Das Haushaltungsbudget eines Subaltern­

beamten.

Nothleidende Landwirthe.

geringer, aber immerhin beträchtlich. Je mehr die Schußwaffen verbessert wurden, desto blutiger wurden die Schlachten.

Am landwirthschaftlichen Hungertuch nagen in Die stattlichen Geldsummen, welche hier angeführt sind, schließen nicht die Millionen ein, welche innerhalb 30 Jahren Wir entnehmen dasselbe einem Artikel der Kreuz- Preußen folgende Personen: für den Unterhalt der stehenden Heeren aufgewandt wurden. mit ca. 55 Quadr.- Meil. Der Schaden, den Handel und Wandel dadurch erlitten, daß zeitung". Obgleich der Subalternbeamte natürlich einem Herzog von Arenberg unzählige Arbeitskräfte Jahre lang dem Gewerbe und Ackerbau Arbeiter gegenüber immer noch geradezu glänzend lebt, Fürst von Thurn und Taxis entzogen wurden, um zu Soldaten ausgebildet zu werden, ist wird man doch bei genauer Prüfung der Daten finden, Herzog von Braunschweig auch nicht mitgerechnet. daß auch er noch nicht im Stande ist, sich ein menschen- Fürst von Fürstenberg Herzog von Talleyrand  würdiges Dasein zu gestalten.

Es ist zu bemerken, daß der Mann eine Familie Fürst von Salm- Salm. von 4 Kindern( darunter 3 schulpflichtige) hat und keinen Graf von Keyserlingk Dienstboten hält:

1) Haushalt, Licht, Wäsche 2) Wohnungsmiethe.

3) Feuerung

4) Abgaben, Zinsen, Lasten( Vereins­beiträge, milde Gaben)

5) Lebens- und Feuerversicherung 6) Arzt, Apotheke, Bäder, Barbier 7) Inventar u. dessen Instandhaltung 8) Reisen, Ausflüge, Vergnügen, Pferdebahngeld u. s. w.

9) Bücher, Zeitungen, Schreibmaterial, Porto

10) Unterricht u. Ausbildung der Kinder 11) Kleidung, Leibwäsche, Schuhwerk 12) Präsente und Diverses.

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55 50

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50

31

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28

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17

412

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1196,00 Mt. 575,00 78,00

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Herzog von Ratibor  ( neben div. Gütern)

Fürst Puttbus  ( neb. vielen Gütern) Fürst Pleß

6

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11

11

26

17

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18

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189,75

Herzog von Újest  ( neb. div. Gütern) Prinz der Niederlande  

1312

" 1

" 1

9

11

11

" 1

61/2

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105,50 163,50

Fürst von Hazfeld- Trachenberg

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612

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Fürst Hohenlohe- Ingelfingen

52/5

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69,70

Graf Malzahn

51/3

M

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41/2

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" 1

" 1

412

78,55 404,00 449,50

"

31

11

"

Graf Stollberg

715

11

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Graf Solms

512

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11

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95,80

Graf Lymar

414

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Graf   Rednern.

23/4

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17

21/8

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1

" 1

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11

2

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69,00 Fürst Lichnowsky  

( neben div. Gütern)

Sind 3475,20 Mt.

Das Gehalt und Wohnungsgeldzuschuß beträgt 2400+ 540= 2940,00 535,20 Mf.

Bleibt jährliches Defizit

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Graf Reichenbach- Goschwiz

Fürst Karolath( neb. div. Gütern)

Graf Armin- Boyzenburg

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Graf Armin- Blumenberg Graf Königsmarck Damit wenigstens die bitterste Noth bei diesen Herrn gestillt wird, muß ihnen jeder Arbeiter den Zehnten von Allem, was er verzehrt, abgeben.

Briefkasten.

Berliner Börsen- Courier. Sie schreiben: Die Berliner  sozialdemokratische Bolts- Tribüne" hat es für geschmackvoll ge­halten, den zwanzigsten Jahrestag der Pariser Kommune   da= durch zu feiern, daß sie auf blutrothem Papier eine Darstellung des Kommuneaufstandes gab. Selbstverständlich sind die Kom­munarden ohne Ausnahme Helden wenn sie nicht gerade be= trunken sind" und so geht es fort, bis zum Schluß: Wir können uns des Eindrucks nicht verwehren, daß die Zeitung faum anders hätte geschrieben sein können, wenn sie von agents provocateurs   verfaßt wäre."

Wie ich höre, besitzen Sie bereits Uebung im Empfangen von Ohrfeigen. Wenn ich nicht die persönliche Berührung mit einem derartigen schmutzigen Gesindel scheute, so würde ich Ihnen für Ihre bubenhafte Gemeinheit die einzig angebrachte körper­liche Büchtigung angedeihen lassen. Dieses Pack, das Jedem die Stiefel ableckt, der es bezahlt, wagt eine ehrenhafte Arbeiter­zeitung zu beschimpfen! Oder meinen Sie etwa, man fennt Ihre Prostitution nicht? Von wem Sie bezahlt wurden, als Sie früher auf die russischen Werthe hetzten, weiß ich nicht; aber 1890 war Herr Klausner zweimal in Petersburg   bei dem Finanz­minister Wyschniegradsky, und seit der Zeit loben Sie die russischen Papiere. Das ist schon an sich erbärmlich; es wird aber geradezu verbrecherisch und landesverrätherisch, wenn man bedenkt, daß den Russen das Geld zu unserer Vernichtung ge­liefert wird dadurch, daß man die russischen Papiere den deutschen  Kapitalisten anschmiert. Wie sich das rentiert, geht daraus her­vor, daß der frühere Besitzer Ihres Blattes, ein Herr Davidsohn, der als armer Jude nach Berlin   gekommen ist, sein Ge­Die Kreuzzeitung" sett hinzu: schäft" nach neunjährigem Betrieb für eine Viertelmillion ver­Hieraus ergiebt sich Ein derartig käufliches Blatt sollte doch - da wohl weder die Noth­taufen konnte. seine Schande im Stillen tragen und seinen Judaslohn un­wendigkeit der Ausgaben noch die größtmöglichste Ein­bemerkt von den Menschen verzehren! Aber genau, wie die schränkung angezweifelt werden wird zur Evidenz, daß Huren und Kokotten, deren Interessen es ja auch vertritt, muß das Gehalt zur Bestreitung der nothwendigsten Bedürf­Die Kriege der letzten 30 Jahre. es seine unfläthigsten Beschimpfungen gegen diejenigen Blätter richten, deren Ehrenhaftigkeit ein beständiger Vorwurf für es iſt. nisse nicht ausreicht und der Beamte, welcher fein Privat­Nach den Berechnungen deutscher und französischer Statistiker Sollte übrigens die Verleumdung nicht ihrer eigenen Initiative vermögen besißt, zum Schuldenmachen gezwungen ist. tosteten bie Striege, welche in den letzten 30 Jahren geführt entstammen, sondern etwa aus jüdischer Nächstenliebe auf An­Welch grenzenloses Elend infolge dessen in weiten Streisen wurden, 2 500 000 Menschen das Leben und einen Geldaufwand regung eines gewissen Herrn gebracht sein, so rathe ich diesem der Subalternbeamten herrscht, das weiß nur derjenige, von 52 000 000 000 Mt. Auf Frankreich   allein entfällt von gewissen Herrn, sich bei dieser Thätigkeit darauf gefaßt zu machen, der einen tieferen Einblick in das Familienleben dieser dieser Riesensumme für den Krieg im Jahre 1870 und 71 der daß er einmal erwischt wird, was jedenfalls sehr üble Folgen Paul Ernst  . Beamten zu gewinnen in der Lage ist. Nach außen hin nette Betrag von 14 000 000 000 Mt., daneben verlor es noch für ihn haben wird. 155 000 Menschenleben. In den Schlachten fielen 80 000, 20 000 Berliner   Börsenzeitung. Sie schreiben: Auf rothem wird ja so lange wie möglich der Schein gewahrt. fehrten nicht mehr aus der Gefangenschaft zurück und wurden Bapter wird mit schwarzem Druck in dieser Wochenausgabe eine Jahrelang haben sie nun schon geduldig geharrt und in Deutschland   beerdigt, während 36 000 nachträglich starben, Verherrlichung des Kommuneaufstandes gewagt, die stuzzig machen Sind wir wirklich 6 Monate nach Aufhebung des entbehrt, alle nicht unbedingt nöthigen Ausgaben aufge- die nachweislich im Feldzug ihre Gesundheit einbüßten. Daß muß. schoben oder zu vermeiden gesucht( der erwähnte Beamte unzählige Menschenleben durch diesen Krieg in Frankreich   ver- Sozialistengeſetzes schon so weit... ärgere Geschichtsfälschungen, kürzt wurden, geht daraus hervor, daß nach der Beendigung niedrigere Rabulistereien sind kaum gewagt worden... das versichert z. B., daß er seit 22 Jahren fein Theater deffelben die Zahl der Kranken und Verwundeten sich auf Blatt überholt alle offiziellen Warnungen und stellt sich in seiner besucht und seit reichlich einem Jahre in feinem Bierlofal 477 321 belief, von denen die große Mehrzahl längst unterm Verlogenheit als blindwüthigen Kämpfer dar. Für die Re­gierung giebt es nur Eins: den Kampf aufzunehmen, aber nicht gewesen sei), immer in der Hoffnung, daß ja endlich die Rasen schläft. Nach Dr. Roth's Berechnung fielen auf deutscher   Seite durch die Mittel der Aufklärung, denn diese werden nicht ver­versprochene Erhöhung der Gehälter eintreten und der 60 000 Mann und 2 400 000 wt. wurden mehr verausgabt, als standen, sondern durch die der Strenge im Interesse der Wahrung Noth ein Ende machen werde. Aber die Erhöhung die Kriegsentschädigung betrug. Dr. Engel, ein anderer be- rechtlichen Denkens und gefitteter Zustände innerhalb der müh tommt eben nicht". rühmter deutscher Statistiker, hat mit großer Sorgfalt zusammen- sam errungenen staatlichen Ordnung." Ihr Schimpfen zu widerlegen, hätte natürlich keinen Zweck. Es ist eben nicht allein der Arbeiter, der vom Elend gestellt, was sämmtliche in den letzten 30 Jahren geführte Striege der gegenwärtigen Verhältnisse bedrückt wird; auch außer tosteten, und zwar wie folgt: Strimkrieg 8 000 000 000 W., Wenn Sie es wünschen, gehe ich übrigens jeden Kampf mit italienischer Krieg in 1859 1 200 000 000 it., preußisch- dänischer Ihren Gelehrten ein und mache mich anheischig, den Inhalt dem Arbeiter leidet der größte Theil der Menschheit, und Krieg in 1863 140 000 000 Mt., amerikanischer Bürgerkrieg der Nummer selbst durch Belege aus gegnerischen Quellen zu auch für diese Leute wird die Erholungsstunde erst schlagen, 20 400 000 000 k.( Norden) und 9 200 000 000 Mt.( Süden), beweisen, soweit die Gegner natürlich ehrliche Leute sind. Im wenn eine neue Ordnung der Dinge die alte abgelöst hat. preußisch- österreichischer Serieg in 1866 1320 000 000 Mt., russisch  - Uebrigen gilt von Ihnen dasselbe, wie von Ihren würdigen türkischer Strieg 500 000 000 k., die südafrikanischen Kriege Genoffen; auch Sie gehören zu jenem Zeitungsgesindel, das Wir können natürlich nicht erwarten, daß sich diese 35 080 000 Wit, afrikanischer Krieg 53 000 000 Mt., ferbisch- bul- seinen Preis hat; und der einzige Unterschied etwa beſteht in Leute zu unseren Anschauungen bekehren. Dazu geht es garischer Strieg 704 000 000 Mt. einem Weniger von Cynismus und einem Mehr von Dummheit. ihnen doch nicht schlecht genug, und dazu ist gerade bei dieser Klasse der Charakter durch das Halbe ihrer Lage zu sehr vermickert. Aber sicherlich wird aus ihnen auch kein Vendée   hervorgehen; und wenn sie bei ihrer Feigheit und Angst auch gegenwärtig die sicherste Stüße des Be­stehenden bilden, so werden sie doch später ebenso gut zu uns halten, wenn sie die Vortheile erst handgreiflich vor sich haben.

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Lese- und Diskutir- Club Johannes Wedde. Dienstag, den 31. d. M.

( 3. Oster Feiertag), Vormittags 10 Uhr

Oeffentliche Versammlung für Männer und Frauen im Concerthaus Sanssouci, Cottbuser Str. 4a. Tages- Ordnung:

1. Zweck und Ziele der sozialdemokratischen Lese­und Diskutir- Klubs.( Referent W. Werner). 2. Diskussion.

3. Verschiedenes.

Der Vorstand.

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Große öffentliche Schuhmacher- Versammlung

am Dienstag, den 31. März( 3. Osterfeiertag), Vormittags 10 Uhr, in den Bürgersälen, Dresdenerstr. 96. Tagesordnung: hat die neue Aera an dem Mißverhältniß zwischen Armuth und Reich­thum etwas geändert"? Referent Mar Baginski. 2. Diskussion. 3. Stellungsnahme zum 1. Mai. 4. Verschiedenes.

Die Kollegen werden ersucht zu dieser Ver­sammlung pünktlich und zahlreich zu erscheinen. Das Agitations- Komitee.

Rixdorf.

Abonnements auf die Berliner   Volks­

Tribüne u. Berliner   Arbeiter- Bibliothek A. Wurbs, Ropfstr. 52.

nimmt entgegen

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Diese sämmtlichen Kriege können im wahren Sinne des Reichsbote". Sie überziehen den Artikel Moralische Wortes als mörderisch bezeichnet werden. Im Krimkrieg, der Flaufen" mit einer fürchterlichen pastoralen Beredtsamkeit. Dabet nur wenige Schlachten aufweist, fielen 750 000 Mann, nur fahren zwar auch verschiedene saftige Ehrenkränkungen mit unter, 50 000 weniger als im nordamerikanischen Bürgerkrieg. Im aber wir sind Ihnen deshalb nicht böse; Ihre Kapuzinade kommt russisch  - türkischen Feldzuge büßten 259 000 Soldaten ihr Leben wenigstens aus einem ehrlichen und biederen Herzen. Aber, ge= ein, während der italienische( 1859) und der preußisch- österreichische schätztes Wort Gottes vom Lande erlauben Sie mir einen Strieg( 1866) je 45 000 Menschenleben forderten. Die Expeditionen Rath: Ehe Sie derartige Erpektorationen zu begehen, suchen Sie nach Merito und China   kosteten die Franzosen an Geld sich erst einige Kenntnisse über die betreffenden Dinge zu ver 800 000 000 Mt. und an Soldaten 65 000. In den übrigen schaffen und urtheilen Sie nie mit Redensarten und Phraſen. oben aufgezählten Feldzügen war der Menschenverlust relativ Prüfet alles, und schwazzet nicht, sondern untersucht!

Sozialdemokratischer Wahlverein des 2. Berliner   Reichstags- Wahlkreises. Montag, den 30. März( 2. Osterfeiertag), Vormittags 112 Uhr

Großze Matinee

bestehend aus

Vokal- und Instrumental- Konzert, sowie komischen Vorträgen

in Kellers Hofjäger, Hasenhaide, Bergmann- Straße 51. Billets à 20 Pf. sind zu haben bei den Vorstandsmitgliedern und in den Zahlstellen bet: Otto Klein, Zigarrengesch., Kottbuser Damm 14. Scheyer, Restaurateur, Gneisenaustr. 35. Ernst Wilschte, Razzbachstr. 1.

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Junkerstr. 1. H. Schröder, Kreuzbergstr. 15. Schönfeld, Restaurateur, Mariendorferstr. 10. Kiesel

Schützenstr. 58.

Achtung!

Haugt, Schmid, Luhm, Böhland, Graffunder,

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Boekhstr. 12. Dieffenbachstr. 34. Brandenburgstr. 11. Bülowstr. 52. Schwerinstr. 9.

Achtung!

Sonntag, den 29. März 1891( 1. Osterfeiertag) in den Gratweil'schen Bierhallen, Kommandantenstr. 77/79

Vocal- und Instrumental- Concert

arrangirt vom

Sozialdemokratischen Lese- und Diskutir- Verein Herwegh  "

unter gütiger Mitwirkung des

Gesang- Vereins Liederlust"( Mitglied des Arbeiter- Sänger- Bundes). Anfang 7 Uhr.

Nachdem: TANZ.

Billets 25 Pf.

Billets sind im Vereinslokal bei Otto Linke, Forsterstraße 45 und beim Genossen D. Mette, Sorauerstraße 5, 1 Tr., zu haben. Das Comité.

J. Cahn

Eimsbütteler Chausse 33 Haus D, I, Et. Hamburg.

Empfehle mich den Genossen zur Besorgung der Berliner   Volks- Tribüne"

und der

Berliner   Arbeiter- Bibliothek." 0000000000000

Wendt's Salon Röslinerstraße 17, früher Brandenburgstr. 33. Empfehle allen Freunden und Genossen meinen

Ball- Salon.

Sonntag, den 29. März( 1. Osterfeiertag) Theater- Vorstellung.

Nach der Vorstellung Tanz. Rudolph Wendt.

Allen Parteigenossen empfehle meine

Destillation.

Weiß- und Bayrisch   Bier- Lokal.

Große Zimmer

für Gewerkschaften stehen zur Verfügung.

Adolph Flick, SW., Simeonsstr. 23. Bei Bedarf von Sonnen- u. Regenschirmen sowie Anfertigung sämmtlicher Reparaturen halte mich den Parteigenossen bestens empfohlen. Gustav Fritz, S., Fürstenstraße 11.

Herren- u. Knaben- Garderobe, Arbeitssachen, Bestellungen nach Maaß,

empfiehlt wie bekannt in reellster Ausführung und allerbilligsten Preisen

J. BAER, Berlin   N., Gesundbrunnen  , Badstr  . 18, Ecke der Stettinerstrasse.

Bitte genau auf die Firma zu achten.

Verantwortlicher Redakteur: Paul Grust, Berlin.- Verleger und Druder: Maurer, Werner, Dimmidt, sämmtlich in Berlin   SO., Elisabeth- Ufer 55.