Rr. 13
2. Dezember 1928
Blick in die Bücherwelt
Beilage des Borwärts
Jugendbücher für den Weihnachtstisch.
Erzählende Jugendschriften.
Sie
Die Auswahl der Jugendschriften, die hauptsächlich in den Wochen vor Weihnachten aktuell wird, ist eine fulturpolitische Aufgabe, die unserer größten Aufmerksamkeit bedarf. fann nur dann gelöst werden, menn sich alle sozialistischen Eltern and Erzieher beim Kauf von Jugendbüchern von größtem Berantwortungsgefühl und unerbittlicher Kritit leiten lassen, wenn sie nur solche Werte laufen, die dem Denken und Fühlen der Gegen. soart und der Weltanschauung des Sozialismus entsprechen. Es ist fehr zu begrüßen, daß der Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit unter dem Titel„ Das gute Kinder und Jugend buch"( 68 S., Preis 40 Pi.) einen Führer durch die Jugendfchriften herausgegeben hat, der infolge feiner Reichhaltigkeit große Auswahl und Anregung bietet. Er ist in der Buchhandlung Diez , Lindenstraße 2, jederzeit erhältlich. Aus der großen Anzahl der in diesem Jahr neu erschienenen Jugendbücher möge im folgen. ben eine gedrängte Auswahl erzählender Jugendschriften einer furzen Besprechung unterzogen werden.
In die Welt des Proletarierfindes führt Henny Schuhmacher in ihrer Zusammenstellung von Erzählungen, Romanausschnitten, Lebensbeschreibungen und Gedichten, die sie unter dem Titel„ Aus dem Leben eines Arbeitertindes"( Berlag der Reuen Gesellschaft. 112 S. Breis fart. 0,75 M., Ganzleinen 1,75 M.) herausgibt. Dichter, Pädagogen und Schriftsteller der verschiedensten Böller vereinigen fich im Befenntnis der Unzulänglichkeit gesellschaft licher Zustände. Friedrich Hebbel erzählt von seiner leidvollen Jugend, deren bittere Eindrüde den Maurerjohn von Besselburen noch als Mann schwer bedrückten, Romain Rolland Jchleudert in der berühmten Stelle des Jean Christoph seine Anflage gegen bürger. liche Selbstüberhebung und Selbstfucht, Marim Garfi, Auguft Strindberg, Charles Dickens , Christian Andersen, Heinrich Bestalozzi schildern Selbsterlebtes oder dichterisch Geschautes in erschütternden Darstellungen. Das fleine Buch berührt die leidvollsten Tiefen, die bittersten feelischen und materiellen Rämpfe heranwachsender Broletarierkinder der Bergangenheit und Gegenwart.
Ganz im Zeichen der heutigen Zeit steht das originelle Märchen buch von Bruno Schönlant:„ Der Kraftbonbon und andere Großstadtmärchen".( Berlag der Büchergilde Gutenberg.
144 S. Preis 2,50 M.) Der Schauplaz dieser neuzeitlichen Märchen ist nicht mehr das Königsschloß oder das Reich der Feen und Nigen, sondern die Großstadt. Da lernen wir Herrn Lärm fennen, mie er pfeifend und sausend, heulend und ratternd durch die Straßen braust, während seine geplagte Gattin, Frau Ruhe, fich entsetzt die Ohren zuhält. Und wir werden gut Freund mit dem Maler Kler und jeiner Bumbelher, die nachts die Häuser rot, grün und gelb bemalt, baß die Leute des Morgens aus dem Staunen gar nicht heraustommen. Da gibt es verzauberte Leierfästen und vertauschte Städte, Südspferdchen und Riesentürbiffe, und in der Schule, die zwischen schönen Wiesen und alten Bäumen liegt, find viele vergnügte und lernluftige Kinder, die mit ihren fleinen Flugzeugen nicht nur nach Hause, sondern auf der ganzen Welt berumfliegen. Ein Büchlein,
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„ Neue Märchen“ nennt auch Manfred kyber feinen zweiten Märchenband, den er unter dem Titel Puppenspiel" per öffentlicht.( Brethlein u. Co., Leipzig . 220 S. Preis 8 M.) Das Buch enthält eine Anzahl feiner und sinniger Kunstmärchen, die zwar frog des äußeren Märchengemandes fich mehr der Fabel nähern und mandimal etwas lehrhaft ammuten, aber für diese fleine Moral beschwertheit" durch den reizvollen Stoff und die flare, durchsichtige Sprache pall entschädigen. Ganz entzüdend ist das Märchen von Herrn Minutius, der im Gehäuse der Kirchenuhr die Stunden zählt und Frau Eule, die Migräne hat und sich von ihrem Gatten dauernd ihre fühlen Kompressen im nahen Bach erneuern läßt. Großen Jubel mird auch die Geschichte von Frau Kaffeekanne und den fleinen Mohr, der ihr mit lautem Bäh" bie Bunge herausstredte, ermeden, und der Bär Taddäus mit seiner Frau Thisbe und den fleinen Tahentupis, die alle weinend und niejend vor ihrer feuchten Höhle figen, ist ebenfalls so ganz dazu angetan, die Herzen der Jugend zu gewinnen.
Im Märchengemand erscheinen auch die Liebeswunder" von Margarete Bruch. ( Franz Schneider Berlag, Leipzig . 134 E. Breis 2 M.) Es find zarte, geschmacool illustrierte Liebesgeschichten, orientalische Bundermärchen, die oft einen tiefen, philosophischen Gehalt in sich bergen. Sie feßen nicht nur eine gewiffe Reife, jondern auch einen Einblick in die bunte, fremdartige und perträumte Belt des Drients, in feine Religion und Phlosophie voraus und eignen fich deshalb nur für Jugendliche reiferen Alters.
Eine sehr intereffante Erzählung von eigenartiger Schönheit ist die Schwarze Blume" von Ala Herrmann.( Franz Schneider Berlag. 144 S. Preis 3,50 m.) Sie läßt das 18. Jahrhundert lebendig werden, die Zeit, in der in Holland die Tulpenzüchterei mit geradezu fanatischem Eifer betrieben wurde. Die schwarze Blume ist die feltene Tulpenart, die ein Gefangener unter größten Mühen in Gefängnis züchtet, die ihm aber dann gestohlen wird. Nur durch die mutige Tat eines flugen, jungen Mädchens tommt die Wahrheit ans Licht. Ein lebendig geschriebenes, lehrreiches und unterhaltsames Buch.
Interessant und reizvoll ist auch das neue Mädchenbuch Bibi!" von Karin Michaelis. ( Berlag H. Stuffer, Berlin , 360 S. Breis Ganaleinen 6,50 m.) Die befannte dänische Schriftstellerin schilbert das Leben eines fleinen dänischen Mädchens, deren Bater Stations vorsteher, deren Mutter eine Komtesse ist. Die fleine Bibi hat freie Fahrt auf allen dänischen Eisenbahnen, und so fährt fie denn überall Fin, in die Heide, auf die Dörfer, in die Kleinstädte und schreibt don da threm Paps", ihrem guten Bater, schön illustrierte Briefe. Sie wird wegen dauernden Schulschwänzens aus der Schule verwiesen, aber weder sie noch Baps" laffen fich dadurch beeinflussen. Eine Boheme- Geschichte, ins Stindliche übertragen, die hübsche Schilde rungen von Land und Leuten aufweist, aber deutschen Kindern und insbesondere Proletarierfindern boch mohl nur mit einigen ergän
Tätigkeit als Rod), als Holzfäller, als Goldfucher und Minenarbeiter merden in enger Berbindung mit Landschaftsschilderungen spannend erzählt.
zenden Erklärungen in die Hand gegeben werden fann. Die Kleine| derers werden lebendig, feine Arbeit in einer Zuderfabril, Jeine Bibi wird zwar in der Geschichte trop Schulfchwänzens und Herum vagabundierens zum Schluß eine reiche Schloßherrin, aber leider pflegen deutsche Broletarierfinder nicht in diefer glücklichen Lage zu sein. Die Geschichte ist den idyllischen Berhältnissen eines feinen Landes des vorigen Jahrhunderts angepaßt. Elfe.
Reisen und Abenteuer.
Etwas räuberromanartig berührt dagegen Martin Stef fens wilde Seefahrt von Willy Steding.( Frankhsche Buchhandlung, Stuttgart . 137. S. Preis Ganzleinen 6 m.) Martin ist ein abenteuerlustiger Junge, der sich heimlich als Schiffsjunge ver Dingt. Er flieht von dem mit Schmuggelware beladenen Schiff ,, besteht gefährliche Kämpfe mit Eingeborenen und wird endlich im legten Augenblid, bem Hungertod nahe, gerettet. ( Sohn) Caefar, der Freund des Reuseeland for. Biel fachlicher ist dagegen das fleine Wert von Andreas Reijche? hers".( Deutscher Berlag für Jugend und Bolt, Wien , Leipzig . 112 S.) Es beschreibt das abenteuerliche Leben des österreichischen Forschers Reifchet, der 11 Jahre lang, nur von seinem treuen Hund begleitet, in der Bildnis Neuseelands umherstreifte. Das Buch er zählt von sterbenden Wäldern und verlassenen Dörfern, von fremdartigen Bilanzen und Tieren, von Bafferfällen und Bulkanen. Ein
In allererster Reihe muß hier die Rote Kinderrepus bli?"( Arbeiter- Jugendverlag. 72 S. Breis Halbleinen 3,50 m.) genannt werden. Wer seinen Mädels und Jungen wirklich eine Freude machen mill, der greife zu diesem echten, rechten sozialistischen Kinderbuch. Es füllt die Büde aus, die bis heute in der Jugend Ichriftenliteratur bestand, es atmet jugendfrisches Leben, Fühlen und Denfen, es ist aus dem Geist der Gemeinschaft heraus entstanden. In Bildern, Gedichten, Erzählungen schildert es das Leben im Zelt auch der Erwachsene mitgeriffen, er erlebt alle Freuden, allen Froh- lehrreiches, spannend geschriebenes Reisebuch für die Jugend. finn, alle gemeinschaftliche Arbeit und Organisation mit, als sei er
Empfehlenswert ist auch die deutsche Uebersehung von Mate minnas Gefangener von John Jewitt. ( F. A. Brodhaus, Leipzig . 158 6.) Es bietet eine gefürzte llebersehung der Reiseschilderungen des Zeugschmiedes John Jewitt , der im Jahre 1803 sich bei den Indianern am Nutkasund, an der Westküste Nordameritas, aufhielt. Das Buch erzählt von den primitiven Sitten und Gebräuchen der Bevölkerung, von ihrer Wohnweise, ihrer in großer Auswahl sind in der Reibung und Ernährung, ihren Tänzen und Musikinstrumenten und bietet auf diese Weise interessante voltstundliche Einblicke.
Jugendschriften
Buchhandlung J. H. W. Dietz Lindenstr. 2, wie auch in allen Vorwärts- Speditionen erhältlich
selbst dabei gewesen. Ein Buch aus der Gegenwart für die Gegen wart, poll frische, poll fozialistischem Rampfgeist, voll Hilfsbereit schaft und Solidarität. Ein fröhlicher Wegweiser in die Zukunft.
Ein wundervolles Reisebuch hat uns Anna Siemien geschenkt: Daheim in Europa "( Urania Berlagsgesellschaft, Sena. 175 S. Breis Halbleinen 4,80 m.) Der Broletarier, der in die Welt zieht, befigt feinen eigentlichen Reiseführer, der das berüd. fichtigt, was ihm am Herzen liegt. Alles Borhandene, auch der Baedeker, ist der Niederschlag bürgerlicher Kultur und bürgerlicher Dentweise. Anna Siemfen macht mun den Anfang mit einem groß angelegten sozialistischen Reisebuch. Sie führt uns durch Europa , über die völkerverbindenden Meere, an deren Küften Menschen des gleichen. Stammes mohnen, auf alten Straßen über Alpenpälle und burch weite Täler. Bir wandern die Gewässer entlang und lernen Das Bauernland Italien in Bergangenheit und Gegenwart fennen. Wir werden heimisch im Westen und Often, im schönen Frankreich mie im Lande der immer grünen, weiten Rajenflächen, in England. Immer aber find wir umschloffen von einer großen Gemeinschaft, von der Welt der Wertiätigen und Schaffenden in allen Ländern Europas . Ein aus tiefstem Erleben sprechendes, erstaunlich viel feitiges, in feiner Art einzig dastehendes Buch, das in die hand jedes Sozialisten, gleichgültig welchen Alters, gehört.
Mancher mag sich vielleicht noch an die Reife des 15jährigen dänischen Jungen Balle Huld erinnern, die er im Auftrag der Zeitung Bolitiken" in 44 Tagen um die Erde ausführte. Nun liegt, von ihm felbst geschrieben, ein Buch vor, das seine Erlebnisse schildert.„ Palle Huld , Weit 15 Jahren um die Welt in 44 Lagen". ( Berlag von E. A. Seemann, Leipzig . 155 G. Breis 3,50 m.) Wenn man fürchtete, eine der üblichen auf Sensation aufgebauten fitschigen Reiseschilderungen in die Hand zu bekommen, so sieht man fich angenehm enttäuscht. Der Verfasser ist vielmehr ein aufgeweckter, frischer, natürlicher Junge, der in ungefünftelter, lebendiger Sprache feine Einbrüde schildert. Besonders erfreulich ist die Art, wie der junge Mensch freimütig erzählt, daß diese Reise manches Borurteil in ibm beseitigt habe.
Ein Buch voll Herzensgüte, voll Frische und Humor ist auch die Geschichte eines fleinen Norwegers: Beif" von Barbra King Berlag Georg Müller, München . 185 S. Breis 2 M.) Er wird bei einem entfernten Verwandten, einem tinderlosen Brofessor und feiner alten Haushälterin, erzogen und tommt dann vorübergehend nach Berlin , wo er auf den Wunsch seiner Tante Ada Beutnant werden soll. Aber der Kleine hat für das Militär nicht viel übrig und zieht es vor, zu seinen alten Freunden nach Norwegen zurückzulehren. Ein hübsches, lustiges Kinderbuch.
Sehr empfehlenswert, vor allem für Jungen von 12 bis 16 Jahren, ist die Geschichte eines Urwaldjungen:„ Maschinen Tom" von Hans Richter.( Adolf Sponholz Berlag, Hannover . 280 S. Preis Halbleinen 5 M.) Das Buch enthält die spannend geschriebene Jugendgeschichte eines armen Sungen, dessen Vater verunglückte und deffen Mutter als Fabritarbeiterin ihr schweres Brot verdienen muß. Aus eigener Kraft arbeitet sich der tüchtige, intelli. gente Junge zum Ingenieur empor und erfüllt damit seinen Jugendtraum. Das Buch bringt auch interessante Schilderungen Brasiliens und Normegens.
Nach der argentinischen Sierra führt Hugo Waft mit seinem Roman In der Steinwüste( 244 S. Breis broschiert 3 M, in Ganzleinen 4,50 m.), der mit dem argentinischen Nationalpreis belohnt wurde. Er zeichnet mit sicherem Binsel die herben Gestalten Der Steinwüste, ihren Stampf mit der wilden Natur und den Dae monen in sich selbst. Im Mittelpunkt steht die sympathische Figur etnes arbeitsamen und mutigen jungen Mädchens.
in Buch, wie es Jungen lieben, ist auch die lebendige Er
zählung der Abenteuer Beter Craddocks Die Jungens pom 124 G., Breis 3,50 m.). Es behandelt in fpannender Beife die Aben Bfeil, von B. J. Westermann ( Franz Schneider Berlag, Leipzig . teuer eines Jungen zur See und versucht Liebe zum Seemannsberuf zu weden, vergißt allerdings hinzuzufügen, daß der Seemann heute leider noch zu den entrechtetsten Proletariern der Welt gehört, Auch das Mädchenbuch 3nge muß in die Welt"( Franz Schneider Berlag, Leipzig . 149 S. Breis 3,80 m.), das Erlebnisse eines jungen Mädchens unter den Eingeborenen der Sundainseln behandelt, trägt reichlich rolige Farben auf. Daß die Bleine Inge beinahe von einer Giftschlange, später non einem Storpion gebiffen wird, daß sie ein uraltes, ungeheuer wertvolles Bild aus reinem Gold findet und obendrein noch einen Tiger tätet, ist reichlich viel des Guten,
. E. Johan, mit 20 Dollar in den wilden Besten" Dagegen sind zwei weitere Bücher, die den Urwald schildern, ( Berlag Ulftein, 261 S., 5 M.) und Colin Roß . Mit Kamera, Rind und Regel durch Afrita"( Berlag Brodhaus, Leipzig , 176 S., Preis 4 m.), warm zu empfehlen. 2L E. Johan wie Colin Roß find zwei Berichterstatter, die es verstehen, auch das Einfachste interessant und wirtungsvoll zu schildern. Schlag auf Schlag folgen die Erlebnisse einander. Wer aber zwischen den Zeilen zu lejen versteht, ber spürt auch die ungeheuren Entbehrungen, die das Leben in der Wildnis mit fich bringt. Wenn Johan schildert, wie er in einem von Moskitos erfüllten Sägewert arbeitet oder im Schnee. Sturm um sein Leben ringt, dann fühlt man, daß hier mehr ist, als titschige Romantif. Und wenn Colin Roß , meilenweit entfernt pon den Seinen, mit der Kamera auf Großwild jagt, während Frau und Kinder von zudringlichen Schwarzen belästigt werden, dann weiß man, daß neben den förperlichen auch ungeheure feelische Strapazen zu ertragen waren.
Nach Innerafien führt Hermann Conften in seinem ungemein ipannungsvollen, dramatisch aufgebauben Buch Derrote Lama ( Berlag Streder und Schröder, Stuttgart , 181 G. Preis geheftet 4 M., Leinen 5,50 m.). Er erzählt von Moskau , von Sibirien , von den Gefängnisfen, die mit franten, verzweifelten, irrfinnigen, halb verhungerten Menschen angefüllt find, schildert eine Empörung, die spontan ausbricht und die verwegene Flucht des„ Roten Lama" nach Innerasien. Ein Buch voll unerhörter Einbrudstraft, mit einer Sprache geschrieben, die an Bloftit thresgleichen fucht.
Bollkommen abseits von diesen Büchern steht der große Bersuch bes Altphilologen Karl Meier- Lemgo , bie rrfahrten, und die abenteuerliche Heimtehr des Odysseus in moberner Sprache nachzuerzählen.( Franthsche Berlagshandlung, Stuttgart , 188 S. Breis Ganzleinen 6 M.) Dieser Berfuch ist zweifellos infofern geglückt, als dieses lebendig geschriebene Buch für affe Jungen, die in der Schule die Donffee lesen müssen", eine wunder volle Ergänzung bietet, die ihnen in vielen Fällen den Stoff erft flar vor Augen stellen wird. Aber gerade durch diese moderne Bearbeitung tritt mit besonderer. Schärfe die ethische Anschauung der primitiven Völker hervor, die von der unseren heutigen Zeit durch eine abgrundtiefe Kluft getrennt ist. Odysseus tötet die Freier; mur ihr Blut, nur Mordtaten vermögen sein Haus zu entfühnen. Das ist eine Anschauung, die wir heute nur noch bei Bertretern des ewig Geftrigen finden. Es ist bedauerlich, daß dem Buch feine Erläute rung beigegeben ist, die auf diese Revolution der fittlichen Anschauungen hinweist. Erst dann wäre das Buch wirklich zeitgemä Dr. Efe Möbus.
Kinderbücher.
Gin reicher Segen von Kinderbüchern ergießt sich, wie alle Jahre, auch diesmal zu Weihnachten über den Büchermarkt. Alle diese bunten, lustigen, heiteren und befinnlichen Bändchen wollen zum est getauft und verschenkt werben. Bücher erziehen. Sie beeinfluffen den Menschen in gutem oder schlechtem Einn. Diefer starte Erziehungsfaktor wird insbesondere von der herrschenden GesellDas Land der unbegrenzten Möglichkeiten schildert auch E. Can- fchaftsklasse geschickt ausgenügt. Mit Rönigsmärchen, Brinzen und benberger in feinem benteuer im wilden Westen". Bringefinnen pflegt man schon bei Kindern den Autoritätsgebanten, ( Emil Landenberger Berlag, Stuttgart - Kannstatt. 258 S. Preis Heren und Zauberer verängstigen die Gemüter und der Glaube an geb. 5 Mt.) Ausschnitte aus dem Leben eines schwäbischen Ausman. I die himmlische Borsehung soll die irdische Ungerechtigkeit ausgleichen.
Preußengolo
PRIVAT
JETZT AUCH
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PF.