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Verein geschlossen wird, muß gerechnet werden. Für| Zentralorgans zu sanktioniren und ihn für gleichberech- 1 sind immer die gleichen und muthen den modernen Menschen an wie Petrefacte einer längst vergrabenen, diesen Fall mußten wir uns sichern. Wir mußten eine tigt mit der Parteileitung zu erklären. Bestimmung haben, daß uns nicht das Geld von der Nunmehr wird folgender Antrag diskutirt: längst entschwnndenen Zeit. Unter den 18 956 932 Erwerbsthätigen und Dienen­Polizei genommen werde. Deshalb ist hinzugefügt: Der Parteitag empfiehlt den Parteigenossen, " Die Parteileitung verfügt nach eigenem Er- überall da, wo Erfolge in Aussicht stehen, in den Deutschlands befinden sich nach der Statistik vom messen über die vorhandenen Gelder." Wir depo- die Wahlagitation einzutreten, sei es für den Jahre 18821) 5 541 517 Franen, d. h. beinahe 30 pCt. niren dann für den Fall der Schließung das Geld bei Reichstag , die Landtage oder die Gemeinde- Sie tragen also als selbständige Arbeiterinnen bereits ihr gemessen Theil an der Produktion des Landes bei. Und der Bank von England und verweisen auf die Bestim- vertretung." mung. Nicht gesagt ist, daß wir mit dem Gelde wirth- Horn und Gen. beantragen, hinter" Erfolge" noch die verheiratheten Frauen, die die junge Generation ge= schaften können, wie wir wollen. Stets werden wir einzuschalten: und seien dieselben auch nur propagan- bären und erziehen? Gilt deren Meinung nichts? Woher nur nehmen wir die Stirn, zu behaupten, daß jeder öffentlich Rechnung ablegen. Der Parteitag sett die distischer Art." Gehälter fest. Doch soll durch eine Resolution bean- Es wird zunächst das Amendement Horn Mann erfahrener und klüger wäre als die Frau? Entweder wir nehmen den Verstand eines jeden als tragt werden, daß die neue Parteileitung bis zum und dann der Antrag mit diesem Zusaz durch Maßstab für das Wahlrecht, dann müßte jeder eine nächsten Parteitag für diesmal die Gehälter bestimmt, die große Mehrheit angenommen. weil eben erst festzustellen ist, wieviel Arbeit der Einzelne Es folgt die Berathung über folgenden Antrag Prüfung ablegen und da sollte sich erst zeigen, ob die Frauen der Großstädte nicht das Examen eher bestehen hat. Die Bestimmung, daß die Parteileitung die Liebknechts: prinzipielle Haltung der Parteiorgane kontro­als die männlichen Landbewohner, oder wir sagen, das Der Kongreß beschließt: lirt, ist beibehalten worden. Die Gründe hierfür Der 1. Mai ist dauernd ein Feiertag der Arbeiter, ganze Volf soll seine Stimme abgeben; dann haben wir wurden in der Kommission so durchschlagend flargelegt, der, entsprechend dem Beschluß des internationalen Pariser gleichfalls keinen Grund, die Frauen auszuschließen. Doch unser Wahlrecht kennt noch eine Reihe- cnderer daß selbst einer der schärfsten Gegner dieser Bestimmung Arbeiterfongresses, den Einrichtungen und Verhältnissen erklärte, er sei jetzt vom Gegentheil überzeugt worden. des Landes gemäß zu begehen ist. Wenn sich der Arbeits- Ausschließungen. Es bleiben von der Wahlurne fern, Eine besondere Kontrolbehörde konnte nicht eingesetzt ruhe an diesem Tag Hindernisse in den Weg stellen, so abgesehen von denen, die unter Kuratel stehen, die Militär­werden, wollten wir uns nicht der Gefahr der Auflösung haben die Umzüge, Feste im Freien u. s. w. am 1. Sonn- personen, diejenigen, die in Konkurs gerathen sind und alle, die eine öffentliche Armenunterstügung beziehen. ausseßen. Die Bestimmung, daß das Berliner tag im Mai stattzufinden." Volksblatt" Zentralorgan werde, ist beibehalten Die Resolution wird angenommen. Ein anderer Bei der erstgenannten Kategorie ist jedes Wort über­worden. Nach genauester Prüfung kamen wir dahin, Antrag, daß bei Stichwahlen zwischen den bürgerlichen flüssig. Eine Institution, deren Basis das Befehlen daß es nur mit Schädigung wesentlicher Parteiinteressen Parteien sich die Genossen der Abstimmung zu enthalten und Gehorchen" ist, die ihrem Prinzipe nach jeden Willen unterdrückt und den Menschen zur Maschine macht, möglich sei, eine andere Bestimmung zu treffen. Alle haben, wird mit großer Majorität abgelehnt. Anschauungen, alle Meinungen des Plenums waren in Der Antrag Bebel: Der Parteitag beschließt, ja nach Aussage der Sachverständigen machen muß, eine der Kommission vertreten. Nach harter Arbeit kamen der Einladung des Generalrathes der belgischen solche Institution kann nicht über ihre steife Eisenrüstung wir zu dem Resultat, daß es keinen Sieger, feinen Be- Arbeiterpartei, den nächsten internationalen ein modernes Kleid werfen. Daß aber auch die Armen und die in Konkurs siegten in der Kommission gab, sondern daß wir alle Kongreß in Brüssel stattfinden zu lassen, Folge Gerathenen von der Ehre des Wahlrechts ausgeschlossen der einmüthigen Ueberzeugung waren, für das Wohl der zu geben", wird einstimmig angenommen. Sodann nimmt der Parteitag das Urtheil der werden, ist eine Konzession an die Bourgeoisie nichts Partei gearbeitet zu haben. Einstimmig nahmen wir schließlich den ganzen Entwurf an und schlagen Kommission entgegen, welche die von Werner in den weiter. Wer arm ist, ist nach dieser Anschauung auch Ihnen nun vor, ihn Ihrerseits en bloc anzu- ersten Kongreßtagen erhobenen persönlichen Beschwerden ehrlosman fügt zu der aus unseren wirthschaftlichen nehmen. zu prüfen hatte. Sie erklärt dieselben sammt und sonders Verhältnissen entstandenen Noth noch den Schimpf, macht für hinfällig nnd spricht einen scharfen Tadel gegen die Armen politisch wehrlos. Werner's Verhalten aus, ohne indessen seinen Ausschluß Das ist der Inhalt unseres allgemeinen Wahl­aus der Partei zu fordern. Nach längerer Debatte be- rechts. Nach dem augenblicklich geltenden Wahlgesetz schließt der Parteitag, mit allen gegen 24 Stimmen den sind unter 46 855 700 Einwohnern Deutschlands wahlberechtigt 10 145 900 Kommissionsbericht zu billigen. Wenn alle über 20 Jahre alten Deutschen wählen

Es wird beschlossen, in feine Debatte über den Entwurf einzutreten, sondern sofort über ihn abzustimmen. Der Entwurf*) wird gegen eine Stimme en bloc an­

genommen.

unter 1000

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Bebel begründet die angekündigte Resolution, die Mit einem dreimaligen Hoch auf die deutsche, die Besoldung der Vorstandsmitglieder betreffend: Die ganze Arbeitskraft der beiden Schriftführer und des Kassirers internationale, völlerbefreiende Sozialdemokratie und mit werde erforderlich sein. Hierfür müssen sie entschädigt dem Gesang der ersten Strophe unserer Arbeitermarsellaise dürften, würden wahlberechtigt sein beinahe 25 Millionen, werden. Früher erhielten die beiden Schriftführer 150 M., schließt dieser denkwürdige Kongreß, der so glänzend alle der Kassirer 105 M., die Vorsitzenden 45 M. monatlich. Hoffnungen der Gegner zu Schanden gemacht hat. Damit ist jetzt nicht mehr auszukommen, zumal Berlin

Wahlrecht.

unter 1000: 535.

Ich glaube, diese Zahlen sprechen deutlich. Aber wenn das Wahlrecht auch nur einen engen Kreis des Volkes umfaßt, so ist es doch gleich. Ja

als Siz der Parteileitung in Aussicht genommen ist. Das allgemeine, gleiche, direkte und geheime wenn man unter Gleichheit versteht, daß jeder Wahl­berechtigte die Erlaubniß hat, einen weißen Zettel in die Wir denken, daß die beiden Schriftführer je 250 M., Urne zu legen, dann haben wir allerdings ein gleiches der Kassirer 150 M., die beiden Vorsißenden je 50 M. J. T. Unser öffentliches Leben stroßt von un- Wahlrecht. Wenn man aber unter Gleichheit der Wahl monatlich höchstens erhalten werden. Die Kontroleure erhalten außer den Reisekosten Diäten für den einzelnen bewiesenen Behauptungen, Phrasen, Heuchelei. Außer versteht, daß jedem Wahlberechtigten der gleiche Einfluß den direkten, absichtlichen Entstellungen und Lügen giebt auf die Zusammensetzung des Reichstags gegeben werden Fall. Die Resolution lautet: " In Erwägung, daß im§ 14 des Organisations- es eine ganze Menge von halbunbewußten Unwahrheiten, soll, dann ist es durchaus nicht gleich, sondern sehr statuts bestimmt ist, daß die Gehälter für die Partei- die man nicht müde wird, fort und fort nachzuplappern. ungleich. Wie oft hatte man gepredigt: Arbeit macht das Vor allem sind vor jeglichem Einfluß auf die Ge­leitung durch den Parteitag festgesetzt werden sollen; in Erwägung, daß noch nicht zu übersehen ist, wie groß die Leben süß", wie oft hat man das Sprüchwort angewendet: staltung der Größe der Parteivertretung im Reichstag Arbeit der Parteileitung sein wird, also sich die Höhe Jeder ist seines Glückes Schmied", wie oft tönen uns entfernt diejenigen Wähler, die ihre Kandidaten nicht durchgebracht haben. Wenn in einem Wahlkreise 9000 der nothwendigen Gehälter nicht genau festsegen läßt, Schillers Verse in die Ohren: konservative und 8500 sozialdemokratische Stimmen ab­beschließt der Parteitag, daß die Parteileitung ermächtigt gegeben werden, dann sind die 8500 Wähler zwar mit ist, das Gehalt bis zum nächsten Parteitag selber fest­zusehen mit der Einschränkung, daß das Gehalt der Jawohl, Segen ist der Mühe Preis, nur daß der Segen dem Hochgefühl nach Hause gegangen, ihrer Wahlpflicht einzelnen Mitglieder, soweit sie überhaupt Gehälter nicht denjenigen zufällt, die die Arbeit geleistet, die Mühe genügt und die Wahl des Gegners erschwert zu haben, das ist aber auch alles. Vertreten sind sie nicht, und empfangen, den Betrag von 250 M. pro Monat nicht gehabt haben. Und nun erst die eigentlich politische Phrase! daß diese unvertretenen Minoritäten bedeutende sind, be= übersteigen darf." Greifen wir aus unserm politischen Leben eine Institution weisen folgende Zahlen. Bei der Reichstagswahl zur heraus: das Wahlrecht. Lassen wir für jetzt die Frage 6. Legislaturperiode waren die Minoritäten starf.) bei Seite, ob der ganze Einfluß des Reichstags auf die Gesezgebung nicht auf eine schöne Einbildung hinaus­

Die Resolution wird einstimmig angenommen. Zum Siz der Parteileitung wird Berlin vor­geschlagen und einstimmig angenommen.

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Arbeit ist des Bürgers Zierde, Segen ist der Mühe Preis".

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in 138 Wahlkreisen 50-45 pat

75

45-40

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und nur 80

20

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und weniger.

1 Zentrumsabgeordneter durchschnittlich 12 660 Stimmen 1 Konservativer 1 Freisinniger 1 Nationalliberaler

12 661

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17 440

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28.000

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40 780

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Ein Antrag, es möchte weil durch die Eiserne Maske" im Sozialdemokrat manche Genossen vielleicht läuft, ob die stundenlangen Reden der Volksvertreter mehr als ein prächtiges Material sind, die Spalten der Dann hängt die Größe des Wahlrechts davon ab, fälschlicher Weise als Spigel denunzirt sind Kommission gewählt werden, um das gegen die betreffen- politischen Zeitungen zu füllen. Jedenfalls ist das wohl welcher Partei man angehört und an welchem Orte man den Personen vorliegende Wiaterial, über welches die nicht zu bestreiten, daß die Wahlen zum Reichstag ein wohnt. Die Anhänger der alten Parteien, die ihren geben könnten, wenn festen Besißstand haben, haben bei weitem mehr Rechte, Parteileitung verfügt, zu prüfen und dann an den getreues Abbild des Volkswillens Parteitag Bericht zu erstatten, wird abgelehnt. Der sie in der Form gehandhabt würden, die uns der Name als die Anhänger der neuen Parteien, deren Ideen erst verspricht, der Name: ins Volk dringen. Natürlich werden dadurch die neuen eisernen Maske" verdante die Partei die wichtigsten unseres Wahlmodus Enthüllungen. Die Partei habe fein Interesse, auf die Allgemeines, gleiches, direktes und geheimes Einflüsse außerordentlich gehemmt. In der jezigen Legis Wahlrecht. laturperiode zählt Beantwortung einer Frage zu dringen, an welcher die Das Wahlrecht sei allgemein, d. h. an einem be­Polizei das höchste Interesse nimmt. Troß aller Sym stimmten Tage soll das ganze Volt befragt werden, wie pathie für die etwa ungerecht Beschuldigten, verbieten stimmten Tage soll das ganze Volk befragt werden, wie die Verhältnisse, eine nähere Untersuchung der Sache. denn nun das ganze Volf? Doch die Summe seiner aber i Sozialdemokrat es die Gesetzgebung gestaltet wissen will. Wer bildet Das Parteiinteresse stehe höher als das Interesse des Glieder, doch die Gesammtheit aller Angehörigen des Einzelnen. Diese Argumente Singers schlugen durch. Ein siegreicher Zentrumswähler hat also dreimal Zum Sonnabend, dem letzten Tage des Kongresses, Landes. Es müßte also in dem Wahlgefeße ausgesprochen soviel politische Rechte, als ein Sozialdemokrat. Noch kam ein Adresse der Vertreter von Berlin , Tel- werden, daß alle Angehörigen des Landes wählen dürften. schlimmer ist es bei den Antisemiten, die von der vorher tow- Beskow- Storfow und Niederbarnim zur Ver- Wie, alle? Etwa auch die Jungen in der Klippschule, genannten Regel eine Ausnahme machen. Bei ihren lesung: sie ständen durchaus auf dem Boden des Partei- etwa auch die Säuglinge? Wenn man auch zugeben 47 500 Stimmen erhielten sie 5 Abgeordnete, so daß grogramms, befänden sich in feinem prinzipiellen Gegen muß, daß eine gewisse Beschränkung hier zu walten hat, jeder Abgeordnete die geringfügige Stimmenzahl von jaße zur Parteileitung und strebten in keiner Weise eine daß die ihres Alters wegen Unmündigen auszuschließen 9500 Stimmen auf sich vereinigte. Spaltung der Partei an. Man möge den falschen Ge- seien, wäre nicht die Altersgrenze dennoch niedriger Doch die Größe des Stimmrechts hängt auch ab von dem Orte, an dem sich der Wähler befindet. Ur­rüchten, welche die gegnerische Presse für sich ausbeute, zu stecken? doch nicht glauben und alle persönliche Gereiztheit gegen die Grenze fest. Welchen Grund hat es, die Angehörigen ein Abgeordneter tommen sollte. Nach diesem System Unser Gesetz stellt das Alter von 25 Jahren als sprünglich war geplant, daß auf 100 000 Einwohner die Berliner Genossen, die nur das Slecht der freien des Alters von 20-25 Jahren auszuschließen? Sie wurden die Kreise eingetheilt und so blieben und so Kritik für sich in Anspruch nehmen, vermeiden. Darauf theilt Singer das Resultat der gestern nehmen an allen Pflichten des Lebens Theil, sie nehmen bleiben sie stehen wie ein katholisches Dogma. Man vollzogenen Wahl der Parteileitung mit. Es sind ge- Theil an der Produktion, sie, zahlen ihre Steuern wie hätte sich schon damals sagen können, daß infolge unseres vollzogenen Wahl der Parteileitung mit. Es sind ge­wählt: Singer, 1. Vorsitzender, Gerisch, 2. Vorsitzen- die andern, sie bilden einen bedeutenden Theil des Heeres. Industriesystems die Bevölkerung des platten Landes in der, Auer, 1. Schriftführer, Fischer, 2. Schriftführer, Giebt man ihnen also die Pflichten der Bürger, so die Städte strömt, die Städte sich zu mächtigen Menschen­Bebel, Kassirer, Dobber, Herbert, Ewald, Kaden, möge man ihnen auch das Recht geben, ihre Meinung meeren entfalten würden. Jakobey, G. Schulz, Behrend, Kontroleure.

fundzuthun.

Aber ich spreche hier nur von den jungen Leuten; Auf Grillenbergers Antrag wird dann beschlossen, die Wahl Liebknecht's zum Chefredakteur des offiziellen die Hälfte der Staatsangehörigen, die Frauen, sind eben­falls von dem Wahlrecht ausgeschlossen. Die Gründe, die für diese tyrannische Maßregel angegeben werden,

*) Siehe die erste Seite dieser Nummer.

So kommt es, daß Berlin mit 12 Millionen Ein­mohnern nur 6 Abgeordnete wählen darf, daß der sechste

1) Stat. Jahrbuch für das deutsche Reich. S. 11. Dr. Karl Wertheim, Mehrheits- und Verhältnißvertretung.