nts Jahren ließ er seine Frau und sein Kind zu seiner Mutter und der Schwester nach T. übersiedeln, um, wie er sagte, sich bald von Ent einer Stellung als Marinearzt zurückzuziehen und sich in T. aber als praktischer Arzt niederzulassen. Um dies angeblich ein­ird, uleiten, verließ er Frau und Kind, wollte nach Bremen   reisen

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nd von da dann in einiger Zeit zurückkehren. Unterwegs aber uge ernte er eine vermögliche Baderswittwe aus Niederbayern  das ennen; er verschwieg ihr, daß er bereits verheirathet sei, ver­obte sich mit ihr und heirathete sie wenige Tage, nachdem er e tennen gelernt hatte, in ihrer Heimath in Niederbayern.  gers Inter   Hinweis darauf, daß er in kürzester Frist wieder auf's tirt, Schiff müffe, wußte er seine zweite Heirath in unglaublich kurzer terveit zu Wege zu bringen. Seine zweite Frau nahm er mit ift uf's Schiff und reiste sofort mit ihr nach Newyork  . Von da ebt. verschwand seine Spur. Man vernahm noch gerüchtweise,

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habe, nachdem das Geld aufgebraucht war, auch seine zweite des frau verlassen. Seine erste Frau trat selbstverständlich, da sie Derften Glaubens war, als seine legitime Chegaztin auf. Gar Die ld aber wurde ihr behördlicherseits bedeutet, daß ihre Ehe un­onin ltig sei, es wurde ihr und ihrem Kinde das Recht der Namens­ren ührung abgesprochen, letteres als außerehelich" erklärt, und sche, e Zuschriften an sie ergingen unter ihrem früheren Namen. ete da sie nicht glauben wollte, daß der Mangel des Berehelichungs­ugniffes nach ihrer Meinung ein einfaches Uebersehen icht. lch' unmenschliche Folgen nach sich ziehen könne, suchte sie Ent­ach, heidungen höherer Behörden zu provoziren. Sie stellte Straf lien trag gegen Dr. Schm. wegen Bigamie, wurde damit aber in Bei en Instanzen zurückgewiesen, ihre Ehe als zivilrechtlich un­ltig", die zweite Ehe als allein zu Recht bestehend erklärt. benjo erging es ihr in der Heimathfrage, die in letter Instanz en Verwaltungsgerichtshof beschäftigte; dieser versuchte so viel möglich dadurch zu helfen, daß er sich b hülflich zeigen ollte, vielleicht nachträglich die Beibringung des Verehelichungs­gniffes zu erwirken. Auch diese Möglichkeit scheiterte an den arren Schranken des Gesetzes und so wurde auch hier die erst gegangene Ehe als zivilrechtlich und überhaupt bürgerlich gültig, die zweite als zu Recht befiehend erklärt, weil die erste ne, die zweite mit Verehelichungszeugniß eingegangen war. e verhält sich nun zu diesem Falle die rückwirkende Kraft des en Gefeßentwurfes? Wird das Gesetz so angenommen, wie Entwurf lautet, so bestehen die erste und die zweite Ehe zu ht und Dr. Schm. ist in optima forma zwei Mal rechts­tig verheirathet.

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Der Gewährsmann des Münchener   Blattes schlägt baher die rückwirkende Kraft des Gesezes nicht auszusprechen, bern dem Ministerium des Innern die Auswahl der Fälle, denen die Ehe nachträglich als gültig anzuerkennen sei, zu erlassen, mit der Maßgabe, daß es so mild wie nur möglich gehe. Dieser Ausweg aus einer peinlichen Lage scheint in­jen taum annehmbar. Man ließe sonst die Möglichkeit zu, das Ministerium auch aus anderen Gründen als aus der dicht auf die Möglichkeit einer Doppelehe die Legitimirung weigerte. Man tennt nur die heutigen, nicht die später menden Minister. Wer steht dafür, daß nicht ein folgender nister einem Manne wie dem Freiherrn von Hutten, der den erischen Rechtszustand auf Grund eigener Erfahrung scharf Beißelt hat, die Anerkennung der Ehe versagte? Es wird sich pfehlen, für Fälle, wie den oben beschriebenen, Vorsorge durch Gesetz selbst zu treffen, beispielsweise durch die Bestimmung, die erste Ehe als gültig geschlossen, die Frau zur Führung Namens des Mannes berechtigt, die Kinder als eheliche, das tliche Band der Ehe aber als später gelöst angenommen de, so daß alstann nur die zweite Ehe bestehen bliebe. Eine he von interessanten Fällen ähnlicher Cheverhältnisse findet in Jhering's   Jahrbüchern für die Dogmatik des heutigen schen und deutschen   Privatrechts.

Dom Nothstand.

Rußland. Nach Petersburger Meldungen tritt der Typhus ben Rothstandsdistrikten in verheerender Weise auf, die hun­den Bauern in Kursk   und Woronesch   plündern und berauben Güterzüge, Meiereien und Häuser, um Lebensmittel zu finden. Chelabink tödtete eine Frau ihre drei Kinder und erhängte dann selbst, weil sie keinerlei Lebensmittel besaß, um sich dem Verhungern schüßen zu können.

Von der Noth in Rußland   entwirft auch die Kölnische tung" ein schreckliches Bild und als Gegensatz zu dieser Noth St es ein Beispiel von geradezu unglaublicher russischer Ver: Bendung. Das Blatt schreibt:

,, So ist in diesen Tagen aus Paris   in Petersburg   ein Bett eingetroffen, welches 8000 Rubel foftet und als Mitgift für die Tochter eines Getreidehändlers bestimmt ist. Das Bett

aus Palisanderholz gearbeitet und mit kunstvoller Holz­immolaif verziert, welche verschiedene Szenen aus der Mythologie Parstellt. An den vier Eckpfosten sind Gestalten aus Silber angebracht u. f. w. Wie viele Hungernde hätte der reiche

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lich, einer Geisel der Menschheit stempelt. Daß dieselbe Staat und Gesellschaft mit allem Aufgebot der otherschaft bekämpft worden, ist selbstverständlich,

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achvoll aber, daß es in einer Weise geschieht, welche schwächere, hülflosere und deshalb schuldlosere Frau niedrigsten Sklavin entwürdigt und ihr somit die ung zu einer harten Strafe macht. Der kranke hn dagegen darf sich heilen lassen oder nicht, ganz es ihm gefällt; er hat keine Ueberwachung zu ten, er foll nur geschüßt werden. Das karakterisirt heutige Gesellschaft. Unter wohlfingenden Namen Phrasen fördert sie das Wohl des Mächtigeren Kosten der Schwachen. Der Staat betrachtet es

ham als seine Pflicht, den Männern gesunde Pro­irte zu liefern. Ein höherer Polizeibeamter hat in Broschüre ausdrücklich die Berechtigung der ganzen tichtung verfochten. Die Prostitution sei ein noth Diges Uebel und müsse deshalb nicht abgeschafft, ern so unschädlich als möglich gemacht werden. hädlich nicht für die armen Opfer der grausamen wendigkeit, die oft nur die bittere Armuth dem er in die Arme treibt, sondern unschäblich für die hlichen Besucher derselben und die Frauen der ten Stände, denen diese Dinge weltenfern bleiben

Deshalb darf man sich nicht wundern, eben biesen Letteren die verkehrtesten Anschauungen zu . Sie sind ganz stolz darauf, daß sie viel zu und unschuldig seien, um solche Dinge auch nur ennen, geschweige denn zu begreifen und sehen mit hreiblichem Tugendhochmuth auf sie herab, die im

Getreidehändler satt machen, wie viel Elend mildern können, wenn er aus seinen Speichern für 8000 Rubel Getreide jenen von der Noth und Sorge so arg Betroffenen im Innern Rußlands   zur Feier der Hochzeit seiner Tochter" geschenkt bätte!"

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Die Köln  . Zeitung" hebt dabei hervor, daß der Russe   im Allgemeinen mildthätig gesinnt ist und eine offene Hand hat, und führt als Zeichen hiervon sehr reiche Spenden an, wie sie auch nur annähernd in Deutschland   nie vorkommen. Einen wie feinen Blick doch die ,, Köln  . Zeitung" für auswärtige Splitter hat. Kattowig, 6, November. Die ,, Kattowiger Zeitung" meldet, auch das Holen von Mehl aus Rußland   sei von jetzt ab verboten. Altena  , 6. November. In Folge Genusses gesundheits­schädlichen Pferdefleisches sind fünfzehn Personen erfranft; ein junger Mann ist bereits gestorben. Von dreißig an der Tri­chinosis Erkrankten liegen mehrere schwer darnieder. Hier haben wir einmal nachweislich den Beweis, wie es mit dem, von der Leipziger Zeitung" seiner Zeit so gepriesenen, ,, appetitlichen und reinlichen Pferdefleisch bestellt ist, dessen Werth die Arbeiterfrauen gar nicht anerkennen wollen." Wie viele Fälle von Erkrankungen mögen bei diesen Hochgenüssen" der Arbeiterfamilien vorkommen, ohne daß ein Arzt zugezogen wird, also auch nicht festgestellt wird, was der Grund dieser ist. Denn für Frau und Kinder, die den Krankenkassen nicht angehören, ist es nicht möglich bei den geringen Verdiensten, in Erkrankungs­fällen einen Arzt zu holen, der nur dann kommt, wenn Zahlungs­fähigkeit gleich nachgewiesen wereen kann. Ein ganz geringer Prozentsaz der Pferde, die geschlachtet werden, können gesund" genannt werden. Denn wenn auch nachgewiesen werden muß durch die thierärztliche Untersuchung, daß das zum Genuß be­stimmte Fleisch nicht gesundheitsschädlich ist, so ist das noch lange kein Nachweis, daß das Thier auch gesund war. Denn kräftige und gesunde Pferde schlachtet man nicht, da ihr Nuzwerth weit höher ist, als der Schlachtwerth.

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Frankfurt  . Auf der Trichinenschaustelle im hiesigen Schlacht­hof wurden zwei aus Schlüchtern   eingeführte Hinterviertel eines Schweines vorgezeigt, welche bei der mikroskopischen Untersuchung außerordentlich stark von Trichinen infizirt befunden wurden, Da möglicherweise die übrigen Theile des Thieres gleichfalls trichinös sind, wurde sofort Drahtnachricht nach dem Absendungs­orte gegeben. Aus derartigen Vorkommnissen mag Fürst Bismark ersehen, daß auch deutsche   Schweine trichinös find. Stockholm  . Noth und Arbeitslosigkeit nehmen in Schweden  zu, und es ist begreiflich, daß gegen die bestehenden Lebens­mittelzölle Einspruch erhoben wird. So fanden am 30. Oktober dort vier Massenversammlungen statt, in welcher entschieden Einspruch gegen die Lebensmittelzölle erhoben und die Erwartung auf baldige Abschaffung derselben ausgesprochen wurde. In den Versammlungen, die in den größten Lokalen der Stadt Börse, Hotel Continental, Zirkus und Katharinenturnhalle abgehalten wurden, hielten die Reichstagsabgeordneten Hedin, Beckman, Mankell und Prof. Montan Reden. Die einstimmig zur An­nahme gelangte Resolution lautet:

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" Da die Zölle auf die nothwendigsten Lebensmittel am schwersten diejenigen Mitbürger treffen, welche die kleinste Kraft haben, dieselbe zu tragen; da diese Zölle außer­dem die Eigenschaft besigen, nicht nur eine Steuer an den Staat, sondern auch eine Abgabe zu Gunsten gewisser Mit­bürger zu sein; da demzufolge das aus solchen Zöllen gegründete ökonomische System im höchsten Grade ungerecht

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und da diese ungerechtigkeit noch mehr offenbar und unheilsschwanger wird, falls, wie jetzt, die Lebensmittelpreise, unabhängig von den Zöllen, hoch aufgetrieben sind- spricht die Versammlung einen kräftigen Protest gegen die Aufrecht­erhaltung der Lebensmittelzölle aus, und verlangt entschieden die Aufhebung derselben."

In allen Versammlungen waren auch Sozialdemokraten er: schienen, die ihrerseits eine Resolution vorlegten, in welcher be­tont wurde, daß eine durchgreifende Besserung in der Stellung der Massen erst möglich sei, wenn die Arbeiterklasse ans Ruder gelange. Diese Resolution wurde überall abgelehnt. Die Re gierung und die städtischen Behörden suchen durch Ausführung öffentlicher Arbeiten der Noth Einhalt zu thun, es ist aber zu befürchten, daß der Winter nur eine Verschärfung derselben bringen wird. Das neue russische Ausfuhrverbot wird seinen verderblichen Einfluß auch auf Schweden   nicht verfehlen. Einer Aenderung des Gesetzes über die Lebensmittelzölle gegenüber hat sich die Regierung und die Mehrheit des Reichstages ab­lehnend verhalten, und es sind vorläufig keine Anzeichen vor­handen, daß eine Erleichterung geplant wäre.

Ganz wie bei uns. Ein Beweis mehr, daß das Proletariat, die besitlosen Klassen überall das gleiche Interesse haben: näm= lich sich eng zusammen zu schließen zur Bekämpfung des Egois­mus der herrschenden Gesellschaft.

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Amtlich anerkannter Nothstand. Die königl. Regierung zu Oppeln   hat der Breslauer Zeitung" zufolge die Kreisschul. inspektoren aufgefordert, dafür Sorge tragen, daß mit Rücksicht auf die hohen Preise der Lebensmittel und im Hinblick auf die

Kampf des Lebens, oft ohne eigene Schuld, unterge gangen und an deren Untergang die Söhne und Männer dieser feinfühlenden Damen die Schuld tragen.

Während Anna so sprach, läutete es und die Steiner fam.

Das ist gut, daß Sie auch hier sind, Fräulein" fing fie an, Frau Klein sagt immer, Sie rathen ihr so gut; Sie haben wohl schon von dem Unglück gehört, das meine armen Kinder getroffen hat?"

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" Ja", sagte Anna, und ich habe Sie und Ihre armen Töchter herzlich bebauert. Ich hoffe jedoch, daß der gute Ruf, deffen sie sich Alle erfreuen. bald die bösen Reden wird verstummen lassen."

Zerrissen ist schneller, als geflickt", sagte die Steiner feufzend. Da ist einmal die Arbeit von der Lene hin. seufzend. Da ist einmal die Arbeit von der Lene hin. Sie ist heute früh mit der fertigen Arbeit ins Geschäft gegangen, um abzuliefern und frische Arbeit zu holen. Sie wissen ja, das große Geschäft an der Ecke. Der Geschäftsführer hat sie zum Auszahlen ins Contor ge führt, wo sie mit ihm ganz allein war. Da ist er so Da ist er so zudringlich geworden, daß sich das Mädel seiner kaum zubringlich geworden, daß sich das Mädel seiner kaum hat erwehren können und gedroht hat, sie würde laut schreien.

Zier Dich doch nicht so albern", hat er gesagt, ein Mädchen, das auf der Polizei war, weil es auf der Straße sich unanständig benahm, braucht nicht mehr zimperlich zu thun."

Natürlich fieng die Lene darauf jämmerlich an zu weinen und schließlich hat er ihr den schuldigen Arbeits­

wenig ertragreiche Kartoffelernte diejenigen Kinder armer Eltern, weiche weite Wege zur Schule zurückzulegen haben, im Schul­hause verpflegt und auch mit den erforderlichen Kleidungsstücken versehen werden können. Die Kreisschulinspektoren wenden sich daher an die wohlhabenderen Einwohner des Bezirks um Geld­spenden für den gedachten Zweck. Die außergewöhnlich hohen Preise der Lebensmittel", die ,, wenig ertragreiche Kartoffelernte" werden also von Amtswegen zugestanden. Die die Lebensmittel vertheuernden Zölle dürfen natürlich nach wie vor ihre Wir­fungen ausüben!

Die Stadtverordneten von Crefeld   bewilligten zur Verwen dung für Arbeitslose die Summe von 20,000 Mart.

Leipzig  . Einen Beweis, daß kein Nothstand existirt, diese Ansicht des Kanzlers scheint ein hiesiger Fabrikant lebhaft zu theilen. Vor einiger Zeit ging er durch die Räume der Fabrik. Da lag ein Stückchen mit Butter gestrichenes Brod und ein Stückchen Käse einer Arbeiterin; als er dessen ansichtig wurde, äußerte er, es könne noch keine Not sein, wenn die Leute Butter­brot und Käse effen können. Ein anderer Fall. Arbeiterinnen standen an einem Pflaumenwagen, um sich Pflaumen zu kaufen. Da ließ der Herr die Worte fallen, es könne noch keine Not unter den Leuten sein, fortwährend ständen sie am Pflaumen­wagen. Aber wie können sich auch Arbeiter und Arbeiterinnen Pflaumen kaufen, es wäre doch besser, wenn sie ihren Magen in die Schornsteine der Fabrik hingen. Dieser Herr ist natürlich ein ausgesprochener Feind der Sozialdemokraten. Zu einem Mann, welcher Lohnzulage haben wollte, sprach er, Rohnzulage gäbe es nicht, er wäre Sozialdemokrat. Der Mann machte gar kein Hehl daraus, er antwortete, ja, der bin ich. Voriges Jahr äußerte er einigen Arbeitssuchenden gegenüber, geht zu Geyer und Bebel und laßt euch Brod geben. Diese Leute dürften aber auch nicht verhungert sein, trok alledem.

Kein Nothstand! Auf Antrag der Bürgermeisterei in Mainz  bewilligten die Stadtverordneten 3000 Mt. zur Verabreichung von warmem Frühstück für bedürftige Schulkinder. Die seither verabreichte Hafergrüßsuppe fällt weg und die Kinder erhalten für die Folge 4 Liter Milch mit Brod.

Frauenarbeit.

Einem Artikel von Professor Stieda in den Conrad'schen Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik" über die Frauenarbeit entnehmen wir, schreibt die Frankf. 3tg.", daß die Frauenarbeit außerordentlich viel rascher zunimmt, als die Beschäftigung männlicher Arbeiter. Am auffallend­ſten ist diese Erscheinung in den Kleinbetrieben. Fast die gesammte Zunahme der Arbeiterschaft ist hier auf das Konto der Frauenarbeit zu setzen. Wir wollen von den mitge­theilten Zahlen nur die Verhältnißziffern in Prozenten an­geben, um die Uebersicht klarer zu machen. Danach betrug im Jahre 1882 die Zunahme der männlichen Arbeitskräfte im Vergleiche zum Jahre 1875 6,4 Proz., die Zunahme der weiblichen Arbeitskräfte in demselben Zeitraum 35 Prozent. Sehen wir uns diese Zahlen nach Großbetrieben und Klein­betrieben gesondert an, so beträgt die Zunahme der männ­lichen Arbeitskräfte in den Großbetrieben 15,8 Proz., die Zunahme der weiblichen Arbeitskräfte 26,1 Prozent. Sind schon die mitgetheilten Zahlen überraschend, so wird man erst recht frappirt durch die entsprechenden Zahlen für die Kleinbetriebe. Hier beträgt die Zunahme der männlichen Arbeitskräfte in den zu Grunde gelegten 7 Jahren von 1875 bis 1882 nur 1 Proz., die der weibliche Arbeitskräfte da­gegen 40,2 Proz.! Mit anderen Worten: die Kleinbetriebe sind zu ihrer Erhaltung mehr und mehr darauf angewiesen, sich der billigeren Arbeitskräfte von Frauen und Mädchen zu bedienen. Es zeigt sich auch hier wieder, daß der Groß­betrieb gegenüber dem Kleinbetrieb nach jeder Richtung hin einen Fortschritt bedeutet. Wir wiesen bei einer früheren Gelegenheit schon nach, wie gerade der Kleinbetrieb es ist, welcher der Arbeiterschutzgesetzgebung, namentlich dem Nor­malarbeitstag hindernd im Weg steht nicht aus Inhuma­nität das Gefühl spielt in der Nationalökonomie keine Rolle, so wenig wie in der Politik nein, weil er seine Lebensbedingungen bedroht sieht und auf die Ausbeutung im Kleinen und bis ins Kleinste angewiesen ist. Der Groß­betrieb treibt die Ausbeutung im Großen, und gerade des­halb ist er nicht genöthigt, zu den kleinlichen Ausbeutungs­fniffen zu greifen, deren der Kleinbetrieb bedarf, um seine Eristenz fristen zu können. Je kleiner der Betrieb, desto scheußlicher die Ausbeutung, die am scheußlichsten ist in der fleinsten Betriebsform: der Hausindustrie!

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Amerifa. Auch manche farbige Frauen sind an der Presse der Vereinigten Staaten   mit Erfolg thätig. Frau S. M. Mosell gehört dem Redaktionspersonal der Philad. Times an, Frau W. C.   Matthews hat sich einen Namen gemacht als Reporter für eine große Newyorker Zeitung und Fräulein Ida B. Will's furze Erzählungen sind auf

lohn gegeben und zornig gesagt, für Mädchen mit schlechtem Ruf gebe es bei ihnen keine Arbeit.

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" Es ist schändlich niederträchtig", sagte Aana entrüstet. Ich hoffe aber, wir werden für Lene in einem anderen Geschäfte Arbeit finden, in einem, das etwas entfernter liegt, wo sie Niemand in ihrem Unglück auch noch beschimpfen kann."

,, Ah ja, aber das ist noch nicht das Schlimmste", sagte die Steiner. Hören Sie nur. Als die Lene mit verweinten Augen nach Hause geht, begegnet sie dem Paul, ihrem Bräutigam. Seit dem Unglückstag ist er nicht bei uns gewesen, so daß sich das arme Ding schon alles Mögliche in den Kopf gesezt hat. Wenn man Unglück hat, so wird man auch furchtsam, ich seh's ja an mir. Der Paul ist nun mit ihr in's Haus ge= ia gangen und hat ihr die bittersten Vorwürfe gemacht. hm gegenüber thue sie so tugendhaft, daß er noch nie gewagt hätte, mehr als einen Ruß zu fordern, und jetzt höre man solche Sachen von ihr. Und dann hat er ihr gleich alle Zumuthungen gestellt und nicht abge­laffen, trot Bitten und Thränen. So lange ich Dich für brav gehalten habe", hat er gefagt, warst Du mein Stolz und meine Freude. Nun Du aber schlecht geworden bist, dann will ich nicht allein der Dumme sein, dann will ich auch mein Recht."

( Fortsetzung folgt.)