- Dem Organ der Gastwirthsgehilfen entnehmen wir folgende Schilderung aus dem Leben der Kellnerinnen:
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Zehn Damen, die in Holzpantinen Die Gäste ganz famos bedienen, Die eine geht als Ziegenbock, Ein Hammelfell dient ihr als Rock , Die and're ist durch ihre Ohren, Als Esel kenntlich auserkoren. Doch alle find u. s. w.
daß diese ausreichen, um die Bedürfnisse einer Arbeiterin“ zu decken; vielmehr werden diese Damen indirekt der Prostitution und später, wenn das nicht mehr geht, dem Verbrechen in die Arme geführt.
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Unter dem bisherigen Namen„ Neue Lachmuskel", jetzt„ Stadtund Bauernschänke" hat ein Herr Sch. in Berlin eine Kellnerinnenausbildungsanstalt eröffnet. Für ein Kostüm, welches die Mädchen dort tragen und das vielleicht einen Werth von Bur Steigerung des Bodenwerthes in der Nähe 20-30 Mart hat, zahlt jede der daselbst angestellten Arbeiterinnen Berlins liefert nach einem Bericht der„ Bossischen Zeitung" die Entwickelung der Kolonie Grunewald einen sprechenden Beitrag. 1 Mark Leihgebühr täglich an Herrn Sch. In eigener Kleidung zu serviren ist„ unsittlich" und deshalb verboten, das Kostüm Zu bedauern und zu bewundern ist es nur, daß sich, um Ihre Villengrundstücke, die an den Königssee , den Herthasee und muß es sein, Herrn Sch.'s Geschäftsprinzip verlangt das. Außer diese Beschimpfungen zu erdulden, Damen finden, die zum Theil den Hubertussee angrenzen, bilden nur einen kleinen Theil eines dem scheint Herr Sch. auch in geschäftlichen Beziehungen von Haus aus eine bessere Erziehung genoffen haben, ferner aber sehr umfangreichen Besitzstandes von rund 6000 Morgen, welchen mit dem in der Linienstraße ein Stellenvermittlungsbüreau inne- wirft das Besuchen von derartigen Lokalen ein eigenthümliches der Fiskus im Jahre 1841 von der Frau v. Gerlach, geb. v. Beyme, habenden R. Haase zu stehen, denn von jedem Mädchen, welches Licht auf Diejenigen, welche daselbst, zum Theil täglich, ver- erworben hat. Von dem großen Areal, zu welchem außer Steglitz in der Lachmuskel engagirt wird, erlaubt sich dieser Herr 6 Mark fehren, aber sie gehören ja der sogenannten besseren Gesellschaft und Schmargendorf noch Ruhleben und Dahlem gehörten, wurden einzufassiren, selbst in dem Fall, daß Herr Haase irgend welche an und deshalb ist es nicht anders von ihnen zu erwarten, leben zunächst 3000 Morgen an die Oberförsterei Grunewald ( Revier Mühe nicht hatte, d. H. wenn das Mädchen unter der Hand" wir doch in einer gesitteten Welt. In dem angeführten Gedicht Steglitz ) abgegeben, später wurden andere einzelne Theile für die Kolonisten in Schmargendorf durch Friedrich Wilhelm IV. be= engagirt wurde. Auch Strafen werden den Mädchen von Herrn heißt es ferner noch an anderer Stelle: Sch., dem König" der Lachmuskel, auferlegt. Beispielsweise willigt und schließlich wurde auch Ruhleben verkauft und der drohte Herr Sch. vor Kurzem einer Kellnerin mit der AufFichtenberg bei Steglitz parzellirt. Während der Fiskus für das erlegung einer Strafe von 1 Mart, wenn sie sich mit ihrer ganze Gebiet von 6000 Morgen rund 220 000 Thaler zahlte, Kollegin laut unterhalte. Wenn die Kellnerinnen die zum Kostüm trat er im Jahre 1889 rund 240 Hektar an eine Privatgesellgehörige Mütze nicht auf dem Kopfe tragen, kostet das 50 Pfennige schaft ab, die im Verhältniß für die einzelne Ruthe den 30fachen Strafe. Was mit den Strafgeldern wird, wissen wir nicht, nur Preis gegen früher zu entrichten hatte und außerdem noch die sagte eine der dort servirenden Kellnerinnen, daß diese StrafKosten der Herstellung des Kurfürstendammes bis zum Grunewald gelder dem Fonds der" Ferien- Kolonien" überwiesen wertragen mußte. Während nun die einzelnen Parzellen dort nach den(?!?) Auf den zur Reklame dienenden, auf der Straße angeund nach einen Preis von 150 bis 180 Mark erreichten, wird klebten Plakaten befindet sich ein„ Gedicht", in welchem u. A. 300 Mark bewerthet, was in den 50 Jahren von 1841 bis 1891 jetzt die Ruthe der bevorzugteren Grundstücke schon mit 200 bis folgende, alle in dem Lokal beschäftigten Kellnerinnen beleidigende eine Werthsteigerung auf das 300fache bedeutet! Strophe vorkommt, welche wiederzugeben wir uns nicht versagen können:
Wo man zehn feine Mädchen hat, Die in den schneidigen Kostümen, Die Gäst eletrisch schnell bedienen, Sie werden durch Maschinenkraft Geschleudert hin und her mit Macht, Ja das ist wahrlich eine Pracht
und so geht es fort. Wofür werden aber diese Mädchen mit „ Maschinenkraft" hin- und hergeschleudert? Bekommen sie etwa einen Lohn, von dem sie Kostüme, Strafen u. f. w. bezahlen können? Nein, sie sind auf die von den Gästen einzuheimsenden Trinkgelder" angewiesen, womit aber nicht etwa gesagt sein soll, " Berliner
Soeben erschien Heft 14:
in ihren Kämpfen gegen das Kapital.
Von Walther May- Leipzig.
40 Seiten. Freis 20 Pfennig.
Erschienen sind bis jetzt von der I. Serie:
Heft 1: Ein sozialistischer Roman. Ein Rückblick. 2000-1887. Edward Bellamy . Preis 15 Pfennig.
Heft 2: Die Gewerkschaften, ihr Nutzen und ihre Bedeutung für die Arbeiter= bewegung. Von Mar Schippel. Preis 15 Pf.
Heft 3: Die Arbeiterinnen- und Frauenfrage der Gegenwart. Von Clara Zettin- Paris . Preis 20 Pf.
Heft 4: Der Sozialismus in Frankreich seit der Pariser Kommune. Von Ossip Zetkin - Paris . † Preis 20 Pf.
Heft 5: Charakterköpfe aus der französischen Arbeiterbewegung. Von Offip Bettin- Baris. † Preis 20 Pf.
Heft 6: Die Hausindustrie in Deutschland . Von[ Paul Kampffmeyer- Genf. Preis 15 Pf.
Heft 7: Junker und Bauer. Von Paul Kampffmeyer- Genf. Preis 15 Pf. Heft 8: Die wirthschaftlichen Umwälzungen unserer Zeit und die Entwicklung der Sozialdemokratie, Von Mar Schippel. Preis 15 Pf.
Heft 9: Die Marr'sche Werththeorie. Von Paul Fischer. Preis 20 Pf. Heft 10: Die Sozialdemokratie und der deutsche Reichstag. Preis 15 Pf. Heft 11: Die soziale Frage auf dem Lande. I. Die Lage der ländlichen Lohnarbeiter in Preußen. Von Paul Kampffmeyer- Genf. II. Der Ruin des ländlichen Kleinbetriebes durch die landwirthschaftliche Großproduktion. Von***. Preis 20 Pf. Heft 12: Internationale Arbeiterschutz - Gesetzgebung. Von Vaul Ernst- Berlin. Preis 15 Pf.
Bon der II. Serie:
Heft 1: Der Mythus von der Gründung des deutschen Reiches. Ven[ Hans Müller- Rostock. Preis 15 Pf.
Heft 2: Zur Naturgeschichte der antisemitischen Bewegung in Deutschland . Von Gerhard Krause. Preis 15 Pf.
Heft 3: Soziale Frage und Bodenverstaatlichung. Von Dr. Conrad Schmidt. Preis 15 Pf.
Heft 4: Die deutschen Arbeiter und das Gewerbegerichts- Gesetz. Von Mar Schippel. Preis 15 Pf.
Heft 5 u. 6: Zur Entwidlungsgeschichte des Kapitalismus in Deutschland . Von Paul Kampffmeyer . Preis 25 Pf.
Seit 7: Preußische Volksschulzustände. Von Hans Müller. Preis 20 Pf. Heft 8: Fort mit dem Dreiklassen- Wahlsystemlin Preußen. Von Mar Schippel. Prets 20 Pf. Heft 9: Die unentgeltlichkeit der Lehrmittel. Von Hans Müller- Zürich . Preis 15 Pf. Seft 10 u. 11: Das Ostende von London . Ein soziales Nachtbild. Von Paul Fischer- Berlin . Preis à Heft 15 Pf.
Heft 12: Die Entwicklung der Geschichtsauffassung bis auf Karl Marr. Von Gerhard Krause. Preis 20 Pf.
Heft 13: Die Arbeiterbewegung im Lichte der materialistischen GeschichtsAuffassung. Von Gerhard Krause. Preis 20 Pf.
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Große öffentliche
Volks- Versammlung
am Mittwoch, den 24. Juni 1891, Abends 8 Uhr, im „ Feen- Palast", Ede Burg u. Wolfgangstraße. Tages- Ordnung:
1. Bericht der Stadtverordneten über ihre Thätigkeit und die bevorstehenden Stadtverordneten- Wahlen. Referenten: Stadtverordneten Stadthagen und Vogtherr. 2. Diskussion.
3. Wahl eines Zentral- Wahlkomitees.
J. 2: Otto Klein, Kottbuser Damm 14.
Wir machen nochmals darauf aufmerksam, daß an diesem Tage keine öffentliche Versammlung stattfinden darf.
Achtung!
Metallarbeiter!
Am Sonntag, den 21. Juni, Dormittags präzise 10 Uhr, findet im ,, Feen- Palast( Ecke Burg- und Wolfgangstraße) eine grosse öffentliche Versammlung aller in der Metallindustrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen statt. Dieselbe wird nach erfolgter Berichterstattung vom 3. deutschen Metallarbeiter Kongreß zu Frank furt a. M. zu den Beschlüssen desselben Stellung nehmen.
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