Grundgedankens fich birgt, weiter besteht, und daß fie aller öffentlichen Gottesdienst bestimmten Zeit von der Polizeibehörde fest­Voraussicht nach noch zunehmen wird.

Das Chemnizer Tageblatt" meint: Immer deutlicher tritt die allgemeine Niederlage, welche die Sozial­demokratie allenthalben erlitten hat, zu Tage. Zu impo­santen Rundgebungen ist es nirgends gekommen, und es ist selbst nicht einmal eingetroffen, was Liebknecht noch vor wenigen Tagen einem Berichterstatter des Pariser " Figaro" betreffs des 1. Mai offenbart hat:

Mark.

für 1888/89.

456 Millionen,

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1889/90( Etat)

466

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"

1890/91...

481

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Das ergiebt in den vier Jahren eine Steigerung von

gestellt. Eine Reihe von Ausnahmen für besonders dringliche Ar­beiten schränkt diese allgemeinen Vorschriften wieder ein. Selbst­verständlich ist auch Gast- und Schankwirthschaft, wie das Verkehr= gewerbe der Sonntagsruhe nicht unterworfen. Doch vermißt man eine Bestimmung, welche einen anderen Ruhetag während der Woche 429 auf 481 Millionen Mark, also um 52 Millionen für das Personal dieser Branchen festsetzt. 2. Die Arbeit von Kindern, jugendlichen Personen Noch viel beträchlicher aber ist die Erhöhung der und Frauen. Während bisher die Vorschriften über die Sonntagsarbeit die einmaligen Ausgaben für Heer und Marine. Die Ziffer 2-1886 Gesammtheit der Arbeiter ohne Unterschied des Alters und Ge- derselben war in den Jahren 1882 1886 unter 50 schlechts treffen, sind für den schwächeren Theil noch Einzelbestim- Millionen geblieben, stieg 1886/87 auf 68, 1887/88 auf 182 und 1888/89 auf 202 Millionen. Für 1889/90 offen, wird schwer durchzuführen sein; es wird jedoch überall schickt werden darf, ist von 12 Jahren auf 13 erhöht. Dagegen Mark zu solchen Zwecken, nämlich 280 Millionen Reſt­ Eine allgemeine Einstellung der Arbeit, das gestehe ich mungen vorgesehen. Das Alter, unter welchem ein Kind nicht in die Fabrik ge- verfügt die Regierung über nicht weniger als 383 Mill. da geschehen, wo die Arbeiter bereits hinlänglich organisirt bleibt die Arbeitszeit der Kinder( als solche werden alle Arbeiter find, um einen derartigen Schritt ristiren zu können. Die Haupt- unter 14 Jahren betrachtet) ebenso wie die der jugendlichen Ar- kredite aus den Bewilligungen der Vorjahre und 103 sache ist und bleibt ja, daß die Kundgebung der Arbeiterschaft am beiter( von 14-16 Jahren) unvermindert. Die ersten dürfen 6, Millionen aus fache ist und bleibt ja, daß die Kundgebung der Arbeiterschaft am 1. Mai in der einen oder der anderen Weise zu einer allgemeinen die zweiten 10 Stunden im Betrieb beschäftigt sein. neuen Bewilligungen des Etatsjahres 1889/90. Dazu kommen nun noch neue Bewilligungen sich gestaltet und daran dafür bürge ich soll es bei uns in Ein entschiedener Fortschritt gegen früher zeigt sich dagegen für das Etatsjahr 1890/91 in Höhe von 277 Millionen, Deutschland nicht fehlen." in der Behandlung der Frau. Die erwachsene Arbeiterin, die bisher durch kein Gesetz vor ruininender Ueberarbeit geschüßt war, so daß die Regierung für einmalige Ausgaben für Heer soll fortan während der Nachtzeit, von einzelnen Ausnahmefällen und Marine in der Zeit vom 1. April 1889 bis abgesehen, nicht mehr in der Fabrik ausgenutzt werden. Auch darf 1. April 1891 über die ungeheure Summe von 660 ihre gesammte Tagesarbeit die Dauer von 11 Stunden nicht über­schreiten. Ihre Mittagspause muß mindestens 1 Stunde betragen. Millionen Mark, oder nahezu zwei Drittel Milliarden und während bisher Wöchnerinnen drei Wochen nach ihrer Nieder- zu verfügen hat. Und diese Summe soll nun noch nicht funft nicht arbeiten durften, ist diese Zeit jezt auf vier Wochen ausreichend sein. ausgedehnt. Günstige Bestimmungen enthält die Vorlage ferner für den

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Wo ist die allgemeine Rundgebung der deutschen Arbeiterschaft? Nur an wenigen Orten hat ein kleinster Bruchtheil der Arbeiter die Arbeit eingestellt. Die Sozial­demokratie rief, und niemand kam. Ganz besonders schmerzlich mag den Reichstagsabgeordneten für Chemniß die Enttäuschung berührt haben, die ihm durch seine eigenen Wähler bereitet worden ist. Pünktlicher und vollzähliger als sonst find diese am 1. Mai zur Arbeit erschienen und kein Rad hat in unserm betriebssamen Orte stillgestanden.

Wir müssen dem Chemnißer Tag." auch hier leider widersprechen. Der Abgeordnete für Chemnitz hat die Verschiedenheit der örtlichen Verhältnisse in Deutschland niemals verkannt und sich daher wohlweislich gehütet, den Chemnißer Arbeitern auch nur einen Rath betreffs des 1. Mai zu ertheilen. Wollten diese nirgends feiern, so werden sie gewußt haben, warum Wahrscheinlich werden fie die Pappenheimer, die hinter dem Tageblatt" stehen, und deren Nachsucht gekannt haben.

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Schutz der Arbeiter gegen Gefahren für Leben, Gesundheit und Sittlichkeit.

Natürlich können die Mittel zu einmaligen Ausgaben in solchem Betrage nur durch Anleihen beschafft werden. Wie rapide aber die Reichsschulden schon jetzt gestiegen Der Gewerbeunternehmer war bisher nur verpflichtet, alle sind, ergiebt sich aus folgender Zusammenstellung: Im diejenigen Einrichtungen herzustellen und zu erhalten, welche zu Jahre 1876 ist das Reich, abgesehen von den Reichs­thunlichster Sicherstellung der Arbeiter gegen die Gefahren des Be­triebes nothwendig erschienen. Nunmehr ist dieses allgemeine Gebot faffenscheinen, vollkommen schuldenfrei gewesen. Seitdem aber durch eine größere Zahl bestimmterer Einzelvorschriften ersetzt, beginnt die Aufnahme verzinslicher Anleihen. Am Schluß was entschieden im Interesse der Arbeiter liegt. des Etatsjahres 1879 waren 139 Millionen Schulden tiar abgefaßte Fabrikordnung, allen Arbeitern sichtbar, auf­Ebenso muß die andere Vorschrift, daß in jedem Betrieb eine dieser Art kontrahirt, im Jahre 1882 319, 1885 410 gehängt werden, von guter Wirkung sein. So soll die in ihr vor- und 1886 440 Millionen. Während es also hiernach von gesehene Geldstrafe den doppelten Betrag des ortsüblichen 1876 bis 1886 zehn Jahre bedurfte, um eine solche Schuld Tagelohns nicht übersteigen und zum Besten der Ar- zu kontrahiren, genügten in der Folgezeit schon drei Jahre, beiter der Fabrik verwendet werden.

auf die Stellung der jugendlichen Arbeiter beziehen. So Reichsschulden stiegen dann bis zum 31. März 1887 auf Recht fraglich indeffen erscheinen die Paragraphen, die sich um diese Schuldensumme zu verdoppeln. Die verzinslichen fann beispielsweise durch die Arbeitsordnung bestimmt werden, daß 486 bis dahin 1888 auf 721, bis dahin 1889 auf 884 der von minderjährigen Arbeitern verdiente Lohn an deren Eltern Millionen Mark. Im Jahre 1889 ist die verzinsliche oder Vormünder und nur mit deren schriftlicher Zustimmnug un- Schuldsumme nach dem 31. März alsdann noch weiter minderjährige Arbeiter nur mit ausdrücklicher Zustimmung seines gestiegen, so daß sie am 30. Juni 1889 930, am 15. Dr. mittelbar an die Minderjährigen ausgezahlt wird und daß der Of Vaters oder Vormundes kündigen darf. tober 1889 bereits 975 Millionen Mark betrug. Dies ist die letzte amtliche Ziffer, welche über die Höhe der ver­zinslichen Reichsschulden bekannt geworden ist.

Im Reichsboten" leſen wir: Eine der bezeich nendsten Einzelheiten des verfehlten Arbeiterfeiertages aus dem eigenen Wahlkreise des Abgeordneten Schippel, der bekanntlich als größter Heißsporn dafür agitirt hatte, daß zu derselben Stunde die Räder auf dem weiten Erdenrunde still stehen und zwar auf Geheiß des simplen, unbedeuten den Arbeitsmannes, der einmal sich selbst gehören will, Man ist gerade den jugendlichen Arbeitern gegenüber, da sie und daß es der Bourgeoisie vor ihrer eigenen Gottes: für die gewerkschaftliche und sozialinische Bewegung sich leicht em­ähnlichkeit bange" werden sollte, wenn sie vernimmt, daß pfänglich zeigen, besonders mißtrauisch. Daher wahrscheinlich auch das Streben, ihre Selbstständigkeit möglichst einzuengen. die größten Fabrik- Etablissements am 1. Mai feiern mußten, Das wirklich Schlimme des neuen Entwurfes zeigt sich indeß weil die Arbeiter ein Mal die Arbeitslast von ihrer Schulter schütteln wollten!" Jm Chemnißer Bezirke arbeiten circa 30 000 Arbeiter; von diesen haben im ganzen 3 schreibe drei am 1. Mai die Arbeit ausgefeßt.

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Politisches.

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Inzwischen aber ist in den seitdem verflossenen sechs Monaten die erste Milliarde der Reichsschulden erst bei dem Kapitel des berühmten Kontraktbruches. Im§ 125 längst überschritten worden. der Gewerbeordnung ist bisher bestimmt, daß ein Arbeitgeber, welcher einen Gesellen oder Gehilfen verleitet, vor rechtmäßiger Be­endigung des Arbeitsverhältnisses die Arbeit zu verlassen, dem früheren Arbeitgeber für den dadurch entstehenden Schaden als Selbstschuldner mit verhaftet ist und daß in derselben Weise ein Die Thronrede, mit welcher der Reichstag am Das verhältnißmäßig großartige Gelingen der Ham- Arbeitgeber haftet, welcher einen Gesellen oder Gehilfen an Dienstag eröffnet wurde, enthielt in keiner Weise wie burger Demonstration muß selbst die Köln . 3tg." zu nimmt oder behält, von dem er weiß, daß derselbe einem an= gestehen: Schon früh morgens sammelten sich die Arbeiter, deren Arbeitgeber zur Arbeit noch verpflichtet ist. Diese Be- man wohl mitunter erwartet hatte das Programm für Stimmung hat eine Ausdehnung dahin erfahren, daß, wenn ein Ge- eine neue Aera ." ¹) sonntäglich gekleidet, in größeren und kleineren Scharen, felle oder Gehilfe vor rechtmäßiger Beendigung des Arbeitsverhält- Sie giebt zunächst der Hoffnung Ausdruck, mit diesem um in die Umgegend zu ziehen. Die Wandsbecker Chaussee nisses die Arbeit verlassen hat, der Arbeitgeber an Stelle der Ent- Reichstag zu einer befriedigenden Lösung" der heran­entlang bewegten sie sich in langen Zügen, insgesammt schädigung eine an ihn zu erlegende Buße fordern kann, welche tretenden bedeutsamen Fragen der Gesetzgebung zu gelangen. wohl 6000 Personen. In den Vororten waren alle für den Tag des Vertragsbruchs und jeden folgenden Tag der ver­tragsmäßigen oder gefeßlichen Arbeitszeit, höchstens aber für sechs In erster Linie sei der Ausbau der Arbeiterschutz­Wirthschaften überfüllt. Die Leute vergnügten fich hier Wochen bis auf die Höhe des ortsüblichen Tagelohnes fich belaufen gefeßgebung" nöthig. Die Streitbewegungen hätten dazu durch das Absingen von Liedern. Der Andrang nach den darf. Dasselbe Recht soll dem Gesellen oder Gehilfen gegen den den Anstoß gegeben, es sei nunmehr die Sonntagsruhe umliegenden Ortschaften war so start, daß schließlich der Arbeitgeber zuſtehen, wenn er von dieſem vor rechtmäßiger Be und die Beschränkung der Frauen- und Kinderarbeit weitere Zuzug verboten und verhindert wurde. Namentlich die verwirkte Buße ist der Arbeitgeber, welcher einen Gesellen oder in's Auge zu faffen; weiter spricht die Thronrede von endigung des Arbeitsverhältnisses entlassen worden ist. Auch für in Bahrenfeld , Wandsbeck, Hamm , Horn, Barnbeck häuften Gehilfen zum Vertragsbruch verleitet, mitverhaftet. " gefeßlichen Anordnungen zum Schuße der Arbeiter gegen sich die Menschenmassen in besorgnißerregender Weise an. Gefahren für Leben, Gesundheit und Sittlichkeit", sowie ... In der eigentlichen Stadt war von der Arbeits­von ,, Arbeitsordnungen." Die Vorschriften über einstellung wenig zu spüren; die meisten Betriebe waren Arbeitsbücher" sollen verschärft werden, um der in ungestörtem Gang; nur das Stillstehen nahezu aller zunehmenden Zuchtlosigkeit jugendlicher Arbeiter" zu wehren. Bauten auch des Rathhausbaues fiel auf. Ein Schiedsgerichte und Einigungsämter sollen geschaffen wesentlich anderes Bild bot die Hafengegend. Hier herrschte werden. vielwärts eine faft feiertägliche Stille. Nur die Fähr­dampfer hielten ihre regelmäßigen Fahrten ein.... Wie schon gemeldet, sollen ungefähr zwei Drittel der in der Hafengegend beschäftigten Arbeiter gefeiert haben.

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Sodann soll, wer es unternimmt, durch Anwendung förperlichen Zwanges, durch Drohungen, durch Ehr= verlegungen oder durch Verrufserklärung

1. Arbeiter oder Arbeitgeber zur Theilnahme an Verabredungen der im§ 152 der Gewerbeordnung bezeichneten Art zu be­stimmen oder am Rücktritt von solchen Verabredungen zu hindern;

2. Arbeiter zur Einstellung der Arbeit zu bestimmen oder an der Fortsetzung oder Annahme der Arbeit zu hindern;

3. Arbeitgeber zur Entlassung von Arbeitern zu bestimmen oder an der Annahme von Arbeitern zu hindern,

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Dagegen sei jedem Versuche, an der Rechtsordnung gewaltsam zu rütteln, mit unbeugsamer Entschlossen­heit entgegenzutreten." Hier erreichte nach den Berichten mit Gefängniß nicht unter einem Monat bestraft werden. Ist die der Blätter der Beifall der Hörer seinen Höhepunkt! Handlung gewohnheitsmäßig begangen, so tritt Gefängniß nicht Mit ziemlicher Wärme wird dann der internatio= Der Leipziger Wähler" schreibt: Merkwürdig unter einem Jahr ein. Die gleichen Strafvorschriften finden auf den- nalen Arbeiterschußkonferenz gedacht, welche das finden wir, daß selbst die Volkszeitung" das Wesen derjenigen Anwendung, welcher Arbeiter zur widerrecht- wichtigste Gebiet der Kulturarbeit unserer Zeit" berühre Feier mißverstanden zu haben scheint. Sie schreibt von iichen Einstellung der Arbeit oder Arbeitgeber zur und auch für die Beziehungen der Völker untereinander einer Scharte, welche durch diese Kundgebung in das widerrechtlichen Entlassung von Arbeitern öffentlich nicht ohne einigende Frucht bleiben wird." Schwert der Sozialdemokratie gekommen sci". Und warum? auffordert. Die Sozialreform" zeigt auch hier wieder ihr doppeltes Ge Durch die Erweiterung der Heereseinrichtungen Weil nur ein Fünftel der Berliner Arbeiter gefeiert hätten. ficht. Sie kann den Arbeitern nicht geben, ohne ihnen gleichzeitig unserer Nachbarn sei das politische Gleichgewicht in Europa Daß nicht alle Mann auf Deck sein würden und konnten, zu nehmen. Die Bestimmungen über den Kontraktbruch drücken der gefährdet und darum dürfe eine Erhöhung der Friedens­mußten wir voraussehen! Auch die Abwesenden waren Regierung eine höchst gefährliche Waffe in die Hand. Ich fürchte die Danaer, sagt ein alter Vers, vor allem aber, präsenzstärke und eine Vermehrung der Truppenkörper bei uns! Der Keim ist gepflanzt worden, der 1. Mai nicht länger hinaus­wird sicherlich wiederkehren, wiederkehren auch als wenn sie Geschenke bringen. Die Arbeiter mögen auf der Hut sein! insbesondere für die Feldartillerie geschoben werden." Arbeitervölkerfest!... Die Maifeier hat Aussicht, ein stehendes Fest der Arbeiter zweier Welten zu werden. Ueber Militärausgaben und Reichsschulden Deckung der Kosten in Diafrika und zur Besoldungs­

Das neue Arbeiterschuhgeseh. XDem Reichstag ist der Entwurf eines Arbeiterschutzgesetzes von feiten der Regierung zugegangen, das in vielen Punkten einen ent­schiedenen Fortschritt gegen früher bedeutet.

Wenn auch der Marimalarbeitstag, diese einschneidendste Forderung der Arbeiter, in dem ganzen Entwurfe feine Erwähnung findet, so tritt doch das Streben, die Arbeitszeit im Interesse der Gesundheit zu beschränken, dennoch deutlich hervor. Nachdem die erften zögernden Schritte gethan find, darf man ein konsequentes Fortschreiten für späterhin erwarten, falls der moralische Druck des sozialistischen Proletariats auf die Regierungsparteien nicht nachläßt. Die geplanten Einschränkungen der Arbeitszeit be­treffen:

schreibt die Freis. 8tg." des Abg. Richter:

Die fortdauernden Ausgaben für das Heer be­trugen nach der Rechnung für 1886/87 342 Millionen. Diese Ziffer wuchs

1887/88 1888/89 1889/90( Etat). 1890/91

+

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+

auf 359 Millionen,

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363 370 " 379

"

" 1

"

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Eine Nachtragsbewilligung werde dann noch zur verbesserung für einen Theil der Reichsbeamten nöthig werden.

In das Präsidium wurden am Mittwoch gewählt: v. Levezow( kons.) als Präsident, Graf Ballestrem ( Bentr.) als 1., Baumbach( freis.) als 2. Vizepräsident. Die aufdringlichste Partei gegenüber der Regierung Seit dem 1. April 1887 ist also der ordentliche ist neuerdings das Zentrum. Auch die Thronrede giebt Militäretat gewachsen von 342 auf 379 Millionen oder den ultramontanen Blättern wieder Anlaß zu unter­thänigsten und überschwenglichsten Lobeserhebungen. Selbst um 37 Millionen Mark. Die fortdauernden Ausgaben der Marine zeigen in die Germania " schreibt: Die Thronrede ist, was man derselben Zeit eine Steigerung von 36 auf 38 Millionen. von" den Thronreden der Äera Bismarck schon oft nicht Die Pensionen für Heer und Marine sind in der mehr sagen konnte, ein Programm für die Arbeit un­Der Kaiser hält ein ersprießliches von Zimmerpläßen und anderen Bauhöfen, von Werften und Ziege- felben Zeit von 51 auf 63 Millionen, also um nahezu serer Zeit. leien, sowie bei Bauten aller Art dürfen Arbeiter an Sonn- und 25 pCt. gestiegen. Arbeiten mit dem jezigen Reichstag für möglich. Ver­Festtagen nicht beschäftigt werden. Derart ergeben die fortdauernden Ausgaben für Heer trauen um Vertrauen ist die Parole und sie wird

1. Die Sonntagsarbeit.

Jm Betriebe von Bergwerken, Salinen, Aufbereitungsanstalten, Brüchen und Gruben, von Hüttenwerken, Fabriken und Werkstätten,

Im Handelsgewerbe dürfen Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter

an Sonn- und Festtagen wenigstens nicht länger als 5 Stunden und Marine beschäftigt werden. Die Stunden, während welcher die Beschäfti­gung stattfinden darf, werden unter Berücksichtigung der für den

für 1886/87.

429 Millionen,

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1887/88.

450

"

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1) Den vollen Wortlaut der Thronrede, sowie die weiteren Verhandlungen bringen wir zur nächsten Nummer als Ertra- Beilage.