Das Getöse wurde furchtbar. Alle Versuche des Präsidenten, Das Getöse wurde furchtbar. Alle Versuche des Präsidenten, des Herrn v. Schauß, der Komiteemitglieder, auch nur einen Augenblid fich Gehör zu verschaffen, scheiterten an dem unfinnigen Toben, so daß es fast schien, als werde man die Berfammlung schließen müffen. Das ging gewiß zehn Minuten so fort. Da erwies Herr v. Schauß dem Anführer der Sprengkolonne die unverdiente Ehre, daß er vom Podium herunterstieg und fich durch die Menge zu ihm durchdrängte. herr v. Schauß machte ihm Vorstellungen über sein ganz uner hörtes Verhalten, Martin versicherte aber, er sei seiner aufgeregten Leute" nicht Herr und werde sie nicht anders zur Ruhe bringen, als wenn man ihm das Wort ertheile. Herr v. Schauß erwiderte ihm, er solle zum Worte fommen, er möge nur dem Geschrei Einhalt thun. Da verlangte Dr. Martin, man müsse ihm das Wort unmittelbar nach der Rede des Kandidaten geben; anders könne er sich nicht zufrieden geben. Man erklärt ihm, er solle das Wort bekommen, wenn die Redner der Partei, die nur nationalliberale Wähler ein geladen, und in der er nur ein ungebetener Eindringling sei, gesprochen haben würden; aber Dr. Martin verzichtete unter diesen Umständen und forderte sein Gefolge auf, mit ihm unter Protest den Saal zu verlassen. Die unbärtige Jugend unter Protest den Saal zu verlaffen. Die unbärtige Jugend folgte denn auch ihrem Chef unter wildem Geheule in den Hof, wo man unter Hochrufen auf Bamberger noch eine Weile spektakulirte." Im Vergleiche mit diesen freisinnigen" waren die Tölleschen Sprengkolonnen, Berliner Andenkens, doch recht geftttete, anständige Leute! doch recht gefittete, anständige Leute! So schreibt ein nationalliberales Blatt. Und da haben diese Herren Freifinni gen" noch die Stirn, die Berliner Arbeiter als Versammlungsstörer hinzustellen.
rer Zeit nicht allein auf Irland beschränkt; sie beunruhigt auch| andere Theile des Reiches, und namentlich in den schottischen Hochlanden nimmt die Bewegung zu Gunsten der fleineren Bächter bedeutende Dimensionen an. So wurde am 3. d. in Dingwall von 350-400,, crofters"( leineren Landpächtern) eine Rundgebung veranstaltet, die das Biel und Streben der Agitation deutlich genug machte. Professor Blackie führte bei dem Meeting den Vorfit, und als Beisiger fungirfen die Barlamentsmitglieder Macfarlane, Fraser Madintosh und Sir G. Campbell, sowie Dr. Macdonald. Nach einer längeren Rede des Vorfigenden, welcher enthusiastischer Beifall gezollt wurde, gelangten drei Resolutionen zur Annahme. Die erste derselben verlangte eine derartige Abänderung der Landgeseze, daß den Hochländern das Recht gesichert werde, unter billigen Bedingungen auf der heimathlichen Scholle zu leben; die zweite Resolution bestätigte, daß die Grundsäße der irischen Landatte am besten für die besonderen Umstände Schottlands anwendbar seien und die Atte ein ausreichendes Hilfsmittel bilden würde; die dritte endlich verpflichtete das Meeting, seinen Einfluß dahin auszuüben, daß nur Männer in's Parlament gewählt werden, die fich in voller Sympathie mit der Frage der Reform der Landgeseze befinden. Schließ lich wurde auch eine Resolution zu Gunsten der Wahl Reform- Vorlage angenommen. Freeman's Journal" bezeichnet das Meeting in Dingwall als den Beginn einer wichtigen Bewegung. Das Blatt sagt:„ Polititer fangen an einzusehen, daß es sowohl eine schottische wie eine irische Landfrage giebt. Das irische Volt sympathiftrt mit den Crofters" aus vollem Herzen." Der" Dublin Expreß" be ftätigt, daß Emiffäre der irischen Landagitatoren sich unter den Crofters" bewegt und dieselben angespornt haben, dem Beis fpiele der Jrländer zu folgen, und einen entschloffenen Stand gegen das Gefeß einzunehmen, bis sie schließlich deffen Abschaffung durchsetzen.
Bei einem Meeting der irischen Nationalliga in Dublin hat der Abgordnete Healy, welcher den Vorfiz führte, eine heftige Rede gehalten, die viel von fich reden macht, und möglicherweise fich als das Signal für eine neue gewaltige agrarische Agitation auf der grünen Insel erweisen dürfte.
Der belgische Senat hat mit 41 gegen 19 Stimmen die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen zum Papste angenommen. Demnach wird Belgien wieder durch eine päpstliche Gesandtschaft beglückt werden.
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wird, alle in einer Stadt befindlichen Filialen eingeschriebener freier Hilfskaffen zu einem Medizinalverbande zu vereinigen. Ein solcher Verband würde in jedem Bezirk, je nach der Be völkerungsdichtigkeit und der in dem Bezirk befindlichen An zahl der Kaffenmitglieder Aerzte zu ganz bestimmten und günstigen Bedingungen zu engagiren haben. Jedem Mitgliede einer eingeschriebenen freien Hilfstaffe müßte es natürlich un benommen bleiben, fich einen dieser Aerzte zu wählen, und zwar nicht blos aus der geringen Anzahl der in dem betreffen den Bezirk wohnenden Aerzte, sondern überhaupt aus der Bahl aller derjenigen Aerzte, die fich der Kaffe eventuell dem Medizinalverbande zur Verfügung gestellt haben. Es wird darauf zu halten sein, daß ein bestimmter Gehalt nicht mehr gezahlt wird, sondern es dürfte fich eher empfehlen für bie Sprechstunde beim Arzt, so wie für den ärztlichen Besuch im Hause des Erkrankten eine bestimmte Tare festzusetzen. Auch ließe fich wohl dahin wirken, daß daß diese billigere den Kaffenmitgliedern bewilligte Tare, den Familiens angehörigen der Kaffenmitglieder ebenfalls zugestanden werde. Würde eine solche Regelung des Verhältnisses als praktisch und gut anerkannt und demzufolge durchgeführt werden, so müßte allerdings die Kaffe für das ärztliche Hona rar die Bürgschaft übernehmen. Wir vermögen hierin nun eben so wenig eine Schädigung der Kasse wie der Mitglieder zu erblicken. Im Gegentheil halten wir diesen Modus für den besten und einfachsten. Jedes erkrankte Mitglied erhält eine gewisse Anzahl Bons, mit welchen es die ärztliche Leistung ho norirt, der Arzt löst diese Bons bei der Kasse ein, die sie aus gestellt hat und die Kaffe regulirt mit dem betreffenden Mit glied bei der jedesmaligen Unterstügungsauszahlung diese Sache. Wir haben bei einer derartigen Regelung vor allem doch dem Mitgliede das Recht gewahrt, fich den Arzt nach feinem Belieben zu wählen. Es find leider auch Vorschläge gemacht worden, die sich über diesen doch gerade so hochwid figen Punkt nicht in der richtigen Weise verbreiten. So macht der ,, Correspondent f. D. B." einen Vorschlag, der, obgleid er von einem so geschästen Organ ausgeht, wohl taum ernstlich in Betracht kommen kann. Der Vorschlag läuft darauf hinaus, daß man versucht, den Arzt zur Kaffe in dasselbe Verhältnis zu stellen, das der Hausarzt der Famille gegenüber einnimmt Wie letterer die Familien- Mitglieder nicht nur im Zustande der Krankheit, sondern auch im Zustande des Gesundseins un ter Kontrole nimmt, so soll auch der Kaffenarzt sich um die Kaffenmitglieder in gesundem Zustande mindestens insoweit fümmern, daß er fie, ihre Familie, ihre Gepflogenheiten und -Schwachheiten fennen lernt. Auf den ersten Blick fieht das ziemlich problematisch aus, bei näherem Busehen erscheint e aber recht wohl durchführbar und zwar in folgender Weise: Es wird einem Kaffenarzte eine bestimmte Anzahl Mitglieder ( in einer Stadt oder einem Stadtbezirke) zugewiesen mit der Verpflichtung, jedem derselben im Monat etwa einen furzen Besuch zu machen; für diese Kontrollbesuche wird ein Honorar vereinbart. Die Krankenbehandlung wird gesondert vereinbart und zwar nicht per Pauschalsumme, sondern per Wochenpatient, das heißt, es wird ein Einheitsfag für Person und Woche ge fucht ohne Rücksicht darauf, ob der Arzt in einer Woche einen oder mehrere Besuche für nöthig findet.
Von der Sozialdemokratie find( den ,, Demokratischen Blättern" zufolge) bisher folgende Kandidaten nominirt: J. Auer, Glauchau - Meerane .
A. Bebel, 1. Altena - Iserlohn . 2. Köln am Rhein . 3. Mühlheim a. R. 4. Dresden links der Elbe . 5. Leipzig . 5. Leipzig . 6. Hamburg I.
W. Blos, 1. Braunschweig I. 2. Reuß ältere Linie . Bod, Schuhmacher, Gotha .
J. H. W. Dies, 1. Berlin III. 2. Hamburg II.
A. Dreesbach, 1. Mannheim . 2. Speier- Frankenthal. B. Fläschel, Dhlau- Strehlen- Nimptsch.
Frankreich . Der Präfident Grévy hat die Eingabe der äußersten Linken, in welcher die Einberufung der Kammern beantragt wird, mit Rücksicht darauf, daß ihn seine verfaffungsmäßige Stellung einer persönlichen Beantwortung dieser Eins gabe verhindert, dem Ministerpräsidenten Ferry zugestellt.- Ein Telegramm von Zanzibar von gestern meldet, Admiral Miot habe, ohne Widerstand zu finden, die Bai von Paffa dova besezt, in Tamatave sei nichts von Belang vorgekommen. -Der Konseilpräsident Ferry wird, wie neuerdings verlautet, nicht vor Mitte der nächsten Woche hierher zurückkehren.Betreffs der angeblich in Bordeaux herrschenden Cholera epidemie ist konstatirt, daß während der 14 Tage allerdings 3 Choleraerkrankungen dort vorfamen, daß es sich dabei aber lediglich um vereinzelte Fälle ohne jeden epidemischen Charakter handelte.
. Frohme, 1. Schleswig- Holstein 6. 2. Schleswig- Holstein 8. K. Frohme, 1. Schleswig- Holstein 6. 2. Schleswig- Holstein 8. B. Geiser, Chemniz.
Italien . Am 3. September gerieth die Schwefelgrube bei Nitosta auf Sizilien in Brand, von 29 verunglückten Arbeitern find nachträglich 20 gerettet worden.
An der Cholera starben in Italien 158 Personen, davon in Neapel 69.
Wahlbewegung.
K. Grillenberger, 1. Nürnberg . 2. Neustadt- Landau . 3. Kre feld . 4. Berlin V.
Harm, Kolonialwaarenhändler, Elberfeld .
W. Hasenclever, 1. Breslau ( Often). 2. Brandenburg . 3. Duis burg. 4. Halle und Saalkreis. 5. Berlin VI. D. Hegemann, Bielefeld - Wiedenbrüd.
In Lichterfelde , Hennig's Restaurant, wird der bekannte Demokrat" Langerhans heute über die Reichstagswahlen sprechen. Gäfte haben angeblich Zutritt.
A. Heine, Hutfabrikant, Aschersleben - Halberstadt . Heinzel, 1. Hamburg III. 2. Jpehoe- Meldorf. 3. Kiel - Neu münster .
Gegen den Kandidaten der deutsch - freifinnigen Partei in Elberfeld , Träger, hat die alte Fortschrittspartei gestern Abend Rechtsanwalt Kohn in Dortmund zu ihrem Kandidaten für den Reichstag aufgestellt. So muß es
tommen!
Janiszewski, Buchbinder, Stadt Posen .
A. Kaden, Dresden rechts der Elbe .
M. Kayser, 1. Kottbus- Spremberg. 2. Guben . 3. FreiburgDederan.
Kögel, Bigarrenfabrikant, Wurzen- Dichat.
Neurode.
Rühn , Schneider, 1. Glaz- Habelschwerdt . 2. Reichenbach W. Liebknecht, 1. Bremen . 2. Offenbach - Dieburg . 3. Schwarz burg- Rudolstadt . 4. Stollberg - Schneeberg. Meister, Bigarrenarbeiter, Hannover . Müller, Bauerngutsbesitzer zu Altweißriz, Waldenburg i. Schl. W. Pfannkuch, Raffel.
Im Wahlkreise Alzey- Bingen war am Sonntag in Sauerschwabenheim eine Wählerversammlung angefeßt, in der Herr v. Schauß sprach und zu der auf Grund der früher mit Den freifinnigen" Gegnern gemachten Erfahrungen nur An hänger der Nationalliberalen eingeladen waren. Deffenunge achtet erschien einer der deutsch - freisinnigen" Führer des Wahlkreises, Dr. Martin, mit einer organisirten Spreng folonne, die aus 15 bis 20 Reichstagswählern von etwa
Prieß, Ausgewiesener, Random- Greifenhagen.
Rödiger, Bildhauer, 1. Altenburg . Reuß jüngere Linie . Sabor, Frankfurt a. M.
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Wir haben unsere Stellung zu solchen Vorschlägen schon genau präcifirt. Die Wiedereinführung der Bwangsärzte erachten wir für durchaus unthunlich und einer freien Kaffe nicht würdig. Es wird", heißt es in dem Vorschlage, einem Raffenarzte eine bestimmte Anzahl Mitglieder überwiesen." Und dieses etwas seltsame Vorgehen soll dadurch vortheilhafter erscheinen, daß der Arzt auch das gesunde Mitglied zu behandeln habe. Selbst angenommen, es wäre dies bei der unregelmäßigen Arbeitsge der Meisten der Kaffenmitglieder noch möglich, so würde dod dieser Wunsch oder dieses Verlangen noch feineswegs die Be rechtigung in fich schließen, die glücklich beseitigte Institution bet Bwangsärzte wieder einzuführen. Und nun! Ist denn ein solches Verfahren des Arztes nicht auch bei unserm obigen Bor schlag vorgesehen, blos in etwas gerechterer Weise. Dasjenige Mitglied, welches in der glücklichen Lage ist, am Tage soviel freie Beit zu befißen, um einen ärztlichen Besuche pfangen zu können, wird eben die 50 oder doch allerhöchstens 75 Pf. pro Woche nicht scheuen. Derjenige aber, deffen Beit es nicht gestattet den Arzt, außer bei seiner Erkrankung bei fich zu sehen, hat dann wenigstens teine Veranlaffung, fich über Ungleichmäßigkeit zu beklagen. Es würde zu weit führen über diesen Modus eingehender zu sprechen. Jeden Vorschlag, darauf hinausläuft, wieder Zwangsärzte zu inftalliren, balten wir für zwecklos und verfehlt. Wir versprechen uns dagegen von dem von unserer Seite gemachten Vorschlag, daß er eine gesunde Bafis zur gedeihlichen Fortentwicklung der freien Hilfs
Schuhmacher, Lederhändler. 1. Lennep - Mettmann . 2. Dortmund . B. Singer, Berlin IV.
W. Stolle, Zwickau - Crimmitschau . diese F. Tupauer, Berlin II, St. Ulrich, Gießen.
Viered, 1. Meiningen . 2. Leipzig ( Land). 3. SchwarzburgSondershausen.
v. Vollmar, 1. Berlin I. 5. Effen a. d. Ruhr. 3. Mittweida . 4. Maiz. 5. München I. 6. München II.
Das Verhalten der Aerzte den Ein
( Von Friz Gördki.)
ebensoviel noch bartlosen Bürschchen, nach dem Fr. J.", begeschriebenen freien Hilfskaffen gegenüber.
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stand. Der die Versammlung eröffnende Vorsitzende so berichtet das Blatt weiter- hatte buchstäblich noch nicht fünfzig Worte geredet, als Dr. Martin, auf seinen Stuhl sprin gend, ihn in der heftigsten Weise unterbrach, von dem wüsten
II.
Da nun eine einzelne Kaffe wohl nie in der Lage sein würde, namentlich in mittleren und größeren Städten für sich allein günstigere Bedingungen von Seiten der Aerzte zu er
faffen abgeben werde.
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die nächste Sigung der Stadtverordneten- Bersammlung Den hervorragendsten Berathungsgegenstand für bildet die vom Magiftrat an dieselbe gelangte Vorlage wegen
ftägt. Die nun folgende Szene spottet aller Beschreibung. halten, so ergiebt sich hierdurch von selbst, daß anzustreben sein Genehmigung der elektrischen Beleuchtung der Leipzigerstraße
das ist Bide- Hall. Sie waren noch niemals im Hintergebäude, gnädige Frau, hier wohnt sonst die Dienerschaft. Jezt bin ich ganz allein bier. Lord Bide läßt sich nur selten sehen. Ich werde jegt anfragen, ob das gnädige Fräulein schon zu dem jungen Herrn darf."
Sie fepte die Kerze nieder und ließ Mutter und Tochter allein, die in dem unftät flackernden Licht besorgt auf einander blickten.
Die junge Dame foll kommen," meldete die zurück Tehrende Frau.
"
Wir werden beide gehen," erklärte die Gräfin.
der Klinte, umsonst! Sie tastete fich wieder weiter, bis sie bürgten und sie war gewiß, daß nicht er es war, der fie be I eine zweite Thür erreichte, auch diese war verschlossen. Schneller trogen hatte. Auch er war mit ihnen zum Opfer aus
" Der Doktor fagt, es darf immer nur Einer zu dem Kranten. Sie werden ihm doch nicht durch Aufregung schaden wollen, gnädige Frau?"
Mama, ich muß gehen," bat Francesca.
Nicht ohne mich," sagte die Gräfin fest. Die Drei standen einen Augenblick schweigend da.
Vielleicht gehen Sie zuerst, gnädige Frau, und wenn Sie Alles zu Ihrer Zufriedenheit gefunden haben, rufe ich dann das Fräulein."
und schneller machte sie die Runde durch das Zimmer, an Thüren und Festern Klopfend, die alle fest verrammelt waren. Sie stampfte auf den Boden, fie pochte an den Wänden, an die durch Läden geborgenen Fenster, bis sie erschöpft zusammenbrach. Ueber fich an der Dede bemerkte fie durch zwei schmale Deffnungen einen schwachen grauen Schimmer der Morgendämmerung.
D geh schnell, theure Mama, oder ich werde wahn finnig Weshalb sollen wir nicht beide zusammen zu dem Kranten, gute Frau? Wir find beide ruhig und gefaßt!" „ Ich darf dem Befehl des Doktors nicht zuwider handeln.
Eine Stunde und mehr verging, und draußen war der volle Tag bereits herauf gestiegen, und die verzweifelnde Gräfin vermochte ihr Gefängniß in dem matten Licht zu
D bitte, theure Mama, geh, geh," flehte Francesca, die Gräfin sanft zur Thür schiebend.
ertoren.
Er schien mit seiner Kindheit von einem geheimen Feinde verfolgt zu werden und dieser Schlag tam wieder von jener feindseligen Hand, aber das milderte Francesca's
Loos nicht.
Welche Furcht, welche Besorgniß, welche Angst mußte das arme Mädchen nicht seit dem Verschwinden der Mutter
erduldet haben!
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Stunde um Stunde verging. Ringsum herrschte tiefes Schweigen. Kein Laut von Thieren draußen, tein Getöse von unterscheiden, das durch zwei balbmondförmige Ausschnitte Fußtritten drinnen, fein Knarren von Thüren, lein Rollen von in den schweren eichenen Fensterläden drang. Ein faden- Rädern. Schweigen, tiefes unheimliches Schweigen, als ob der
Die unglückliche Gräfin befahl ihrer Tochter, im Bimmer zu bleiben, fie werde nach fünf Minuten wiederkehren, und folgte ihrer Führerin, die noch eine zweite Kerze gebracht hatte, mit der fie voran leuchtete.
scheiniger Teppich bedeckte den Boden, ein Stuhl und ein niedriges Ruhebett standen an der Wand. Sie bemerkte
ferner zwei Thüren. Die Fenster waren von innen vergittert
vorbei.
Kerze
Stunde um Stunde schlich vorüber und Mittag war läng Die Gräfin saß aufrecht da, mit weit geöffneten Augen verhallen werde, stieg die Gräfin, die von stattlicher Höhe schöpfung. Plöglich that sich die Thür auf und die Frau war, auf den Stuhl und von diesem auf das Fensterbrett, welche fte am Abend zuvor gesehen hatte, trat mit einem Thee um durch die schmalen Ausschnitte oben im Laden heraus- brett, auf dem sich allerlei Speisen und eine brennende
und von draußen durch Läden geschlossen.
Sie stiegen eine Treppe empor und traten in ein hinter zimmer. Die Frau flüsterte der Gräfin zu, fte wolle nur im Schlafzimmer nachsehen, ob Alles in Ordnung fei, und verschwand durch die nächste Thür. Die Gräfin blieb im Finstern zurüd.
Bu der Ueberzeugung gelangt, daß ihr Rufen unbeachtet
zusehen.
Die fünf Minuten, von welchen fte zu Francesca ges sprochen hatte, waren vorüber, und noch immer stand die Gräfin allein.
Sie bemerste nirgends Dächer, nur Baumwipfel, und in ziemlicher beträchtlicher Entfernung einen Streifen gepflüg ten Ackers.
befanden, bei ihr ein.
Rückkehr.
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Die Gräfin sprang empor und flog an der Frau zur Thür hinaus, durch welche ihre Gefangenwärterin einge treten war. Die Frau stand gelaffen da und wartete auf ihre Die Gräfin war nur in ein fleines fensterlofes Vorzimmer fte hierhergelockt? Ihr erster Verdacht richtete sich gegen gelangt, deffen Ausgangsthür verschlossen war. Sie ftürate auf Hatte er fie die ganze Zeit her betrogen? War er nicht und fte heftig schüttelnd, herrschte sie die kaltblütig Dreinschau die Frau zu, die ihr Theebrettt auf den Boden gefegt hatte,
Von neuen Besorgnissen ergriffen, rief fie mehrere Male mit lauter Stimme nach der Frau. Niemand tam. Sie ging vorwärts, bis sie die Wand berührte, an der fie mit der
Die Arme befand sich in einem Zustand, der an Wahn finn grenzte. Wo war ihre angebetete Tochter? Wer hatte
Hand vorwärts taſtend, weiter schritt, bis sie die Thür fand. Bergebens versuchte sie zu öffnen. Sie flopfte und drückte an
Rupert.
wirklich arm, und wollte er Francesca gar nicht heirathen? War das Nichterscheinen des Pfarrers nur ein Theil der Komödie, die er aufzuführen im Sinne hatte? Und war die Geschichte von seinem Sturz und seiner Erkrankung nur ers dacht worden, um sie hierher zu locken, und die Tochter der Aufsicht ihrer Mutter zu entreißen?
Das Gehirn der Gräfin wirbelte. Ihr Herz pochte zum Berspringen. Ihr Blut strömte glühend durch die Adern. Sie fühlte sich dem Wahnsinn nahe! Francesca, o Francesca! Wo war das Mädchen? Welchen grauenvollen Gefahren war es ausgesezt?
ende an:
Eie es wagen, mich so zu behandeln? Wo ist meine Tochter! ,, Lassen Sie mich augenblicklich hinaus, Elende! Wie dürfen
Sagen Sie mir, wo mein Kind iſt?"
ruhig:
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Eheman
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Abend
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brachten ftraße,
Das Weib, Frau Toni Petigrew, stand vollkommen unbewegt da. Als die Gräfin erschöpft inne hielt, fagte fie Ich dachte, Sie würden hungrig sein. Wollen Sie nicht ,, Effen!" schrie die Gräfin ,,, ich will mein Rind, meine " Sie befindet sich ganz wohl und ist sehr gut aufgehoben,"
etwas effen?"
Iwo ist fte, wo ist meine Tochter?"
Sie rief fich ihren Verkehr mit Rupert in's Gedächtniß zurück, ste verweilte bei den tausend fleinen Bügen, welche fagte" Frau Betigrew. für seine Wahrhaftigkeit, für seinen tadellosen Charakter
( Fortsetzung folgt.)
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