Schicht versteht man unter Bildung ganz dasselbe, nur schichte nachweisen will, der Krieg sei eine Existenz- Die wirthschaftliche Lage der Arbeiter daß zu den Bedingungen der Bildung noch das Klavier- bedingung, ein Agens des Fortschritts, eine äußerst nüßspiel, die Kenntniß des Französischen, eine fehlerlose liche Sache. In Wahrheit zeigt uns die flüchtigste BeOrthographie und eine noch höhere äußere Sauberkeit trachtung der historischen Entwicklung, daß der Krieg hinzutritt. In noch höheren Kreisen versteht unter Bildung das Gegentheil von dem ist, für das Zola ihn hält, näm- Brüssel sind von den schweizerischen Genossen Wullschleger alle die bereits genannten Dinge unter Hinzufügung des lich der Feind alles Gewerbefleißes, aller künstlerischen und Merk recht interessante und orientirende Berichte Englischen, eines Zeugnisses aus einer höheren Lehranstalt und wissenschaftlichen Bestrebungen. Weiß denn Zola über die wirthschaftliche Lage und die gewerkschaftliche und einer noch größeren Sauberkeit. Alle drei Arten nicht, was jeder Schüler weiß, daß der Krieg das Organisation der Arbeiter in der Schweiz übergeben der Bildung jedoch sind ihrem Wesen und zweck nach Mittel ist, durch welches niedere Völkerschaften höher worden. Sehr zutreffend kennzeichnet Genosse Wullschleger gleich: sie bestehen in jenen Formen und Kenntnissen, entwickelte vernichten, daß die glorreichsten Kulturperioden in den einleitenden Sägen seines Berichtes die Stellung die den Menschen von der großen Masse der Andern durch den Ehrgeiz eines barbarischen Heerführers, durch der Kapitalisten und der Gegner überhaupt gegenüber der unterscheiden sollen. Die Aufgabe der Bildung ist dieselbe die Plünderungslust seiner Horden ein jähes Ende ge- sozialdemokratischen Arbeiterbewegung. Er führt aus, wie die Aufgabe der Sauberkeit: sie soll uns absondern funden haben? Wollen Sie geschichtliche Daten, Herr daß es von jeher zu den beliebtesten Mittelchen der von den Armen, damit die Hungernden und Frierenden Zola? Der Peleponnesische Krieg war die Veranlassung Gegner jeder selbstständigen Regung der Arbeiterklasse nicht sehen, wie wir müßig gehen. Aber es ist nicht des Niederganges griechischer Zivilisation, der Krieg war gehörte, die Lage derselben im denkbar günstigsten Lichte möglich sich zu verbergen, sie sehen es dennoch. das Machtmittel Philipps von Macedonien, dem darzustellen und unsere freiheitlichen politischen Insti
Und so habe ich mich denr davon überzeugt, daß nationalen Leben, ohne welches diese Zivilisation nicht tutionen zu preisen, welche das Massenelend und die großen die Ursache, weshalb wir, die Reichen, den städtischen bestehen konnte, den Lebensnerv abzuschneiden, der Krieg Klaffengegensäge von unserm durch die Natur schon geseg= Armen nicht helfen können, darin liegt, daß wir uns war es wieder, durch welchen die halbbarbarischen Römer neten Ländchen angeblich fernhielten. Man vergaß einige ihnen nicht nähern könnnen, und daß eine Annäherung den griechischen Republiken vollends den Garaus machten Krokodilsthränen über die politische Bedrückung der deutschen an sie von uns selbst durch unser ganzes Leben und und dadurch einer Kunstperiode den Todesstoß versetzten, Arbeiter durch das Sozialistengesetz und das Elend der belden ganzen Gebrauch, den wir von unserm Reichthum deren Schöpfungen uns heute noch mit Bewunderung er- gischen Grubenarbeiter, indem man sogar ihre Aufstände zu füllen. entschuldigen und die Hartherzigkeit der Grubenbesitzer leise zu machen, unmöglich gemacht wird. Was die Behauptung Zolas wegen der Römer be- tadeln begann. Aber wehe dem, der es wagte, unerbittlich an Ich habe mich davon überzeugt, daß zwischen uns, den trifft, so ist es noch eine offene Frage, ob der Triumph den Arbeiterverhältnissen im eigenen Lande das Messer Reichen, und jenen, den Armen, die Scheidewand der der römischen Waffen die Entwickelung des Staatwesens der Kritik anzusetzen; er wurde in allen Tonarten verSauberkeit und Bildung steht, die wir vermöge unseres befördert hat, oder ob nicht umgekehrt der erstere die lästert und zeitweilig fand man, in der Theorie wenigstens, Reichthums errichtet haben, und daß, wenn wir im stande Folge des letzteren gewesen ist. Diese lettere Unter- fast feine Strafe für ihn hart genug. Bei uns stand es sein sollen, den Armen zu helfen, wir vor allem jene stellung scheint mir die richtigere. Die besser entwickelten, ja, mit Bezug auf die Arbeiterverhältnisse wenigstens, Scheidewand zerstören müssen, damit wir in der Lage den Nachbarn staatlich überlegenen Römer besiegten jene" vortrefflich", und wo etwa noch Härten und Mängel wären, den Gedanken Sjutajews auszuführen und die dank ihrer höheren Zivilisation. Nicht die Siege haben vortamen, bemühten sich alle„ Gutgesinnten", vorab die Armen in unsere Häuser aufzunehmen. Und so war ich die römische Kultur geschaffen, sondern die Kultur zeigte Regierung, nach Kräften Besserung zu schaffen; nur Unauch von dieser zweiten Seite zu demselben Schlusse den Weg zu den Siegen. Aber wie es auch sei, Zola verstand und Böswilligkeit konnte das in Abrede stellen.- gelangt, zu dem mich bereits die Betrachtung der Ursachen hat mit dem Beispiel der Römer doch keine glückliche Hand. Das war das Dogma, welches Regierung wie herrschende des städtischen Elends geführt hatte, und dieser Schluß Denn was machte ihrer Zivilisation ein Ende? Wiederum Klassen dem Volke einzupaufen nicht müde wurden. unser der Krieg. Kraft dieses Rechts traten die Führer der lautete dahin, daß die Ursache jenes Elends unser der Krieg. Diese systematisch geübte Irreführung der Arbeiter Reichthum ist. barbarischen deutschen Stämme, die Odoaker und Theo- hatte nachhaltigen Erfolg bis zum heutigen Tage. Obdosius, das abendländische Reich in den Staub und gleich die Ausländer sich meist im Hintergrunde halten stürzten Italien und die Nachbarländer in die Macht der und es verhüten, den herrschenden Klassen Anlaß zu Barbarei. geben, bei den Arbeitern den Völker trennenden ChauviEr spricht vom Zeitalter Ludwigs XIV., aber nismus immer wieder auf's Neue zu schüren, so mußten welches ist der Zusammenhang zwischen der geistigen doch bis in die jüngste Zeit hinein die Heine'schen Entwicklung dieser Periode und den beständigen Kriegen Strophen: Aber Zola beschränkt sich nicht darauf, zu behaupten, des großen" Königs? Die großen Literaten und daß die Neigung zum Kriege eine dem menschlichen Geist Künstler dieser Zeit haben sich nicht während der Kriege innewohnende Triebfeder sei, er will uns auch weiß gebildet. Sie sind fast alle zu Anfang des 17. Jahrmachen, daß derselbe ein soziales Prinzip, ein Gesetz der hunderts geboren, und der erste Krieg, der flandrische, Gesellschaft ist. Ich behaupte, daß der Krieg nothing erst 1667 an. Kein Wunder, denn es grenzt an als Wau- Wau dienen, um das Volk irre zu leiten wendig und nüßlich ist, weil er eine Bedingung unseres Narrheit, sich einzubilden, der Krieg begünstige die und es gegen die fremden Wühler und Heßzer" aufzuSeins bildet." Also nicht nur eine fatale Nothwendig Literatur. Man fragt sich, was für Kunstwerke denn reizen. Man fragt sich, was für Kunstwerke denn reizen. Heute stehen an der Spitze der schweizerischen keit sind nach Zola die Kriege, nein sie sind nüßlich im Donner der Schlacht, im blutigen Gemegel empfangen Arbeiterbewegung, der politischen wie der gewerkschaftsind Existenzbedingungen der menschlichen Gesellschaft! werden können( ausgenommen, wenn ein allgemeines lichen, durchweg einheimische Genossen, die die SozialMan muß sich wirklich fragen, ob der große Schrift- nationales Erwachen einen Krieg begleitet wie 1813). demokratie und die Interessen der Arbeiter im Allgemeinen, Um sich von der Unfruchtbarkeit der Kriege in mit ebenso viel Geschick und Energie zu wahren ver
Bola und der Krieg.
Bon Mac Arte. ( Schluß.)
steller beim Niederschreiben dieser Worte sich nicht in
"
„ Ausländer, Fremde sind es meist, Die unter uns gesät den Geist Der Rebellion. Dergleichen Sünder Gottlob! sind selten Landeskinder."
einem jener Halluzinationszustände befunden hat, die zeitweilig auch den klarsten Geist verdunkeln können. Wenn fünstlerischer Beziehung ein Bild zu machen, werfe man stehen, wie die Genossen in irgend einem andern Lande. der Krieg eine Voraussetzung unseres gesellschaftlichen einen Blick auf die kriegerischste Zeit Frankreichs , das Nun kommt es aber vielfach vor, daß selbst schweizerische Lebens wäre, so müßte er bei der steigenden Entwicklung erste Empire. Vollständige Dede auf dem Gebiete der Genossen als„ Ausländer" vorgeführt werden, nur um desselben auch mehr und mehr ausgeübt werden, denn ein Literatur und der Kunst, einige Schöpfungen eines so heßen zu können. Entblödete sich doch 1889 die„ Neue Etwas, das die Grundlage unseres Seins bildet, wie verderbten Geschmacks ausgenommen, daß es lange Zeit Züricher Ztg." nicht, den als Delegierten zum Pariser internationalen Sozialistenkongreß entsandten Genossen z. B. die Arbeit, erfährt natürlich eine immer intensivere eine Redensart der französischen Künstler, um etwas Pflege, je höher sich die Gesellschaft differenzirt. Aber außergewöhnlich Schlechtes zu bezeichnen:„ C'est empire." Brandt, der jüngst wieder in Brüssel war und der in Der ganzen Schweiz bekannt ist, als einen„ Ausländer" Und der Grund dieser Erscheinung liegt so nahe. beim Krieg tritt das Umgekehrte in die Erscheinung. Im barbarischen Urzustand des Völkerlebens ist der Krieg Wer denkt an Kunst und Künstler, an Industrie und zu denunziren, der es wagte, in Paris die Schweiz eine geachtete, allgemein sanktionirte Beschäftigung, dort gewerbliches Leben, wenn der furchtbare Lärm der zu vertreten! Auch gegenüber Merk und Wullschleger und ist er Normalzustand. Mit steigender Kultur jedoch Schlachten das öffentliche Leben durchtost und alles er- Anderen ist dieses niedere Manöver schon praktizirt worden; tritt er mehr und mehr zurück, auch die Betrachtungs- stickt? Was lockt den Künstler, den Mann der Wissen- da diese groben Tendenzlügen recht furze Beine haben, weise der Menschen über ihn wird eine andere. Heute schaft zur geistigen Produktion, wenn niemand ihn achtet so ziehen sich dann die Verleumder mit der kapitalistischen besteht er nur noch, weil die Gesellschaft den Gipfel ihrer und hört, wenn Aller Ohren vom Kanonendonner wider Abgebrühtheit zurück, daß die Ausländer doch die Hände hallen? In Friedenszeiten ist es der lockende Ruhm, die im Spiele haben. wissermaßen ein Stück Unkultur, ein Rudiment eines öffentliche Aufmerksamkeit, Nation anspornt, während des Krieges aber sieht sich die Kunstgriffe allmählig die erwartete Wirkung auf die niederen Lebenszustandes, wie wir deren noch manche vorfinden. Heute führt man keine Kriege mehr um ihrer friedliche Arbeit unbelohnt, nur ein Ruhm findet Anklang, Arbeiter. Obschon deren große Zahl noch immer der selbst willen, aus Lust und Liebe am Plündern wie der militärische, nur ein Stand sieht sich beachtet, der Arbeiterbewegung ferne steht, so ist es in den letzten ehedem, man spricht nur noch von einer grausamen Noth- Soldat. Daher die geistige Armuth damals in Frank Jahren mit der Ausbreitung der gewerkschaftlichen und wendigkeit. Jede Regierung glaubt sich verpflichtet, bei reich während der Kriege der ersten Republik und des politischen Arbeiterorganisationen doch besser geworden; Kaiserreichs, darum dieselbe Erscheinung im allgemeinen dies erhellt auch aus dem Berichte, den Genosse Mert allen Gelegenheiten ihre tiefempfundene Abneigung gegen für den Gewerkschaftsbund dem Brüsseler Kongreß überzu Kriegszeiten. den Krieg, ihre grenzenlose Friedensliebe aussprechen zu Wo bleiben also die Thatsachen, die für Zola reden sandte. Darnach zählte der schweizerische Gewerkschaftsmüssen, jede behauptet nur zu rüsten, um den Frieden zu erhalten. Die Kriege gehören heute zu den Seltenheiten, sollen? Nicht nur, daß der Krieg keineswegs die geistige bund 1887 erst 54 Sektionen, 1890 deren 104 und ja, in einigen Staaten sind sie zur Unmöglichkeit ge- und wirthschaftliche Entwicklung der Völker anspornt, gegenwärtig zählt er 193 Sektionen mit 7000 Mitgliedern. worden, z. B. in den nordamerikanischen Staatenbund. nein, er hindert, erstickt sie. Ein trauriges Zeichen aber Der Grütliverein als eine ausschließlich schweizerische Wo bleibt denn nur die famose Existenzbedingung, ist es, daß man über derartige Fakta noch diskutiren politische Organisation zählte 1888 faum mehr als 13 000, muß, und noch dazu mit einem Geist, der als einer der heute zählt er ca. 17 000 Mitglieder. Mit dieser MitHerr Zola? Man will nirgends etwas von ihr wissen, sucht sie größten unserer Tage gilt. Es giebt manche Erscheinungen, gliederzahl ist er die erste politische Organisation in der überall zu umgehen und hat sie in den höchst zivilisirten welche ihren verderblichen Charakter an der Stirn tragen, Schweiz und vielleicht in ganz Europa ! Sein Vereinsder Krieg gehört auch zu ihnen. Der gesunde Sinn der organ, Der Grütlianer", der 1886 8500 Abonnenten Staaten bereits ganz überwunden. Ja, ja, Herr Zola, wenn man so berühmt ist, wie Sie es sind, dann ist die Völker verdammt ihn allerwegen, oft hört man den zählte, hat heute deren 14 000. Diese Fortschritte in der Arbeiterbewegung sind als Lächerlichkeit die allergefährlichste Klippe, an der man Vorwurf, das die Regierungen selber ihre Streitigkeiten ausfechten möchten, statt die Kinder des Volks zum unzweifelhafte Symptome dafür zu betrachten, daß die scheitern farn. Kanonenfutter zu verwenden, und in dieser landläufigen Erkenntniß von der gänzlichen Mangelhaftigkeit des Indessen noch nicht genug der Scherze. Der Krieg Redensart liegt mehr Weisheit als in den klingenden heutigen Gesellschafts- und Wirthschaftssystems und von ist nach Zola auch kulturfördernd und nüßlich." Die Phrasen Bolas. der Nothwendigkeit seiner Beseitigung bei den Arbeitern Geschichte liefert dafür die Beweise. Nie war Kunst und Hätte der große Schriftsteller in dieser Sache seinem immer mehr Plaz greift. Der Aufschwung der ArbeiterIndustrie blühender in Rom , als zur Zeit, so es die Talent einige Körner gesunden Menschenverstand hinzu- bewegung ist wohl zunächst der unermüdlichen AufklärungsWelt durch seine Waffen beherrschte. Die Feldzüge gefügt, so hätte er begreifen müssen, daß der Krieg, der arbeit der sozialdemokratischen Agitatoren und der ohne Ludwig XIV . haben den Fortschritt der Wissenschaften seine Wurzeln in der Barbarei hat, nichts ist, wie ein Ausnahme gut geleiteten sozialistischen Presse zu danken und der Künste nicht aufgehalten, sondern eher begünstigt." barbarisches Ueberbleibsel, das sich bis in unsere Zeit er- Hand in Hand mit der Ausbreitung der Organisationen So Zola. halten hat, daß es eine Ungeheuerlichkeit bedeutet, dies geht die Vermehrung der eindringenden Kenntniß der
Entwicklung noch nicht erreicht hat, er repräsentirt geöffentliche Aufmerksamkeit, welche gewisse Elemente der Erfreulicher Weise verfehlen diese demagogischen
Bisher standen die Franzosen in dem mehr oder Stück Barbarei vertheidigen und rechtfertigen zu wollen. Arbeiterverhältnisse in allen Berufen. Der letztere Umminder berechtigten Ruf, wenig von der Geographie zu Er hätte verstehen müssen, daß das Vorhandensein der stand, der namentlich auch zur Wahrnehmung der vorkennen, daß sie aber auch in der Geschichte unbewandert Kriege as einer Institution im Staatenleben nur das handenen Klassengegensäße führt, ist vor Allem geeignet, wären, das hat noch niemand behauptet. Indessen scheint eine beweist, nämlich wie weit unsere Zeit, trotz aller die zahlreichen Illusionen zu zerstören und völlig klar Zola dieser Ansicht zu sein, auf jeden Fall muß er von Fortschritte auf anderen Gebieten, noch zurück ist.
den historischen Kenntnissen seiner Landsleute eine sehr
niedrige Meinung haben, wenn er ihnen aus der Ge
zu machen, daß der so oft gehörte patriotische Ruf, wir
wollen sein ein einig Volk von Brüdern" zur Zeit noch eine inhaltsleere Phrase ist.