In größeren Städten ist auf die Errichtung öffentlicher Des infektionsanstalten, in welchen die Anwendung heißer Waffers dämpfe als Desinfektionsmittel erfolgen tann, hinzuwirken.

6. Falls die Cholera in Ihrem Verwaltungsbezirk aus brechen sollte, werden die Berichte über Ausbruch und Verlauf Der Krankheit in Gemäßheit des Erlasses vom 25. April 1879 M. 2547 an mich zu erstatten sein.

Um der Verschleppung der Krankheit innerhalb des Be­zirkes von Drt zu Drt thunlichst entgegenzutreten, ist zu ver hindern, daß Schulkinder, welche außerhalb des Schulorts wohnen, so lange in dem legteren die Cholera herrscht, die Schule besuchen.

Desgleichen müssen Schulkinder, in deren Wohnort die Cholera herrscht, vom Besuch der Schule in einem noch cholera freien Orte ausgeschloffen werden.

Erforderlichenfalls find Schulen in den von der Cholera ergriffenen Drten zu schließen.

Es ist dafür Sorge zu tragen, daß die gleiche Vorsicht bei dem Konfirmanden- Unterricht beobachtet wird.

7) In den von der Cholera ergriffenen Orten find folgende Vorschriften zu beachten:

Die Drtspolizeibehörde hat auf Grund der eingegangenen Anmeldungen von Choleraerkrankungen und der Feststellungen über Choleratodesfälle neben den ihr sonst hierüber obliegenden Berichten Zusammenstellungen nach dem anliegenden Schema fortdauernd anzufertigen.( Folgt das Schema, welches auch eine Spalte für Bemerkungen über Beschaffenheit der Woh nungen, der Aborte, des Trinkwassers, der Verkehrsverhältnisse u. f. w. enthält.)

Die ersten Cholerakranken find entweder in ihren Woh­nungen selbst zu isoliren, oder nach einer Krantenanstalt über­zuführen.

Auf das lettere ist namentlich hinzuwirken bei Kranken, welche sich in ungünstigen häuslichen Verhältnissen befinden.

Unter Umständen tann es fich empfehlen, den Kranken in der Wohnung zu belassen und die Gesunden aus derselben fortzuschaffen. Bur Unterbringung der legteren eignen sich am Besten disponible Gebäude auf frei und hoch gelegenen Blägen, namentlich an solchen Stellen, von denen etwa bes tannt ist, daß fie in früheren Epidemien von der Seuche vers schont geblieben find.

Für den Transport der Kranken find dem öffentlichen Verkehr dienende Fuhrwerke( Droschfen 2c.) nicht zu benußen. Hat eine solche Benußung troßdem stattgefunden, so ist das Gefährt vor weiterem Gebrauch zu desinfiziren.

Weder die Ausleerungen der Cholerakranten, noch irgend welche mit solchen Ausleerungen beschmußte Gegenstände dürfen, abgesehen oon dem Transport der letteren nach Des­infektionsanstalten, aus dem Kranken-( Sterbe) Naum vor er­folgter Desinfektion entfernt werden.

Leichen der an Cholera Gestorbenen find thunlichst bald aus der Behausung zu entfernen, namentlich dann, wenn für die Aufstellung der Leiche kein gesonderter Raum vor­handen ist.

Es ist dahin zu wirken, daß in den von Cholerafranken benußten Räumen nicht gegessen oder getrunken wird.

Bei Ausführung dieser Maßregeln ist thunlichst Alles zu vermeiden, was Aufregung oder Beunruhigung in die Bevölke rung hineintragen könnte. Die Bevölkerung muß auf der einen Seite die Ueberzeugung gewinnen, daß die mit der Für forge für die öffentliche Gesundheit betrauten Behörden mit vollem Ernst und mit voller Hingebung ihre Pflicht thun, auf der anderen Seite aber wird sie fich auch der Erkenntniß nicht verschließen dürfen, daß das, was die Behörden verlangen und verordnen, nichts anderes ist, als was unter allen Voraussetzungen verordnen, nichts anderes ist, als was unter allen Voraussetzungen den öffentlichen Gesundheitszustand zu heben und zu fördern geeignet ist, und daß ein Jeder, welcher sich der Mäßigkeit und Reinlichkeit an seinem Körper, wie in seiner Umgebung be fleißigt und in Fällen der Erkrankung, insbesondere der Ver­bauungsorgane, baldigst ärztliche Hilfe in Anspruch nimmt, nicht allein für fich selbst am Besten sorgt, sondern auch die auf das allgemeine Wohl gerichteten Anstrengungen der Be­hörden am wirksamsten unterstützt.

Für Einrichtung von Leichenhäusern ist Sorge zu tragen, die Ausstellung der Leichen vor dem Begräbniß zu untersagen, das Leichengefolge möglichst zu beschränken und dessen Eintritt in die Sterbewohnung zu verbieten. Die Beerdigung ist unter Abkürzung der für gewöhnliche Zeiten vorgeschriebenen Fristen thunlichst zu beschleunigen.

Für Ortschaften, welche feinen eigenen Begräbnißplaz be­figen, erforderlichenfalls ein solcher einzurichten.

Sollte sich im Laufe der Epidemie ein Mangel ärztlicher Hilfe oder an Medikamenten fühlbar machen, so hat die Orts­polizeibehörde die erforderlichen Anträge zu stellen.

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Die Sanitätstommiffionen haben auch, während die Epi­demie am Drte herrscht, ihre Thätigkeit behufs Ermittelung gesundheitswidriger Verhältnisse fortzusetzen.

Indem ich vertraue, daß die Sanitätsbehörden den zur Abwehr der Choleragefahr zu treffenden Maßnahmen ihre volle Aufmerksamkeit zuwenden und die Durchführung derselben auf bas Strengste beobachten werden, bemerke ich, daß ich über alle beachtenswerthen, insbesondere auf eine Annäherung der Cholera hinweisenden Vorgänge umgehende, den Umständen nach tele­graphische Berichterstattung erwarte.

Sie haben sich persönlich in geeigneter Weise über den Ge­sundheitszustand der Bewohner in Kenntniß zu erhalten. In Häusern, wo Cholerafälle vorkommen, haben sich nach Maß­gabe der anliegenden Instruktion die erforderlichen Anordnun­gen und Belehrungen betreffs der Desinfektion der Abgänge fowie der Umgebungen des Kranken oder Gestorbenen zu geben. Ganz besondere Aufmerksamkeit ist der Desinfektion der Betten und der Leibwäsche des Kranken oder Gestorbenen zu widmen, wobei darauf hinzuweisen ist, das geringwerthige Sachen am besten sofort zu verbrennen find. In keinem Falle ist das Spülen von Gefäßen und Wäsche, welche mit Cholerakranken in Berührung gekommen find, am Brunnen oder sonstigen Wafferentnahmestellen zu gestatten.

Berlin  , den 14. Juli 1884.

Don Goßler.

An sämmtliche Königliche Regierungspräsidenten, bezw. Regierungen und Landdrosteien, sowie an den Königlichen Polizeipräsidenten von Berlin  .

Abschrift vorstehenden Erlaffes theile ich Ew. c. zur ge fälligen Kenntnißnahme ganz ergebenst mit, indem ich bitte, dem Gegenstande auch Ihre besondere Aufmerksamkeit zuzu

Doktor und über uns allen ist die Sonne so herrlich aufge­gangen. Wie viel flüger find wir wohl geworden, wenn sie untergegangen ist?

Nun tam das Koffäthenkind angerannt und rief:

-

wenden.

,, Hei rührt sick all. Un sung'n hett hei of all, ümmer op un dahl. Wenn Sei gau taulopen, drapen's em noch!" Seit wann fingt denn der Doktor?" fragte ich.

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von Goßler.

An sämmtliche Königliche Oberpräsidenten.

Instruktion

für Vornahme der Desinfection.

zum Verrecken"( sit venia verbo). Man schwist ferner in einem Backofen, in einem Dampfbade, wie ein Bär, n ein Budel, wie ein Braten, und unsterblich ist bekanntlich jer r höfliche Mann, der in seiner schwißenden Verzweiflung Dame sagte: Mein Fräulein, ich schwize wie ein Pfer Schwißen Sie auch so?"

Hütet Eure Kleinen! Wir sind jest wieder in Jahreszeit eingetreten, welche Säuglingen und Kindern zartesten Lebensalter am gefährlichsten ist und die sorgsam Vorsicht der Mütter erheischt. Die Kindersterblichkeit spi bekanntlich bei der Gestaltung der Berliner   Sterblichkeitso hältnisse eine große Rolle und muß als die ausschließliche fache der enormen Steigerung der Gesammtsterblichkeit in Sommermonaten angesehen werden. Nach der Statistik legten zehn Jahre erliegen an Diarrhöen, Brechdurchfäll Magen- und Darmkatarrhen im Durchschnitt im Juni 34 p im Juli 45,5 pCt. und im August 30,3 pet. aller Gestorben Im Alter bis zu 5 Jahren überhaupt sterben im Juni 6 pCt., im Juli 71,7 pct. und im August 63,2 pCt. Dan erscheint also der Juli für das zarte Kindesalter als der hängnißvollste Monat. Man sieht, daß die große Menge Kinder an solchen Krankheiten zu Grunde geht, welche in er Reihe auf falsche Ernährungsweise zurückzuführen find: S Anfang des Jahres 1878 wird auf den polizeilichen Tod scheinen die Frage nach der Ernährungsweise der im er Lebensjahre verstorbenen Kinder beantwortet. Aus den bis in dieser Beziehung vorliegenden statistischen Daten laffen nun definitive Schlüsse noch nicht ziehen, soviel steht aber feint alljährlich find es mehr als ein Drittel aller gestorberei in's Kinder, welche fünstliche Nahrung empfingen, während Mummert bezw. Ammenmilch bei nur etwa einem Fünftel gereicht wu Bei den mit natürlicher Nahrung aufgezogenen Kindern we die Todesfälle einen bedeutend geringeren Antheil an der fammtsterblichkeit der Kinder dieser Gruppe auf, als bei beiden anderen Ernährungsgruppen( fünstliche und gemi Nahrung). Ein stritter Beweis dafür, daß die Beschaffen der Nahrungsmittel in den Sommermonaten als alleinige sache der übergroßen Sterblichkeit gelten fann, läßt fid dem vorliegenden Material zwar noch nicht ableiten, wohl ist in dem zeitlichen Gange der Kindersterblichkeit ein deut Hinweis auf die Einflüsse der Temperatur der SommermaDeutschlan gegeben. Geb. Rath Fintelnburg namentlich hat den artei n weis geführt, daß es nur wenige Städte giebt, welche einrannte im hohen Stand des Temperaturminimums, mit anderen organisation

1) Die Ausleerungen der Choleratranten find womöglich fofort in einem Gefäß aufzufangen, welches eine Karbolsäure­Lösung enthält, die durch Auflösung von 1 Theil sogenannter 100prozentiger Karbolsäure( Acidum carbolicum depuratum) in 18 Theilen Waffer unter häufigem Umrühren erhalten wird. Die Menge der zur Desinfektion von Ausleerungen zu ver wendenden Karbolsäure- Lösung muß mindestens den fünften Theil der ersteren ausmachen.

Er wird wohl nur so gethan haben," meinte Emmi. Bei diesen Worten machten wir uns auf, um dem Doktor die zu gedachte Morgenüberraschung zu bereiten. Wer aber überrascht wurde, das waren wir.

Das Fenster öffnete sich. Werf zu, Emmi," rief ich, und beide schleuderten wir unsere Blumensträuße in das Fenster hinein. Ich danke Ihnen, meine Damen," rief eine fremde Stimme, und der Mann, dem diese Stimme gehörte, ward fichtbar. Es war Herr Meyer, der angehende Opernsänger, um deffentwillen wir von Berlin   geflohen waren.

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2) Mit den Ausleerungen beschmußte Leib- und Bettwäsche ist sofort in eine gleiche Lösung hineinzulegen und zum Zweck der Desinfektion 48 Stunden in derselben zu lassen, sodann aber mit Wasser zu spülen.

3) Kleidungsstücke, für welche dieselbe Art der Behandlung nicht angängig ist, sowie Betten und andere Effekten find mit heißen Wafferdämpfen zu behandeln.( S. Nr. 6.)

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so durchschnittlich andauernd hohe Temperaturziffern wa durch pring der Tag und Nachtzeit aufweisen, wie gerade Berlin  . Erfolg gefi ungewöhnlich hohe Stand der Temperatur im Innenland dam Wohnräume, insbesondere deren geringe Abkühlung w der Nacht, trägt wesentlich dazu bei, daß im Verdau apparat des Kindes rasche Fäulniß der dargereichten Nah Forderunge besonders der Kuhmilch und der Milchsurrogate eintritt. Auch ein Vermißter. Anfangs Juni d. J. wurde

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wohnenden Holzanweisers T. die Anzeige gemacht, das Oberhaupt der Familie, der am 17. September 1820 ge T., aus seiner Wohnung plöglich verschwunden sei. fich balb fd bekannt war, daß T., welcher seit 26 Jahren auf den ganzen Har plaze der Firma E. in der H.- Straße in der bezei Funktion beschäftigt war, auf einem Grundstücke in Straße eine nicht unbedeutende Hypothekenforderung be anscheinend in wohlhabenden Verhältnissen lebte, folum die Vermuthung sehr nahe, daß dem beinahe 61- jährigen ein Unglüd zugestoßen, zumal er bei seinem Weggang mit einem Arbeitsanzuge belleidet gewesen war. bleib des Verschollenen zu ermitteln, als, wie die Bo mittheilt, die Firma E. die unliebſame Entdeckung mad ihr langjähriger Diener daß in ihn gesezte Vertrauen geordnetenh

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organisation

4) Mit den Ausleerungen der Kranken verunreinigte Möbel, Fußboden u. s. w. sind mit trockenen Lappen wiederholt und gründlich abzureiben, legtere aber zu verbrennen oder sofort in die vorerwähnte Karbollösung zu legen und nach der Vorschrift Tage lang war die Kriminalpolizei eifrigst bemüht, den hineinfuhr. ad 2 zu desinfiziren.

Mein Herr!" rief ich wüthend, wie können Sie sich unterstehen, uns nachzureisen." Bitte, ereifern Sie sich nicht. Mein Arzt hat mir Flunderndorf verordnet und mir gleichzeitig die Adresse dieser Wohnung gegeben, da er in Diesem Jahr feine Beit zum Baden hat!" Ihr Arzt?" schrie ich höhnisch. Gewiß!" antwortete er, Dr. Wrenzchen er ,,, Dr. hatte die Güte, mir Ich ließ ihn gar nicht erst ausreden, sondern nahm Emmi bei der Hand und zog sie mit mir fort.

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5) Alle Personen, welche mit dem Cholerakranken oder seinen Effekten in Berührung gekommen, namentlich aber von den Ausleerungen desselben beschmust find, haben sich, bevor fie wieder mit Menschen in Verkehr treten oder etwas genießen, gründlich zu reinigen und die Hände mit der vorerwähnten Karbollösung zu waschen.

6) Zur Ausführung der Desinfektion mittelst heißer Waffer­dämpfe find nur solche Apparate geeignet, in welchen ein fort­währendes Durchströmen von heißen Wasserdämpfen durch den Desinfektionsraum stattfindet und bei welchen die Temperatur der Wafferdämpfe im Desinfektionsraume überall mindestens 100 Grad C. beträgt. Die Bedingung wird erfüllt, wenn ein in die Deffnung, durch welche der Dampf den Apparat wieder verläßt, gebrachtes Thermometer die Temperatur von 100 Grad C. erreicht.

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Schnödeste gemißbraucht hatte. T. hatte von den räthen feiner Prinzipale ohne deren Wiffen sehr be Quantitäten an Runden, die der Firma unbekannt war Preußis kauft und theilweise kreditirt und durch diesen Zwischenua war

Die Zeit, während welcher die zu desinfizirenden Gegen

stände den heißen Wafferdämpfen ausgefeßt werden, darf, bei

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fich schließlich derart hineingeritten, daß er als Auswe eine schleunige Flucht für rathsam hielt. Um diese bewerkstelligen, blieb er, ohne seinen Angehörigen Mittheilung zu machen, plöglich vom Hause fort und ohne ben vi damit, daß die Behörden hier und in der Umgegend Leichnam des aller Vermuthung nach Verunglückten während derselbe seine Person in Sicherheit brachte. g. Rücksichtslosigkeiten auf der Straße haben für die Betheiligten recht ungenehme Folgen gehabt. gestern Vormittag ein Postbeamter in der Breiteftraf einem Herrn ganz absichtslos in etwas harte Berlib durfte bie S

leicht zu durchdringenden Gegenständen, z. B. Kleidern, nicht fommeu, welche Lepterer so übel nahm, daß er dem Bo

weniger als eine Stunde, bei schwer zu durchdringenden Gegen­ständen nicht weniger als zwei Stunden betragen. Hierbei ist Beit welche der Dampf,

sen gegenüber eine Beleidigung aussprach. Der Beamt sich selbstverständlich durch diese Beleidigung in feiner getränkt und veranlaßte zur Einleitung weiterer Maj die Feststellung des Namens des Beleidigers burd welcher aus dem Desinfektionsraume ausströmt, die Tempera herbeigerufenen Schußmann. Der Vorgang hatte beg Der Wasserdampf wird am besten in einem Dampflefsel weise einen nicht unbedeutenden Auflauf hervorgerufen

tur von 100 Grad C. erreicht hat.

entwickelt und mittelst einer Röhre in den Desinfektionsraum unten eingeleitet, um ihn oben durch eine Deffnung, nicht grö ßer als die Buleitungsröhre, abströmen zu laffen.

Wo ein Dampffeffel fehlt, kann ein größerer Waschkeffel dienen, über den man ein Holzfaß als Desinfektionsraum stürzt, deffen unterer Boden herausgenommen ist, und dessen oberer

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Dafel

B. Ein beklagenswerther Unglüdsfall er gestern Nachmittag in der Gertraudtenstraße.

Die Frau des Mechanikers Franke, Rosenthalerstr.

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aus

anderthalb Jahre alten Knaben, welchen fie auf b so unglücklich zur Erde fiel, daß das Kind ihren Hän fiel und fich einen schweren Bruch des Oberfchenfel Boden zum Ausströmen des Dampfes eine runde Deffnung Augenzeugen dieses Unglüdsfalles fergten dafür, daf

Es war mir unmöglich, an diesem Morgen in's Waffer zu steigen, so alterirt war ich; mich hätte ja der Schlag treffen fönnen. Emmi war wieder ganz weg in dies lange Reff von Sänger, seitdem ich ihn auf's frische gesehen, so daß wir uns wieder auf dem alten Stadium befinden. Wir müssen fort von hier aber wohin? D dieser Doktor, uns solchen Streich --! zu spielen Nach dem Table d'hote. Wir bleiben! Die feine Hamburger Madame hat Herrn Meyer engagirt, fie ist nämlich Inhaberin einer Konzertfingspielhalle, oder sonst eines Stullentheaters, wo die Verzehrung über die Kunst geht. Meyer wird bei ihr auf­treten. Und mit solcher Person waren wir intim! Diese Ers niedrigung Meyers hat die Neigung meiner Emmi wie Sees gras aus ihrem Herzen geriffen, ein wahres Glück, das ich hochpreise. Er wird heute Abend im Wirthshaussaale eine Soirée geben, auf der wir selbstverständlich fehlen. Wir werden dagegen einen weiteren Spaziergang mit den Leuten machen, welche uns so grenzenlos ärmlich schienen. Er ist en Ober­gerichtsrath und von Adel dazu, der mit seiner Familie ganz Ser Natur lebt. Da dies auch mein Fall ist, werden wir schon Umgang miteinander finden, denn die Natur vereinigt gleich­gestimmte Seelen viel inniger als die Kunst, weil kein Brod­neid dabei ist. Die Leute haben sehr etwas Vornehmes an sich, felbst wenn sie Dickmilch und Schwarzbrod effen. Die Frau Obergerichtsräthin hatte am Morgen bemerkt, daß Emmi ge­weint batte( NB, über Meyer) und dies gab den ersten Anlaß zu unserer Bekanntschaft. Wie theilnehmend fie war, das fann man fich laum denken und auch er wurde ganz aufgeknöpft und zuthunlich; unser bisheriger Verkehr war ihnen nicht ganz sympathisch gewesen.

hat, in welche ein Thermometer eingesetzt werden kann. Die zu desinfizirenden Gegenstände find in das Faß zu legen und beren Herabfallen in den Kessel durch Schnüre oder Horden oder auf eine andere Weise zu hindern. Ein solches Faß muß möglichst dicht auf dem Rande des Waschlefsels auffigen.

Der Doktor soll mir noch büßen. Ich wollte nur, ich wäre erst seine Schwiegermutter!

7) Wo eine anderweitige genügende Desinfektion nhht ausführbar ist, wie z. B. bei Polstermöbeln, Bettfedern, Ma­tragen, Wagenpolstern u. dergl. ist eine Außergebrauchfezung derselben und dauernde Lüftung an einem warmen, trockenen, vor Regen geschüßten Orte durch mindestens 6 Tage in An wendung zu bringen. Ebenso find Wohnräume, in denen Choleratranke gelegen haben, wenn möglich zu räumen und gleichfalls 6 Tage lang zu lüften, damit sie vollständig aus­frodnen. Eventuell ist das Austrocknen durch Heizen zu unter­stüßen. 8) Gegenstände von geringerem Werthe find, wenn thun­lich, statt fte einer Desinfektion zu unterwerfen, zu verbrennen."

Lokales.

Die Hite! die Hize!" Das ist der landläufigste Aus­bruck jest in der Beit, in welcher der Himmel beschloffen zu haben scheint, uns alle einen praktischen Vorbereitungskursus für Anlegung von Kolonien in Afrika   durchmachen zu laffen. Aber in welchen Varianten hören wir diesen Weheruf schwißen, der Menschenbrüder erschallen! Da sage noch Einer, meint Das B. T.", die deutsche Sprache sei arm an Bezeichnungen, an überraschenden Ausdrücken, an synonymen Begriffen! Wie

und Kind nach einem Krankenhause geschafft wurden

Gerichts- Zeitung.

fr. Ein Unglücksfall, bei dem der Kaufmann

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fein linkes Auge einbüßte, gelangte heute unter dem punkt der fahrlässigen Körperverlegung zur Prüfung britten Ferienkammer hiesigen Landgerichts I. Ang der Kaufmann Oswald Rudolph Karl Schmidt, da Hause Fehrbellinerstraße 28 mit dem Fabrilanten fammen ein Fabrikationsgeschäft von Metallwaare lich von Bierdrudapparaten, betreibt. Am Abendb vember pr. befand sich der Kaufmann Trautmann be demonstrirte er demselben einen neuen Bierbrudapp die Ansaugung des Luftventils zu bewirken, legte flagte seinen Finger auf einen fleinen Stupen

Fingerauflegen das Sicherheitsventil verfchloffen

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Da nun Dingen meh Freiheiten ge Rohr gehen, Fürst Bisma Ronfervatism Dies th Riberalismus

Glassplitter geriethen dem Kaufmann T. in das Infolge dessen mußte fich dieser nicht nur das Auge nehmen, sondern auch noch einer sehr schmerzhaften zur Entfernung der Glassplitter unterziehen. Nach achten des Profeffor Schweiger scheinen noch weiter Folgen nicht mehr zu befürchten sein. Der Angella die Explosion einer plöglichen Erschütterung refp. b mäßigen Wandungen des Glascylinders zu, wab vielfach find allein die Adjektiva  , die jest der Hige beigelegt die Explofton herbeigeführt wurde. Diese Folge werden: Es ist eine blödsinnige Hiße, eine riesige, ochfige, wahnsinnige, kannibalische, tropische, afrikanische, scheußliche, dämliche, jämmerliche Hize! Dann die appofitionellen Sub stantiva: eine Bomben, eine Riesen, eine Bären, eine Bullen Stammesbruder, der bei uns in Berlin   zu Gafte ist, macht seiner Bluth" durch den Ausruf Luft:" Jeffesmahria! Je dös a Sauhis!" Aber damit ist die Stala der, hip- Schreie" noch nicht erschöpft. Dem Einen ist es heiß zum Sterben, dem Andern zum Umfallen, zum Verrüdtwerden, zum Berfließen, zum Rasen, und dem burschikosen Urgermanen gar ist es heiß

der Angeklagte als Sachverständiger vor Augen füb Der Staatsanwalt beantragte 3 Monate Gefängn eine Affen, eine Siedes, eine Vich- Hize, und der bayerische theidiger eine Buße von 6000 M. Der Bertheidig

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geklagten plaidirte hingegen auf deffen Freisprechu felbe offenbar die Gefährlichkeit der Manipulation hat. Er sei ja mindestens ebenso gefährdet gewe mann. Der Gerichtshof trat der Auffassung bei und erkannte deshalb auf Freisprechung

Berantwortlicher Redacteur R. Gronheim in Berlin  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin   SW, Beuthstraße 2.

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