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Nr. 131.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

In den Pariser Centralhallen.

Gegenwärtig, wo das Pariser Leben unter der lähmenden Ginwirtung der Sommergluth allmälig einzuschlafen beginnt, gehört ein nächtlicher Besuch in den Halles Centrales zu den interesantesten Schauspielen, die die französische Hauptstadt zu bieten vermag. Den Reisenden und Gelegenheitspaffanten, die fich gewöhnlich nur an dem rothen Ariadnefaden des Bädecker burch die verschlungenen Pfade des Pariser Labyrinths schlän geln, fann eine solche Vifite angelegentlichst empfohlen wer ben. Man benugt um besten hierzu einen angebrochenen" Abend; als wir von den großen Boulevards, wo gähnende läden vorlegten, in die Rue Montmartre einbogen, hüpften die Minutenzeiger auf dem bläulichen Zifferblatt der pneuma fischen Boulevard- Uhren gerade auf die zweite Stundenzahl und die Gasbeamten eines hochweisen, sparsamen Konseil Mu­nicipal fingen, offenbar auf das Frühaufstehen Aurora's rech­nend, bereits an, den Straßenlaternen das Lebenslicht auszu blasen.

An der Saint- Eustache- Kirche, wo die Damen der Halle ihre Andacht zu verrichten pflegen und deren erleuchtete Uhr wie ein Feuerauge in die Nacht hinausblickt, mündet die lange, schmale Rue Montmartre auf den Hallenplag. In langer, end­los scheinender Reihe kommen schwerfällig die hochbeladenen, zweirädrigen Karren der Gemüsegärtner, die Wagen von Land­bewohnern aus den umliegenden Ortschaften von Paris über bas fo bald fie von einem Hallenbeamten ihr Bulletin mit der für ihren Handel nöthigen Meterzahl erhalten haben. Namentlich Nanterre , die legendäre Heimath der Rofiéres, ist es, von welcher Paris mit Rüben und Karotten versorgt wird. Für den Berliner ist es interessant, hier mitten in den Halles Centrales auf das Teltower Rübchen. In den Durchschnitts­Restaurants von Paris wird man allerdings dieses Gemüſe schwerlich finden, aber im Cafe Anglais, Cafe Riche 2c. figuriren he

u stoßen

hübsches Geld.

im

Freitag, den 5. September 1884.

suppe in Näpfe einlöffeln. Als wir anlangten, hatte sich eine große Gruppe um einen englischen Missionär gebildet, welcher nach allen Seiten umsonst Suppen vertheilte und diese Ge­legenheit zu einem salbungsvollen Sermon benuste. Die armen Teufel famen von allen Seiten herbeigeeilt und das Gedränge um den Engländer wurde schließlich so start, daß ein Ser gent de Ville die Peitsche von einem in der Nähe stehenden Wagen riß und blindlings auf die heulende Menge einzu­hauen begann. Dieses brutale Verfahren erregte bei einigen Vagabunden, in denen das Gefühl für Menschenwürde noch nicht ganz ersticht war, mit Recht große Entrüstung und ein hagerer junger Mann haranguirt seine Genoffen in ſehr gewähltem Französisch. Er spricht von nichts Ge ringerem, als bei der Redaktion des Intransigeant" eine Be schwerde gegen den Polizisten anzubringen. Wir erkundigen uns bei diesem improvifirten Volksredner nach seinem früheren Beruf: Etudiant en medicine",( Student der Medizin) ant­wortete er mit der gleichgültigsten Miene von der Welt.

Ein bläulicher Schimmer verkündet den anbrechenden Tag. Alle halbe Stunde raffelt das Uhrwerk von Saint- Eustache und in den verschiedenen Pavillons werden die mächtigen, dumpf hallenden Glocken in Bewegung gefeßt. Das Aussehen der Hallen hat sich inzwischen bedeutend verändert. Die Karren find abgeladen und ein hoher grüner Wall von Gurken, Kohl­und Salatköpfen, hinter denen hier und da das Kopftuch einer rothwangigen Bäuerin oder die Müge eines Landmannes her vorgudt, zieht sich um den gewaltigen Gebäudekomplex herum. Diese Gemüsemauer aber strömt einen frischen, fräftigen Duft aus. Ein wahrer Erdbeermarkt hat sich auf dem Car­reau zwischen dem Blumenpavillon und dem Geflügelpavillon etablirt. Diese ganze große Fläche ist mit Erdbeerkörben und Töpfen bedeckt. Ein entzückend würziges, süßes Aroma ver­breitet sich hier. Von dem, was Baris allein an Erdbeeren vertilgt, bekommt man eine annähernde Vorstellung, wenn man hört, daß die Provinz jährlich mehr als zehn Millionen Töpfe nach Paris expedirt und daß eine in vergangener Woche in den Hallen vorgenommene Zählung an einem Morgen nicht weniger als elfhundertfünfzig Erdbeerwagen der Wagen im Durchschnitt mit fünfundvierzig Körben à 8 Kilo beladen ergeben hat. Je weiter der Morgen vorrückt, desto mehr er­scheinen die Hallen als ein immenser Bienenkorb, in dem Alles durcheinander fribbelt und krabbelt. Im Blumen pavillon, wo man zu so früher Stunde die herrlichsten Sträuße für wahres Spottgeld erstehen kann, wandeln mit dem Rufe Faut- il des journaux"( Beitungen)? Händ­Ier umber, die den etwas forpulenten Blumenfeen ganze Stöße von allen Nummern des Figaro" zum Einwickeln an­bieten. In den Schlächterpavillon's fann man die ,, porteurs de viande"( Fleischträger) bewundern, deren Stärke sprüchwörtlich ist. Diese herkulischen Gestalten, die um den Kopf ein weißes Tuch nach Beduinenart geschlungen haben, schreiten mit einem halben Dchfen auf dem Rücken, oder einen Hammel auf jeder

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1. Jahrgang.

fauft werden. Hier besteht die Kundschaft natürlich nur aus Armen und Elenden. Für vier Sous erwarb vor unsern Augen ein Bettler mehrere Pfund Ochsenfleisch, das bereits einen pene tranten Geruch ausströmte. Man fieht, was der gewaltige Magen von Paris hinunterschlingt, ist auch nicht immer sehr appetitlich!

Lokales.

Ueber das städtische Submissionswesen in Berlin enthält die Baugew.- 8tg." folgendes Eingesandt":" Bei der städtischen Baudeputation ist das Verfahren eingeführt, daß alle diejenigen Handwerker und Lieferanten, welche bei Ver dingung von Arbeit und Lieferung berücksichtigt sein wollen, fich unter Vorlage von Attesten über ihre bisherigen Leistungen zu melden haben; wird nach Prüfung derselben der sich viel dende zur Berücksichtigung für geeignet erachtet, so erhält er Mittheilung, daß er in den bezüglichen Liften notirt sei. Da mit scheint aber die Fürsorge für den arbeitsuchenden Bürger seitens der städtischen Baudeputation vorbei zu sein, wenigstens find uns viele Fälle bekannt, daß so in die Listen eingetragene Handwerksmeister( also doch Meister, gegen deren Beschäftigung die Behörde nichts einzuwenden hatte) seit Jahren vergeblich auf eine Aufforderung warten; dagegen ist bemerkt worden, daß andere auch in die Listen eingetragene Handwerker wieder­holt zu Submiffionen zugezogen, ja daß in ein und demselben Jahre solchen wiederholt zur Preisabgabe aufgeforderten Hand­merksmeistern mehre Bauausführungen übertragen worden sind. Während also der eine durch Eintragung in die bezüglichen Listen als gleichberechtigt anerkannte Meister seit Jahren vergeblich auf eine Aufforderung gewartet, wird der andere nicht nur wieder holt in einem Jahre aufgefordert, sondern erhält sogar mehrere Bauten in demselben Jahre. Ein Recht auf die Aufforderung hat jeder Meister, nachdem er sich gemeldet und in die bezüg lichen Listen eingetragen worden ist, unzweifelhaft; warum hilft die städtische Baudeputation nicht jedem Bürger zu seinem Recht? Die Notirung der zur Submission aufzufordernden Meister geschieht in jeder Bauinspektion, deren wir ja wohl zehn haben; teine kümmert sich darum, was die andere gethan, welche Meister diese gerade aufgefordert, so daß der Fall dent bar ist, ein Meister könne von allen Inspektionen zu gleicher Beit aufgefordert und von allen mit Ausführungen betraut werden. Es wäre das jedenfalls nicht in der Ordnung. Die Aufforderung zu den städtischen Submissionen, resp. die Fest stellung der für jeden Fall hinzuzuziehenden Submittenten müßte von einer Zentralstelle geschehen nach einer bestimmten Reihenfolge, welche es ermöglicht, daß dazu alle als berechtigt anerkannten Meister im Laufe der Zeit betheiligt und nicht. einzelne bevorzugt werden, und daß nicht immer dieselben Firmen, wie dies häufig vorkommt, zusammen submit­tiren, sondern daß sich jedesmal möglichst andere Firmen gegenüberstehen. Nach Berichten in den öffentlichen Blättern ist ein dahin zielender Antrag auch bereits vom Stadtv. Esmann das Schicksal des Antrages nichts wieder in die Deffentlichkeit gedrungen, hoffen wir, daß nur die Ferien der Stadtverordne ten die Ausführung desselben verschuldet; mit Annahme des selben würde ein großer Mangel des Verfahrens bei städtischen beschränkten Submissionen beseitigt werden. Der Vorfigende der Gewerbebeputation des Magistrats zu Berlin , der viele lagen der Handwerksmeister mit dem anerkennenden Ausdruc Heulmeierei" bezeichnet hat, würde fich ein unzweifelhaft großes die uns zweifelhaft vorhandenen Mängel und schädlichen Folgen des beim Berliner Magistrat üblichen Submissionswesens einer ein­gebenden Prüfung unterzöge und für baldige Abhilfe derselben

Bor Baratte , dem namentlich während der Carnevalszeit ehr beliebten eleganten Nacht Restaurant der Hallen, stampfen einige Fialerkutscher neben ihren ermüdeten Gäulen auf und nieder, der verspäteten Soupeurs harrend, die sich da oben noch in und Cafes um den Hallenplay herum werfen ihren Licht­schimmer auf das Trottoir hinaus, wo im bunten Durchein ander in Brusttücher gehüllte Bauernweiber, Bretonen, an ihren Glanzlederhüten mit herabhängenden Bändern kenntlich, Leute in blauen Blousen und strohwattirten Holzschuhen, Sou Hetären mit bleichen Gefichtern und umrandeten Augen, Lands teneurs in Ladstiefeletten und Anzügen von prahlerischem Lurus beim Glase Kaffee oder Cognac fizen. Ein kleiner Buckliger, der mit bunten Bildern handelt, wird in diesem Kreise mit lautem Halloh empfangen. Die Frauenzimmer erhalten für Kalbs- und Schweineköpfen thürmen fich hier auf, in langen bei der Baudeputation eingebracht worden, aber leider ist über

Reihen hängen die Lungen und Lebern neben einander und auf fleinen Wagen führt man die Gefröse vorbei, auf welchen mächtige Blasebälge zum Aufblähen liegen. Das Fleisch wird unter Kontrole städtischer Beamten abgewogen und man be­

einen Sou die Erlaubniß, seinen Rücken zu berühren, was in Frankreich für glückbringend gilt. Eristirt doch an der Pariser Börse ein Buckliger, dessen ganze Industrie darin besteht, sich Don abergläubischen Boursiers berühren zu lassen. Die Halles Centrales bilden und das ist ihre Schattenseite Nachts festigt sodann fleine Bettel mit dem Gewicht der Waare, dem Den Sammelpunkt für alles obdachlose Gefindel und man findet hier die schönsten Blüthen des Pariser Vagabondenthums zum

Duftigen" Kranze vereint. Es bietet fich da Gelegenheit, den Bariser Strolch in allen seinen Abstufungen von dem Unglück­lichen an, der mit seinem schäbigen Cylinder eine an beffere Lage erinnernde Neigung zur Eleganz verräth, bis herab zu

Namen und dem Standplaß des Verkäufers darauf. Die ,, vente ( Verkauf) vollzieht sich von Hand zu Hand, oder man schlägt in einer Art Versteigerung an den Meistbietenden los. Jm

Fischpavillon, wo sich belanntlich bie holde Weiblichkeit nicht Berdienst erwerben, wenn er die Deulmeleret" über Bes

von ihrer angenehmsten Seite zeigt, watet man durch falzige Wasserlachen und riskirt bei jedem Schritt, sich von Schimpfworten zuzuziehen, im Vergleich

coulotten voraus hat. Wagt sich ein halbwegs anständig gekleideter mit welchem das Redegeplänkel homerischer Helden akademisch Sorge tragen wollte; aber dazu gehört nach unserer Meinung,

Mensch in dieses Gewimmel von Parias hinein, so wird er fofort von allen Seiten mit den Worten Pour une soup de

zu nennen ist. Im Käsepavillon geräth man in ein Potpourri von Gerüchen hinein und schließlich wollen wir noch einen Augen blick bei jenem Pavillon an der Fontaine des Innocents Halt machen, wo die im Volksmund ,, bijoux"( Spielzeug) genannten

Centrales haben nämlich fünfundzwanzig Händlerinnen ihren Standplay, die für zwei Sous aus großen Blecheimern Kohl Fleisch und Gemüseabfälle der großen und kleinen Restaurants vers

Es will Herbst werden.

den Berbleib meiner Hausschuhe geben?" fragte der Notar

Frau Ahrends, können Sie mir vielleicht Auskunft über

Ich will es mir überlegen," erwiderte die Wirthin würde voll, aber versprechen kann ich nichts, Herr Notar. - Haben Sie für heute noch weitere Wünsche?"

daß in der Gewerbe- Deputation auch Männer fißen, die an sich das Submissionswesen erfahren haben. Eine größere Förde rung des Gewerbes, als auf diesem Wege, kann die Gewerbe­Deputation faum erreichen."

Der Verkehr durch die neuen Charlottenburger

die Pfeife jedoch bald bei Seite und begann, als Uebergang zu einer neuen Beschäftigung, im Zimmer auf und ab zu gehen.

Dr. Justus Böttger bescheiden in das Halbdunkel der Küche rechtzeitig einfiel, daß er am nächsten Morgen zeitig geweckt planmäßig, mit nur furz gemessenen Ruhepausen. In der

hinein, wo er, der Stimme nach, seine Hauswirthin vermuthete. sein möchte. Er war foeben, falt und durchnäßt, nach Hause gekommen, von dem Wunsche beseelt, sich seiner feuchten Stiefel zu entledigen und mit den bequemen Hausschuhen zu vertauschen, nun waren diese jedoch verschwunden, obgleich er fie selbst an ihren Plat Die Hausschuhe," tönte es schrill aus der Küche heraus,

geftellt.

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ja

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Die erzürnte Wirthin war inzwischen in den bescheidenen Lichttreis des schlecht erleuchteten Vorzimmers getreten und ichnappte erregt nach Athem.

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,, Soll geschehen, Herr Notar, verlassen Sie sich darauf," erwiderte die Wirthin. Allerdings werde ich die Glocke ziehen müssen, denn von selbst wacht das verschlafene Geschöpf, die Stina, nicht auf. Geweckt sollen Sie aber dennoch werden, und wenn es mir meine ganze Nachtruhe toften sollte!" wandte find die denn nicht da? Mit einem nicht sehr freundlichen Guten Abend" ich sage es: traue Jemand Frau Ahrends fich ihrer häuslichen Thätigkeit wieder zu, wäh­Den Dienstboten! Dies ist ein neuer Beweis." rend der friedliebende Notar fich mit einem heimlichen Seufzer in seine eigenen Gemächer zurückzog. Hier herrschte voll­ständiges Dunkel und eine herbstlich feuchte Atmosphäre. Frau Ahrends hatte heute wieder einmal gelüftet", aber die Fenster ohne Bweifel zu schließen vergessen. Glücklicherweise lagen die Bündhölzer am rechten Plas und versagten nicht, die Lampe war bald entzündet, das offenstehende Fenster ge­schloffen, die Vorhänge herabgelaffen. Als Dr. Justus Böttger fich dann der feuchten Stiefel entledigt und die lange Pfeife in Brand gesezt hatte, begann ihm seine Junggesellenwohnung allmählich behaglich zu werden. Er blickte den blauen Ringeln nach, wie fie leichte Wöllchen bildend, auf und ab schwebten, und verfiel dabei, wie immer bei der Abendpfeife, in ein stilles,

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begann Dr.

Ich stellte die Schuhe wie gewöhnlich," Justus Böttger, Frau Ahrends unterbrach ihn jedoch. licher Herr, und ich habe mich gewiß nicht über Sie zu bes ,, Ganz recht, Herr Notar, ich weiß es, Sie find ein ordent flagen. Die Schuld liegt allein an dem Dienstmädchen, dem ich die Schuhe übergeben, damit es dieselben zum Schuhmacher bringe, fie hatten nämlich eine kleine, schadhafte Stelle. Ich hoffe doch, daß es Ihnen recht ist, Herr Notar?"

Ficht stets ertenne" erwiderte Dr. Justus Böttger mit sehr angenehmes halbwaches Träumen.

Sie wiffen, Frau Ahrends, daß ich Ihre freundliche Ab

getheilten Gefühlen.

Freilich, die Schuhe

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Die hätten längst wieder hier sein müffen," fiel ihm Frau Ahrends ins Wort, das leichtfertige Geschöpf, die Stina, hat ben Auftrag aber nachlässig wie immer besorgt. Ich werde ihr

jedoch beimleuchten!"

Das fleine Versehen ist kaum der Nede werth", meinte Dr. Justus Böttger begütigend, ich helfe mir auch so, die leichten Stiefel find fast ebenso bequem wie die Haus­Frau Ahrends schüttelte abwehrend das gestrenge Haupt.

Schuhe."

Wie lange war es nun her, daß er zuerst geraucht? er war ja noch Schüler gewesen, und hatte den verbotenen Ge nuß damals mit einer qualvollen Nacht erkauft; dies Stadium war jedoch rasch überwunden, schon das nächste Mal ging es bedeutend beffer. Die erste lange Pfeife hatte er fich als Student angeschafft und fie war seitdem seine treue Freundin gewesen. Eine frohe Beit, die Universitätsjahre, mit der ge meinsamen Arbeit, den gemeinsamen Freuden! er war ein lustiger Bursch gewesen, wenn man ihm dies jetzt auch taum mehr ansah, und er auch nie zu denen gehört, die bei den

Als unverheiratheter Herr verstehen Sie das nicht, Herr Damen Glück gemacht. Im Ballsaal hatte er fich nie recht

Gewiß, gewiß!" stimmte Dr. Justus Böttger ihr bei. Dies ist eine weit größere Aufgabe, als Sie es sich vor­

wohl gefühlt, er war dorthin eigentlich nur gelommen, wenn er mußte, auf den Profefforenbällen und in denjenigen Fa milien, wo er Freitisch gehabt. Ernstlich verliebt war er

Bustellen vermögen", fuhr die Hauswirthin unbeirrt fort ,,, auf niemals gewesen, mit einer Ausnahme vielleicht, da hatte er

mich fällt stets die Laft und, ehrlich geftanden, wird der weit­läufige Haushalt mir manchmal recht schwer. Da ich Ihnen Das schon früher angedeutet habe, Herr Notar, wird es Sie boffentlich nicht überraschen, wenn ich Sie hiermit bitte, fich aur nächst Umziehzeit gefälligst nach einer anderen Wohnung

interpellirte Dr. Justus Böttger, dem jeder Wechsel grundsäß Aber Frau Ahrends, läßt fich das nicht noch abändern?"

lich zuwider war.

jedoch nicht gefallen. Das war nun längst verschmerzt, aber dennoch reizend war fte gewesen, wenn fie im hellen, lufti­

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gen Kleide und mit Blumen geschmückt auf den Bällen er­Schienen! Dort gehörte fie hin, anders, im Hauslleide z. B., mochte er fich dies holde Wesen gar nicht vorstellen. Was war er ihr gewesen? nichts. Was hätte fie ihm werden fönnen? gleiches Resultat.

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Bei diesem Abschnitt seiner Betrachtungen angelangt, blies Dr. Justus Böttger dicke Rauchwolken in die Luft, er stellte

Arbeit findet der Mensch sein Glück, der Genuß bringt keine wahre Befriedigung! Darnach pflegte er zu handeln, und der gewissenhafte Mann empfand es faft als ein Unrecht, daß er fich für den kommenden Tag auf ein paar Stunden frei ge= macht. Ja, eine Thorheit war es mindestens zu nennen, daß er, anstatt seinen Klienten zu sich zu bescheiden, sich zu ihm aufs Land begab! Was wollte er dort? er hätte der Schwäche nicht nachgeben sollen, der ganz unmotivirten Sehn­sucht, den Wald noch einmal zu sehen, ehe das Laub well und Aber nun war es zu spät, entfärbt von den Bäumen fiel!

er hatte dem Herrn Kästner geschrieben, daß er am folgenden Tage nach Schönlinden kommen werde, um eine geschäftliche Angelegenheit mit ihm zu besprechen. Das hieß soviel, als mehrere Stunden kostbarer Zeit zu vergeuden; ste mußte durch verdoppelte Thätigkeit ersegt werden. Dr. Justus Böttger be gab sich schleunigst an die Arbeit und war bald völlig in die­felbe vertieft. Er beachtete es nicht, daß seine Wirthin mit ,, Stine, dem leichtfertigen Geschöpf", in lauten Sant gerathen; erst als seine Arbeit vollendet, brangen die verschiedenen Laute wieder an sein Dhr. Die Feder bei Seite legend, murmelte er fröftelnd vor sich hin: es will Herbst werden!"

,, Abermals ein Regentag!" sagte Frau Rosa Rästner von Schönlinden, aus dem Fenster blickend, ich hoffte heute Morgen auf sonniges Wetter, aber es scheint beim Alten bleiben zu wollen."

Das Barometer steigt," meinte Herr Kästner, und der Gärtner sagte mir foeben, daß noch andere Zeichen auf gut Wetter deuten."

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Wäre es denn nicht richtig, diejenigen unserer Freunde, die wir noch einzuladen gedenken, in den nächsten Tagen hier binauszubitten?" äußerte die junge Frau lange tann unser diesjähriger Aufenthalt auf Schönlinden doch nicht mehr währen, denn die Tage beginnen fühl und die Abende lang zu werden. Ich fürchte überhaupt, daß Bertha" fte fagte das mit einem Seitenblick auf die anwesende Freundin fich bei uns zu langweilen beginnt, wenn fte es höflicherweise auch nicht zugeben will."

Fräulein Bertha Frank suchte das zu widerlegen, ihr Pro test wurde jedoch nicht angenommen.

Du fagft das nur, Liebste," meinte die junge Frau ,,, wer lebte denn noch gern auf dem Lande, nachdem der Sommer vorüber! Wie denkst Du übrigens in Bezug auf die Ein labungen, lieber Mann?" wandte Frau Kästner fich an ihren Gatten, der eben im Begriff stand, das Simmer zu ver laffen.