Folgen könnten fürchterlich sein. In den Jahrb. f. daran, daß derartige Dinge hintangehalten werden, und Wenn große Vermögen am Rennplage und im Nationalökonomie u. Statistik" schließt ein deutscher Pro- es ist wohl der Mühe werth, zu erwägen, ob es sich Spielklub schwinden, statt dem hohen Ziele sittlicher fessor( Herr Kleinwächter) seine Kritik der Gewerbe- nicht empfehlen würde, eine hierauf Bezug nehmende Erneuerung des Volkes dienstbar gemacht zu werden, inspektorengerichte für 1889 mit folgenden Ausführungen: Bestimmung in das Strafgesetzbuch aufzunehmen. wenn das Leben in elenden Liebeshändeln hinzieht, Eine Bemerkung kann ich schließlich nicht unter- Solange aber unsere Strafgesezbücher den Begriff der die wohl einen Anfang, aber kein Ende haben; wenn jede drücken, weil dieselbe sich mir bei der Lektüre des vor- Gefährdung des sozialen Friedens nicht kennen und der That und jedes Wort nur für die Art des„ ewig dann sind die im Recht, die Tiegenden Jahresberichtes unwillkürlich aufgedrängt hat. Schuß der Arbeiter einzig und allein durch die Fabriks- Blinden" zeugen, Wir leben, wie die kontinuirlichen Streifs beweisen, in und Arbeitergesetzgebung angestrebt wird, wird man das voll Ingrimm rufen: fort mit diesen Drohnen Soll einer Zeit, in der die Wogen der Arbeiterbewegung höher größte Gewicht darauf legen müssen, daß die Gewerbe- ihre Uhr ist abgelaufen; fort!. gehen als sonst, und wer dies etwa bezweifelt hat, dem Inspektoren mit aller Energie ihres Amtes walten und es denn immer dabei bleiben, daß aus der Geschichte nichts mußte der 1. Mai des Jahres 1890 hierüber die Augen den sozialen Frieden schüßen". gelernt wird? Kaum 100 Jahre sind es her, als die öffnen. Wenn man jedoch die Berichte der GewerbeFeudalmonarchie und mit ihr Alles, was mit den Wurzeln
erbärmlicher Weise gewissenlose Arbeitgeber sich
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mand kümmert sich um sie, oder man denkt sich im Stillen:
Inspektoren über die von ihnen bemängelten Unzufömm- Die Verblendung der von der„ Kölln. Zeitung" seines Daseins noch am Mittelalter haftete, vor dem lichkeiten in den Fabriken und über die unzähligen größeren und kleineren Streitigkeiten aus dem Arbeits- und der schlotjunkerliche Hochmuth ihrer Hintermänner Standes" jäh zuſammenbrach. Die Zeichen der größeren und kleineren Streitigkeiten aus dem Arbeits- gegen die soziale Politik des Kaisers geleiteten Fronde, Ansturme des nach Gleichberechtigung strebenden„ dritten verhältnisse liest, wenn man liest, in welch geradezu wird von der„ Kreuzzeitung " offen gekennzeichnet: Zeit" sind heut so unverstanden, als sie es jemals waren, Nie„ Wenn die leitenden Geister des Großkapitalis Nach uns die Sündfluth. Man braucht nicht der Anihren Arbeitern gegenüber benehmen, welche Rohheiten sie sich diesen gegenüber erlauben; mus mit der Richtung unserer Sozialpolitik nicht sicht zu sein, daß die soziale Revolution, die um so wie sie nicht im mindesten darauf bedacht sind, einverstanden sind, so mögen sie das zum Ausbruck weniger ausbleiben wird, je dauerhafter sich diese leichtdie Gesundheit und das Leben ihrer Arbeiter bringen. Niemand wird ihnen ein Recht beschränken fertige Auffassung der Dinge erweist, dieselben gewaltgegen die schädlichen Einflüsse oder die Gefahren wollen, das jede Partei wie jeder Einzelne für sich selbst fertige Auffassung der Dinge erweist, dieselben gewaltsamen Formen annehmen müßte, welche der großen poliDer Arbeit zu schützen, selbst da, wo sich die er- in Anspruch nehmen. Wohl aber darf man verlangen, tischen Umwälzung eigen waren: an dem Wesen der daß diese abweichende Meinung in eine Form gebracht forderlichen Schuhmaßregeln mit geringen Opfern herstellen ließen; wie sie bestrebt sind, werde, die mit der Wahrung der staatlichen Autorität Sache selbst und ihrem grundstürzenden Charakdie Löhne möglichst niedrig zu halten; wie sie und der Achtung vor der Obrigkeit vereinbar ist. Die ter würde das jedoch nichts ändern." vor kleinlichen Winkelzügen( Truckunwesen, will Haltung einzelner Blätter, insbesondere der„ Köln . Das Stöcker'sche„ Volt" knüpft an diesen Artikel fürliche Geldstrafen u. dgl.), ja selbst vor direkten 3tg.", entspricht dem eben schon lange nicht mehr, und einige ergänzende Bemerkungen:
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Betrügereien( Anwendung von falschem Maß und je näher wir dem ersten Oktober kommen, desto weniger " Die große Bourgeoisie zeigt uns dieselben Gewicht gegenüber den Arbeitern bei der Berech- scheint sie es zu thun. Sie seht das Ansehen der- Laster wie der Adel, während bei ihr die Beispiele nung der Löhne) nicht zurückschrecken, nur um selben Monarchie aufs Spiel, von der sie gleich idealen Strebens und religiöser Hingebung, wie wir sie dem Arbeiter an seinem ohnehin schon niedrigen wohl verlangt, daß sie das„ Ansehen der Arbeit in so zahlreichen hochgebildeten Adelsfamilien finden, zu dann geber" stärke! Was eine so oberflächliche Auffassung den Seltenheiten gehören. Lohne
noch etwas abzwaden zu können
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gelangt man nothwendig zu dem Resultate, daß diese darunter versteht, ist klar: aus jedem Werke möchte„ Das böse Beispiel, welches die oberen Volksschichten gewissenlosen Arbeitgeber und nicht die Arbeiter die man eine Kompagnie Soldaten haben, dann eigentlichen Urheber und Verbreiter der sozialistischen würde man zufrieden sein. Wenn es viele Unter- geben, wirkt auch verderblich auf die anderen Klassen, wo dazu noch die soziale Zersetzung und die Noth ihre Bewegung sind, die heute die gesammte zivilisirte Welt Unternehmer geben sollte, wie der fast hundertfache entsittlichenden Folgen äußern. Und wie traurig sieht durchzittert. Und wenn es- wovor uns der Himmel Millionär, von dem uns glaubwürdig erzählt wird, daß es mit der modernen Jugend aus, mag sie nun dem gnädig bewahren möge- wirklich einmal zur sozialen er einen" Sport" daraus mache, mit seinem eleganten Adel, der großen Bourgeoisie oder dem KleinRevolution und zum Blutvergießen kommen sollte, so Gefährt durch die gedrängten Reihen der Arbeiter hin- bürgerthum angehören! Die sittliche Verwüstung wird die Schuld hieran nicht den physischen durch zu jagen, dann freilich dürfte diese Art von hat dort eine solche Ausdehnung erreicht, daß auch die Thätern, sondern ausschließlich jenen intellet- Stärkung" angemessen sein, weil keine andere übrig bleibt. Wenigen, welche sich rein erhalten, gelähmt von der tuellen Urhebern zuzuschreiben sein, die in kurz- Auf dem Anwesen des erwähnten Herrn ist bei der letzten Zweifelsucht und den Eindrücken der allgemeinen Versichtiger Verblendung um eines augenblicklichen Vortheils Reichstagswahl keine einzige nicht sozialdemokratische derbtheit, die Fähigkeit des geistigen Aufschwungs da hätten wir die Quit- und der opferfreudigen Theilnahme am öffentlichen willen nicht davor zurückschrecken, die Arbeiter durch alle Stimme abgegeben worden-
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erdenklichen Bedrückungen fontinuirlich wie mit Nadel- tung und aus erster Hand. Dieſes„ Schlotjunkerthum", Leben verlieren.
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stichen zu reizen und sie auf diese Weise mit glühendem das alle schlechten Eigenschaften des Feudal"-Junker- Wehe der Gesellschaft, wenn nicht die rastHasse gegen die besigenden Klassen und die bestehende thums hat, ohne eine einzige seiner Lichtseiten zu besigen, lose Arbeit an der sozialen und sittlichen Wiederist leider nicht spärlich vertreten". Staats- und Gesellschaftsordnung zu erfüllen. geburt der zivilisirten Nationen uns die Schrecken " Hieraus ergiebt sich aber ein Weiteres: Wenn es einer sozialen Katastrophe erspart!" die natürliche Konsequenz ist, daß Arbeitermassen, die Aber wehe, wehe! Auch mit dem Feudal- Junker- Wahrlich es ist kein Mangel vorhanden an Zeichen von gewissenlossen Arbeitgebern in widerrechtlicher Weise thum sieht es übel genug aus. Kaum hatte die„ Kreuz- der Zeit. Die Verrottung der bürgerlichen Gesellschaft bedrückt und übervortheilt werden, von Klassenhaß, Rache- zeitung" jene Mahnworte an die Bourgeoisie gerichtet, und ihr brutaler Klaffenegoismus werden nicht mehr von durst und Umsturzplänen erfüllt werden, so ergiebt sich so hörte man von einigen Selbstmorden in adligen Kreisen, Sozialdemokraten, die man dafür einsperren kann, sie hieraus umgekehrt, daß derjenige, der durch seine ge- die als Symptome einer tiefgehenden Zerjeßung ange werden von Organen der herrschenden Richtung selbst wissenlose Handlungsweise jene Drachensaat ausstreut, sehen werden mußten. Die" Kreuzzeitung " war ehrlich denunzirt. Vor dem furchtbaren Ernst der Thatsachen sich eines schweren Vergehens gegen den Bestand des genug, nun auch einmal den adligen Herren, deren muß das selbstgefällige Schönrednerthum beschämt verStaates und der Gesellschaft schuldig macht. Der Staat sozial- politisches Interesse sie vertritt, ihre Meinung ohne stummen. und die Gesellschaft haben daher das vitalste Interesse Hinterhalt zu sagen:
2. Serie.
Die Schrift dürfte sich zur Massen- Verbreitung besonders eignen. Bei größeren Bezügen, sowie für Wiederverkäufer hoher Rabatt. Zu beziehen durch die bekannten Kolporteure und Filial- Expeditionen, sowie durch die Expedition der ,, Berliner Arbeiter- Bibliothek." Berlin SO., Elisabeth- Ufer 55.
Zur Beachtung!
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Der Preis des ungebundenen
Der letzte Halbjahrgang der Volkstribüne"( die Nummern von Januar bis 1. Juli 1890 enthaltend), ist in mehreren gut erhaltenen und vollständigen Eremplaren von der Expedition unseres Blattes, Elisabeth- Ufer 55, zu beziehen. Eremplars beträgt 1,50 mr. Verein zur Regelung der gewerblichen Verhältnisse der Töpfer Berlins und Umgegend.
Montag, den 29. September cr., Abends 7, Uhr, in Gratweil's Bierhallen, Kommandantenstraße 77-79
Der Verein zur Regelung der gewerbl. Verhältnisse der Töpfer Berlins und Umgegend
feiert am 11. Oktober 1890 sein
2. Stiftungsfest
im großen Saale der Brauerei Friedrichshain vorm. Lips am Königsthor
unter Mitwirkung des Gesang- Verein Nord".
Die Musik wird von der Kapelle des Herrn Schonert ausgeführt.
Prolog. Festrede. Ball.
Der Ueberschuß ist zu einem wohlthätigen Zweck bestimmt. Anfang 8% Uhr. Entree für Herren 80 Pf., Damen 30 Pf. Billets sind bei folgenden Komitee- Mitgliedern zu haben: Paul Hoffmann, Memelerstr. 23, Paul Waldau, Adlershof , Genossenschaftsstr. 21, Emil Larson, Friedensstr. 71, Janecke, Oderberger straße 3, Klische, Weberstr. 15a, Engel, Belforterstr. 5, sowie bei sämmtlichen Vorstandsmitgliedern. Kollegen und Freunde von Nah und Fern sind freundlichst hierzu eingeladen. Das Komitee.
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Eintrittjeden
Strelitz Grossherzogt.
Architekt Hittenkofer, Direktor.
Auskunft kostenlos.
Brieft.Unterr.
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D. 8. W.
Achtung! Arbeiter!
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Filiale II W. der Maler und verwandten Berufsgenossen feiert am 30. ds. Mts., im Restaurant Königshof, Bülowstraße 37-40, sein
2. Stiftungsfest
ein allgemeines Arbeiterfest
verbunden mit theatralischen Aufführungen, sowie Aufführungen von lebenden Bildern, dem 1. Oktober angemessen. Prolog von Herrn
Ordentl. Mitglieder- Versammlung. Auerbach. Wir ersuchen daher alle Arbeiter wie Arbeiterinnen, durch
Tagesordnung:
1. Errichtung eines gemeinsamen Arbeitsnachweis.
Das Mitgliedsbuch ist vorzuzeigen.
2. Verschiedene Vereinsangelegenheiten.
Erscheinen uns zu unterstützen.
Anfang 8% Uhr. Billet à 30 Pfg. Da tein öffentlicher Billetverkauf stattfindet, so bitten wir dieselben bei nachstehenden Adressen vorher zu lösen: Vereinslokal Hämmerle, Bülowstr. 59, Königshof, Herrn Antric, Steinmeßstr. In sämmtlichen Malerfilialen Berlins , sowie in allen mit Plakaten belegten Handlungen. Das Komitee. Berantwortlicher Sicda ieur: Conrad Schmidt , Berlin . Verleger und Drucer: Maurer, Werner, Dimmick, sämmtlich in Berlin SO., Elisabeth Ujer 55.
NB. Zu dieser Versammlung sind die Herrn Arbeitgeber schriftlich eingeladen und werden die Mitglieder ersucht, zahlreich zu erscheinen. Der Vorstand.
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