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Nr. 139.
Sonntag, 14. September 1884.
I. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Intereffen der Arbeiter.
eint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin tei in's Haus vierteljährlich 3 Mart, monatlich 1 Mart, wöchentlich 25 Bf. Einzelne Rummern 5 Bf. Bostabonnement pro Duartal 3 Mart.( Eingetragen im VIII. Nachtrage der Postzeitungspreisliste unter Rr. 719a.)
Insertionsgebühr
beträgt für bie 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 thr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerstraße 44, sowie von allen Annoncens Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.
Bur Parteigestaltung.
Aber es blieb nicht beim Kampf mit Worten. Bald begann die Verfolgung Andersdenkender und der Liberalismus führte den Kulturkampf mit jener Heftigkeit, die in allen
Wie man weiß, wünscht sich der Reichskanzler einen Reichstag, in welchem er auf zwei Instrumenten fatholischen Kreisen eine tiefe Erbitterung zurücklassen mußte. einzelnen pielen", d. h. abwechselnd und nach Bedürfniß mit Die Betretung der Bahn der Ausnahmegefeßgebung ward durch den Konservativen noch niemals gelesen, die sich doch früher einer fonfervativ- liberalen und einer konservativ- ultramontamen Majorität operiren kann. Db die Wahlen eine solche Scheffer fammensetzung des Parlaments ergeben werden, das Reht
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beln werbe, ob es dem Reichskanzler möglich sein wird, elommen, daß es sich im nächsten Reichstage darum hanzuschreiben olche Majoritäten zu bilden, oder ob nicht vielmehr Bindthorst sich der Situation bemächtigen und auf den Instrumenten" spielen wird. Und das liberale Blatt halt letteres für wahrscheinlicher.
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Man findet zwar häufig, daß die von ihrer politischen Machtstellung hinabgedrängten liberalen Elemente einen
jene liberalen Staatsmänner eröffnet und sie ließen der Ausnahmegefeßgebung gegen die Katholiken diejenige gegen die Sozialisten folgen. Die Verfolgung der Katholiken hat sich be= reits bitter gerächt, indem Windthorst von Amberg aus seine neueſte fulminante, Kriegserklärung gegen den Nationallibe
ralismus erlassen hat, und zwar in einem Moment, der den Nationalliberalen sehr ungelegen fommt.
Die meisten der liberalen Staatsmänner haben ihre verhängnißvollen Fehler eingesehen und haben sich in die Reihen der Linken geflüchtet; nur die mit der wenigften politischen Einsicht Begabten, eine Minderzahl, sehnen sich nach
folchen Peffimismus heucheln, wie die National- Zeitung" den liberalen Politikern zu verdanken, daß nunmehr der Vortrag der angeführten Auslassung; im vorliegenden Fall erMitglied beint dieser Pessimismus indessen thatsächlich begründet. flusses erfreut. Die Partei, welche eine firchenpolitische Ge Die parlamentarische Herrschaft des Herrn Windthorft tritt
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Ultramontanismus in Deutschland sich solch mächtigen Einmeinschaft repräsentirt, die in der Bevölkerung nur eine Min in
der That immer mehr hervor, und da seine Partei immer derzahl ausmacht, dominirt im Parlament und drückt der
it, so werden die Entschließungen der kleinen Exzellenz in
vielen Fällen maßgebend für die parlamentarischen Ent
Ist die ultramontan- fonservative Aera schlimmer als die liberale? Darüber wollen wir uns weiter nicht aussprechen; Liberalismus einen großen Theil der Bevölkerung dahin ge
fcheidungen. Die Regierung muß sich, wenn sie parlamen- wir wollen nur darauf hinweisen, daß die Unfähigkeit des tarische Erfolge haben will, mit dem Zentrum vorher verRandigen; sonst kann sie Nichts erzielen, während Herr bracht hat, sich den Ultramontanen und Konservativen in Windihorft feine parlamentarischen Erfolge, wie die Zuftim- die Arme zu werfen. mung des Reichstags zur Aufhebung der Maigefeßgebung,
auch
Wie es scheint, werden große und feste Parteibildungen nach der alten Schablone in Zukunft kaum mehr
Viel, sehr viel Spreu ist unter dem Korn, welches die Konservativen zur Mühle bringen und dann ist es in einer Weise durcheinandergemengt, daß man gar nicht erkennt, ob der Hauptbestandtheil Weizen, Roggen oder Gerste ist. Einen so nichtssagenden Aufruf haben wir von immer bestimmt auszudrücken wußten, wenn auch vielfach so, daß jeder Nichtkonservative fich abgestoßen fühlte. speziellen Freunden bei der kommenden Wahl, vollständig angeſtedt: fie find jetzt ebenso flau, unklar und verschwommen,
Diesmal aber find sie von den Nationalliberalen, ihren
wie jene; fte stellen keine bestimmten Forderungen, bewegen fich in Allgemeinheiten und schleichen wie die Kazen um den heißen Brei herum, gerade wie es die Nationalliberalen schon längst gethan haben.
Die armen Konservativen! Sie sind auch in einer recht unangenehmen Lage, wie es eben alle Regierungsparteien find, bei denen die Loosung heißt:„ der Bien muß!" Und da
jegt der Bien noch nicht genau weiß, was er sollen muß, was denn nun diesmal die liebe Regierung von ihm verlangt, nun, so muß er das Programm so allgemein wie mög lich halten, damit er daffelbe nicht in Widerspruch sezt mit der Direktion, die er später empfangen wird.
Von diesem Standpunkt aus betrachtet, ist es eigentlich ganz gleichgiltig, was in dem konservativen Programm fteht. Deshalb wollen wir baffelbe auch nicht eingehend prü
fen, sondern unsere Leser mit dem Sinne desselben nur kurz bekannt machen.
Der Aufruf stellt sich zunächst auf den Boden der Kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881 und der ,, christlichen Weltanschauung", auf welchem die beiden Sozial- Reformgefeße, das Kranken- und Unfallversicherungs- Gesez, gewachsen seien und dem noch die Alters- und Invaliden- Versorgung entsprießen würden. Gesagt wird nicht, daß auch die Arbeiter
lich bleiben diese Erfolge des Herrn Windthorst rein parla- möglich sein. Die alten Parteien beginnen in Interessen- wie sie das bei den schon angenommenen Gesezen thatsäch gegen den Willen der Regierung erreichen kann. Freimentarische, da der Regierung immer noch das Veto des Bundesraths als gewichtige Waffe zur Verfügung steht.
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gruppen zu zerfallen. Wenn die Interessengruppen wir verstehen das Wort„ Interesse" nicht im gewöhnlichen einmal im Zug
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mann des Zentrums unendlich schlauer und gewandter ist, der Zeit liegen, dann wird sich auch die große und größte geringen Verdienst zu solcher Versicherung zahlen, von ihrem ala die sämmtlichen Staatsleute des Liberalismus. Selbst Interessengruppe, die der Arbeiter, vorfinden, die sich
im Verständniß für ihre eigensten Interessen weder von li beralen noch reaktionären Parteien ins Schlepptau nehmen lassen wird. Heute haben Liberale und Ultramontane noch eine ziemliche Anzahl von Arbeitern in ihrem Gefolge. So wie bas soziale Interesse an Stelle der politischen Phrase
Zenith der liberalen Aera" haben die Bennigfen und fernt ben parlamentarischen Einfluß besessen, deffen der Miquel, bie Laster und Bamberger niemals auch nur ent ultramontane Staatsmann fich heute rühmen kann. Und boch hatten fie eine tiefgehende nationale Bewegung für f. Aber fie verstanden es nicht, fich eine selbstständige tritt, muß dies aufhören. unb unabhängige Stellung zu verschaffen. Im Freudens rausch über das erlangte politische Biel machten fie fich zu einer bloßen Gefolgschaft der Regierung; es war bei ihnen ganz aus der Gewohnheit gekommen, der Regierung etwas abzuschlagen. Sie bewilligten, was man verlangte, mit
find, wie wir bereits turz erwähnt haben, mit ihrem Wahlauf rufe zuerst auf dem Plane erschienen.
einer Art Fanatismus, und verschrieen Jeden, der nicht das- kommt, auch zuerst mahlt; aber ob er auch das beste Korn
felbe that, als einen Reichsfeind". Feuilleton.
Radbrud verboten.]
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Das Kind des Proletariers.
Sensationsroman von U. Rosen.
Fortsetzung)
Sie mich zu ihr gehen. Wo ist fle?"
Wo ist meine Mutter? Deffnen Sie die Thür und laffen
Kind
In diesem Hause, eine Treppe höher."
getrennt zu sein!"
Wohl ist es wahr, daß derjenige, welcher zuerst zur Mühle bringt, ist eine andere Frage.
Luglöcher bemerken konnte, wurde es ihr flar, daß keines der Fenster fich weit über dem Erdboden erhob. Franeesca hatte ihrer Gefangenwärterin feine Juwelen als Bestechungsmittel anzubieten, wie ihre Mutter. In ihrer Tasche hatte fte nur ein kleines Messer und damit ihr dieses nicht ent riffen werde, suchte fte es zu verbergen und steckte es unter den Teppich.
Inzwischen hatte Frau Petigrew den von Francesca empfangenen Brief Tony übergeben und dieser hatte ihn mit der Post an Wrigley befördert.
Am Abend zeigte fich Frau Petigrew wieder. Sie steckte Ich wage nicht berein zu kommen," versicherte fie. Sie
geben, fie wird frank werden durch den Kummer, von ihrem ihren Kopf durch das Schiebefenster der Kammer.
führen, da ich nur zu thun habe, was mir befohlen wird, Steppdecke mitgebracht und hoffe, Sie werden in dem großen Ich hoffe nicht, Fräulein. Ich darf Sie nicht zu ihr find mir viel zu wild und zornig, aber ich habe Ihnen eine und ich nicht weiß, noch wiffen will, worum es fich in dieser Lehnstuhl dort recht gut schlafen können. Hier ist auch etwas ganzen Angelegenheit handelt. Aber ich möchte Sie bitten,
ruhigen, und ich werde ihr das Briefchen bringen. Sie tönnen
zum Abendbrot."
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Wo ist meine Mutter? fragte Francesca.
the fagen, daß Sie sich vollkommen wohl befinden und Ihnen Brief gefreut. Morgen will sie ihn beantworten."
Riemand etwas zu Leide thut und daß fie bald wieder von
Shnen hören wird."
und langte eine Lampe und Schreibmaterialien hervor und
" D, es geht ihr ganz gut und fie hat sich sehr über Ihren Und weshalb bin ich hier?"
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" Auf Herrn Rupert Barth's Wunsch. Er wollte die
Die Frau schob das Fenster nach dem Kämmerchen zurüd Heirath mit Ihnen aufheben, indem er den Pfarrer am Er brachte Alles auf den Tisch. Francesca's weitere Fragen zum Ziele führte, ließ er Sie hierher bringen. Ein sehr
scheinen in der Kirche verhinderte und als auch das ihn nicht
lich thun. Abgewehrt wird ein solches Präsent erst recht nicht. Von christlicher Nächstenliebe würde dasselbe grade nicht zeugen, da fich die Arbeiter jeden Groschen, den ste von ihrem Leibe abdarben müssen. Eine derartige Versicherung würde den Arbeitern nichts nüßen.
Dann erklärt der Aufruf fich für die Verlängerung des Militärfeptennats und des Sozialistengefeßes- diese beider reaktionären Forderungen werden mit Bestimmtheit ge stellt, weil jedes Kind mit Bestimmtheit weiß, daß die gegen wärtige Regierung in Berlin fie auch stellt dann aber geht die Verschwommenheit wieder an.
Die Deutsch Konservativen haben nicht einmal den Muth, in ihrem Aufruf die 8 wang sinnungen zu fordern, trop dem fie bedauern, daß der Bundesrath dem bekannten Antrag Ackermann, das Halten von Lehrlingen betreffend, noch nicht zu gestimmt habe. Dieser Muth, wirklich zu wollen, was man eigentlich ja unzweifelhaft will, fönnte eben der Regiernng nicht angenehm sein. Also still davon! Die Deutsch - Kon servativen haben ferner nicht den Muth, die vierfache Erhöhung
will Ihnen und Ihrer Mutter eine hübsche Geldsumme geben, wenn Sie nach Frankreich , Italien , Deutschland oder Amerika gehen und Sie einen Eid auf die Bibel leisten wollen, Herrn Barth nie wieder aufzusuchen oder mit ihm in irgend eine Berbindung zu treten. Sobald Sie sich damit einverstanden erklären, werden Sie mit Ihrer Mutter von einem Wagen abgeholt und nach einem Hafen gebracht werden, wo Sie Ihr Gepäd und das versprochene Geld erhalten werden. Sie wür den sehr flug handeln, ein so glänzendes Anerbieten anzus nehmen. Was liegt an einem Mann? Nach meiner Ansicht ist er immer ein Betrüger und eine Strafe für die Frau. So habe ich wenigstens nach meinem eigenen Mann urtheilen ges lernt. Willigen Sie ein, Fräulein, und Alles ist gut."
,, Lieber will ich sterben," sagte Francesca unwillig. Wie Ihnen beliebt, Fräulein. Aber vielleicht wird auch Ihre arme Mutter, getrennt von Ihnen, am gebrochenen Herzen sterben, während Sie doch mit einander zufrieden und glücklich in einem fremden Lande leben tönnten."
Gut, doch muß ich zuerst mit meiner Mutter sprechen und mich mit ihr berathen, ehe ich mich zu solch einem Gelübde entschließe. Bringen Sie mich zu ihr!"
Frau Petigrew schüttelte verneinend den Kopf und zog sich schweigend zurück. Die Lampe und das Abendessen ließ
und Vorwürfe ließ fie unbeachtet. Sie ermahnte das junge reicher Mann in der City bot ihm eine Mitgift von ftebengig nicht tam, das ihre Speisen vergiftet sein tönnten, nahm
tausend Pfund mit seiner Tochter. Und Sie wissen, Fräulein, daß er nicht gern arm ist, er wurde im Schloffe des Reichthums erzogen."
Das ist wieder eine Lüge," sagte Francesca be ftimmt.
Mädchen, nur zu schreiben. Nach einigem Bögern verstand flch Francesca endlich dazu, und als der Brief beendet und Derfchloffen war, öffnete die Frau das Schiebefenster wieder und bolte einen Teller mit Speisen hervor, den sie vor das junge Mädchen auf den Tisch sezte. Als fte fich anschickte, Seite und betrat mit ihr das Kämmerchen. Die Frau würden mir die Geschichte nicht glauben und ich erzählte fte lehrte in das Bimmer zurüd, wiederum von Francesca bes
Dieses Ab- und Zugehen wurde einige Minuten lang abriß, fie um Francesca's Arm wand und die heftig WiderPrebende auf den Stuhl niederdrückte. Ehe Francesca ihre Arme wieder frei gemacht hatte, war die Frau durch die
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Frau Petigrem lachte gezwungen. Ich wußte, Sie Ihnen nur, um Sie auf die Probe zu stellen. Jezt werde ich Ihnen die reine Wahrheit erzählen. Herr Barth war mit einer fungen Dame verlobt, behandelte fie aber sehr schlecht, um fte los zu werden und sich mit Ihnen zu ver hetrathen. Der Vater des jungen Mädchens wollte fich da für rächen und brachte Sie und ihre Mutter hierher, um nun Herrn Barth zwingen zu können, feine Tochter zu heirathen. Damit das Glüd seines Kindes nicht gestört werde, und Sie seinem Schwiegersohn nicht wieder begegnen
ganzen Tag blieb Francesca allein, mit nichts Anderem beschäftigt, als durch die Ladenausschnitte hinauszuftarren; sollen, beabsichtigt er, Sie aus dem Lande zu schaffen. Ele fand, baß auch die Kammer durch hölzerne Laden von
braußen abgeschloffen war und von dem, was sie durch ihre
Morgen werden die jungen Leute getraut, und Sie werden die Bermählungsanzeige selbst in der Beitung lesen. Der Herr
etwas davon, hüllte fich in ihre Dede und lehnte sich in ihren Seffel zurück.
Die Sorge, welche fte um ihre Mutter empfand, war weniger schwer, als die der Gräfin um ihr Kind, denn Fran cesca's Kenntniß von der Welt des Bösen war beschränkter und ihre jugendliche Hoffnungsfreudigkeit größer und fühner. Während fie fich fragte, wer fie gefangen hielt und aus welchen Gründen es geschah, verfiel fie in einen tiefen Schlaf.
Sie erwachte von einem Gepolter im Vorzimmer, und da das Fenster über ihrer Thür offen war, hörte fie die Stimmen von draußen. Du bist ein vortrefflicher Gefangenwärter, Toni Betigrew. Wieder toll und voll betrunken!"
Und verlangst Du etwa, daß ich die ganze Nacht auffigen und dann nach London marschiren soll, ohne einen Tropfen zu mir zu nehmen, um meinen Muth aufrecht zu er halten."