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Weise geordnet worden, daß die Boern 560 Farmen zu ie| 4000 Ader und 240 Farmen zu je 2009 Ader erhalten; außer dem Grund und Beden für die neue Boern- Stadt, die ein wenig südlich vom Jllobaneberg angelegt werden soll. Auch einen Hafen werden sie wahrscheinlich bekommen.

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In den Vereinigten Staaten Nordamerikas kann die foziale Frage, wie wir sie in Europa schon lange kennen, auch nicht mehr abgeleugnet werden; ja, dieselbe beherrscht bis zu einem gewiffen Grade schon jetzt die begonnene Rampagne zur Bräsidentschaftswahl." Der Appell aller Präsidentschafts- Kan­didaten an die arbeitenden Klaffen", schreibt man aus Newyork , wift ein Beichen der Zeit. In früheren Beiten waren es fast lediglich politische Fragen, welche die Präsidentenwahlen ent­schieden. Wer von speziellen Forderungen der Arbeiter sprach, wurde mit der Bemerkung zurückgewiesen, daß wir in diesem Lande Alle Arbeiter seien und Alle das gleiche Recht auf den Schuß der Geseze hätten. Die Arbeiter Taglöhner und Fa­britarbeiter, denn Handwerker giebt es bei unseren industriellen Einrichtungen fast nicht mehr hatten sich damals noch nicht auf ein spezielles Terrain zurüdgezogen, von wo aus fie ihre Forderungen stellen: ste galten nicht als besondere Klasse, misch­ten fich unter die Geschäftsleute, Farmer und Krämer und fuchten ihr Wohl im Wohle des Allgemeinen. Seit einigen Jahren ist aber die soziale Frage auch in Amerika aufgetaucht, die Entwicklung unserer industriellen Verhältnisse und die zahl reiche Einwanderung von Arbeitern, welche europäische Anschau­ungen herübergebracht haben, haben sie zu solcher Wichtigkeit gemacht, daß Politiker wie Fabritherren mit den sie vertreten­den Elementen rechnen müssen."

Lokales.

Auf Anordnung des Ministers des Innern werden in Berlin die Wählerlisten zum Reichstag vom 30. Sep tember er, ab öffentlich ausgelegt werden. Wir machen bei dieser Gelegenheit unsere Leser ganz besonders darauf auf­merksam, daß diejenigen Wähler, welche am 1. Oktober um ziehen, noch da in die Listen eingetragen werden, wo sie bisher gewohnt haben. Es darf daher nicht versäumt werden, sich zu überzeugen, ob man in die Wählerlisten in dem Kreise einge tragen ist, zu welchem die alte Wohnung gehörte, weil man auch nur hier berechtigt ist, sein Wahlrecht auszuüben.

I.

g. Ueberfall. Der 41 Jahre alte Schiffer Lindemann, welcher mit seinem Fahrzeuge zur Zeit in der Soree liegt, fand in der vergangenen Nacht Aufnahme und Behandlung in der I. Berliner Sanitätswache( Brüderstraße). Lindemann hatte drei Mefferstiche im Kopf und eine große Wunde auf dem Nasenrücken. Nach den gemachten Angaben will L. von mehreren Strolchen überfallen worden sein, wobei er die er­wähnten Verlegungen erhalten hat. Näheres ließ sich bisher nicht feststellen, da L. bald nach seiner Aufnahme in eine tiefe Ohnmacht verfiel und so vernehmungsunfähig wurde.

a. Verhaftet. Wegen einer Reihe gegen sogenannte Raten Abzahlungs- Geschäfte verübter Unterschlagungen und wegen schwerer Urfundenfälschung ist heut der Schuhmacher Knispel verhaftet worden. Knispel faufte in mehreren hiesigen Abzahlungsgeschäften Remontoir- und Ancre- Uhren gegen soge nannte Leibcontratte unter geringfügigen Anzahlungen und veräußerte resp. versezte sodann diese Uhren, deren Erlös er in seinen Nugen verwendete. Nachdem er so eine ziemliche Menge von Inhabern der Abzahlungsgeschäfte übervortheilt hatte, segte er sein lohnendes Gewerbe unter den Namen Balzer fort. Da er teine feste Wohnung hatte und seine Schlafstellen wechselte, so gelang es bisher nicht, ihn festzu­nehmen, obgleich er schon nahe an vier Monaten seine Be trügereien fortgefegt verübt hatte. Ein Pfandleiher aber, bei dem er schon mehrere Uhren versezt hatte, veranlaßte gestern, als R. von neuem bei ihm mit einer Uhr erschien, dessen Fest­nahme, und R. wurde heut zur Haft gebracht.

a. Gefaßter Durchbrenner. Auf einer Bank am Stras lauerplatz wurde in der zulegt verflossenen Nacht ein Mann nächtigend betroffen, welcher als obdach und subsistenzlos zur Wache fiftirt wurde. Da stellte es sich heraus, daß der Sistirte der Hausdiener N. ist, welcher seinem Brinzipale, einem hiesigen Teppichfabrikanten, Witte vorigen Monats 180 M. unterschlagen hatte und seither mit dieser Summe verschwunden war. N. war beauftragt worden, einen Teppich nach Botsdam zu bringen und von dem Empfänger fich dafür 180 Mart einhändigen zu laffen. N. führte auch diesen Auftrag aus, unterließ aber die Ueberbringung der 180 Mart an feinen Prinziffal und ver wendete die Summe vollständig in seinem Nußen.

a. Aufgefundenes Gerippe. Bei den Ausschachtungs­arbeiten auf dem Grundstück des Restaurateurs Jestram in der Kreuzbergstr. 76 fanden Arbeiter am 18. d. Mts. ein mensch liches Gerippe, welches, nach dem gut erhaltenen Gebiß zu urtheilen, einem Menschen im Alter von 20 bis 25 Jahr angehört zu haben scheint. Wie dasselbe an den Fundort ge tommen, hat sich mit Sicherheit nicht feststellen lassen; nach der äußeren Formation der Erbschichten zu urtheilen, scheint die Lagerstätte zur Zeit der Beerdigung besonders ausgehoben worden zu sein, und man nimmt an, daß das Gerippe die Ueberreste eines während der Belagerung Berlins von den Ruffen im Jahre 1760( im fiebenjährigen Kriege) gefallenen Soldaten bildet.

N. Ein plötzlicher Todesfall versetzte gestern Vormittag die Familie des Pelzwaarenhändlers L. im, Bentrum Berlinš wohnend, in tiefe Trauer. Der Vater war mit seinen Rindern nach der Kirche gegangen um das Abendmahl einzunehmen, die ältefte Tochter des L. ist vor einigen Tagen eingesegnet wors den. Die Mutter mußte eines Unterleibsleibens wegen das Bett hütend zu Hause bleiben. Als der Vater und die Kinder von der Kirchlichen Feier zurückkehrten, fanden sie die Mutter todt vor. Die Todesursache ist noch nicht festgestellt.

g. In Folge Nichtbeleuchtung der Treppen hat sich schon wieder ein Unglücksfall ereignet. Ein in dem Hause Ruheplasstr. 26 wohnhafter, ca. 50 Jahre alter Herr wollte am Sonnabend Abend noch einen Gang besorgen, trat auf der nicht erleuchteten Treppe fehl und stürzte mehrere Stufen hinunter. Da derselbe heftige Schmerzen an der Hand wahr nahm, so begab er sich in ärztliche Behandlung und man fonstatirte eine Verrenkung der Hand. Nur der Geistesgegenwart des Herrn war es zu verdanken, daß er nicht die ganze Treppe hinuntergestürzt war und sich ernstere Verlegungen zugezogen hatte. Dieser Fall zeigt wiederum, wie wenig ernst die Herren Hauswirthe es mit der bekannten Polizeibestimmung über die Beleuchtung der Treppenflure nehmen.

Unglaubliche Zustände herrschen gegenwärtig in dem Hause Blumenstraße 33. Der Befiger desselben, ein in der Königgrägerstraße wohnender Rentier, hatte die Verwaltung des Gebäudes während seines Aufenthaltes im Bade voll­ständig dem Vizewirth überlassen; dieser aber, ein den ganzen Lag über vom Hause abwesender' Maurer , scheint es nicht ver standen zu haben, mit der für solchen Boften nöthigen Umficht und Energie vorzugehen, denn bald hatte sich in der Keller­wohnung im Hofe eine Prostituirte etablirt, die dort Haus bielt und mit einem näheren männlichen Anhange von etwa 8 bis 10 Mann als ihren Beschüßern verkehrte. Daß dieser Berkehr einer solchen Dirne in einem dichtbewohnten Hause Mergerniß erregt, ist begreiflich, aber mit unnachfichtlicher Strenge übt die Bahl der Buhälter unter den geängstigten Bewohnern des Hauses Polizei; einige Vorkommnisse aus der allerjüngsten Beit dürften die dortigen Sicherheitszustände charakteristiren. Vor einigen Tagen wurden zwei in dem Hause wohnende junge Mädchen von der Prostituirten auf offener Straße angegriffen und die eine mit Faustschlägen und un­läthigen Schimpfreden traktirt, so daß beide in einen benachbarten Bäckerladen reterirten, den aber jene Dirne so lange beobachtete, bis die Beiden wieder heraustamen, wonächst sie wieder auf dieselben eindrang. Ernst­licher war eine Affaire am vergangenen Mittwoch Abend. Die Frau des dort wohnenden Tischlers R. war benachrichtigt worden, daß die Bubälter jener Dirne, sämmtlich mit Knütteln bewaffnet, in der Nähe des Hauses fich versteckt hielten, um thren am Abend von der Arbeit heimkehrenden Mann abzu­lauern. Sie ging diefem entgegen, um ihn hiervon zu ver­ständigen; der Mann, der sich um die wenig delikaten Ver hältnisse im Hause nicht gefümmert hat, ging ruhig seines Weges, wurde aber an der Ecke der Marlusstraße von jenen Strolchen überfallen, die sich hier in den Häusern versteckt batten und auf ein gegebenes Zeichen der Dirne zum Vor­schein tamen. Mit genauer Noth gelang es dem Bedrohten und seiner Frau, in einen Geschäftsteller au flüchten, so daß er mit einem Snüttelbieb über den Rüden davonkam; die Louis hielten nun den Geschäftsteller regelrecht belagert, fo daß die Befizerin denselben schließen und zur Polizei schicken mußte. Gegen 10 Uhr endlich erschien ein Schugmann, der die Gefangenen befreite und ihnen das Geleite nach Hause gab. Am nächsten Tage sollte von den Strolchen eine Eretution an einem anderen Bewohner des Hauses, dem Tischler H. vollzogen werden; auch dieser, rechtzeitig be nachrichtigt, sette die Polizei in Kenntniß und nahm einen handfesten Kollegen aus der Werkstatt zu seiner Begleitung nach Hause mit; hier fand er auch zwei patrouillirende Schuß leute vor dem Hause, was die Strolche wohl zur Aufgabe ihres Vorhabens veranlagt haben dürfte. Die zahllosen täglichen Rempeleien im Hauſe mögen hier nur angedeutet werden. Be sonders aber muß erwähnt werden, daß der Eigenthümer des bauses, sobald er von diesen Zuständen erfuhr, der Polizei Anzeige machte, und daß der zuständige Reviervorstand in zu­vorkommendster Weise den Miethern Schuß zugesagt hat. Aber wie soll dieser gewährt werden? Die Bewohner des Hauses find beständig der rohesten Gewaltthätigkeit jener Strolche ausgesezt, so lange das Nest der Dirne nicht ausgenommen wird, und es ist im höchsten Maße eigenthümlich zu sehen, wie diffizil man hier bei einer Straßendirne und ihrem Anhange zu Werke geht.

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Im Alhambra- Theater hat die neue Saison mit viel Glüd begonnen. Karl Görlig's Ausstattungsponse: Die Reise Durch Europa ", oder: Von Pyrmont nach Benedig" hat am Sonntag eine beifällige Aufnahme gefunden, und war schon lange vor Beginn der Vorstellung fein Plaß mehr zu haben. Auch nicht übel. In einer biefigen Chambregarnie, welche wegen des verdächtigen Treibens in derselben öfters. Don Beamten der Sittenpolizei revidirt wird, fand man ge legentlich einer solchen in einem Bimmer ein Pärchen vor, welches fich fest eingeriegelt hatte, und trot wiederholten Alopfens und Rufens von Seiten der Beamten die Thür nicht öffnen wollte. Erst als mit Anwendung von Gewalt gedroht wurde, bequemte sich das Paar dazu, den Riegel zurück zu chieben. Auf der Polizeiwache, wohin das Bärchen gebracht wurde, entpuppte sich die Dame als eine amtirende- Lehrerin, welche in der berüchtigten Chambregarnie schon wiederholt in Gesellschaft Unterkunft gefunden hatte. Wie nicht anders zu erwarten, hat die zuständige Behörde, nachdem sie von dem Treiben der Lehrerin Kenntniß erhalten, dieselbe sofort aus dem Amt entlaffen.

a Silberdiebstahl. In der Villa des Rechnungsraths Mauve in Reinickendorf war am 13. Mai cr. während der Abwesenheit der Bewohner ein beträchtlicher Silberdiebstahl verübt worden. Der hiesige Handelsmann R. ist nun gestern unter dem Verdachte, den Diebstahl ausgeführt zu haben, zur Haft gebracht worden.

N. Ein frecher Straßenraub ist am gestrigen Mittag, wie uns von einem Augenzeugen berichtet wird, auf dem Morigplage verübt worden. In dem Augenblick, als eine ältere Dame um die genannte Zeit mit einem Packet den er= wähnten plat paffirte, trat plöglich ein anständig gekleideter Mann an sie heran, entriß ihr das Packet und versuchte damit die Flucht zu ergreifen. Auf die Hilferufe der Beraubten wurde der freche Räuber von Passanten in der Prinzenstraße ergriffen und einem Schußmann übergeben, der seine Si

g. Ein markerschütternder Schrei, dem kurz darauf ein Dumpfer Fall folgte, schreckte die Bewohner des Grundstückes Weberstraße 10 in der vergangenen Nacht gegen 12 Uhr aus dem Schlafe. Die zuerst Hinzugeeilten fanden auf dem zweiten Hofe des gedachten Grundstücks den mit Blut über und über bedeckten leblosen Rörper des in der vierten Etage des Hinter­hauses wohnhaften taubstummen Malers Krause. Wie später festgestellt wurde, hatte sich Krause, der verheirathet und deffen Ehefrau ebenfalls faubstumm ist, aus bisher unbekannter Ver­anlassung aus dem Fenster seiner Wohnung gestürzt und hier­durch seinen sofortigen Tod gefunden. Die Leiche wurde zwei Stunden später mittelst Transportwagens nach dem Oduktions­hause geschafft.

a. Ueber einen betrübenden Unglücksfall, der sich vorgestern auf der Havel zugetragen, erfahren wir Folgendes: Das Segelboot Falte" mit fünf jungen Herren aus Berlin , welche dem Raufmannsstande angehören, bemannt, fenterte zwischen der Pfaueninsel bei Potsdam und dem Dorf Cladow , zwischen der Pfaueninsel bei Potsdam und dem Dorf Cladow , wobei es nur zwei Herren gelang, fich durch Schwimmen zu retten, während die anderen Herren ertranten. Die Ertrunte nen find die Kaufleute Otto Simon, Cäsar Gimkiewicz und Paul David. Das Boot fant an einer sehr tiefen Stelle, jo daß selbst der 24 Fuß hohe Wast aus dem Wasser nicht mehr herausragte.

Gerichts- Zeitung.

Wegen Verbreitung anarchistischer Schriften stand am Freitag der Seemann Friedr. Wilhelm Grüßmacher aus Klein- Reintendorf bei Stettin vor der Straffammer I des hie figen Landgerichts unter Anklage. Bei Durchsuchung des eng­lischen Dampfers ,, Elizabeth", zwischen hier und Hull fahrend, fand die Altonaer Kriminalpolizei bekanntlich eine Anzahl an archistischer Schriften, den Rebell" und die Most'sche Freis heit". Als verdächtig, die Schriften seit längerer Beit hier ein­geschmuggelt zu haben, wurden, wie derzeit mitgetheilt, vier Seeleute verhaftet, von denen zwei in Hamburg nach einigen Tagen als schuldlos wieder entlaffen wurden, während ein dritter hier außer Verfolgung gesetzt wurde. Die Verhandlung gegen den Angeklagten Grüßmacher fand unter Ausschluß der Deffentlichkeit statt. Er wurde auf Grund des Sozialistenge feges zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt, weil er überführt war, zu drei Malen Badete anarchistischer Schriften ,,, Freiheit" und Rebell", in Deutschland eingeschmuggelt zu haben. Dies selben übergab er theils an ihm befannte Personen, zum Theil wurden fie von Unbekannten abgefordert. Ferner wurde in dem Urtheil ausgeführt, daß Grüßmacher aller Wahrscheinlich feit nach gewußt habe, um was es sich handle, da er Mit­glied des international- fommunistischen Arbeitervereins Hull sei.

Ein Pfeudo- Gerichtsvollzieher. Der ehemalige Gens darm, Postbote und Gerichtsdiener, jeßige Kolporteur und Winkelschreiber Willemeit stand heute vor den Schranken der britten Straflammer hiesigen Landgerichts I unter der Anklage der Anmaßung eines öffentlichen Amts und der Urkunden­beschädigung. In einem Prozesse der Frau Grüßmacher gegen den Maler Granzow war der Beklagte zur Bahlung von 26 Mart verurtheilt worden. Der Lettere wandte sich an den ihm als gerichtskundig bezeichneten Angeklagten mit dem Auf­trage, gegen das erste Erkenntniß Berufung einzulegen. Dieser erklärte fich dazu bereit, erbot sich aber, vorher zu versuchen, einen Vergleich mit der Klägerin zum Abschluß zu bringen und erhielt zu diesem Zwecke einen Betrag von 20 Mart. Der Angelagte begab sich alsdann, mit einer Militärmüze bekleidet

und einem Attenstück unter dem Arm, zu der Klägerin, macht derselben begreiflich, daß fie, wenn sie sich nicht mit einer Bah lung von 13 Mart zufrieden gebe, wahrscheinlich nichts er halten würde und legte ihr zugleich eine ausgefüllte Quittung zur Vollziehung vor. In dem Glauben nun, einen Gerichts­vollzieher vor fich zu haben, nahm Frau Grüßmacher die ihr angebotenen 13 Mark und unterschrieb auf der Quittung nicht nur ihren Namen, sondern sette auch den Vermerkt darunter: vorbehaltlich meiner Rechte". Der Angeklagte übergab seinem Auftraggeber die erhaltene Quittung, nachdem er den Schluß­vermert abgeschnitten hatte, und nahm für seine Bemühungen die überschüssigen 7 Mart als Honorar in Empfang. Die Klägerin ließ aber später wegen des Restes von 13 Mark die Bwangsvollstreckung bei Granzom vornehmen, und dadurch famen die von dem Angeklagten vorgenommenen Manipula tionen an den Tag. Der Angeklagte machte allerlei Einwände bezüglich seines besten Glaubens und seiner Absichtslosigkeit, der Frau Grüßmacher gegenüber als Gerichtsvollzieher zu ers scheinen, der Gerichtshof sprach aber wegen beider Delikte das Schuldig aus und verurtheilte den Angeklagten zu sechs Wochen Gefängniß.

In der Sigung des hiesigen Bezirksausschusses lam am 16. d. M. folgender Fall zur Sprache: Ein Herr Richard Mohrmann, der sich mit Abtreibung des Bundwurms be schäftigt, und einen großen Theil von Deutschland mit seinen Besuchen, seinen Plakaten und selbst seinen Agenten über schüttet, hat sich an das hiesige Polizeipräsidium gewendet mit der Bitte, ihm einen Wandergewerbeschein für seine bezeichnete Thätigkeit auszustellen. Das Polizeipräsidium hat diese Bitte abgeschlagen auf Grund der vorjährigen Gewerbeordnungs novelle, welche die Ausübung der Heilkunde im Umherziehen untersagt. Hiergegen hat Herr Mohrmann geflagt. Er giebt fich gegenwärtig Mühe, so unwissenschaftlich als möglich zu ers scheinen, während er früher seine Seilerfolge anpries. Er vers fichert jetzt, der Bandwurm sei feine Krankheit, das dagegen angewandte Mittel teine Arznei, und seine Thätigkeit, die er dabei entwickele, trage feinen wissenschaftlichen Charakter, die Arznei, welche er verschreibe, treibe den Bandwurm ,, mechanisch" ab. Er hat sich, um seine Unwissenschaftlichkeit ins grellste Licht zu setzen, selbst den Titel eines Empirikers" beigelegt. Der Bezirksausschuß hat seine Klage abgewiesen. Er hat, ohne ein ärztliches Gutachten für erforderlich zu halten, angenommen, der Bandwurm sei in der That ein Leiden, deffen Vorhanden sein durch eine wissenschaftliche Diagnose festgestellt und durch ein wissenschaftliches Heilverfahren beseitigt werden müsse. Eine Medicin, die gegeben werde, um den Bandwurm zu vers treiben, müsse nach der Versicherung des Ordinirenden und der Absicht des Patienten einen Einfluß auf den menschlichen Körper ausüben. Die Bresl. 8tg.", der wir den vorstehenden Bericht entnehmen, fügt folgende Bemerkungen hinzu: Die Medicinalpsuscherei wird von Niemandem für etwas Wünschens­merthes erachtet; man hat sie straflos gelassen, weil die Er­fahrung lehrt, daß sie durch Strafbestimmungen nicht einzus dämmen ist und weil ihre Gefahren verringert werden, wenn fie nicht zum Geheimniß gezwungen wird. Aber daß der Staat bem Medicinalpfuscher durch Ausstellung eines Gewerbescheines zu Hilfe kommen soll, ist zu viel verlangt, zumal erfahrungs­mäßig unter den Medicinalpfuschern der Wanderheilkünstler der gefährlichste ist.

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Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

hr. Im Fachberein der Schlosser, am Sonnabend bei Gratweil, hielt an Stelle des Herrn Singer, der am Erscheinen verhindert war, Herr Gördi über das Unfallversicherungs Beset" einen sehr beifällig aufgenommenen Vortrag. Nachdem derselbe die Verhältnisse in der jeßigen industriellen Produktion als solche geschildert, welche es zu einer unabweisbaren Pflicht der Staatsregierung gemacht, durch Gefeße für die Arbeiter einzutreten, zeigte er, daß das Haftpflichtgefeß ungenügend ge wesen, weil es dem Arbeiter die Bedingung stellte, zu beweisen, daß der Arbeitgeber den Unfall verschuldet habe. Sodann die brei Unfallversicherungs- Gesezvorlagen besprechend, erklärte er die erste für die beste, weil sie die Pflicht des Staates, einen Theil der Kosten zu tragen, anerkannt hätte. In Betreff der dritten Vorlage gab er nur seinem Bedauern darüber Aus­druck, daß dieselbe Gefeß geworden sei, das Eingehen auf die Details für einen späteren Vortrag vorbehaltend. Am Schluß wies Redner darauf hin, daß die Arbeiter fich organisiren und ihre Fachvereine groß machen müffen, damit die von der Staats­regierung gewollte Sozialreform, eine den berechtigten Forde rungen der Arbeiter Genüge leistende Sozialreform werde. Bur Distusfion nahmen die Herren Klint und Miethe das Wort, um diejenigen Bestimmungen der beiden bis jetzt zu Stande gelommenen Sozialreform Gefeße zu beleuchten, die dem Swede der Sozialreform, den Arbeitern Erleichterung und Hilfe zu bringen, offenbar zuwiderlaufen. Im Gegensatz zu einer Neu­Berung des Leptgenannten betonte Herr Gördi, daß ein Volkss vertreter pflichtwidrig handle, wenn er nicht das Intereffe der Allgemeinheit, sondern nur sein eigenes Intereffe vertrete. und daß das Intereffe der Arbeiter mit dem allgemeinen In­tereffe zusammenfalle. Es wurden dann die drei Revisoren gewählt. Die Wahl fiel auf die Herren von D. Alter, Sims und Zimmermann. Ferner wurde beschlossen, den neuerrich teten Arbeitsnachweis den Arbeitgebern durch Cirkular bekannt zu machen. Es folgten dann noch lange Diskussionen in Bes zug auf die Fragen, wie auf gänzliche Beseitigung der Feier­abends- und Sonntagsarbeit hingewirkt und wie dem Miß­brauche, daß in Militärwerkstätten für Privatleute gearbeitet wird, ein Ende gemacht werden könne. Schluß der Versamm­lung um 1 Uhr Nachts.

Ueber die Versammlung der Metallarbeiter der Gas-, Waffer und Dampfarmaturen- Branche, welche am Sonn abend, im Restaurant Teichert, Neue Grünstr. 32, stattfand, wird uns Folgendes berichtet: Bu der auf der Tagesordnung stehenden Frage wie stellen sich die Mitglieder zu der Bentra­lisation sämmtlicher Metallarbeiter Berlins ?" hatte Kollege Eggert das Referat übernommen und führte etwa Folgendes aus: Für die Idee der Zentralisation, die vornehmlich von den Maschinenbauern Berlins gewünscht wird, könnten sich die Mitglieder der Svezialfachvereine unmöglich erwärmen, und fönnte Redner in einem Beitritt nur die fichere Aufopferung aller bisherigen Errungenschaften dieser Vereine erblicken. Redner spricht dann sein Erstaunen darüber aus, daß Herr Gördi fich dieser Bestrebung mit so großem Eifer angenommen habe, warnt dann vor Autoritätsglauben und Personenfultus, und giebt der Ueberzeugung Ausdruck, daß Herr Gördi bei all seinen redlichen Bestrebungen die Intereffen der Arbeiter zu fördern, doch mit der Vertretung dieser unglücklichsten Joee einen entschiedenen Mißgriff gethan bat. Hierauf führte Redner bes gründend die Verschiedenheit der Interessen der einzelnen Metallarbeiter Gewerkschaften sowohl, als auch die der Holzarbeiter vor Augen, und hält die Vertretung derselben durch einen Vorstand für eine Unmöglichkeit. Nach einem Hinweis auf die bisherigen Erfolge der Spezial- Fachvereine weist Redner an den Folgen der Umgestaltung des Fachvereins der Klempner in den der Klempner und Metallarbeiter, welch letterer sich be reits aufgelöst und in eine sog. Lohnkommission verwandelt hat, die nachtheiligen Wirkungen einer Bentralisation nach und spricht dann nochmals die Ueberzeugung aus, daß unter heutigen Verhältnissen nur die Spezialfach vereine den an die Vertretung unserer materiellen Intereffen gestellten An­forderungen Genüge zu leisten vermögen. In der hierauf folgenden längeren Diskussion sprachen sich die Redner fast ausnahmslos im Sinne des Referenten aus und wurde von er Versammlung folgende Resolution angenommen: Der

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