Weltwirtschaft.

Dr. Wilhelm Mautner : Der Kampf um und gegen das russische Erdöl Manzsche Verlags- und Universitätsbuch handlung, Wien - Leipzig . 1929. 261 Seiten. Preis 7,50 m.

Die absichtlich nächterne Tatsachendarstellung eines der besten Kenner der internationalen Erdölwirtschaft und politik wird gerade burch ihre betonte Leidenschaftslosigkeit zu einer großen Anflage gegen das System imperialistischer Machtpolitit, das aus dem mit allen Mitteln geführten Konkurrenztampf der fapitalistischen Riesen. unternehmungen entspringt. Durch die Beröffentlichung non auf schlußreichem statistischen Material und von Auszügen aus Geschäfts­berichten, Protokollen von Aktionärversammlungen und wirtschafts­politischen Berhandlungen leuchtet der Berfasser in die Hintergründe michtiger außenpolitischer Geschehnisse der Nachkriegszeit hinein. Besser als durch lange theoretische Erörterungen wird hier die innige Berflechtung von fapitalistischer Wirtschaft und Politik an dem Bei­spiel des Kampfes zweier Riesentrusts aufgedect: Es handelt sich um das mit dem bolichemistischen Umsturz beginnende erbitterte Ringen her englisch - holländischen Koninklijke- Shell" und" Anglo- Persian Dil Gruppen mit dem amerikanischen Rockefeller- Trust, der Stan dard Dil Company", um den Besitz oder um den billigen Bezug des wertvollen russischen Petroleums.

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Es gibt mehrere Schilderungen dieses an dramatischen Zwischen fällen reichen Kampfes, der mit allen Mitteln von der einfachen Breisunterbietung und dem wirtschaftlichen Boykott bis zum Abbruch ber diplomatischen Beziehungen( Arcos- konflitt) und zur Kriegs drohung geführt wurde. Aber alle diese Schilderungen geben nicht diese Unmenge von Tatsachenmaterial und sind auch meist von Sym­pathien für eine der streitenden Porteien beeinflußt; außerdem um­faffen sie nur die Zeit bis 1927, wo ein Ende des Stampfes noch nicht abzusehen war. Mautner bezieht aber die im Frühjahr 1929 er­folgte Verständigung von Standard Dil und Koninklijke Shell in feine Darstellung ein. Auch die Rolle der russischen Erdölpolitik wird hier richtig eingeschäßt, die sich in nichts von der tapitalistischen Me­thode der Exportforcierung mit politischen Mitteln und zu fapita­liftischen Zwecken unterscheidet und zu Lasten der russischen Arbeiter­schaft und der europäischen Konsumenten geht. Denn die Verſtändi gung über die Beendigung des den Extraprofiten der Petroleumtrusts chädlichen Konkurrenztampfes ist mit Hilfe der Russen zustande Das Buch ist für den sozialistischen Leser von großem Wert, weil es die beste Illustration zur marristischen Analyje der fapita­listischen Weltwirtschaft und Weltpolitik gibt. H. Jakubowicz.

gefommen.

Zeitgenössische Dichtung.

Billige Schulausgaben.

Thomas Mann sagt in einem Brief an einen Schulmann, der für die Reform des Deutschunterrichts fämpft: Wenn die deutsche Stunde im argen liegt, so ist das nichts als ein Symptom, ein fehr fennzeichnendes, mie ich zugebe." Aber im gleichen Brief er­flärt er auch, daß der zugunsten eines fünstlerischen Deutschunter richts manifestierende Lehrer ebenfalls ein Symptom ist. Und diefem auf die Notwendigkeit einer Reform des Deutschunterrichts hin meifenden Symptom iragen nun auch bereits die Lesebücher für die Oberstufe höherer Lehranstalten Rechnung, die jest, einer An­regung des preußischen Stultusministeriums folgend, der Berlag G. Filcher, Berlin , herausgebracht hat.

In den bisher vorliegenden vier Bänden( Preis je Band 1,60 W.) sprechen zur Jugend repräsentative Dichter unserer Zeit, bie bas Bort mit dem Geiſt beleben, der aus dem Quell reifer Menschlichkeit strömt, und die selbst dort, wo sie sich rückwärts menden, mit der Gegenwart verbunden bleiben. Go führt der diesjährige Nobelpreisträger Thomas Mann in Sieben auf fase( 110 Seiten) in lebendigster Form an Chamiffos, Eichen dorffs und Fontanes unmittelbare dichterische Nähe und lehrt mit feinen fchönen Betrachtungen tiefe Einsichtnahme in Schöpferfraft und Willen. In der Einleitung zeigt Brof. Dr. Peters das Leben und Wert Thomas Manns würdigend, die hohe Bedeutung des Dichters.

Im Band Dichtung von Dichtern gesehen" ( 77 Seiten), ben Dr. Walter Hoffstätter einleitet, würdigen in fchöpferischer, mitreißender Begeisterung Hugo von Hofmannsthat, Ostar Coerte und Moritz Heimann , Dichtungen von Goethe, Gott­ fried Keller und Gerhart Hauptmann . Dieser Band ist voll von Schönheit der Sprache und der dichterischen Schau, aber er jetzt eine fo gute, gründliche Kenntnis der Dichtungen und ihrer Dichter noraus, daß es vielleicht nicht immer einfach sein wird, das Inter effe des Schülers zu feffeln.

Romane und Novellen.

Cudwig Lewisohn: Das Erbe im Blut( Roman ). Baul Lift Berlag, Leipzig . 311 S. Preis geb. 8,50.

Ludwig Lewisohn , einer der in threm Heimatlanb wegen ihrer mutigen gesellschaftskritischen Haltung noch verfemten, in Europa aber schon sehr beachteten amerikanischen Schriftsteller, rührt mit feiner Lebensgeschichte Das Erbe im Blut" an eine wunde Stelle im Kulturleben Europas wie auch Ameritas, an den Antisemitismus. In der Lebensgeschichte der hier dargestellten, aus dem pol nischen Ghetto stammenden jüdischen Familie wird flar zum Ausdrud gebracht, wie verschieden sich der Antisemitismus auf die einzelnen Generationen der legten hundert Jahre auswirkte, und wie besonders tragisch er so oft gerade das Schicksal der jüngsten, hier der vierten Generation bestimmt. Mit ihr beschäftigt sich auch Lewisohn, ein gründlicher Kenner der jüdischen Geschichte, eingehender als mit den drei anderen Generationen. Denn mit den Erlebnissen der vierten Generation, die zwar in Mitteleuropa wie auch in Amerika noch immer unter den Härten eines gesellschaftlichen Anti semitismus leiden muß, aber nicht mehr, wie noch ihre Großeltern, Don gewalttätigen Pogromen ständig geängstigt wird, glaubt Lewi sohn am überzeugendsten den Beweis erbringen zu fönnen, daß es ein Erbe im Blut" gibt. Vor allem verficht er hier mehr den Juden als den Nichtjuden zugewendet, feine aus eigenen und fremden Erfahrungen resultierende These, daß der Antisemitismus nicht mit einer frampfhaften Leugnung der Artverschiebenheiten auf feiten einer trampfbaften Leugnung der Artverschiebenheiten auf feiten der Juden aus der Welt zu schaffen sei, sondern nur mit der reifen Erkenntnis in allen, auch den jüdischen Lägern, daß jede Art ihr Eristenzrecht hat und der Begriff anders" fein Werturteil enthält. bekenntnisreichen Buch die quälende Verpflichtung gewesen, auf Und eher wohl auch als die Anflage ist der Antrieb zu dem ernſten, zeigen zu müssen, wie sich viele Juden vom Antisemitismus in die Sacgaffe der Selbstverachtung treiben laffen und dann aus dem Dunkel ihrer seelischen Zerrissenheit feinen Weg mehr finden können. unter dem Einfluß des steten Antisemitismus entstandener Wider. Darum glaubt auch Lewisohn, ein Anhänger Freuds , daß ein wille gegen die eigene Art, ein schon tief in der Seele veranfertes Minderwertigkeitsgefühl die lehten Gründe für manches spezifisch jübijches Seib, für manche jeelische Berirrung junger Juden jelen. und eine Fülle sehr lebenswahr geschilderter Begebnisse im Leben der hier gestalteten amerikanischen Juden spricht für die Richtigkeit biefer Annahme, wie auch für Lewisohns Zukunftshoffnung, daß der Jude, deffen Angleichungswille am Antisemitismus, aber auch an seinem ,, Erbe im Blut" scheiterte, sich vor sich und der Welt wieder behaupten tönnen wird, wenn er lernt, feiner eigenen Art die gleiche Achtung, das gleiche Verständnis wie jeder anderen Art ent­gegenzubringen. Und vielleicht die schönste Lehre des ernster Be­achtung würdigen Buches: Achtung vor jedweder Art und ehrlicher Wille zum gegenseitigen Berstehen fönnen erst den wahren Frieden begründen. Dorothea Hardt.

Marie Hamfun: Ola Langerud in der Stadt. Verlag Albert Langen , München 1930. 218 5. Preis in Leinen geb. 7 m. Die neue Erzählung von den Langerudkindern ist fein reines Kinderbuch mehr wie die ersten beiben schon bekannten Bücher der. felben Berfafferin Die Langerudfinder" und Die Langerudtinder im Winter", deren naturhafter Heiterfeit und wunderschöner Kind­haftigkeit wir uns einfach gefühlsmäßig hingeben tonnten.

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Dla Langerud, der Begabte, das Kind des freien Landes, foll die Stadt und ihre Gebundenheiten erleben, um sie zu überstehen. Die Ulm mit ihren Tieren und Kindern, Mutter und Bater mit ihrem Immerbeschäftigtsein, und die Natürlichkeit, die um alles ist, fie weichen zurüd vor der Stadt und ihren Erlebnissen. Aber Ola ift der Träger eines gediegenen Erbgutes, und er übersteht seine Abhängig feiten von Menschlichem und Mitmenschlichem, Baffin burch seine Entwurzelung, übersteht er dennoch seine Kindererlebnisse, die doch ganz denen der Erwachsenen gleichen, und die hauptsächlich durch das unbewußte Geltungsftreben bebingt find. Instinktsicher in ent scheidenden Augenbliden erweist sich seine Berwurzelung zu tief, um Schaden zu nehmen. Als Dia nach glänzend bestandenem Mittel­Ihuleramen bei der Schlußfeier fein Abschlußzeugnis entgegenhimmt, hätte man beinahe fagen fönnen, daß gerade in diesem Augenblid etwas besonders Bornehmes über Dla lag. Trogdem er instinkthaft entschloffen feinen viel zu engen Einſegnungsanzug zu der feierlichen Handlung angezogen hatte! Trog bes gefchentten perigrauen An­zuges von Gnaden des feinen Stadtkameraden, der den einfachen, aber gediegenen und im tiefsten Grunde überlegenen Landjungen gequält und zum Schluß mit seinem Geschenf" beglückt hatte. Die Spannung hat den Höhepunkt erreicht, und aufatmend fehren wir mit Dla heim, zurüd zu dem inneren und äußeren Reichtum des Bandes, das jedem seiner Menschen einen weiten Hintergrund gibt. Dieses Buch, in dem ein perlgrauer Anzug eine nicht zu unter­Stadttind, das zu vergleichen und leider oft nach diesen Maß­stäben zu messen anfängt. Die Versuchung, sich dem Magischen der Kleidung hinzugeben oder der Kraft, die vom Menschen ausgeht, der zufällig darin stedt, hat schon reifere Leute zum Schwanken gebracht als einen einfachen Landjungen, Ola Langerub aber bleibt erstaunlich fest. Ein glänzendes Beispiel von Schamgefühl, das zur rechten 3eit mit abwehrender Birtung einsetzt. Anna Kantorowicz. m. E. Süßfind: Jugend( Roman ). Deutsche Berlagsanstalt, Stuttgart . 415 Seifen.

Im Band Adam Urbas"( 110 Seiten) zeigt Jakob Waffer- agende Rolle spielt, ist im schönsten Sinne unterhaltiam für das manu( deffen Schaffen und fampfreiches Leben von Dr. Walter Sennen geschildert wird) die Größe seiner epischen Kunst, In brei fehr schönen Novellen meist der Dichter ergreifend auf die Rätselfraft des Schicksals und auf die Unzulänglichteit menschlicher Gerechtigkeit hin.

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3m Band Der 3ntion( 86 Seiten) tommt ein anderer Meifter der Epif, Hermann Hesse , in menschlich reifen und tiefen Erzählungen zu Borte, bie er jo schlicht gebraucht, daß faum noch eine ziselierende Kunst spürbar ist. Die Einleitung zu bem Band hat Dr. Susanne Engelmann geschrieben; und hier, mie in allen Einleitungen zu den vorliegenden hoffentlich sehr bald eingeführten Lesebüchern ist zu erkennen, daß ein neuer, frischer Geist in die Schulen einzubringen anfängt.

Seelenwanderung

von Mary Röttger

Dorothea Hardt.

Urteile: Kaum erschienen und schon fast ver­

griffen! Wir gratulieren Ihnen auf­richtigst zu diesem herrlichen Verlagswerke. Vor diesem Buche wird man ganz siill! Dieses Buch schrieb eine der besten Geistesgrößen! Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Man kann auch nichts sagen. Man kann nur lauschen. Ja, man kann dieses Buch nicht mit Worten beschreiben, man muß es nacherleben Im zweiten Teil trotz aller herrlichen Vergeistigung sehr aktuell.

In Leinen 6.- Mk. zuzüglich Nachnahme.

Der leidende siegende Gott!

von Mary Röriger

Das Buch reiht sich den besten Werken der populären Litera ur auf dem Gebiete der Geisteswissenschaften würdig an. Wir empfehlen es von ganzem Herzen. E. Fiedler, Wien . Aehnliche Urteile unzählige In Leinen 4.- Mk. zuzüglich Nachnahme.

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3. E. Süßfind, der junge Münchener, deffen bereits an einigen Novellen bewiesene Begabung beträchtlich über das hinausreicht, was in München heute sonst an junger Literatur umgeht und ge­

Jetzt erscheint

fliffentlich propagiert wird, legt in Jugend" feinen ersten Roman Dor. Er ist inhaltlich schon eine nachdenkliche Sache: etwa im Jahre 1920 unter den Abiturienten eines Gymnasiums spielend, gibt er ein Bild aus diesem wesentlichen Entwicklungsstadium der heute dreißig­jährigen Generation innerhalb der mittleren deutschen Bourgeoisie. Es wird erkennbar, wie die auf den ohnehin liederlichen Gymnasial betrieb der Kriegsjahre folgende überſtürzte Umstellung und Auf­lösung des Schulwefens, die Befreiung von Fesseln, die die vorher. gehende Generation noch für emig gehalten hätte, auf die so un­versehens Befreiten gewirkt hat, wie sie in die neuen halbparlamen tarischen Zustände, die von ihnen taum ersehnt und jedenfalls nicht geschaffen waren, widerstandslos, halb verlegen und offenfundig wenig glüdlich hineinglitten. Die unmittelbar darauf einfegende In flationszeit tat ein übriges, den jungen Beuten die Haltlosigkeit und Relativität alles Jrdischen überzeugend vor die Augen zu führen. Die sonderbare Mischung von Kälte aus Schwäche und Zynismus aus Enttäuschung, die an dieser foeben erwachsenen Generation auf fällt fie hat hierin mindestens ebenso ihre Erflärung, wie in den minderwertigen Erfagstoffen, mit denen sie törperlich ernährt wurde. Süßfind, der fich bislang gern an der Beripherie der Zeit umher. trieb, hat mit diesem Roman den Weg mitten in sie hinein gefunden -obfchon Realpolitisches( fo etwa die Ermordung des Abgeordneten Gareis in München ) nur die Oberfläche der Erzählung träufelt. Im Formalen ist Süßfinds Schulung durch Thomas Mann un­verkennbar: die aparte, gepflegte Boriwahl, der musikalisch abe schattierte Sazbau, das eindringliche Verweilen im einzelnen. Bas er schreibt, ist gut gesehen, redlich empfunden, forgsam und folid, menn auch manchmal noch ein wenig unscharf geformt. Auch im Komposi torischen möchte man sich eine noch ruhigere, straffere Hand wünschen,

Werner Richter.

draht Verlag E. Diedrichs, Jena . 1929. 306 G. Edwin Erich Dwinger : Die Armee hinter Stachel

Man sieht an diesem Buch, das die Leiden der Kriegsgefangenen in Sibirien schildert, daß feiner aus seiner Haut heraus tann. Der Verfasser ist der Sohn eines Marineoffiziers und selbst als Fähnrich bei einem Dragonerregiment eingetreten, als der Krieg ausbrach. Mit 17 Jahren wurde er schwer verwundet und mit einigen Mann­schaften seiner Schwadron zusammen von den Ruſſen gefangen­genommen. Er bemüht sich, die entsetzliche Zeit in sibirischen Lavern objektiv zu schildern, und die schauerlichen Tatsachen, die er berichtet, werden wohl auf Wahrheit beruhen. Aber ein sympathisches Buch ist es trobem nicht. Es ist eben aus der Offiziersperspektive ge­sehen, und die Sehnsucht nach dem Immer feste druff* bricht immer wieder hervor. Die russischen Soldaten werden, wenn man ihnen etwas recht Berächtliches nachsagen will, Asiaten" genannt, was ungefähr gleichbedeutend ist mit Bestie".

Charakteristisch für die soziale Einstellung Dwingers ist, daß der Held, sein Beschüßer Podbielsti, ein Bauer ist, das Urbild aller Treue und Zuverlässigkeit, während deffan Kamerad, der Elektriker Brünninghaus, immer wieder wegen seiner gehässigen" Reden zu­rechtgeftaucht wird. Diese Ansichten sind aber ausgesprochen prole­tarische. Ein Mensch mit internationalen Begriffen ist ihm und den anderen Kavalleristen ein Dorn im Auge. Von den Botschewiſten heißt es: Wohl macht uns ihre asiatische Ideologie, ihre grenzenlose Brutalität, zu feltsamen und faft unbegreiflichen Gestalten, im fibri gen aber... sie haben uns ein Stückchen Freiheit gegeben, damit haben sie unsere Toleranz errungen.

Dieser hochnäfige, um nicht zu sagen anmaßende Ton schlägt immer wieder durch und macht die Betture dieses Buches, ſo inter effant es in Einzelheiten fein mag, doch recht unerquidlich. Gegen Ende der Gefangenschaft besinnt sich der Fähnrich Dwinger denn auch eines besseren, läßt seine Kameraden im Stich, die ihn fo tres gepflegt haben, und siedelt ins Offizierslager über zu den Erft­flaffigen....

Hermann Hieber:

Booth Tarkington : Der Mann mit den Dollars. Ber­lag E. P. Tal u. Comp., Bien, Leipzig . 285 G. Preis geb. 4,50 M.

Satiriker von Rang, die im Danfeetum auch anderes sehen als bas auserwählte Bolt Gottes", gibt es brüben schon eine ganze Reihe. In Booth Tartington, ber sich bei seinen Lands leuten rasch einen Namen gemacht hat, machen mir nun auch die Bekanntschaft mit einem sehr guten und feinen Sumoristen. ber uns in dem vorliegenden Buch mit einer äußerst amüsanten und charakteristischen Gegenüberstellung ameier amerikanischer Männertypen erfreut: Ein junger, fehr fenfibler und fultivierter Literat, der schon als Dramatiker Erfolg gehabt hat und der auf feine nur vom Dollar beherrschten banaufischen Landsleute voller Geringschäzung herabschaut, trifft auf einem Ozeandampfer mit einem fchwerreichen Industriellen zusammen, dem urwüchsigen Boll blutrepräsentanten amerikanischer Geschäftstüchtigkeit, d. h. fie lernen fich eigentlich mittels einer bestridenden, wenn auch an Jahrent schon reifen französischen Abenteurerin kennen, in die sie fich jeder in feiner Art heftig verlieben. Die schöne Dame hat es aber weniger auf die verzückten Huldigungen des Dramatiters als auf den Bald. beutel des mächtigen Dollarmannes abgesehen, der nebenbei furchtbar unter dem Bantoffel seiner eifersüchtigen Frau steht und außer ihr eine entzüdende Tochter bei sich hat.( Happy end : die Tochter tröstet und ehelicht den Dramatiker.)

Der steinreiche Busineßman erweist sich aber, trok mangelhafter Bildung, immer mehr als ein Mann von großem Format und edlem Herzen, so daß er für die Französin sowohl wie auch für den Leser den Literaten in den Schatten ftellt. Und das ist vielleicht die Pointe, die bei dem breiten amerikanischen Bublifum am meisten gezogen hat. Doch wie gesagt, die Darstellung ist von einem in fympathischen Humor getragen, daß sie auch uns Europäer ergözen tann.

DergroßeBrockhaus

Handbuch des Wissens in 20 Bänden

Das größte und modernte deuffche Legifon mit 200000 Stichwörtern auf etwa 30000 Spalten Segt, mit etwa 42000 Abbildungen, Karten und Blänen im Tegt und etta 2300 bunten und schwarzen Tafels und Rarienteiten Band I bis IV liegen bereits bollständig bor, die weiteren Bänbe folgen in etwa biermonatlichen 8wtichenräumen. Die Anschaffungstoften verteilen fich also auf mehrere Sahre Sie zahlen für den Ganzleinenband 26 M. und für den Halblederband 32 W. Seht wird 3hr altes Begifon in Zahlung genommen, menn minbestens bierbändig und nicht bor 1890 erichtenen. Breis bann für ben Ganaleinenband mur 28.50 Mart, für den Halblederband 29 Mart. Die Preise ber folgenden Bände werden voraussichtlich dieselben sein. Weitere Beraliuftigung: Die Bände werden einzeln nach und nach Monatszahlungen gegen

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bro Band geliefert. Bei Lieferung jedes Bandes fofort nach Eischeinen( b. b. alfo and I bis IV fofort und die weiteren Bände in etwa viermonatlich. Zwischenräumen) betragen bei fofortiger Befteung bie Teilzahlungen fortlaufend für das ganze Wert bis zum Schluß des felben monatlich nur 8.50 M. für die Beinenausgabe refp. 10 M. für die Halblederausgabe. Buchhandlung Karl Blod, Berlin SW68, Kochstr. 9, Bostiched 20749 Bestellschein: Jch bestelle Biermit bei der Buchhandluna Karl Blod. Berlin SW 68. Stochstr. 9, laut Anzeige in der Gonntagsausgabe des Borwärts" vom 1. 12. 29 Der große Brodhaus. Sandbuch des ffens in 20 Bänden, aum algemeinen Laben prets: Band I bis IV in geinen je 26 M., in Halbleber je 32 M., zum Umtausch prets: Hand I bis JV in Beinen je 23.50 m, in Salbleber je 29 M, Band 5-20 MK boraussichtlich zum gleichen Breise- jeweils nach Ericheinen einzeln nach und nach. Ich gebe meinbändiges Legifon in Babling und bitte um überfendung des breg materials. Die Begleichung erfolgt- burch Barzahlung- burch Monatszahlungen von 3 W. pro Band bei Eingellieferung der Bände nach und nach burch fortlaufende Monatszab lungen von 8.50 M. für die Beinenausgabe, refp. 10 m. für die Halbleberausgabe, bei Liete­rung von Band I bis IV fofort und jedes weiteren Bandes unmittelbar nach Erscheinen. Der jeweilige Rechnungsbenag- die erfte State- folgt gleichzeitig- ift nachzunehmen. ( Nichtgewünschtes geft streichen.) Erfüllungsort Berlin .

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