so müssen sie sich anderen Verrichtungen zuwenden und schaftlichen Produktion dort Arbeiter verdrängen. Das geschieht durch die niedrigen lichen Verhältnisse

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die Macht der wirthschaft-| haben einen ungeahnten Aufschwung genommen und auch

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eine Macht, die selbst den Natur- die Landwirthschaft wurde ihren wirthschaftlichen Gesezen Arbeitslöhne, zu denen sie sich anbieten. Ein italienischer segen guter Erntejahre in seiner ökonomischen Bedeutung unterworfen. In der Naturalwirthschaft spielte der Unter­Padrone"( Agent) offerirte neulich ,, Hände" in beliebiger für den Landwirth fast auf Null herabzudrücken vermag, halt der eigenen Produktion bei der Richtung der land­3ahl zu 60 bis 70 Cents per Tag und der reguläre indem sie die Preise der Produkte so erniedrigt, daß der wirthschaftlichen Produktion die Hauptrolle; es kam also Lohn des italienischen und slavischen Arbeiters kann zur Geldertrag einer guten Ernte unter denjenigen einer geringen vor allem auf den Rohertrag des Bodens an Nahrungs­Zeit wohl auf beträchtlich unter einem Dollar veranschlagt Ernte herabsinken kann. mitteln für die landwirthschaftliche Bevölkerung an. Die werden. Grelle Beispiele dafür bietet die landwirthschaftliche Geldwirthschaft hat dieses Prinzip vollständig auf den Kopf Das Anti- Import- Gesez", welches kontraktmäßig ge- Statistik des Kantons Zürich . So war der durchschnitt gestellt. Die Produktion von Nahrungsmitteln für die bundenen Arbeitern den Einlaß in die Vereinigten Staaten liche Brutto- Geldertrag des Wiesenbaues eigene Bevölkerung kommt gar nicht mehr in Betracht. versagt, hat sich, wie vorauszusehen war, als ganz wir im schlechtesten Erntejahr 1874 461 Frants pro Hektar, Das einzige Ziel des landwirthschaftlichen Betriebes ist tungslos erwiesen. Die Thatsache eines Kontrakt- Ab- im besten Erntejahr 1886. 457 der Reinertrag geworden, die in Geld ausgedrückte schlusses läßt sich eben nur sehr selten erweisen und sie Nun ist freilich der Futtermangel auch ein Rothstand Rendite des landwirthschaftlichen Gewerbes und damit treten mag auch viel seltener vorliegen als man annimmt. Diese für den Landwirth und die hohen Heupreise sind jeden- als mitbestimmende Faktoren über das Schicksal der land­Italiener, Slaven und Juden aus slavischen Ländern falls kein Trost für ihn, wenn er Futter kaufen muß. wirthschaftlichen Bevölkerung in den Vordergrund: die kommen allerdings zumeist freiwillig", in der Weise, daß Aber ebensowenig entschädigt ihn dafür ein gutes Heu- Konkurrenz und die Arbeitstheilung. sie nicht angeworben sind. Sie entlaufen der Knechtschaft jahr, wenn die Preise gedrückt sind und die Verwerthung Diese Faktoren zwangen den Landwirth in den meisten und dem Hunger, ohne, daß da andere Lockmittel noth- des Futters in den Produkten der Viehzucht oder Vieh- Theilen des Kantons Zürich , seine Ackerfelder in Wieſen wendig find, als die glänzenden Schilderungen der Schiffs haltung vermindert ist. Die angeführte Tabelle giebt auch umzuwandeln und das Brod ferner Länder zu kaufen, um Agenten, welche ein Geschäft machen wollen und die Briefe hierüber Aufschluß, indem sie die Heuerträge nach ihrer hierüber Aufschluß, indem sie die Heuerträge nach ihrer die besser rentirenden Produkte der Viehzucht und Milch­von ausgewanderten Bekannten, die es im fernen Lande Verwerthung in der Milchproduktion berechnet. Am höchsten wirthschaft auf den Markt zum Verkauf zu bringen. Die besser gefunden haben. Wer also das Geld zu der ohnehin( 15,7 Franks per Doppelzentner) stand der Sennhütten- Bichhaltung, einst nur Mittel, wurde dadurch zum Haupt­sehr billigen Ueberfahrt erschwingen kann, der reist ab. preis für Milch im Jahre 1877, am niedrigsten( 11,5 Franks zweck des landwirthschaftlichen Betriebes und zwar in Der amerikanische Arbeiter ſieht selbstverständlich scheel per Doppelzentner) im Jahre 1886. Der Heuertrag war dem Maße, daß man im Kanton Zürich wesentlich nur zu dieser Massen- Einwanderung von Leuten, die so bedürf im letzteren Jahre um 11 pct. höher als im ersteren; soweit noch Getreide baut, als das Strohbedürfniß der nißlos find, daß sie bei der Hälfte des Lohnes, den er rechnet man ihn aber nur nach dem Milchpreis, so war Bichhaltung es erheischt. beansprucht, noch Ersparnisse machen können. Mit dem der durchschnittliche Geldertrag erwähnten Geseze hat man ihn zeitweilig hingehalten. Nun aber beginnt er zur Einsicht zu kommen, daß es Nichts damit ist. Dazu dehnen sich die jeßigen flauen Für solche Mißverhältnisse darf man der guten Mutter Wir gaben in der vorigen Nummer darüber Mit­Zeiten" mit ihrem Mangel an Arbeitsgelegenheit immer weiter aus und so ist es ganz begreiflich, wenn die Stimmen Natur die Schuld nicht aufbinden, sie hatte es ja in Betheilung, in welcher Weise sich die versicherten Arbeiter sich mehren, welche eine Beschränkung der Einwanderung ziehung auf den Wieswachs im Jahre 1886 gut gemeint, auf die einzelnen Kassenarten vertheilen. aber die Ueberproduktion in der Milchwirthschaft und die Eine andere interessante Frage ist die: wieviel Krank­fordern. Man hat dem amerikanischen Arbeiter genugsam von Bollwirthschaft des deutschen Reiches ließen diese gute heitsfälle kommen im Durchschnitt auf einen Arbeiter und wieviel Tage dauert ein solcher Krankheitsfall durchschnitt­den Segnungen des Schutzzolles" vorgeredet, als daß er Meinung nicht ihre Früchte tragen. Noch greller tritt das Mißverhältniß bei den Kartoffel- lich, wieviel Krankheitstage kommen also auf jeden Arbeiter. nicht schließlich auch Zoll auf die Waare Arbeits­Im Jahre 1886 wurde nun Krankengeld gezahlt für kraft verlangen sollte, die mit seiner einzigen Waare in erträgen zu Tage. Bis zum Jahre 1877 läßt sich mit Mitbewerb fommt. Auch wüßten wir nicht, was die der Abnahme der Ernteerträge ein Steigen der Durchschnitts- 1 712 654 Krankheitsfälle mit 26 281 437 Krankheitstagen, die Knappschafts­Schutzöllner gegen diese Forderung einwenden könnten. preise beobachten. Trotz dem sehr geringen Ertrage von was bei 44 Millionen Versicherten Vor Zeiten bildeten die hohen Kosten der Ueberfahrt eine 1878, dem niedrigsten in 13 Beobachtungsjahren, steigt tassen mit ihren 374 000 Mitgliedern sind in diese Statistik Art Arbeits- Schutzzoll. Aber das kann nicht mehr gesagt aber der Preis nicht weiter, er hat mit 11 Franks durch nicht einbezogen auf den Kopf 0,4 Krankheitsfall und werden, wenn die Zwischendecks- Raten bis auf 50 und schnittlich per Doppelzentner seinen Höhepunkt erreicht, ja ca. 6 Krankheitstage macht. Das heißt also: auf 10 Ver­60 Mark herabsinken. Hat sich ja doch bereits ein förm- er geht im ebenfalls geringen Erntejahre 1879 auf 9 Frants ficherte treffen im Durchschnitt immer vier Krankheitsfälle licher Brauch herausgebildet, daß Bauhandwerker im Früh- herab und sank dann noch weiter bis zum guten Kartoffel- mit 60 Krankheitstagen; ein Krankheitsfall dauert also durchschnittlich 15 Tage. jahr aus England und Schottland nach den Hafenstädten jahre 1885, wo er bei 4,8 Franks anlangte.

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389 Franks per Hektar im Jahre 1877, 314

1886.

Zur Statistik der Krankenkassen.

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der Vereinigten Staaten ziehen, während der Saison hier Um die auffällige Bewegung der Kartoffelpreise zu Um hierfür Hilfe leisten zu können, waren 58745 488 m. arbeiten, um höhere Löhne als in ihrer Heimath zu be- verstehen, muß man wissen, daß im Jahre 1879 die aufzuwenden, von denen 53 041 099 m. auf die eigent­kommen und im Spätherbst wieder dahin zurückkehren. amerikanische Weizenproduktion zum ersten Male lichen Krankheitskosten, nämlich Ausgaben für Arzt, Daß sich gegen die Slaven und Italiener " nicht machtvoll als Konkurrentin auf den europäischen Markt Arzenei u. j. w., Krankengeld, Unterstüßung an Wöchnerinnen, einmal eine ähnliche Bewegung erhebt wie gegen die trat und dadurch nicht nur unmittelbar den Preis des Sterbegeld und Verpflegung in Krankenanstalten kommen. Chinesen, liegt unter solchen Umständen durchaus nicht Getreides, sondern auch mittelbar den der Kartoffeln Auf den Krankheitsfall entfielen demnach 31, auf den außer dem Bereiche der Möglichkeit. herunterdrückte. Seither hat diese und andere überseeische Krankheitstag 2 M. Krankheitskosten. Auf den Arbeiter Konkurrenz, ausgerüstet mit den gewaltigsten kapitalistischen macht das 12,4 M. Unterstüßung im Jahre. Machtmitteln, die europäische Landwirthschaft in die schwerste Krise versetzt, die sie je durchgemacht hat.

Das beste Mittel, sie wenigstens von den Deutschen abzuwenden, besteht darin, daß die deutschen Arbeiter die amerikanischen nicht unterbieten; daß fie, soweit es an ihnen liegt, nicht beitragen zur Verschlechterung der Lebens­haltung der Massen; daß sie nicht die" Scabs" machen.

Wie verhält es sich unter diesen Umständen mit dem Segen eines guten Jahres? Das gute Kartoffeljahr 1885 zeigt einen fast noch einmal so großen Ertrag wie das Jahr 1877. Der Brutto- Geldertrag, per Hektar berechnet, stellt sich jedoch:

1877, geringes Kartoffeljahr, auf 643 Franks, 1885, gutes

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Eine ernstere Sprache" führen aber die Erscheinungen, welche auf das Vorhandensein eines wirklichen Nothstandes der Landwirthschaft hinweisen.

Diesen Ausgaben sind die Einnahmen gegenüber zu stellen, das sind also die Beiträge und Eintritts­gelder, die im Jahre 1886 zusammen 62 128 540 M. ausmachten.

dieselben bei allen Kassenarten mit Ausnahme der Ein­Hinsichtlich der Beiträge ist daran zu erinnern, daß geschriebenen und der Landesrechtlichen Hilfskassen zu einem Drittel vom Arbeitgeber gezahlt werden. Auf die Versicherten der Orts-, Betriebs-, Bau-, Innungs­und Gemeindekassen treffen also als Geldleistungen nur zwei Drittel der überhaupt gezahlten Beiträge.

Lassen wir die Scheidung zwischen Beiträgen der

Dank der unermüdlichen Agitation der Sozialisten ist dies nicht zu befürchten. Ihr zumeist ist es zuzu schreiben, daß die Deutschen von den amerikanischen Ar­beitern nicht in einem Athem mit den Slaven und Jta­lienern als Lohnverderber genannt werden. Die deutsche Unternehmerschaft mag immerhin die Sozialisten als deutsch feindliche Wühler verschimpfen: es wird sich zeigen, daß gerade sie zur Hebung des Ansehens der Deutschen unter der Masse des amerikanischen Volkes mehr beigetragen der Landwirthschaft lebende Bevölkerung seit dem Jahre im Jahre 1886 pro Mitglied der Kassen: Die Berufsstatistik zeigt, daß die von dem Betriebe Arbeiter und der Unternehmer bei Seite, so ergiebt sich haben, als alle chauvinistischen deutschen Kapitalisten 1860 erheblich abgenommen hat. In den Jahren zusammen. von 1860-1880 hat sich die Gesammtbevölkerung stark vermehrt. Stellt man die Gruppe Urproduktion( Land­wirthschaft) in's Verhältniß zur Gesammtbevölkerung, so Die Nothlage der schweizerischen Land- ergiebt sich das Bild der relativen Abnahme. Es kamen

wirthschaft.*)

I.

r. Noch vor wenigen Jahren glaubten selbst gewiegte Kenner der landwirthschaftlichen Verhältnisse nicht an einen eigentlichen Nothstand in der Landwirthschaft. Es erging der Landfrage wie der Arbeiterfrage: man verweigerte die Gesammtbevölkerung des Kantons Zürich . Anerkennung ihrer Eristenz, welche Ignorirung indeß auf die weitere Entwicklung einflußlos blieb.

Beiträge der

Krankheits

Arbeiter und Unternehmer kosten

und Eintrittsgeld

14,9 Mart

11,9 Mark

+

16,8

"

14,6"

21,4

"

21,3"

13,2

"

10,1"

"

12,6

" F

12,2

11

"

8,3

"

"

12,4 Mark

Orts- Krankenkassen. Betriebs- Krankenkassen. Bau- Krankenkassen. Innungs- Krankenkassen Eingeschriebene Hilfskaffen 14,6 Landesrechtliche Hilfskaffen 13,5 Gemeinde- Krankenversicherungen 7,9 überhaupt 14,6 Mart Nunmehr wollen wir aber lediglich die Beiträge der

auf die Gruppe Urproduktion von je 1000 Personen der Gesammtbevölkerung im Jahre 1860: 403 Personen, 1870: 368, 1880: 297. Wenn diese Bewegung in gleicher Richtung und Stärke weiter gegangen ist und geht, dann beträgt im Jahre 1891 die von der Landwirthschaft lebende Bevölkerung kaum mehr den vierten Theil der Arbeiter den bezogenen Krankengeldern gegenüberstellen. Nun ist richtig, daß an dieser Abnahme die Tag- Die Beiträge der Arbeiter bestehen aus 2/3 der Einnahmen löhner und Knechte der Landwirthschaft hervorragend bean Beiträgen überhaupt, nebst dem Betrage des Eintritts­Anders war es aber immer, wenn die großen Grund- theiligt sind, da die Landwirthschaft bei veränderter Betriebs- geldes pro Kopf( die Eintrittsgelder betrugen im Ganzen 1068 154 m.; bei der Gemeinde- Krankenversicherung befißer eine Erhöhung ihrer Renten, eine Vermehrung weise weniger Arbeitskräfte braucht als früher. Die ihrer Einnahmen wollten; sie identifizirten sodann ihre Viehzählung zeigt aber, daß auch eine beträchtliche Zahl dürfen keine erhoben werden). speziellen Interessen mit denen der ganzen Landwirthschaft selbständiger Eristenzen aus der Landwirthschaft ver­und schilderten von diesem derart künstlich geschaffenen schwunden ist. Die Zahl der Besizer von Rindvieh hat Standpunkte aus in den grellsten Farben die landwirth in den 20 Jahren von 1866-1886 um 1138 abge= schaftliche Nothlage, zu deren Beseitigung fie Zölle und nommen.

andere den Großgrundbesizern speziell günstige gesetzliche Wenn uns die Statistik der Rechtspflege noch zeigt, daß in den sechs Jahren von 1880-1885 nicht weniger Maßnahmen verlangten und leider auch erreichten.

Andere, die ohne Sonderinteresse die Landfrage an- als 900 Landwirthe dem Konkurs erlagen und eine sechs erkannten, führten die allerdings nicht zu leugnende miß- bis sieben Mal so große Zahl mit der Verhängung des liche Lage der Landwirthschaft hauptsächlich auf die ge- Konkurses zu kämpfen hatte, dann erscheint die Situation ringen Ernteerträgnisse verschiedener Jahre zurück und der landwirthschaftlichen Bevölkerung in einem bedenklichen erklärten, daß einige bessere Ernten genügten, den Noth- Lichte.

Auf 1 Versicherten kommen alsdann Beiträge der Arbeiter allein und Eintrittsgeld

Mark Orts- Krankenkassen. 10,1 Betriebs- Krankenkassen. 11,2 Bau- Krankenkassen 14,3 8,9

+

Innungs- Krankenkassen Eingeschriebene Hilfskassen 14,6 Landesrechtliche Hilfskassen 13,5 Gemeinde- Krankenversicher.

Die Krank heitskosten

betrugen:

Mark

1,8 mehr 3,3

"

7,0" 1,2

"

2,0 weniger 1,3 3,0 mehr. Die Verhältnisse bei den Baukrankenkassen liegen

5,3

stand zu beseitigen, der nur eine vorübergehende Er- Es ist kaum mehr mehr als ein halbes Jahrhundert natürlich ganz ungewöhnlich, sodaß man sagen kann, die her, da lebte der größte Theil der landwirthschaftlichen Leistungen an die Versicherten übertreffen deren eigene

Das

scheinung sei. Gewiß sind gute Erntejahre ein Segen für das Land, Bevölkerung noch vorherrschend in der Naturalwirth- Einzahlungen um durchschnittlich 2-3 Mark. gewiß ist der Einfluß der Naturbedingungen auf den Er- schaft. Der Verkehr mit Baargeld war unter solchen ist lächerlich wenig, was hier aus fremder Tasche fließt folg der landwirthschaftlichen Produktion ein mächtiger. Umständen unter der Bauernschaft damals noch minim, und jedenfalls nicht werth, daß der Arbeiter dafür auf Niemand wird das leugnen. Aber eine noch gewaltigere damals waren es hauptsächlich Fehljahre, welche zeit- die volle Selbstverwaltung verzichtet, deren er sich nur Macht übt ihren Einfluß auf den Ertrag der landwirth weisen Nothstand unter der Landbevölkerung hervorriefen, bei den freien Hilfskassen erfreut, bei denen allerdings wobei zuweilen die Regierung in den Riß trat. die paar Mark der Unternehmer hinwegfallen.

Seither hat sich der Uebergang aus der Natural- in *) Unter dieser Ueberschrift ist vor Kurzem eine Schrift von Hermann Greulich erschienen, die wir hier zum Theil benutzen wollen, die Geldwirthschaft vollzogen. Handel und Verkehr