ganz unwesentlichen Abänderungen aufrecht erhalten und Großindustriellen gar kein Interesse, im Gegentheil,| nicht ebenso gut für den Arbeiter Schulze als für den: es nur in sofern ändern, als man verhindern will, daß die Ausgewiesenen find ihnen sehr beschwerlich und lästig. Millionär Rothschild? " Und nun werden den emanzipato­die Wirkung und Anwendung des Gesetzes öfters im Sie haben sich nach allen Industriezentren zerstreut und rischen Bestrebungen der Arbeiter all jene Freiheiten" an Reichstage beleuchtet werden kann. Von den Härten des ein großer Theil von ihnen liefert sehr thätige und rührige den Kopf geworfen, wie die Freiheit der Arbeit und Gefeßes will man nicht eine missen, nur darüber gesprochen Agitatoren. Die Wirksamkeit derselben wird durch den Industrie, das allgemeine, freie und gleiche Stimmrecht, Nimbus des Märtyrerthums, das wohl der größte Theil die Gleichheit vor dem Gesetz u. s. w. Lauter Dinge, foll ferner nicht werden.

Die Nationalliberalen, die über das Schicksal der Ausgewiesenen durchgemacht hat in Folge der Aus- welche zwar formell auf irgend einem Stück Pergament des Gesetzes zu entscheiden haben würden, wenn sie überhaupt weisung, noch verstärkt. Wenn diese Vertriebenen auf ihre existiren, die aber durch die ökonomische Abhängigkeit des einer selbständigen Stellung und eines selbständigen Ent- Leiden hinweisen und zeigen, wie sie durch dieselben doch Arbeiters vom Kapitalisten für ersteren ein todter Buch­schlusses fähig wären, sind eine Partei der Großin- nicht gebeugt sind, da ermuthigen und befeuern sie überall stabe find. Hat jeder Arbeiter schon an und für sich Gelegenheit dustriellen und des mobilen Großkapitales. In den die noch Zaghaften und Aengstlichen. Sie kennen außerdem Kommissionsberathungen kam diese Eigenschaft der Partei die Formen der Vereinigungen, verstehen Versamm zu erfahren, welchen Werth für ihn die Menschen- und zum ganz bestimmten Ausdruck durch die Beschlüsse, die lungen zu leiten und sind deshalb sehr geeignet, das Bürgerrechte haben, so wird der sozialistische Arbeiter auf die Kommission faßte, sowohl in dem, was sie annahm, zu fördern, was die Großindustriellen am meisten fürchten, Schritt und Tritt mit der Nase darauf gestoßen, daß als in dem, was sie verwarf. den Zusammenschluß der Arbeiter zur Erzielung günstiger sozialpolitische Freiheit und Gleichberechtigung Die Großindustriellen betrachten das Sozialistengeset Lohn- und Arbeitsbedingungen. Wenn deshalb die National- ohne ökonomische Unabhängigkeit nicht denkbar ist. Wie es mit dem allgemeinen, freien und gleichen als ein sehr brauchbares Mittel, den Arbeitern das Ver- liberalen gegen die Ausweisungsbefugniß find, so ist einigungsrecht zur Erzielung günstiger Lohn- und Arbeits- es ihnen damit ohne Zweifel sehr ernst. Sie möchten Stimmrecht aussieht, wissen die Arbeiter der Fabriken bedingungen zu beschränken, die Arbeitervereine niederzu- am liebsten sofort alle Ausgewiesenen in ihre Heimaths- und Landgüter, welche mit einem vorschriftsmäßigen Stimmzettel in der Hand bei Strafe der Entlassung schub­halten und zu unterdrücken, die Belehrung durch die Presse orte zurückschicken, möglichst durch Zwang. für die Arbeiter unmöglich zu machen. Die Regierung hat aber davor gerade Angst. Die weise an die Urne kommandirt werden. Die vielbesungene Alles andere im Sozialistengeseße ist ihnen gleichgültig, Zurückkehrenden, so glaubt sie, würden nicht gebessert, Gleichheit aller vor dem Gesez, ist, besonders seit eine ziel­die Bestimmungen allein, die sich gegen das Vereins- und sondern verbittert sein, sie kommen gefährlicher" heim, bewußte Arbeiterbewegung ihr Haupt erhoben, für das Proletariat zu einer Mythe geworden, welche die Groß­Bersammlungsrecht der Arbeiter und gegen deren Presse als sie ausgetrieben sind. Wenn die Ausweisungsbefugniß wirklich beseitigt mütterchen den Enkeln mit der Einleitung erzählen: Es richten, haben für sie Werth. Deshalb nahm die Kommission auch alle die Para- werden sollte, würde freilich dadurch eine große Summe war einmal ein Richter 2c. 2c." Jeder Staatsbeamte, vom graphen ohne Aenderung an, die die Versammlungen der Unrecht wieder einigermaßen gut gemacht. Doch würde Richter des Reichsgerichts an bis zum Schußmann herab Willkür der Polizei ausliefern und die Schädigung und die Wirkung auch kaum die sein, die die Nationalliberalen versteht sich darauf, wie die Gleichheit vor dem Gesetz in Unterdrückung der Presse gestatten. Es ist hier alles beim erwarten und die Regierung fürchtet. Der größere Theil Beziehung zu der Arbeiterwelt gehandhabt werden muß. Alten geblieben, die vorgenommenen Aenderungen sind nicht der Ausgewiesenen bliebe wohl, wo er heut ist, weil man mit oder ohne Ausnahmegesez, bei Streiks, Lohnstreitig­des Aufhebenswerth. Daß bei Auflösung oder sich dort eingerichtet hat, nur ein kleiner Theil der Heim- feiten und anderen Differenzen zwischen Arbeiter und Berbot einer Versammlung jeßt nicht nur die Be- kehrenden würde wirklich die Kraft der Agitation am Kapitalist wird die nominelle Freiheit und Gleichberechti­schwerde" an die vorgesetzten Verwaltungsbehörden Heimathsorte vermehren. Der Nachwuchs hat die Lücken gung des ersteren mit seiner ökonomischen Abhängigkeit todtgeschlagen. Daß dem so ist, ist ein A B C der Ar­erlaubt, sondern auch die Verwaltungsklage möglich hinreichend ausgefüllt.

"

ift, ist als Verbesserung" kaum zu betrachten. Eine Die Angst vor dem begangenen Unrecht gegen die beiterbewegung und wird von keinem Sozialisten bestritten Ginsegung in den vorigen Stand ist einfach un- Ausgewiesenen wird aber wohl doch überwiegen, es wird werden. Merkwürdig ist es dann, wenn das Gefeß keine möglich. Eine aufgelöste Versammlung bleibt aufgelöst bei der Ausweisung bleiben und diese einzige Verbesserung", und eine verbotene Versammlung ist verhindert worden, die die Reichstagskommission an dem Gesetze vorgenommen Geltung haben soll, sobald es sich um die Stellung der Frau handelt. Giebt der Bourgeois ein derartiges Ar­b nach sechs bis acht Monaten oder später ein Ver- hat, wird wieder wegfallen. waltungsgericht, oder in drei bis vier Monaten der Herr So wird, das ist vorauszusehen, alles Wesentliche im gument, so befindet er sich wenigstens in Einklang mit Minister entscheidet, daß die Auflösung oder das Verbot Gesetz bleiben, wie es war. Das Vereins- und Versamm- seiner allgemeinen Auffassung, der Sozialist geräth in zu Unrecht geschehen sind. Auch die Hoffnung haben wir lungsrecht wird nach wie vor von jedem ganz unterge: Widerspruch mit seiner ganzen Auffassung des gesellschaft­nicht, daß wiederholte Entscheidungen der Verwaltungsge- ordneten Polizeidiener nach seiner Einsicht und seinem lichen Organismus. Nun könnte man zwar einwenden, daß die heutigen richte eine Einwirkung dahin haben werden, daß ungerecht- Ermessen angegriffen und vernichtet werden können, die fertigte Verbote und Auflüsungen seltener vorkommen. Wir höheren Polizeibeamten werden ferner wie heut die Beziehungen zwischen Kapital und Arbeit und die bisherige Kind vom Gegentheil belehrt durch die Erfahrung, die wir Vereine und die Presse der Arbeiter zerstören, ohne daß Stellung der Frau zwei durchaus verschiedene Dinge find, bei den Versuchen gemacht haben, die Arbeitervereine als Ver- man dabei eine Regel und ein Recht bemerken kann, und daß eine Beschränkung der Frauenarbeit auf industriellem ficherungsanstalten zu erklären. Trotz den wiederholten die Ausgewiesenen werden ferner ausgewiesen bleiben. Gebiete, welche das weibliche Geschlecht mit seiner Thätig­gleichlautenden Entscheidungen des höchsten Verwaltungs- Ob nun das Gesch auf Zeit oder Ewigkeit angenommen feit auf das Haus verweise, noch nicht dessen ökonomische gerichtshofes und der höchsten Rechtsinstanz kommen immer werden wird? Das wird wohl zehn Minuten vor der Abhängigkeit bedeute. Aber trog aller Unterschiede zeitigt dieselben Belästigungen der Vereine wieder vor. Helfen entscheidenden Abstimmung nur ein ganz kleiner Kreis der die Lohnarbeit für den Kapitalisten, die Arbeit der Frau im Hause die gleichen Resultate: die ökonomische Ab­würde hier nur ein Gesez, daß Beamte für solche Ueber-| ,, Macher" genau wissen. griffe Schadenersaß auflegt. Davon aber sind wir Es ist uns auch ziemlich gleichgültig. Wird das hängigkeit eines Individuums von einem anderen Indivi­wird es duum, und zwar leitet sich diese Abhängigkeit hier wie sehr weit entfernt. Sozialistengeset gelmäßigen Zeitabschnitten mit Massen- da aus dem gleichen Grunde ab: daraus, daß Einzelne Get Toner, wird man es wohl selten aber nie beschreiten, petitionen, die viele hunderttausend Unterschriften haben, die wichtigsten Produktionsmittel befizen. es wird nach wie vor bei der einfachen Beschwerde bleiben, vor den Reichstag zu treten, die die Abschaffung des Ge- Die aus diesem Verhältniß sich ergebende ökonomische die ja in Preußen und den meisten anderen deutschen fezes verlangen. Diese Agitation wird reichlich das auf Unterwürfigkeit der Frau hat in der Gesetzgebung der Ländern kostenlos ist. Nur in Sachsen ist man auf den wiegen, was die Gegner mit der Verewigung des Polizei- meisten Länder darin Ausdruck gefunden, daß der Mann Gedanken verfallen, auch von diesen Beschwerden Sportel willkürgesezes zu erreichen hoffen. der Verwalter des Vermögens ist, welches die Frau indi­zu erheben. viduell vor der Heirath besessen oder das ihr nach der­felben zugefallen ist, daß die Frau nicht ohne Einwilligung des Mannes über dasselbe verfügen kann 2c. Worte, der Mann bestimmt dem Gesez nach über die öko­nomischen Verhältnisse der Familie und ist dafür ver­antwortlich. Bei dieser ökonomischen Abhängigkeit der Frau vom Mann kann von ihrer gesellschaftlichen und rechtlichen Freiheit und Gleichheit nicht die Rede sein. wehren oder auch nur beschränken zu wollen( abgesehen Der Frau die Thätigkeit auf industriellem Gebiete ver­von den früher erwähnten Fällen) läuft deshalb auf nichts. Die Willkür bleibt. Ob sie zweimal oder einmal ansezen muß, um das Blatt abzusägen, das ist ziemlich Die von ihm hierzu angeführten Gründe lassen sich kurz Geringeres heraus, als sie zur gesellschaftlichen Versklavung gleichgültig, darin können wir eine ernſte Verbesserung dahin zusammenfassen, daß die Frau als industrielle Ar- u verurtheilen. Weil der Mann innerhalb der Familie nicht erblicken. Die nicht periodischen Schriften, Flugblätter beiterin an Freiheit und Unabhängigkeit nichts gewinne, Rapital" für die Anlage des gemeinsamen Haushaltes Inhaber der Hauptproduktionsmittel ist, sozusagen, das und dergleichen bleiben nach wie vor der willkürlichen daß aber die Nachkommenschaft bestimmt dadurch verliefert, so ist die im Hause und für das Haus arbeitende Unterdrückung preisgegeben und gegen Zeitungen bleibt liere. Mit anderen Worten gesagt: für die gesellschaftliche Frau vom Mann abhängig und bleibt es, trotz aller der für die Behörden sehr gangbare Weg, nur Nummer Freiheit und Gleichberechtigung der Frau ist ihre Arbeit sentimentalen Phrasen, mit denen man das Verhältniß zu Frau vom Mann abhängig und bleibt es, trop aller auf Nummer zu verbieten. Was man alles verbietet, das auf industriellem Gebiete nicht nothwendig, für die Kinder verdecken und zu beschönigen sucht, auch troß der in man­haben wir in der letzten Zeit erfahren. Von einer ist dieselbe geradezu schädlich. Die Frage der Freiheit chen Fällen persönlichen Beziehungen zwischen ihr und dem Beitschrift Solidarität" wurde, nachdem 15 Wochen- und Gleichberechtigung muß folgerichtig ganz aus dem manne, welche ihr die Ketten weniger fühlbar machen. nummern unbeanstandet erschienen waren, die sechszehnte Spiel bleiben, wenn und soweit es sich um eine Beschrän- Wie der Arbeiter ökonomisch nichts anderes ist für den Nummer und gleichzeitig die vor mehr als 20 tung der Frauenarbeit handelt", heißt es in dem beregten Kapitalisten, als ein unerläßlicher Theil der Produktions­Wochen erschienene Probenummer verboten. Ein Artikel. Flugblatt wurde verboten, in welchem von Sozial­demokratie gar keine Rede war, das nur die Ueber- kennung des innigen, unauflöslichen Zusammenhangs, schaffende Frau nur ein Theil der ökonomischen Familien­Der Saz enthält eine durchaus spießbürgerliche Ver- fräfte, ein Zubehör seiner Fabrik, so ist auch die im Hause, unter der Verantwortung und Herrschaft des Mannes griffe eines Polizei- Unterbeamten gegenüber Arbeiter- welcher zwischen den ökonomischen Verhältnissen und den einheit, nur ein unentbehrliches Werkzeug für die gute versammlungen scharf besprach. gesellschaftlichen Zuständen, den rechtlichen und politischen

Nun sehen wir uns die Aenderungen an, die die Kommission beliebt hat wegen des Verbotes von Druck schriften.

Es soll das Verbot des ferneren Erscheinens einer periodischen Druckschrift erst dann erfolgen dürfen, sobald nach dem Verbot einer einzelnen Nummer innerhalb eines Jahres eine zweite Nummer verboten wird. Die Beschwerde gegen ein derartiges Verbot soll aufschiebende Wirkung haben.

Also nur zu, wir bleiben kühl und muthig. Das Gesetz, das uns auf Zeit nicht entmuthigt oder getödtet hat, wird uns nicht mehr schaden, wenn es verewigt wird.

Zur Frage der Frauenarbeit. Bon Klara Zetkin. VII.

Wir kommen nun zu dem dritten, dem kulturellen Momente, welches Genossen H. die Forderung einer Be­schränkung der Frauenarbeit diktirt.

Mit einem

Was nüßt da jede gefeßliche Schranke, wenn die Einrichtungen und Bestimmungen besteht. Er trägt dem Funktion der letteren. Der Mann konnte sich außerhalb Polizei volle Willkür ohne irgend welche Strafe üben Umstande nicht Rechnung, daß die der Arbeitsform ent- hatte feinen Werth nicht nur als Glied seiner Familie, der Familie, in der Gesellschaft zur Geltung bringen, er fann? Die Reichskommission braucht zum Entscheid sprechenden ökonomischen Bedingungen die Grundlage sondern als Gesellschaftsmitglied, Staatsbürger überhaupt, oft fünf bis sechs Monate. Die Entscheide widersprechen aller sozialpolitischen Institutionen sind, daß leßtere zuerst in ökonomischer, damit aber auch in sozialer Be­sich sehr oft, so daß es unmöglich ist, ans denselben sich aus ersteren hervorwachsen. Das Gros der Kapitaliſten ziehung. Die Frau galt nichts als Individuum, sondern eine Nichtschnur für das Verhalten zu machen. In der und auch vieler recht wohlmeinender Philister wird der früher nur als Produktivkraft, als ökonomischs Anhängsel. Regel sind die periodischen Blätter, die von der Reichs- Forderung der Arbeiter, die Form der Lohnarbeit abzu- des Mannes. Dies der Grund, weshalb sie, von Ausnahmen kommission freigegeben wurden, doch nicht wieder erschienen, schaffen, da dieselbe das Proletariat in gesellschaftlicher abgesehen, wo sie sich individuell zur Geltung bringen da der Verband, der sie herausgab, den Entscheid nicht Versklavung festhalte, unausbleiblich das von Genossen konnte, nicht um ihrer selbst, als Individuum in der Ge­abwarten konnte, sondern sondern sich auflöste oder sich angeführte Argument entgegenstellen. Ja, mein Lieber", sellschaft ihren Platz hält, sondern als die Tochter des X, anders half. heißt es da gewöhnlich, die Frage der Freiheit und die Schwester oder Schwägerin des Y, und die Frau des 3. Auch wenn die von der Kommission vorgeschlagene Gleichberechtigung der Arbeiter hat mit den bestehenden Im allgemeinen ist es nicht ihr persönlicher Werth oder Xenderung Gesetz werden sollte, wird es ähnlich bleiben, Beziehungen zwischen Kapital und Arbeit, welche den Unwerth, welcher ihre gesellschaftliche Stellung bestimmt, eine wesentliche Verbesserung ist nicht geschaffen, weil sich Proletarier in ökonomischer Abhängigkeit erhalten, nichts sondern die familialen Beziehungen, in denen sie zu irgend die proklamirte Willkür nicht verbessern läßt. zu thun. Die ökonomische Abhängigkeit ist ein Ding für einem Manne steht.')

Nun kommt die Fortlassung der Ausweisungs- sich, und die sozialpolitische Freiheit und Gleichberechtigung

befugniß.

ist wieder ein anderes Ding für sich. Gilt, seit der großen 1) Wenn auch nebensächli, so ist es doch für die Abhängig­An der Aufrechterhaltung derselben haben die Revolution, die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte feit der Frau vom Manne, für die Auffassung, daß fie nur mit