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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Die Cholera, ihre Bedeutung und

Schuhmaßregeln.

Der Ausbruch der Cholera in Frankreich und die rasche ir die ga Verbreitung dieser gefürchtetsten der epidemischen Krankheiten ge­Handwe bietet, rechtzeitig die Erfahrungen über die Ursachen und Ent­ter; 5. stehungsweise der Seuche zu sammeln und Umschau zu halten Ind ger über das, was zur Verhütung ihrer Weiterverbreitung ge­gefund schehen lann. Der F

Wenn wir in dieser Beziehung die erfreulichen Fortschritte ine lebb anerkennen, mit welchen gerade in neuerer und neuester Zeit Iler die Kenntnisse über Ursachen und Verbreitungswege der Cho­theilte lera durch Ausdauer, Muth und Hingebung bereichert worden nntag, find, so fehlt uns doch bislang die fiegesfrohe Zuversicht, den Billets Feind beim ersten Herannahen zu überwältigen und wir müssen lufer 6a zugestehen, daß die Untersuchungen über Wesen, Ursache und Verbreitung der Krankheit auch heute noch zu einem be­scher friedigenden einheitlichen Abschluß nicht gelangt find. Tung mäß geft noch

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Das Auftreten und die Verbreitungsart der gegenwärtig in Frankreich fonstatirten Krankheit macht es unzweifelhaft, daß, wie neuerdings die dortigen Aerzte selbst zugestehen, es sich um die afiatische Cholera handelt, gegenüber der Cholera nostras s. europaea, deren sporadisches Vorkommen auch bei uns in mSto den heißen Sommermonaten namentlich in Folge von Erkäl erfamm tung und Diätfehlern tonstatirt wird. Vormi Seitdem zum erstenmal im Jahre 1823 eine Cholera­mandos epidemie in Astrachan , an der Mündung der Wolga , zum Aus­Der Te bruch gekommen ist und die Krankheit ihren Fuß auf euro­zu der päischen Boden gesezt hat, ist kein Jahrzehnt vergangen, in mlung welchem nicht Epidemien von mehr oder minder großer Ver­anftehen breitung und hartnäckigkeit, größerer oder geringerer Sterb ürfen, lichkeit in europäischen Ländern beobachtet wurden. Schon im Abbalt Jahre 1860 schäßte man den gesammten Menschenverlust, n ist, welcher der asiatischen Cholera während ihrer zweimaligen 1884. 2 panepidemischen Verbreitung, über die Erde zur Last fällt, auf ch." vierzig Millionen. Immerhin find diese Zahlen verschwindend ber poflein gegen die Sterblichkeit jener mörderischen Weltseuchen, " Schi welche zu Zeiten gewüthet, in denen unseren öffentlichen Zu­ständen noch nicht die Rücksichten der Humanität und Gefit­fsgenotung zugewendet waren, welche wir jest geübt zu sehen ge­Thr in wohnt sind. Man berechnet, daß durch den schwarzen Tod im 79 vierzehnten Jahrhundert der vierte Theil aller Einwohner von tiger Europa im Beitraum von fünf Jahren hinweggerafft wurde. des ham vorigen Jahrhundert sollen auf diesem Erdtheil 400 000 mlung, Menschen an den Boden gestorben sein. Ja, man darf be­und me haupten, daß ihrer Beit die Blattern ein Behntheil der Men pünkischen getödtet, ein zweites verstümmelt haben.

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Aus diesen Thatsachen geht der schon von der öffentlichen Meinung geahnte Busammenhang jener Seuchen mit öffentlich am So wirkenden Ursachen und Zuständen unzweifelhaft hervor. Wir find berechtigt, die Verbreitung und Mortalität jener Krant gerstraße heiten nicht dem Zufall, sondern gewiffen eigenthümlichen ein­hzeitig heitlichen Krankheitsursachen zuzuschreiben, welche, wenn über­erliner haupt einmal vorhanden, in ununterbrochener Reihenfolge sich selbst erneuern und ungleich den gewöhnlichen Krankheitsursachen d Be spezifisch auf alle in den Bereich ihrer Wirkung gerathenden jäftsa Menschen einwirken. Mit einem Wort: die Cholera ist eine d. Mta ansteckende Krankheit, ansteckend in dem Sinne, daß die Kranken 1 Tage in ihrem Auswurf und in dem Erbrechen ein bestimmtes Gift ndig. produziren, welches, wenn es in irgend einer Weise auf Ge 1§5 unde übertragen wird und einen günstigen Boden für sein eselben Gedeihen findet, auch diese erkranken macht, wenn wir auch tommen uns über den näheren Modus der Ansteckung, über die Frage, It find, bb die Weiterverbreitung durch Contagium oder Miasma, oder, vie durch v. Pettenkofer schärfer definirt worden ist, durch An­teckungsstoffe, welche nur im thierischen Organismus zur Wir ungsfähigkeit heranreifen( endogene) oder solche, welche diese

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90

Feuilleton.

Drei Gesellen.

Eine ernste Erzählung von Ernst Pasqué . ( Fortsetzung.)

Als er bei dem alten Herrn Dllenheim erschien, fand er 60 000 penselben über Alles, was vorgefallen, genau unterrichtet. Briefe der Polizei und Laville's waren eingelaufen, und ohne ftempeln Umschweife reichte der alte Herr Elsen die Hand, ihn als seinen ift, töm hemaligen Raffirer begrüßend und fich herzlich freuend, daß er unfelige Verdacht, die Schuld, die so lange ungerecht Im Juertigt seinen Namen belastet, von ihm hinweggenommen sei. ionen Ganz besonders freute sich Ollenheim's alter Diener leber Wendel, nicht allein über die entdeckte Unschuld Elsen's, h eingebondern hauptsächlich auch über die Wiedervereinigung desselben ags venit der armen Frau, für welche der redliche Mann stets und bat vemmer so treu gesorgt Elfen hatte Laville im Namen der Erbin van Owen's, Cinna Durch einer fünftigen Schwiegertochter, die Regelung dieser An­elegenheit überlassen, mit dem Bemerken, daß er feinen Heller I fein. on dem nach Befriedigung der Ansprüche Ollenheim's noch leibenden Gelde beanspruche. Eine solche etwaige Restsumme Bräthsel sollte unter die Armen vertheilt werden.

nzen.

Das einheimische Gericht hatte bereits die Angelegenheit

Freitag, den 11. Juli 1884.

Entwicklung außerhalb des Thierkörpers durchmachen( exogene), noch nicht allseitig verständigen fönnen.

Aus dem, was wir eben über das Wesen der Ansteckung mitgetheilt haben, ergiebt sich, daß die Cholera insbesondere durch den menschlichen Verkehr eingeschleppt und übertragen wird. Bu allen Beiten hat man sich von diesem Zusammenhang überzeugt, so daß bei der zunehmenden Lebhaftigkeit und Raschheit der Verkehrsmittel die Thatsache erklärlich wird, daß die Krankheit in den lezten Jahrzehnten schnellere Wanderun gen gemacht hat, als zur Zeit ihres ersten Auftretens. Je mehr ein Ort vom Verkehr abgeschlossen ist, desto sicherer wird er Schutz gewähren vor der Ansteckung.

Indeß auch für Orte, die inmitten des Verkehrs gelegen, hat sich die merkwürdige Erfahrung der örtlichen Sicherheit geltend gemacht, die sich in der Thatsache äußert, daß dieser oder jener Play ungeachtet mehrfacher im Lauf der Beit fich wiederholender Einschleppungen unter allen Umständen von der Krankheit oder doch von ihrer epidemischen Verbreitung sich frei erhalten hat.

Wir sind auf Grund dieser Erfahrungen zu dem Schluß berechtigt, daß neben dem Verkehr noch andere Momente bet der Weiterverbreitung der Krankheit eine Rolle spielen. Soweit diese Ursachen nicht, wie wir später sehen werden, zum großen Theil auf öffentlich wirkende Bustände zurückzuführen sind, be­stehen fie in gewissen lokalen Bedingungen, insbesondere in der Beschaffenheit des Bodens, in den Grundwasserverhältnissen eines Ortes. Allenthalben hat man die Erfahrung bestätigt gefunden, daß die Cholera unter gleichen Verkehrsverhältnissen, unter analogen Bedingungen fich nur nach gewissen Richtungen hin verbreitet, nach Gegenden besonderer Beschaffenheit. Bei der Choleraepidemie des Jahres 1854 im Königreich Bayern fand die so gefährliche Verbreitung nur in gewissen Thälern und Becken an Flüssen und Bächen statt, sa daß Wasser­scheiden selbst von unbedeutender Höhe fast ansnahmslos ver­schont geblieben find. In Indien beobachtet man häufig, daß unter ganz gleichen Bedingungen in einem Lager zwei Reihen von Hütten und Zelten, die nur durch einen Zwischenraum von 60 bis 80 Fuß von einander getrennt sind, sehr ungleich von der Krankheit ergriffen werden, die eine Reihe sehr stark, die andere sehr schwach oder selbst gar nicht. Auch über Wien liegen Erfahrungen vor, welche zeigen, daß dieselbe tiefste Stelle der Stadt, in welcher 1831 die ersten Fälle auftraten, auch im Jahre 1855 der Ausgangspunkt der Verbreitung gewesen ist, ja daß sich diese Uebereinstimmung sogar bis auf das einzelne Haus erstreckte. Auch die Vertheilung der Krankheit längst der Dertlichkeiten war in diesen beiden Epidemien eine analoge. Aehnliche Erfahrungen liegen über Speyer und viele andere Städte vor. Sehr lehrreiche Beispiele von der Verschiedenheit in dem Befallenfein einzelner Stadttheile ersehen wir besonders aus den Kasernenepidemien größerer Städte, insofern es sich hier um eine Menschenklasse handelt, die in annähernd gleichem Alter unter gleichen Lebensbedingungen sich befindet.

Wenn es somit feinem Zweifel unterliegt, daß ein gewiffer Busammenhang zwischen Boden nnd epidemischer Ausbreitung der Cholera fich geltend macht, so haben weitere Untersuchungen erwiesen, daß dieser Busammenhang insbesondere auf der phyft­talischen Struktur des Bodens, auf dessen wechselndem Ver­halten zu Luft und Wasser, auf der Wechselwirkung der meteo­rologischen Vorgänge mit gewiffen physikalischen Eigenthümlich­feiten der obersten Erdrinde und der unter ihr liegenden Schichten beruht. Bedenkt man, daß diese äußeren oder obersten Schich ten des Erdbodens, auf welchem wir leben, in größerem oder geringerem Grade porös find, und daß diese Poren sowohl der Luft als dem Wasser, der Wärme, wie endlich mancherlei in ste eindringenden organischen, der Berseßung fähigen Körpern zu gänglich werden, erwähnt man ferner, daß der Grad, das Maß, in welchem fich jene Füllung des porösen Erdbodens mit Luft,

da ein anderer reicher Bewohner des Hotels nach dem Unfall, der ihren väterlichen Freund betroffen, ihr seinen Schuß und Schirm angetragen, was die zur Zeit obdachlose Madame Saint- Victor förmlich gezwungen worden war anzunehmen. hierüber war es zu einer heftigen Scene zwischen ihr und dem Sänger gekommen, nach welcher Beide fich für dieses Leben trennten.

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Remy stellte sich recht verzweifelt an, dann aber erfaßte ihn ein furchtbarer Born über die Falsche und Ungetreue, und aus Rache verliebte er sich sofort in die Primadonna der italienischen Operntruppe, eine sehr hübsche und feurige Fran­zöftn, welche weder mit dem primo tenore, der ein geborner Ruffe war, noch mit dem Baffisten, aus Wälschtirol daheim, eine nähere Bekanntschaft anknüpfen wollte, sondern es lieber mit dem jugendlichen und schmucken primo baritono zu halten gedachte, der noch unerfahren auf der Bühne und deshalb leichter zu lenken und wohl auch zu fesseln war.

Hold hatte das Arrangement des Abschiedsfestes über­nommen und gewiß allerlei fleine Ueberraschungen im Sinne, denn eine der Mansarden hielt er verschlossen, sich selbst kaum den Eintritt in diesen sonst sehr profanen, für heute aber wahr­haft geheiligten Ranm gestattend. Dafür aber hatte er den Freunden in der Hauptstube, dem schiefen Salon, so vielerlei und so foftbare Sachen zur Schau gestellt, daß sie durchaus fein Verlangen nach den Geheimnissen der für sie verschlossenen Marterkammer", wie sie ja ihre Stuben nannten, zu hegen

hl schienen. Leiſtubigung abreisen, daß er vor seinen ehemaligen Mitbürgern muß na tändig gereinigt dastehen, der Makel, der auf seinem Namen gelastet, vollständig von diesem genommen werde.

amentes Falle

In Baris erwartete Frau Elsen eine neue Freude. In Delenen glaubte die glückliche Mutter wirklich ihre Bertha on der viederzufinden, wie das arme Mädchen sich auch bald wahr­aft glüdlich fühlte an der Seite Gerhard's, wie in dem Kreise brer neuen Familie, dem ihre eigene Mutter nicht fehlte. Bald wurde Gerhard mit Helene verbunden.

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Um unsere eigentliche Erzählung zum Abschluß zu bringen, müffen wir uns noch einmal nach dem dritten der Gesellen, em leichtlebigen Sänger umsehen, von ihm, seinen lustigen Freunden Abschied nehmen bis wir später die drei Helden im Vernerer wahrhaftigen Geschichte vereint wiedersehen.

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Achtes Kapitel.

Ein letter Abend in den Mansarden. Heiter, hoffnungsgrün und voll Sonnenschein soll wie der Anfang auch der Schluß unserer Erzählung sein! In die Mansarden der Künstler führe ich den Leser. Nur Eines hatte Remy's Glüd- doch nur für kurze Beit getrübt: Agapita hatte ihn und die Reise nach der Davana vollständig aufgegeben, so inständig Remy auch in fte gebrungen, mit ihm zu ziehen. Von dem Augenblick an, wo ber gehoffte Zuschuß von fünfzigtausend Francs zu Waffer ge worden, wollte sie nichts mehr von der Reise wissen, besonders

Bell

Da standen eine Menge großbauchiger Flaschen, oder viel­mehr Gefäße, welche der Weinhändler geliefert und natürlich auch gefüllt, einige gar appetitlich ausschauende und durchaus nicht kleine Pasteten, Würste, die in ihrem hellen weißen Darm­fleide einzelne dunkle Flecken zeigten, die aber nur von den in ihren Eingeweiden weilenden Trüffeln herrührten. Düten mit Zucker, Mandeln und Feigen, Rosinen und Stüssen lagen da, Orangen und Pomeranzen fehlten nicht, und vor den lüsternen Musiker gestaltete sich schon eine Monstre- Bowle, ebenso köstlich Augen der oft wider Willen der Enthaltsamkeit beslissenen als unerschöpflich und unvertilgbar.

Nichts trübte die Heiterkeit der jungen Leute. Waren fie es doch nicht besser gewohnt und bisher zufrieden und glücklich in ihrer ärmlichen, doch originellen Wirthschaft ge­wesen!

-

Lustig plaudernd und lachend saßen sie da auf dem Bett­divan und sogar auf dem Klavier, denn hold wehrte mit einem alten blechernen Kochlöffel- gleichwie der flammenschwert bewaffnete Cherub den Eintritt in das Paradies jede An­näherung an die Festtafel. Der letzte der Gäste, der Tischler­meister Friedel, wurde noch erwartet; erst wenn er angelangt, follte das Mahl beginnen. Einstweilen bereitete der lange Künstler die Bowle, und zwar in einer riesigen irdenen Schüffel, die er sich von der Portière, Madame Godichon, ge= borgt, und just legte er Schwert und Szepter, das heißt den blechernen Kochlöffel, in die gewaltige rothe und süßduftende Fluth, auf der die Orangen und Bommeranzenschnitten gar Fluth, auf der die Orangen- und Pommeranzenschnitten gar

1. Jahrgang.

Wasser und organischen Ueberresten vollzieht, sowohl an ver­schiedenen Orten wie zu verschiedenen Zeiten verschieden ist, so werden wir uns eine Vorstellung machen können von der Mög­lichkeit, wies von dem Grad, in welchem überhaupt eine Ein wirkung, und zwar eine schädliche, des Erdbodens auf die Mischung der freien Lokalluft stattfinden kann. Diese Abhängig keit der Luft im Freien von dem Grade der Durchfeuchtung des Erdbodens, von der gleichzeitigen Anwesenheit von Waffer und Luft macht uns das Abhängigkeitsverhältniß der Cholera von dem Verhalten des Grundwassers oder noch mehr der Grund­luft erklärlich. v. Pettentofer hat an zahlreichen Beispielen nachgewiesen, daß Entstehen, Steigen und Fallen einer Cho­leraepidemie mit dem Stand des Grundwassers im Zusam menhang steht. Steigen des Grundwassers ist der Ausbreitung der Seuche ungünstig, Fallen begünstigt dieselbe. Diese Schwan­fungen im Wassergehalt des porösen Bodens werden in ihrer Wirkung auf den Stand der Choleraepidemien insofern erklär lich, als das Fallen des Grundwaffers nach vorausgegangenem Hochstand für das Gedeihen niederer Organismen besonders günstige Verhältnisse bietet. Daß bei dieser Verunreinigung des Bodens wiederum öffentlich wirkende Zustände, vor Allem die Imprägnirung mit den organischen Abfällen des menschlichen Haushalts thren vernichtenden Einfluß geltend machen, leuchtet ein. Und daß alle jene in neuerer Zeit mit so großen Opfern be­werkstelligten Bestrebungen und Einrichtungen, die sich auf eine rasche und ohne jede Belästigung erfolgende Beseitigung allen Schmußes, aller Produkte des menschlichen und thierischen Stoff­wechsels, aller Abfälle des menschlichen Haushalts, der Industrie und der Gewerbe erstrecken, daß alle diese Bestrebungen die besten Schußmaßregeln bieten zur Beschränkung und Hintan­haltung epidemischer Krankheiten, insbesondere der Cholera, dürfte gerade in gegenwärtiger Beit, hingesehen auf die sani­türen Zustände in den zur Beit von der Cholera befallenen französischen Städten und verglichen mit den bezüglichen engli­schen und deutschen Verhältnissen, mit Nachdruck hervorzuheben sein. Daß die Tragweite dieser Einflüsse von uns nicht über­schäßt wird, sondern durch statistische Belege erhärtet werden kann, möge folgende Tabelle zeigen:

Die Cholera in München zeigte 1873 folgende wechselnde Intensität:

Charakter

der Stadttheile.

Es trafen:

auf 47 ganz oder theilweise kana­liftrte Straßen mit neuem, fehlerfreiem Siel

auf 52 ganz oder theilweise kana­

Einwohnerzahl.

Kranheits­

fälle

Todes=

fälle

an

Cholera

Auf10000

Ein

wohner

entfielen

franfte.

Todes

fälle.

56,000 639 375 114 67

38,264 742 375 194 98 28,076 639 308 228 110

lifirte Straßen mit altem, zum Theil mangelhaftem Siel auf 53 Straßen ohne Kanäle auf 15 Straßen, durch einen oder mehrere Stadtbäche bespielt, wo ebenfalls wegen der höheren Lage der Stadtbäche keine Ent­wässerung und Reinigung des Bodens stattfinden kann 10,080 239 109 237 108 Wenn wir den menschlichen Verkehr als einen der wesent­lichsten Faktoren für die Ausbreitung der Cholera kennen ge­lernt haben, so müssen, wenn es zum Ausbruch einer Epidemie

4

anmuthig und lustig umherschwammen, als die Thür sich öffnete und Friedel, der Tischler, eintrat.

Ein fröhliches Willkomm wurde dem Freunde. Zu gleicher Beit nahm hold sein Piston und blies eine Fanfare, die sich sofort als das Signal erwies, welches daheim am Rhein die Trompeter der Kavallerie ertönen laffen, wenn es Fütterung geht.

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Nun nahm Jeder seine Stelle ein nach Rang und Wür den; der ueugeschaffene deutsch - italienische Opernsänger erhielt den Ehrenplatz vor der Bratpfanne und dem Milchnapf, und das Mahl begann.

Wie köstlich schmeckte es den an derartige Gerichte durch­aus nicht gewöhnten Gaumen der Musiker, und es war na türlich, daß anfänglich nur gegeffen und getrunken und viel weniger geplaudert und gelacht wurde. Endlich aber, als die Magen in etwas befriedigt, wurde die Konversation heiterer und lauter.

Das tollste Beug wurde zu Tage gefördert, und der sonst so ruhige und ehrsame Tischler stimmte so luſtig mit ein, als ob er immer zu der fröhlichen Künstlerbande gehört.

Als nun Luitger, der Major- Domus, die Teller und Schüffeln, weil überflüssig, da alles Eßbare vollständig ver­tilgt, weggeräumt, schlug hold an sein Glas- nein, an seinen Topf, als Beichen, daß er zu reden, den üblichen Toast auf den Ehrengast, den Freund, der da festgegessen worden war und nun festgetrunken werden sollte, auszubringen beab­fichtigte, und der hoffentlich luftiger flingen wird, als der dumpfe Ton, den sein Trinkgefäß in diesem feierlichen Augen­blick von sich gab.

Luitger füllte mit fühnen Güssen des Kochlöffels die Trinkgefäße, und hold erhob sich in seiner ganzen Länge und sprach:

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Nein er sagte vor der Hand nichts, sondern blickte plöglich staunend und fragend im Kreise der Genossen umber.

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in

Ihr seht mich fragend an, meine Freunde, sagte er endlich, als ob ich? und ich bin es wirklich Verlegenheit nämlich, nicht ob des finnvollen Unfinns, den ich lieber für mich behalten sollte, sondern ob des Namens, mit dem ich unsern Freund, den hochberühmt werden wollenden Sänger, dem dieser Topf hier gelten soll, anzureden habe. Er ist erstes Mitglied einer italienischen Oper, wird italienisch fingen, von welcher Sgrache er, wie es sich von selbst versteht, tein Wort versteht wenn auch nicht das einzige, io t'amo!" was er jest schon gelernt haben dürfte, oder der Lieblingsstelle aller italienischen Meisterwerke, das göttliche, klassische ,, Fe­li- ci-- Fe- li- ci-!" Wenn die große italienische Oper der Havanna auch, wie bekannt, als prima donna eine Franzöfin, als primo tenore einen Russen, als prima basso einen ehrlichen, oder vielleicht auch einen nein, bleiben wir lieber bei dem ehrlichen Wälschtiroler hat, so haben diese Künstler doch alle und wohlweislich ihren Namen das allein schon berühmt machende ini" angehängt. Da nun unser Freund hier, der primo baritono , als unbestreitbar ehrlicher Deutscher, vollständig in dies reine und echte italienische En­semble past, so darf er naturgemäß sich auch nicht mehr ein­

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