Weß Woodburn, diefem geborenen Wochenendler, ber, mit einem Fuß schon in der Wildnis, mit dem anderen noch in der Zivilisation, bereits beginnt, den starken Mann und treuberzigen Trapper ahmadzonierend zu martieren; wie er sich, dessen ingezogenheiten gründlich überdrüssig, an den echten Trapper Joe Easter anschließt, der bärenstark und still gar keine Anforderungen stellt und selbst auf seinen romantischen Geschäftsreisen per Kanu nur in jeidenen Pyjamas schläft, und wie dieser ihn zu seiner jungen Frau, dem früheren Manikürmädel Alverna aus Minneapolis , mitnimmt. Diese Alverna, die zwischen Wäldern, Seen, Sümpfen, Cree- Indianern und ein paar zweifelhaften Irmaldkanalieren ihre Blochütte zum idyllischen fleinbürgerlichen Sweathome gestaltet und mit Buderdose und Lippen stift hantiert, als rüstete sie sich dauernd zu einem Bummel auf der fünften Avenue, dieses quicklebendige, moralisch und intellektuell höchst unbelastete, leichtfertige, bodenlos totette Sprühteufelchen, die dabei tüchtig, praktisch, mutig und eisern standhaft die übermensch lichen Strapazen der perrückten Flucht besteht, ist für den Leser und fichtlich auch für den Autor eine Quelle heitersten Behagens. Flucht vollzieht sich in einem Szenarium, das gebildet wird aus endlesen, undurchdringlichen Wäldern, moskitofurrenden Sümpfen, mirbelnden, donnernden Stromschnellen, riesigen, spiegelflaren Seen, einem sonnenverfinsternden Waldbrand und einem mit Kanu und Lebensmitteln durchgehenden Indianerführer.
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Der Schluß der spannenden Geschichte, die selbst am gewitterdunkelsten Horizont immer noch einen leise funkelnden Humor wetterleuchten läßt, wie z. B. in der gottvollen Begegnung mit dem Flieger, hat so gar nichts Konventionelles: jeder geht, innerlich gereift und zurechtgefunden dahin, wo er hingehört: Ralph Pres cott, nun ein gebräunter, äußerlich und innerlich sehniger Mann, geht zurüd nach New Yort, Käßchen Alverna, vom Urwaldschlamm schnell wieder spiegelblant gepugt nach Minneapolis , wo sie etwas sehr Müzliches und sehr Zivilifiertes" unternehmen wird, und der überaus prächtige Bär Joe bleibt mit List und Lücke in Winnipeg , nahe feinen geliebten Wäldern, Seen, Morästen, Bisamratten und verteufelten Indianerkerls. Hedwig Schwarz.
Dito Mittler. Deutschland , Deutschland . Roman. Orell- Füßli- Berlag, 3ürich. 430. Preis geb. 5,60 m.
Ein gutgemeintes Buch, in dem der geneigten Leserschaft schließlich auch eine ganze Menge fürs Geld geboten wird. Ein Fememord, ein Alpenunfall, eine Hand voll Pazifismus und ein Lösungsversuch des Problems der„ Ehe zu dreien". Trozdem, oder nielleicht gerade darum tommt der Leser nicht auf seine Kosten, das Buch durchzieht teine einheitliche Linie, und von den Menschen des Buches bleibt höchstens ein oder das andere fluge Wort im Gedächtnis, ohne daß sie ihm selbst lebendig und vertraut werden. Die Milieuschilderungen sowohl der jugendlichen Hitler - Mannen wie der Generalversammlung sind gut gesehen, gehen aber nicht über das hinaus, was auch eine bessere Reportage bietet. Gegenstand des Romans: Die Geschichte Hans Billots, eines Privatgelehrten, der durch teilweise Einbuße seines Bermögens in die Publizistit abgedrängt wird. Als Bertreter pazififtischer Ideengänge tommt er auf die Schwarze Liste" eines Fronttriegerbundes, wird überfallen, gerettet, boch erschießt einer der tapferen achtzehnjährigen Front frieger" irrtümlicherweise seine Frau, und er tommt durch seine Beziehungen zu der jungen Geliebten selbst in Mordverdacht. Die flüchtet auf die Berge und geht in einem Schneesturm zugrunde; aus ihrem Bermächtnis beschließt er, der kommenden Generation eine Freistatt zu bauen, ein„ Land der Jugend", um so mit dem Material der nächsten Generation weiterzubauen, nachdem die ungeleitete, unerzogene Jugend, die Kriegsfurcht, ihm sein zweifaches Glüd zerstört hat. Mit diesem Ausblick schließt das Buch, das in der Schilderung äußeren Ereigniffen flar und sauber gearbeitet ist, jedoch in der Einfühlung in seelisches Geschehen total versagt. Rose Ewald.
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Johannes B. Jensen: Norne Gaft. Roman S. FischerBerlag, Berlin . 227 Seiten. Dichtung, vor deren kritischer Berfaserung man berechtigte Scheu Dieses Buch ist eine Art große, geschlossene, episch- lyrische
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hat. Jensen ist selber ein Seher wie sein ,, Norne- Gast". Er blickt zurück auf die ersten Anfänge der Menschheit und die großen Susammenhänge werden ihm deutlich. Soll man da mit ihm über einzelne Auffaffungen hadern?. Norne- Gast durchschreitet Generationen, Jahrtausende; aber nicht wie der gehegte ewige Jude, jondern als ein großer, heidnischer Stammvater, der schüßend über feine Kinder, die Menschen, wachen muß. Er ist ein Stüd Natur mie ein großer, flarer Waldsee, der das Werden und Vergehen des Baldes spiegelt und doch immer ein Teil von ihm bleibt.
Norne- Gast wird geboren als Kind eines Steinzeitvolfes, das ouf der dänischen Inselwelt lebt. Die Welt ist ihm und den seinen dunkel und voll Geheimnis. Ein Mädchen seines Boltes und er ziehen, ein erstes Menschenpaar, in bas große Unbekannte. Der Schleier, den Rorne- Gast hiermit gelüftet hat, gibt ihm seinen Weg frei, jolange, bis Morne- Gaft den Borhang selber wieder fallen läßt. In der Welt des Christentums fühlt er sich fremd und überflüssig. Lächelnd läßt er den Rest seines Lebenslichtes, das ihm die Urmutter Gro des Steinzeitstammes gab, ausbrennen. Zwischen dieser Zeit liegen die Wunder der Entwicklung, der Segen und der Fluch der sich langsam ausbreitenden Zivilisation. Die erste Nähnadel aus Bronze tauscht man gegen einen ganzen Berg edlen Belzwerkes ein. Um das glänzende Schmuckgold erschlagen sich einige Generationen später die Menschen.
Der Dichter Jensen tadelt den Weg der Menschheit in diesem Buch so wenig, wie er ihn lobt. Er erlebt ihn nur mit, wissend und staunend, ernst und lächelnd wie Rorne- Gast. T. E. Schulz.
Literaturgeschichte.
Upton Sinclair : Die goldene Rette oder Die Sage von der Freiheit der Kunst. Deutsch von Hermynia zur Mühlen . Malit- Berlag, Berlin 1928. 421 Seiten. Breis fart. 2,80 Mart.
In einem„ Die tote Hand" betitelten Zyklus gesellschaftskritischer Werte verfucht Upton Sinclair , bie Zusammenhänge zwischen dem Kapitalismus und der Kirche, der Schule, der Preffe darzustellen. Den bereits bekannten Bänden dieser Schriftreihe, dem„ SündenIchn", den Profiten der Religion" dem ,, Refrhi" und„ Parademarsch" folgt nun das Buch über das Thema: Kunst und Kapitalis mus , aber in weiterem Sinne: Kunst und Gesellschaft."
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Der amerikanische Titel des Werfes lautet eigentlich„ Mammonsfunft". Die Erfenntnis von der Klaffengebundenheit allen fünstle rjichen Schaffens, von der Dölligen Unmöglichkeit eines in jeder Hinficht wirklich unpolitischen" bedeutenden Kunstwertes ist gewiß nicht neu. Wir haben bereits eine ganze Reihe literarischer Bücher, die vom Standpunkt des Margisten aus geschrieben sind und den Künstler und sein Wert nicht als ein Gottgewolltes, Unabhängiges, Uner flärliches barstellen, sondern als Frucht und Ausstrahlung der Zeit, der Gesellschaft, der Umwelt, in der der Künstler sein Wert schuf. Auch Sinclairs Buch ist von einem Soziologen geschrieben. Es ist im Lon schärfer als die anderen Bersuche dieser Art, und ist vielleicht etmas oberflächlicher. Sinclair fpricht auch von Künstlern, deren Besen und deren Stellung in Runft und Gesellschaft ihm nicht genau
befannt ist. So ergab sich manches fchiefe Bild; Sinclairs Auf fassungen von Goethe, Balzac , Dostojewski , Strindberg müssen heftigen Widerspruch erregen. Doch nicht darauf femmi es an, daß man in jeder Einzelheit mit Sinclair einverstanden ist. sondern darauf, daß wieder einmal nachdrücklichst auf die enge Abhängigkeit jeder fünstlerischen Schöpfung von den Machtverhältnissen ihrer Entstehungszeit verwiesen und dieser Zusammenhang an Beispielen finn fällig demonstriert wird.
Es gibt feine reine Kunst, behauptet Sinclair; und er entlarnt so manchen Dielgespiesenen ,, Nur- Künstler" als ausgesprochenen Reattionär. Schon in ihren ersten Anfängen mußte die Kunst die Mächtigen verherrlichen, dem Bolt Ehrfurcht vor den Königen und Brieftern, den Staatsmännern und Zauberern einflößen. Diesem 3med blieb sie stets dienstbar. In dem Maße aber, in dem die Menschen sich freizumachen versuchten von ihren angestammten" Beherrschern und all dem Unrecht, den Verbrechen, die die Mächtigen an den Böllern begingen, in dem Maße trat zu der ftaatserhalten den", will fagen Demütig fagenbudelnden Kunst eine renolu
im Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter. Montag, den 14. Mai, 19 Uhr, in den Andreas. Festsälen. Berlin , Andreasstr. 21( großer Saal)
dem Buch des befannten Napoleon - Forschers 3. M. Kircheisen : Die Bastille", sind die durchweg auf ungewöhnlicher Höhe Ma Barthel:„ Der stehenden neuesten Bücher zu nennen: Mensch am Kreuz", Ostar Wöhrle:" Der Balbamus und feine Streiche", Pref. Heinrich Cunow : Dereuropäische Irmensch" und insbesondere der Meisterroman von Bruno Grosser: 2uf dem toten Gleise". Als Erscheinungen des legten Vierteljahres sind E. und J. de Goncourt: Das Dienstmädchen Germinie", der erste naturalistische Roman der Weltliteratur, ausgezeichnet neu verdeutscht von Bernhard Jolles, und das überaus lehrreiche und empfehlenswerte Buch von Baul Kampffmeyer und Dr. Bruno Altmann:„ Vor dem Sozia liste ngesez, Krisenjahre des Obrigkeitsstaates", ein wertvolles Dofument aus den Anfängen der sozialistischen Barteibewegung in Deutschland , anzuführen. Demnächst erscheinen die Erinnerungen Eduard Bernsteins : Sozialdemokratische Lehrjahre" und das mit besonderem Interesse erwartete Buch von Hermann Müller : Revolutionserinnerungen". Zusammenfassend läßt sich sagen, daß sich das im Bücherfreis" vereinigte Bert immer hoffnungsvoller und aussichtsreicher gestaltet.
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Die Don der Gewerkschaft der Buchdrucker begründete ,, Büchergilde Gutenberg", Berlin S. 61, Dreibundstr., 5, legte bisher über 40 Bücher in mustergültig hergestellten Bänden auf, darunter die vorerst 13 Bände umfassende Boltsausgabe der Werte des amerikanischen Dichters Jad Condon, der heute zu den meistgelesenen Autoren gehört. Die Bücher von B. Traven , voran
Wahlkundgebung erschütternde Roman„ Das Totenschiff ", das Mexikobuch
der Gemeinde- und Staatsarbeiter, Angestellten und Beamten mit ihren Frauen und wahlberechtigten Angehörigen unter Mitwirkung des Berliner Sängerchors( Mitgl. d. A. S. B.)
Tagesordnung: Die Wahlen und die Gemeindeund Staatsarbeiter, Angestellten und Beamten. Referenten: Reichstagsabg.. Frau Klara Bohm- Schuch und 1. Verbandsvorsitzender Fritz Müntner. Zu dieser Versammlung sind alle Sympathisierenden und Freunde herzlich eingeladen. Genossen, sorgt für Massenbesuch! Der Fraktionsvorstand.
tionäre Runst hinzu, die die Freiheitsbewegung vorwärtstreiben will. Alle Kunst ist Propaganda für das Bestehende oder gegen das Bestehende. Diese ist die revolutionäre Kunst, die der Menschheit dient, jene die konservative, reaktionäre, die nur den Machthabern dient.
Bon der Bibel und Homer bis zu den neuen amerikanischen Erzählern reicht die Galerie literarischer Porträts, die Upton Sinclair in feinem Buch entwirft. Sie wollen nicht den Literaturunterricht ersehen; daß die Goldne Kette" in Rußland für Unterrichtszwede benutzt wird, macht sie noch nicht zu einem Lehrbuch. Sie wollen auf die Bewußtseinsmandlung wirken, die den sozialistischen Menschen vom bürgerlich- individualistischen trennt, sie wollen die Ertenntnis margiftischer Gesellschaftstritit auch auf dem Gebiet der Kunst volksFriz Rosenfeld. tümlich und aufklärend darstellen.
Reisebeschreibungen.
Marco Polo : Am Hofe des Großfhans. Bearbeitet Don Dr. Albert Hermann. Leipzig . F. 2. Brockhaus. 159 Seiten.
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Aus der Sammlung:„ Alte Reisen und Abenteuer", die bei Brodhaus erscheint, enthält dieses 11. Bändchen die Schilderungen, die der bekannte venezianische Reisende Marco Polo , der als erster Europäer viele Jahre Hochasien und China bereift hat, er hat nicht weniger als 24 Jahre seines Lebens( 1271-1295) in jenen Ländern und am Hofe des Großthans zugebracht von der Natur der durchreisten Länder und den Sitten und Gebräuchen ihrer Bevölkerung gibt. Schon das macht die Lektüre interessant. Im übrigen jedoch sind die Schilderungen mit Vorsicht aufzunehmen, die Zahlen
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Land des Frühlings" und die Romane„ Der Wobbly" und„ Der Schah der Sierra Madre", sind zu den stärksten Leistungen des zeitgenössischen Schrifttums zu rechnen. Auf gleicher Höhe bewegt sich das kürzlich erschienene Buch von Erast Heinrich Land Schrenzel: Abessinien, Land ohne Hunger ohne Zeit". Lob gebührt auch den Büchern von Mar Kreher: Meister Timpe", Ernst Preczang : Die Glücksbude", Johannes Schönherr :" Befreiung", Dr. John Schitowski:„ Ge= schichte des Tanzes", Max Barthel :„ Das Spiel mit der Puppe" und Deutschland " und dem hier bereits gewürdigten neuen Roman von Karl Schröder :„ Aktiengesellschaft Hammerlugf". Hervorzuheben sind noch die gebotenen Holzschnittwerke in bibliophilen Ausgaben, die hier erstmalig dem breiten Publikum zu billigen Preisen zugänglich gemacht werden. Die Büchergilde" schuf neuestens drei Preisabstufungen, neben Büchern zu 3 M. auch solche zu 1,50 m. für fleinere Ganzleinenbände, dar unter Oskar Maria Graf : 3m Winkel des Lebens" und
Stefan Cipinski: Jan Polat", und Bücher zu 4,50 m. für um= fangreiche Prachtwerfe.( Im übrigen sei noch darauf hingewiefen, Daß sämtliche Bücher des Bücherkreises" im Buchhandel zu 4,80 m. und die der Büchergilde" mit einigen Ausnahmen zu je 5 M. pro Band zu haben sind.)
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Die Lieferung einer, unterhaltsamen und belehrenden illustrierten Monatsschrift, deren Zustellung ebenso wie die der Bücher fostenlos frei Haus erfolgt, ist überdies bei beiden Buchgemeinschaften im Mitgliedsbeitrag einbegriffen. Daneben tönnen beliebig viele Bücher zum gleichen Preis bezogen werden. Der Bücherfreis" wird ferner eine Treuprämie an Mitglieder, die ihm seit einem Jahr angehören oder bereits 4 Bücher bezogen haben, in Form des Bezugsrechts auf ein neues Buch zum Preise von 1 M. zur Berteilung bringen, während die Büchergilde" Bücher als Werbeprämien aussetzt. Bei den proletarischen Buchgemeinschaften ist offenbar eit zielbewußter Wille am Werf. Sie verdienen darum die Aufmerkſamfeit und die Beihilfe aller zu höherer Geistigkeit strebenden Leser.
Neue Bücher.
2. Dunin.
( Besprechung der.eingegangenen Bücher bleibt vorbehalten.) 5. Balzli. Kunst und Wissenschaft des Essens. Verlag der Hahnemannia,
3. B. die Bolo über die Stärte der Heere angibt, find offensichtlich. Benda. Der gegenwärtige Stand der deutschen Literaturwiſſenſchaft,
übertrieben.
Ganz naiv spricht er auch von den Kräften der Zauberer und Magier, die er ebenso wie manche moderne Gelehrte bei den Hellschern und ihren Medien für bare Münze nimmt. Für die wirtschaftlichen Zusammenhänge und Hintergründe der Kriege hat Polo fein Verständnis. Bon dem Khan, der im allgemeinen als ein großzügiger Herrscher und Schüßer von Handel und Gewerbe geschildert wird, wird an anderer Stelle gesagt: Sein einziges Bergnügen bestand im Kriege, in Eroberungen und in der Ausbreitung seines Ruhmes." Das genügt Polo, als Grund für den Krieg, der zur Unterwerfung des Königreichs Manzi führte. Dabei wird gleich nachher erwähnt, daß die Einfünfte aus dieser Provinz für den Khan jährlich den Betrag von fast 17 Millionen venezianischen Golddufaten erreichen.
Troz folcher Mängel sind die Schilderungen nicht nur des historischen Interesse wegen, das sie als erste zuverlässige Kunde von den fernen Ländern Ostasiens erregen, zu schätzen; sie fönnen auch uns von dem Leben und der Kultur jener Bölfer am Ende des dreizehnten Jahrhunderts, der Art ihrer Landesverwaltung, der musterhaften Regelung des Verkehrswesens in dem Riesenreiche ein lebhaftes und anschauliches Bild geben.
Proletarische Buchgemeinschaften.
Die proletarischen Buchgemeinschaften haben sich in den wenigen Jahren ihres Bestehens einen dauernden Platz in der Geisteswelt des Sozialismus gesichert und stellen heute unverkennbar einen beachtenswerten Kulturfaftor vor. Ihr Wert dient nicht nur dem bildungshungrigen Proletarier, sondern der Erweiterung des Welt: bildes des Volkes überhaupt und ist darum vorzüglich geeignet, die breitesten Leserschichten zu erfassen.
Hölder- Pichler- Tempsty A.-G., Wien .
B. Berg. Arizona Charleys Junge. Reimer, Berlin . S. Bernfeld. Die Schulgemeinde und ihre E. Laub, Berlin .
Funktion im Kaffenkampf. A. Biedermann. Eine offene Wunde. Untersuchung über den Stand der Striegsschuldfrage. Senjel u. Co., Berlin . Blasco Ibanez . Balencia. Orell Füßli, Zürich . Borchardt. Wandlungen der Atomvorstellung. J. H. B. Dieh, Berlin . . Bühler. Abriß der geistigen Entwicklung des Kindes. Quelle u. Meyer, Leipzig . van Calfer. Wesen und Sinn der politischen Porteien. J. C. B. Mohr, Tübingen .
B. Cendrare. Moravagine.( Roman.) S. Müller, München .
J. b. Delbrüd. Der Tag ohne Licht. Sechs Monate unter Bergleuten. Verlag für Kulturpolitik, Berlin .
5. Driesch. Der Mensch und die Welt. E. Reinide, Leipzig G. Duhamel. Das neue Mostau. Rotapfelverlag, Zürich . O. Flake. Freund aller Welt.( Roman.) S. Fischer, Berlin . J. M. Frant. Erwanderte Geschichte. J. H. W. Diez, Berlin .
E. Hauer. Chinas Werden im Spiegel der Geschichte. Quelle u. Meyer, Leipzig .
J. Haydu. Roman der Sonne. Phaidon- Verlag , Wien .
H. Hecht. Nationalökonomie als Geisteswissenschaft. M. Perles, Wien . M. Hodann. Unzucht! Unzucht! Herr Staatsanwalt! Greifenberlag, Rus dolstadt.
J. Hollos. Hinter der gelben Mauer. Von der Befreiung des Frren. Hippokrates- Verlag, Stuttgart .
E. Jäch. Deutschland , das Herz Europas . Deutsche Verlagsanstalt , Stutt gart.
J. Job. Neapel.( Reisebilder und Sfizzen.) Rascher u. Cie., Zürich . G. Kaisenberg. Die Wahl zum Reichstag. D. Stollberg, Berlin . A. Kolb . Daphne Herbst.( Roman.) S. Fischer, Berlin .
5. Lehmann. Der Feldherr ohne Seer. J. H. W. Diez, Berlin .
3. London . Michael, der Bruder Jerrys. Deutsche Verlags- A.- G., Berlin . A. Mann. Denkendes Volk Bolfhaftes Denken. Neuer Frankfurter Verlag, Frankfurt a. M.
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E. Mungenast. Asta Nielsen . Ihr Leben, ihre Kunst, ihre Bedeutung. W. Hädede, Stuttgart .
D. Neurath. Lebensgestaltung und Klassenkambf. E. Laub, Berlin . B. Road. Am Gängelbande der Not. J. S. W. Diet, Berlin . Bid und Weigert. Die Praris des Arbeitsrechts. R. Sobbing, Berlin . J. Roth . Zipper und sein Vater. K. Wolff, München .
Aus dem glücklichen Gedanken der unmittelbaren Belieferung. Moll. Stimme und Sprache im Bilde. Quelle u. Meyer, Leipzig . B. Mombert. Grundzüge der Finanzwissenschaft Quelle u. Meyer, Leipzig . des Konsumenten entstanden, zählen die beiden großen proletarischen E. Mühsam. Sammlung 1898-1928.. M. Spaeth, Berlin . Buchgemeinschaften derzeit über 100 000 Mitglieder, die durch die vierteljährlich bedingte Abnahme je eines Buches, nach freier Wahl des Mitgliedes aus den jeweiligen Neuerscheinungen oder dem bisher erschienenen Wert, einen gesicherten Abnehmerkreis bedeuten und dergestalt zu fortschreitenden Mehrleistungen den Mitgliedern gegenüber führen. Die Mitgliedschaft wird durch schriftliche Anmeldung erlangt und erfordert einen Monatsbeitrag von 1 M., so daß auch die wirtschaftlich schwächsten Kreise sich den Buchgemein schaften anschließen können. Neben neuen Romanen, Reisebüchern, sozial- und populärwissenschaftlichen Büchern bester zeitgenössischer Autoren werden Werke der Weltliteratur und Jugendbücher ge= boten. Das bisherige verdienstliche Werf der proletarischen Buch gemeinschaften sei in nachstehendem fura umriffen:
„ Der Bücherfreis", Berlin SW. 61, Belle- Alliance- Plazz 6, meist prächtige Bücher wertvollsten Inhalis aus allen Gebieten der Literatur und des Lebens auf. Neben Friedrich Wolf :" rea. tur", Baul 3ech: Geschichte einer armen Johanna", 2lfred Stolze: Angela", Hermann Horn: Die Dämonen und das blaue Band", Martin Andersen- Nego: Sühne", Friedrich Wendel : Raritatur" und Schellen geläut" und
3. Schauff. Die deutschen Katholiken und die Zentrumspartei . J. P. Bachem, Köln . J. Goloffer. Aus dem Leben meiner Mutter. Bd. 2. Wir beide. Furces Verlag, Berlin .
S. Schnee, Nationalismus und Imperialismus. R. Sobbing, Berlin . H. Gainikler. Therese.( Chronit eines Frauenlebens.) S. Fischer, Berlin . B. Totomians. Internationales Handwörterbuch des Genossenschaftswesens. 2. Lieferung. Struppe u. Windler, Berlin . Th. van de Velde. Die Abneigung in der Che. B. Konegen, Leipzig . Better u. Tramm. Das Wochenende. R. Moffe, Berlin . . Werberg. Individualpsychologie. S. Hirsel, feipria. W. Woytinsky. Die Welt in Zahlen. Bd. VII. R. Mosse, Berlin ,