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8. Juli 1928

Blick in die Bücherwelt

Staatsrecht.

Hermann Heller  : Die Souveränität. Seft 4 der Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht. Walter De Grunter u. Co., Berlin   1927. 177 Geiten.

In diesem Beitrag zur Theorie des Staats- und Völkerrechtes" bemüht sich der frühere Leipziger   Privatdozent und Leiter der bortigen Volkshochschule   um das Dogma der Souveränität. Er hat fich damit das Thema gewählt, um das sich seit dem Weltkrieg die nternationale Politik dreht: Soll der Einzelstaat souverän, d. h. allmächtig, selbstherrlich sein, oder soll seine Souveränität in der Staatengesellschaft untergehen? Oder mit anderen Worten: Soll der Staat, d. h. die Großmächte, Krieg führen, Gewalt anwenden dürfen

oder nicht?

Der Berfasser beginnt mit einer Fülle non lateinischen, franzö­fischen, englischen und deutschen Zitaten, die seine Kenntnis der Fach literatur Dom dreizehnten bis zum zwanzigsten Jahrhundert euro­päischen Rechtsdentens, von Bodin über Marg zu Kelsen   erweisen. Das Wertvolle an der Schrift ist die Stizze der Entwicklung der Deutschen Staatsrechtswissenschaft. Sie war einmal liberal und Demokratisch, suchte dann als Wissenschaft des preußischen Königs tums und deutschen Kaisertums die Souveränität der Monarchen mit der Volkssouveränität zur Staatssouveränität zu versöhnen. Hegel aber entwich dieser Quadratur des Zirkels, um sich mit der anderen abzuquälen, ob die Bundesstaaten des deutschen Bundes ftaates noch oder nicht mehr souverän seien. Erft Kelsen nimmt die Tradition der Auffärung wieder auf und läßt die Souveränität in gesellschaftlichen Normen aufgehen, die sich von selbst positivieren" ( Geltung verschaffen). Ihm gegenüber arbeitet eller heraus, daß fich Souveränität zum Bölferrecht verhält wie Wille zur Norm ( oder mit anderen Worten wie Persönlichkeit zum Gemiffen). Souveränität erscheint Seller als die höchste Entscheidungseinheit über einen bestimmten, dem Staatsgebiete; sie ist für ihn eine unum gängliche Notwendigkeit juristischen Denkens.

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an

Hellers Verfuch, in einer Zeit des Abbaues der staatlichen Souveränität die Theorie davon zu erneuern, muß scheitern. So bewegt er sich in Widersprüchen. Einmal erscheint ihm( S. 57) die Geltung von dem Staate eingeordneter Verbandsfagungen( einer Gewerkschaft oder Partei) abgeleitet von der staatlichen Rechts. ordnung die These des Faschismus oder Kommunismus  -, anderer Stelle aber( S. 99) mendet er sich selbst gegen die alle Persönlichkeiten verschlingende Leviathan- Souveränität des Staates". Einerseits will er die Souveränität nicht zur Willfür aus: arten lassen und sie an ein übergeordnetes Bölferrecht binden, andererseits leitet er dies aber doch wieder nur von der Souveränität ab: Jeder souveräne Staat tönne durch den Krieg jeden Bertrags: partner vernichten( auch Dänemark   die Vereinigten Staaten  ?) und dann sich damit seiner gesamten Vertragspflichten entledigen; das Obligatorium, die ausnahmslose Pflicht zur friedlichen Streiterledi Zwei Jahre, nachdem fünf Glaaten des mittleren Europa   in Locarno   dies Obliga torium auf sich genommen haben, einige Monate, bevor die Großmächte auf den Krieg vertragsmäßig verzichten, kann eine der artige These wissenschaftlich" noch verfochten werden!

gung fann nicht eristieren!"

Die staatsrechtlichen Ausführungen befriedigen ebensowenig. Es mird einfach behauptet, was nicht zu beweisen ist, daß es innerhalb bes modernen demokratischen Staates eine Entscheidungseinheit gibt. Bo aber ist z. B. die Einheitlichkeit des Staatswillens in dem Streit zwissen Preußen und dem Reich über den Berwaltungsratsfis Luthers, wo die vier Beteiligten jebe auf ihrer Rechtsauffaffung be­harrten? Oder wo gibt es diese Einheitlichkeit, wenn z. B. der Staats­fefretär eines Ministeriums eine Erklärung abgibt, der Minister das Gegenteil zufogt; bamt aber gestürzt wird und der Staatssekretär im Amt bleibt? Die beginnende joziale Demokratie fieht eben nicht so aus, wie eine Armee unter einem Obersten Kriegsherren oder wie der Verwaltungsabfolutismus eines Friedrich Wilhelm I.  , Napoleon ober Mussolint. Es ist eben der auf eine Person gestellte Obrigkeits staat, der sich schamhaft in das Souveränitätsbogma verhüllt.

Wolfgang Schwarz

Aerztliche Laienbücher.

Dr. med. Josef Löbel  : Sa beit Sie feine Angst! Vierzig Rapitel optimistischer Medizin. Berlag Grethlein u. Co., Leipzig   und Zürich   1928. 350 Seiten. Preis broschiert 2,80 m., Ganzleinen 4,80 m.

Dr. W. Schweisheimer: Warum so nervös? Nervöje Leiden und ihre Üleberwindung. Berlag Knorr u. Hirth, G. m. b. 5., Mindhen. 175 GSeiten mit 14 Abbildungen. Preis geheftet 3,60 m., Leinen 4,50 M.

Dr. med. Hermann Schall: Warum trant sein? Wille unb Weg zur Gesundheit. Berlag von Curt Rabitsch, Leipzig   1926.

199 Seiten.

Dr. med.& öbel will die Leute, die Einstein mit Steinach ver­mechseln, über die neuesten Entdeckungen der Medizin aufklären, sie

an beiden Ohren friegen" dadurch, daß er sich bemüht, nicht lang meilig zu sein. Das gelingt ihm. Er plaudert unterhaltsam und wikig nicht nur wenn er die Honorarfrage streift und feine Kollegen gegen den großen Aerztefeind Bernard Shaw   verteidigt. Spannend meiß er von dem jezigen Stand der Drüsenforschung zu erzählen, von den jüngst entdeckten Bluttypen, von der Berjüngung, von dem Bafteriophagen", einem Bafterium, das in fürzester Frist seine fchädlichen Artgenoffen auffrißt mud deshalb noch einmal ein großer Wohltäter der Menschheit werden wird. Besonders interessant der Hinweis auf ein von einem Züricher   Gelehrten Dr. R. Brun mit Almeisen ausgeführtes Experiment, das ein biologisches Argument für den Pazifismus ergeben hat.

Auch Dr. Schweisheimer ist ein erfahrener Zeitungs­schreiber, der sich an das gleiche gutfituierte Bürgertum mendet. Mit großer Birtlichtfeitstreue zeichnet er einige typische nervöse Groß­ftabimenschen; ergreifend die, welche sich aus der Haft und dem Grau verbissener Erwerbsarbeit auch nicht für Augenblicke heraus reißen tönnen. Er erkennt richtig das ihnen Gemeinfame: die Furcht, fich ihrer selbst bewußt zu werden, weiß jedoch feinen anderen Rat, als es trotzdem zu versuchen. Durch Bertiefen in euch selbst, durch Nachdenken über den Sinn eures Lebens" werdet ihr eure Kinder Freude mieder erlangen. Als Ganzes entbehrt sein Buch des über­zeugenden Aufbaues: der an fich gewiß interessante Artikel Eine neue Helen Reller hat zu dem Thema ebensowenig Beziehungen

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Beilage des Vorwärts

Ehe- und Sexualreform.

Erziehung zur Ehe.

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Gerade die Lösung der Che und Liebesprobleme ist besonders| Die Revolution der modernen Jugend"( vergl. Bor­abhängig von der wirtschaftlichen und sozialen Lage der Eheleute. märts" vom 3. Juli 1927) darauf hin, daß durch die Reform der In fehr vielen Fällen scheitert die Gemeinschaft der Geschlechter an Ehe die häßliche Heimlichkeit verschwinden muß. Manches Be­der Wohnungsnot und den unsicheren sozialen Berhältnissen. Wenn hältnis" mird sich auch erst schön gestalten lassen, wenn die Menschen mehrere Generationen zusammen einen Raum teilen häufig frei von gehäffigen Anfeindungen aus ihrer Ummelt blieben. So außerdent mit Fremden-, so müssen sich notwendigerweise die fämpfen die beiden Berfasser wieder gegen die Lüge und die Bor­urteile der Gesellschaft. feruellen Beziehungen vergröbern. Die Jugend, die in dieser Um­melt aufwächst, fommt nur schwer zu einer geistigen Lebensgeftal: tung darauf fann nicht of genug hingewiefen werden. Das Leben jedoch ist eine Einheit, in die das feruelle Leben einge­ordnet ist.

Die Borbedingung für die Schaffung neuer Ehegejezze wäre allerdings eine völlige Umstellung im Verkehr der Geschlechter. An pielen Beispielen zeigt Lindsen, mie heute noch immer der eine Teil den anderen als seinen Befig" betrachtet, über den zu verfügen e: ein Recht hat. In der Stellung des Mannes der Frau gegenüber erklärt sich das ohne weiteres aus de: jahrhundertelangen Hörig. keit der Frau im Mittelalter versicherte sich der Mann der Treue" seine: Frau mit drastischen Mitteln. Aus diesem Besitz­gefühl heraus läßt man dem anderen möglichst wenig Freiheit in feiner Lebensgestaltung. In der zmangsweise festgefügten äußeren Berbindung besteht aber feineswegs die Liebesgemeinschaft; im Gegenteil: Anregungen, die von außen fommen und die natur­gemäß manchmal nu: dem einen Teil zuteil werden, fönnen die ehelichen Beziehungen nur fruchtbarer gestalten.

So erfahren die Vorschläge zur Ehe und Gerualreform häufig in der proletarischen Umwelt eine neue Beleuchtung. Es ist ein Fehler der Mehrzahl der Veröffentlichungen, die in letzter Zeit auf diesem Gebiete erschienen sind, daß sie bei Chereform nur an die befizenden Klaffen denken. Die Beitehe" oder Kameradschaftsehe", die u. a. Charlotte Buchow- Homeyer in ihrer Beröffentlichung Die 3eitehe"( Berlin  - Köln  , Martus u. Webers Verlag, 1928, 141 G.) und B. Lindsey und Evans in dem Buche Die Rame­radschaftsehe"( Deutsche Verlagsanstalt   Stuttgart  , 1928, 384 G.) prapagieren, ist aus der Ueberlegung entstanden, daß der Der Wert des neuen Lindsenschen Buches liegt aber vor allem 3mang auf die menschlichen Beziehungen nicht günstig wirkt und legten Endes der Würde des Menschen nicht entspricht. Mit der wieder darin, daß es von der Braris ausgeht und zahlreiche Fälle aus der Eheberatung anführt. Die theoretischen Ausführungen, die Einrichtung der Beitehe" soll nach den vorliegenden Vorschlägen die Daeuerehe nicht aus der Welt geschafft, sondern nur die Mög- Buchom- homener ihren Forderungen voranschickt, entbehren viel­lichkeit einer gesellschaftlich und gefeglich anerkannten freieren Ber- fach in ihre: Berallgemeinerung noch der Begründung, wie die Dar­bitbung gegeben werden. In vorurteilslos denkenden Kreisen tommt legung über die Polygynität des Mannes und seiner Gattenmahl. es auch heute schon häufig vor, daß Liebesgemeinschaften, die durch Treu   sein" heißt vor allem: nicht aufhören, den anderen in das Standesamt nicht zur bürgerlichen Che erhoben wurden, als feiner Entfaltung zu fördern, und dabei wird es notwendig, die menschlich vollwertig anerkannt merben. Für die Anerkennung eigene Berson manchmal in den Hintergrund treten zu lassen. folche: freien Gemeinschaft trat auch die Sozialdemokratische Partei   Sophie Lazarsfeld   fordert von ihrem individual- pin hologischen Standpunft in ihrer Broschüre: Die Ehe von heute und ein, menn fie im Reichstagsausschuß für die Beratung des neuen Strafgesetes Personen, die in eheähnli her Gemeins haft miteinander morgen"( heit 8 der Schriften der Internationalen Gesells haft leben, als Lebensgefährten in den Kreis der Angehörigen" auf für Individualpsychologie, Verlag Bergmann, München  , 73 S.), daß fein Chepartner von dem anderen feelisch und geistig abhängig sein genommen wissen wollte. dürfe. Auch die Frau muß dann in sich selbst ruhen. Gerade dem Manne schmeichelt es aber häufig, ein unselbständiges fleines Frauchen" zu besitzen und dadurch ein Gefühl der Mach: gegenüber

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Bei der Kamerabschaftsehe" soll der Chevertrag nur für eine bestimmte Zeit, je nach dem Wunsche der Partner, auf ein oder mehrere Jahre abgeschlossen werden. Nach dieser Zeit kann die Ehe noch weiter fortgesezt werden. Zwei Bedingungen darauf weist Charlotte Buchow- Homeyer hin müssen in der Zeitehe" erfüllt sein, einmal die Sorge für die Kinder, dann die Sicherstellung der Frau bei Lösung der Geschlechtsgemeinschaft. Solche Maßnahmen wären besonders in Proletarierzeitehen" notwendig. Denn durch­führbar ist eine solche freie Berbindung mur bei wirtschaftliches Un abhängigkeit der Frau, die aber heute im Proletariat nur möglich ist, wenn die Frau berufstätig ist. Im allgemeinen würde die Beitehe" besonders im Broletaria: finderlos bleiben. Dies ist heute meist auch bei freien Verbindungen von jungen Leuten der Fall. Bu how- Homener wünscht, daß bei der Geburt eines Kindes die Ehegemeinschaft automatisch um 8 Jahre verlängert wird, damit würde beim Vorhandensein von Kindern die Ehe doch gleichsam wieder zur Dauerehe werden. Die Kosten sind, nach der Forderung der Verfasserin, für die Aufzucht der Kinder von beiden Teilen ge­meinsam nach Maßgabe der wirtschaftlichen und sonstigen Berhält­nisse zu tragen. In weitgehendem Maße müßte die staatliche Wohl fahrtspflege die gesunde Aufzucht der Kinder erleichtern und vor derungen ist überhaupt die Grundlage jeder gesunden Entwicklung allem auch den Mutterschutz ausdehnen. Die Erfüllung dieser For der Gemeinschaft der Geschlechter.

Durh die Anerkennung der freien Verbindung in der Zeit­oder Kameradschaftsehe würden nicht nur die in diesen Verhäl niffen geborenen Kinder eheliche" sein, sondern es würden fich auch durch diese Bestimmungen die Anschauungen der Menschen all­mählich ändern: die freie Berbindung wie auch das Kind aus freier Verbindung würden nicht mehr mit einem Matel behaftet sein.

Die Einführung einer neuen Cheform scheint also nicht so michtig zu sein wie die Erleichterung der Chefcheidung und die gefeß­liche Gleihstellung der unehelichen Kinder mit ben ehelichen. Es ist unverständlich, wieso Buchom- homener fürchtet, daß durch e leichterte Scheidungsmöglichkeit das Berantwortungsgefühl der Ehe­partner mehr leiden könnte als durch die Einführung der Beitehe".| Mit Recht weisen Lindsen und Evans, wie schon in ihrem Buche,

mie die beigegebenen altdeutschen Holzschnitte und Kupferstiche aus der Geschichte der Medizin.

Solche Einwände fann man gegen Schalls Buch nicht erheben. hier ist der Weg zur Gesundheit knapp, in Marer Kurve gezeichnet und mit padender Begeisterung, die jedoch feine Schwierigkeiten übersteht. Das Buch ist der Deutschen Jugend" gewidmet, wobei deutsch   augenscheinlich mit Absicht groß geschrieben wurde. Das stimmt bedentlid, aber zu unrecht. 3war wird zu Anfang die Klage ob der fehlenden militärischen Dienstzeit angestimmt, in der jedem nichtfrüppel Körperflege beigebracht worden sei. Später aber wird ausdrücklich festgestellt, daß die militärische Körperschulung feines megs empfehlenswert ist. Eine andere Infonsequenz findet sich bei der Behandlung des§ 218. Sonst aber ist das Buch mit höchft erfreulicher Folgerichtigkeit geschrieben. Sehr bemerkenswert bas Kapitel über die vernünftige Ernährung: sie liegt in Richtung auf den Begetarismus. Auch bei Schall findet man eine ausführliche Dar­stellung der Arbeitshygiene und der Methoden, sich vor dem Nervös­werden zu schüßen. Er hat aber als einziger von den genannten Autoren die Breite des Problems gesehen für die anderen beiden eriſtiert die werftätige Masse einfach nicht und fordert deshalb fonsequent als bedingende hygienische Grundmaßnahme die Be­seitigung des Wohnungselends durch Bodenreform. dieser nationale Mann rüdt ausdrüdlich von der alten Bevölkerungspolitit ab, die dem Kaiser Soldaten und den Fabritherren billige Arbeits­fräfte sichern wollte. Er sieht klar die Forderung, die sich aus dem immer enger werdenden Bodenraum ergibt: Einschränkung des Nach muchjes, Qualität statt Quantität. Friz Lemfe.

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Ja

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Die Qualitätszigarette

der Frau zu haben.

Die Bedeutung der Schriften von Sophie Lazarsfeld  , auch der

zweiten Broschüre" Erziehung zur Ehe"( Berlag Berles, werden, daß sie die Lösung der Eheprobleme im Rahmen der ge= Wien   und Leipzig  , 1928, 95 S.) muß in erster Linie darin gesehen samten Lebensgeftaltung versucht. Sie erkennt, daß eine Wand­

lung im Berkehr der Geschlechter abhängig ist von einer Aenderung in der allgemeinen Lebensführung. Mit Recht weist sie darauf hin, daß bei dieser Wandlung für die Frau das Erlebnis der Arbeits­freude von auss hlaggebender Bedeutung sein muß. Leider mach: die Berfasserin nicht auf die Schwierigkeiten aufmerksam, Sie be­sonders für die Frau des Proletariats gegeben sind, in unserer

heutigen Wirtschaftsgestaltung zur Schaffensfreude zu kommen. Als Grundlage einer neuen Beziehung der Geschlechte: forder: die Berfafferin auf allen Gebieten ihre Gleichstellung, die der Manna bis jetzt zu verhindern gewußt hat. Zur Begründung der Macht stellung des Mannes versucht Sophie Lazarsfeld   als Individual­Psychologin die feruelle Minderwertigkeit des Mannes und sein Bestreben nach Kompensation zu konstruieren.

ihre gemeinsame Erziehung führen. Hierdurch wird die Jugend Zu einer neuen Gemeinschaft der Geschlechter muß vor allem

von früh an lernen, im anderen Geschlecht den vertrauten Mit­menschen zu sehen und sich ihm verbündet zu fühlen in gemeinsamer Arbeit. Hierdurch wird auch am besten verfrühtes feruelles Er: leben verhindert. Die Verfasserin wünscht, daß das Leben des Kindes zur Einführung in die zweigeschlechtliche menschliche Ge­meinschaft außerhalb der Familie in eine Kindergemeinschaft ver­

legt wird.

Wertvoll ist, was die Verfasserin betont, daß jede Che für die Bartner eine Aufgabe, einen Anfang bedeutet. Es wird deshalb legben Endes nidy: nur an Gejegesbestimmungen liegen, ob ihr zu­sammenleben eine wirkliche Liebesgemeinschaft ist, sondern vor allem daran, ob sie selbst alle Unvollkommenheiten der Gemeinschaft zu fruchtbarem Leben gestalten können. Dr. Else Hildebrandt.

Sozialpolitik.

Iohn. Band 2 und 3 der arbeitsrechtlichen Seminarporträge. Her­Hauptfragen des Tarifrechts. Der Afford ausgegeben von Prof. Dr. Walter Kastel. Verlag Julius Springer  ,

Berlin  .

Der vorbildlichen Arbeit Kastels an der Berliner   Universität ist es zu danken, daß das Arbeitsrecht als Universitätsdisziplin immer mehr an Boden gewinnt. Im Rahmen feines Gesamtwirtens ist von besonderer Bedeutung sein arbeitsrechtliches Seminar ge worden. Hier hat Rastel mit großem Geschid und unendlicher Liebe zur Sache hervorragende Theoretiker und Praktiker auf dem Ge­biete des Arbeitsrechts mit jungen Studenten zur gemeinsamen Arbeit für die Erforschung und Bertiefung der mannigfaltigen Bro­bleme des Arbeitsrechts zusammengeführt. Das neuere Ergebnis biefer Seminararbeit liegt in den beiben obengenannten Bänden vor. In den Hauptfragen des Tarifrechts finden alle bedeutsamen Streitfragen eine durchweg gründliche Behandlung. Es kann nicht Aufgabe einer Buchbesprechung sein, sich mit den einzelnen Sach bearbeitern auseinanderzusehen. Auch wo man abweichender Mei­nung iſt, findet man eine Fülle von Anregungen. In jedem Falle ftellt die vorliegende Sammlung eine wertvolle Bereicherung der Literatur für das Gebiet des Tarifrechts dar. Das gilt in noch höherem Maße für die Sammlung: Der Atfordlohn. Mit Recht meist Kastel im Vorwort darauf hin, daß um den Arbeitslohn als Mittelpunkt mehr oder minder alle Streitigkeiten aus dem Arbeits­

ABDULLA 15

angenehm mild und aromatisch

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