erhalten muß, daß er von den in der modernen medizinischen Wissenschaft anerkannten Regeln der Heilkunde genau Kenntniß erlange und solche beobachte, und daß in dem vorliegenden Falle Dr. N. als praktischer Arzt bei gewöhnlicher Aufmerksamkeit habe erfennen müssen, daß das von ihm beobachtete Verfahren den Tod des H. zur Folge haben fönne. In der von Dr. N. eingelegten Revision machte dieser in der Revisionsschrift unter Anderem geltend, daß er die von ihm erlernte und in langjähriger Braris erprobte Heilmethode angewendet, dagegen von der Antiseptik, welche eine noch im Stadium der Experimente befindliche Erfindung der Neuzeit sei, feinen Gebrauch gemacht habe. Das Reichsgericht I. Straff. erachtete aber diesen Einwand nicht für stichhaltig und verwarf durch Urtheil vom 3. Juli 1884 die Revision.
Erfurt . Einen Aufsehen erregenden Vorgang verhandelte am Freitag, den 12. d. M., die Straffammer des hiesigen Landgerichts in ihrer legten Ferienfizung. Aus der Untersuchungshaft wurde der bisherige Kaplan Friedr. Wilh. Schneider vorgeführt, der bis vor Kurzem in dem benachbarten katholischen Orte Witterda als Pfarrverweser, Schulinspektor und Waisenrath amtirt hatte. Der Angeklagte ist ca. 40 Jahre alt und beschuldigt, Verbrechen gegen§ 174, Abs. 1 und§ 176, Abs. 3 des Strafgesetzbuches verübt zu haben, und die achtstündige, unter Ausschluß der Deffentlichkeit geführte Verhandlung, in der mehr als 20 Beugen zu vernehmen wa: en, erbrachte den Beweis der Schuld des Angeklagten. Der Angeklagte wurde zu 21/2 Jahren Zuchthaus und 3jährigem Ehrverluft verurtheilt.
Arbeiterbewegung, Vereine und
V
Versammlungen.
Doppelt hält gut, dachte der Polizei- Lieutenant Rau vom 25. Polizei- Revier am Montag in einer Versammlung des Arbeiter Bezirksvereins vom 15. und 20. Rommunal Wahlbe zirk als er die vom Vorfigenden bereits geschlossene Verfammlung auflöfte. Es ist dies die allerneueste Errungenschaft auf dem Gebiete des Versammlungswesens. Das Referat in dieser bemerkenswerthen Versammlung führte der Stadtv. F. Ewald. Derfelbe behandelte das Thema: Die Arbeiter- Be zirksvereine und die Reichstagswahlen", und führte im Eingange seines Vortrages der Versammlung die uns entgegentehenden Parteien vor Augen, die deutsch freifinnige und die tonservative. Die erstere sei die, mit welcher hier in Berlin Wenn wir die Vergangenheit am meisten zu rechnen wäre. Wenn wir die Vergangenheit dieser Partei betrachten, so sehen wir, daß dieselbe schon zwei Mal ihren Namen gewechselt hat. Jeder, der einen ehrlichen Namen trägt, kann stolz auf denselben sein; wer ihn ändert, auf deffen Namen muß ein Schandfleck fizen. Nachdem Redner in furzen Bügen die vergangenen Veränderungen in dieser Partei von der Zeit eines Waldeck, Jacoby u. s. w. bis zur Gegenwart der Versammlung vor Augen geführt hatte, vers weilte fer einige Zeit bei der legten großen Umänderung in dieser Partei, als sie die Deutsch Freisinnige wurde. Redner bebt bei dieser Gelegenheit hervor, daß Richter bei der Vereinigung der Sezessionisten mit dem Fortschritt das gleiche Recht für Jeden auf die Fahne der neuen Partei geschrieben hätte. Testere bat aber die Feuerprobe nicht bestanden. Das Programm ist schnöde im Stich gelassen worden, als 27 Abgeord nete für ein Gesetz stimmten, welches das gleiche Recht für eine große Kategorie deutscher Bürger ausschließt. Durch ein Ge präch mit einem Abgeordneten der Deutsch- Freifinnigen kommt Redner zu dem Schluß, daß diese 27 nicht aus Ueberzeugung gestimmt haben, sondern daß fie von ihrem General" Richter tommandirt waren. Denn sonst fann ein Abgeordneter nicht zwei Tage vor der Abstimmung erklären, daß er noch nicht wiffe, wie er stimmen würde. Jeder Mann, welcher aus Ueberzeugung stimmt, muß lange Beit vorher wissen, wie er stimmen wird. Aber Richter hat einen Fehler in seinem Rechenerempel gehabt, er hatte zu viel kommandirt, es hätten 6-7 auch schon gethan, er brauchte nicht 27 Mann zu kompromittiren. Bur Charakteristik dieses Eugen Richter stellt dann Redner dessen Verhalten bei der Gelegenheit ins rechte Licht, als er gegen Johann Jakobi kandidiren sollte. Hoverbeck, Ziegler und Andere lehnten eine Gegenkandidatur entschieden ab, auch Eugen Richter erklärte, er werde nicht gegen Jakobi kandidiren, aber zwei Tage später schreibt er, daß er dazu bereit sei; dies ist eine elende Handlungsweise. Die Arbeiter lönnen nicht erwarten, daß fie von dieser Seite unterstügt werden. Diese Herren kennen die Arbeit ja nur vom Hörensagen, wie sollen diese denn die Arbeiter richtig vertreten fönnen. Wer von den Arbeitern diesen Leuten seine Stimme giebt, tann nur ein Verblendeter sein. Uebergehend auf die lonservative Partei macht Redner in dieser Partei verschiedene Unterscheidungen. Da find zuerst die ehrlichen Konservativen. Diese fagen es frei heraus, daß sie den Arbeiter nicht vertreten fönnen, weil sie nichts von der Arbeit verstehen. Sie halten nicht hinter dem
-
Stimme giebt, nun dem geschieht recht, wenn er die Knute be tommt. Zu diesen ehrlichen Konservativen gehört der Landrath v. Köller, welcher im vierten Wahlkreise kandidiren wird. Die zweite Kategorie sei die antisemitische und endlich die dritte die chriftlich- soziale. Nachdem Redner die Heßereien dieser Leute gebührend gewürdigt hat, fommt er auf die richtigen Vertreter der Arbeiter zu sprechen. Diese sind nur in den Reihen der Arbeiter selbst zu suchen. Es giebt heute schon Männer genug unter den Arbeitern, welche im Stande find, ihre Standesgenoffen richtig zu vertreten, und hier im vierten Wahlkreise sei so ein Mann Paul Singer. Nach diesen Worten er hob sich der Vorsitzende und erklärte die Versammlung für geschlossen. Fast zu gleicher Zeit, aber doch, wie man gewöhnlich sagt, einen Bofttag zu spät, erhob sich der überwachende Beamte und erklärte seinerseits die Versammlung für aufgelöst. Unter Hochs auf Paul Singer räumten die Versammelten in gewohnter Weise den Saal, blieben aber im Garten des Lokals noch längere Beit gemüthlich beisammen und ließen sich selbst durch den Umstand nicht stören, daß eine Polizeimacht von mehreren Mann zu ihrer Ueberwachung aufgeboten wurde. t. Die freie Vereinigung der Graveure, Ciseleure und verwandten Berufsgenossen hielt am Montag Abend eine außerordentliche Versammlung ab, um die Wahl eines ersten Vorfißenden und zweier Beifizer vorzunehmen. So harmlos diese Tagesordnung für jeden mit den Verhältnissen nicht Vertrauten auch erscheinen mag, von ebenso tief einschneidender Bedeutung für den Verein war dieselbe, und ging der Wahl denn auch ein harter mehrstündiger Kampf voraus. Schon lange machten sich in dem Verein zwei Strömungen geltend und betämpften fich, Reaktion und Fortschritt, welche durch die Personen der beiden Vorsitzenden repräsentirt wurden. Die Vers hältnisse waren schließlich derartig unhaltbar geworden, daß der erste Vorsitzende, Herr Schmidt, sowie die Beifizer Herr Gnieser und Voigt fich veranlaßt sahen, ihr Amt niederzulegen. Herr Gericke, welcher als Unparteiischer" die Versammlung für den Abend leitete, verlieh rückhaltslos dem Gefühle Worte, daß jezt der Zeitpunkt gekommen fei, wo es sich entscheiden müsse, welche Richtung nach Ansicht der Mitglieder die den Tendenzen des Vereins entsprechende sei und dominiren solle, und fiel denn die Wahl im Sinne der Vorwärtsbewegung aus, indem H. Gericke zum ersten Vorfizenden, die Herren Kröbel und Schimanski zu Beifizern gewählt wurden, in Folge deffen der Kassirer sein Amt niederlegte. Die fich ferner noch ergebenden Neuwahlen werden in nächster Sigung vorgenommen werden.
Der Arbeiter- Bezirks- Verein Laufiger- Platz hält heute Mittwoch, den 17. September, eine Mitglieder- Versammlung ab. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Dr. Kanis: Das Wesen der Naturheilmethode und ihr Werth für die Familien. Diskussion. 2. Kaffenbericht.
Erscheinen ist erwünscht. Gäste, durch Mitglieder eingeführt, haben Zutritt. Neue Mitglieder werden aufgenommen.
-
Rechnungsirrthum vorbehalten auf 1 097 030
also die Flasche über 90 Millionen Mart.
on Anftand feine trachtet fich jedenfa
Ein Wahlaufruf in Versen. Das Salj theilt einen verfifizirten Wahlaufruf mit, welcher der Klerikalen furz vor der Wahl in Neumarkt unte Borfizender derfelb lern der Märkte Oberndorf , Seekirchen , Straßwa Neumarkt verbreitet wurde. Der Aufruf lautet:
Wieder ruft vom Kaisersaal Kaiser Josef uns zur Wahl: ,, Kommt und wählet zu Neumarkt , Daß das Bürgerthum erſtarkt." Die Beamten und Vilare, Advokaten und Notare, Wollen nur den Meifinger Ach, den lieben sie so sehr.
-
Dieser Sieder mind'rer Seife, Tanzt ja nur nach ihrer Pfeife, h Ist ein Spreizer, ist sehr stolz Und von feinem harten vol. 39
Doch das deutsche Bürgerthum Schaut sich um ein Andern um, Und es will und wählet heuer Den echt deutschen Dirschlmeier.
le
och unerhört, fammlung dazu ge anständig, daß di ließen, denen fie Schwall des Herr chrenhaft, da genannte öffentlid chon in einem der Wir müssen da insbesondere noch 1 folche unehren langen lann, d Bann betrachtet. freifinnigen Bartei Denn wenn die Her ja ihre Anfichte ich nicht mit ihner Doch nichts von al Wähler zu täuscher offentliche S mur denen Zutritt Träger befannt fin hänger zu Worte 1 perlangt, wird die fachen erbittern Die liebfamften Störun beiterpartei in die Bibler die Gewiß Der Berfammlung a tin. Aber die He Brinzipien tönnen diefes falsche Spie
Ift ein ehrlicher Charakter, Und die Advokaten packt er. Wenn sein Bürgerzorn erbraust Schlagt er drein mit seiner Faust. Bettler und die Vagabunden Greift er auf zu allen Stunden, Er verfolget allen Schwindel Und nichtsnußiges Gefindel. Deutsche Bürger! Deutsche Männer! Kommt am vierten des September! Wählt den Todfeind großer Steuern, Bürgermeister Dirschlmeiern.
Die Verse find an und für sich nicht gerade deren glauben, h
dafür ist der Inhalt um so blödsinniger.
Wal
St
Eine neue Räuberbande im Bakonyer Ba Veszprim wird geschrieben: Obwohl der berüchtigte Jozft mit neun seiner Spießgesell im Komitats- Gefan Steinamanger hinter Schloß und Riegel seiner gegensteht, so wird doch die Räuberfirma unter de eines gewissen Naray Jancsi in den Komitaten Bal burg und Veszprim weiter geführt. Nach Sap
ringen, fo find f aber auch abfolut zu berufen 1
leit
he fo behandelt w Im 3. Ber Botale, wollen die Den Herrn Muntel ds Kandidaten für Im 2. Berli
fangennahme übernahm sein erster Geschäftsführe in der Berliner F Pista, der durch Abwesenheit auf einer Geschäft fart besuchten Be
drei Genossen dem Ueberfalle entging, die Führung 3. Verschiedenes. Bahlreiches ungefähr einem Monat fiel er zufällig einer starten Genit Streifpatrouille in der Kökennefer Esarda im Balon in die Hände. Kantor Pista wähnte sich so vollkomm Eine außerordentliche Versammlung des Bezirks- daß er ganz unbewaffnet, nur mit einem Rüchenme Vereins der arb. Bevölkerung des SW. Berlins" findet Hand, in dem Augenblicke überrascht wurde, als e heute Mittwoch, Abends 8 Uhr in Grattweil's Bierhallen, zerlegte, um fich daraus ein„ Börkelt" zu machen. Ra wollte fich Anfangs zur Wehre setzen, als er aber
Kommandantenstr. Nr. 77-79 statt, und wird der Herr Stadtv. Friz Gördi einen Vortrag über Unsere politische Lage" halten. Verschiedenes. Dieser wichtigen Tagesordnung wegen werden die Mitglieder ersucht, recht zahlreich zu er scheinen. Gäste find stets willkommen
Vermischtes.
Di
perfchiedenen Bart lung dem Herrn en die zahlreich Lupauer.
Coch
auf den wi
Zweiter Wa
babelichen Braue Chüren einen öff
macht von zwölf Gensdarmen sab, gab er jeden Widelbstverständlich ni
warf das Messer weg und ließ sich fesseln. Kantor mit seinen gerade abwesenden Genoffen, seit Savan fangennahme nur von den im Bakonyer Walde Schweine und Schafdiebstählen gelebt und fein grö brechen verübt zu haben. Nach Kantor's Arretirung Naran Jancsi" ein vagabundirender Juhasz, die der Bande; als erste Geschäftstheilnehmer stehen th Pflanze in Blumenbrettern am besten fortkomme. Das kann längeren wegen Räubereien verhängten Strafen außen und die Bie
Am Stammtische einer Bierstube kam das Gespräch auf die Blumenzucht und man ventilitte" die Frage, welche
ich Ihnen ganz genau sagen," äußerte fich ein dider Rentier; ,, ich habe mir neulich vor mein Fenster auf der Gartenstraße
Istvan zur Seite, welche Drei erst im vorigen
anstalt Leopold entlassen wurden. Außer diesen
Berlin . D Der Fortschrittspart agswahltreise wir ide Bersammlun im Böhmische Bortrag des Kand Die Ronfervativen Sansjouci, Rottbu In Friedrich Die. fchrei Souhmacher Arn Den Lohren. Hannover
Vieren
ein Blumenbrett gestellt und allerlei hineingepflanzt: Bohnen. Ganzen zehn Mann der Bande unter den Befehlen de
Winden und Epheu. Was glauben Sie wohl, was da zuerst gekommen ist?" Die Bierbotaniker schwiegen und suchten Lösung dieser schwierigen Frage in ihren Seideln. Was fam zuerst?" fuhr der Rentier fort. Die Polizei kam, um mir zu sagen, daß ich das Blumenbrettchen wieder wegnehmen soll."
Ein foftbares Geschent. Bekanntlich erhielt Goethe am 28. August 1823 zu seinem Geburtstbge von der freien Stadt Bremen zwölf Flaschen Rosenwein zum Geſchent. Sie erhielt ein Dichter oder überhaupt ein Sterblicher eine größere Belohnung, wie in nachstehenden Zeilen erwiesen werden soll. Es lohnung, wie in nachstehenden Beilen erwiesen werden soll. Es ist bekannt, wenn auch nur aus Hauff's berühmten Phantafien im Bremer Rathskeller", daß eine Abtheilung dieses Kellers als Wappen eine Rose führt, und hierin liegen die edelsten Weine; der älteste derselben vom Jahre 1624 heißt der Rosen
manns Naray stehen. Die Mehrzahl der Räuber it m Kleidern nach Art der ungarischen Hirten gelleidet Doppel Hinterladern und Revolvern bewaffnet. Da Gendarmen eifrigst bemühen, die nähere Belanni neuen ,, Gesellschaft" zu machen, ist wohl selbstverständ Die Liebe. Im Einjährigfreiwilligen- Eramen gut gelaunter Examinator an die zu Prüfenden die Frage: Was ist die Liebe?"
Das Band, erzen auf ewig verbindet," sagte der Eine; und ein Gedante, zwei Herzen und ein Schlag,
ist ein leiner Nebenfluß der Dder."
aritellt.
entboten und hört tebe des vom Sch folgende Resolution Landesversammlun Boden bes Bartei prigt das frische,
weld
Swe
ein
wein. Die daneben liegenden Fäffer heißen die zwölf Apostel, giebt es? Schüler: Drei. Lehrer: Nun, wie bei
und der sonst immer schlechte Judas Ischariot ist hier der beste von allen. Aus diesen Fässern wird nun jener Rosenwein für natürlichen Abgang, und die übrigen seltenen Abflüsse wieder aufgefüllt, damit das Edle zum Edelsten fich gesellend, den Stamm rein erhalte. Dieser Rosenmein foftete im Jahre 1624 nicht mehr als 60 Reichsthaler das Orboft. Rechnet man nun
" Sie treffen das Rechte nicht, meine Herren, denn Die drei Sakramente. Lehrer: Wie viel G Die? Schüler: Der Bürgermeister, der Gerichtsbi der Gensdarm. Lehrer: Wie kommst Du denn auf die bare Antwort? Schüler: Wie die Drei geftern baus tamen, sagte mein Vater: Jest tommen
Sakramenter!
Erkannt. Dem„ Deutschen Mont- Blatt" fchre
sie leben können. Wer diesen Leuten von den Arbeitern seine Bins auf Zins, so tamen im Jahre 1823 jene zwölf Flaschen Große Künstler lieben es gemeinhin nicht, wenn
Auf den Ellenbogen geflüßt, lauschend, sammelte sein geSchärftes Dhr die zerstückten Tonglieder einer fingenden Menschenstimme; wie eine magnetische Kette zogen fie ihn von seinem Lager empor, zogen fie feine beflügelten Schritte den schmalen halsteig entlang. Und wie er lauschend vorwärts drang, ergänzte fich das Berstückte allgemach zu einer vertrauten Weise. Bald schien er das Ziel erreicht zu haben. Denn schon vernahm er von den Tonwellen herübergetragene Worte: Daß man vom Liebsten
Was man hat Muß scheiden.
-
Ja scheiden!" fiel Erdmann leise ein. Wie wunder lich sich dieses Lied mit seinen Erinnerungen verknüpfte an Schott land und an seine erste zarte Jugendneigung zu Marion Stuart, dem zur Jungfrau faum erblüthen Mädchen! Marion hatte unter anderen deutschen Volksweisen auch das Scheidelied Mendelssohn's von Erdmann erlernt. Er sang es mit ihr in jener Mononacht am Loch Lomon, Tags zuvor er Schottland verlassen mußte. Seine erste diplomatische Mission als Attache eines Geschäftsträgers seines Monarchen hatte ihn nach Eng land geführt. Bei diesem Anlaß besuchte er auch Schottland und verlebte hier unvergeßliche Wochen auf dem schön gelegenen Landfige des Lords Edwart Stuart, Marions Water. Nie hatte er von ihr und ihrer Familie seitdem wieder etwas vernommen. Im Strudel ernüchternder Berufsgeschäfte flob inzwischen Jahr um Jahr vorüber. Er hatte Marion vergessen, batte sogar vergessen, daß er einst ein Herz besaß, welches seinem glühenden Streben Sdeale und Ziele vorzeichnete- ach! wie entlegen von denen, die er als raftlos umbergetriebenes Schwungrad in der Staatsmaschine erreicht!
An das Alles gemahnte ihn nun der Abend in dem stillen abgeschiedenen Thalgiunde, gemahnten ihn vereinzelt an sein Chr bringende Bruchstücke eines einfachen Volksliedes.
Sie waren verstummt. Aber Erdmann glaubte fie noch immer zu vernehmen und eilte unaufhaltsam den Bach entlang. Blötlich hemmte seinen eilenden Fuß ein ebenso überraschendes als unerklärliches Phänomen. Von einem weiter vor ihm liegenden Bergabhang schien ein breiter mattglühender Feuerstrom über den Saumpfad in die Kamniß hinabzufließen. Die erregte Gemüthsverfassung in der schweigenden mondhellen Waldeinsamkeit hatte die sonst festen Nerven des Wanderers reizbar geftimmt. Beim unverhofften Anblick des Unerklärten mpfand er ein flüchtiges Frösteln. Er schämte fich dieser fremden Empfindung und eilte dem vermeintlichen Feuer ents gegen, begierig sein Wesen zu ergründen.
Mergerlich lachend entdeckte er, daß es behauenes Flößholz
daran erinnert, daß sie vordem einen anderen,
big
Erwerbszweig betrieben haben, Mimen so wenig als
war, deffen blanke Stämme, vom Mondlicht wiederstrahlend selbst wenn fie in ihrem vorkünstlerischen Berufe, wit
angeglüht, das Trugbild erzeugten.
Die Enttäuschung hatte das erhigte Blut mit einem Schlage abgefühlt und ernüchtert. Schlage abgekühlt und ernüchtert. Jegt vernahm er auch nichts mehr von jenem fernen Gesange. Der Bach plätscherte einförmig sein rythmisches Motiv im Laubwert der Bäume spielte raschelnd der Abendwind.
Thörichte Schwärmerei," lachte er verdroffen- ,, hat
dich das Lied eines Dorfmädchens, das sich etwa beim Reiftig wieder ein von der gütigen Mutter Natur mit
sammeln verspätet, aus dem Schutt des Aftenstaubes aufgeftört! -Der leidige Altenstaub! Wie viel Glück jugendlicher Selbsttäuschung, wie viel beseligende Hoffnungsträume, wie viel Regungen edler Gefühle und eines feimenden, sprossenden Gemüthslebens hat der Staub des Bureaus und der Straße begraben!"
Wehmüthig bewegt, schickte fich der Sinnende zum Rüdmeg an: da glitt es über die Fluth und drang vernehmlich bis zu seinem Chr:
Blüht morgen Dir ein Röslein auf Es wellt wohl schon die Nacht darauf: Dann weine.
Dann weine!" ergänzte der Ueberraschte. Wort und Ton ergriff ihn mit wundersamer Gewalt. Schien es doch fernher aus
Don
Sti
Rube
einer
dem
Det
lands fich fundgeb
und Genugthuung
Bebeibliche Weitere lennt in den Er Marliteine diefer
eugung dem Bes
willst du noch me Dativen gläubigite
feat genehmigt
Das vom
Berlin für die giebt bei 326 neu nneren Stadt f begirle getheilt, in Begen vor, daß 3 Dezirle nur einen
Desirle beträgt für für den britten 5 und endlich für b Zur Heritell Spree find, wie
ier Feuerlob'ich Spandauer Bod
Anfangs vom n einigen Boden
fagen pflegt, gerade nicht schlecht gefahren find Rünstler, die erst noch groß werden sollen, werden wie durch einen plöglichen Beitschenknall aus ihren träumen aufgeschreckt, sobald sie aus irgend einer eines Dritten bemerken müssen, daß dieser Dritte welche der große Mann" bereits vergeffen u baben noch ganz gut im Gedächtniß hat. Das hat aud wenn auch noch sehr der Schulung bedürftigem riale begabter Sänger bewiesen, dem sein junger zu Kopfe gestiegen war. Als dieser Sänger an Erfolgen reichen Sprisfahrt nach den Geftaden schen Elbstadt zurückgekehrt war, winfte er vor i und auf that sich die Thür einer Droschte, die da mit zwei Kollegen beſtieg, einem jezigen und einem Als die Fahrt beendet ist, zieht unser Sängersmann gespickte Börse( ,, das Lied, das aus der Keble bringt der reichlich lohnet", fingt schon Schiller,)( das fingt im Sänger! Anm. d. Sepers).... und fragt den ziemlich hochfahrend: Rutschcher, was madt's? Das Trinkgeld, welches der Kutscher erhielt, foll
nämlich einem Tenoristen und
Dem Drofchlen
dem Bach zu ihm heraufzuklingen. Er wandte fich wie gebannt einz, fennst denn de Tag nich mehr?
zu dem aufgeschichteten Flößholz zurück und schwang fich elastisch hinüber, um der Richtung des Sirenengesangs mit beschleunig ter Eile zu folgen. Da fiel sein Blick auf einen schimmernden Gegenstand, der neben der Baumgruppe lag und fich von dem dunklen Erdboden scharf umgrenzt abbob. Gromann raffte den Fund auf. Es war eine Brieftasche in Elfenbeindecke. Sie
follegialisch ausgefallen sein."
Von dem illuftritten Unterhaltungsblatt
enthielt außer weißen auch beschriebene Blätter, und Briefe; Welt", Stuttgart , Verlag von J. H. W. Dieb
fopiel erkannte er bei dem zweifelhaften Mondlicht, als er das Büchlein flüchtig durchblätterte. Er schloß die wie Gold glänz ende Klammer wieder und steckte das wohl von einer eleganten Spaziergängerin verlorene Portefeuille zu fich. Im Nachts quartier, das er im Gasthof an der Elbe zu Herrnsfretschen zu nehmen gedachte, hoffte er, wenn nicht anders, doch vermöge des Inhaltes feines Fundes der vermuthlichen Eigenthümerin auf die Spur zu kommen, und ihr das Verlorene zurückzus erstatten.
Unter solchen Entwürfen gelangte er an den Felsen,
Von W. Blod.
Bar nicht arbeiten fernen Bangen lafen. Es ist me gelofteine fo hero
ben mit der zur Grbe fortgefchafft. Bon der S
Schloß erfahren Derung erfahren f Des Parterre Rau Den oberen Räum gegeben werden i anderung foll au Die Aufnahme de Dagegen fünftig Sien urtheilenden N Für die a Reffungen wurd Bebeimrath Brof Bieber ber anthr Raffen Dreied" vorgenommen. merften wir den Beni, ferner Sorn. Dem Sperr Brofe und Gebräuche D Dem Manager de Der die Leute aus Meiften erfundig Die einem, ben Tenen Bavillon Junächst ein
Inhalt: Die Alten und die Neuen. Roman Kautsky. ( Schluß). Aus dem Klofterleben im Karl Frohme . Die Hoftitel der Brofefforen. Bon Die Kulturfeindlichkeit des gela Münz. Die Entstehung des Sonnenfyftems. Bon Ein schnurrig Stüd Menschenleben. Humoristi
von Hans Edait.( Schluß)
Illuftration.) Unsere Jlluftrationen: Der Ratte
-
Hameln und das Rattenfängerhaus.
Samba- Infula
der fich mit seiner breiten Platte quer über den Saumpfad Mittheilungen aus dem Gebiete der Industrie
schiebt und jedes weitere Vordringen gleich einem verriegelten Thor versagt. Auf der Steinplatte las man zur Zeit noch die in Celfarbe ausgemalte scherzhafte Inschrift: Ende der Welt." ( Schluß folgt.)
"
Länder und Völkerkunde. Für unsere Hausfrauen.- Rebus. Verschiedenes.
Verantwortlicher Redakteur N. Gronheim in Berlin . Druck und Verlag von Mar Bading in Berlin SW. Beuthstraße 2.
Sprechfaal für Jederm
Literarische Umidbau
D