Der Bundesrath wird seine Plenarsizungen in den sang entsprechender Terte; nur zu dem Liede Ich bin ein Preuße, und hatte eher den Charakter eines großen Familienfestes, als den letzten Tagen dieses Monats wieder aufnehmen. In der kennt ihr meine Farben" schien ein solcher Tert nicht vorhanden einer politischen Feier. Alle öffentlichen Rundgebungen sind ja ersten Sizung wird die Verlängerung des kleinen Be- in dem Garten selbst ging ein Gendarm auf und ab, ganz unge- Druces, welches der ganzen Feier sein bestimmendes Gepräge auf­zu sein. Vor dem Garten hielten die Gendarmen zu Pferde und unter dem Drucke des Sozialistengesetes unmöglich, aber trotz dieses lagerungszustandes über Berlin  , Hamburg  , Frankfurt   rechnet die Spigel, welche sich in die Menge vertheilt hatten und drückte, war doch in den Mienen aller Betheiligten eine ſtolze und Stettin   berathen werden. jedes Wort belauschten. Am Nachmittage gelang es, unbemerkt von Freude, ein geheimes Triumphiren zu bemerken. Das Gefühl, den überwachenden Gendarmen, in einzelnen Trupps in den Wald welches in jedem Einzelnen lebte, war das Gefühl dieser ganzen Die Vernehmung des Polizei- Direktors Krüger und zu kommen. Man stellte sich zusammen und sang Lieder, dann großen Menschenmenge, welche hier zusammengekommen war, und Wachtmeister Sommer als Zeugen ist vom Königlichen Polizei- lagerte man sich in einzelnen Gruppen unter den Tannen und hörte Jeder wußte, daß er in diesem Gefühle eins war mit allen den präsidium auch in der Klagesache Krohm- Schippel nicht geneh- Vorträge an. Unterdessen mußten die Gendarmen doch wohl be- Andern. Sogar die Kinder sangen mit bei den Liedern, welche migt worden. merkt haben, wie sonderbar leer der Garten allmälig geworden im Walde unter den stillen Bäumen ertönten. Und wenn dieses Das Lassallefest für Berlin   wurde dieses Jahr nicht wie war, und plößlich sah man die drei Reiter durch den dichten Wald Gefühl der Einheit, der Zusammengehörigkeit, gestärkt ist, dann ist sonst in Grünau   abgehalten, sondern in Schmargendorf  . Schon um fommen; es glückte auch einem von ihnen, einen argen Missethäter ja der Zweck des ganzen Festes auf das glänzendste verwirklicht. 7 Uhr zogen, nach dem Berl. Volksbl.", am Sonntag einige zu fassen, welcher das große Vergehen begangen hatte, im Walde fleinere Abtheilungen von Festtheilnehmern hinaus, dieses Mal eine Cigarre zu rauchen. Die Gesellschaft brach nunmehr auf und Breslauer Arbeiter wiederum bewiesen, daß sie dem großen Ver­Am Todestage Ferdinand Lassalle's   haben auch die nicht wie gewöhnlich gleich von der Polizei empfangen, da nichts ging ruhig weiter durch den Wald, immer begleitet von den drei treter ihrer Sache ein trenes Angedenken bewahren. Sie haben von dem geplanten Feste in weiteren" Kreisen bekannt geworden Reitern; man sah, wie durch das mühsame und ungewohnte Gehen einen mächtigen Lorbeerkranz auf sein Grab niedergelegt, dessen war; erst gegen zehn Uhr zeigten sich die Vertreter des Gesetzes. auf dem unebenen Waldboden und zwischen den dichten Baum- weiße Atlasschleife die Worte zeigt: Zum Todestage unseres Einige Theilnehmer zogen in den Wald, wo ein Fäßchen Bier auf- ftämmen die Pferde furchthar angestrengt wurden und völlig mit hochverehrten Vorkämpfers Ferdinand Lassalle  , gewidmet von den gelegt wurde. Hierbei suchten sich einige unbekannte Individuen Schaum bedeckt waren. Indessen blieb doch die Mühe der Be- Arbeitern Breslaus  ." heranzudrängen und für Geld Bier zu verlangen; sie erreichten amten nicht unbelohnt; es gelang ihnen, zwei Männer zu ergreifen, jedoch ihren Zweck nicht. Nachher wurde ein Lied angeſtimmt; welche ein verbotenes Lied gesungen haben sollten; zwar vermochte liche Regierung in Posen die in der Redaktion der Walki Klas  " Auf Grund des Sozialistengesetzes verbot die könig­ein Gendarm verbot zwar zuerst das Singen, als ihm aber nach sich der Eine durch Vorzeigen seiner Militärpapiere zu legitimiren, in Zürich   in polnischer Sprache erschienene Schrift"" Na dzis, II gewiesen wurde, daß das Lied harmloser Natur sei, gestattete er, allein der Gendarm glaubte doch, daß es für den Staat gefährlich Saß weiter gesungen wurde. In einem der Verse am Schlusse kam sei, wenn er den Verbrecher freilasse. Die Beiden wurden deshalb blatt mit der Ueberschrift: An die Einwohnerschaft Krimmitschaus. Powódz", die Kreishauptmannschaft zu Zwickau   das Flug= die Strophe vor gleiche Pflichten, gleiche Rechte", dieser Vers in das Arrestantenhaus gesperrt, ein Gebäude, bei deſſen Anlage Ein Gedenkblatt zum 2. September 1888", schien denn doch bedenklich, der Gendarm glaubte jedenfalls, daß es ein Schweinekoben als Muster gedient zu haben scheint; es ist Gotha   das am 2. September in dortiger Stadt verbreitete Flug= der Stadtrath zu eine Aufreizung zum Umsturz des Bestehenden sei, wenn man gleiche niedrig und kahl, das kleine Fenster befindet sich dicht unter der Pflichten und gleiche Rechte fordert, und verbot deshalb von diesem Decke, und in dem ganzen Raum befindet sich keine Streu, daß blatt, welches die Ueberschrift führt auf der einen Seite: ,, Die Vers an das Lied wiederum. Nachdem versammelte man sich im man sich etwa hinlegen hätte können. Beim Heimgange wurden Stimme der Menschheit zum Sedan", auf der anderen: Sankt Schüßenhaus". Eine Musikkapelle spielte verschiedene patriotische noch neun Mann arretirt, weil sie gleichfalls gesungen haben sollten, Lieder, namentlich die Wacht am Rhein" und Heil Dir im man ließ sie aber wieder frei, nachdem man ihre Namen aufge= Siegerkranz" und die Gesellschaft begleitete das Spiel mit dem Ge- schrieben hatte. Das Fest verlief im Allgemeinen still und ruhig

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Verein der Sattler

und Fachgenossen. Heute, Sonnabend, 8. September, Abds. 82 Uhr, in Gratweil's Bierhallen, Kommandanten= straße 77-79.

Mitglieder Versammlung.

Tagesordnung:

1. Vortrag des Herrn Dr. Huber. 2. Vereinsangelegenheiten. 3. Verschiedenes.

Gäste willkommen. Aufnahme neuer Mit­glieder. Um zahlreichen Besuch bittet

Der Vorstand.

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Große öffentliche

Bolksversammlung

für

Wilmersdorf   und Umgegend Sonntag, den 9. September, Vormittags 102 Uhr,

in Meier's Salon, Augustastraße 1. Tages- Ordnung:

1. Die Alters: und Invaliden­versicherung der Arbeiter. Referent: Herr Frizz Gördi. 2. Diskussion.

Der Einberufer.

Fachverein der Tischler.

Sonnabend, 8. September, Abends 8/2 Uhr,

in Jordan's Salon, Neue Grünstr. 28,

"

Mitglieder- Versammlung

Tagesordnung:

1. Vortrag des Herrn Dr. Baumgart über:

Das Zunftwesen im Mittelalter."

2. Vereinsangelegenheiten.

3. Fragekasten.

Um zahlreiches Erscheinen wird ersucht. Neue Mitglieder werden in der Versammlung aufgenommen.

Grosse

Der Vorstand.

öffentliche Versammlung

sämmtlicher

Tischler und Berufsgenossen am Dienstag, 11. September, Abends 8 Uhr, im Lokale Königsbank" Gr. Frankfurterstr. 117. Tagesordnung:

Der Gesezentwurf der Altersversorgung und Invalidenversicherung der Arbeiter. Diskussion. Der Referent wird an den Plakat- Säulen bekannt gemacht.

Der Einberufer.

Vereinigung der deutschen  Maler, Lackirer, Anstreicher und verw. Berufsgenossen

Filiale Berlin   I.

Versammlung

am Dienstag, den 11. September, Abends 81/2 Uhr, bei Deigmüller, Alte Jakobstr. 48 a. Tagesordnung:

1. Berathung über die Grenzregelung der Filialen.

2. Wahl eines Schriftführers.

3. Verschiedenes.

Gäste willkommen.

Der Bevollmächtigte.

Große öffentliche Kistenmacher- Versammlung

Sonnabend, den 8. September, Abends 82 Uhr, im Lokal des Herrn Deigmüller, Alte Jakobstraße 48 a, Tagesordnung:

Die Alters- und Invalidenversicherung der Arbeiter. Referent: Herr Kaufmann Albert Auerbach.

Der Einberufer.

Verband deutscher Zimmeriente. Lokalverband Berlin W. und Umgegend. Musikalisch- deklamatorische

Versammlung

Montag, den 10. September, Abends Uhr, im Lokale des Herrn Sange, Stegligerstr. 27. Tagesordnung:

1. Vortrag des Herrn Dr. H. Bernstein. 2. Verschiedenes. 3. Fragefasten.

Das Erscheinen sämmtlicher Mitglieder ist er­wünscht. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Der Vorstand.

Arbeitsnachweis der Maler Berlins  .

Ritterstraße 123, Restaurant Sodtke. Jeden Abend von 8-9 Uhr, außer Sonnabend und Sonntags Vormittags von 10-12 Uhr, un­entgeltliche Arbeitsvermittelung.

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am Montag, den 10. September cr., im Louisen­städtischen Konzerthaus, Alte Jakobstr. 37. Zum Besten unseres erblindeten Kollegen Wilhelm Kleinike. Unter gütiger Mitwirkung der Opernsängerin Frl. Wenzel Wiscozcol und des Gesangvereins Emma Stolle, des Zither- Virtuosen Herrn Allegro, unter Leitung feines Dirigenten Herrn Wilh. Seerger.

Eröffnung 7 Uhr. Anfang präzise 8 Uhr. Entree 20 Pf. Herren, welche am Tanz theil­Staffeepause humoristische Vorträge und Ver nehmen, zahlen 30 Pf. nach. Während der loosung. Billets find an den bekannten Stellen zu haben. Zu zahlreichem Besuch ladet ein Das Komitee.

Die Bevollmächtigten der Filiale Berlin  . Druck und Verlag: F. Posekel, Berlin   S. O., Dranienstraße 23.