privatkapitalistische Produktionssystem dürfe nicht angetastet werden; auch die Furcht, daß bei beschleunigter Inangriffnahme städtischer Arbeiten, ein Zuzug von aus­wärts enstehen könne, spielte eine nicht fleine Rolle und so wurde denn Punkt 1 des sozialdemokratischen Antrages wie gewöhnlich durch Uebergang zur Tagesordnung abgemurfſt.

-

Arbeiterbewegung.

-

Wien . Im Oktober wurde hier eine Organisation der in der Knopfindustrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen Niederösterreichs gebildet.

Wien - Simmering. Der Arbeiter- Bildungsverein von Sim­ mering hat seine Statuten abgeändert, und in denselben Para­graphen über die Aufnahme von Frauen, die Präzisirung betreffs der Reiseunterstügung und den Anschluß an den Unter­richtsverband eingestellt. Dieses abgeänderte Statut wurde Frei­tag den 30. v. M. genehmigt.

Die Schneidergehülfen in Sidney( Australien ) haben am 1. November die Arbeit niedergelegt. Die Schneiderinnen werden dem Beispiele folgen. Es wäre dies dann in der Kolonie der erste Fall, wo Arbeiterinnen sich direkt an einem Streik be­theiligen.

Berlin . Sonnabend den 7. November traten alle Buch­druckergehülfen, Hülfsarbeiter und Arbeiterinnen, welche die Kündigungsfrist abzuwarten hatten, den Streifenden bei. Der Austritt aus der Arbeit vollzog sich überall ganz ruhig. Ber­schiedene der größten Firmen hatten die Forderungen bewilligt.

Vereine und Verfammlungen.

"

Dessau , 24. Oktober. Unter großer Betheiligung feierte hierselbst der am 24. Oftober 1890 gegründete Frauen und Mädchen- Verein Unverdrossen" sein erstes Stiftungsfeft. Von 7-12 Uhr Abends erfreuten sich die zahlreich Erschienenen fröh lichen Tanzes. Herr Redakteur Peus aus Dessau hielt einen mit großem Beifall aufgenommenen Festvortrag, in welchem er auf die großen Aufgaben hinwies, welche das öffentliche Leben den Frauen und Mädchen von Tag zu Tag mehr zuweist. Dar­nach war man noch bis gegen drei Uhr in heiterer Geselligkeit beisammen, welche durch mancherlei Vorträge angenehm unter­brochen wurde.

Mainz . Am 11. Oktober hatten wir die Freude, einen Vortrag von Frl. Wabniz über Die Frau und die Industrie" zu hören. Lange vor der Eröffnungszeit war der Saal über­füllt und Viele mußten umkehren. Die Ausführungen der Red­nerin fanden allgemeinen Beifall. Eine Resolution im Sinne des Referats wurde angenommen, mit der Verpflichtung für die Anwesenden, für Organisation der Frauen und Mädchen einzu treten. Sodann wurde eine aus 5 Frauen bestehende Kommission gewählt, welche mit der Gründung eines Vereins beauftragt wurde.

Hanau . Hier fand ebenfalls eine öffentliche Versammlung verfiel dieselbe der Auflösung, nachdem Frl. W. kaum zu sprechen statt, in der Frl. Wabniz das Referat übernommen hatte; doch begonnen hatte. Der Beamte verlangte theilweise Räumung des überfüllten Saales und ließ sich nicht zufrieden stellen, obgleich seinem Wunsch nachgekommen war. Frl. W. versprach nochmals wieder zu kommen.

Bansmirthfaftidies. Wäsche.

-

man daran erkennen, wenn man die Luft mit der Hand wegdrücken kann und Fingereindrücke gleich wieder ausge­füllt werden. Hammelfleisch darf nicht grobfaserig, trocken und sein Fett nicht ölig flüssig sein; je weißer das Fett, desto besser ist das Fleisch. Schweinefleisch muß zart­faserig, nicht bleich und wässerig, nicht grobzellig, nicht zu fett und mit feiner dicken, hellgelben Schwarte bedeckt sein; das Fett muß klar und weiß, weich, aber nicht ölig und schmierig sein. Fleisch von franken und gefallenen Thieren ist unbedingt zu beanstanden, wenn es auch manche Krankheiten des Schlachtviehes geben mag, welche das Fleisch noch nicht ungesund machen; jedenfalls ist es immer fehr zweifelhaft und unter allen Umständen Efel erregend.

Das Fleisch der Säugethiere und Vögel besitzt den größten Nährwerth, und das Fleisch der letzteren ist am leichtesten verdaulich; junge Thiere liefern stets leichter ver­dauliches Fleisch als alte; Pökelfleisch wird nicht nur beim Kochen nicht so zart, wie frisches Fleisch, sondern es besitzt auch einen geringeren Nährwerth, und kann gesalzenes Fleisch, wenn es längere Zeit die Hauptnahrung ausmacht, die Gesundheit sogar stören. Beim Einpökeln verliert das Fleisch viele Saftbestandtheile, wie Albumin, Milchsäure, Salze, welche in die Late übergehen; der Verlust beträgt in Prozenten: 10,4 Wasser, 2,1 organische Stoffe, 1,1 Albumin, 13,5 Extrattivstoffe, 8,5 Phosphorsäure. Die Pötelflüssigkeit enthält 1,23 Albumin, 3,40 Extraktivstoffe, 0,44 Phosphor­säure, 3,65 Kalisalze. Beim Braten werden die Fleisch­bestandtheile am vollständigsten erhalten, die Temperatur fteigt im Innern des Fleisches kaum auf 70 Grad Celsius, und das Fleisch bleibt demnach weicher. Außerdem bilden sich auf der Oberfläche des Fleisches eigenthümliche Zer­fehungsprodukte( Assamar), welche den Bratengeschmack be­dingen, und etwas Essigsäure, welche die Verdaulichkeit er­höht. Für die Zubereitung ist Hauptbedingung die Ver­meidung todtenstarren Fleisches, da dieses nicht weich wird; alles Fleisch erlangt jedoch eine große Zartheit, wenn es bereits eine etwas tiefer greifende Zersehung erlitten hat.

-

Bur Gefundheitspflege.

Woldenberg . Ein seltener Fall von Blutvergiftung ereig nete sich kürzlich hier. Ein Knabe, Namens Bayer, hatte sich den Fuß am Knöchel verletzt. Als danach der Fuß und schließ­lich das ganze Bein gewaltig anschwoll, wurde der Arzt hinzu­gezogen, welcher feststellte, daß durch den von dem Knaben ge= tragenen farbigen Strumpf eine Blutvergiftung herbeigeführt worden war.

Ein zweiter Fall:

Nürnberg . Eine Frau verlegte sich beim Bohnen des Fuß­bodens mit der benußten Drahtbürste an der Hand. Die un bedeutende Verlegung schmerzte zwar, wurde jedoch nicht beachtet. Am anderen Tage war der ganze Arm angeschwollen und der hinzugerufene Arzt erklärte, die Blutvergiftung für soweit vor­geschritten, daß der Arm abgenommen werden mußte. Der Tod trat bald nachher ein.

-

Giftige Wirkung des Tabakrauches auf Fleisch, Fett und Früchte. Vergiftungsfälle von Fleisch, welches durchaus gesund schien, haben sich bisweilen ereignet und sind bisher unerklärt geblieben so sagt die Lancet", eine englische medizinische Zeitschrift: In einer neulichen Auslassung der Revue d'Hygiene", giebt Herr Bourrier, Fleischinspektor der Stadt Paris , einen werthvollen Gedanken kund. Er beschreibt seine Versuche mit Fleisch, welches mit Tabakrauch geschwängert war. Einige dünne Rindfleischstücke wurden für eine geraume Zeit dem Tabakrauche ausgesezt und darauf einem Hunde dargeboten, welcher 12 Stun den ohne Nahrung geblieben war. Der Hund verweigerte es zu fressen, nachdem er es gerochen hatte. Etwas von dem Fleische wurde nun in kleine Stückchen geschnitten und mit Brot um hüllt. Dies fraß der Hund mit Gier, aber nach 20 Minuten fing er an, die qualvollsten Schmerzen zu zeigeu und starb als­bald in heftigem Todeskampfe. Alle Sorten von Fleisch, sowohl roh wie gekocht oder geröstet, gebraten, gebrüht wurden dem Tabakrauche ausgesezt und dann Thieren gegeben und in allen Fällen zeigten sich Anzeichen akuter( schnell verlaufender) Vers giftung. Selbst der Rohprozeß konnte dem Fleische das Nikotin( Tabaksgift) nicht abnehmen. Fett und ähnliche Stoffe haben die Fähigkeit der Aufsaugung im Verhältniß zu ihrer Feinheit und Flüssigkeit. Bezüglich der Fähigkeit der Auf­saugung steht obenan das Pferdefett, dann folgt das Fett vom Schweine, vom Kalbe , vom Rinde und zuletzt vom Hammel. Gehacktes Fleisch wird natürlich leichter angegriffen, als große Stüden; so geben einige wenige Büge Tabakrauch, unmittelbar auf Wurstfleisch gerichtet, demselben einen hervor stechenden unangenehmen Geschmack. Der Saft des Fleisches ist gleichermaßen gefährlich. Frischgeschlachtetes Fleisch ist zur Auf­saugung sehr geeignet. Auch ändert sich die Wirkung erheblich gemäß der Eigenschaft des Tabaks und der Rest einer Bigarre oder einer Pfeife hat die schädlichste Wirkung auf Fleisch. Einige wenige Züge Rauch von belgischem Tabak auf eine Schüssel Himbeeren genügen, um den lieblichen Geschmack der Frucht zu zerstören und sie ungenießbar zu machen. Alle diese Versuche zeigen, daß sehr dafür Sorge zu tragen ist, das Rauchen dort, wo Speisen, besonders feuchte Speisen, wie Fleisch, Fett und gewisse Früchte ausgestellt sind, nicht zu ge­statten. Zweifellos übt der Tabakrauch auch auf die genoffenen, im Magen befindlichen und dort stets feuchten Speisen einen vergiftenden Einfluß, da ja beim Rauchen immer etwas Rauch verschluckt wird. Besonders wird der beim Rauchen sehr reichlich erzeugte Speichel mit Rauch durchsättigt und dadurch giftig. Es ist daher auch erklärlich, daß die Tabakraucher vielfach mit Magenbeschwerden zu kämpfen haben.

Percalkleidern nach der Wäsche Glanz und Frische wiederzugeben. Wenn man Percal- oder Satinkleider im Hause waschen läßt, setzt sich häufig die Stärke an einigen Stellen fest und läßt glänzende Flecke zurück. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, wasche man die Kleider mit gekochter Seifenwurzel und stärke sie mittels Hausenblase. Man nimmt ungefähr für 15 für ein Kleid, läßt die Hausen­blase in heißem Wasser aufkochen, mischt sie mit faltem Wasser und stärkt damit das Kleid. Das Kleid wird im halbtrocknen Zustande auf der linken Seite gebügelt.

Man

Seidene farbige Tücher wäscht man, ohne daß sie darunter leiden, mit Quillajarinde. Auf 1 Liter weiches Wasser nehme man eine Hand voll Rinde, lasse Beides auf­kochen, dann fläre man das Wasser von der Rinde ab, wasche die Tücher, je nachdem sie unsauber find, 2 bis 3. Mal, Spüle sie und plätte sie noch feucht auf der linken Seite.

Straußfedern fräuselt man, wenn man über eine Schippe mit Kohlengluth, auf welche man etwas Salz ge­streut hat, die Federn fortwährend hin- und herbewegt.

Um lacirte Gegenstände zu reinigen, reibe man selbige mit etwas Baumöl ein, streue Puder darauf und reibe sie mit einem weichen Tuch oder Leder gut ab. Hierdurch ver­gehen nicht nur etwaige Flecke, sondern der Gegenstand be= fommt auch, ohne daß der Lack, die Farben oder das Gold leiden, ein glänzenderes Aussehen.

Für die Küche.

Wie muß gutes Fleisch beschaffen sein, wenn es für den Menschen von Nutzen sein soll? Das Fleisch muß einen frischen, angenehmen, nicht fauligen Fleischgeruch besitzen; es muß eine lebhafte rothe Farbe haben, auf der Schnitt­fläche roth und weiß marmorirt erscheinen, sowie zarte und saftige Fasern und dazwischen eine nicht zu dicke und nicht zu wässerige Gallerte aufweisen. Ein Fleisch, welches zu derb und zähe ist, ist von zu alten, welches zu blaß, weich und schmierig ist, stammt von zu jungen Thieren. Rind­fleisch und Ochsenfleisch muß locker, zart von Faser, ohne viel Fett fein; ersteres ist stets zartfaseriger als letzteres; beide müssen aber locker, faftig, von frischer Blutfarbe sein. Das Fett muß nicht hart, auch nicht zerfließend weich, doch von körniger Beschaffenheit sein. Kalbfleisch muß möglichst hell aussehen und eine zarte faftige Fafer befizen. Bis weilen blasen gewissenlose Fleischer das Kalbfleisch auf, um Luft in das Zellgewebe zu bringen, wodurch die Fleisch­fasern ein mehr lockeres und elastisches Ansehen erhalten; das ganze Stück erscheint dann weißer und fetter. Diese betrügerische und äußerst unappetitliche Manipulation fann

Allerlei aus aller Welt.

Naumburg , 27. Juli. Wie man den Aberglauben systematisch pflegt und großzieht, um das Volk in der Dummheit zu ers halten, dafür bringt unser Kreisblatt wieder einen recht treffenden Beweis. In seinem letzten Sonntagsblatt finden wir folgenden Blödsinn abgelagert:

Ein merkwürdiger Traum.

Kurz vorher, ehe die Fürstin Ragokki von Warschau nach Paris reiste, wo sie im Anfang des Jahres 1721 plötzlich starb, hatte sie folgenden sonderbaren Traum. Sie träumte nämlich, daß sie sich in einem unbekannten Zimmer befände, wo ein ihr ebenfalls unbekannter Mann auf sie zutrat und ihr zu trinken wiederholte der Unbekannte seine Aufforderung mit dem Hinzus anbot. Auf ihre Erwiderung, daß sie keinen Durst verspüre, fügen, es sei der letzte Trunk ihres Lebens. Die Fürstin er­schrat und erwachte. Jm Oktober 1720 tam die Fürstin frisch

-

und gesund in Paris an. Bald nach ihrer Ankunft wurde fie von einem heftigen Fieber befallen und einer der berühmtesten Aerzte erscheint an ihrem Lager. Kaum erblickt jedoch die Fürstin den Arzt, als sie in ein auffallendes Staunen geräth. Man fragt sie nach dem Grunde desselben und sie erwidert, daß der Arzt ganz der nämliche Mann sei, den sie in Warschau im Traume gesehen habe. Aber", setzte sie hinzu, sterben werde ich wohl noch nicht, denn das Zimmer hier ist nicht das nämliche,