Schmidt- Sachsen( Soz.): Es ist durchaus falsch, daß die müssen. Der deutsche Speck kostet nahezu das Doppelte von dem, Maffenverarbeitung des Fleisches eine genaue sanitäre Ueber- was der amerikanische Speck in England fostet. In England, wo wachung unmöglich mache. In den großen Schlachthäusern ein Riesenkonsum von amerikanischem Schweinefleisch herrscht, müßte Amerikas ist die sanitäre Ueberwachung eine durchaus vollkommene, doch schon lange jeder Mann mit Frau und Kind an der Trichinose die amerikanische Regierung thut Alles, um den Export von nur gestorben sein. gesundem Fleisch zu ermöglichen. Es liegt ganz klar zu Tage, Abg. Graf Kanig( t.): Eine Fleischnoth existirt nicht!!! daß das Einfuhrverbot lediglich im agrarischen Interesse erfolgt ist und aufrecht erhalten wird. Und nm dieser agrarischen Interessen wegen werden die wichtigsten Interessen, die Ernährung der Arbeiter, verfümmert.
50. Sikung. Fortseßung.)
furzem zum Schuß gegen das deutsch - nationale Schwein, und trotz desselben ist z. B. in Sachsen kurz nachher eine allgemeine Tichinose ausgebrochen. Denken Sie andererseits daran, daß die deutschen Seeleute zum großen Theil während der ganzen Seereise von amerikanischem Bökelfleisch leben, ohne daß es ihnen etwas schadet. Abg. v. Kardorff( Rp.). Wozu bedarf es einer Aufhebung des Einfuhrverbots? Die Schweinepreise sind ja jezt überaus niedrig!!!
Abg. Liebermann v. Sonnenberg( Antisemit, Abtheilung für Ehrenschein- Antisemitismus). Hat gefunden, daß die Sozialdemokraten mit den Freisinnigen eine Verschwörung gemacht haben, um die Bauern an den Bettelstab zu bringen. Traut den Untersuchungen der Regierung mehr, wie denjenigen Virchows.
In namentlicher Abstimmung wird der Antrag Barth mit 133 gegen 106 Stimmen abgelehnt. Gegen denselben stimmen: Konfervative, Reichspartei und Zentrum. 51. Sihung.
Abg. Windthorst( Centr.): Wenn ich wüßte, daß diese Maßregel eine protektionistische ist, eine Ergänzung zu den Fleischzöllen, Abg. v. Frege( f.): Wir theilen den Standpunkt der Regie- so würde ich sie für absolut unzulässig halten und ihre Aufhebung rung.( Wie immer, wenn wir Profit haben). Wenn wir die verlangen. Herr v. Boetticher hat aber erklärt, daß sie aus gesund Garantie haben für eine vollständige Unschädlichkeit des ameri- heitspolizeilichen Rücksichten durchaus geboten ist.( Wie reizend fanischen Fleisches, wollen wir mit Freuden das Einfuhrverbot kleidet doch dem alten Herrn diese Naivetät!) aufheben.( Aber, daß wir eine solche Garantie anerkennen, darauf Abg. Bebel( Soc.): Für uns hat bereits bei Erlaß des Vertönnt ihr lange warten). Die Angriffe, die gegen den Großgrund- bots und auch jezt nicht der geringste Zweifel befanden, daß weit besit immer gerichtet werden, weise ich entschieden zurück. Hohe mehr agrarische Interessen als die wahren Rücksichten auf die GePreise wollen wir gar nicht haben.( Bewahre, am liebsten ver- sundheit der Bevölkerung maßgebend gewesen sind. Die gestrigen schenken sie ihre Waare). Troß der Zölle haben sich in Deutsch - Reden der Abg v. Frege und Graf Kanig waren uns ein neuer Fortseßung der Berathung über den Etat des Reichamts land die Lebensmittelpreise auf derselben Höhe gehalten, wie in Beweis dafür. Die Empörung des Volkes über die bestehenden des Innern. anderen Ländern.( Zu derselben Zeit, wo Herr v. Freege dies Zustände ist jetzt eine allgemeine, und da ist es kein Wunder, wenn Abg. Singer( Soz.) wendet sich gegen eine Entlastung des sagte, foſtete in Berlin der Roggen 177 Mt. in Amsterdam 156!!! jogar Abg. Windthorst und Herr v. Boetticher erklären, sie wollten Reichsversicherungsamtes von Rekursen, da die Arbeiter in dem Das nennt man Wahrheitsliebe). Wir stehen auf dem christlichen für die Erleichterung der Voltsernährung eintreten. In den ganzen Reichsversicherungsamte das einzige Organ sehen, das ihre Interund kirchlichen Beden und glauben an eine göttliche Vergeltung. zehn Jahren der Schutzzollpolitik haben wir von der Regierung effen wirklich vertrete. Redner bemängelte im Einzelnen die hohen eine solche Versicherung nicht gehört. Für unsere gesammte ärmere Verwaltungskosten der Berufsgenossenschaften, wünscht Auskünfte Abg. Brömel( dfr.): Das Auftreten des Herrn v. Frege wird industrielle Bevölkerung war amerikanisches Schweinefleisch, Speck darüber, wie weit die Vorbereitungen zu einer Novelle des Unfallim Volke wohl verstanden werden. Ich weiß zwar nicht, welcher und Schinken bis zu dem Einfuhrverbot das einzige Fleisch- versicherungsgeseßes gediehen seien, namentlich ob eine Beseitigung Busammenhang zwischen amerikanischem Schweinefleisch und der nahrungsmittel. Seitdem ist für diese Bevölkerung der Fleisch - der Karenzzeit von 13 Wochen für die verlegten Arbeiter zu ergöttlichen Vergeltung besteht, aber Herrn v. Frege wird es trot konsum auf ein Minimum zurückgegangen, ja ganz zur Unmög- warten sei. seiner religiösen Ueberzeugung sehr schwer werden, nachzuweisen, lichkeit gemacht worden durch die agrarische Politik. Denn, daß wie es mit den Lehren des Christenthums zu vereinbaren ist, durch die janitären Gründe nicht stichhaltig sind, geht doch daraus hervor, staatliche Gesetzgebung die nothwendigen Lebensmittel des Volkes daß man in England, Holland , vor Allem in Amerika von nachin einer unerhörten, geradezu barbarischen Weise zu vertheuern. theiligen Folgen des Fleischkonsums nichts hört. Glauben Sie, Aus den Berichten des Bremer Konsumvereins geht hervor, daß daß die dortigen Arbeiter einen anderen Magen haben als die das Schweineeinfuhrverbot eine Vertheuerung des Schweinefleisch- deutschen? Uebrigens wird ja doch schon seit langer Zeit auch bei preises um 20 bis 50 pCt. zur Folge gehabt hat. uns am ganzen Rhein amerikanischer Speck unter holländischer Flagge eingeführt, ohne daß ein Gesundheitsschaden daraus er= wachsen ist.
Wenn der Staatssekretär sich beruft auf die vor Erlaß des Einfuhrverbotes angestellte Ermittelung, so erinnere ich daran, daß Virchow s. 3. an allen den Plätzen, wo nach den Angaben der Regierung Trichinose durch Genuß amerikanischen Sweinefleisches entstanden sein sollte, genaue Untersuchungen über die angeführten Fälle vorgenommen hat, und dabei hat sich ergeben, daß in keinem einzigen Falle mit einiger Sicherheit nachgewiesen worden ist, daß der Genuß amerikanischen Schweinefleisches eine Erkrankung an Trichinose zur Folge gehabt hat. Namentlich in dem freihändlerischen England ist der Fieischkonsum sehr bedeutend gestiegen. Bei uns konnte sich die arbeitende Bevölkerung das natürlich nicht leisten, denn dann hätte sie allein 40 Millionen an Zoll zahlen
Bei dem Titel ,, Reichstagsgebäude " 1 700 000 mt. bedauert äußere Ausstattung Beschränkungen stattfänden. Die Würde eines Abg. Dr. Bürklin( natl.), daß in Bezug auf die innere und solchen Hauses verlange echtes Material und gediegenen Schmuck, nicht aufgeklebte Ornamente.( Zu einem Scheinparlament gehört auch unechtes Material für den Hausban.) 52. Sihung.
Das Haus seßt die Etatsberathung mit dem Etat des ReichsDas amerikanische Fleischschaugesetz bietet sehr wohl ausschazamts fort. reichende Garantien gegen die Ausfuhr franken Fleisches. Die Zu demselben liegt der Antrag Richter vor. Untersuchung erfolgt stets an dem Schlachtorte selbst, also nicht Abg. Richter( dfr.). Die Säße, welche gegenwärtig im Reiche erst, wenn das Fleisch verpackt ist; nur wenn es vorerst nach einem und in Preußen maßgebend sind für Vergütung der Reisekosten anderen Orte des Inlandes geht, wird es in legterem untersucht. aus Eisenbahnen und Dampfschiffen, sind normirt worden im Jahre Gesezt aber selbst, die Bedenken gegen das amerikanische Fleisch 1848, also zu einer Zeit, wo die Reisen noch viel theurer waren. wären wirklich gerechtfertigt, so hätte man statt des Einfuhrverbots Abg. v. Kardorff( Rp.) hält seine alljährliche Silberrede. die Vorschrift genauerer Untersuchung des eingeführten Viehs er- Staatssekretär von Malzahn und Reichsbankpräsident Koch lassen sollen. Daß die obligatorische Fleischschau in Amerika fehlt, erklären die gegnerische Stellung der Regierung zu der Kardorffbeweist nichts. In Deutschland haben wir dieselbe ja auch erst seit syen Silberpolitik.
Sozialdemok. Wahlverein des 4. Berl. Reichstagswahlkreises. Mittwoch, den 4. Februar 1891, Abends 8½ Uhr
[ Große Versammlung
in Renz Salon, Naunyn- Strasse 27.
Tagesordnung:
1. Bortrag des Stadtverordneten Vogtherr. 2. Diskussion. 3. Vereinsangelegenheiten. 4. Verschiedenes. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand.
Die Zahlstellen des Vereins sind bei folgenden Genossen: 8ubeil, Naunynstr. 86; Scholz, Wrangelstr. 32; Schulz, Admiralstr. 40; Heindorf, Langestr. 70; Tempel, Breslauerstr. 27. Auch werden daselbst neue Mitglieder aufgenommen.
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Der ,, Süddeutsche Postillon" erscheint monatlich 1 mal unb tostet frei ins Haus
vierteljährlich 40 Pf.
Jede einzelne Nummer 10 Pf. Eingetragen im deutschen Postzeitungskatalog unter Nr. 5872 im bayer. unter Nr. 661.
Redaktion und Expedition:
Empfehle Freunden und Genossen mein reich: haltiges Lager von
Cigarren u. Tabake.
Daselbst Zahlstelle des Metallarbeiter- Verein und der Gürtler- Hilfskaffe. Haupt- Agentur der Berliner Feuer- Versicherung.
Otto Klein
Kottbuser Damm 14, früher Ritterstr. 15.
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von
J. Meyer
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Guirlanden 15 Pfg. pro Meter.
am Dienstag, den 3. Februar 1891, Abends 8 Uhr, im Lokale des Herrn Weichert in Giesendorf. Tagesordnung:
1. Der Werth der Bildungsvereine für die Arbeiter. Referent: Wilhelm Werner , Berliu. 2. Eventuelle Wahl einer Statutenberathungs- Kommission.
3. Diskussion.
4. Verschiedenes.
Zur Deckung der Unkosten findet Tellersammlung statt. Um zahlreiches Erscheineu ersucht Der Einberufer.
Sozialdemok. Wahlverein des 6. Berl. Reichstagswahlkreises. Große öffentl. Versammlung
am Dienstag, den 3. Februar, Abends 812 Uhr im Lokale des Herrn Keller, Berg- Straße Nr. 68.
Tages- Ordnung:
1. Vortrag des Reichstagsabgeord. Molkenbuhr. 2. Diskussion. 3. Verschiedenes und Fragekasten. Gäste haben Zutritt. Der Vorstand.
Große öffentliche Versammlung für Frauen und Männer am Sonntag, den 1. Februar, Abends 6 Uhr, in den Zentral- Festfälen, Oranienstraße 180.
Großze öffentliche Schuhmacher- Versammlung
in Gratweil's Bierhallen, Kommandantenstraße 77-79,
am Montag, den 2. Februar, Abends 81% Uhr. Tagesordnung:
1. Lofal- Organisation und Zentralisation. Referent: Bent. Korreferent: Süßmayer. 2. Diskussion.
3. Verschiedenes.
Es ist Pflicht eines jeden Kollegen, zu dieser
wichtigen, die Organisationsfrage betreffenden Bersammlung zahlreich und pünktlich zu er
scheinen.
Die Agitations- Kommission. Durch unterzeichnete Expedition
Tages Ordnung: 1. Vortrag( Referent Dr. Lütgenau.) 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. Geselliges Beisammensein. Zu recht zahlreichem Besuch laden Genossen und Genossinnen ein ist zu beziehen: Die Beauftragten.
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Nachdruck verbaten. O
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Solidarität!
Arbeiter! Nur Hüte, welche nebenstehende Marke unter dem Schweißleder tra gen, bieten Garantie, daß ben Berfertigern gerechter Lohn wurde!
Rauft uur Hüte mit dieser Marke!
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an alle zielbewußten Arbeiter Deutschlands !
Wer ohne finanzielle Opfer helfen will, daß den Arbeitern der Hutbranche gerechter Lohn werde, wer daran helfen will, daß ohne Streits im Hutgewerbe der achtstündige Arbeitstag eingeführt werde und dadurch Plaz geschaffen wird für Tausende von Arbeitern, welche jezt elend auf der Landstraße verkommen, kaufe in Zukunft nur Hüte, in denen obige Marke eingeklebt ist. Das Einkleben der Marke beim Kaufen ist Betrug, die Marke muk schon vorher im Hute kleben.
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Wir bitten, genau auf den Tert der Marke zu achten. Berlin , 1890. Für die Arbeiter der Hutindustrie: Die Kontrol- Kommission.
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