trotzdem war das kommunistische Manifest das Senfkorn, 264 568 Italiener, 100 114 Deutsche , 79 550 Spanier,§ 9 durch nichts gerechtfertigt. Denn wie fönnten bei einem ge­aus welchem der Baum des weitverzweigten Ordens empor 78 584 Schweizer , 36 134 Engländer, 12 090 Desterreicher denkt, sich zu amüsiren, Pläne ausgeheckt werden, welche den Zweck gewachsen ist und wer weiß, was noch aus ihm Gutes und 73 230 Angehörige sonstiger Länder. werden kann, wenn nur alle Sozialisten sich bestreben wollten, innerhalb der Lokalverbände, denen sie angehören, im Sinne des Manifestes weiter zu wirken.

Politisches und Sozialpolitisches.

müthlichen Tanzkränzchen, wo ein jeder Theilnehmer nur daran hätten, die bestehende Staats- und Gesellschaftsordnung" umzu­stürzen", und von legterem spricht doch nur der§ 9. Die hiesige Von einem Rücktritt des Herrn Puttkamer und Polizeibehörde scheint es überhaupt darauf abgesehen zu haben, einer Versehung des Herrn Stöcker nach Königsberg ist jede öffentliche Kundgebung, welche von den Arbeitern ausgeht, zu unterdrücken. So wurde vor Kurzem eine Versammlung der Bau­jetzt in freisinnigen Blättern viel die Rede. Da die handwerker verboten, welche den Zweck hatte, die Vortheile einer Politik Deutschlands sich nicht anläßt, freisinniger zu guten Organisation den Arbeitern flar zu legen. Eine frühere werden, so fühlt man hier offenbar das Bedürfniß, mit Versammlung, für welche ,, Reisebilder aus Nord- und Südamerika " vom einem unbedeutenden Personenwechsel als Erfolg" und Vortragenden als Thema gewählt war, ereilte dasselbe Schicksal, Die ehedem radikal- anarchistische Chikagoer als Anzeichen liberalerer Regierungsbestrebungen aufwarten einberief, verboten. Wenn aber unser Bürgermeister oder der ebenso wurden alle Wählerversammlungen, welche die Arbeiterpartei Arbeiter- 3tg." und der mit derselben verbundene ,, Vor- zu können. Wie bescheiden ist mit den Jahren der Liberalis - schneidige Herr Landrath meint, unsere Bewegung dadurch zu unter­bote" sind rückhaltslos in das sozialdemokratische mus geworden! Er lebt ja auch nicht mehr von eigener brücken, so täuschen sich beide gewaltig. Das hat schon die Wahl Lager übergetreten; die redaktionelle Leitung beider Blätter Kraft, sondern vom- Betteln. Uebrigens soll der vom 21. Februar 1887 gezeigt, bei der sich die Stimmenzahl in hat Christensen, der vor einigen Wochen in Amerika Kaiser das Reichsgesetz wegen Verlängerung der didaten der Arbeiterpartei nur 154 Stimmen fielen, 1887 aber 332 Burg gegen 1884 mehr als verdoppelte, indem 1884 auf den Kan­eintraf, übernommen. Most wittert in dem Redaktions- Legislaturperioden bereits vollzogen haben. Das läßt Stimmen. Die nächste 1890 stattfindende Reichstagswahl wird wechsel den Keim neuer Zwietracht, was er merkwürdiger tief blicken. zeigen, daß die Aufklärung unter den Arbeitern, trotz aller Be­Weise damit begründet, daß Christensen sich bemühe, den schränkungen, immer mehr Fortschritte macht. ihm verhaßten Anarchismus durch Todtschweigen kalt zu stellen."

In der zweiten holländischen Kammer fint nunmehr der erste Sozialist! Domela Nieuwenhuis , deſſen Name bei allen europäischen Sozialisten bestens bekannt ist, wurde mit 1167 von 2203 Stimmen in Schoterland gewählt!

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Der Herr Kommerzienrath. Die Berufung, welche die Der 18. März ist überall in Deutschland still und würdig vor einigen Monaten vom Chemnizer Landgericht mit Gefängniß- als ein Gedenktag des Volkes gefeiert worden. Das Bürgerthum strafe belegten Verbreiter des Romans Der Herr Kommerzienrath", hält sich an solchen Tagen von allen Demonstrationen fern; es von Dr. Max Vogler , beim Reichsgericht eingelegt hatte, ist kürzlich denkt nicht mehr gern an seine revolutionäre Vergangenheit. Aber überhaupt Jemanden beleidigen könne, konnte vom Reichsgericht Volkes war. In Berlin wurden die Gräber der Märzgefallenen, verworfen worden. Die Frage, ob man durch einen Roman die Arbeiter halten den Tag hoch, weil er ein Tag des Sieges des nicht entschieden werden, da die thatsächlichen Feststellungen nicht die schneeverweht dalagen, schon in aller Frühe vielfach mit Stränzen Sache der Revisionsinstanz sind. Zu den Verurtheilten gehört be- geschmückt. Auch eine große Tannenguirlande legte sich um den kanntlich auch der ehemalige sozialdemokratische Abgeordnete Viereck. Denkstein eines der Gräber, unter denen die unbekannten Männer Ueber den früherer Abg. Kayser lauten die Berichte die letzte Ruhe gefunden. Die Besucher, fast ausschließlich dem neuerdings weniger günstig. Das Halsübel hat sich derart ver- Arbeiterstande angehörerd, zogen auf dem Wege zwischen den schlimmert, daß die Erstirpation des halben Kehlkopfes vorgenommen Gräbern langsam dahin, die Inschriften lesend oder den Schnee werden mußte. von den flachliegenden Grabsteinen fegend. An dem großen Freiheits­baum in der Mitte der kleinen Grabstätte hingen etwa vier Kränze, die von einiger Arbeitern schon sehr früh dorthin gebracht worden waren. In den Mittagsstunden erreichte der Besuch, wie allfährlich, seine höchste Zahl. Auf der Kaiserpappel soll früh Morgens eine rothe Fahne mit der Inschrift: Hoch lebe die Sozialdemokratie! geflattert haben.

Ein großer Nothstand ist in Montenegro aus­gebrochen. Er nahm in den letzten Wochen so große Dimensionen an, daß die Regierung sich veranlaßt sah, Mandate als Stadtverordnete niedergelegt, Die Stadtverordneten Mitan und Herold haben ihre trotz der ungünstigen Jahreszeit neben der Trockenlegung Nachahmenswerth. Klassensteuer Reklamationen der Sümpfe von Dulcigno und Antivari noch andere werden in Dortmund auf Anordnung des Oberbürgermeisters, um Nothstandsarbeiten in Angriff nehmen zu lassen. Da armen Eingesessenen Kosten zu ersparen, für Alle, die es wünschen, die Staatskassen ganz leer sind, so wird den Arbeitern von einem eigens hierzu beorderten Gemeindebeamten unentgelt­lich angefertigt. statt Geld Getreide verabreicht und zwar bekommt ein Der Vertreter Frankfurts im Reichstage, Herr Sabor, jeder 5 Oka( ungefähr 41/2 Kilo) Weizen per Tag. Ueber- welcher bekanntlich auf Grund des Sozialistengejeges ausgewiesen dies sind in mehreren Nahijen Staatsmagazine eröffnet wurde, hat die Erlaubniß erhalten, nach Schluß des Reichstags worden, aus denen den Nothleidenden Weizen und Mais ſich vier Wochen in Frankfurt aufzuhalten. Er beabsichtigt alsdann worden, aus denen den Nothleidenden Weizen und Mais mit seiner Familie Frankfurt zu verlassen und nach Dresden über­zu relativ billigen Preisen verkauft wird, und zwar gegen zusiedeln. Schuldscheine, welche nach der nächsten Ernte zahlbar sind.

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Polizeiliches aus Berlin . Polizeilich nicht genehmigt wurde eine zu Dienstag beabsichtigte Volksversammlung, in welcher der Reichstagsabgeordnete Singer über das Thema:" Die Sozial­demokratie und die politischen Parteien im Deutschen Reichstage", sprechen sollte. Der Weber Robert Philipp, der österreichischer Unterthan iſt, wurde am 17. d. M. auf Grund des Heimathsgesetzes aus Berlin und dem Gebiet des preußischen Staates ausgewiesen. Burg bei Magdeburg. Zum Sonnabend, den 10. März Am 18. März durften die Berliner Last- und Nollfuhrkutscher hatte die hiesige Zahlstelle des Unterstützungsvereins der Deutschen nicht tagen, um die Biele ihres Vereins" zu besprechen. In Frankreich hat sich die Zahl der Ausländer Schuhmacher ein Tanzvergnügen in Aussicht genommen und Auf Grund des Sozialistengesetzes verboten wurde rasch gesteigert. Sie betrug 1866 638 498, 1886 dagegen Anmelder gesagt, daß die Bescheinigung ihm zugestellt werden würde. Polizeibehörde die nichtperiodische Druckschrift mit der Aufschrift: daffelbe auf der Polizei angemeldet. Hier wurde dem betreffenden von der kgl. sächsischen Streishauptmannschaft Leipzig als Landes­1 115 114, während die Zahl der Franzosen ( freilich durch Aber anstatt der Bescheinigung erhielt derselbe das Verbot auf An das Volt! Ein Gedenkblatt zum 18. März" und mit den den Verlust Elsaß - Lothringens ) von 37 412 028 auf Grund§ 9 des Ausnahmegefezes. Die Anwendung dieses Para- Schlußworten:" Hoch die Sozialdemokratie!" Druck der Genossenschafts­37 103 889 zurückgegangen ist. Die Ausländer bildeten graphen auf solche harmlose Vergnügungen zeigt wieder recht deut- druckerei Hottingen - Zürich . Ferner von der Polizeibehörde zu vor 20 Jahren 1,67, jetzt 3 pCt. der Bevölkerung. Unter lich, daß dieſes Gesetz der Wilkür Thür und Thor öffnet. Denn Hamburg das Flugblatt: An das Volk", mit der Unterschrift: den 1886 gezählten Fremden befanden sich: 482 261 Belgier, bekannte Sozialdemokraten sein, so wäre ein Verbot auf Grund des selbst angenommen, es würden von diesen Mitgliedern die Mehrzahl" Es lebe die Sozialdemokratie."

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Am Dienstag, den 27. d. M., fällt wegen des ungünstigen Wetters die Ver­sammlung aus und findet die nächste ordentliche Versammlung am Dienstag, d. 10. April, im Louisenstädtischen Konzerthaus, Alte Jakobstr. 37, statt. Der Vorstand.

Fachverein der Posamentierer und Berufsgenossen. Versammlung.

Montag, 26. März, Abends 8% Uhr, im Königstadt- Kafino, Holzmarktstraße 72.

Tagesordnung:

1. Vorstandswahl.

2. Verschiedenes und Fragekasten.

Es ist Pflicht eines jeden Mitgliedes, zu er= scheinen. Der Vorstand.

Das 8. Stiftungsfest des

Fachvereins der Tischler

findet am

Sonntag, den 1. April ( erster Feiertag) in der

Berliner Ressource,

Kommandantenstraße 57,

statt. Anfang des Konzerts 5 Uhr Nachmittags, bestehend aus großem Vokal- und Instrumental= Konzert, ausgeführt von dem Gesangverein Echo I., Hauskapelle des beliebten Mignon- Tänzer­

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Fachverein für Schlosser und Berufsgenossen. Montag, 26. d. M., Abends 82 Uhr,

Versammlung

im Restaurant Reyer, Alte Jakobstr. 83. Tagesordnung:

1. Vortrag des Herrn C. Pirch über das Thema: Welche Vortheile bietet uns der Großbetrieb." 2. Ergänzungswahl des Vorstandes.

3. Aufnahme neuer Mitglieder.

4. Vereinsangelegenheiten.

5. Verschiedenes und Fragekasten.

Gäste haben Zutritt. Der Vorstand.

zu haben bei folgenden Vereinsmitgliedern: mann, Adalbertſtr. 14 v. I.( bei Brand); Apelt, Sebastianstr. 27-28,( Möbelhandlung); Wiede­mann, Forsterstr. 50; Schulz, Brizerstr. 42; Glocke, Wrangelstr. 30, 3 Tr.; Meinz , Manteuffelstr. 97, Hof 3 Tr.; Noad, Staligerstr. 24, 4 Tr.; Postel,

Cigarren u. Tabake Manteuffelſtr. 22, 2 Tr.; Merkel, Solmsſtr. 33,

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C. Klein.

15. Ritterstraße 15. Daselbst Zahlstelle der Gürtler u.Bronceure( E.H.60.)

Fachverein der Rohrleger. Versammlung

am Sonntag, den 25. März, Vormittags 10 Uhr, in Feuerstein's Salon, Alte Jakob­straße 75.

Tagesordnung:

1. Wahl eines 1. Schriftführers.

2. Ausgabe der Billets zum Stiftungsfest. 3. Verschiedenes und Fragefaſten. Erscheinen Ehrensache. Gäste willkommen. Der Vorstand.

Querg. 2 Tr.; Wanke, Nostizstr. 35, 3 Tr.; Witte, Möckernstr. 95; Normann, Stegligerstr. 3, H. pt. r.; Grabert, Pallisadenstr. 43, 3 Tr.; Grünwald, Prinzenstr. 110, H. 2 Tr.( bei Schlüter); Biel­stein, Gartenstr. 3a, 4 Tr.( bei Biedermann); 2 Tr. An der Kasse werden keine Billets aus­Müller, Hollmannstr. 23; Millarg, Lehrterstr. 22, Der Vorstand.

gegeben.

Der Arbeitsnachweis

der

Klavierarbeiter

befindet sich nach wie vor Waldemarstr. 61 im Restaurant Pfister. Die Adressenausgabe findet jeden Abend von 8-9 Uhr und Sonntags Vormittags von 10-11 Uhr, sowohl an Mit­glieder wie auch an Nichtmitglieder unentgeltlich Die Arbeitsvermittelungs- Kommiffion.

ſtatt.

Verantwortlicher Redakteur: Max Schippel , Berlin.- Druck und Verlag: F. Posekel, Berlin S. O., Dranienstraße 23.