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üben, um zu verhindern, daß die Folgen des Ultramontanen Sieges allzu übermüthig ausgebeutet werden. So finden jetzt in allen größeren Städten Belgiens   Manifestationen gegen das neue Schulgefe statt. Die lepte war in Gent   an der fich mehr als 10 000 Bürger sollen betheiligt haben. Der Ge­meinderath erwartete dieselben im Festsaale des Stadthauses, wo der Präsident des Liberalen Vereins eine energische protests Adresse gegen den neuen Schulgesetz- Entwurf überreichte. Der Bürgermeister erwiderte, der Stadtrath werde mit Händen und Füßen gegen die Klosterschule fich wehren. Wenn es nur etwas nügt! Durch die tönenden Worte werden die Kleri­falen nicht eingeschüchtert werden.

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um Anstellung als Hausdiener. Das Grundstück hat der Igen, dem Eigenthümer wieder zustellen. Aus den Aussagen wieder in Arbeit Tretende verpachtet und seit mehreren Wochen wichst er seinem früheren Prinzipal wieder die Stiefel, faffirt Rechnungen ein und ist täglicher Gast an der Hausdiener­Frühstücksbörse, wo er feinen Kollegen erklärte: Der Teufel hole die ganze Erbschaft; ich bin glücklich, daß ich wieder Kassen­bote spielen tann!"

N. Die Karl Hagenbeck  'sche Singhalesen- Karawane traf heute Mittag 2 Uhr, von Dresden   fommend, auf dem Güterbahnhofe der Anhalter Bahn ein, Dieselbe wurde von dem mehr erwähnten Aridji Punchi Banda, Herrn Karl Hagen­dem mehr erwähnten Aridji Punchi Banda, Herrn Karl Hagen  beck, dem hiesigen Vertreter der anthropologischen Gesellschaft empfangen. Am Bahnhofe bemerkten wir u. A. auch den Löwenbändiger Daggesell, außerdem den berühmten Thiermaler Leutemann aus Leipzig  , sowie verschiedene Vertreter der Presse. Die Stadt und Ringbahn hatten eine Extralokomotive bereit gestellt und nachdem die Anwesenden eingestiegen, wurde der Train über Charlottenburg   Moabit   nach dem Hamburger Bahn hof transportirt, wo auf der Rampe für den Export- Viehhandel die Ausladung stattfand. Es war hochinteressant der Aus­ladung der 22 Elephanten, 12 Bebus 2c. beizuwohnen. Von hier aus bewegte sich die Karawane nach dem, Nassen Dreied", die Kornats bestiegen die Elephanten, andere Ceylon­Eingeborene führten die Zebus, und im bunten Durcheinander gelangten die 40 Männer, Frauen und Kinder in ihrem neuen Heim an, woselbst sie sich sofort einrichteten. Die

Von den russischen Nihilisten ist jest mehr denn je die Rede. Die Partei scheint durch die Entdeckung der War schauer Verschwörung durchaus nicht entmuthigt sondern ent­schloffen zu sein, durch neue an den verschiedensten Punkten des Reichs unternommene Attentate ihre Lebensfraft zu be weisen. So soll eine furchtbare Pulverexplosion in Rafan fein Wert des Zufalls sondern eine That der Nihilisten gewesen sein, welche bereits zwei Wochen vorher ge­droht hatten, daß sie die dortige Schießpulverfabrik und mehrere andere Gebäude in die Luft sprengen werden. Die Behörden beachteten die anonymen Drohungen nicht, bis am 14. d. die ganze Stadt durch eine schreckliche Detonation er­Schüttert wurde. Die Schießpulverfabrik und fünf andere ararische Gebäude flogen fast gleichzeitig in die Luft. Ueber hundert Menschen fanden dabei den Tod. Bis zum nächsten Lag zog man unter den Trümmern mehr als vierzig Leichen bervor. Unter dem Fenster des Kasaner   Polizeigebäudes fand man eine Dynamitbombe. Man befürchtet weitere Attentate zu Kasan  , und herrscht daher in der Stadt allgemeine Be­ftürzung.

Eine großartige Unterschlagung ist in Rußland   wieder einmal an's Tageslicht gekommen. Bei der Nikolai Bahn wurden Malversationen zum Nachtheile des Staatsintereffes in der Höhe von zehn Millionen Rubel entdeckt. Die Bahn ver­zeichnete den Transport von Soldaten und Kriegsmaterial höher, als den Thatsachen entsprad). Die bei dieser Bahn entdeckten Beruntreuungen haben hierdurch die Schadensumme von vierzig Millionen Rubel erreicht. Regierungs- Kommiffäre erscheinen an dem Unterschleife betheiligt. Jeder stiehlt in Rußland auf's befte!

Um die Stimmen der nordamerikanischen Arbeiter bei der Präsidentschaftswahl zu födern, scheuen natürlich alle Barteien feine Anstrengungen. Blaine, der sich so gerne als Beschüßer der amerikanischen   Arbeit" aufspielt, resp. die Remy. Tribune", hat sich indeß schon eine arge Blöße gegen über den Arbeitern gegeben. Die Eigenthümer des Blattes, Doran Mr. Whitalem Reid, Blaines Busenfreund und Rath geber, liegen schon seit Jahr und Tag mit der Schriftseger­Gewerkschaft im Streit, deren Forderungen sie nicht anerkennen wollen. Wie Blaines Anhänger diesen Streit beizulegen ge denken, ist noch nicht abzusehen. Wohl oder übel werden fie fich aber dazu entschließen müssen, die Noth zur Tugend zu

machern

Lokales.

3. Die Umrisse für das neue Reichstagsgebäude   am Königsplaß werden mit jedem Tage tenntlicher. Entsprechend dem monumentalen Bau erhält das Fundament eine Stärke,

die den nur langsamen Fortschritt in dem Aufbau erklärlich macht. Besonders vorgeschritten ist das Fundament an der Süd- und Dstseite, woselbst auch mit dem Bau begonnen wurde. Die Anwendung von Betonmauerungen hat sich an der zur Legung des Fundaments erforderlichen Tiefe auf seich einzelnen Stellen als nothwendig herausgestellt, weil man in ten Boden stieß, Das Baumaterial, wie Mörtel 2c., wird auf teinen Lowris befördert, die auf provisorisch angelegten Schie

nen laufen.

Das Asphaltpflaster in der Leipzigerstraße zeigt, obgleich jedes Jahr Renovirungsarbeiten an demselben vorge nommen worden sind, bereits wieder so zabreiche fehlerhafte Stellen, daß sich eine sofortige Ausbesserung als dringend noth­wendig herausgestellt hat. Die fehlerhaften Stellen find denn auch aufgerissen worden, um neu hergestellt zu werden. Damit der Wagenverkehr nicht gestört werde, wird jest bis zum Hart werden die renovirte Fläche mit Brettern belegt.

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Ausgesetzte Belohnung. Für die Angabe des

Aufenthalts resp. Ergreifung des Xilographen 6arl Gustav Jahrmargt, welcher bisher in der Elsafer ftraße 24 gewohnt hat, wird seitens der hiesigen Kriminalpoli gei laut heutiger Bekanntmachung an den Anschlagsäulen eine Belohnung von 300 Mt. gezahlt. S. soll seine Kunst auf un erlaubtem Gebiete angewendet haben.

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Das Garotterthum nimmt seit einiger Zeit in er Shredender Weise überhand. Noch ist nur furze Zeit seit dem Ueberfall der Herren v. d. Lanken und van Hell und den Exceffen in der Königstraße vergangen, da wird schon wieder ein ähnlicher Fall aus dem Norden Berlins   gemeldet, in wel gehender Herr, der Kistenfabrikant Herr Thomas jun. aus der heiligegeiftftraße, in der Nähe der Weißenburger Straße von einem Strolch ohne jede Veranlassung angegriffen und mit einem Meffer schwer verwundet worden ist. Da die ganze Gegend menschenleer war und der Hilferuf der Dame ungehört der sich mit Hilfe seiner Begleiterin mühsam bis zur elterlichen serballte, gelang es dem Raufbold zu entkommen. Herr T., Wohnung in der Fransedystraße schleppte, die das Ziel seines Weges war, dort aber in Folge des heftigen Blutverlustes ghnmächtig zusammenbrach, mußte sofort in ärztliche Be

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lebensgefährlich.

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Bagage, aus ethnographischen Gegenständen und Uten­filien der Singhalesen bestehend, wurde auf fünf dem Fuhrheren W. Gollnow gehörigen Rollwagen befördert. Gegen 5 Uhr langte die Karawane an. Während der Nacht werden die neuesten Zuzügler Berlins   ihre Wohnhäuser, Bangolo" genannt, aufstellen. Im Laufe des heutigen Freitag) Vormittags werden sie Berlin   besichtigen und den hiesigen Redaktionen ihre Aufwartung machen. Um 2 Uhr hiefigen Redaktionen ihre Aufwartung machen. Um 2 Uhr Nachmittags findet eine Vorstellung für das geladene Publikum statt und am Sonnabend Morgen, von früh 9 Uhr ab, werden fie fich öffentlich produziren.

a. Abgefaßte Diebin. In dem Flur zu dem Bade­Empfangszimmer der Badeanstalt der jüdischen Ge meinde in der Heidereuterstraße fiel dem Bademeister E. ein junges Mädchen auf, welches einen Korb mit Pflaumen nebst Maaß bei sich führte und ihm Pflaumen zum Kauf an bot. C. wies das Mädchen ab und begab sich eilig in das zur Zeit nicht besuchte Empfangszimmer, woselbst er sofort sah, daß die daselbst vorhandene Badewäsche fich in Unordnung befand. Er folgte sofort dem Mädchen und fand unter deren Schürze verborgen zwanzig Badehandtücher und ein Rolltuch. Die Diebin, eine unverehelichte Strimm, ist zur Haft gebracht worden. Ihren Pflaumenhandel scheint sie nur zu dem Zwecke betrieben zu haben, um leichter Gelegenheitsdiebstähle verüben zu können.

der Zeugen kam der Gerichtshof zu der Ueberzeugung, daß H. in der That die Absicht hatte, die Uhr zurückzugeben und nur durch die unternommene Parthie davon abgehalten worden fei. Deshalb wurde H. freigesprochen und die Kosten des Verfahrens der Staatskaffe zur Last gelegt.

R. Welche Noth die Stellenlosigkeit unter den Hand­lungsgehülfen erzeugt, ging aus einer Verhandlung des Schöffen gerichts gegen den Handlungskommis J. hervor, welcher unter der Anklage des Diebstahls die Anklagebant betreten mußte. Der selbe wohnte bei der unverehl. R. in Chambre garni und hatte derselben aus einem Kleiderspinde einen schwarzseidenen Baletot entwendet, welchen er dann bei einem Rückaufshändler versezte. Der Angeklagte ist geständig, bittet aber den Gerichte hof um eine milde Strafe, weil er trotz aller Mühe nicht im Stande gewesen sei irgend eine Stellung zu finden. Er habe den Paletot mit der Abficht versezt, denselben sofort wieder einzulösen, sobald er die nöthige Summe verdient hätte. In­zwischen sei er, weil er die Miethe nicht aufbringen fonnte, von seiner Wirthin auf die Straße gefeßt, dadurch sei es ihm nicht nur zur Unmöglichkeit geworden, den Paletot wieder ein­zulösen, sondern er sei auch dadurch noch tiefer ins Elend ge­rathen. Der Staatsanwalt nahm an, daß der Angeklagte durch die Noth zu dem Vergehen getrieben sei und beantragte eine Gefängnißstrafe von einer Woche. Der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten nach dem Antrage des Staatsanwaltes.

Ein Att aus der gegenwärtigen Lohnbewegung ges langte heute unter dem Gefichtspunkt der Verlegung des Vereinsgesezes zur Kognition der 97. Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts. Auf der Anklagebank hatten Blag genommen die Tischlergesellen Emil Bruno Paul, Rudolf Ferdinand Scherer, Johann Hermann Kollien, Karl Erich Hermann Keď und Franz Xaver Koenig. Die sämmtlichen Angeklagten find in der Roesener'schen Piano­fortefabrik in der Schönhauser Allee   beschäftigt. Als den Ar­beitern derselben am 3. April cr. eine Lohnreduktion in Aus­ficht gestellt worden, wurde von einem derselben ein Zettel in Birkulation gefegt, nach welchem behufs Besprechung der drohenden Lohnreduktion die Betheiligten im Linde'schen Restaurant, Schönhauser Allee   45, zusammenkommen wollten. Es hatten sich demgemäß fast sämmtliche Arbeiter der Fabrik in dem bezeichneten Lokal eingefunden, wo fie im geöffneten Saale Plaz nahmen. Da durch das Durch­einanderreden der Lärm ein zu großer wurde, forder­ten die Anwesenden ihren Kollegen Paul auf, doch die Ordnung ein Bischen aufrecht zu erhalten, zu welchem Zweck derselbe die Kollegen, welche sprechen wollten, aufforderte, aufzustehen. aufzustehen. In diesem Moment famen einige Polizeibeamte herzu, welche, da die Versammlung nicht angemeldet war, die­felbe auflösten. In weiterer Folge wurden Paul als Leiter dieser von einem Unbekannten einberufenen Versammlung, in welcher öffentliche Angelegenheiten erörtert wurden, die übrigen Angeklagten als Redner durch polizeiliches Strafmandat in eine Strafe von je 15 Mark ev. je drei Tagen Haft genommen. Hiergegen erhoben fie Widerspruch, auf dem hin die Sache zur gerichtlichen Verhandlung gelangte. Amtsanwalt Dr. Lenheur beantragte Aufrechterhaltung des Polizeimandats, während Rechtsanwalt Ladewig als Vertheidiger ausführte, daß keines der Erfordernisse des Vereinsgefeßes vorliege; es habe nämlich weder eine Versammlung stattgefunden, noch feien bei der zwanglosen Zusammenkunft öffentliche Angelegen­heiten erörtert worden, als welche die Verhältnisse einer Ar­beitsstätte nicht angesehen werden konnten. Der Gerichtshof trat dieser Auffassung bei und sprach deshalb die Angeklag­ten frei.

N. Vom Verfolgungswahn befallen. Die Frau des Kupferschmieds   8., Wittelstraße 52 wohnhaft, trug schon seit einiger Zeit Spuren von Trübfinn an sich. Seit Kurzem bil­dete fte fich ein, wegen eines Diebstahls, der in dem Hause vor längerer Zeit ausgeführt worden war, polizeilich verfolgt zu werden. Die bedauernswerthe Frau mußte gestern zur Explo­rirung ihres Geisteszustand nach der Neuen Charité überführt

werden.

Selbstmordversuch wegen eines Stückes Seife! Eine Frau gab am Dienstag ihrem Dienstmädchen mehrere Stücke Seife zur Wäsche, von denen das Mädchen ein fleines Stück für sich behielt und es in ihrem Spinde verwahrte. Als sie mit der Wäsche fertig war, fragte ihre Dienstherrin, welche zu fällig das entwendete Stüd Seife gefunden hatte, ob sie alle

Seife verbraucht hätte, was das Dienstmädchen bejahte. Noch­mals befragt, gab sie wieder eine bejahende Antwort und als fie selbst das dritte Mal bei ihrem Leugnen blieb, da zeigte ihr die Frau die übriggebliebene Seife und machte ihr über ihr Verhalten Vorwürfe. Das Dienstmädchen nahm sich die selben so zu erzen, daß sie den Entschluß faßte, ihrem Leben gewaltsam ein Ende zu machen, zu welchem 3wed fie unbe obachtet gegen Abend die Wohnung der Herrschaft verließ und fich nach der Ringbahn begab, wo sie sich zwischen Schöneberg und Friedenau   auf die Schienen legte, um sich von einem Eisenbahnzuge tödten zu laffen. Obwohl nun aber dieser Wunsch der Unglücklichen nicht in Erfüllung gegangen ist, so wurde ihr doch von dem vorüberfahrenden Eisenbahnzuge ein Arm abgerissen und sie an einem Bein so schwer verlegt, daß dasselbe noch am Abend in der Charité, wohin fie gebracht worden war, amputirt werden mußte. Begreiflicherweise ist die Aufregung über diesen Fall in den betheiligten Kreisen sehr groß und wird Alles aufgeboten, um das Leben der so schreck lich Verstümmelten zu erhalten, doch ist ihr Aufkommen zweifelhaft.

a Tie Leiche eines ueugeborenen Knaben, eingehüllt in einen mit dem roth- eingestickten Buchstaben P" versehenen Lappen ist gestern hinter dem Grundstück Schloßfreiheit Nr. 6 aus der Spree   herausgeholt worden. Die Mutter des Kindes ist bisher nicht ermittelt.

Gerichts- Zeitung.

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g. Eine Diebes- und Hehler- Bande aus 8 Köpfen bestehend, beschäftigte gestern die 4. Ferienftraflammer des Landgerichts I   in längerer Verhandlung. Sämmtliche Ange­der Aelteste flagte befinden sich noch im jugendlichen Alter zählt 25 Jahre find aber mit Ausnahme von zweien sämmtlich wegen Eigenthumsvergehen vorbestraft, einige be­reits mit Buchthaus. Der gefährlichste der Bande ist der Ar­beiter" Adolf Bimmermann, in Verbrecherkreisen unter dem an muthigen Namen der Währwolf" bekannt, die Angeklagten Maler" Wilhelm Baschke, der ,, Arbeiter" Friedrich Werner stehen dem Erstgenannten würdig zur Seite, während die übrigen fünf Angeklagten, die sogenannten Arbeiter Karl Göße, Alfred Schumann, Edmund Paul, Ewald Stange und Otto Baul noch nicht auf der Bahn des Verbrechens soweit vorge schritten find, wie die ersten dret Angeklagten, welche des wiederholten schweren Einbruchs beschuldigt waren den genannten fünf Mitangeklagten Beihülfe rend dazu und Hehlerei zur Last gelegt wurden. Als der Kleine Frankfurterstr. 16 wohnhafte Grünframhändler am Vormittage des 22. April cr. vom Markte nach Hause kam, fand er feine auf dem Hofe belegene Parterrewohnung erbrochen vor. Diebe hatten derselben einen Besuch abgestattet und an Werthgegen­ständen mit sich genommen, soviel fte, ohne Aufsehen zu erregen, fortschleppen fonnten. Kurz vorher waren auch bei dem Schläch termeister Grabert, Elsasserstraße, sowie bei dem in der Großen Frankfurterstraße wohnhaften Fabrikanten Löwenthal Einbrüche ausgeführt worden und war die Kriminalpolizei nach dem obs jektiven Befund überzeugt, daß hier dieselben Personen ihre verbrecherische Thätigkeit entwickelt hatten. Dem Kriminal­schußmann Eckert gelang es auch, die ganze Gesellschaft in einer Kaffeeklappe, Kl. Frankfurterstr. Dingfest zu machen, und wenn die Haupträdelsführer sich auch rundweg auf's Leugnen legten, so zogen es einige der Verhafteten doch vor, ein offenes Geständ niß abzulegen. Im gestrigen Termine wurde der Angeklagte Bimmermann am schwersten belastet und traf diesen eine Bucht­hausstrafe von fünf Jahren, Raschke wurde zu drei Jahren und Werner zu 15 Monaten Buchthaus verurtheilt. Die übrigen Angeklagten wurden mit Gefängnißstrafen von 6 bis 12 Monaten belegt. Bei dem Rücktransport der Gefangenen nach ihren Bellen entspann sich auf dem Korridor des Gerichts­gebäudes eine turbulente Szene, in lauter Weise machten fie ihrem Unmuth über das ihnen zudiktirte Strafmaß Luft, einige fingen auch an, fich den Beamten thätlich zu widersezen, doch gelang es dem energischen thatkräftigen Eingreifen der Lesteren, Die Meuterei im Reime zu ersticken.

R Wie leicht Jemand auf die Anklagebant fommen fann, das bewies wiederum eine Verhandlung vor der 89. Abtheilung des Schöffengerichts gegen den Schriftfeßer H. wegen Unterschlagung.. war am 15. Juni mit einigen Freunden, dem Schriftseter R. und dem Schuhmacher S. in einem Lofale in der Lothringerstraße zusammen gewesen, wo fie dem edlen Gerftenfafte alle Ehre anthaten, so daß der Lep­tere, Schuhmacher S. per Droschke nach Hause befördert wer­den mußte. H. befand es für gut, dem S. die Uhr abzuneh men, weil er der Ansicht war, daß dieselbe dem vollständig Berauschten leicht abhanden kommen fönne; er begleitete ihn in der Droschke bis vor das Haus, in welchem S. wohnte und begab fich dann, weil er ebenfalls ziemlich angetrunken war, nach Hause. Einige Nachbarn trugen den vollständig berauschten S. die Treppen hinauf in seine Wohnung und hier gewahrte dessen Vater, daß seinem Sohne Uhr und Kette fehlten. Da der S. am nächsten Morgen über den Verbleib von Uhr und Kette feine Auskunft geben konnte, so wandte sich der Vater an die Po­lizei, welche auch bald ermittelte, daß die Schriftseter H. und R. mit dem jungen S. am Abend zuvor gefneipt hatten. Der Vater des S. beyab fich fofort nach der Wohnung des H. und erhielt auf Befragen von dessen Echwester die Auskunft, daß ihr Bruder Uhr und Kette an fich genommen, derselbe habe fich aber in aller Frühe auf eine Landparthie begeben. Während der Landparthie nun hatte H. seinem Kollegen R. die Uhr übergeben, jedoch mit der Bemerkung, daß fie nicht sein Eigenthum sei und er die Absicht habe, dieselbe morgen dem Eigenthümer wieder zurüdgegeben, woran er heute durch die Frühparthie gehindert gewesen sei. R. behielt im Laufe des Tages die Uhr und als am späten Abend die Heim­fahrt beendigt war und die Theilnehmer fich einzeln nach Hause begaben, vergaß R. dem S. die Uhr zurückzugeben. Am nächsten Morgen wurde H. zur Polizei fiftirt, wo er den Sach­verhalt in der geschilderten Weise aufklärte. Die Polizei ließ die Uhr von den R. bolen und stellte dieselbe dem rechtmäßi­gen Eigenthümer wieder zu. Gegen H. wurde aber die Unter suchung wegen Unterschlagung eingeleitet. Der im gestrigen Termin als Zeuge pernommene Vater des S. war jedoch der Ansicht, daß dem H. die Absicht, die Uhr für sich zu behalten, wohl nicht zuzutrauen sei, er glaube, daß wenn. nicht auf der Landvarthie gewesen wäre, derselbe die Uhr schon am nächsten Morgen abgeliefert hätte. Der ebenfalls als Beuge vernommene. beeidete, daß H. zu ihm auf der Landparthie geäußert habe, die Uhr sei nicht sein Eigenthum und er werde dieselbe nach Beendigung der Parthie, resp. am nächsten Mor

Schlimmer kam der

bandlung gegeben werden. Rachealt vorliegen fönnte, muß, wie der Berl. Börs.-C." schreibt, als ausgeschlossen betrachtet werden, denn weder Herr L., noch seine Begleiterin entfinnen fich, den Strolch jemals Dorher gefehen zu haben. Der Erzeß muß daher, wie die erst erwähnten, lediglich auf die rohe Luft an Gewaltthaten einer gewiffen gemeingefährlichen Menschenklaffe zurückgeführt werden. Femerhin werden noch folgende Messeraffairen gemeldet: In Der vergangenen Nacht wurden in der 1. Sanitätswache in der Brüderstraße zwei Personen die nachgesuchte Hilfe geleistet, welche mit Meffeistichen traftirt worden waren. Der eine Berwundete ist der in der Langestraße wohnhafte Schläch tergeselle Frig 2., welcher mit mehreren seiner Kollegen einen Streit hatte, der bald in Thätlichkeiten überging. Hierbei er griff einer der Betheiligten ein Messer und versezte dem L. zwei Stiche an der Stirn, einen Stich in die linke Backe und endlich einen Stich in die rechte Hand. in der Klosterstraße wohnende Mufiker G. davon. G. befand flch auf dem Nachhausewege und muß in etwas animirter Stimmung abfichtslos einen fräftigen Mann angerempelt haben. Dieser stürzte sich auf G., warf ihn zur Erde und brachte ihm mit einem Meffer sechs Stiche in den Kopf bei. bote machte, wie die Berl. 3." erzählt, im vergangenen Jahre Ein Gewohnheitsmensch. Ein Hausdiener und Kaffen­unerwartet eine reiche Erbschaft, nachdem er bereits über zwanzig Jahre bei bescheidenem Gehalt seine Stellung in einem Geschäftshause der Kommandantenstraße bekleidet hatte. Mit jenem unerwarteten Erbe war ihm gleichzeitig die Verpflichtung auferlegt, ein Häuschen mit datanstoßender Gärtnerei in einem Borort Berlins   zu übernehmen. Er nahm demzufolge von feinem Brinzipal, der ihn nur ungern scheiden sah, seine Ent laffung, aber die Trennung von der altgewohnten Stelle in Der Sommandantenstraße behagte ihm ebensowenig, wie die ge erbten Glüdsgüter, denn faum daß er ein halbes Jahr den Berrn und wohlhabenden Mann gespielt, fam er vor Kurzem wieder als Bittsteller zu seinem früheren Herrn und bat

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-t. Eine äußerst lebhafte Agitation herrscht gegen­wärtig unter den Cigarren- und Tabatsarbeitern Berlins   be hufs Maffenaustritt aus der alten Gewerks- Krankenkasse und Uebertritt zur Zentral- Kranken- und Sterbekaffe der Tabalarbei­ter Deutschlands  ( E. H. mit dem Sit in Hamburg  ) und fand zu diesem Zwecke am Mittwoch Abend in Bözom's Brauerei vor dem Prenzlauer Thore wiederum eine zahlreich besuchte Versammlung statt, in welcher Herr Benner die Statuten der Bentraltrantentaffe veröffentlichte und erläuterte. Nachdem schon vor 3 Wochen im Universum" eine gleiche Versammlung dem Wunsche Ausdruck gegeben, baldmöglichst eine Filiale in Ber  lin zu errichten, wurde auch hier wieder der Sentral Kaffe allseitige Sympathie entgegengebracht. Die einzige Klippe, welche fich dieser Strömung entgegenstellt, ist, daß ein bedingungs loser Uebertritt aus der alten in die Bentraltasse nicht statthaft ist. Hier kommt jedoch ein anderer Moment wesentlich zu Sülfe, der Umstand nämlich, daß sich neben der alten hierorts bereits eine neue( freie Hilfs-) Kaffe gebildet hat und zeigte Herr Klemmer ziemlich deutlich den Weg, auf welchem die scheinbare klippe zu umgehen und das ersehnte Biel zu er reichen sei, nämlich Massenübertritt aus der alten" zur ,, neuen" Kaffe und sodann Anschluß in corpore an die Zentral­Kaffe. Daß man in der neuen Kasse diesem Pro­