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Murgapan, aus Welewatta bei Colombo gebürtig, gemessen, sodann der Liebling der Berliner Damen, der zweieinhalbjährige Knabe Gimmi Signo, sodann die Mutter derselben Luffa Nona, einer der Gautler mit Namen Pitsche, ein Elephantentornat Andra Appn. Die anthropologischen Messungen Meffungen erstreckten sich, wie bei den kürzlich vorgenommenen Messungen der Australier auf Ermittelung der einzelnen Körpermaße, wie beispielsweise des Schädelumfanges, der Nasenlänge, Stirnbreite, des Gesichtswinkels, der Arme und Füße, des Bruſtumfanges c. Bum Schluß wurden Beichnungen der Hände und Füße der Gemeffenen angefertigt. Eine interessante Wahrnehmung, die die Reisebeschreibung früherer Ethnographen beSinghalesinnen gebogene Nasen und einen starken Vorderkopf haben, wurde von dem Anthropologen fonstatirt. Erst nach mehrstündiger Anwesenheit schloß Herr Professor Virchow seine Arbeit mit dem Versprechen, dieselbe morgen fortzusetzen.
Don Anftand feine Spur zu finden war. Der Herr Schulz be-| trachtet fich jedenfalls als geborener Klingelprinz, denn das ist Saljoch unerhört, daß ein Mensch, der gar nicht von der Verwelcher fammlung dazu gewählt worden war, die Stirn hatte, sich als markt unte Borfigender derselben aufzudrängen. Und war es denn etwa Straßmal anständig, daß die Herren nur die Leute in das Lokal einautet: ließen, denen fie genug Dummheit zutrauten, an den WortWar es etwa ehrenhaft, daß man hinter verschlossenen Thüren eine sogenannte öffentliche Versammlung abhielt? Liegt nicht dhon in einem derartigen Vorgehen die frasseste Unehrlichkeit? Wir müssen das ganz entschieden behaupten und müssen insbesondere noch hinzufügen, daß der Mann, welcher sich aufstätigte, nämlich die, daß die Mehrzahl der hier anwesenden olche une hrenhafte Sachen einläßt, auch nicht ver langen lann, daß man ihn als einen ehrenhaften Rann betrachtet. Das ganze Vorgehen der sogenannten reifinnigen Bartei ist nichts weiter als der pure Schwindel, Denn wenn die Herren ein reines Gewissen hätten, dann könnten le ja ihre Ansichten öffentlich llarlegen und denen, welche i nicht mit ihnen einverstanden erklären, das Wort gestatten. Doch nichts von alledem ist der Fall. Zunächst sucht man die Wähler zu täuschen, indem man in den liberalen Blättern eine
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bänger zu Worte kommen, und sobald ein Gegner das Wort erlangt, wird die Versammlung geschloffen. Solche That fachen erbittern die Wähler und es entstehen dadurch die un liebfamften Störungen, die fälschlich den Anhängern der Ar beiterpartei in die Schuhe geschoben werden. Würden die Wähler die Gewißheit haben, daß es richtig und ehrenhaft in
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Von einer Vervehmung der Zwanzigpfennigstücke durch die Große Berliner Pferdebahngesellschaft weiß die Sonntags- Nummer des ,, Deutschen Tageblatts" zu berichten. Sie theilt als verbürgt mit, daß sämmtliche Schaffner der genannten Gesellschaft laut Instruktion vom 10. September cr. angewiesen seien, in Bukunft Bwanzigpfennigftüde nicht mehr in Zahlung zu nehmen. Dem gegenüber versichert die Direk tion der Gesellschaft, daß ihrerseits selbstverständlich eine derartige geradezu ungefeßliche und unmögliche Instruktion nicht erlassen worden sei. Wenn ein Schaffner wirklich die Annahme von Zwanzigpfennigftücken verweigert habe, so könne das nur auf die mißverständliche Auffassung einer durch den Kassirer an die sogenannten Hofverwalter ergangenen Weisung zurückzuführen sein. Der Kassirer der Gesellschaft hat nämlich
besonders in legterer Zeit die unangenehme Erfahrung gemacht,
ftin. Über die Herren Freifinnigen, wollen das nicht, ibre daß von den bekanntlich bei Niemand beliebten 20- fennigBrinzipien tönnen eine Diskussion nicht vertragen, und deshalb diefes falsche Spiel. Nun, uns fann es recht sein, wenn die eiderren glauben, heute noch durch dieses Versteckspiel etwas zu erringen, fo find fie sehr im Irrthum; andererseits haben fie aber auch absolut tein Recht, fich auf ihre Ehrenhaftig The fo behandelt werden, wie sie es in der That verdienen. totale, wollen die Herren Freifinnigen" am Mittwoch Abend Im 3. Berliner Wahlkreise, im Buggenhagen'schen
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stücken, die in größeren Boften an Reichsbank oder Münze abgeliefert wurden, eine unverhältnißmäßig große Zahl als abgegriffen, minderwerthig oder gefälscht zurückgewiesen wurde. Auf Grund dieser Erfahrung hat er den Schaffnern durch die Hofverwalter besondere Vorsicht bei Annahme der 3wanzig
pfennigſtüde anempfehlen lassen. Weit dieſer Aufklärung dürfte wohl die Angelegenheit ihre Erledigung gefunden haben.
Warnung. Eine große Gleichgiltigkeit hat sich der Tischlergeselle Theodor Dreyer( Adlerstraße 12, Hof 2 Tr.) zu Schulden fommen laffen. In der Zeit vor dem 1. Juli wurde derselbe wiederholt aufgefordert, aus der hiesigen Ortskaffe aus- und in die Zentral- Kranken und Sterbekasse der Tischler u. v. B.-G.
schäftsführender Berliner Flora, der Herr Hofprediger Stöcker in einer bei dem Maffen- Uebertritt einzutreten; er versprach es auch.
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verfchiedenen Parteien besucht. Als am Schluß der Versamm lung dem Herrn Stöcker ein Hoch ausgebracht wurde, antworte Doch auf den wirklich freifinnigen Kandidaten Herrn Franz
Lupauer.
Gleichgiltigkeit vergaß er aber in die damals ausliegenden Listen sich einzuzeichnen. Ungefähr vor fünf Wochen wurde er fräntlich, mußte schließlich in die Charité gebracht werden, wo er nach zehn Tagen starb. Die Frau, die sich in ge segnetem Zustande befindet, ist durch diese Nachlässigkeit in die
Zweiter Wahlkreis. Am Mittwoch Abend wird in der größte Noth versezt. babelichen Brauerei der Herr Belle hinter verschlossenen Thüren einen öffentlichen" Vortrag halten. Gegner fommen felbstverständlich nicht zum Wort.
Berlin . Der Verein reichstreuer Wähler zur Bekämpfung Der Fortschrittspartei und der Sozialdemokratie im 4. Reichstagswahlkreise wird( nach der Kreuzztg.") folgende öffent liche Bersammlungen veranstalten: Am Mittwoch, den 17. d. Mim Böhmischen Brauhhause, Landsberger Allee 11-13, Bortrag des Kandidaten Landrath von Köler: Was wollen Die Stonservativen?" und am Donnerstag, den 18. d. M. in
Neue Ausweisung. Der Journalist Alwin Böhme ist auf Grund des§ 53 des Gefeßes vom 30. Juli 1883 aus Berlin ausgewiesen worden.
a. Auch ein Geschäftsreisender". Der Kommis M., welcher in Folge eines am 14. d. M. bei dem Gärtner B. in der Frankfurter Allee verübten Einbruchsdiebstahls gestern zur Haft gebracht worden ist, hat Ende Auguſt cr. in Gemeinschaft mit einem Komplizen in Mannheim einen bedeutenden GoldDiebstahl verübt und die gestohlenen Goldsachen in Köln , Coblenz und Düsseldorf an Juweliere verlauft. Sodann hat dabei zahlreiche Garderobestücke fich angeeignet.
Sanssouci , Kottbuserstraße 4a( Vortrag von Köller: Die Ur- M. in Bingen ebenfalls einen großen Diebstahl verübt und
die. B." schreibt, am Sonntag die Sozialdemokraten den In Friedrichsberg, Wahlkreis Niederbarnim , haben wie Shuhmacher Arndt aus Bernau als Reichstagskandidaten auf
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Reitellt. Lohren.
Den Wahlkreis vertritt jezt der konservative Diret
a. Ein hartnädiger Lügner. Der vierzehnjährige Knabe, welcher am 12. d. Mts. auf dem Boden des Hauses Elsasser straße 95 nächtigend betroffen wurde und durch lügenhafte Vorspiegelungen über seine Person und Herkunft die nach seiner Familie recherchirende Bolizeibehörde in die Frre ge führt hat, wurde, wie wir gestern berichtet haben, von dem fatholischen Waisenhause in Moabit auf Grund der gegebenen Beschreibung des inzwischen im städtischen Waisenhause in der Alten Jakobstraße untergebrachten Knaben als der aus der Moabiter Anstalt entwichene Anton Linkewis rekognoszirt. Diese Rekognition wurde hauptsächlich durch den Umstand herversehen mit Nummer 46 und dem Vornamen Anton, bekleidet gewesen war. Als aber der Knabe dem Anstaltsbeamten vorgeführt wurde, da stellte sich heraus, daß er zwar die Müze des Linkewiß trug, mit diesem aber nicht identisch war. Der Anabe räumte nun ein, mit Linkewig zusammengetroffen zu sein und die Müße mit diesem vertauscht zu haben. In Bezug auf seine Person blieb er dabei, Richard Mähr zu heißen, und gab vor, daß sein Vater im Feldzuge 1870/71 gefallen und daß seine Mutter im Jahre 1878 gestorben sei. Heute Vormittag endlich wurde die Herkunft des Knaben ermittelt. Er ist der Sohn der unverehelichten Steffen und heißt Richard Steffen. Seine Mutter hatte ihn bei einer alten Frau in Benfion gegeben, der er vor mehreren Tagen entlaufen war.
entboten und hörten einen Vortrag, mehr eine Vertheidigungs tebe des vom Schauplatz abgetretenen v. Bennigsen an, worauf folgende Resolution angenommen wurde:„ Die nationalliberale Landesversammlung der Provinz Hannover steht fest auf dem Boden bes Parteiprogramms vom 29. Mai 1881. Sie be grligt das frische, mit neuer Kraft in allen Theilen Deutsch beigeführt, daß der Knabe mit einer schwarzen Anstaltsmüße, lands fich tundgebende Leben der Partei mit größter Freude und Genugthuung. Sie fieht darin eine Bürgschaft für die gebethliche Weiterentwickelung unserer politischen Verhältnisse, lennt in den Erklärungen von Heidelberg und Berlin die Jeugung dem Beschluffe der allgemeinen Partei- Versammlung Marliteine dieser Bewegung und schließt sich mit voller Ueber in Berlin vom 18. Mai 1881 an." willst du noch mehr," werden die National- Liberal- Konfer ativen gläubigster Observanz denken.
Hrat
Lokales.
Mein Liebchen, was
Das vom Wahlbureau aufgestellte und vom Magigenehmigte Tableau der Wahlbezirke der Stadt
giebt bei 326 neuen Stadtbezirken 488 Wahlbezirke. In der inneren Stadt find die meisten Stadtbezirke in zwei Wahlbegirle getheilt, in den äußeren Stadttheilen kommt es da gegen vor, daß zwei oder drei noch wenig bevölkerte StadtDezirle nur einen Wahlbezirk ausmachen. Die Zahl der Wahlbezirke beträgt für den ersten Wahlkeis 41, für den zweiten 97, für den dritten 57, für den vierten 122, für den fünften 49 und endlich für den sechsten 122.
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g Eine noble„ Madame". Die im SO. Berlins , in der A.straße wohnende Frau des Tischlermeisters und Hausbefizers W. war am Freitag aus einem Seebade zurückgekehrt und von den Hausgenoffen in großartigfter Weise empfangen worden. Doch Madame war dennoch in sehr übler Stimmung, da fie erfahren hatte, daß ihr erwachsener Sohn mit dem hübschen Dienstmädchen verbotene Wege betreten hatte. Dazu kam, daß Madame glaubte, das Mädchen habe fich für die aus dem Seebade mitgebrachten Geschenke nicht genügend bedankt. Am Sonntag früh zwischen 8 und 9 Uhr fam der Unmuth der Madame zum Ausbruch und eine Szene spielte sich ab, wie fte bei anständigen Menschen fremd ist. Man vernahm nämlich um die gedachte Beit plöglich laute Hilferufe aus den Hof fenstern der W.'fchen Wohnung, so daß sämmtliche Hausbewoh ner vor Aufregung und aus Neugierde die Köpfe aus den Fenstern stedten, um die Ursache des Geschreis zu erfahren. Bald wurde denn auch bekannt, daß Madame das Mädchen so unmenschlich geschlagen hatte, daß ihr das Geficht blutig und Sad und Pack aus dem Hause, in welchem man so wenig Anstand nahm, fich an einem Dienstboten zu vergreifen, welcher der Neigung des Herzens gefolgt war. Die Medaille hat aber ihre Kehrseite: es steht nämlich zu erwarten, daß der Straf richter in dieser Affaire noch sein Verdikt abgeben dürfte, da bas Mädchen beabsichtigen soll, gegen die ihr widerfahrene Un bill nachträglich beim Staatsanwalt Verwahrung einzulegen.
Spree find, wie die Boff. Stg." zu berichten weiß, zur Beit Zur Herstellung der erforderlichen Fahrtiefe in der vier Feuerlob'sche Dampfbagger in der Gegend zwischen Spandauer Bod und Charlottenburg thätig. Oberhalb des Anfangs vom neuen Durchstich hat man einen auffallend heinigen Boden angetroffen. Mehrfach haben die Bagger dort Bar nicht arbeiten fönnen. Die größeren Steine hat man mit fernen Bangen umfaßt und dann vom Bagger herausheben Den mit der zur Anschüttung der Treidelwege erforderlichen belofteine so herausgebracht worden. Die kleinen Steine wers Bon der Deutschen Kunstgewerbehalle im Rothen Schloß erfahren wir, daß fie demnächst eine räumliche Veränberung erfahren soll, welche hauptsächlich in einer Vergrößerung De Barterre Raumes bestehen wird, während ein Theil der in ben oberen Räumen belegenen Piecen für andere Swede ab gegeben werden soll. Mit dem Eintritt dieser räumlichen Ver anderung foll auch die Erhebung des Eintrittsgeldes fortfallen,
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lafen. Es ist wenigstens schon eine ganze Rahnladung großer geschwollen war. Eine Stunde später zog das Mädchen mit
g. Ein brutaler Schuldner wurde heute früh nach der Polizeiwache in der Lindenstraße fiftirt. Derselbe war in einem Restaurant der gedachten Straße mit einem Herrn zusammen
bie Aufnahme der zur Ausstellung eingelieferten Gegenstände getroffen, welcher an Ersteren noch eine Geldforderung besag. Dagegen fünftig von dem Urtheile einer nach ſtrengen Prinzi Der Herr mahnte den Schuldner um Bezahlung der Schuld,
Bebeimrath Profeffor Dr. Virchow im Beisein mehrerer Mi.- tigen Fauftschlag ins Geficht. Der rohe Patron wurde fest
NFür die anthropologische Wissenschaft hochinteressante Reffungen wurden im Laufe des heutigen Tages vom Herrn Bieber der anthropologischen Gesellschaft an einzelnen der im Raffen Dreied" des Ausstellungsparks befindlichen Singhalesen Borgenommen. In Begleitung des genannten Gelehrten be mertten wir den berühmten Pathologen, Profeffor Bahn aus Benf, ferner Hrn. Dr. Gramig und zahlreiche Andere mehr. NachDem Sperr Brofeffor Virchow fich die hochinteressanten Sitten Dem Manager des Herrn Carl Hagenbeck , Mr. Johannes Casten, und Gebräuche der Leute hatte vorführen lassen und sich bei Der die Leute aus Ceylon hierhergebracht, nach der Heimath der Meiften erfundigt hatte, nahmen die eigentlichen Messungen, Die einem, den Blicken des Publifums entzogenen, geschlos Tenen Bavillon vorgenommen, wurden ihren Anfang. Es wurde
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worauf dieser dem Gläubiger ein paar Dhrfeigen anbot. Raum hatte der Herr erwidert, daß er doch eine derartige Erledigung der Angelegenheit bezweifle, so erhielt er auch schon einen muchgenommen und einem berbeigerufenen Schußmann übergeben.
g. Bodendiebstähle werden in lezter Beit wieder häufiger gemeldet. Das Dienstmädchen der im Hause Fürstenstraße 12 wohnenden Seifenhändlerin L. verläßt am 1. t. M. ihre gegenwärtige Stellung und hatte bereits jetzt ihre Kleidungsstücke und Wäsche zum größten Theil gut in einen Reisekorb und einen Koffer gepackt und dieselben nach dem Boden des gedachten Hauses getragen. Als sie nun vor einigen Tagen fich nach dem Boden begab, war das Schloß und die Kammern zu der Thür zum Verschlage gewaltsam beseitigt und ein großer Theil des Eigenthums des armen Mädchens sammt dem Koffer verschwunden. Der Dieb ist wahrscheinlich ein junger, anstän
unidhit ein Tamul( ein geborener Indier) mit Namen dig gekleideter Mann, den die Wirthin des Hauses im Flur
gesehen hatte, als er einen schweren Koffer aus dem Hause frug und den fie für einen Chambregarniften gehalten hatte. Sie öffnete ihm selbst noch die Hausthür, damit er sich nicht an dem neuen Delanstrich der Thür beschmußen sollte. Bis iezt fehlt jede Spur von dem Diebe.
Grober Unfug. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag zwischen 2 und 3 Uhr wurden die Einwohner des Hauses Friedrichstraße 94a, gegenüber dem Zentralhotel, durch einen heftigen Krach und darauf durch ein schallendes Gelächter von Frauen und Männerstimmen aus dem Schlafe geweckt. Am anderen Morgen fand ein Ladenbefizer seine Jalousie und Spiegelscheibe zertrümmert.
a. Ueberfall. Der 23jährige Tischlergeselle Jannas gerieth gestern Nachmittag in der Werkstatt seines Meisters in der Fehrbellinerstraße, mit dem Tischlergesellen Michaelis, der 21 Jahre alt ist, in Streit, und Jannas verfolgte den nach 8 Uhr nach Hause gehenden Michaelis bis zur Anklamerstraße, woselbst J. dem M. mit einem Taschenmesser einen tiefen Stich in den Kopf, über dem linken Ohr, beibrachte. Ein hinzuge rufener Arzt erklärte die Verlegung des Michaelis für lebensgefährlich; derselbe wurde nach dem Lazarus- Krankenhause in der Bernauerstraße gebracht. Jannas, welcher sich durch die Flucht seiner Festnahme entzogen hatte, ist heute ergriffen und wegen schwerer Körperverlegung zur Haft gebracht worden.
N. Durch das Schleudern einer Schaufel wurde gestern Nachmittag 5 Uhr der 7jährige Sohn des in der Stralsunder- Straße wohnenden Hausdieners Sens, allerdings durch eigene Schuld, erheblich verlegt. Der Knabe hatte sich in dem Lokal Schüßenplag beim Alten Viehhof geschaukelt und wollte hierauf nach der nächsten, im vollen Schwung befind lichen Schaufel laufen, als er von dieser zu Boden geworfen wurde. Er erhielt eine erhebliche Wunde an der Stirn und eine Quetschung am Fuß. Der Verwundete wurde zu einem in der Nähe wohnenden Apotheker gebracht, welcher ihm vorläufig einen Nothverband anlegte.
N. Auf dem Rangir- Bahnhof des Anhalter Güterbahnhofs ereignete fich gestern Nachmittag ein erheblicher Unglücksfall. Der 33 jährige Möbelträger Sch. von der Möbel- Transport Aktiengesellschaft war mit Wagenschieben beschäftigt; plöglich fiel derselbe von der Rampe und trug außer dem Bruch des rechten Armes, sehr erhebliche Quetschungen davon. Sch. mußte nach einem Krankenhause befördert werden.
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Ueber einen schrecklichen Unglücksfall, der fich gestern Vormittag in der Kaiserin- Augustastraße zugetragen hat, wird Der Staatsbürger- Beitung" von einem Augenzeugen folgende, durch Recherchen bestätigte Schilderung gegeben: Im ersten Stock des Hauses Kaiserin- Augustastraße 75-76 war um die genannte Zeit der Diener des Galeriedirektors Dr. D. mit dem Reinigen des Ballonfenfters beschäftigt, wobei er das Unglüc hatte, aus dem Fenster zu stürzen. Zum Entseßen der Zeugen des Unglücks fiel der Aermste auf das unten befindliche eiserne Gitter, welches die beiden Vordergärten trennt, und wurde von zwei Spizen desselben aufgespießt. Eine der Spigen war ihm tief in die Brust, die andere in den Unterleib gedrungen, so daß der auf so schreckliche Weise Gespießte unfähig war, fich selbst zu befreien. Die Frau des Portier Paustian, welche den graufigen Fall mit angesehen hatte, sprang, da der Garten verschloffen war, aus dem Fenster ihrer Souterrain- Wohnung in den Garten, um den Unglücklichen aus seiner fürchterlichen Lage zu befreien, und rief, da ihre Kräfte hierzu zu schwach waren, fortwährend um Hilfe; aber die Umstehenden waren von Schrecken so gelähmt, daß fie fein Glied rühren konnten. Frau Paustian versuchte deshalb, den Verunglückten wenigstens hoch zu halten, damit die Spigen des Gitters nicht noch tiefer in den Körper deffelben eindrängen, und stüßte den Aermsten, bis ihr endlich der Portier des Nebenhauses Fersch zu Hilfe kam, der ihr behilflich war, den Unglücklichen nach bangen, langen fünf Minuten von dem Gitter abzuheben und ihn aus seiner qualvollen Lage zu befreien. Nur mit großer Mühe gelang dies, da der Körper des Verunglückten fest auf dem Gitter saß. Frau Direktor Dr. D. ließ den ohnmächtig Gewordenen, dessen Name Ernst Döring ist, sofort in einer Droschte nach dem Elisabeth Krankenhause bringen, begleitete ihn selbst dorthin, fonnte aber nur noch Beugin sein, wie der Aermste von seinen schrecklichen Leiden gegen 114 Uhr erlöst wurde.
N. Eine erschütternde Szene spielte sich gestern Abend gegen 7 Uhr auf dem Schloßplaz ab. Zu der angegebenen Beit verließ in der Nähe des Rothen Schloffes eine Frau in den älteren Jahren mit ihrem etwa 1% jährigen Kinde einen Wagen der Pferdebahn als von der entgegengeseßten Seite eine Kalesche Nr. 999, in der sich mit dem Kutscher 6 Personen befanden, in vollem Trabe herankam und die Frau mit dem Rinde überfuhr. Das lettere blieb unversehrt, während die Die Ver Frau eine klaffende Wunde an der Stirn erhielt. legte wurde per Droschke in ein Krankenhaus befördert. Augenzeugen wollen bekunden, daß die Verunglückte sich selbst die Schuld zuzuschreiben hat, da sie den Warnungsrufen des Kutschers fein Gehör geschenkt, und dieser nicht mehr in der Lage war, die Pferde zu pariren.
g. Ein zweiter Unglücksfall ereignete sich gestern Abend 7 Uhr in der Königstraße, und zwar wurde dort ein Kind unter der Unterführung der Stadtbahn von einem übermäßig schnell in der Richtung nach dem Alexanderplat jagenden Ge schäftswagen überfahren. Der Führer des Gefährts kümmerte fich auch hier nicht weiter um den von ihm verschuldeten Unfall und suchte sich seiner Feststellung durch schleunige Flucht zu entziehen. Er wurde jedoch von einigen Personen verfolgt, an der Ecke der Alexander- und Prenzlauerstraße festgehalten und einem Schußmann übergeben, der ihn nach der Polizeiwache fiftirte. Das Kind hatte einige nicht unbedeutende Ver legungen erhalten.
Gerichts- Zeitung.
-x. Einer jener Schwindler, welche ihre Opfer unter denjenigen Provinzialen fuchen, welche nach Berlin tommen, um fich hier eine Stellung zu suchen, stand gestern vor der Es war der Arbeiter 87. Abtheilung des Schöffengerichts. Ferdinand Carl Frese, ein wegen Eigenthumsvergehen bereits vorbestrafter Mensch. Es liegen zwei Betrugsfälle gegen ihn vor, die beide nach einer Schablone ausgeführt find. Am 4. Mai d. J. traf der Angeklagte in einer nahe dem Stettiner Bahnhofe belegenen Destillation einen augenscheinlich erst soeben in Berlin eingetroffenen jungen Mann an, den er für ein verfolgenswerthes Wild hielt. Er schlängelte fich an ihm heran und sein fundiger Blick hatte fich nicht getäuscht, denn er erfuhr von dem Arglosen. daß derselbe sich hier um eine Der oben Stellung als Hausdiener bemühen wolle. genannte Angeklagte genannte Angeklagte pries es als einen glücklichen Bufall, daß ihm gerade eine paffende Vakanz bekannt sei, und freudig nahm der Fremde das Anerbieten des Biedermannes, ihn sofort dahinzuführen, an. Es war ein weiter Weg, den die Beiden zu machen hatten. Vor einem herrschaftlichen Hause in der Frankfurter Allee erklärte der Führer am Biele zu sein, doch machte er den Vorschlag, daß er vorläufig allein bei der ihm bekannten Herrschaft vorsprechen und falls die Stelle noch nicht befest, fich für ihn verwenden wollte. Dem Provinzialen leuchtete dies ein und die Brust von Hoffnungen erfüllt, wartet er inzwischen auf der Straße. Es verging geraume Zeit, bevor der Angeklagte das Haus wieder verließ, aber man sah es ihm auf dem Gefichte an, dem Guten, daß seine Mission einen guten Erfolg gehabt. Freudestrahlend nahm der Fremde die frohe Nachricht entgegen, daß fein Engagement to gut wie gesichert sei; er solle Nachmittags 4 Uhr bei der bezeichneten Herrschaft sich persönlich vorstellen. Kann man es ihm verdenken, wenn er unter diesen Umständen die Bitte feines gefälligen neuen Bekannten, ihm mit einem
Darlehn von 10 M. unter die Arme zu greifen, nicht abzu