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Ein Fabrikmädchen, das so beschränkt und naiv, wie die Lene, dürfte im Weichbilde Berlins schwerlich zu entdecken sein. Ebenso selten ein erster also einiger maßen intelligenter- Arbeiter mit den mittelalterlichen Zunftanschauungen eines Ilefeld, wenn man auch die Arbeiterwittwe mit der handfußbereiten Knechtseele einer Frau Schmalenbach noch passiren lassen will.
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funft des Herrn August und seiner Kousine einer Ver- Was wirkt da nicht alles ein! Durch die veränderte| treibenden Kraft von innen gewichen und sind geplaßt." gewaltigung. Während das würdige Brüderpaar gegen- Produktionsweise wird der Mensch schneller, nervöser, Das wird gewiß Jeder sehr richtig finden; aber erklärt seitig mit dem Revolver spielt" und eiligst noch die hastiger; das wirkt auf die ganze Gesellschaft, namentlich habe ich durch diesen Sah jedenfalls gar nichts. Die lette Hand an die Lösung der sozialen Frage legt, ver- auf den empfindlichsten Theil, die Künstler; das Leben Aufgabe ist: den Causalzusammenhang zwischen deu duftet die Lene mit ihrem stets in der Nähe weilenden in den Städten verändert sich von Grund aus und beiden Gliedern: wie so aufzufinden. Das Gegen Flefeld; allerdings nicht ohne vorher auf den Knien macht die Menschen anders, auf der einen Seite werden überstellen ist nicht die Lösung, es ist erst die Aufgabe. rutschend die Verzeihung ihres Erbräutigams erbettelt zu Moral und Glauben gelockert, auf der anderen Seite Streichen wir die Einleitung, wo Bahr seine Absicht er haben. Ihre lachende Erbin ist die alternde Kousine. üben Reaktionen, wie namentlich die des heiligen Fran- klärt, und geben wir die eigentliche Untersuchung einem Der Vorhang fällt zum letzten Male, der Dichter ziskus, wichtige Einflüsse aus. Dazu kommen politische unbefangenen Leser, so wird derselbe über diese kahlen reibt sich vergnügt die Hände und der Zuschauer ist auf Verhältnisse, ein Savanarola bedroht mit seiner Bar- Gegenüberstellungen so verwundert sein, wie über die alle Fälle noch vergnügter, denn ob er Bourgeois oder barei das Kunstleben im Süden, die Reformation ver- Gegenüberstellung von Hose und Knospe. Sozialdemokrat, sein Geld hat er dieses Mal nicht um nichtet es zum Theil im Norden. Ein sehr geistvoller Artikel bespricht die Welt- Ansonst ausgegeben. Ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist, ganz verschauung des Individualismus". Sicher ist diese Welt Außer Herrmann, dem vollendet gelungenen Geständlich zu machen, wie ich mir eine materialistische Kunst- anschauung das legitimste Kind der bürgerlichen Prosammttypus unserer lieben Bourgeoisjugend und seiner kritik vorstellen würde. Jedenfalls wäre sehr viel Fleiß noth- duktionsweise und es wäre gewiß sehr interessant zu würdigen Kousine, sind alle Personen zu Karrikaturen wendig, um sich das ganze Material zusammenzutragen, verfolgen, wie diese Weltanschauung in Erkenntnißtheorie, verzerrt. Der Bourgeois" Herr August" wohl gegen namentlich wenn man bedenkt, daß man Bücher fast gar Moral, Religion, Recht, Geschichte, Aesthetik, Lebens den Willen des Dichters, aber wer kann aus seiner Haut. nicht benutzen kann, da in diesen gerade das fehlt, was auschauung überall, theils direkt als Folge des Den Kapitalisten, der aus purer Menschenliebe und nicht, man braucht. Kapitalismus , theils indirekt durch unbewußte Anpassung um seine Arbeitssklaven an die Scholle zu fesseln und in Hermann Bahr hat sich die Sache nun äußerst in Folge des ästhetisch- logischen Bedürfnisses, das keinen Abhängigkeit zu halten, Arbeiterwohnungen baut, soll leicht gemacht. Aufgabe wäre: Wie wirkt die Veränderung Widerspruch duldet, sich durchgerungen hat. Diogenes mit der Laterne suchen. der Produktionsweise auf die Kunstentwicklung? Bahr Aber welch' eine Aufgabe! Noch hundert Mal begnügt sich damit, gegenüberzustellen: wie so; z. B. schwieriger, als die vorige, weil ja alles studirt werden Wie die Thätigkeit der mittelalterlichen Produzenten muß, nicht nur das relativ enge Gebiet der Kunst. Auch eingeengt war durch Regeln. so war die Thätigkeit hier findet man wieder die erwartete Lösung der des mittelalterlichen Malers beschränkt durch seine Unter- Aufgabe nicht, und das Ganze kommt eben auf eine allerwerfung unter die Gebote der überlieferten Malweise. dings recht interessante Schilderung des Individualismus Und wie das Gesezmäßige und Gewohnheitsmäßige in hinaus, in welcher unter Anderem die Behauptung steht: der Produktion so mächtig war, daß Jeder den engen die Erfindung der Werkzeugmaschine entfesselt die auf Es bliebe noch der Sozialdemokrat Ale übrig, jener Kreis... noch einmal verengt so galt auch dem schießenden Produktivkräfte zum vernichtenden Ansturm Arbeitertypus, ohne den das ganze Wildenbruch'sche Maler die Norm so heilig. daß es ihm nicht ge- gegen alle Reste der überlieferten Produktionsverhältnisse. Machwerk, trotz des geschickten" vierten Aftes, feine nügte, sie zu erfüllen., sondern er überdies mit Der Ausdruck dieser tobenden Empörung im Menschen zweite Aufführung erlebt hätte. Kritik und Parquet mit peinlicher Mühe bestrebt war, sie auch genau in geiste ist der Individualismus". Einfach wieder die Publikum sind ob dieses wunderlichen Klagebruders, der eben der nämlichen Weise zu erfüllen, wie die vergangenen fahle Gegenüberstellung:„ der Ausdruck ist u. f. w." seine Weisheit durch pathetische Armgesten und hohl- Geschlechter."„ Aber wie die Dekonomie plöglich auf Das sagt ja schon Mary; das ist ja das Thema, nicht stimmige Grusellaute fund thut, in eine wahre Verzückung hört, immer nur eine vom Vorbild kaum zu unter die Lösung. Es fragt sich: inwiefern, warum, ist es gerathen. Ein Sozialdemokrat, wie er leibt und lebt! ein sozialdemokratischer Versammlungsredner von über- scheidende kopie der alten Dekonomie zu sein, und das der Ausdruck? Bestreben zeigt, in den überlieferten Formen oder mit wältigender Naturtreue!" u. f. w. Was aber ist dieser den überlieferten Mitteln das Geschlecht der Väter an fasser da, wo sein Thema beschränkt ist und er sich nicht Ungleich werthvollere Leistungen erzielt der VerAlle Schmalenbach in Wahrheit? Ein Sozialdemokrat, Leistungen zu übertreffen, so wetteifern nun auch die unmögliche Aufgaben stellt. So in den Aufsatz über wie sich die Weißbierpolitiker einen solchen vor Maler in dem Beweis, welch' reicher Inhalt in den Ibsen, wo er die einzelnen Momente, aus denen seine stellen. Diese Karrikatur eines Sozialdemokraten kom- hergebrachten Normen verborgen gewesen."" Es ist das Dichtung zusammengesezt ist, mit feiner Kritik auseinanderpromittirt allein die bürgerliche Phantasie, aus welcher Beitalter der Entdeckungen für die Malerei. Die Defo- legt und von jedem die Entstehung aufweist. sie entsprungen, den bürgerlichen Geschmack, welcher in nomie entdeckt neue Märkte, die Malerei das unmittel- Reihe von andern Kritiken haben hier weniger Interesse, ihr den typischen Vertreter des Proletariats erkannt zu bare Leben um sie herum". Die zweite Phase der obwohl sie an sich zu den vorzüglichsten Theilen des haben glaubt. modernen Malerei beginnt, wie die zweite Phase des Buches gehören, da das Moment der materialistischen ökonomischen Prozesses charakterisirt wird durch die Geschichtsauffassung nicht so flar hervortritt, und es zu Vereinigung der bisher getrennten Arbeitsmittel, mit der viel Raum in Anspruch nehmen würde, wenn ich die Vereinigung und Zusammenfassung der vordem gesonderten verborgenen Fäden hier noch klar legen wollte. Errungenschaften der einzelnen Schulen." Und so weiter. Das Bahr'sche Buch ist ein Versuch; sein Werth liegt Eine solche Gegenüberstellung mit: wie so, ist darin, daß es versucht ist. Für uns ist jedenfalls sehr nichts als eine Gegenüberstellung, die freilich sehr geist- interessant, zu sehen, wie sich unsere Gedanken, gleich dem reich aussieht, aber nichts besagt. Ich kann sagen:" Wie biblischen Sauerteig, überall durchsetzen. meine Winterhose, durch das beständige Reiben beim Sigen den Winter hindurch im Frühling geplagt ist, so sind auch die Knospen der Bäume der unermüdlich
Die blutigsten Epigramme auf ihre geistige Impotenz schreibt doch immer die Bourgeosie selbst.
Zur Kunstgeschichte. ( Schluß.)
P. E. Natürlich darf man nicht annehmen, daß Ursache und Wirkung immer glatt in einander greifen. Schon von Anfang an ist die Sache viel komplizirter, als sie in der oben gegebenen Darstellung erscheint. Und nun erst die neuere Kunst!
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