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Jacob

u baben.

Beilage

Nr. 119.

Beilage zum Berliner   Volksblatt.

2003

Die wahren Stiefkinder des Staates.")

Freitag, den 22. August 1884.

Jatun fir isd

noch die Vergolder. Diese verdienen nach der genauen Stati­stit des Magistrats im Durchschnitt nur 15,50 Mt. wöchentlich. So stehen die Verhältnisse in Berlin  , nicht ebenso in jeder mittleren und größeren Stadt". Dort sinft der Lohn z. B. der Vergolder auf 10 ja 8 Mt. herab, ebenso find natürlich auch die Lohnfäße der übrigen Gewerke niedriger. Diese Be­rechnung flingt schon etwas anders! Doch sehen wir weiter.

Das Blatt geht nun zu den ,, Abzügen" über, die von dem Gehalte der Postassistenten zu machen find, wonach dasselbe in Wirklichkeit nicht 1500, sondern 1200 Mt. betragen soll. Es argumentirt so: In den meisten Fällen genügt der Woh­nungszuschuß nicht," der Beamte muß im Durchschnitt noch 90 M. von dem Gehalt zulegen. Das ist also ein Posten, der von dem Gehalt gestrichen werden muß." Uns ist diese Berechnungsart neu! Nach unserer Einsicht verhält es sich vielmehr so: Das Gehalt beträgt nicht 1500 M., sondern 1500 M. einem Wohnungszuschuß, mag dieser so hoch sein, wie er

Das Berl. Tabl." ist aus seiner Rolle, die Interessen des Kapitals zu vertheidigen, herausgetreten, es hat den Boden, auf dem es so manchen Sieg errungen, verlaffen und sich groß müthig zum Vertheidiger einer anderen Klasse als der seiner Leib und Magenfreunde aufgeworfen. Es hat seine schügen den Arme über die Stieffinder des Staates" ge breitet. Wer find aber in den Augen des Berl. Tgbl." Diese Stieffinder"? Es fönnte manchen wundern, daß das Blatt nicht eben in den Kapitalisten diese Stiefkinder erblickt! Zuzu trauen wäre ihm auch dies! Doch nein, die Deutsch- Freifinni­gen, die durch die legte Reichstagsfeffion bei ihren Wählern in Mißkredit gekommen sind, haben es nöthig, neue Freunde zu werben. Wie früher, so suchen dieselben auch jetzt noch dem Arbeiter weiß zu machen, daß fie seine wahren Vertreter seien, daß sein Intereffe mit dem des Kapitals völlig im Einklang stände; jedoch das zieht nicht mehr so recht, fie müssen sich nach neuem Sullurs für die Wahlen umsehen. Da fällt nun ihr Auge auf eine Gesellschaftsklasse, die ste fich zum Opfer ihrer Großmuth ausersehen, es find das die Beamten und flugs Boftaffiftenten. Damit diese geneigt feien, fich helfen zu laffen, wird ihnen vorerst flar bewiesen, wie erbärmlich fie doch baran wären, wie gerade ihr Stand vor allen vernachlässigt würde; furz, es wird ihnen, wenn sie es selbst noch nicht wiffen sollten, überzeugend nachgewiesen, daß sie die Stief­linder des Staates find. Nun, wenn das B. Tabl." fagt, werden auch sie wohl nicht mehr zögern es zu glauben. Bir aber wollen uns troßdem erlauben, die Sache erst etwas näher zu untersuchen.

"

Vor Allem müffen wir bier konstatiren, daß es uns gar­nicht einfällt, die Lage der Postaffistenten für eine glänzende zu halten, daß wir im Gegentheil ein Streben derselben nach Beferung ihrer Lage für völlig gerechtfertigt ansehen. Wir würden es dem Berl. Tabl." daher auch garnicht verargen, wenn es fich begnügte, auf die schlechte Lage hinzuweisen und qugenmerk auf den Bauperismus im ganzen Staate zu richten hat, so braucht man darum noch nicht die bedrängte Lage auch der Kleinsten Gesellschaftsklasse aus den Augen zu lassen. Wenn aber das Berl. Tgbl." fich nicht entblödet, die Post gegenüberzustellen und die Lage der ersteren als unter der Des ganzen Gefellenstandes stehend zu schildern, so fann eine folche Darstellung, die den thatsächlichen Verhältnissen in's Ge ficht schlägt fein schönes Licht auf die Absicht des Blattes werfen; denn mag dasselbe auch, das geben wir gern zu, mit einer gehörigen Bortion Unwiffenheit ausgerüstet sein, hierin tonnen wir nur absichtliche Unwissenheit erkennen! Berfolgen wir nun den Gang der Abhandlung in dem gebalt der Boftaffiftenten beträgt 1500 M., während ein fleißiger und geschickter Geselle in jeder mittleren und größeren Stadt täglich 3-4 m. verdient, somit, wenn wir das Mittel diefer Lohnfäge annehmen 3,50 X 300 Arbeitstagen 1030 M.

jährlich."

=

So? Woher hat denn das Blatt die Lohnfäße?

-

wenn

will, ausreichen oder nicht. Oder wollte das B. T.", gar fein Wohnungszuschuß gezahlt würde, die ganze Miethe vom Gehalte abziehen und sagen, das Gehalt ist jetzt nur noch so und so groß? Das Gehalt ist doch dazu da, alle Be

dürfnisse zu befriedigen, also auch das Wohnungsbedürfniß. Und wenn nun für Wohnung ein Zuschuß gezahlt wird, so heißt das eben nichts anderes, als eine Vergrößerung des Ge haltes. Freilich das Blatt hält sich an den Namen: Woh nungszuschuß" zur Bestreitung der Miethe, Gehalt" für die übrigen Bedürfnisse: reicht der erstere nicht hin, so wird das legtete geichmälert. Gut, ſehr gut! aber hier handelt es sich nicht darum, das Gehalt"( im engeren Sinne), mit dem Lohne  "

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zu vergleichen, sondern Einkommen mit Einkommen!! Das ist aber so ganz die Beweisführung des B. T.", die nur darauf berechnet ist, den wahren Sachverhalt zu vertuschen! Was kann man sich überhaupt viel Gutes von den nun fol­genden Erörterungen über Abzüge" versprechen, wenn in Diesem Kapitel der Abzüge von dem Wohnungszuschuß ausgegangen wird? Dem Berl. Tgbl." ist wahrscheinlich selber nicht ganz wohl bei seiner Behandlung der Wohnungs­frage, es wendet sich daher gegen den etwaigen Einwurf: der Gefelle muß auch Miethe zahlen," und zwar in folgender brillanter Weise. Es meint, erstens könne der Geselle sich be­deutend billiger einrichten!" Unser Verstand reicht nicht aus, das ganz einzusehen, wir haben noch die vielleicht naive

Ansicht, die Wohnung habe sauber, luftig, kurz gesund zu sein,

und zwar sowohl die des Postassistenten als die des Gesellen, ja für legteren vielleicht noch nothwendiger, da derselbe den gan­zen Tag über Ziegelstaub und Holztheilchen geschluckt hat, Nun, unsere Gegner find vielleicht der Meinung, daß diese Erfordernisse nur für den Bostassistenten zuträfen, daß außer­dem für diesen die Wohnung nicht hoch oder entlegen sein darf, daß der Geselle aber sehr wohl im Hinterhaus 4 Treppen

not end

1. Jahrgang.

leben müffen. Was heißt, standesgemäß?" Welchen Stand bekleiden die Postassistenten vor den Gesellen? Sind diese nicht etwa ebenso Arbeiter wie jene? beide nicht Arbeiter, die sich mit Mühe ihr Brod verdienen müssen? Und wenn das Berl. Tagebl." meint, der Beamte müffe ein äußeres Dekorum" wahren, so sagen wir, saubere Wäsche und Kleidung sind für die Gesundheit des Gesellen ebenso nothwendig, ja noth wendiger als dem Beamten für sein Detorum! Das ,, Berl. Tagebl." ist es, das den Arbeiter vom Arbeiter zu- trennen sucht, dem einem vorredet, daß er einen höheren Stand bekleidet, von dem aus er auf den anderen als einen Baria herabsehen kann! Die Lage des Postassistenten ist nicht ftan­desgemäß, während die des Gesellen wahrscheinlich seinem Stande völlig entspricht! D, das divide et impera!" diese Kapitalistenpolitit leuchtet überall hindurch!

Wir müssen uns jetzt etwas fürzer faffen, sonst kommen wir niemals durch den ganzen Wulst von Unwissenheit hindurch. Daher nur eine kleine Blüthenlese. Unser Gegner jammert schrecklich darüber, daß seine Schüßlinge für die Defekte der Behörde gegenüber einstehen müssen; hätte der Herr seine Nase etwas tiefer in die Gesellenverhältnisse gesteckt, so hätte er gefunden, daß diese bei jedem mißlungenen Arbeitsstück dem Arbeitgeber ge­genüber in derselben Lage find. Doch wahrscheinlich hielt er das für zu neugierig. Rührend ist ferner der Ton sowie die Unwiffenheit des Herrn, mit denen er die 4 Jahre schildert, welche ein Post­affistent, che er in diese Stellung gelangte, als Postgehilfe hatte durchmachen müssen. Bei täglich 2 bis 2,50 M. Einkommen hatten Eltern und mitleidige Verwandte beispringen müssen, damit der unglückliche Postgehilfe fein Dasein fristete. Doch das vergißt er, resp. weiß er nicht, daß der glüdliche Ge selle 4 Jahre der angestrengtesten Arbeit von früh bis spät hinter sich hat, in denen er nicht einen Pfennig ver­diente, und in denen Eltern und Verwandte, welchen eben so wenig das Mitleid fehlte, nicht die Mittel hatten, thn reichlich zu unterstützen!!! Hier scheint uns die Unwissenheit ihren

Höhepunkt erreicht zu haben; fie hat Dimensionen angenom­muß uns daher gestatten, einen Augenblick in Bewunderung men, denen eine gewisse Erhabenheit nicht fehlt. Der Herr still zu stehen. So, nun weiter. Doch nein, nach solchen Bergen von Unwissenheit wollen wir auf eine Untersuchung weiterer Punkte verzichten, fie fönnte uns den empfan­genen Eindruck nur abschwächen. Wir schenken Ihnen daher Das Uebrige, wir schenken es Ihnen, wenn Sie nicht wissen, daß der Postassistent neben der, wenn auch schwachen Aussicht, Oberpostassistent mit 2400 Mt. zu werden, die sichere auf eine Pension im Alter hat. Wir schenken Ihnen die Beantwortung der Frage: Wer versorgt den.arbeitsunfähigen Gefellen? Sie könnten uns mit Recht entgegnen: Der stirbt ja doch, che er in das Alter fommt, wo er pensionsberechtigt wird."

wisten ist, au fost elibusterben Arbeit, wir sehen ein, es geschieht durch seine zu gute Lage,

tönnte. Doch genug davon, der zweite Punkt, wodurch der Einwand zurückgewiesen werden soll, ist noch besser. Der Schreiber jenes Artikels hat die faum glaubliche Unverfroren­heit den Gesellen zuzumuthen ,, nach Feierabend oder am Sonn­tage fich ihre Miethe zu verdienen," den Gesellen nach harter, aufreibender 11-12 stündiger Arbeit zuzumuthen, weiter auf den Ruin ihres Körpers hin zu arbeiten!! Wir aber be­merken dem Verehrten: Laßt doch die Postassistenten die Nacht hindurch arbeiten, bis sie sich Augen und Gesundheit ruiniren, dann werden fie vielleicht genug verdienen, um standes: gemäß" leben zu fönnen! alt! sagt der Verehrte, der Staat verbietet ihnen sich einen Nebenverdienst zu verschaffen."

Die Gesellen würden ihm sehr dankbar sein, wenn es ihnen ein Jahresgehalt von 1050 M. verschaffte. Das Blatt hat wohl gar nichts von einem hiesigen Tischlerstrike gehört, der ausbrach, weil man den Gesellen nicht einmal achtzehn Mt. die Woche Diefen beiden operirt das Blatt wohl täglich 4 Mt., felbst gewähren wollte. Ferner verdienen die Maurergesellen mit darliber, aber hier darf man nicht vergessen, daß die Arbeit nur 7 felten 8 Donate dauert, was selbst bei einer Annahme Nun, so sagen wir, wenn der Staat es dem einem verbietet, Don 5 M. erst 875-1000 lt. Jahreseinkommen wäre! Hierzu

Wir veröffentlichen den nachstehenden Artikel, der nicht 3u fpät lommt, wenn er fich auch mit einer Abhandlung be

-

balb, weil fast täglich Buschriften von Arbeitern an uns gelan- sie zurückgewiesen werden! gen, die über die Art und Weise, mit welcher das ,, Berl. Tgbl."

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so verbietet es dem andern die Natur, die Rücksicht auf seine Gesundheit! die Deutsch   Freifinnigen aber, deren Blatt mit einer Jmpertinenz sonder Gleichen es wagt den Gesellen solche Zumuthungen zu machen, die sollen es nicht versuchen, sich mit ihrer Arbeiterfreundlichkeit zu brüsten, mit hohngelächter sollen Ja standesgemäß", das ist das Wort, das manches sein, darum können dieselben, wiewohl trop aller Abzüge ihr Gehalt immer noch 1200 Mart beträgt, nicht so gut auskommen, wie der Geselle, weil sie standesgemäß

"

ihre Intereffen zu behandeln für gut findet, gerechte Klage Räthsel löst, darum muß die Wohnung des Postassistenten theurer

führen. Wir versprechen übrigens dem Berl. Egbl." in näch fter Zeit uns noch weiter mit seinen Leistungen in national

ötonomischen Leitartikeln zu befassen.

"

D. Red.

Die Verbannung nach Sibirien  . Bon Fürst Krapotkin. Uebersegt von Ad. Hepner. Kolund( Frankf. 3tg.")

( Schluß.)

Schickung aus den milderen Gegenden Transbaikaliens nach den Tundras  " innerhalb des Polarkreises.

Wie bitter nun auch das Schickjal der Hartarbeitsge­fangenen ist, ebenso hart gestraft find gleichzeitig diejenigen Feinde der Regierung, welche dieselbe weder durch ad hoc ernannte ausgesuchte Gerichte, noch durch geheimes Verfahren zu einer Verurtheilung bringen konnte, und welche daher auf administrativem Wege" nach mehr oder weniger ent­auch nur den Schein eines Prozesses, sondern auf bloßen Be Jahr werden einige 500-600 junge Männer und Frauen unter dem Verdacht revolutionärer Agitation verhaftet. Die

von den oberen wie unteren Beamten mit Füßen getreten. fernten Provinzen verschickt wurden, ohne Gerichtsurtheil, ohne wurden, nachdem sie die gefeßliche Probezeit im Gefängniß fehl des allmächtigen Chefs der dritten Abtheilung". Jedes abgefeffen, freigelaffen und in Kara angesiedelt. Aber 1861

wurden fie ohne allen Grund infolge einer Petersburger

Indem das Gefeß so migachtet wurde, verloren die Gefangenen je nach der Anzahl der Verhafteten und der Wichtigkeit der alle Hoffnung auf eine schließliche Besserung ihres Schicksals Sache. Ein Zehntel, wird dem Prozeß überwiesen. Der Rest,

und zwei davon nahmen sich das Leben. Ihnen folgte Us Denstig, der feit 1867 unter der harten Arbeit schrecklich litt und beffen Charakter durch diese Leiden nicht gebrochen werden fonnte. Wenn die politischen Verurtheilten in Kara gemeine Räuber wären, dann würden sie noch die hoffnung haben, daß fie, nach Verbüßung ihrer 7, 10, 12 Jahre harter Arbeit

Die neun Zehntel. also Alle, gegen die feine Anklage erhoben werden kann, und die nur von den Spionen als gefährlich" geschildert werden, die nur wegen ihrer Intelligenz, Energie und radikalen Ansichten im Verdacht stehen, gefährlich werden zu können, und besonders diejenigen, die im Gefängniß einen Geist der Unehrerbietigkeit" gezeigt haben, werden nach irgend einem entfernten Fled zwischen den Halbinseln Kola   und Kam

und nach Süd- Sibirien verschickt würden, um den Bestimmun schatta erilirt. Der offene und freie Despotismus Nikolaus I.  gen des Strafgefeßes gemäß Ansiedler zu werden. Aber für Die politischen Verbrecher eristirt kein Gesez. Tschernyschewsky, bequemen, daher war die administrative Verbannung 3. 8. des Der Ueberseger von J. St. Mill's National- Dekonomie, hatte

endet; wenn er Vater und Mutter ermordet und ein Haus mit einem Dugend Kinder eingeäschert hätte, würde er nun in irgend einem Dorfe von Irkutsk   angeftedelt sein; aber er bat wirthschaftliche Zeitungen geschrieben, dieselben unter Genehmigung der Censur herausgegeben, die Regierung

tutionellen Bartei in Rußland  ,

fonnte sich nicht zu solchen heuchlerischen Verfolgungsmitteln

eisernen Despoten" selten. Aber seit 1862, der Regierung Alexander II.  , ist dieses System so ungeheuer gewachsen, daß man jezt von der norwegischen Grenze bis zur Seeküste von Ofhost, zwischen dem 50. Breitengrade keinen Weiler, keinen Marktflecken findet, in dem nicht 5-20,, administrativ Erilirte" find. Im Januar 1881 z. B. gab es deren 29 in Binega, einem Weiler mit nur 750 Einwohnern: 55 in Mezen, 11 in

betrachtet ihn als einen möglichen Leiter der konsti Kola, 47 in Kholmogony( einem Dorf mit 90 Häusern), 160

und so ward er in dem

300 Meiler von Valutst, begraben. Und zwar ward er da für immer begraben, isolirt von der Außenwelt und von zwei Benbarmen, die bei ihm im Haufe wohnten, streng bewacht,

in Baraist, 19 in Jeniseist u. f. w.

Die Ursachen des Erils waren immer dieselben. Studenten und Studentinnen im Verdacht revolutionärer Ideen, Schrift­steller, denen man wegen ihrer Schreibart direkt nichts anhaben fonnte, die aber mit einem gefährlichen Geist" begabt waren; Arbeiter, die ,, gegen die Beamten" gesprochen haben; Personen,

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Resolutionen des legten internationalen Schriftsteller- Kongresses die gegen einen Gouverneur oder Jspravnik nicht demüthig tonnten ibn aus den Händen einer argwöhnischen Regierung genug waren, retten.( Zichernyschewsky befindet sich seit dem vorigen Jahre in strachan, wo ihn ein Mitarbeiter der Daily News" be fuchte. Vgl. Nr. 359 Morgenblatt der Frankf. 8tg." Red.) Der Tag, an dem die Politischen  " Boselentsy" werden, ift

solche Leute wurden jedes Jahr zu Hunderten erilirt, um die Weiler der entfernteren Provinzen zu bevölkern. Gegen radikale Personen, die gefährlicher Tendenzen verdächtig waren, genügte die geringste Denunziation und der thörichteste Verdacht, um als Erilirungsgrund auszureichen. Wenn Mädchen

für fie fein Tag der Befreiung, sondern nur der Tag der Ver-( wie Frl. Bardine, Soubbotine, Lubatowich und so viele An­

oder nein, es ist so für ihn standesgemäß".

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Doch halt! Eins fönnen wir dem B. T." nicht schenken, das ist der Schluß, in dem es sich auf köstliche Weise in seiner ganzen Glorie entpuppt. Hier steht das Eielsohr bedenklich unter der Löwenhaut hervor. Kam uns doch schon am Anfang die warme Theilnahme des B. T." etwas wunderbar vor und stellten wir Vermuthungen an, jezt finden wir diese auf das Glänzendste bestätigt. Also warum diese Fürsorge? Antwort: Damit die Bostassistenten deutsch  - freifinnig wählen sollen. Jezt ist es uns auch klar, nicht um die Herren Poſtaſſiſtenten ist es dem B. T." zu thun, nein, die ganze Beamtenwelt soll in den Deutsch- Freifinnigen ihre einzigen Helfer sehen.

Wahrlich, auch wir wollen nicht, daß das Beamtenprole tariat fich mehre, ebensowenig wie das Offiziers- und Gelehrten­proletariat, ebensowenig wie dessen Gegentheil das unwissende Beitungsproletariat, denn wir wollen überhaupt kein Proletariat! Wir sind es, die mit allen Kräften bemüht find, das Bestehen des Proletariats überhaupt zu beseitigen. Wir wollen daher auch den Hebel an der rechten Stelle an­legen, wir wollen dahin wirken, daß die Existenz der Menschen gebeffert werde, welche einer Besserung am meisten bedürfen, das find die Lohn Arbeiter, die wahren Stieftinder des Staates. A. K.

dere) zu 6 und 8 Jahren harter Arbeit verurtheilt wurden, wegen Aushändigung eines sozialistischen   Pamphlets, an einen Arbeiter, wenn Andere, wie das 14jährige Frl. Gonkovskaja, zum Eril als Boselentsy" verurtheilt wurde, weil sie in die Menge hineingerufen: Es ist eine Schande, Leute um Nichts zum Tode zu verurtheilen"; wenn die Gerichte so leicht mit bar­ter Arbeit und Verbannung" umspringen, so ist es offenbar, daß vom administrativen Erile" erst die betroffen werden, gegen die fich auch nicht eine Spur von Anklage auffinden läßt.

Einer der charakteristischsten Fälle, die 1881 zu Hunderten bekannt wurden, ist folgender: 1872 gab der Adel von Kursk dem Gouverneur der Proving ein Diner. Ein Großgrund­befizer, Herr Annenkoff, war mit dem Toast auf dem Gouver neur betraut. Indem er seine Sache ausrichtete, schloß er mit den Worten: Euer Ercellenz, ich trinke auf Ihre Gesundheit, aber ich wünsche von Herzen, daß Sie den Angelegenheiten unserer Provinz etwas mehr Zeit widmen mögen!" Eine Woche später fuhr ein Postwagen mit 2 Gendarmen bei Herrn Annenkoff vor; und ohne daß man ihm erlaubt, auch nur von seiner Frau Abschied zu nehmen, wurde er nach Vyatka trans­portirt. Es dauerte 6 Monate, bis die thätigsten Verwendun gen der mächtigsten Persönlichkeiten in Petersburg   ihn aus Der Verbannung befreiten.

Kurz, die ,, administrative Verbannung" nahm unter Aleran­der II, eine so standalöse Ausdehnung an, daß, als die Pro­vinzialversammlungen unter der Diktatur von Loris- Melitoff einige Redefreiheit erlangt hatten, eine lange Reihe von Vor­stellungen durch dieselben an den Kaiser gerichtet wurde, die die unmittelbare Abschaffung aller Art von Verbannung ver­langten und jene ungeheurliche Praris in lebhaften Ausdrücken fennzeichneten.

Es ist bekannt, daß nichts geschehen ist, die Regierung hat zwar ihre Abficht, die Verbannten zu begnadigen, zu erkennen gegeben, aber eine Prüfungskommission ernannt, welche nur Wenige, sehr Wenige begnadigte, und für die Uebrigen einen 5-6jährigen Termin fefisezte, wo jeder einzelne Fall noch ein­mal geprüft werden soll.

Die Lage dieser Erilirten fann man sich leicht vorstellen, wenn man sich einen( männlichen oder weiblichen) Studenten aus wohlhabender Familie, oder einen geschickten Handwerker vorstellt, von Gendarmen nach einem 100 Häuser zählenden Markifleden gebracht, der von einigen lagonischen oder russischen Jägern, von einem oder zwei Belzhändlern, dem Priester und dem Polizeibeamten bewohnt wird. Brod hat einen Hun­gersnothpreis; jeder Fabrikationsartifel fostet so viel, wie er in Silber wiegt, und natürlich ist da fein Mittel, auch nur einen halben Rubel zu verdienen. Die Re