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Nr. 91.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Bur Abwehr der Choleragefahr

ine hat der Kultusminister folgende Verfügung erlassen:

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Durch Verfügung vom 19. Juni v. J. habe ich die Auf­metamfeit der Sanitätsbehörden auf diejenigen vorbeugenden te wießregeln gelenkt, welche im Falle einer Einschleppung der Cholera geeignet erscheinen, die größere Verbreitung der Krank­heit nach Möglichkeit zu verhüten. Auch habe ich in dem an Eischle die betheiligten Herren Oberpräsidenten gerichteten Schreiben attfind Dom 5. Juli 1883 besondere Anordnungen getroffen, um einer lizeipt Einschleppung der Cholera im See- Schifffahrtsverkehr entgegen erfügu zu freten.

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Das neuerliche Auftreten der Cholera in Frankreich ver­Sammenlagt mich, die Befolgung dieser Vorschriften in Erinnerung richsb bringen und in weiterer Ausführung derselben das Folgende u bemerken:

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Um im Falle einer weiteren Annäherung der Cholera an die deutsche Grenze einer Einschleppung derselben entgegen zu wirken, ist dem Eisenbahn- Grenzverkehe an denjenigen Orten gem hitt von Reisenden aus Frankreich stattfindet. Es werden befondere Aufmerksamkeit zuzuwenden, wo ein erheblicher Bu Aerzte mit der Aufgabe zu betrauen sein, die Reisenden in den Eisenbahncoupés einer Besichtigung zu unterziehen und Per fonen, welche an der Cholera erkrankt oder der Erkrankung verdächtig sind, von der Weiterreise auszuschließen. Die Rei­

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zum Zwecke der ärztlichen Besichtigung in einen Raum versammeln, ist nicht rathsam, zumal der Arzt neben der Auskunft des Bugpersonals bei der Besichtigung der Coupés

den Mitreisenden wichtige Aufschlüsse über etwaige, von

Sonntag, den 20. Juli 1884.

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nitäre Mißstände beseitigt werden, welche erfahrungsgemäß der Entwicklung der Krankheit den Boden bereiten und ohne welche die Cholera einen weit weniger gefährlichen Charakter anzu­nehmen pflegt.

Bugleich ist dem allgemeinen Gesundheitszustande der Be völkerung besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden, um zu ver hüten, daß durch gelegentliche, selbst an fich unerhebliche Er­franfungen, namentlich der Verdauungsorgane, individuelle Dispofitionen für die Cholera hervorgerufen werden.

Schließlich wird, wo es erforderlich erscheinen sollte, Für­forge dafür zu treffen sein, daß den etwa erkrankten Personen die nöthige ärztliche Behandlung und Pflege in geeigneter Weise sofort zu Theil werden kann.

Besonderer Nußen für die erfolgreiche Durchführung dieser fanitären Maßnahmen darf nach den seitherigen, neuerdings wiederum bei Gelegenheit der Rheinüberschwemmung gemach­ten Erfahrungen aus der Thätigkeit von Sanitätsfommiffionen erwartet werden, wie sie behufs Verhütung und Beschränkung ansteckender Krankheiten durch das Regulativ vom 8. August 1835( 3.- 6. S. 240) als Beirath und zur Unterstützung der Ortspolizeibehörden angeordnet find.

Wo derartige Sanitätskommissionen noch nicht bestehen, ist daher mit der Bildung derselben unverzüglich vorzugehen und zwar wird es fich empfehlen, die Errichtung derselben auch in Städten von weniger als 5000 Einwohner und in länd­lichen Bezirken insoweit durchzuführen, als es die Verhältnisse irgendwie gestatten.

Die Sanitätskommissionen sind auch da, wo die Gefahr eines Auftretens der Cholera nicht nahe gerückt erscheint, bal­bigst in Thätigkeit zu sehen, da sie vermöge ihrer Kenntniß der Verhältnisse im Stande sein werden, für die Aufdeckung und die rechtzeitige Beseitigung gesundheitswidriger Bustände in den einzelnen Ortschaften besonders Erspricßliches zu

ihnen wahrgenommene Krankheitserscheinungen zu erhalten in Der Lage sein wird. Eintretenden Falls wird für die Auf­att; der Verhältnisse im Stande sein werden, für die Aufdedung nahme der Kranken in die im Voraus für ihre Pflege zu be erfelde immenden Räume Vorsorge zu treffen und wegen Außerdienst­

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leisten.

Stellung und Desinfektion der Eisenbahn- Coupés das Erforder­liche zu veranlaffen sein. Ich erwarte baldige Vorschläge der betheiligten Behörden über die näheren, ihnen zweckmäßig schei nenden Maßnahmen, insbesondere darüber, an welchen Orten bei thunlichfter Hüdfichtnahme auf die Eisenbahn- Verkehrsver- täts- Kommissionen ihres Bezirkes persönlich Theil nehmen, auch hältniffe( Bolltontrolstationen?) die Ueberwachung des Frem denverkehrs einzurichten sein wird.

Soweit es angängig ist, würde es fich empfehlen, daß die königlichen Landrathe( Amtshauptmänner, Oberamtmänner) föniglichen Landräthe( Amtshauptmänner, Oberamtmänner) und Kreisphysiker an den wichtigeren Berathungen der Sani­find diejenigen Gemeindebezirke der besonderen Aufmerksam feit und Fürsorge dieser Beamten zu empfehlen, für welche auf die Bildung von Sanitätskommissionen hat verzichtet wer

den müssen.

Die Aufgaben der Sanitätsbehörden werden sich, je nach

verſchieden

Gleiche Vorschriften würden in anderen Grenzdistrikten 45. ung der Cholera zeigen sollte, auch würde bei einem Auf­treten der Cholera im Lande selbst die angeordnete Ueber­wachung des Gesundheitszustandes der Reisenden auf allen schränke mich deshalb, auf folgende allgemeine Gesichtspunkte Bestimmigeren Knotenpunkten der Eisenbahnen in den bedrohten hinzuweisen. Bezirken zur Ausführung zu bringen sein, um einer weiteren

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Verschleppung

der Krankheit vorzubeugen.

Besondere Maßnahmen zur Ueberwachung des Fluß­Schifffahrts- Verkehrs werden, wie ich annehme, vorerst nicht er

1. Straßen und Pläße der Ortschaften find von faulenden und fäulnißfähigen Substanzen rein zu halten, die Einleitung derartiger unreiner Flüssigkeiten aus Haushaltungen und ge­werblichen Anlagen in Rinnſteine 2c. ist thunlichst zu ver

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1. Jahrgang.

fehlerhaft angelegte, oder durchlässig gewordene Gruben ord­nungsmäßig herzustellen sein. Während der Herrschaft der Epidemie dagegen ist die Räumung, wenn thunlich, zu unter­laffen.

Eine Desinfektion von Abtrittgruben und Bedürfnißan­stalten ist der Regel nach und an den dem öffentlichen Verkehr zugänglichen Anlagen dieser Art( Eisenbahnstationen, Gast häusern und dergleichen) erforderlich, deren Benugung durch Cholerakrante zu besorgen ist.

Wie bei den Abtrittsgruben ist auch die Räumung verun reinigter Wafferläufe( alter Gräben, Kanäle und dergleichen) zu bewirken, bevor die Gefahr der Cholera unmittelbar droht. 2) Wo Wasserleitungen bestehen, ist die Benußung vor­handener Brunnen, welche das Wasser aus dem Untergrunde des Ortes erhalten, thunlichst auszuschließen, und zwar sowohl, was die Entnahme von Trinkwasser als die von Haushaltungs­waffer betrifft.

Wo Brunnen benugt werden müssen, ist zu prüfen, ob das Wasser in gesundheitsgefährlicher Weise verunreinigt ist, oder ob nach Beschaffenheit und Lage des Brunnens( Nach­barschaft von Jauchegruben, Abtritten 2c.) eine Verunreinigung anzunehmen ist. Unreine oder verdächtige Brunnen sind zu schließen.

3) Dem Verkehr mit Nahrungs- und Genußmitteln ist besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden und eine Ueberwachung desselben nach Maßgabe des Reichsgesetzes vom 14. Mai 1879 mit möglichster Strenge auszuführen, um den Verkauf und das Feilhalten verdorbener oder sonst gesundheitsgefährlicher Nah­rungs- und Genußmittel zu verhindern.

4) Bezüglich der Wohnungen ist auf Reinlichkeit im All­gemeinen und besonders auf eine ordnungsmäßige Besei­figung der Abfälle hinzuwirken. Auch ist, soweit es polizeilich geschehen kann, einer Ueberfüllung der Räumlichkeiten entgegen­zutreten.

Eingehender Kontrole find namentlich zu unterwerfen Her­bergen, Logir- und Kosthäuser, Maffenquartiere der Arbeiter, die Wohnungen der ärmeren Bevölkerungsklassen, sowie die­jenigen Räume, welche von den bei öffentlichen Arbeiten ( Chauffee-, Eisenbahn- 2c. Bauten) beschäftigten Arbeitern zum Wohnen benugt werden.

Vorzugsweise Beachtung ist solchen Grundstücken und Wohnungen zuzuwenden, welche bei früheren Epidemien be­sonders start und häufig von der Cholera heimgesucht wor Den find.

Wohnungen, deren Benutzung eine ernste Gefahr für die Gesundheit mit sich bringt, find, wenn die vorhandenen Mängel sich nicht abstellen lassen, zu schließen.

forderlich sein. Nach den Erfahrungen, welche bei dem frühe hindern, und wo dies nicht in genügendem Maße geschehen dung von Choleraerkrankungsfällen, öffentlich in Erinnerung ten Auftreten der Epidemie an der Ostgrenze hinsichtlich der fann, find die Entwäfferungsanlagen häufig, womöglich durch / 60, 3.chleppung der Cholera insbesondere durch Flösser und die Spülung mit Wasser zu reinigen.

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Bemannung der Flußfrachtschiffe gemacht worden find, erwarte

Die Dungstätten auf den Höfen oder in der Nachbarschaft

jedoch, daß nach Lage der gegebenen Verhältniffe die Sa- der Wohnungen in ländlichen Orten find derartig herzustellen

nitätsbehörden dieser Seite des Verkehrs ihre besondere Auf merljamfeit zuwenden und nöthigenfalls die gebotenen Kontrol maßregeln unverzüglich treffen werden.

und zu halten, daß eine Verunreinigung des Bodens und namentlich der etwa in der Nähe befindlichen Brunnen ver hütet wird.

Für die rasche Abführung der Schmußwasser aus der

lera Borsorge zu treffen ist, so wird doch, wie ich bereits in Nähe der Häuser ist Sorge zu tragen und deren Einleitung Wenn in dieser Weise gegen die Einschleppung der Cho meinem Erlaffe vom 19. Juli v. J. betont habe, das Haupt- in etwa vorhandene Sentgruben am Hause zu vermeiden.

Abtrittgruben find, so lange die Cholera nicht im Orte ist,

5. Sollte die Cholera einen Verwaltungsbezirk unmittel bar bedrohen, so ist die Beachtung der Vorschriften des§ 25 des Regulativs vom 8. August 1835, betreffend die Anmel zu bringen. Es ist zu erwägen, ob feststehende Messen und Märkte aufzuheben und Veranstaltungen, welche ein gefährliches Zu­sammenströmen von Menschen zur Folge haben, zu verbieten find.

Es ist zu prüfen, ob die vorhandenen Krankenanstalten, so der Bestand an Aerzten den Bedürfnissen im Falle des Ausbruchs der Epidemie entsprechen, und das Erforderliche zu veranlassen.

Wegen Entsendung von Aerzten in unvermögende Bezirke für deu Fall des Ausbruchs der Krankheit würde ich etwaigen

niffe allerorts einer eingehenden Prüfung unterzogen und sa häufig zu räumen, und es werden bei dieser Gelegenheit Anträgen entgegensehen.

Ans dem Badeleben.

Aus: Die Familie Buchholz" von Julius Stinde. Berlin,

Verlag von Freund und Jeckel.

Da fize ich denn nun in Flunderndorf mit meiner Emmi, fern von dem schönen Berlin, wo man Abends sein Garten­lonzert haben tann, seine Weiße und alles, was drum und dran

Sande, sowohl die Damen, wie die Herren und Kinder. An fangs wollte ich mich nicht dazu herablaffen, aber ich buddle jezt ganz tapfer mit. Ich glaube, es ist auch besser, wenn einige ältere Damen beim Sandwühlen dabei find.

Außer uns ist aus Berlin nur noch eine Familie hier und zwar, wie man gleich steht, wegen offenbarer Gesundheits­rücksichten. Der Mann ist ja nur noch ein Schatten und die

bangt, mit all feinen Annehmlichkeiten, von denen die Leute Frau und das kleine Töchterchen lommen auch gewiß nicht oft

bier nicht einmal im Traum eine Ahnung haben.- Ach Berlin, wie jebne ich mich nach deinen Gefilden!

an die frische Luft. Es ist mit Menschen wie mit Kleidern, man merft es gleich, wenn sie zu lange im Spinde gehangen haben.

Die Leute haben gewiß einmal beffere Tage gesehen. Ich wollte sie schon theilnehmend ein bischen aushorchen, weil man doch gern wissen will, mit wem man in den Ocean steigt, aber fie waren ,, nicht rühr an" der reine Polargletscher mit' nem Eisbären darauf.

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Beit ein poetisch angehauchtes Heimweh überfällt und werden Sie wundern fich gewiß, daß mich schon nach so kurzer cherlich denten, wenn die gute Frau mit ihrer Tochter nach Disbron oder Heringsdorf gegangen wäre, würde sie Berlin nicht vermiffen, aber gerade weil ich Berlin entfliehen wollte, mußte ich ein wenig bekanntes Ostseebad wählen, und das eben ift Flunderndorf. Wir würden anderwärts überall Bekannte reffen, die von Emmis verunglücktem Auftreten in der Grün- hier, die fich gleich an uns attachierte. Eine sehr nette Dame Reiffersteinschen Oper wenigstens gehört haben, und diesem Bufammentreffen wollten wir gerade ausweichen. Oder mögen

Sie Gesprächsstoff fein?

Dann aber hatte ich noch einen Grund, mich hierher zu

Dagegen weilt eine Hamburgerin mit ihrem Söhnlein,

immer sehr galant in Beug. Neulich hatte sie ein Kleid an, das ganz aus schwarz und weißem Plissé gearbeitet, einen strahlenden Effekt verbreitete, wozu noch große Bouquets von Pensees tamen: eins vorn, eins hinten und eins links oben an der Taille. Meine Emmi und ich waren ganz hingeriffen.

m Babe fich gut fennen lernen, weil sie ja gewissermaßen auf Gold und, wie sie selbst sagt, gediegen. Meistens find es inige Wochen in Flunderndorf seebadet, und da junge Leute Auch sehr hübschen Schmuck befigt die Frau, alles did aus

inander angewiesen sind, so dachte ich denn beim Einpacken n allerlei Möglichkeiten. Daß für Dr. Wrenzchen ein ge egelter Hausstand eine absolute Nothwendigkeit ist, fann man araus sehen, daß er neulich seinen Geburtstag mit dem raf­at. Onfel Frig sagte, es sei haarsträubend gewesen, so etwas überhaupt nicht. Wenn er meine Emmi nähme, so würden apftuchen, Nachmittags Damenkiänzchen und Abends ein den Tag gemüthlich unter uns feiern, Morgens mit einem

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Geburtstagsgeschenfe, wie sie sagt, da sie nicht dafür ist, der gleichen zu laufen. Ich lobte hierauf ihren freigebigen Gemahl, worauf fte mir mit dem Ellbogen in die Seite stieß und lachte. Als ich mich hierüber wunderte, erklärte fte mir, ihr Mann sei

ich dachte an die bevorstehende Ankunft des Dr. Wrenzchen, der um diese Beit fällig sein mußte. Ich fragte daher, ob meine Emmi nicht auch recht hübsch sei und ebenso gut Aus­fichten habe, wie die Stettinerin?

Die feine Hamburger Madame sagte, meine Emmi sei ja ganz nett, aber es käme doch auf die Stimme an und die Garderobe.

Diese Antwort verschnupfte mich stärker, als ich merken ließ, denn ich mußte annehmen, daß die Madame auf Emmis Malheur bei der Grün- Reiffersteinschen Aufführung anspielen wollte. Was ging fie Emmis Stimme und Garderobe an? Etwas fühl verabschiedeten wir uns und ließen die feine Madame mit ihrem Hannis am Strande. Im Dorfe gingen wir zufällig an dem Bauernhause vorbei, in welchem Dr. Wrenz­chen Quartier zu nehmen pflegt; natürlich erkundigten wir uns, ob er schon avifirt sei und wann er zu kommen gedente? Der Bauer theilte uns mit, der Berliner Herr werde wohl noch an diesem Abend spät eintreffen, worauf ich zu Emmi sagte: Du ziehst morgen früh dein fremefarbenes Kleid an, und machst dich so niedlich, wie nur irgend möglich. Der Doktor wird eine Mordsfreude haben, wenn er solche Auf­merksamkeit wahrnimmt."

Soweit war ja alles recht gut, aber es sollte doch wieder anders kommen, als wie ich dachte. Schuld ist natürlich fein anderer als der Doktor; ich wenigstens brauche mir keine Vor­würfe zu machen.

Am nächsten Morgen stehen wir zeitig auf. Ich ziehe das Kind an, daß die Stettinerin wirklich Mühe haben sollte, dagegen aufzukommen. Das Wetter war herrlich. Ueber dem

niten Lurus und der unerhörtesten Verschwendung begangen über See und mache dort horrende Geschäfte, während sie mit Meere lag ein ganz leichter Dunst, der allmählig immer leichter

dem kleinen Hannis so heißt das Kind in Hamburg ein

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usnahmsweises, wie die Geburtstagsfeier des Doftors gäbe ruhiges Leben führen. Sie würde mich gern einladen, fie ein

mal zu besuchen, aber da ihr Haus gerade abgebrochen wäre, wohnte fie jest selbst zur Miethe. Klein Hannis war sehr zuthunlich zu Emmi, aber er wollte immer etwas geschenkt

wurde, bis das Wasser klar wie ein Spiegel vor unseren Blicken lag, in dem die Sonne sich besah. Und über dem Meere war der Himmel so blau, daß man glauben konnte, man sähe in ein frisch gemaltes Küchenspind. Es war ein landschaftliches Gemälde von trefflicher Stimmung, wie man

wahre elden Bier mit belegten Stullen. Das Verschwenden haben. Er meinte, er hätte in Hamburg so viele hübsche immer in den Berichten über die Kunstausstellung liest. Mein er Bollte ich ihm bald abgewöhnen, und seine Spießgesellen soll Tanten, die ihm Spielzeug und Boltjes mitbrächten, nun sollte

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schon ausrücken, wenn sie mich nur sähen.

Es ist ja ganz schön in Flunderndorf, aber alles ist doch

Emmi ihm auch eine liebe, gute Tante sein. Die feine Ma­dame aber wischte flein Hannis eine Tachtel aus und rief auf

von einer fürchterlichen Primitivität. Wenn ich nur die plattdeutsch: Willst du verdammte Sleef gliit dat Muul holl'n!" Aten nehme. Seegras ist drin, aber man meint, man läge worauf das Kind schwieg. Dorjährigen Kartoffeln und die Decken sind von einer Dice, man darunter erstiden fann. Ich liege natürlich immer fo, b. h. mit einem einfachen Laken zugedeckt. Alle Degäfte liegen so, wie man stets zu hören bekommt,

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So elegant die Hamburger Dame auch immer gekleidet war, so schrecklich ging sie jedoch mit der deutschen Sprache um. Morgens, wenn wir an dem Strand spazierten, sagte sie ftets: Wollen wir uns nun ein bitchen auf die Banke feßen", so daß ich mich gedrungen fühlte, fie darauf aufmerksam zu

aber lachte mich aus und meinte, so etwas aus Holz, worauf man fist, das nennt man eine Banke, aber das Haus in Ham­ burg, mit dem Wachtposten davor, am Adolfsplay, worin alles Silber und Gold aufbewahrt wird, das sei die Bank. Un­möglich könne man doch die Bank eine Banke nennen, ebenso wenig wie eine Banke eine Bant sei.

präch, wie man gelegen hat, ob man viel Müden gehabt machen, daß es nicht die Banke heiße, sondern die Bant. Sie oder wenig, ob man tüchtig gestochen wurde oder gar In einem Bade giebt der Mensch sich ganz wie er ist; wird eben ganz Natur und dieser Umstand wirkt neben Salzgehalt hauptsächlich auf die Gesundheit ein. Wir find hier im ganzen gegen vierzig Badegäste, und fich billig in Flunderndorf lebt, ist es selbstverständlich, Bleichröder nicht mit dazwischen ist. Viele wohnen bei Fischern, die ihre sogenannte beste Stube vermiethen, ere haben Quartier in dem Hotel genommen, wo wir ge Sande ist eine nach der Seeseite hin offene Bretterbude tet, in der man auch bei minder gutem Wetter Luft Bolleb ppen tann. Scheint die Sonne, dann wühlen alle im

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Die übrigen Damen halten fich ziemlich isolirt. Wenn fie nicht baden, suchen sie Muscheln und Bernstein oder gehen in das kleine Gehölz, das auf der Landzunge liegt, welche die

afchaftlich speisen. Am Strande find Badekarren und auf Flunderndorfer Bucht. Kennzeichnet und pflüden dort Wald­

blumen. Eine von den Gästen, eine Stettinerin, ist recht hübsch. Die feine Madame meinte, die könne ihr Glück machen. Mir gab diese Bemerkung einen Stich durch die Seele, denn

Plan ging nun dahin, den Doktor am Morgen zu begrüßen, uns sehr über seine Ankunft freuen, ihn dann den ganzen Tag nicht außer acht lassen und am Abend zu einer falten Kalbs­feule einzuladen. Dies fonnten wir thun, da er als Haus­arzt mit uns auf bestem Fuße steht und es nie als unschicklich gedeutet werden kann, wenn man seinem öfteren Lebensretter Artigkeiten erweist. Darauf hätte ich ihn gebeten, mir und dem Kinde Unterricht im Statspiel geben zu wollen, und das übrige wäre dann meine Sorge gewesen. Bratkartoffeln, die er so gern ist, hätte er selbstverständlich auch bekommen. Aber was nügen die besten Absichten, die schönsten Pläne, wenn die Menschen, mit denen man etwas vor hat, schlecht find. Einem Koffäthentinde gab ich einen Nickel mit der Weisung, mir fofort Nachricht zu bringen, wenn der neue Herr aus Berlin aufgestanden sei. Emmi und ich warteten im Garten und banden jede einen Blumenstrauß. Mit welchen Em­pfindungen eine Mutter Morgens früh Blumen windet, wenn der Tag womöglich über das Geschickt ihres Kindes entscheidet, das ist unmöglich zu sagen, aber alle Mütter, die wissen, wie schwer es heutzutage ist, eine Tochter an einen anständigen Mann zu bringen, tönnen tagiren, wie mir zu Muthe war, als ich dachte: Hier fißest du nun im Garten mit den Blumen, bei dir sigt dein Kind, drüben in dem Bauernhause schläft der