Schleusen ist trop des niedrigen Wasserstandes, der die mei­sten von der Unterhavel kommenden Schiffer zwingt, durch die Spandauer   Schleuse und den Schifffahrtskanal zu fahren, doch schon ein bedeutender. Mit Fertigstellung der Spreeregulirung wird voraussichtlich die Frequenz durch die Spandauer   Schleuse bedeutend geringer werden und man nimmt an, daß die Char lottenburger Schleusen jährlich ca. 30,000 Fahrzeuge paffiren werden. In Spandau   wurden in den legten Jahren ungefähr 11,000 Schiffsgefäße durchgeschleust, durch die Brandenburger Schleuse find bis 26,000 Rähne pro Jahr gefahren.

B. N. Unbekannte Todesursache. Ein unaufgeklärter| Todesfall beschäftigt augenblicklich unsere Kriminalbehörde. Eine in der Mariannenstraße 4 wohnende unverehelichte Marie D. war am gestrigen Tage in ihrer Wohnung im Bett todt aufgefunden worden. Aeußere Anzeichen, die auf einen Ebenso Selbstmord schließen ließen, waren nicht vorhanden. wenig vermochte die Wohnungsvermietherin, bei der die Marie D. wohnte, irgend welche Auskunft über die Zeit und Art und Weise des Todes zu geben. Die Leiche ist bebufs gerichtlicher Obduktion nach dem Obduktionshause geschafft worden.

Polizeiliche Milchrevisionen find im Laufe des Monats August in Berlin   im Ganzen 4809 vorgenommen worden, bei denen in 36 einzelnen Fällen 392% Liter Milch als zu leicht wiegend vorgefunden und vernichtet, d. h. weggegossen wurden. Gegen die Uebertreter ist das gerichtliche Strafverfahren einge­leitet worden.

Str. 1

Bor jedem Fauteuil find zwei Schablonen von Fußsohlen an gebracht, die etwa ¼ Fuß hoch sind, so daß der darauf gesezte Fuß nach allen Seiten der Bürste frei zugänglich ist Der Künstler arbeitet stehend, er braucht sich nur etwas vor zubeugen. Buerst steckt er das Beinkleid in die Höhe, befreit den Schuh von Staub, giebt aus verschiedenen Büchsen bie Farbe auf das Leber und glänzt dann mit wahrer Virtuofitat unter Anwendung von zwei Bürsten den Schuh. Dieser wird spiegelglatt. Haben beide Männer Beit, so bearbeitet ber eine den rechten, der andere den linken Fuß, und man ist raſch fertig. Sind 3 oder 4 Anwärter da, so warten sie geduldig ab, und ganz erstaunlich ist diese Geduld des ungeduldigen Amerikaners, der jedoch auch hier kalkulirt, was mehr Zeit fordert, warten, oder den nächsten Stiefelputer aufsuchen. Der Preis schwankt zwischen 5 und 10 Cents, neigt sich jedo mehr zu 10. Jm Hotel bilden 15 Cents die Regel. Da geht es aber auch nobel her, und das Geschäft wird in stark besuchten Hotels, wie z. B. Palmerhouse" in Chicago  , geradezu fabrik mäßig betrieben. Die Schuhpußer find Hotelbedienstete, tragen blaue Tricoletleibchen, in die auf der Brust der Name be Hotels eingewebt ist, ein Dugend eleganter Lehnstühle stehen auf der Estrade; der Reihe nach wird man abgefertigt; es ist fast als eine Gnade anzusehen, wenn man vorgenommen wird.

N. Verunglückter Zaungaft. Die oft gerügte Unfitte einzelner Personen, auf Bäume und Zäune zu flettern, um so unentgeltlich öffentlichen Schaustellungen beizuwohnen, ist für einen in der Wienerstraße wohnenden Arbeiter Gustav Wagner  sehr verhängnißvoll geworden. Derselbe war in der Hasen­haide gegenüber der Waldschenke" auf eine Eiche geklettert, um der Schaustellung in der Neuen Welt zuzusehen. Hierbei brach ein Aft und stürzte der W. zur Erde, fich beim Fall einen Bruch des linken Unterarmes zuziehend. Derselbe mußte in ein Krankenhaus geschafft werden.

In Ausführung des Gesetzes vom 14. Mai 1879, den Verkehr mit Nahrungs- und Genußmitteln betreffend, find im Laufe des Monats August dieses Jahres durch poli zeiliche Organe im Ganzen 305 Proben von Nahrungsmitteln, nämlich 22 Butter, 30 Pfeffer, 9 Zucker, 26 Mehl, Kalao­pulver 20, Thee 21, Bichorien 23, Brot 10, Gries 21, Kas fia 26, Gesundheitskaffee 9, Mazisblüthe 15, Chokolade 27, Biment 12, Bruftmalzzuder 3, fondenfirte Erbsensuppe 1, Him­beer 20 und Selterwaffer 10, entnommen und zur chemischen Untersuchung gelangt.

Also doch! Von dem Eisenbahn- Direktionsbezirk Magde­ burg   ist dem Magistrat die Mittheilung zugegangen, daß mit den Erdarbeiten zur Unterführung der Blücherstraße unter die Potsdamer und Anhalter Bahn begonnen worden ist.

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N Selbstmord durch Erhängen. Der in der Ruppiners straße 38 wohnende Wilhelm K. wurde gestern früh gegen 61/2 Uhr in seiner Wohnung mittelst einer dünnen Schnur erhängt gefunden. K., der schon vorher einmal den Versuch gemacht hatte, fich mit Insektenpulver zu vergiften, soll die That aus Furcht vor einem ihm drohenden Untersuchungsverfahren voll­bracht haben. Die Leiche ist nach dem Obduktionshause ge­schafft worden.

Nach Mittheilung des statistischen Amts der Stadt Berlin   find bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 24. bis intl. 30 Auguſt cr. zur Anmeldung gekommen: 165 Eheschließungen, 805 Lebendgeborene, 33 Todtgeborene und 849 Sterbefälle.

Vermischtes.

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Man fühlt sich wie im Vorzimmer eines berühmten Arztes Das Gemach ist groß, schön ausgestattet, man lieft en atter geint tag dant seine Zeitung, man zahlt an der Kaffe oder dem Oberei in's Ho stiefelpußer und giebt Trinkgeld. In den hotels giebt wohl auch weiße Schuhpußer. In der Regel jedoch hat fid der Schwarze dieses Geschäftes bemächtigt. Nur im fernen Westen und in Kalifornien  , wo die Bahl der Neger nicht gro ift, findet man zur Ueberraschung ziemlich viele Staliener un Dalmatiner, die fich diesem Zweige widmen. Merkwürdig, ba sich Chinesen mit dem Schuhpugen nicht abgeben. Sie find ausgezeichnete Wäscher ihre weibliche Hand scheint sich jebod vor Schuhwichse zu scheuen.

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Jungfrau vermachte. Das Teftament erklärt ausdrücklich, bass behandel Niemand das Vermögen angreifen dürfe, ehe fich die betr. entarte

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Eine sehr finnreiche Wasserkraftmaschine, welche sich nicht nur durch äußerste Wohlfeilheit, sondern auch dadurch auszeichnet, daß sie selbst in Flüssen mit schwacher Strömung Ein Teftament. In Worcester starb vor Kurzem det arbeitet, hat ein russischer Ingenieur Namens Vagn fonstruirt. I Sie eignet sich somit auch für norddeutsche Verhältnisse. Fall Vermögen Jesus Chriftus und ein großes Legat der heiligen igen hab Kaufmann Karl Hastings, der sein gesammtes, bedeutendes schirm- Motor nennt Vagn seinen Apparat, der in der That aus einer Anzahl Schirme aus getheerter Segelleinewand besteht, durch deren Are ein endloses Seil geht. Das Seil läuft an dem einen Ende durch eine im Fluß verankerte Rolle, am an dern Ende um eine unter einem gewöhnlichen Pontonschiff angeordnete Trommel, deren Are mit irgend einer Maschine verbunden ist. Die Schirme find selbstverständlich so angeord­net, daß fie der Strömung die Innenseite zukehren. Die Strö mung öffnet nun die Schirme und treibt damit das Seil vor­wärts. Sobald ein Schirm um die Rolle geht, schließt er sich durch die Kraft des Waffers von selbst und setzt alsdann auf dem Rückwege nach dem Pontonschiff der Strömung feinen nennenswerthen Widerstand mehr entgegen. Bei der Trommel angelangt, geht er wieder auf und das Spiel beginnt von Neuem. Der Dagn'sche Motor bietet nebenbei den Vortheil, daß er auch dann arbeitet, wenn der Fluß mit Eis bedeckt ist.

Sonderbare Berühmtheit. Aurélien Scholl  , der wisige und beißblütige Pariser   Feuilletonist und vielfache Duellant faß, seiner Gewohnheit nach, mit Emilie Blavet vom Figaro und Alexandre Hepp vom Voltaire  " vor Tortoni beim Nad mittags- Absynth, als plöglich ein sehr elegant gekleideter, fon nenverbrannter Herr auf ihn zutrat und, den Hut lüftend, e freilich b

17 Pfund ,, Uebergewicht  ". In der Berliner   Medizini schen Gesellschaft hielt vor Kurzem Dr. Eugen Hahn, chirurgi  scher Direktor des Krankenhauses Friedrichshain  , einen Vortrag über eine von ihm ausgeführte seltene Operation. Ein 74 Jahre alter Herr fam, wie das ,, B. T." erzählt, zu Herrn Dr. H. wegen einer foloffalen Geschwulst, die ihm wie ein ansehnliches Bündel über dem Rüden herunterhing. Diese Geschwulst hatte den Umfang eines großen Kürbisses, hing an einem Stiele auf der rechten Seite des Rückens herunter und wog nicht weniger als 17 Bfund. Vor etwa 30 Jahren hatte der Patient bie Geschwulst zuerst beim Baden entdeckt, als sie noch die Größe einer Haselnuß hatte. Allmälig fing dieselbe an zu wachsen und erlangte schließlich eine so enorme Ausdehnung, daß der Batient eine Bandage anlegen mußte, um den Auswuchs über­haupt tragen zu fönnen. Das verhinderte aber feineswegs das fernere Wachsthum derselben, und in letter Zeit traten so erhebliche Beschwerden hinzu, daß der Patient fich trop seines hohen Alters zur Operation entschließen mußte. Dieselbe wurde von Dr. Hahn so glücklich ausgeführt, daß der alte Herr bereits nach 14 Tagen wiederhergestellt war und nun feines ,, Uebergewichts  " entlastet ist, das er 30 Jahre lang un­freiwillig getragen hat. Nach der Operation wog die Ge schwulst noch 5500 Gramm gleich 11 Pfund, die Gewichts­differenz zwischen der im Leben konstatirten Schwere von 17 Pfund erklärt sich durch den Blutverlust. Immerhin ge hört dieselbe zu den größten Geschwülsten, die je beobachtet wurden; eine einzige noch größere wurde von dem englischen Arzte Dr. Jackson in Indien   operirt und wog 29 englische Pfund.

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höflichst mit fremdländischem Accent sagt: Nicht wahr, me Herr, Sie find Aurélien Scholl  ?" Allerdings, es würde mir schwer fallen, das zu leugnen. Doch mit wem habe i das Vergnügen? Sollten wir schon irgendwo zusammenge troffen sein"_ ,, D, niemals!" Ich hatte also auch nicht etwa das Vergnügen, mich mit Ihnen zu duelliren?" ,, Keine Spur, mein Herr!" Dann haben Sie wohl eines rechts" meiner Bücher mit beigefügtem Stahlstichportrait meiner nigkeit?"

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Ich habe nie eine Zeile von Ihnen gelesen, mein Herr, ich lebe in Valparaiso   und befize einen Räseteller mit Ihrem Bildniß und Ihrem Namen, und ich konnte nicht um ben: Sie s hin, die Bekanntschaft eines Mannes zu machen, deffen Bild täglich bei mir zum Deffert auf den Tisch kommt." Man ftelle fich das schallende Gelächter vor, in welches die Männer bet Feder ausbrachen. Scholl schwur hoch und theuer, daß er nu noch von Tellern, die nach seinem Ebenbilde geschaffen seien, effen werde und sofort mehrere Dußend zu bestellen gedente

Der Stiefelputer in Amerita. Höchst sonderbar ist der Reisende berührt, daß in einem Hotel ersten Ranges zu New York   der Lohndiener Morgens nicht kommt, um Stiefel und Kleider zu pußen. Eine Kleiderbürste hat der Reisende in der Regel bei fich. Man bürstet fich daher die Kleider selbst ab. Aber Schuhbürsten und Schuhwichse packt man gewöhnlich nicht in seine Handtasche, und doch wären gerade diese Uten filien noch nöthiger, als die Kleiderbürste, denn es giebt faum Unheimlicheres, als des Morgens, wenn man sich gebadet und gewaschen hat, tothige Schuh anzuziehen und so auf die Gaffe zu treten. Der reisende Amerikaner genirt fich in dieser Be­ziehung gar nicht. Er zieht seine schmutzigen Schuhe an, und sein erster Bang ist zum ,, Shoeblad." Er läßt sich sein Schuh wert clean- en. In Amerita giebt es ambulante und seßhafte Shoeblacks; aber beide find anderer Art als die europäischen  Fachgenoffen. Der ambulante, meist ein Neger, trägt sich wie ein Gentleman, nicht wie ein Bettler; denn das Schuhpuzen

N. Sturz vom Dach. Ein Unglücksfall mit tödtlichem Ausgange ereignete fich, wie nachträglich erst zur polizeilichen Kognition gelangt, vorgestern auf dem Grundstück Kleine Stra lauerftr. 7. Ein daselbst wohnender Dachdecker Karl Haupt hatte fich ohne besonderen Auftrag dabei gemacht, das schad­hafte Dach zu repariren. Hierbei trat er fehl und stürzte herab, fich eine so schwere Kopfverlegung zuziehend, daß er sofort verstarb. Von einer polizeilichen Untersuchung dieses Un­glücksfalles wird voraussichtlich, da der Unglückliche fich selbst die Schuld zuzuschreiben hat, Abstand genommen werden.

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Die sonstigen Pariser   Berühmtheiten, welche die Ehre haben, und dafür auf Gemüse und Dessert- Tellern in die weite Welt hinausbelt wer

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wandern, find außer dem Genannten noch Grévy, Alphonse Karr  , Gounod  , Grévin, Leffeps, Rochefort und Naquet. Depeschen in chinesischer Sprache. Die Compagnie des Telegraphes du Nord" in den Vereinigten Staaten   hat ein sehr finnriches Mittel adoptirt, um die in chinesischer jeder Buchstabe ein Wort repräsentirt. Die gewöhnliche Verfür bas

ist ein Geschäft, ein Handwerk wie ein anderes. Sein Pub Sprache geschriebenen Depeschen zu befördern, wo befanntlich

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Seite dieses Stödels oder Klößchens befindet sich der chineftes von b

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fehrssprache umfaßt 5 bis 6000 Worte, und die Compagnie hat für jedes Wort ein Holzstöckel machen laffen. Auf der einen Buchstabe nnd auf der anderen eine fortlaufende forrespon dirende Nummer. Der Beamte empfängt die Chiffrendepesche nimmt den Block, der mit jeder betreffenden Chiffre forrefpon dirt und druckt die Depesche mit der Seite, wo sich die chines fischen Lettern befinden, ab. Die Depesche ist so in's Chinesische lo imag

zeug ist sauber ausgestattet, und er besucht seine Kunden zwar nicht im Hause nicht im Hause aber beim Barbier( der auch ein Gentleman ist) oder am Frühstücksplage oder in der Offizin. Er läßt fich wenigstens 5 Cents zahlen. Die Zahl der wandernden Schuh­puger ist jedoch nicht groß. Dagegen ist die der seßhaften ungeheuer groß, weil der Amerikaner sehr auf Nettigkeit hält und fich des Tages öfter die Schuhe pußen läßt, wenn er nicht gar zu sehr in Haft ist. Von den Seßhaften gehören die einen der Gaffe an, die andern dem Hotel. Beide zeichnen fich durch Gemüthlichkeit aus. Auf der Straße oder unter irgend einem Hausthore, vor vielen Hotels an Gaffeneden stehen die Etablissements der ersteren. Gewöhnlich sind zwei Männer in Kompagnie. Zwei bis drei bequeme Armstühle stehen auf Bostamenten oder Kathedern, etwa zwei Fuß hoch.

N Ein beklagenswerther Unglücksfall ereignete sich am Sedantage, wie uns nachträglich gemeldet wird, in der Alexan­Drinenstraße. Eine in der genannten Straße wohnende Haus­befizerin Frau Baronin von Schmeling hatte kurz vorm Be­treten ihres Hauses das Unglück, von einer herabfallenden Fah nenstange derart auf den Kopf getroffen zu werden, daß ste bewußtlos liegen blieb und in diesem Zustande in ihre Woh­nung geschafft werden mußte. Troß aller Bemühungen der Aerzte soll der Zustand der Dame ein fast hoffnungsloser sein, denn außer einer Schädelfraktur scheint Frau v. S. auch eine Verlegung der Wirbelsäule davon getragen zu haben.

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Wir sprechen gelegentlich darüber," meinte dieser ,,, augen­blicklich habe ich zu thun und feine Zeit, mich damit zu be schäftigen."

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Ich werde für alle Fälle eine Liste abfaffen, wen wir einzuladen haben," rief seine Frau ihm nach. Das bleibt Dir unbenommen," hieß es zurück; eine weitere Verhandlung wurde durch das Schließen der Thür ab geschnitten.

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überfest und fann ihrem Bestimmungsort zugeführt werden Ueber einen entseglichen Vorfall berichtet ein über den Mangel von Jrrenhäusern Klage führender Korrespondent der Gazeta Warszawska" aus Mlawa  . Ein junger Bauer de Dorfes Kschiwski, bei dem sich bereits seit Jahresfrist Wahn So sprichst Kirche des Fleckens Schrents mitten während des Gottesdienstes plöglich ein großes Meffer hervor und spaltete mit einem wuchtigen Hieb den Kopf der Braut des Bauern Wydersli Dem seiner Braut, die bald daraus ihr Leben ausbauchte, u

Fräulein Bertha Frank lächelte abermals. So sprichst Du, aber diejenigen, welche nach uns herangewachsen sind ur theilen anders."

Zu den Allerjüngsten will ich Dich ja auch nicht rechnen, einer Zwanzigjährigen stehst Du jedoch in keiner Weise nach, troß des enormen Altersunterschiedes von vier oder fünf Jahren."

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Hilfe eilenden Bräutigam zerschmetterte der Wahnsinnige die Kinnlade. Die erschreckte Gemeinde strömte in größter File wo ein furchtbares Gedränge ent stand. Nur einige beherzte Männer blieben in der Kirche es deutlich, daß ich zu den Jungen nicht mehr gehöre. Shre zurüd, um den Wahnsinnigen zu entwaffnen, der fich in eine

Du vermagst mich nicht zu überzeugen, Rosa, ich fühle Intereffen sind nicht die meinen, sie fühlen, denken, urtheilen so ganz anders als ich."

Während Frau Rosa Kästner sich mit dem Verzeichniß zu thun machte, war Fräulein Bertha Frank and Fenster getreten, um still und gedankenvoll in den regenfeuchten Garten hin­auszublicken. Wie schön war es doch hier auf dem Lande, auch jetzt, wo der Sommer dahin! selbst der Regen, der feit Tagen unablässig vom Himmel strömte, vermochte das Ge­fühl friedevollen Behagens, welches fie empfand, nicht zu be einträchtigen. Wie war es nur möglich, fich aus dieser wohl thuenden Stille hinwegzuwünschen, in das Geräusch der Groß­stadt, wo raftloses Treiben herrschte, ein ftetes Haschen nach Erwerb, nach Genuß! Fräulein Bertha Frant tannte das städtische Leben genau, sie war ja in der Großstadt geboren und aufgewachsen, und bisher hatte es ihr dort stets gefallen, jezt aber machte der Gedanke daran fte beklommen. Sie seufzte verstohlen.

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Dem scharfen Ohr der Freundin entging dies nicht.

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ihm nähern sollte. Die Lage war eine kritische; da ergriff ein Bauer die Kirchenfahne und versezte mit dem Schaft derfelben

Deinen Aeußerungen nach sollte man glauben, Du zählteft dem Wahnsinnigen einen Hieb, der ihn betäubte und somit

Frau Kästner zuckte die Achseln.

jezt schon zu den Alten!" sagte fie ungeduldig. iezt schon zu den Alten!"

,, Noch thue ich es nicht, Rosa, aber die Zeit wird schnell genug herannahen."

auch gefahrlos machte.

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Fräulein Ottilie Assing  , einzige Schwester der ver storbenen Frau Ludmilla Affing- Grimelli, die seit einigen Jahren in Florenz   lebte, wurde am 31. August, im Begriff eine Reise nach Spanien   zu machen, im Bois de Boulogne   in 30 Jahren in Amerifa gelebt hatte, naturalifirte Amerikanerin Paris   todt aufgefunden. Fräulein D. Affing war, da fie feit Sie hatte fich dort durch schriftstellerische und journalistische Thätigkeit mit der ihr eigenen Energie ein kleines Vermögen erworben, mit dem sie hier bescheiden, aber austömmlich lebte Auch von Florenz   aus forrespondirte fie für amerikanische und deutsche Zeitungen mit sozialdemokratischer Tendenz. Ein, wie fie glaubte, unheilbares äußeres Bruftleiden soll sie bewogen haben, fich mit Cyantali zu vergiften, Ihr Testament befindet

Sage lieber: viel zu schnell," meinte Frau Kästner, ,, wenigstens ist dies meine Anficht. Aber nun laß ab von diesen trüben Gedanken, es find Grillen, wie der nahende Herbst fie erzeugt. Ich werde Dir Ella senden; hoffentlich wird ihr fröhliches Geplauder alle die Schatten verjagen, die Deine Lebensanschauung in wahrhaft erschreckender Weise ver­dunkeln."

Wie gut, daß ich auf Abwechselung für Dich bedacht bin," äußerte fte, Du würdest mir sonst noch ganz melan­cholisch hier. Ich habe die Liste jest zusammengestellt, fieh' einmal her, Bertha, ob ich eine gute Auswahl getroffen?"

So Viele wolltet Ihr einladen?" fragte die Freundin, das lange Verzeichniß mit einem Blicke streifend.

Ist es Dir nicht recht?" fragte die junge Frau erstaunt, ,, ich glaubte Dir einen Gefallen damit zu erzeigen, früher fan­dest Du doch Vergnügen an regem Verkehr, Bertha."

Sa früher," meinte diese.

Ja, schide sie mir, Deine süße, lleine Ella", erwiderte Fraulein Bertha Frank, ich habe das Kind so lieb."

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widerte Frau Kästner lachend, in ihren Augen also bist Du fich in New- York  ; mehrere Freunde find von ihr mit Legaten

Und warum denn nicht jest?" forschte Frau Kästner, en at was hat sich in Deinem Leben geändert, daß Deine Ansichten Um 3 mit einem Mal so ganz andere geworden!" eutfc

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Das tommt ganz von selbst mit den Jahren, Rosa."

,, Sie behauptet, daß Du ihre liebste Freundin bist," er­

auch noch nicht alt." Mit diesen Worten verließ die junge Frau das Bimmer.

bedacht worden.

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Das Salz als Heilmittel. Ein halber Theelöffel voll

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wirklich schon alt, hatte sie die Grenze bereits überschritten, gewöhnliches Küchensalz in ein wenig faltem Waffer aufgelößt

Alt das Wort hallte im Herzen der zurückbleibenden Freundin nach, und rief allerlei Reflexionen hervor, wie das vorhergehende Gespräch fie angeregt hatte. War fie denn

Das ich nicht wüßte!" protestirte die lebensluftige junge Frau. Ich bin gerade so alt wie Du, und habe dergleichen noch niemals empfunden, troß der mannigfachen Bürden, die einer Hausfrau und Mutter obliegen. Ünd Sorgen machen alt, weißt Du."

-

-

welche die Jugend vom reiferen Alter trennt? noch nicht, aber die erste, rofige, gedanken- und sorgenlose Jugend lag dennoch hinter ihr, und diese Erkenntniß stimmte sie ernst.

Dennoch," erwiderte die Freundin lächelnd, wirst Du noch" immer eine junge Frau sein, wenn ich längst ein ältliches Mädchen geworden.

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noch nicht, und getrunken, wird sogleich Sodbrennen oder andere Magen bis auf einen ganzen Theelöffel vermehrt und das Waffer auf 4 Liter, fo wird es jeden gewöhnlichen Fall von Unver daulichkeit heilen, wenn diese Dofts jeden Morgen vor dem Frühstück genommen und zugleich Diät beobachtet wird. G giebt auch fein besseres Mittel, als das vorstehende, gegen Stuhlverstopfung. Bum Gurgeln bei Haldentzündung ift d eben so gut als Chlorcalium und vollkommen unschädlic Wenn man davon jedesmal und so oft man will ein wenig verschluckt, so wird es den hals gründlich reinigen und nac und nach den Reiz mildern. Es ist ein ausgezeichnetes Mittel bei Biffen und Stichen von Insekten. Es ist ferner werth voll zum Stillen von Blutungen, besonders nach dem Bahn ausziehen. In Gaben von 1-4 Theelöffel voll in rasch als Brechmittel und ist stets zur Hand zu haben.

Die verflossenen Jugendjahre waren so schön gewesen, voller Glück und Sonnenschein! ein froher Tag war dem andern gefolgt, und freudigen Herzens hatte sie das Leben ge noffen. Auch dankbaren Herzens? nicht immer, so manche Gabe, die ihr das Schicksal geboten, hatte sie als zu gering verschmäht. Nun war der Lenz vorüber, und alle die Blumen, die damals ihren Weg geschmückt, waren verblüht, auch der Sommer war bald dahin, und dann kam der Herbst! Von einem Frösteln durchschauert, barg Bertha Frank das Geficht in ihre Hände und verblieb eine Weile so, bis eine warme, fleine Hand fie leise berührte und eine füße Kinderstimme ste ihren Gedanken entriß. ( Schluß folgt.)

Verantwortlicher Redakteur N. Cronheim in Berlin  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin   SW. Beuthstraße 2.

Um Eines bitte ich Dich, Bertha," äußerte Frau Kästner ganz befümmert, mache Dich nicht alt vor der Beit; Du haft bei Deinem jugendlichen Aeußern nicht das Recht dazu."

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