dacht vorhanden ist! Beuge: Thatsachen haben sich nicht er-| geben. Staatsanwalt: Der Gerichtshof wird jedenfalls zu der Ueberzeugung gekommen sein, daß der Ange­flagte Langfeldt den Inhalt der betreffenden Badete gekannt hat. Er hat zugegeben, daß er vier bis fünf Mal solche erhalten hat mit der Aufschrift: Wird abgeholt", es fann ebenfalls fein Zweifel obwalten, daß er das Verbot dieser Druckschriften gewußt hat, denn das weiß jeder Sozialdemokrat. Er hat weiter zugegeben, daß die Pacete aus seiner Wohnung abgeholt worden sind; dadurch ist die wiederholte Verbreitung von Druckschriften erwiesen. Auch Suchan halte ich für schuldig; er hat selbst zugegeben, daß er Sozialdemokrat ist. Nach der Aussage Langfeldt's hat er Packete abgeholt, bei den statt­gehabten Haussuchungen find aber keine Schriften mehr bei ihm vorgefunden, wo find diese geblieben? Jedenfalls hat Suchan dieselben verbreitet. Das Gesetz will ver hüten, daß das Gift, welches diese Schriften enthalten, nicht in das Volk dringen soll, es ist im weitesten Sinne aufzufaffen. Ich beantrage gegen Langfeldt 2 Monate und gegen Suchan 6 Wochen Gefängniß. Bemer­ten muß ich noch, daß ich eventuell, da der Angeklagte Lang­feldt behauptet hat, daß in dem ersten Badet nur Eremplate des Wahren Jakob" waren, es dem hohen Gerichtshofe an heimstelle, die Verhandlung zu verlegen und beim Polizeiprä fidium Auskunft darüber einzuziehen, ob die genannte Schrift auch verboten ist. Präsident zum Beugen von Manderode: Kennen Sie den Wahren Jakob"? Beuge: Ja, es ist eine illuftrirte Schrift, welche im Verlage von Diez in Stuttgart erscheint und soviel ich weiß, bis jetzt nicht verboten ist. Ber­theidiger: Die Schuld Suchans hängt von der Glaubwürdig feit Langfeldt's ab; er hat behauptet, Suchan sei der Ver führer. Diese Behauptung sollte und fonnte ihm nur dazu dienen, seine eventuelle Strafe zu mildern. Selbst wenn Suchan ein Packet abgeholt hat, so ist noch nicht im Geringsten

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erwiesen, ob das betreffende Palet ver botene Schriften enthielt. Es ist überhaupt nicht richtig, daß der Sozialdemokrat". nur in der beregten Weise verbreitet wird und andererseits liegt in dem bloßen Abholen eines Badetes noch teine Verbreitung im Sinne des Gesezes. Auch die Post verbreite Packete, und daß die Ver breitung auch in anderer Weise stattfinde, beweise schon die Thatsache, daß selbst Herr von Buttkamer den Sozialdemo frat" durch die Post zugestellt erhalte. Wenn der Herr Staats­anwalt in dem bloßen Abholen eines Badetes schon eine Ver­breitung findet, fo machen sich auch alle Postbeamten strafbar. Nach einem Erkenntniß des neidsgerichts liege eine Verbrei­tung im Sinne des Gesezes nur dann vor, wenn die Schrift zu dem Zwed in Empfang genommen werde, um fte Dritten zu geben. Gegen seinen Klienten sei absolut nichts erwiesen Der Gerichtshof und deshalb beantrage er Freisprechung. beschließt die Verhandlung zu vertagen, um vom Polizei präfidium Auskunft zu erlangen, ob der wahre Jakob" eine verbotene Drudschrift ist.

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

t. Polizeilich aufgelöst ohne Angabe des Grundes wurde die öffentliche Versammlung der Maler Berlins , welche am Sonntag Vormittag in Mundt's Salon, Köpniderstr. 100, stattfand. Hierselbst referirte Herr Michelsen, Vorfigender der Lohnkommission der Buchbinder, über das Thema: Welchen Nußen bringt der Verband der Malergehilfen Deutschlands ?" und führte in seinem Referate aus, daß die Arbeiter durch die traurigen Verhältnisse immer mehr herabgedrückt würden, daß fie schließlich gänzlich von der Gnade der Arbeitgeber abhängig wären und gezwungen unter Verhältnissen zu arbeiten, die noch trauriger wären, als die der Sklaven des Alterthums. Inmitten dieser Ausführungen erfolgte plöglich die Auflösung. Nachdem die erste Ueberraschung vorüber, ertönten sofort die Rufe: Grund angeben!" Vorschriftsmäßig!" Da der Polizei­lieutenant vergeffen hatte, sowohl den Grund der Auflösung anzugeben, als auch bei Defretirung derselben den Helm auf­zusetzen. Von dem Vorsitzenden der Versammlung, Herrn Spuhr, nach dem Grunde der erfolgten Auf­lösung befragt, erklärte der Herr Polizeilieutenant, er sei nur dem Polizeipräsidium für seine für seine Maßnahmen verantworlich, er löse die Versammlung auf und fordere die Anwesenden auf, den Saal zu verlaffen. Als nach dem un freiwilligen Schlusse vom Vorstandstische aus privatim die Mittheilung erging, daß am nächsten Sonntage wiederum eine öffentliche Malerversammlung stattfinden würde, welche Nach­richt jubelnd begrüßt wurde, forderte der Polizeilieutenant,

Theater.

Dienstag, den 9. September. Königliches Opernhaus:

Dienstag: 169 Vorstellung. Carmen.

Königliches Schauspielhaus:

Dienstag: 171. Vorstellung. Glüd bei Frauen. Deutsches Theater:

Dienstag: Die Welt, in der man sich langweilt.

Bellealliance- Theater:

Dienstag: 3. 33. M.: Buchholzen's. Volksstück in 4 Atten von Leon Treptow. Im Sommergarten: Großes Konzert. Halbe Kaffenpreise.

Reues Friedrich Wilhelmstädtisches Theater: Dienstag: Der Marquis von Rivoli.

Gentral- Theater:

Alte Jakobftraße 30. Direktor: Ad. Ernst. Dienstag: 3. 40. M. Jäger Liebchen. Gesangspoffe in 4 Atten von 2. Treptow ; Couplets und Quodlibets v. G. Görß. Mufit von G. Steffens. Kaffen Eröffnung 6% Uhr, Anfang der Vorstellung 7 Uhr.

Residenz- Theater:

Direktion: A. Anno, Blumenstraße 9.

Dienstag: 3. 10. Mal: Ein Standal. Schauspiel in 4 Att. v. D. Benzon. Hierauf: 3. 11. Mal: Die Welt, in der man fich nicht langweilt. Lustspiel in 1 Akt von E. Pailleron. Regie: A. Anno.

Euisenstädtisches Theater: Dienstag: 131. Opern- Vorstellung. Gastspiel der Frau Barnay­Kreuzer. Undine. Romantische Bauber Dper in 4 Aften. Mufit von Albert Lorging. Dienstag, 16. September: Erstes Gesammtgastspiel der Liliputaner: Robert und Bertram.

Oftend- Theater:

Dienstag: Mutterſegen: oder Die neue Fanchon. Wallner Theater: Hotel Blancmignon.

Kroll's Theater: Margarethe.

733

Arbeitsmarkt.

Bügler auf Damen- Mäntel verlangt

Straußbergerstr. 22. I., rechts.

Gesellen auf Kastenarbeit und einen Möbelpolirer ver langt A. Bolle, Elisabethstraße 62. [ 731

732] Lehrmädchen, a. a. Paletots verl. Admiralstr. 9,§. III. gd. Einen Bügler auf Damen Mäntel, der das Zuschneiden Der vorgezeichneten Mäntel gründlich versteht, verlangt bei Welsch, hohem Lohn Oberwasserstr. 13.

730]

weil selbst private Mittheilungen nicht statthaft seien, dringend auf, den Vorstandstisch zu verlassen, da er sonst genöthigt wäre, energische Maßregeln zu ergreifen. Unter Protest entfernten sich nunmehr die Anwesenden.

t. Polizeilich verboten auf Grund des§ 9 des Sozialisten­gesetes war die außerordentliche Generalversammlung der Bimmerleute Berlins und Umgegend, welche von fünf Herren für Sonntag Vormittag nach Gratweils Bierhallen einberufen war. In dieser Versammlung sollte Stadtv. Gördi über: Die Vortheile der freien Hilfskaffen gegenüber den Ortskaffen ( Gewerkskaffen) referiren.

Ebenfalls polizeilich verboten wurde die am Sonntag nach der Potsdamer Straße einberufene Volksversammlung, in welcher Herr Liefländer über dasselbe Thema referiren sollte, über welches herr Eugen Richter im Central- hotel gesprochen hat. Wenn es den Arbeitern nicht gestattet ist, den Herren Liberalen öffentlich entgegen zu treten, dann können die Herren freilich ungestört ihre Hanswurstereien treiben.

t. In der Versammlung der Tischler, speziell der Küchen­möbeltischler, welche behufs Festsetzung eines Minimaltarifs für Küchenmöbel am Sonntag bei Mohrmann, Gr. Frankfurter ftraße 117 stattfand, theilte Herr Künzel mit, daß die Lohn tommiffion der Berliner Tischler, nachdem sie zu der Ueber­zeugung gelommen, daß durch einen prozentualen Lohnaufschlag tein einheitlicher Lohnfaz für gleiche Arbeit zu erzielen sei, die Aufstellung von Minimaltarifen für Spezialartikel aller Branchen für zweckmäßig und nothwendig erachte und daß die Kommission die Aufstellung von Minimaltarifen deshalb soviel wie mög lich zu beschleunigen bestrebt sei, um den Arbeitgebern Gele­genheit zu geben, Kenntniß von den Tarifen und bei Abschluß von neuen Lieferungen bezüglich der Preise auf die Tarife Be zug zu nehmen, damit beim Inkrafttreten der Tarife partielle Strikes möglichst vermieden werden. Die Versammlung nahm nach längerer Distuffion, in welcher namentlich die Herren Klose, Lenz und Stellmann die Minimaltarife befürworteten, folgende Resolution an: Die heute 2c. Tischlerversammlung erklärt, daß unter der heutigen Produktionsweise im Tischlergewerbe die Arbeitslöhne durch die immer mehr um fich greifende Schmuskonkurrenz fortwährend heruntergedrückt werden, sodaß es einem Tischlergesellen bei der angefirengtesten Thätigkeit nicht möglich ist, den an ihn gestellten Forderungen gerecht zu werden; fie erwartet jedoch in der Aufstellung von Minimal­tarifen für Spezialartikel eine Aufbefferung der gedrückten Lage und verpflichtet fich demgemäß, mit allen ihr zu Gebote stehen­den gefeglichen Mitteln für den in jeder Branche aufgestellten Minimaltarif für Spezialarbeiten einzutreten". Von der Bes rathung und Festlegung eines Minimaltarifs für Küchenmöbel wurde indeß Abstand genommen, da zu wenig Küchenmöbel­arbeiter erschienen waren und wird zu diesem Zwecke im Laufe der Woche eine neue Versammlung einberufen werden.

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h. Der Fachverein der Schlosser brachte in seiner sehr zahlreichen Versammlung am Sonnabend( bei Gratweil), nach­dem die Aufnahme der neueingetretenen( 17) Mitglieder er folgt war, zunächst die Arbeitsnachweis- Angelegenheit, mit welcher er fich schon in den zwei legten Versammlungen be­schäftigt hatte, zum Abschluß. Es wurde beschlossen, für's Erfte nur eine Stelle für den Arbeitsnachweis zu errichten und zwar Alte Jakobstr. 63 bei Dpaß, wo auch die Bauanschläger Bu bereits ihren Arbeitsr.achweis haben. Zu Mitgliedern des Ar beitsnachweis Bureaus wurden die Herren Päpold, Wilhelm, Dietrich, Neumann, Geride, Günther, Rettle, Schneider und E. Schulze gewählt. Es folgte dann eine längere Diskussion über die Einrichtung des durch das Vereinsstatut den Mit­gliedern in Aussicht gestellten Rechtschutes, an welcher die Herren Miethe, Krohn, David und Bäzold fich betheiligen. Auf Antrag des Herrn Miethe wurde die Einsetzung einer aus 3 Mitgliedern bestehenden Rechtsschuß- Kommission beschlossen. Zu Mitgliedern der Rechtsschuß- Kommission wurden die Herren Miethe, Sims und Knaut gewählt. In Bezug auf die Kran­lenkaffen- Angelegenheit theilte Herr Miethe mit, daß die vor 8 Tagen im Königstädtischen Rafino abgehaltene Mitglieder Versammlung der Krankenkasse mit ihrem Beschlusse, daß die Versammlung der Krankenkasse mit ihrem Beschlusse, daß die Mitglieder aus der alten Kaffe austreten und in die zentrali firte Schloffergesellen- Krankenkaffe( E. H.-K.) eintreten sollen, bis jetzt fein günstiges Resultat gehabt: ferner wies er darauf hin, daß der Vorstand der alten Kaffe ein Interesse daran habe, die Mitglieder so lange in Unkenntniß über das Statut für die künftige Ortskaffe zu lassen, bis es für sie zu spät ge­worden, um noch austreten zu können, und stellte schließlich den Antrag, den Ausschußmitgliedern, die vom Fachverein ge wählt worden find, ein Mißtrauensvotum auszustellen, weil fte es unterlassen haben, über die Beschlüsse des Vorstandes zu berichten. Der Antrag wurde angenommen.

Grosse Volks- Versammlung

am Mittwoch den 10. September, Abends 8 Uhr, im Konzert­hause Sanssouci , Rottbuserstr. 4a. Tages- Ordnung: 1) err Eugen Richter und die Arbeiterfrage. 2) Freie Diskussion. Referent: Herr Fris Gördi.- Die Herren Eugen Richter und Ludwig Löwe find zu dieser Versammlung brieflich eingeladen. Der wichtigen Tagesordnung wegen wer den die Herren sämmtlicher Barteien zur regen Theilnahme an dieser Versammlung eingeladen.[ 728] Der Einberufer.

Versammlung der Mitglieder der Gentral- Kranken- und Sterbekasse der Tischler u. f. w.( Berlin C., Halle'scher Thor Bezirk) am Mittwoch den 10. September, Abds. 8%, Uhr, bei Roth­ader's, Belle Alliancestr. 5. Recht zahlreiches Erscheinen er beten. Der Bevollmächtigte.

[ 729]

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Zum Strife der Cigarrenarbeiter in der Dtto Deter's schen Eigarrenfabrik in Breslau . Alle Augenblicke werden durch die verschiedensten Zeitungen Deutschlands Berichte über unse ren Strife verbreitet, welche, absichtlich oder unabfichtlich sei dahin gestellt unwahrheiten enthalten, durch welche un sei dahin gestellt fere Kollegen und die gesammte Arbeiterwelt über den wahren Stand der Dinge getäuscht werden. So z. B. schreibt die Breslauer Morgen- Beitung" in ihrer Nr. 206 folgendes: ,, Jm Gewerkschafter vom 31. August d. J. ist eine Aufforderung zur Unterstüßung der strikenden Arbeiter in der genannten Fabrik enthalten, in welcher mitgetheilt wird, daß noch 250 Arbeiter streiken. Dieses wird uns als falsch bezeichnet, es werden nur noch circa 80 Personen sein, welche die Arbeit wieder aufge nommen haben." Die Behauptung, daß jezt nur noch 80 Per sonen die Arbeit noch nicht wieder aufgenommen haben, klingt so, als ob überhaupt schon wieder einige der strikenden Cigarren arbeiter die Arbeit aufgenommen hätten. Dem ist jedoch nicht fo! Am 2. September cr. waren noch 115 Personen zu unter stüßen und dürfte diese Zahl wohl faum geringer werden. Der Bericht im Gewerkschafter", worin zur Unterffügung der stri tenden 250 Personen aufgefordert wird, ging von Dresden aus, und konnten die Verfasser desselben allerdings nichts wissen, daß sich diese Zahl, durch Abreise oder andere Un terkunft wie oben angegeben, vermindert hat. Ueberhaupt ist die haltung der Strikenden eine musterhafte zu nennen und hoffen dieselben mit Hilfe ihrer Kollegen in Deutschland den Strife fiegreich zu Ende zu führen. Die bis jezt eingegange nen Unterstügungen berechtigen zu dieser Hoffnung, voraus gesezt natürlich, daß der Opfermuth nicht erlahmt. Im Namen der Strifenden an alle Kollegen die herzlichsten Grüße.- Breslau , den 7. September. J. A.: Paul Fläschel, Breslau Ludwigstraße 7.

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Die Versammlung des Verbands Deutscher Zimmer leute ,, Lokalverband Berlin" findet am Mittwoch den 10. September, Abends 8%, Uhr, Inselstraße 10 II statt. Lages Ordnung: 1. Vortrag des Herrn D. Handelmann, I. Schrift führer des Bimmerverbands, über das Thema Mohamed und Mohamedanismus". 2. Verbands- Angelegenheiten. 3. Ver schiedenes. 4. Fragelasten. Neue Mitglieder werden auf

genommen.

Gauverein Berliner Bildhauer, Annenstr. 16, Abends 9 Uhr, Delegirtenversammlung. Referat und Diskussion über Die ungesunde Konkurrenz im Bildhauergewerbe" und Die mißlichen Zustände in den Werkstätten".

Eine öffentliche Schuhmacherversammlung findet am Dienstag Abends 8 Uhr im Lotal Neue Grünstr. 32 bei Herrn Teichert statt. Tagesordnung: 1. Unterstützungsverein deutscher Schuhmacher. 2, Verschiedenes.

Neueste Nachrichten.

Die gestern in Brüssel stattgehabte Maffenlundgebung der belgischen Klerikalen hat feinen so torretten Verlauf genommen. als ihre liberale Vorgängerin. An und für sich betrachtet, war der Aufzug durch die Menge der Theilnehmer, die er zählte, ein imposanter, es scheint aber, daß liberalerseits im Horhinein die Abficht bestand, dem verhaßten und gefürchteten Gegner um feinen Preis einen ungetrübten Triumph zu gönnen. W. T. B." tonstatirt, daß die dichtgeschaarte Zusauermenge fich Gewaltthätigkeiten über Gewaltthätigkeiten zu Schulden kommen ließ, infolge deren Polizei, Gendarmerie und berittene Bürgerwehr abtheilungen zum Einschreiten geradezu gezwungen wurden. fam zu Arretirungen und Verwundungen, die bewaffnete Macht erwies fich zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zwar genügend, fonnte aber doch nicht hindern, daß der fleri fale Umzug ins Stoden gerieth und fich schließlich auflösen mußte. Von der ftattgehabten Aufregung legen die beträcht lichen Ziffern der Verwundeten und Festgenommenen Beugniß ab; außer in Brüffel wurde auch in Antwerpen demonstrict; noch bis in den heutigen Morgen hinein batten die Antwer pener Sicherheitsorgane mit Reprimirung der Ausschreitungen zu thun. Es dürfte eine nicht ganz leichte Aufgabe sein, bas gestörte Gleichgewicht der öffentlichen Meinung auf seinen nors malen Stand zurückzubringen.

Briefhaften der Redaktion.

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