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des„ Berl. Volksblatt" und der„ Berl. Volfstribüne", sie es noch nicht ist, so wird sie es werden. Und wenn für unsere Sache, wir wollen auf der Bühne das Bild Herrn Hartleben, in seinen Berichten über:" Vor einige Fachgelehrte meinen, ein Kunstwerk sei nur ge- unserer Zeit, die Leiden unb Qualen, das Hoffen und Sonnenaufgang". Die beiden Entgegnungen darauf in schaffen, damit sie es nach allen Regeln der Kunst zer- Streben der Menschheit schauen. Und wir sahen es. voriger Nummer d. Bl. scheinen mir auch nicht in jeder gliedern können, so wollen wir sie ruhig bei diesem Weil hier eigentlich zum ersten Mal das Volk, das wirkBeziehung dem allgemeinen Urtheil völlig Ausdruck ge- Glauben lassen. Der echte Künstler sucht das Volk, das liche Leben ohne Schminke erschaute, weil es die alte, geben zu haben; ich will versuchen, ob mir dies gelingt. naive Publikum, in dessen Herzen seine Worte einen todtsieche Welt über die Bühue wanken sah und den be Herr Hartleben macht dem Publikum der freien mächtigen Widerhall erweden, und er hat es gefunden. lebenden Hauch des Neuen, der Verjüngung spürte, Volksbühne den Vorwurf, daß ihm das wahre Kunst- Herr Hartleben sagt selbst, das Publikum der freien Volks darum riß die Dichtung alles mit sich fort, deshalb entverständniß fehle, der Erfolg des Hauptmann'schen bühne ist ein naives. Das Verhalten dieses Publikums fesselte sich diese Begeisterung, die in der Theatergeschichte Drama's sei- so behauptet er- durch die Tendenz bei der Aufführung" Vor Sonnenaufgang " soll nun be vielleicht einzig dasteht. Hier trat uns eben nicht blos des Stückes und durch die Freude am rohen Stoff her wiesen haben, daß es zu einem wirklichen Kunstgenuß das Laster der Trunksucht in abschreckendster Gestalt ent vorgerufen worden. Infolge dessen bekennt sich Herr nicht fähig ist. Wenn Herr Hartleben nur einigermaßen gegen, sondern es that sich in dieser Gestalt vor uns auf H. gleich zu der, in dem Artikel„ Die Arbeiter und die Fühlung mit den Arbeiterkreisen hätte, welche den größten die ganze geistige und moralische Verkommenheit und Kunst"( Nr. 44 d. Bl.) ausgesprochenen Ansicht:„ Die Theil des Publikums der freien Volksbühne ausmachen, Bersumpfung, wie sie durch unsere gesellschaftlichen Zu Kunst gehört eigentlich nur einer fleinen, auserlesenen so würde sein Urtheil sicher anders lauten. Wer die stände erzeugt wird. Und der Loth bedeutet nichts an Geistesaristokratie von Kennern und Fachgenossen und für tiefe Wirkung des Stückes an sich und anderen wahr- deres, als eine, allerdings mißlungene Verkörperung des das große Volk wird sie immer Kaviar bleiben!" genommen und wer das Urtheil weiter Kreise hörte, der die Welt wieder verjüngenden Lebenselementes. Allgemein
Das ist grundfalsch. Man vergißt, daß bei der ist der Ueberzeugung, daß der Erfolg kein äußerer, gerügt wird an dem Stück der Ausgang. Loth opfert heute herrschenden Noth und der mangelhaften Bildung sondern ein innerer sondergleichen war. Taß bei einigen seine Liebe, um seinem Prinzip treu zu bleiben. Er der Volksmassen das Kunstverständniß nicht allgemein Stellen einzelne zur Heiterfeit gereizt wurden, dafür kann wird aber treulos an einem Mädchen, das durchaus vorhanden sein kann, aber der Sinn für die Kunst man nicht die Allgemeinheit verantwortlich machen, nicht lebensunfähig ist. Er opfert fie und einen großen schlummert im Volke nnd er wird allmählig in dem sondern man muß bedenken, daß nicht jeder Einzelne Theil seiner Lebenskraft und geht. Wohin geht er? Er Wiaaße erwachen, wie die wirthschaftliche Noth sich min- schon so weit ist, auch die komisch wirkenden Stellen mit findet ja nirgends die Vollkommenheit, die er sucht, er dert. Kunstkenner und Fachgenosse wird natürlich auch mit dem gehörigen Ernst aufzunehmen. Ein Beispiel ist findet ja überall Krankheit und immer wieder Krank in Zukunft nicht jeder Einzelne sein, aber will man denn für die Haltung der Zuschauer charakteristisch. So brach heit! Wenn der Ausgang des Stückes wirklich typisch im Ernst behaupten, daß die Kunst nur für solche da nach( nicht während, wie unrichtig gesagt wurde) dem wäre für den Entwicklungsgang unserer Zustände so ist zu ihrem Studium? Ist nicht der erste und höchste erschütternden Auftritt des Bauern Krause zu Anfang müßte unsere Welt zu Grunde gehen! Das ist die Zweck der Kunst die Läuterung des menschlichen Wesens, des 2. Aftes die Heiterfeit bei einzelnen durch, als der Hauptschwäche des Stückes. Darum ist es nicht richtig. und weiß Herr Hartleben nichts von der tiefgreifenden, Arbeiter Beibst nach diesem entsetzlichen Schauspiel, in weil der Figur des Loth die lebenswahre Charateristik veredelnden Wirkung, welche die hohe Kunst auf den welchem der Dichter uns die Wirkungen der herrschenden abgeht, dem Darsteller die ganze Schuld zuzumessen, wie einfachen, ungebildeten" Menschen macht, der von den gesellschaftlichen Zustände vorführen will, sich mit stoischem es die Kritik that. Ueberhaupt hat Herr Hartleben in Kompositionsgeschen und allen sonstigen ästhetischen und Gleichmuth die Pfeife ansteckt. Das Zischen, welches der seinen Berichten sehr vielen nicht aus dem Herzen ge technischen Anforderungen an ein Kunstwerk teine Ahnung findige Reporter der Vossischen Zeitung als Widerspruch sprochen. Es soll aber damit das Recht der freien Kritik hat? Und wenn es die„ Freude am rohen Stoff" wäre, gegen das Stück auffaßte, opponirte gegen diese Heiter- nicht geschmälert werden. die diese läuternde Wirkung ausübt, so würde mir die feit und bewies, daß die Allgemeinheit die großartige Groß und gewaltig setzt die neue Kunst ein und sie selbe höher stehen, als das technische und ästhetische Be Tragif dieser Scene richtig erfaßt hatte. findet ein fruchtbares Feld zur Bebauung. Sie wird urtheilungsvermögen aller Kunstdilettanten; aber es wirkt Also nicht die Freude an den„ saftigen Tiraden" die Mängel, die ihr noch anhaften, beseitigen und einer mehr zusammen: der Stoff, die Form, der innere Gehalt. des Alfred Loth und an den„ possenhaften Situationen" schönen Zukunft entgegeneilen. Dies alles zusammen wirkt auf den naiven Menschen,( wie ein Bürgerblatt schreibt) waren die Ursache des Er- Mit der Politik und der Wissenschaft im Bunde er sieht nicht auf die Einzelheiten, er faßt nur unbewußt folges, sondern der innere, für unsere Zeit typische Kon- wird sie mithelfen an dem Befreiungswerk der Menschheit. das Ganze! Der Künstler spricht nicht zum Verstand, flift und die erschütternde Lebenswahrheit. Wie erklärt Die Politik erkämpfe uns unsere Rechte, die Wissenwie der Gelehrte, er appellirt an das Gefühl, er will die sich sonst die beispiellose Begeisterung, dieser nicht enden- schaft bilde und schärfe den Geist und die Kunst adle unter diesem Zeichen edlen Regungen der Menschenbrust wecken, er will zur wollende Beifall am Schluß des 2. Aftes? Etwa aus unsere Gefühle unser Wollen Begeisterung für hohe menschheitliche Ziele entflammen! der„ saftigen Tirade" des Alfred Loth? Nein, wahr werden wir siegen! Und darum muß die Kunst Allgemeingut sein und wenn haftig, wir brauchen das Theater nicht zur Propaganda
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