daß der Zar der Gast des deutschen Kaisers im Marmorpalast in Potsdam sein würde, und als daselbst alle Arten kostspieliger Vorbereitungen getroffen worden waren, entschied er, daß er sicherer in Berlin sein würde, und eine große Summe wurde verausgabt in den Vorkehrungen für seine Aufnahme im königlichen Schlofse.

reist, vorausgehen.

Schließlich erhielt, nur einen Tag vor der Ankunft des Kaisers, Graf Schuwalow ein Telegramm aus Kopenhagen des Inhaltes, daß der Zar in der russischen Botschaft absteigen werde, und der Depesche folgte rasch die Ankunft der kaiserlichen Handwerker, sieben an der Zahl, die dem Kaiſer jetzt, wenn immer und wo immer er Dieselben sind zwei Zimmerleute, zwei Maurer, zwei Schloffer und ein Werfführer. Sie untersuchen höchst sorgfältig die Schornsteine, Schlösser, Fußböden, Wände und Möbel des Hauses, welches der Kaiſer bewohnen soll, und seine eigenen Gemächer werden einer höchst strengen Untersuchung unterzogen. Die Schornsteine sind Gegenstände besonderer Aufmerksamkeit und jede Luftröhre, die nach einem Zimmer führt, welches der Kaiser betreten dürfte, wird oben und unten gründlich versperrt und, als ob diese Borsichtsmaßregeln nicht hinreichend wären, patrouilliren Polizeiagenten aus Petersburg Tag und Nacht auf dem Dache." Wahrhaftig, tausendmal lieber sterben wie Tscherny­schewsky, als leben wie der Zar aller Reußen!

Wiener Arbeiterzeitung."

Was die französische Volksvertretung kostet. Der Bericht der Rechnungsrevisions- Kommission der französi­ schen Kammer ist eine sehr interessante Lektüre, denn er führt nicht nur die Kosten der Volksvertretung auf, sondern er zeigt auch durch die Spezielifirung der einzelnen Posten, was alles zu einer richtigen Volksvertretung gehört. Wir entnehmen daher den neuesten Be­richte nach einem Auszuge des Monde diplomatique" das Folgende. Das höchste irdische Gut, auch für einen Deputirten, ist die Gesundheit; also weist das Budget der französischen Kammer einen ärztlich- medizinischen Posten auf im Betrage von 11 442 Fr.

75 Cts.

Die Versorgung der Deputirten mit Zeitungen geschieht in folgender Weise: jeder Deputirte bekommt ein Exemplar des Jour­nal officiell" so eine Art ,, Reichsanzeiger" was eine Jahres­ausgabe von 25 960 Fr. ausmacht; die im Lesezimmer aufliegenden Zeitungen kosten 1480 Fr.

- Reichstag

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Bankgeseknovelle.

Freitag, den 8. November. 11. Sigung.

Abg. Gröber( 3entr.): Deutschland hat ein Recht, seine Strafprozeßordnung einheitlich geregelt zu sehen. Die Sache ist um so schlimmer geworden, als früher in einzelnen norddeutschen Staaten, z. B. Oldenburg, bessere Zustände herrschten, die bei Ein­führung des preußischen Militärwesens schlechteren Einrichtungen weichen mußten.

Abg. Fieser( ntl.): Ich habe namens meiner politischen

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Abg. Graf Udo zu Stolberg- Wernigerode( fons.): Die Mehrheit meiner Freunde hält der Zeitpunkt für gekommen, die Freunde den Austrag übernommen, hier zu erklären, daß wir dem Reichsbank in den Besitz des Reiches überzuführen. Ich will erſten Theile des Antrages vollständig zustimmen, daß wir dagegen nicht bestreiten, daß die Leitung der Reichsbank sich gut bewährt dem zweiten Theile gegenüber uns ablehnend verhalten. hat, aber ich glaube, mehr und mehr hat sie ihre Thätigkeit haupt­sächlich den großen Finanz- und Handelskräften zu Gebote gestellt. Bon Jahr zu Jahr ist die Zahl der Wechsel und Darlehen gefinnige Antrag( Rickert), der Bundesrath möge den Be­Zu einer umfangreichen Debatte gab der dritte frei­ringer geworden, dagegen die Gesammt summe derselben gestiegen. Das beweist, daß die Geschäfte sich mehr und mehr in einzelnen börden die strikte Junehaltung der Wahlvorschrif­Händen konzentriren. Der Hauptgrund für uns ist aber ein finan- ten einschärfen, Anlaß. Die Mehrheitsparteien suchten später zieller. Die jetzigen Erträge aus der Reichsbank für das Reich sind die Debatte zu schließen, um noch in dieser Sißung den außerordentlich gering, und es wäre wünschenswerth, diese zu steigern, und nach den zahlenmäßigen Berechnungen finde ich, wenn vom Abg. Müller gestellten Antrag auf motivirte Tages­wir das Stapital, welches zur Berstaatlichung der Reichsbank nöthig ordnung trotz der späten Stunde zur Abstimmung zu ist, zu 3½½ Prozent aufnehmen, daß dies allein für das Reich eine bringen. Daraufhin zweifelte der freisinnige Abg. Schmidt jährliche Mehreinnahme von 3 Millionen bedeuten würde. die Beschlußfähigkeit des Hauses an. Beschlußunfähig. Abg. Büsing( nl.): Unsere Fraktion stimmt dem vorliegen­den Gesetzentwurf durchaus zu. Der Antrag selber lautete:

Abg. Gamp( Rp.) für Uebernahme auf das Reich. Es läßt sich zahlenmäßig nachweisen, daß die Reichsbank eine Aus­nuzung des Banknotensy tems zu Gunsten der Aktionäre ermöglicht. Auch die Landwirthschaft und das Handwerk sollten Antheil an dieser Reichsbank haben. Das ist nicht geschehen und die Land­wirthschaft hat begründeten Anlaß zur Beschwerde. Die Land­wirthe sind doch nicht Kreditbedürftige zweiter Klasse. Ebenso gut der Reichsbank beziehen( Lachen links), kann auch die Landwirth­wie die Großindustriellen, die Bankiers, ihr Betriebskapital von Schaft Anspruch darauf erheben, Betriebskapital von der Reichsbank zu bekommen. Die Landwirthschaft sollte endlich aufhören, das Aschenbrödel des Staates zu sein.( Lachen links.) Ich meine ja auch nicht, daß die Reichsbank den anderen Banken illoyale Kon= furrenz machen soll, aber so viel Konkurrenz sollte sie schon machen, daß sie den kleinen Gewerbetreibenden, Handwerkern, Landwirthen Kredit gewährt. Die Reichsbank soll eine Reichs bank sein, nicht eine Bank der Reichen.( Beifall rechts.) Redner empfiehlt, auf jeden Fall das Gesetz nicht über 5 Jahre zu verlängern, dagegen die Kündigungsfrist au 3 Jahr zu verkürzen.

Reichsbankpräsident v. Dechend, Abg. Bamberger ( freis.) für die Vorlage.

Unter den sachlichen Ausgaben finden wir zunächst Bureau­fosten( für Papier, Federn, Dinte, Bleistifte u. f. w.) im Betrage von 55 000 Frs. Die Heizung kostet 44 500 Frs. Bei lezterem Abg. Singer( Sozialdem.): Wir sind prinzipiell gegen die Posten ist ein Nebenumstand zu bemerken. Um Wärme für rund Vorlage und würden es für richtig halten, wenn der Vertrag mit 580 Deputirte, ferner für die Quästoren, für das Personal des der Reichsbank gekündigt wird und das Reich die Verwaltung Kammerpalais, die Sigungssäle, die Bibliothek u. s. w. zu schaffen, in eigene Hand nimmt. Wir haben keine Lust, für die Aktionäre find 500 Ster Holz nöthig, während für den Kammerpräsidenten fette Dividenden zu schaffen, die für Reichszwecke nüßlicher verwandt allein deren 400 ausgesezt sind. Die Uniform der Thürsteher kostet werden können. Wie auf dem Eisenbahngebiete, so wird es auch 26 000 Frs. Darein theilen sich die Schneider, die Schmurfabri- auf dem Bankgebiete möglich sein, die Ueberschüsse dem Staats­kanten und die Waffenlieferanten. Es ist etwas viel, aber es ist bürger zu gute kommen zu lassen, und die Konsequenz, die Herr ohne Frage, daß eine hübsche Uniform nebst den dazu gehörigen Bamberger erwähnt hat, die Verstaatlichung auch der an­Schnüren und Waffen das Ansehen einer Volksvertretung ungemein dern Privatbanken würde uns nicht schrecken. erhöht. Die Unterhaltung des Kammerbalastes erfordert die große Summe von rund 250 000 Frs. Darunter befinden sich für das Kaminkehren 13 144 Frs., für die Reinigung der Aborte 9420 Frs. u. s. m.

Der Posten Verschiedenes" beläuft sich auf 117 620 Frs. Darunter befinden sich u. A. 8400 Fr., die davon herrühren, daß, wenn ein Deputirter stirbt, seine Familie 1200 Frs. ausbezahlt bekommt. Das Deputirtenmandat ist also zugleich eine Versicherungs­

police für den Sterbefall.

Die Kammer hat aber auch ihren eigenen Kammerjäger, den destructeur de rats parlamentaires". Dieser parlamentarische Ratten- und Mäusefänger bezieht jährlich 200 Frs. Die Agence Havas" bekommt 5400 Frs. dafür, daß sie die Depeschen, welche die Deputirten gleichzeitig in den Zeitungen lesen fönnen, noch einmal besonders in den Wandelgängen an­schlagen läßt.

Oft wollen die Deputirten die Bände der Bibliothek zu Hause studiren: das Hinbefördern kostet 649 Frs.

Es fehlt auch nicht an einem Billard, das eine Jahresaus­gabe von 60 Frs. verursacht. Ob die Kreide dabei ist, wird nicht bemerkt. Für Zündhölzchen werden 1798 Frs. 30 Cts. verausgabt. Da die Regiehölzchen bekanntlich schlecht sind, so ist dies nicht zu biel. Die Beleuchtung des Palais Bourbon fostet 109 000 Frs., die Schärpen und Medaillen für die Voltsvertreter 25 000 Frs., das Erfrischungszimmer 35 184 Frs. 87 Gts. Wenn Essen und Trinken für die Deputirten umsonst wäre, so wäre diese Summe jedenfalls zu niedrig gegriffen.

An Jahresgehalt bezieht jeder Deputirte 9000 Frs. ( 7200 Mark), was für 584( jetzt 576) Mitglieder der Kammer die Summe von 5 256 000 Frs. ausmacht.

Abg. Hulisch( fons.) erklärt namens einer Minderheit seiner Freunde voll und ganz die Zustimmung zur Vorlage der verbün­deten Regierungen.

,, mit Rücksicht auf die in den letzten Jahren vielfach vorgekommenen Verstöße gegen§ 43 Abs. 3, 4 und 5 der Gewerbeordnung für das Deutsche Reich, gegen§ 17 des Wahlgesetzes für den Deutschen Reichstag vom 31. Mai 1869 und gegen die SS 9 und 28 des Reichs­gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der So= zialdemokratie vom 21. Oftober 1878 die verbündeten Regierungen zu ersuchen, darauf hinzuwirken, daß die bezüg­lichen Behörden die genannten gesetzlichen Vorschriften in Zukunft genau beobachten."

Die hier berührten Gefeßesbestimmungen sind:

§ 43 Gew. Zur Vertheilung von Stimm= zettel n und Druckschriften zu Wahlzwecken bei der Wahl zu den gefeßgebenden Körperschaften in eine polizeiliche Erlaubniß in der Zeit von der amtlichen Bekanntmachung des Wahltages bis zur Beendigung des Wahlaktes nicht er= forderlich. Dasselbe gilt auch bezüglich der nicht gewerbs= mäßigen Vertheilung von Stimmzetteln und Druckschriften zu Wahlzwecken. In geschlossenen Räumen ist zur nicht ge= werbsmäßigen Vertheilung von Druckschriften oder anderen Schriften oder Bildwerken eine Erlaubniß nicht erforderlich."

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§ 17 Wahlges.: Die Wahlberechtigten haben das Recht, zum Betrieb der den Reichstag betreffenden Wahl­angelegenheiten Vereine zu bilden und in geschlossenen Räumen, unbewaffnet, öffentliche Versammlungen zu ber­anstalten. Die Bestimmungen der Landesgesetze über die Anzeige der Versammlungen und Vereine, sowie über die Ueberwachung derselben bleiben unberührt."

§ 9 Soz.: betrifft die Auflösung und das Verbot von Versammlungen des im Gesez bezeichneten Charakters, und nach§ 28 darf die Polizei in den Gebieten des kleinen Belagerungszustandes anordnen, daß Versammlungen nur mit polizeilicher Genehmigung stattfinden dürfen, davon sind jedoch Versammlungen für die Reichs- und Landtags= wahlen ausgeschlossen.

Abg. Böckel( Antisemit): Wir leben wieder in einer Zeit des großen Gründungsschwindels, und vielleicht in wenigen Monaten Abg. Rickert( freis.): Der eigentliche Urheber dieses Antrags wird wieder ein großartiger Strach hereinbrechen, der die Vernichtung zahlreicher Eriſtenzen zur Folge haben wird. Man hört heute ist der Stollege Miquel. 1878 erklärte er bei Gelegenheit eines schon das Rollen des Erdbebens und bereits zittert man selbst in Antrages Singer's zur Prüfung der Wahl des Abg. Richter, daß bei Wahlkomitees und Wahlversammlungen die Thatsache, daß ein Börsenkreisen vor den Folgen des Krachs. Trotz alledem will man mit dieser Vorlage die Reichsbank an die Börse überliefern. Man Sozialdemokrat der Urbeber sei, niemals ein Verbot oder eine Auf­wird an das Wort Windthorst's erinnert, daß die Börse bereits lösung rechtfertigen dürfe, und fügte hinzu: Der Reichstag müsse mehr zu sagen habe, als der Bundesrath. Mit dieser Vorlage, alle Mittel, die ihm zu Gebote ständen, dahin geltend machen, daß die die Börsenkreise noch weiter in Schuß nimmt, ziehen Sie nur die Behörden streng gehalten würden, mit der größten Unparteilich­keit bei den Wahlen vorzugehen. Wenn in einem anderen kon= die Sozialdemokratie groß, denn man kann nicht Sozialreform ftitutionellem Lande jemand ungesetzlich verhaftet wird auch nur auf treiben, wenn man Arm in Arm mit der Börse geht. Wir können den bisherigen Zustand der Reichsbank nicht verlängern, wenn wir wenige Stunden, dann geht durch die ganze gebildete Welt ein nicht dem Bolke ins Gesicht schlagen und mit der Sozialreform Schrei der Entrüftung. Hier haben Sie Dußende von flagranten aufhören wollen, wenn wir nicht der Börse uns beugen und das Rechtsverletzungen, und Sie müssen durch die Annahme unseres Wort Bismarcks dahin ändern wollen: Wir Deutsche fürchten Antrages zeigen, daß es ihnen wirklich ernst damit ist, solche Gesez­Gott, Bleichröder und andere Börsengrößen". Verstaatlichen müssen widrigkeiten zu bekämpfen. wir die Neichsbank jedenfalls, und zwar in einer Weise, daß auch die breiten Schichten des Volkes Nußen davon haben. Die Bant noten müssen wir beseitigen und an deren Stelle Reichspapiergeld ausgeben und dieses zu billigem Zinsfuße den Darlehnskassen der Innungen, den Handwerkerkassen und dergleichen zuwenden.

Die Vorlage geht an eine Kommission von 14 Mitgliedern.

Freisinnige Anträge.

Der Präsident bezieht zu seinem Deputirtengehalt noch 72 000 Frs., jeder der Quästoren, die den schwierigen Beruf haben, nach Heizung, Ventilation, Versorgung des Erfrischungszimmer u. dgl. zu sehen, außer seinem Deputirtengehalt noch 9000 Frs. ersten bestrittenen Abstimmung Beschlußunfähigkeit, u. zwar in Für Senat und Kammer zusammen werden auf diesen Posten allein 8173 000 Frz. bezahlt. Die Quästoren haben außerdem wie der

Präsident Wohnung im Palais, serner Möblement, Wagen, Heizung, Beleuchtung u. 5. w. frei.

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Abg. Singer( Soz.): Uns erscheint Herr Rickert deswegen zu optimistisch, weil er an die verbündeten Regierungen appellirt, beren früherer Vertreter. Herr v. Puttkamer , an die unteren Be­hörden einen Erlaß richtete, für gute Wahlen zu sorgen. Brauche ich Sie daran zu erinnern, daß der König von Sachsen und der Großherzog von Baden zu gunsten der Kartellparteien in die Wahl­von zu in die ab agitation eingetreten sind? Soll ich Sie daran erinnern, daß der Kaiser noch vor wenigen Wochen in den Kartellparteien die Inter­essen des Reiches gewahrt sah? Gegenüber solchen Kundgebungen ist der Optimismus des Herrn Nickert durchaus nicht gerechtfertigt. Wir haben uns diesen Optimismus abgewöhnt. Die Hoffnung, Montag, den 11. November. 12. Sigung. die Gerechtigkeit der herrschenden Partei werde so wach werden, Der Reichstag ist wiederum elend besucht, sodaß sich bei der daß sie die verfassungsmäßigen Rechte respektirt, haben wir nicht. Wenn wir uns in eine Diskussion darüber einlassen, so geschieht es frasser Weise, herausstellte: es waren nur 108 Mitglieder( von nur aus Pflichtgefühl für unsere Wähler, da wir das Mandat 397) anwesend, während zur Beschlußfähigkeit 199 erforderlich sind. Stelle hier an's Licht zu ziehen, wo überhaupt noch ein freies Wort übernommen haben, um alle Gesezwidrigkeiten an dieser einzigen in Deutschland möglich ist. Redner bespricht den Erlaß des meck­Der freisinnige Antrag( Ridert), die verabschiedeten lenburgischen Amtsverwalters v. Derzen: alle sozialistischen Flug­Das dienende Personal des Kammerpalastes zählt 243 Köpfe Offiziere der Militärgerichtsbarkeit zu entziehen, blättervertheiler festzunehmen, die Blätter zu beschlagnahmen; ferner und kostet 721 500 Frs Also beinahe ein Bedienter auf zwei die Verordnung des Chemnizer Amtshauptmanns Dr. Fischer gegen Deputirte. Unter dem Personal des Kammerpalastes befindet sich fand nach kurzer Debatte einstimmig Annahme. Abg. Rickert( freis.): Schon 1884 erklärte der damalige den Boykott der Lokalverweigerer. auch ein besonderer Angestellter, der nichts zu thun hat, als daß Striegsminister( Brons. v. Schell.), die Kriegsverwaltung habe kein Anfange seiner Ausführungen hat der Vorredner in nicht mißzuver­Präs. v. Levezow: Im er sich um den Regenschirm des Präsidenten bekümmert( le racommo- Interesse daran, daß die verabschiedeten, auch die mit Pension ver- stehender Weise einen deutschen Bundesfürsten als Wahlagi­abschiedeten Offiziere, dem Militärstrafgesetz unterstellt blieben, tator bezeichnet und hat durch diesen Ausdruck die Ehrerbietung was sich freilich nicht auf die zur Disposition gestellten Offiziere verlegt, die wir den deutschen Bundesfürsten schuldig sind. Ich beziehen sollte, er wiederholte diese Erklärung im Jahre 1886 noch rufe ihn wegen dieses Ausdrucks nachträglich zur Ordnung. etwas bestimmter. Ich glaube nicht, daß auch die Konservativen( Bravo ! rechts.) gegen unsern Antrag etwas haben werde. Ich bitte Sie, den Antrag anzunehmen. Gröber( Centr.), Veiel( natl.) dafür. Für Verschiedene Dienstleistungen" sind 28 980 Frs. aus- Singer( Soz): Es ist vorgekommen, daß verabschiedete Offiziere, geworfen. Darunter figurirt u. A. eine Indemnität von 800 Fr. frei ausgegangen find, wegen deren Civilpersonen bestraft worden die unter Militärgerichtsbarkeit standen, wegen solcher Delifte straf­für Portiersfrauen; leider ist nicht näher bestimmt, was für be­sondere Dienste diese geleistet haben. Ein Volksvertreter muß immer find. Es erklärt sich das nur aus der verschiedenen Praris der reinlich gewaschen, gebürstet, gefämmt u. s. w. sein. In dieser Civil- und Militärgerichte. Sie sehen danach, wie nöthig hier eine Beziehung scheinen sehr starke Ansprüche gestellt zu werden oder Aenderung ist. großes Bedürfniß vorhanden zu sein, denn wir finden 5474 Frs.

deur des parapluies de M. le président).

Die Seiretäre, die von verschiedenen Kommissionen angestellt werden und die für diejenigen Deputirten, die etwas schwach in der Feder sind, die Berichte zu machen haben, kosten 64 000 Frs. Von den Angestellten des Kammerpalastes wohnen in diesem selbst nur 111; die übrigen 132 wohnen draußen und erfordern eine Ertraausgabe von 31 402 Frs.

Cologne u. dgl. verzeichnet.

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für Bürsten und Schwämme und 1522 Fre. für Seife, Eau de Auch der zweite freisinnige Antrag( Rickert) die Außer den in diesem Verzeichniß aufgeführten Vortheilen Verbündeten Regierungen zur Vorlegung einer Militär haben die Herren Deputirten auch noch andere; sie können das strafprozeßordnung aufzufordern, die mit den Formen ganze Jahr umsonst auf allen Eisenbahnen Frankreichs fahren und des ordentlichen Strafprozesses umgeben sei, gelangte fie haben freien Zutritt zu allen Theatern mit Staatssubvention. zur Annahme; Die Vertreter der Stolonien erhalten Entschädigung für ihre Her­Dienerschaft.

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Abg. Müller- Marienwerder( Reichsp.): Die Ausführung der Reichsgerege und die Handhabung der Polizei ist eine Präro­gative der Einzelstaaten. Der Bundesrath hat zwar das Recht, wenn er aber auf grund von Zeitungsnotizen und Bemerkungen im gegen hervorgetretene Mängel in dieser Ausführung einzuschreiten, Reichstage sofort einschreiten wollte, so wäre die Selbständigkeit der Einzelstaaten in bezug auf die Instruktion ihrer Behörden und auf Beschwerden, in denen der Instanzenweg noch gar nicht er­schöpft ist, vernichtet. Die Wahlprüfungskommission hat den Grund­saz aufgestellt, daß das Auftreten eines Sozialdemokraten als Redner oder als Einberufer einer Wahlversammlung nicht als hin­reichend dafür angesehen werden solle, daß die Versammlung zur Förderung der auf den Umfturz der bestehenden Staats- und Ge­tein Zweifel in der Kommission und im Plenum, daß auf grund sellschaftsordnung gerichteten Bestrebungen diene. Es war aber des Sozialistengeses auch eine Wahlversammlung vor= und Rückfahrt, sowohl für sich, wie für ihre Familie und gefügten Zusatz, die Militärpersonen im Frieben nur grund deren die Annahme gerechtfertigt ist, daß sie zur Förde= dagegen lehnte das Haus den dem Antrage hinzu- her verboten werden könne, wenn Thatsachen vorliegen, auf 3m Ganzen kosten beide Kammern dem Lande( nach dem wegen Dienstvergehen der Militärgerichtsbarkeit zu stimmt ist. Schon bei der Prüfung des Abg. Leuschner ist das rung der sozialdemokratischen Umsturzbestrebungen be= Budget von 1888) 12 145 088 Frs. Zum Vergleich wollen wir unterstellen, mit geringer Mehrheit ab. Verbot einer Versammlung anerkannt worden, welches damit moti­Daneben stellen, was die parlamentarische Bertretung in einigen Abg. Rickert( freis.): Schon König Friedrich Wilhelm III. virt war, daß der Einberufer wiederholt bestraft war wegen Wider­anderen Ländern koſtet, auf Franken zurückgeführt. Sie kostet: in hat durch eine Kabinetsordre vom Jahre 1808 eine Aenderung der stands gegen die Staatsgewalt. In dem Falle Henneberg, der uns England 1298 100; in Spanien 2 299 205; in Belgien 900 121; Militärgerichtsbarkeit für bringlich nothwendig gehalten, in dem von einer Seite als eine eklatante Gesegesverlegung seitens des in Bortugal 753 000; in Defterreich( Reichsrath) 1810 627; in Sinne, den unser heutiger Antrag verfolgt und dennoch stehen gothaischen Ministeriums hingestellt wurde, ist die Versammlung Deutschland ( Reichstag ). 479 087; in Italien 2 150 000 Fr. wir in unserem heutigen konstitutionellen Reiche noch auf demselben verboten worden, nicht nur weil der Einberufer Bock ein Sozial­Frankreich zahlt alſo ſeinen Boltsvertretern weitaus das meiste. Standpunkte, den der damals absolutistisch regierende König be- demokrat war, sondern auch weil er wiederholt bestraft war und Dafür sind sie aber auch die Souveraine, und diese kosten beseitigen wollte! In diesem Punkt steht Deutschland hinter allen weil er in derselben Wahlbewegung aufreizende Neden gehalten Staaten zurück, selbst hinter Rußland. hatte. Nach Ansicht der Kommission, war diese Anwendung des

Tanntlich Geld.