eingetreten, eine nicht minder schmerzhafte Enteignung wie die vorher geschilderte. Nicht Spieß und Schwert, sondern die so harmlosen Marktpreise haben hier die Henkerarbeit der Expropriation vollzogen. Das Resultat ist aber dasielbe, ob nun die alten brutalen ritterlichen Waffen oder diese gutbürgerlichen angewendet werden. Hier Besitzer, dort Besitzlose. Letztere finden ihre Arbeitsmittel in fremden Händen als Kapital aufgehäuft. Sie muffen daher, da sie nichts zum Arbeiten und zum Leben haben, ihre eigene Arbeitskraft, ihr letztes Besitzstück auf den Arbeilsmarkt an den Besitzern der Produklions- und Lebensmittel verkaufen. Und diese Zwangslage bringt sie um den reichen Segen ihrer Arbeit. Auf einer mehr oder weniger brutalen Expropriation beruht also die kapitalistische Wirthschaftsweise. Dies mögen sich die Herren Jdpllenschreiber der bürgerlichen Gesellschaft merken! Die Herren, welche in so schönen Reden über die Heiligkeit des Eigcnthums übertriesen, mögen einmal gründlich die heilige Geschichte dieser heiligen Institution studircn. Paul Kampffmeyer . Trulkfchlcrbcrichtigung. In dem 1. Artikel(Nr. 18) muß es Spalte 2, Zeile 9 heißen: 563,5 Millionen Mark(nicht 1563).
Zur Lage der russtschen Industrieardeiter. vi. c.-n. Die Nachtherberge zu Kieff, welche Dr. Tschirbina als Mitglied einer Gesundheitskommission in- spizirte, war einfach eine furchtbare Hölle. Der Eingang zu ihr liegt in einem Hof, welcher ein Sumpf von Unralh und Flüssigkeit ist, über welchen man auf einem Brette gelangt. Die Nachtherberge selbst befindet sich in einem langen Keller, zu dem eine schlüpfrige Steige führt, und der nur gegen 2 Meter hoch und fast 3 Meter unter dem Bodenniveau gelegen ist. Das Lokal erhält Luft und Tageslicht durch zwei kleine Kellerlöcher, welche sich un- mittelbar über dem Trottoir befinden. Die Mauern der Herberge tropfen von Feuchtigkeit, die Lust ist schwer, dumpfig, mit den Ausdünstungen schmutziger menschlicher Körper und unreiner Kleider durchschwängert, zu denen sich noch Tabaksrauch und der Qualm der Lampe gesellen. Die Bewohner schlafen auf Holzpritschen, aus Brettern, auf dem Fußboden, im besten Falle dient ihnen ein Lumpenhausen als Kopfkiffcn. Auf den ausgezehrten Ge- sichtern ist Verzweiflung zu lesen, schwere Arbeit und das äußerste Elend, die Züge tragen oft den Ausdruck eines zu Tode gehetzten Thieres. Die heiseren, schwachen Stimmen der Nächtigenden ließen auf Luftröhrenkalarrh und chronische Lungenkrankheiten schließen. Trotzdem er- klärten Alle, daß ihnen Nichts fehle, und daß ihre Wohnung gut sei. Als ein Mitglied der Kommission bemerkte, es sei unmöglich, daß sie in der ungesunden Herberge ver- bleiben könnten, antwortete ihnen ein einziger, entrüsteter Schrei:„Wo sollen wir hin, sollen wir vielleicht unter freiem Himmel schlafe»!?" und„bessere Nachtherbergen sind nicht zu finden, alle sind gleich schlecht und gleich voll- gepfropft." Die Einwohnerschaft der Nachlherbergen wird keineswegs allein durch das Lumpenproletariat gestellt, die Industriearbeiter liefern einen ansehnlichen Prozentsatz. Die Wohnungen, welche den Arbeitern in den Fabriken selbst gegeben werden, sind nicht oder nur wenig besser als die der Nachtherbergen. Die Fabrik- Wohnungen sind meist große, in Schlafsäle gctheilte Kasernen, in denen wie in den Asylen Alles ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht durcheinander schläft. Die Sanitätskommissionen fanden, daß die Fabrikwohnungen ohne Ausnahme durch äußerste Unreinlichkeil und größte Enge im Berhältniß zu der Zahl der in ihnen zusammengepferchten Arbeiter charaktcrisirt waren. In Klin z. B. boten die Schlassäle pro Kopf 3, 6, höchstens 9 Kubikmeter Raum, in Wereisk kam aus den Arbeiter sogar nur 1,80 Kubikmeter Platz. In vielen Fabriken sind die Schlafsäle unmittelbar über den Werkställen gelegen, aus denen durch den dünnen, spaltenreichen Fußboden hindurch aller Staub, Dampf und alle giftigen Ausdünstungen heraufdringen. Ihr Möblement ist höchst einfach, es besteht aus zwei Reihen von über- einander angebrachten Holzpritschen, Bettzeug giebt es nicht, es wird durch eine Strohmatte oder Sackleinwand ersetzt, wie die mangelnden Decken und Kopskissen durch Lumpen und alte Kleider. Der russische Arbeiter empfindet den Mangel weniger, da er stets angekleidet schläft. In den schmutzigen Schlassälen wimmelt es meist derart von Parasiten, daß der Schlummer sogar nach fünfzehnstündiger schwerer Arbeit unmöglich wird. Auch die Fabrikwohnungen sind ohne Ventilation und werden durch große Oefen ge- heizt, in denen oft die Speisen für die Arbeilerschast ge- kocht werden. In Moskau schliefen in einem 6,40 Meter langen und 5,70 Meter breiten Schlafsaal 96 Personen übereinander. Die Fabrik von Chludoff(Smolensk ) be- herbergt ihre 4000 Arbeiter in einem einzigen dreistöckigen Gebäude. In einem Zimmer von 117 Kubikmeter Raum schliefen Wochentags 17, Sonntags 30—40 Personen. Der Fabrikant läßt sich pro Mann für den Aufenthalt in dem Hundeloch 25 Kopeken zahlen. In einer Fabrik zu Wladimir wohnten 1850 Arbeiter in alten Holzbaracken, die in„Zimmerchen" getheilt waren, in deren einem aus 23 Personen beiderlei Geschlechts 80 Kubikmeter Raum kamen. Die Fabrik von Marozow hat ihre 10 852 Arbeiter in Schlafsälen zusammengepfercht, die für 42 Per- sonen 140 Kubikmeter Raum bieten. Die großen Ziegeleien bei Petersburg bringen ihre
Arbeiter auf den Oberböden von halbverfallenen Hütten unter. Die Winkel der Böden sind zu„Familienwohnungen" eingerichtet, die gerade groß genug für zwei liegende Personen sind. Die Räumlichkeiten, welche den Arbeitern als Wohnung dienen, werden nie gekehrt oder gewaschen. Die Arbeitsinspektoren Erismann und Pogagew fanden „Fabrikschlafsäle", welche sie einfach als„Hundelöcher" be- zeichneten. Kisten, von 1,40 Meter Länge, 1,05 Meter Breite und 1,05 Meter Höhe, waren in den Korridoren nebeneinander aufgestellt und dienten als Schlasstätten; ihr Eingang war so eng, daß die Arbeiter auf allen Vieren hineinkriechen mußten. In vielen Fabriken sind überhaupt keine besonderen Schlafräume vorhanden, ohne Unterschied des Alters und Geschlechts strecken sich die Arbeiter auf Bänken, Web- stühlen, unter und über den Maschinen aus. Die Wohnungen der in der Klein in dustrie be- schäftigten Arbeiter sind durchaus nicht besser als die der Fabrikarbeiter. In einer Bäckerei Petersburg's schliefen die 16 Bäckergesellen in den Winkeln, in Schränken, in Backtrögen, auf dem Backofen:c. In Warschau fand die Sanitätskommission, daß von 432 inspizirten Arbeiterwohnungen 147 geschlossen werden sollten. Ein Wurst- fabrikant beherbergte seine Arbeiter in einem Keller, ohne Luft und Licht, der gleichzeitig als Lagerplatz für Fleisch- abfülle und Knochen diente. In vielen Bäckereien schlafen die Arbeiter in der Backstube. Die Wohnungen der Kohlcngräber sind ohne Schornstein, die Anthracite brennt auf einem offenen Heerd, weil die offene Heizung der Ad- nlinistration 8 pCt. billiger zu stehen kommt. In den Goldminen von Jeniseisk sind die Arbeiter in große Kasernen eingeschlossen, deren Fenster vergittert sind, und vor deren verriegelten Thüren Schildwachen stehen. Damit die Goldgräber keine Gelegenheit haben, Erz zu verbergen, dienen ihnen in die Schlafsäle gestellte Eimer als Ab- orte.—— Die meisten Fabrikanten, welche den Arbeitern Woh- nung geben, liefern ihnen auch die Beköstigung. Der angeführte Kontrakt hat bereits gezeigt, daß die Nahrung, welche der Proletarier beanspruchen kann, durchaus dürflig und ungeeignet ist, die bei schwerer Arbeit verausgabten Kräfte zu ersetzen. Aber so armselig die Nahrung ist, welche der russische Arbeiter beanspruchen darf, so spart derselbe doch meist noch ail seinem Proviant, um die Reste an den Fabrikanten zurückzuverkaufen. Im günstig- sten Falle kann er dadurch seine Einnahme pro Monat um 40 Kopeken steigern. Die Alltagsnahrung der Arbeiter besteht aus Brei von Hirse oder Buchgrütze, aus Kohl in Wasser gekocht und durch ein paar Tropfen Oel gewürzt. Die Arbeiter nehmen ihre warmen Mahlzeiten zu Mittag und Mitternacht ein, in der Zwischenzeit müssen sie sich mit einem Stück Schwarzbrot begnügen. Die Flößer, welche der Kälte und Feuchtigkeit ausgesetzt, eine ungemein harte Arbeit verrichten, erhalten pro Woche und Mann 28 Pfund Schwarzbrot, 8 Pfd. Hirse, 1 Pfd. Salz, 2 Pfd. Speck und Oel . In den großen Fischereien werden die Arbeiter mit Brot, Gcrstenbrei, der viel Kleie und Spreu enthält, und verdorbenen Fischen abgefüttert, denn, sagte der Direktor:„Kleine Fische sängt man hier nicht, und die großen kann man doch unmöglich den Arbeitern geben." Eine Aktiengesellschaft, welche die großen Waldungen am Onegasee ausbeutet, ernährte ihre Arbeiter Monate hindurch mit Mehl, das 5 pCt. Mutterkorn enthielt. Im Departement Moskau fanden die Arbeits- inspcktorcn in einer Fabrik, welche auf ihren Besuch vor- bereitet war, 500 Pub in Fäulniß übergegangenes und zur Nahrung für die Arbeiter bestimmtes Pökelfleisch. Daß die Fabrikanten die Quantität und Qualität der den Arbeitern zukommenden Nahrungsmittel fälschen, ist überall die Regel, denn sie haben nur das eine Be- streben, die Unterhaltskosten für ihre Leute auf das äußerste Minimum herabzudrücken. Die Arbeiter, welche auf eigene Rechnung essen, sind nicht besser daran als ihre vom Arbcitsherrn beköstigten Kameraden. Da es ihr niedriger Lohn unmöglich macht, Fleisch zu kaufen, so sind sie fast ausschließlich auf Brei und Kohlsuppe angewiesen, die so schlecht ist, daß es sprichwörtlich von ihr heißt:„ein Hund würde das Fell verlieren, wenn man ihm diese Suppe aufschüttete." Nur Festtags kommt ein winziges Stück Fleisch in die Suppe, und an Wochentagen gilt schon ein Häring für einen gewissen Luxus. Oft reicht der Verdienst nicht aus, dem Arbeiter den Ankauf von Grütze und Brei zu gestatten, er bleibt dann für seine Ernährung auf Schwarzbrot, Sauer- kraut und Kartoffeln beschränkt. Im Gouvernement Kesan besteht die Hauptnahrung der Arbeiter aus dem sogenannten „Hungerbrot", einem flachen, außen schmutzig grauen, innen braunen Gebäck, das auch neubacken steinhart und voller Spetzen und Kleie ist, unter den Zähnen knirscht und nach Allem, nur nicht nach Brot schmeckt.— Der elenden Nahrung des russischen Arbeiters ent- spricht seine jämmerliche Kleidung. Leibwäsche kennt er nur dem Namen nach, er trägt weder Hemd noch Unter- hosen oder Socken, weite Hosen, eine von einem Gürtel mit flatternden Enden zusammen gehaltene Blouse, von Bindfaden gehaltene Bastschuhe machen seine gewöhnliche Garderobe aus. Sommer und Winter dient ihm bei der Arbeit die gleiche Kleidung, nur zu weiten Gängen legt er einen Schafspelz an, dessen Haare nach innen gekehrt sind, und der keinen Ueberzug hat. Gewöhnlich umwickelt der russische Arbeiter die Füße mit schmutzigen Lappen, oft stopft er auch Stroh, Heu und Packpapier in die Bast- und Filzschuhe. Lederstiefeln zu tragen ist der höchste Luxus, den sich nur etliche„Stutzer" gestatten.
Frankreich vor der Revolution und in der Gegenwart. Die Hundertjahrfeier der großen Revolution veranlaßt gerade jetzt viele Rückblicke auf das Frankreich des Jahres 1789, und die Statistiker führen bei dieser Ge- legenheit Zahlen an, welche zeigen, welche ungeheuren Fortschritte das Land auf allen Gebieten der Produktion in dem abgelaufenen Jahrhundert gemacht hat. Vor hundert Jahren war ein Hektar Land in Frank- reich 500 Frcs. werth, heule ist sein Werth 1700 Frcs. Damals waren 4 Millionen Hektaren mit Getreide bestellt, heute 7 Millionen. Man erntete damals gegen 40 Millionen Hektoliter Getreide, heute 107 Millionen. Ein Hektar trug durchschnittlich 8,6 Hektoliter Körner, heute ist der Ertrag 16,54 Hl. Lavoisier schätzte 1790 in seiner Denkschrift über den Reichthum Frankreichs den Reinertrag des Bodens auf 1200 Millionen, von denen er aber noch 600 Millionen Steuern abzog. Heute nimmt man ihn mit 8 Milliarden an. 1789 brachte Frankreich 240000 Tonnen Kohle hervor und führte noch 10 000 Tonnen aus dem Auslande ein. Heute fördert es 19 909 000 Tonnen im Werthe von 222 749 225 Frcs. und verbraucht im Ganzen 29 619 000 Tonnen. An Eisen wurden 1789 50 000 Tonnen erzeugt, 1886 767 000 Tonnen. Vor hundert Jahren berechnete man Frankreichs Einfuhr auf 576 589 000 Frcs., seine Aussuhr auf 440 978 000, seinen Gesammthandel also aus 1017 Millionen; 1886 belief sich die Einfuhr auf 5116, die Ausfuhr auf 4245, der Gesammthandel auf 9461 Millionen. Um von Paris nach Marseille zu reisen, brauchte man 1789 dreizehn Tage.„ Der Platz im Postwagen kostete 157 Livres 12 Sols. Von Paris nach Toulouse dauerte die Fahrt 8 Tage und kostete 135 Livres 4 Sols. Von Paris nach Bordeaux sechs Tage und 124 Lives u. s. w. Heute fährt der Blitzzug von Paris nach Marseille in fünfzehn Stunden. Welch ein enormer Aufschwung aller technischen Künste! Welch eine Steigerung der Produktionsfähigkeit, hinreichend, allen Menschen ein freies und behagliches Dasein zu ge- währen! Und doch, wie wenige Glückspilze von Besitzenden haben einen Vorthcil davon gehabt und wie groß ist noch heute die Abhängigkeil und Entbehrung der Massen! Und so wird es bleiben, bis auf die politische Be- freiung auch die ökonomische folgt!
Aus dem Reichstage. Nach achtundvierzig Stunden rückfällig in Beschluß- Unfähigkeit(s. vor. Nummer), sein chronisches Leiden, das ist bezeichnend für diesen Kartell-Neichstag. Mittelst brieflicher und telegraphischer Mahnungen hatte der Prä- sident Ende der Woche nothdürftig ein beschlußfähiges Haus zusammengebracht, aber nicht zwei Tage vermochte er es zusammenzuhalten und nur 138 Abgeordnete konnten am Montag gezählt werde», als es zu einer Ab- stimmung kam. Fürwahr— schreibt die„Franks. Ztg."— ein beschämendes Schauspiel, beschämend für die Herren, die so pathetisch von der„nationalen Pflicht" zu reden wissen, deren kategorischer Imperativ in den Kartellparteien die edelste Verkörperung findet. Ein Gesetz steht zur Berathung, das angeblich die deutsche Nation zur hervorragendsten auf dem Gebiete der Sozialreform machen, das, wie sich der StöckerfamuluS Wagner wippchenschön ausdrückte, die „Sphinx des Jahrhunderts lösen" soll und mehr als die Hälfte der auf diese Krönung des Gebäudes eingeschworenen Parteien hielt es nicht der Mühe werth, nach Berlin zu kommen, um für das große Schauspiel Staffage zu bilden! Entspricht ein solches Verhalten auch nur den be- scheidensten Begriffen von der Würde und dem Ansehen, die ein Parlament der deutschen Nation bewahren soll? Noch kein Reichstag ist dieser Pflicht so uneingedenk gewesen, wie diese Februargeburt von 1887.
Am Montag stand die Wahl des natioalliberalen Herrn Henncbcrg-Gotha zur Diskussion. Diese Wahl gehört zu den schlimmsten Beispielen der Beein- flussungen und Bergewaltigungen von oben herab, an denen die Septennatswahlen traurigen Angedenkens so reich sind. Gocha war früher durch den Sozial demokraten Bock ver- treten. Als dieser nach der Auflösung des Reichstages seine erste Kandidatenrede gehalten hatte, erließ die Gothaischc Regierung ein- fach eine Verfügung, durch welche alle ferneren Versammlungen des sozialdemokratischen Kandidaten auf Grund des Sozialistengesetzes verboten wurden. Das Mittel erwies sich als probat; der nationallibcrale Gegen» kandidat siegte mit etwa 1000 Stimmen Majorttät. Der Reichstag hat in langjähriger Praxis den Grundsatz ver- folgt, daß ein Verbot sozialdemokratischer Wählerversammlungeu aus dem Grunde, well Einberufer oder Redner notorisch Sozial- demokraten seien, hinreiche, die Ungiltigkeit der Wahl auszu- sprechen. Die Freisinnigen haben in Anerkennung des Prinzips vor Jahren selbst einmal für die Ungiltigkeit der Wahl Hänels gestimmt. Erst diesem Reichstage ist es vorbehalten geblreben, im Interesse seiner Majorität dieses Prinzip umzustoßen. In sehr eingehender Weise ist das Verfahren der gothaischen Regierung und der Wahlprüfungskommission Montag von den Ab- geordneten Barth, Singer, Träger und dem ftüheren Vorsitzenden der Wahlprüfungskommission, Freiherrn von Heercmann, kritisirt worden. Man darf gespannt sein, ob der beschlußfähige Reichs- tag so viel Gerechttgkeitsgefühl haben wird, die Wahl für ungiltiz zu erklären.