Stunden verspätete, wurde gestern Mittag gleich nach seinem Eintreffen einer Durchsuchung nach sozialdemokratischen Schriften unterworfen. Auch diesmal fand man jedoch nichts der gleichen vor.
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mit der größten Strenge zur Anwendung zu bringen. Als traurigste Folge desselben stellt sich schon jetzt heraus, daß, wenn nach Jahren die Liberalen wieder ans Ruder gelangen und die Wiederherstellung der öffentlichen Schulen ins Werk feßen sollten, kein Lehrerpersonal für dieselben mehr vorhanden sein wird. Das Personal wird zum größten Theil aufgelöst fein wird. Das Personal wird zum größten Theil aufgelöst und muß sich nach allen Winden zerstreuen, um neuen Lebensunterhalt zu suchen. Die liberalen Wähler Brüssels , welche anläßlich der leßten Rammerverhandlung gegen das Ministerium Frére Orban stimmten, weil sie wegen der neuen Branntweinsteuer etwas mehr für Branntwein zahlen müffen, haben daher dem Branntwein zu Liebe den öffentlichen Unterricht, die beste Schöpfung, die der belgische Liberalismus zu Stande gebracht hat, zerstört. Sie bereuen es jest bitterlich, aber damit läßt fich das Gethane nicht wieder gut machen. Die belgischen Wähler werden wohl noch durch andere Gründe veranlaßt worden sein, gegen den Liberalismus zu stimmen; freilich find fie jetzt vom Regen unter die Traufe gekommen.
gingen, die ein Beamter der Regierung des Transvaals übermittelte, und daß die an dem Angriff und der Ermordung Mr. Bethell's, eines Engländers und Chefs der britischen Grenzpolizei, betheiligt gewesene Streitkraft in schreiender Ber legung der Vertragsverbindlichkeiten dieses Staates abgesandt wurde, in die Regierung, unverzüglich Schritte zu thun, um eine gehörige Beobachtung der Konvention zu sichern und durch Vindizirung der Autorität der Krone die Ehre der Nation aufrecht zu erhalten und deren Pflichten zu erfüllen." Durch diese Resolution werden sich die Buren nicht ins Bocks horn jagen laffen. Und was die Ehre" der englischen Nation anbetrifft, fo ist die dieselbe kein Goldstüd mehr werth, als die Ehre der Buren- Republik.
Rußland. Einiges Aufsehen erregt es in Petersburg , daß demnächst in Odessa dem bekannten Nihilisten Deutsch der Prozeß bei offenen Thüren gemacht werden soll, was in den legten Jahren nicht üblich gewesen ist. Auch scheint man davon abzustehen, ihn drr Bugehörigkeit zur sozial- revolutionären Partei" anzuflagen, und macht ihm nur den Prozeß wegen eines Verbrechens: des Mordversuchs an dem Studenten Goronowitsch, deffen Geficht Deutsch mit Schwefelsäure übergoffen. ronowitsch, deffen Gesicht Deutsch mit Schwefelsäure übergoffen. Bekanntlich war dies ein Racheakt der Ddeffaer Nihilisten, die Goronowitsch als Spion betrachteten. Auch Deutsch hat wie sonst die Nihilisten, die vor Gericht gestanden, auf einen Vertheidiger verzichtet. Die Regierung hat der Gemeindever waltung von St. Petersburg der Hauptstadt den Plan der Reorganisation der Polizei vorgelegt. Die Kosten werden sich auf 2 160 000 Rubel belaufen, um 366 000 Rubel mehr als bisher. Von diesem Mehrbetrag soll die Stadt auf ihren Antheil 157 000 Rubel übernehmen; beabsichtegt ist eine Ver Stärkung des Personals und eine wesentliche Erhöhung der Bes folungen, die allerdings zum überwiegenden Theil ganz unge nügend find. Die Finanzkommission der Duma aber weigert fich, die Mehrbelastung zu übernehmen, da fie die Mittel nicht aufzutreiben wisse. Die städtische Steuerverfassung Petersburgs ist in einem so unentwickelten Zustand, daß eine solche Anforderung schon die Finanzenr rathlos findet. Das Militärbezirksgericht in Kiem hat fürzlich einen großen Schmuggelprozeßzu Ende gebracht. Unter den Angeklagten befanden sich der Oberst Lieutenant Jermolajem, der Kapitän Sjakin, der Lieutenant Subfom und 14 Soldaten von der wolhynischen Grenzwache. Die Anklage behauptete, daß diese Personen gegen Bestechung geschmuggelten Spiritus über die Grenze zu bringen erlaubten; erlaubten; der Spiritus war für die Branntweinbrennerei des Kaufmanns Jchel Kohen bestimmt. Kohen wurde der Bestechung dieser Grenzwächter und der Organifirung einer Schmugglerbande beschuldigt. Wie vortheilhaft dieses Geschäft für Kohen war, kann schon daraus erfehen werden, daß er einem Lieutenant 200 Rubel angeboten hatte, damit Letterer auf eine halbe Stunde mit der Wachfamfeit an einer gewiffen Stelle nachließe. Der Oberfilieutenant Jermolajew wurde seines Offizierranges verlustig erklärt, während der Kapitän Sjalin und der Lieutenant Sublow nach Verlust aller Rechte zur Verschickung nach Sibirien verurtheilt wurden. Uebrigens sollen die beiden Letteren der Gnade Seiner Majestät des Kaisers empfohlen werden. Die 14 unteren Chargen wurden theils zur Einreihung in die Arreſtanten rotten, theils zu einer Gefängnißhaft verurtheilt. Der Kaufmann Rohen wurde zur Deportation verurtheilt. Der Lieutenant Subkow erschoß sich noch ehe das Urtheil über ihn gefällt war.
Ueber den schon erwähuten Anarchistenprozeß in Listal in der Schweiz finden wir in der Fr. 3tg." folgenden ausführlichen Bericht, welchen wir mittheilen, da er die gestern nach dem Baseler Volksblatt" veröffentlichten Thatsachen beftätigt. Heute standen vor dem forreftionellen Gericht die drei Anarchisten, welche vor einiger Zeit daselbst die bekannten Stellmacher Platate" angeschlagen haben: Robert Pfau von Schaffhausen , Anton Bächler von Rechthalden( Freiburg ) und Theodor Weiß aus Dresden , alle in Basel wohnhaft gewesen. Pfau und Bächler bekannten sich als Anarchisten, als Leute, welche unter Umständen mit Gewalt den sozialdemokratischen Bestrebungen zum Durchbruch verhelfen wollen, bestritten aber ihre Theilnahme beim Anschlagen der Plakate in Listal. Die traurigste Figur unter den traurigen spielte Weiß. Derselbe giebt im Laufe der Untersuchung zu Protokoll, daß er von der Berliner Polizei angestellt sei. Man habe ihn als„ Sozialdemokrat" ausgewiesen, damit er um so beffer sich in die sozialdemokratischen und anarchistischen Kreise eindrängen könne. Buerst habe man ihn als ,, Vigilant" nach Elberfeld geschickt und ihn monatlich mit 10 Mart, honorirt". Seit lester Zeit halte er fich zur Beobachtung der anarchistischen Agitation" in Basel auf und beziehe monatlich 120 Mart. Im Laufe der Untersuchung stellte es sich durch Briefe, welche Weiß an seine Geliebte in Basel schrieb, heraus, daß derselbe in der That mit den deutschen Polizeibeamten von Hage und von Bodungen und mit Polizeirath Krüger auf dem Mollenmarkt in Berlin in Verbindung stand. Er sandte Briefe an eine Christiane Trombala, geborene Schnell, nach Berlin , Meggerstraße 12, Hof 4 Tr. Diese Briefe enthielten seine Mittheilungen an die genannten Polizeibeamten in einem verschlossenen Couvert mit der Aufschrift ,, Sofort abzugeben". Nach den Angaben des Weiß wurden diese Briefe von Zeit zu Zeit bei der Frau Trombala abgeholt. Die basellandschaftlichen Untersuchungsbehörden segten anfänglich großes Mißtrauen in die Angaben des Weiß, fie erfundigten sich, ob Geldanweisungen an denselben nach Basel gelangt seien. Anfänglich hatten diese Nachforschungen feinen Erfolg, später aber ermittelte die Postdirektion, daß in der That am 31. Mai, am 14. Juni, 10. und 29. Juni Chargèsendungen an Weiß ge langt waren alle aus Berlin . Von entscheidendem Gewicht ist folgende Episode, welche in die Untersuchung hineinspielt: Eines Tages während der Untersuchungshaft schreibt Weiß einen Brief an die obenbezeichnete Frau Trombala. Der Brief enthält ein Couvert mit der Aufschrift sofort abzugeben", und darin befindet sich ein Gesuch an den verehrlichen PolizeiTommiffar" um Busendung von 120 Mart. Das Statthalteramt Liestal durchgeht diesen Brief und sendet denselben nicht an Frau Trombala, sondern an den Polizeikommissär v. Bodungen in Berlin . Es kommt keine Antwort. Aber am 23. August stellt sich Herr Polizeikommissär Zahn von Mülhausen in Elsaß in Liestal ein. Er will aus den Zeitungen" vernommen haben, daß hier eine Untersuchung gegen Anarchisten im Gange sei. In Anwesenheit des Statthalters erfundigt er fich nach Weiß und weiß fich eine zehn Minuten lange Unterredung mit demselben zu verschaffen. Fast gleichzeitig wird das Polizeidepartement in Basel von Dresden aus um Mittheilungen über Theodor Weiß angegangen. Am 13. September hätte in Liestal die Gerichtsverhandlung stattfinden follen. Es fiel allgemein auf, daß zwei deutsche Beamte dieser Verhandlung beiwohnen wollten. Die Sigung wurde aufgehoben, weil das Präfidium eine Ergänzung der Untersuchung wünschte. Bei diesem Anlaffe hat der gleiche Herr Bahn aus Mülhausen im Wartezimmer den Weiß gesprochen. Ueber dieses Gespräch befragt, giebt Weiß an: Bahn habe ihn gefragt: Ob er vor Gericht sagen wolle, daß er ein deutscher Polizeispion sei. Weiß antwortete Ja", worauf Bahn bemerkte, es gehe das nicht gut an, folle es bleiben lassen; er - Zahn habe ihm 120 Mart zu übergeben, die er von Verwandten" erhalten habe. Bahn hat bei der Untersuchungsbehörde für Weiß 120 Mart abgegeben, mit der Angabe ,,, die Verwandten" des Weiß hätten es ihm zugeschickt. Weiß hat am 29. September vor Gericht in Abrede gestellt, daß er deutcher Polizeispion sei, über seine Verwandten hat er angegeben, fie feien arm, daß sie ihm nichts schicken könnten. Noch wollen wir einen Umstand erwähnen. Vor dem Untersuchungscichter gab Weiß an, er habe die Briefe, in welchen er den Empfang des Geldes bescheinigte, zuweilen mit E. Richter" unterzeichnen müssen. Eine Haussuchung in der Wohnung des Weiß hatte wenigstens das Resultat, daß ein Petschaft mit den Initialen E. R." gefunden wurde. Soll damit vielleicht eine zarte Aufmerksamkeit gegen den befannten Führer der Fortschrittspartei, Eugen Richter , beabsichtigt sein?! Das basellandschaftliche Strafgericht vrrurtheilte die beiden Angeklagten Pfau und Bächler zu je drei Monaten, den wenig sympathischen Weiß aber zu sechs Monaten Gefängniß.
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Ratbrud verboten.]
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Heuilleton.
Das Erntefest.
Eine Dorfgeschichte von W. H. Köhler. ( Fortsetzung)
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Cholera. An der Cholera starben am 3. Ottober in Stalien 172 Personen, davon in der Stadt Neapel 28.
Jeland. Die fatholischen Bischöfe Jrlands traten dieser Tage in Dublin zu einer Berathung über die irische Unter richtsfrage zusammen und faßten u. A. einstimmig den Be schluß. die irische parlamentarische Partei aufzufordern, die bisher unbefriedigt gebliebenen Ansprüche des katholischen J lands in allen Zweigen der Unterrichtsfrage zur Kenntniß des Hauses zu bringen und der Regierung deren Erfüllung an's Herz zu legen. Diesen Beschluß der römisch- katholischen hier archie in Jrland bezeichnet United Freland", das Drgan der Parnelliten, als eines der denkwürdigsten Ereignisse in der neuesten irischen Politik. Bum ersten Male in der Geschichte", sagt das Blatt, haben die irischen Bischöfe den heiligsten und delikatesten Gegenstand, für den sie sich intereffiren, der Dis fretion eines irisch- nationalistischen Führers anvertraut und fich thatsächlich einstimmig als Parnelliten und Nationalisten be fannt. Indem die Prälaten die Volksvertreter ersuchen, für ihre Rechte einzustehen, haben sie die einst furchtbare Ver schwörung der Bedrücker und Plünderer des trischen Volles, dem Einfluß der irisch- katholischen Kirche Feffeln anzulegen, zertrümmert."
In Dänemark beabsichtigte man, wie schon mitgetheilt, am nächsten Montag die neue Seffion des Reichstages zu er öffnen. Dieser Beschluß wird indeß jest wohl nicht zur Ausführung gelangen können, nachdem, wie telegraphisch gemeldet, eine Feuersbrunft das Christiansborger Schloß und mit ihm die in demselben befindlichen Lokalitäten des Reichstages gestern in Asche gelegt hat.
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Egygten. Mit dem Protest, welchen die internationale egyptische Staatsschuldenkaffe gegen die egyptische Regierung wegen der Suspendirung der Amortisationen angestrengt hat, wird es doch Ernst. Wie ein Telegramm aus Kairo meldet, ließ gestern die Staatsschuldentaffe den Premierminister Nubar Pascha und andere Verwaltungsbeamte, darunter zwei englische, zum 20. d. M. vor Gericht laden. Die englische Regierung bat auf den Protest der Mächte noch nicht geantwortet.- Was die Situation im Sudan anbetrifft, so scheint Gladstone sehr zuversichtlich geworden zu sein. Zur Charakteriſtik Der Spiegelfechtereien, die in der egyptischen Finanzangelegen heit vorgekommen, theilt man mit, daß ein Mitglied der egyp fischen Regierung unter Anderem proponirt habe, die Zahlung des Tributs an den Sultan zu suspendiren, und daß fich Eng land dagegen ausgesprochen, weil den Verpflichtungen gegens über dem Sultan vor allem nachgekommen werden müsse. Dieser Eifer Englands, für die Rechte des Sultans einzutreten, erhält aber eine besondere Illustration durch die Thatsache, daß der an den Sultan zu entrichtende egyptische Tribut feit langer Beit schon für ein dem Sultan gewährtes Anlehen verpfändet ist. Nicht dem Schuße des Sultans, sondern der eigenen englischen Tasche galt also die Verwahrung gegen die Suspendirung des Tributes.
China . Ueber einen Busammenstoß französischer mit chinesischen Truppen in Tonting, liegen folgende Nachrichten vor: General Brière de l'Isle ergriff, nachdem er von der Angriffsbewegung der zwischen Batle und Langson lagernden chinesischen Truppen Kenntniß erhalten, sofort Maßregeln, den eind zurückzuwerfen, 3 Kanonenboote, welche zur Retognos zirung des Lochnanthales entsendet wurden, famen mit einer etwa 4000 Mann starken chinesischen Truppenabtheilung ins Gefecht und brachten derselben erhebliche Verluste bei. Der Verlust der Franzosen belief sich auf 21 verwundete Matrosen und 1 verwundeten Soldaten. Der Kapitän des Kanonenbootes Maffue" wurde getödtet. Die Chinesen werden fortdauernd zurückgedrängt.
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Hongkong , 4. Oktober. Admiral Courbet begann Mitt woch das Bombardement der Forts von Ke- Lung Chinesen segen einen heftigen Widerstand entgegen. Die Ber lufte am 1. d. betrugen 2 Todte und gegen 10 Verwundete Der Bericht giebt sich alle Mühe, den Ausgang des Zu sammenstoßes für die Franzosen in möglichst günstigem Lichte darzustellen, doch liest man aus der unklaren gewundenen Sprache mit Leichtigkeit heraus, daß fie dabei keine großen Lorbeeren geerntet haben.
Die englische Regierung erwägt, den Daily News" zufolge, die Thunlichkeit, mittels einer lokalen Streitmacht die Ordnung in dem unter britischen Schuß gestellten Territorium in Betschuanaland wieder herzustellen und die Autorität der Königin daselbst aufrecht zu halten. Das südafrikanische Komité in London hielt am Montag unter dem Vorsiße von Sir Mc. Arthur eine Sigung, in welcher auf Antrag des Erministers W. E. Forster folgende Resolution gefaßt wurde:" Im Hinblick auf die in Betschuanaland, in dem unter britischen Schuß gestellten Territorium verübten Ausschreitungen und Morde ist Dieses Romité der Meinung, daß es die gebieterische Pflicht der Regierung ist, die Ordnung in diesem Lande aufrecht zu halten und Leben und Eigenthum daselbst zu schüßen. Ferner bringt dieses Komité in Anbetracht der Umstände, daß dem Angriffe auf die Betschuana Eingeborenen Drohungen voran
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ges Haar, Alles, Alles entzückte und bezauberte den Jüngling,
Wahlbewegung.
Vier Wählerversammlungen, welche von Arbeitern zum Sonntag einberufen waren, sind auf Grund des Sozialisten geseges verboten worden. Wie wir hören, wollen die Wähler der betreffenden Wahlkreise diese Verbote als Grund zu Wahl hat, daß Wählerversammlungen, nachdem die Wahlen aus protesten benußen, weil der Reichstag sich ausdrücklich erklärt geschrieben sind, nicht auf Grund des Sozialistengefeges vers boten werden können.- Die Berliner Wähler werden also aller Wahrscheinlichkeit nach später noch einmal an die Wahl
urne treten müssen.
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Bursche sowohl, wie das Mägdelein, welche zur Verherrlichung Waldstein pasfirt. Von Altersher war es Sitte, daß der des Erntefestes als Junggesell und als Jungfer gewählt wor den waren, nicht ablehnen durften. Und dieser Tradition sollte fie trogen! Nein, dazu fühlte sie sich nicht start genug, auch wenn sie es ihm zu Gefallen hätte thun wollen. Wortfarg finster blickend und grübelnd ging er neben ihr her. An diesem Abende und an diesem Feste, auf welches er sich so sehr gefreut hatte, sollte er seine Klara in den Armen eines Anderen und Abend, an welchem er zeigen wollte, daß Klara die Seine fei seiner Wirkung verfäumte er sogar heute den bisher mit fo glänzenden Farben ausgemalt! Eine gewisse Bitterleit Er hatte sich so sehr darauf gefreut! hatte sich seinen Triumph
und immer wieder mußte er sie anschauen, fte an sein zum Ueberquellen volles Herz drücken, und immer wieder fuchten seine Lippen die ihrigen und nie wurden sie ihm verweigert. Auf seine wiederholten Fragen hatte Klara nur ein leises, Ja" oder einen innigen Händedruck. Und August war damit zufrieden. Er wußte jest, daß sein Mädchen ihn wirklich liebte, daß ste für immer ihm gebörte, und wenn er dennoch immer wieder fragte, so geschah das nur, weil er immer wieder und nochmals wieder ihra" hören wollte. Es flang ihm ja so zauberisch schön, dieses tieine und doch so vielfagende Wörtlein, es machte ihn ja so gludlich. Unter
regelmäßig innegehaltenen Versuch bei seinem braven, guten
tam über ihn, entsprungen aus getäuschter Hoffnung und ver Lehrer. Er hatte sich mit seiner Klara um die Mühle letter Eitelkeit. Jawohl, verlegte Eitelkeit war es, denn er
herumgeschlichen in das schöne Gärtchen und in die Laube von wildem Wein, in welcher die beiden Liebenden saßen und plauderten bis tief in die Nacht.
Die Ernte war in vollem Gange und schwer beladen mit
wollte Denjenigen, die ihn schon in seiner Jugend hatten fühlen lassen, daß er nur eines armen Webers Sohn sei, zeigen, daß er troßdem das schönste Mädchen des Dorfes fein nenne, daß in der empfindlichsten Angelegenheit das Taglöhner find die reichen jungen Broßen beflegen fönne. Und nun Anschag auf die Entführung seines Mädchens vermuthete.
ist eine schwere Zeit für den Landmann, die Zeit der Ernte; mußte ihm dieser Streich gespielt werden, in welchem er einen arbeiten, will er die Frucht, die ihm wieder ein Jahr lang Peinliche Gedanken zerrissen sein Hirn und schlichen sich hin
Heute hatte August wohl schon zum hundertften Male den festen Entschluß gefaßt, sein fich zur herrlichsten Jungfrau ent faltendes Mädchen an seine Brust zu drücken und ihr zu sagen, daß er sie liebe. Denn Liebe war es, was in sein Herz gezogen war nnd was dieses so freudig und doch wieder zweifelno bewegte. Zweifelnd nicht als ob er befürchtete, zurückgestoßen zu werden, sondern weil er befürchtete, im entscheiden ben Augenblicke doch noch den Muth zu verlieren. Er sang und pfiff sich Muth zum fühnen Streich, als er den Weg entLang Waldstein zuschritt und sehnsuchtsvoll und zitternd zugleich hoffte und besorgte er ihr plößliches Entgegenkommen. Eben pfiff er noch eine lustige Melodie in den sich schon herbstlich färbenden Wald hinein, als er in nicht weiter Ferne ein helles Kleid durch die Bäume und Stiäucher schimmern sah. Ure plöglich verstummte sein Liedlein unter der Bentnerlast, die sich auf seine Bruft gelegt. Sein Muth war dabin und sein Ent schluß abermals ins Schwanken gerathen. Wird er ihn wieder aufrichten fönnen vor dem Antlig der blühenden Jungfrau, oder wird ihr liebeheischendes tiefes Auge ihn entwaffnen, wie schon so oft? Sept stand sie vor ihm und schaute ihm ins Auge so voll, so glücklich, und dennoch mit einem Anflug von Wehmuth, daß er sich schier ins Herz getroffen fühlte. Plöglich, er wußte selbst nicht, wie es geschehen, schlang er seinen Arm um ihren Hals und drückte seine Lippen so fest auf Die ihren, mit daß sie ihren Armen ihn abwehren mußte aus Furcht, daß er sie erdrücken möchte. Und als er fie jest freigab und sie ihm beglückt in's Auge schaute und ruhig in seinem Arme ruhen blieb, da zog er fte noch einmal an fein ungeſtüm flopfendes Herz und ein neuer, langer Kuß gab beredtes Zeugniß von der Einheit der Gefühle der beiden jungen Menschenfinder aus Waldstein, aus dem Dörf lein im Thale des Riesengebirges.
Bist Du mir gut, Alara, haft Du mich lieb?" fragte August wieder und immer wieder sein ihm zur Seite schrei tendes Mädchen, das ihm heute schöner erschien als je. Sie war aber auch wirklich ein Mädchen wie fein zweites im Umfreis einiger Meilen. Ihre fast elfenhafte Gestalt mit dem herrlichen Ebenmaß der Glieder, ihr zartes händchen, das trop dem zu arbeiten gewohnt war, ihr blaues Auge und ihr goldi
fristet, gut einbringen. Aber wenn die Felder tahl find, bes raubt ihres Schmudes, und wenn die Scheuern vollgeftopft find mit Korn und Weizen, und wenn der Bauer das Mehl von der jährigen Frucht aus der Mühle holt und Kuchen backt, dann jauchzt Jung und Alt und freut sich der herrlichen Gabe des Sommers und feiert Erntefest. Ja, das legte Sommerforn war allenthalben eingebracht und in vierzehn Tagen sollte das Erntefest stattfinden, auf welches Alt und Jung fich schon seit Langem freuten. Der Krugwirth hatte schon Musikanten bestellt und war dabei, sein Haus reinigen und schmücken zu laffen mit grünem Reis und reifen Achrenbüscheln. Die Mädchen und Burschen beriethen fich, wer unter ihnen als Erntejungfer resp. als Junggesell ausgerufen werden sollte.
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unter in fein Herz, das trampfbaft gegen die Wände
hämmerte.
Wie der Ertrinkende nach dem Strohhalm hascht um fich zu retten, so pflegt fich der vom Sturm der Leidenschaften Ergriffene an Mögliches und Unmögliches an zuflammern. Seine überreiste Phantasie malt ihm Shredge ftalten vor, die gar nicht eristiren, oder die doch, mit flarem Kopf betrachtet, sehr zusammenschrumpfen und nicht geeignet ser Lage. Des Schulzen Sohn war ein schmuder junger Mann, find, Kümmerniß zu erregen. Auch August befand sich in die und übernahm einstmals das große und reiche Befigthum feiner Eltern, welches feineswegs zu verachten war. Er sollte bei tieser Gelegenheit offenbar, so schloß August, mit Klara u entspinne. Zweifellos waren beide Elternpaare fich im Stillen schon einig, und diesen vereinten Kräften gegenüber, welche un als die Auserforenen erwählt und ausgerufen wurden. Klara bedingt alles aufbieten würden, ihren Bmed zu erreichen, waren diese Thatsache August mit, und sie konnte es gar nicht begreifen, dem Anschlage gewiß noch nichts, und sie würde auch treulich er wie die Geliebte nicht gewachsen. Klara wußte bis jegt von
Da tam dem lahmen Gottfried ein Gedanke, den er beschloß. fammengeführt werden, auf daß sich daraus ein Verhältniß
zur Ausführung zu bringen. Und er that es. Er wußte es Durchzusetzen, daß des Schulzen Sohn und des Müllers Lochter
war glücklich. Sie theilte noch an dem Abend desselben Tages
als er dagegen Einwendungen machte. Er fäbe es lieber, wenn fte ablehne, meinte er. Doch das ging nicht; das wäre eine Beleidigung nicht nur des Schulzenjohnes, sondern der ganzen Dorfjugend gewesen, und so etwas war wohl noch nie in
Widerstand leisten, so lange ihr dies möglich sei. dann geschehen würde
Was aber
fonnte die Folgen nicht ausdenken. oh, ihm schwanden die Sinne, ( Fortseyung folgt.)
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68.
Τάμ