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Im 4. Wahlkreise hat die sogenannte„ freifinnige" Partei die zweite Nummer der Wahl Beitung "" verbreiten lassen. Strozte schon die erste Nummer von Lügen und Versprechungen, so ist in der zweiten dieses noch viel mehr der Fall. bor wenigen Wochen sprach der Herr Träger sich dahin aus, daß man von allen Seiten den Wahlkampf doch anständig führen möge; wer das genannte Blatt in die Hand nimmt, ber fann fich aber überzeugen, daß die Gesellschaft des Herrn Träger jeden Anstandes baar und daß das Schamgefühl ihnen etwas Unbekanntes ist. So ungern wir uns auch mit dem freifinnigen" Schmus besudeln, so können wir doch nicht umbin, in einer der nächsten Nummern auf dieses ekelhafte Beschreibsel zurünzukommen.
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Stralsund . Einem ausführlichen Bericht, den das ,, Greifs walder Egbl." über eine Wahlrede des freitonservativen Doft. Delbrück in Stralsund bringt, entnehmen wir folgende interes fante und charakteristische Einzelheiten: Während dieses Vortrages hatte Herr Dr. Delbrüd verschiedentlich bei Unterbrechungen den Zuhörern zugerufen: Warten Sie, bis ich fertig bin und dann widerlegen Sie mich oder richten Sie Interpel lationen an mich." Trogdem beantragte jegt Herr Ingenieur Buttmann Schluß der Debatte, welchem Antrage die Konser vativen zustimmten, die Liberalen sich aber widersetzten, und es gelang nur mit Mühe einem Arbeiter, Namens Peters, das Bort zu bekommen. Derselbe bekämpfte einige Ausführungen bes konservativen Kandidaten und beleuchtete namentlich die tonfervativen Wahlbeeinflussungen, wie fürzlich ein konservativer Fabrikbefizer am Lohntage seinen Arbeitern einen Bogen zur Unterschrift vorgelegt, worauf sie sich durch Namensunterschrift perpflichten mußten, ben fonfervativen Kandidaten zu wählen, im Weigerungsfalle wurde eine Entlassung in Aussicht gestellt. Bei dieser Schilderung schloß der Vorfigende, ohne dem Redner bas Wort zu entziehen und ohne ihn überhaupt seine Rede beenden zu laffen, die Versammmlung. Der also unterbrochene Redner antwortete auf diese unparlamentarische Handlungsweise mit einem Hoch auf den liberalen Kandidaten, Nathsherrn Brandenburg, in welches ein Theil der Anwesenden einstimmte. und Eugen Richter , dem ebenfalls zahlreiche Wähler mit lautem Hurrah zustimmten. Auch Herrn Peters, den muthigen Arbeiter, ließ man hoch leben.( Wie das flingt:„ den muthigen Arbeiter ließ man hoch leben"! Db der Muth nicht theuer ertauft und die Eristenz in Frage gekommen? Wer weiß! Was der konservative Fabriibefizer fich erlaubt hat, kann man in erleben. Dann nennt man die Wahrung der Arbeiterrechte aber nicht Muth" sondern
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Schwamm d'rüber!)
Lokales.
schafft werden sollte. Da tam dem bedrängten Bächter ein guter Einfall. Er beschloß, den Comtoir- Güterwagen mit Rädern zu versehen, um so einen Wagen zu konftruiren, gegen deffen Stehen auf dem Lagerplage feine Einwendungen erhoben werden konnten und auch nicht erhoben wurden, da dieses so gestaltete Comtoirgebäude jederzeit fortgefahren und nicht als feste Baulichkeit betrachtet werden kann.
a. Wegen einer beispiellos rohen Sachbeschädigung ist gestern der Gürtler Friedrich Ernst Gutte zur Haft gebracht worden. Gutke hatte in Gemeinschäft mit dem Metallarbeiter Otto Köhler am Sonntag in einer Haide zwei Rothkehlchen gefangen, mit welchen Thierchen fie fich Abends gegen 10 Uhr in das Schanklokal der Frau H. am Luisen Ufer begaben. Daselbst warfen ste plößlich die armen Thierchen in Folge Daselbst warfen sie plößlich die armen Thierchen in Folge eines von einem dritten Gaste gemachten Scherzes gegen die Wand, von welcher die Vögel todt zu Boden fielen. Sodann begaben fich Gutte und Köhler nach einem Nebenzimmer, woselbst die Wirthin einen werthvollen Kanarienvogel in einem Bauer hängen hatte. Die beiden Gesellen nahmen den Vogel aus dem Bauer und Gutte tödtete das Thier durch Aufschlagen des Köpfchens an der Tischkante. Heute Vormittag ist Gutte festgenommen und zur Haft gebracht worden. Da G. auf dem Wege nach dem Kriminalkommissariat den ihn fistirenden Beamten beleidigt hat, so wird er sich auch wegen Beamtenbeleidigung zu verantworten haben.
a. Sturz aus dem Fenster. Das dreijährige Kind des Böttchers Marawsti fiel am 4. vs. Mts. Mittags aus dem Küchenfenster der elterlichen Wohnung, Krausenstr. 2, 3 Treppen hoch, auf den Hof und erlitt einen Schädelbruch. Das Kind
wurde nach dem Lazaruskrankenhause gebracht, wo es nach wenigen Stunden verstarb. Der Sturz war dadurch herbeigeführt worden, daß das Kind hinter dem Rücken der in der Küche beschäftigten Mutter auf einen Stuhl und von da auf die Nähmaschine fletterte, welche dicht am Fenster stand. Von der Nähmaschine aus jah das sind aus dem Fenster und stürzte, das Gleichgewicht verlierend hinaus.
t. Sturz aus der Schaukel. Die Freuden der Berliner Vogelwiese auf dem Wollmarkte in der Brunnenstraße er litten am Sonntag Nachmittag eine traurige Unterbrechung. Unter den vielen dort vorhandenen Boltsbelustigungen nimmt, Unter den vielen dort vorhandenen Voltsbeluftigungen nimmt, mie gemeinhin auch anderswo, die Schaukel einen hervor ragenden Plaß ein und übt eine große Anziehungskraft aus. Mit großer Verwegenheit üben hier Männlein wie Fräulein sogenannte Bravourstückchen" aus, indem sie mit der Bondel
fast bis zu senkrechter Höhe emporfliegen. Bei einer solchen Gelegenheit stürzte am Sonntag auf der Vogelwiese ein junges Mädchen aus einer Schaukel und mußte sofort von einem Schußmann mittelst Droschke nach dem Lazarus- Krankenhause in der Bernauerstraße überführt werden. Wäre es nicht angemeffen, auch hier, wie bei anderen halsbrecherischen Kunststücken, Schußvorrichtungen anzubringen oder dieses Ver
Rolltrug ist nunmehr heute auf dem Spittelmarkt in Angriff gnügen" gänzlich zu untersagen? N. Der Bau der neuen Pferdebahnlinie Spittelmarktgenommen worden. Arbeiter haben heute zunächst das AsphaltPflaster in der Beuthstraße aufgeriffen und mit der Betonirung begonnen. Man hofft, ba gleichzeitig auch die Arbeiten vom Rollfrug her sehr gefördert werden, daß die Strecke noch vor Eintritt des Frostes fertig gestellt ist.
Die konnte hier, des günſtigen Wetters wegen, vortrefflich beobachtet werden. Tauende ſtanden auf den öffentlichen Blägen und denjenigen Straßen, welche für die Beobachtung günstig gelegen waren, In Das 9 Minuten begann ber on om linken unteren Rande her
g. Rohheiten. Als der am Grünen Weg 33 wohnende Kutscher J. am gestrigen Abend den Bürgersteig vor dem Hause Markusstraße 17 pasfirte, wurde er von mehreren halbwüchigen Burschen angerempelt und gleich darauf derartig geschlagen, daß S. eine nicht unbedeutende Wunde am Kopf erhielt. In diesem Falle gelang es einem schnell herbeigeeilten Schugmann, zwei der Uebelthäter festzunehmen und sie zur nächsten Polizeiwache zu fistiren. nächsten Polizeimache zu fistiren. Einem ähnlichen Schicksal verfiel der in der Wilhelmstraße 27 wohnende Schlossergeselle 2. Derselbe hatte gestern Abend beim Verlaffen des Wohrmann'schen Reſtaurants in der Großen Frankfurterstraße ganz Rebel hinderte allerdings, die letzten Phasen der Verfinsterung Wunden am Kopf beibrachten. Dem Schloffer L., sowie bollständig verschwundenf. Der um diese Zeit aufsteigende worauf dieselben sofort über den 2. herfielen und demselben genau zu beobachten, dagegen wurde die Beobachtung der um dem Eingangs gedachten Kutscher J. wurden in der Sanitätswache in ver Blumenstraße die erforderliche ärztliche Hilfe zu Wolfe oder Nebel gehindert. Um 12 Uhr 42 Minuten war Theil. auch die letzte Spur der Verfinsterung verschwunden. Auf der Sternwarte waren selbstverständlich die Leiter und die Assisten- Angabe des Betroffenen am Sonntag Abend ein in der ten des Instituts vollständig versammelt. Die hier vorgenom menen Beobachtungen werden bei dem selten günstigen Wetter ficherlich sehr befriedigend sein.
in einem der verfehrsreichsten Theile der Stadt gegen den
a. Ein brutaler Ueberfall ist vorgestern gegen Abend
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Naunynstraße 42 wohnender Schloffer, Louis Sommer, zum Opfer gefallen sein. S. will an dem genannten Abend um 11 Uhr aus einem Tanglokal in der Dranienstraße gekommen und plößlich auf der Straße von einem Strolche angefallen worden sein, welcher dem S. Uhr und Kette zu entreißen ver
Statooigtei- Inspektor von h. verübt worden. Herr sucht haben soll. Da S. ganz energischen Widerstand leistete,
bei den Mißhandlungen derartige Verlegungen davon, daß er
Stern und Charlottenhof, die Leiche eines unbekannten, etwa
von der Stadtvoigtei nach seiner Wohnung am Georgenkirch ihn mißhandelten und sodann die Flucht ergriffen. S. trug gange des Rathhauses an dieser Straße wurde er von einem auf der nächsten Sanitätswache verbunden werden mußte. ftrolchartig aussehenden jungen Mann überfallen, welcher sich in einer Ecke des Rathhauses versteckt und anscheinend da auf garten, an der Charlottenburger Chauffee zwischen dem großen die Ankunft des Herrn von H. gewartet hatte. Der Strolch fiel den Beamten von hinten an, schlug diesem mit einem 60 Jahre alten Mannes aufgefunden und nach dem DbdulSchlage die Kopfbedeckung vom Kopfe und schlug sodann mit tionshause geschafft. einer Flasche auf die rechte Kopfseite des Herrn von H. mit der beim Abbruch des Seitengebäudes auf einem Grundstück Hierauf riß der Thäter den Beamten zu Boden, entzog Folge eigener Unvorsichtigkeit von der Giebelmauer etwa vier Diefem einen Stock( den Herr von H. bei fich geführt hatte) und schlug ihn auf den Kopf und den linken Arm. Alles dics geschah in so rascher Aufeinanderfolge, daß der meuchlings überfallene Beamte zu Boden geworfen war, ehe er die Situation erfaffen konnte. Mit den Worten, daß er aus Rache
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in der Invalidenstraße beschäftigte Maurer Schmach in
Meter tief auf dort lagernde Mauersteine herab und erlitt dadurch einen Bruch des rechten Unterschenkels. Schmach wurde nach dem Katholischen Krankenhause gebracht. An demselben An demselben Tage Mittags stürzte der 3 Jahre alte Sohn des Böttchers Marewski aus dem Fenster der in der dritten Etage des Hauses und erlitt dadurch einen Schädelbruch, so daß der Knabe nach dem Lazarus Krankenhause gebracht werden mußte. Am 4. b. M. Nachmittags wurde am Wilhelms- Ufer ein Mann vom Blutsturz befallen und verstarb demnächst auf dem Transport
wegen schlechter Behandlung seitens des Verlegten die Miß- Granseerstraße Nr. 2 belegenen Wohnung auf den Hof hinab handlungen verübt habe, ergriff der Strolch die Flucht, ohne baran von dem angesammelten Publikum gehindert zu werden. Der Verlegte, welcher an der rechten Kopffeite eine bis Bur Knochenhaut reichende schwere Wunde und am linken
erlitten
hat,
Arm einen Querbruch dicht unter dem Ellenbogenhöder nach dem Augufta hospital.
wurde
Schußmann zur nächsten Polizeiwache gebracht, woselbst ihm von einem Arzt ein Verband andelegt wurde.
einem sodann hinzugekommenen
wurde Herr v. H. mittelst einer Droschke nach seiner Wohnung
Von da aus
Gerichts- Zeitung.
Ein Majestätsbeleidiger aus Ueberzeugung präsentirte
gebracht. Nach den bisherigen polizeilichen Erhebungen befindet sich heute in der Person des Böttchergesellen Ernst Briese vor er ist bartlos, von mittelerer Statur und trug einen schmußig ſelbe war am 18. Auguſt cr. von einem Schußmann beim grauen Anzug. Es ist sehr wünschenswerth, daß Personen, Betteln abgefaßt und zur Wache gebracht worden. Unterwegs
Der zweiten Straffammer des hiesigen Landgerichts I. Der
erging er fich in Angriffen auf unser Regierungssystem und auf den Kaiser, der nicht daran denke, Abhilfe zu schaffen. Auf die Frage des Vorstzenden, ob er denn die beschimpfenden Aeußerungen, die er doch wohl nur in der Erregung über seine Verhaftung gethan habe, nicht bedauere, erwiderte der Angeklagte, daß er dies nicht thun fönne, da er seiner wirk lichen Ueberzeugung Ausdrud gegeben habe. Mit Rücksicht hierauf verurtheilte ihn der Gerichtshof zu einem Jahr Gefängniß und einer Woche Haft wegen des Bettelns, welch
fehente junge Mensch griff nach der an der Weste befestigten lettere Strafe durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt
welche den Vorfall mit angesehen haben, nähere Angaben über die nur oberflächlich beschriebene Person des Thäters auf dem biefigen Kriminalfommissariat, Bimmer 78, bei dem Kriminal Kommiffar Weien machen. Von einem zweiten Ueberfall, der zu: Von einem jungen Burschen wurde am 4. d. M., Abends gegen 11 Uhr in der Französischen Straße der Kaufmann G., welcher diese Straße entlang nach seiner Wohnung ging, vor dem Hause Nr. 40/41 überfallen. Der etwas reduzirt außDa aber die Kette sehr fest an der Wefte befestigt war, so goldenen Uhrfette des G., die er an fich zu reißen versuchte. gelang ihm dies nicht, und er ergriff die Flucht, verfolgt von 6. und einem durch die Hilferufe des G. herangezogenen felbe wurde auf der Wache als der 17'ährige Arbeitsbursche geklagte bekanntlich mit einer Bufagftrafe von vier Monaten Nachtwächter, welchem die Festnahme des Diebes gelang. Der Dobert refognoszirt. D. ist heut zur Haft gebracht worden.
erachtet wurde.
In der zweiten Anklagesache gegen den Regierungsbaumeister Runge hat der zweite Straffenat des Reichsge richts die vom Angeklagten eingelegte Revision verworfen. Mit Eintritt der Rechtsfraft dieses Urtheils, durch welches der AnGefängniß belegt worden ist, dürfte auch das Schicksal des
g. Ein Comtoirgebäude auf Rädern dürfte das Neueste Wiederaufnahmeantrages in der ersten Sache, welche mit der welcher bekanntlich zum größten Theil von einer Holzlagerstätte abschloß, zu Ungunsten deffelben beftegelt sein. Denn das eingenommen wird, soll nach Ablauf des Vertrags mit dem jepigen Bächter regulirt werden. Aus diesem Grunde war es Blag zu errichten und da er einen verdeckten Raum zu Comtoir Theil eines alten Güterwagens auf der Lagerstätte placiren.
Kammergericht hat sich die Entscheidung über die Beschwerde des Vertheidigers gegen den die Wiederaufnahme zurückweisenden Beschluß der vierten Straffammer hiesigen Landgerichts I bis nach Erledigung der zweiten Sache vorbehalten, womit gewerden soll, wenn sich in dem zweiten die Schuldlosigkeit des neuen Fällen die Schuld des Angeklagten für erwiesen
weden haben mußte, so ließ er furg entschloffen den oberen fagt ist, daß das elfte Verfahren nur dann wieder aufgenommen Dieses Vorgehen fand aber ebenfalls nicht die Zustimmung Angeklagten herausstellt. Das Gericht hat aber auch in den der vorgesezten Behörden und es wurde ihm aufgegeben, das täumen, widrigenfalls dasselbe zwangsweise vom Blaze geeigenartige Comtoirgebäude bis zum heutigen Tage fortzu- erachtet.
Arbeiterbewegung, Vereine und
Versammlungen.
Vier Wählerversammlungen der Arbeiterpartei waren zum Sonntag Vormittag durch große Plakate an den öffent lichen Anschlagssäulen einberufen worden, dieselben wurden jedoch sämmtlich in letter Stunde polizeilich verboten. In der Versammlung für den zweiten Berliner Reichstagswahlkreis, die nach Altermanns Salon"( Dennewigstr. 13) einberufen war, wollte der Stadtverordnete und Reichstagskandidat Tuzauer und der Stadtv. Görcki sprechen. In der Versamm lung für den dritten Wahlkreis, die im ,, Kolosseum "( Komman dantenstr. 57) und auch in der für den sechsten Wahlkreis, die in der Norddeutschen Brauerei"( Chauffeeftr. 58) stattfinden sollte, hatte Mbschinenbauer Liefländer das Referat übernommen. Interessant versprach die für den fünften Wahlkreis nach dem Neftaurant Siemund( Linienstr. 8) einberufene Versammlung zu werden. In dieser wollte Bigarrenarbeiter Laske über das Thema sprechen: Hat Herr Eugen Richter die auf die Lohnbewegung der Arbeiter Bezug habende Aeußerung gethan?" Herr Eugen Richter war zu dieser Versammlung brieflich eingeladen. Schon frühzeitig zogen zu allen vier Bersammlungs lokalen dichte Arbeiterschaaren. Dieselben wurden jedoch über all durch an die Lokale angeheftete Bettel, noch mehr aber durch die zahlreich aufgebotene Schußmannschaft von dem Verbot der Versammlungen in Kenntniß gefeßt. Am stärksten war der Andrang ver der Norddeutschen Brauerei"; dort war auch eine sehr große Polizeimacht zu Fuß und zu Pferde aufgeboten. Es gelang jedoch den Schußleuten überall sehr bald, die Menschen in Ruhe zu zerstreuen.
Eine Wählerversammlung der Wähler des V. Ber liner Reichstagswahlkreises war zum Sonnabend Abend nach dem Restaurant Kügler, Rosenthalerstraße( 11 und 12) einberufen, die überaus zahlreich besucht war, jedoch nach Ver lauf von etwa 5 Minuten mit polizeilicher AufLösung und Verhaftung zweier Arbeiter endete. Arbeiter Brückner, der der Versammlung präsidirte, eröffnete dieselbe mit der Aufforderung, die Versammelten mögen fich aller Beifallsbezeugungen enthalten, um nicht das durch Grund zur Auflösung der Versammlung zu geben. Den einleiten den Vortrag hatte Gürtler Ball müller übernommen, der etwa Folgendes sagte: Es dürfte Ihnen bekannt sein meine Herren, daß Fürst Bismard nach den stegreichen
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Kriegen sich aller Parteien bediente, um die Pläne ſeiner innern Politik zur Ausführung zu bringen. Durch diese Handlungs weise hat Fürst Bismard die Volkswohlfahrt geschädigt.... Bei diesen Worten erhob sich der beaufsichtigende Polizei Dffizier und rief: Auf Grund des SozialistenGesezes erkläre ich die Versammlung für aufgelöst und fordere die Anwesenden auf, sich sofort aus dem Saale zu entfernen." Der Vorfigende forderte den Polizei. Offizier auf, fich bei dieser Amtshandlung den Helm aufzu feßen. Das habe ich nicht nöthig," antwortete der Beamte. Den anwesenden Schußleuten gelang es sehr bald, die Menge zum Verlassen des Lokals zu veranlaffen. Dichte Gruppen bildeten fich auf der Straße, die das Ereigniß des Abends diskutirten. Die Schußleute hatten alle Mühe die AnsammIungen zu zerstreuen. Bei dieser Gelegenheit gaben zwei Arbeiter in so lauter Weise ihren Unwillen über die erfolgte Auflösung fund, daß die Polizeibeamten zu ihrer Verhaftung schritten.
t. In der Generalversammlung der Maurer Berlins und Umgegend erfolgte am Sonntag Vormittag die Abrechnung vom Generalfond durch Herrn Jänicke. Dem Kaffenberichte zufolge war am 2. Auguft Bestand 3311. Die Ein nahmen betrugen von diesem Tage ab 311 Mt. 40 Pf., die Ausgaben 470 Mt. 40 Pf., so daß ein Bestand von 3152 Mt. verbleibt. Eine Spezialdebatte über die Verwaltung des Generalfond wurde bis zum Erscheinen des Herrn Konrad ver tagt, welches nach Mittheilung des Herrn Regierungs- Baumeister's Reßler bereits in einigen Tagen zu erwarten steht. Der selben Quelle entstammt die Mittheilung, daß das Flugblatt des Herrn Konrad, bisher beschlagnahmt, am Sonntag freige geben worden sei. Hierauf hielt Herr Regierungs- Baumeister Wie halten Reßler einen furzen Vortrag über das Thema: wir die Errungenschaften für die nächste Bauthätigkeit fest" und empfahl fefte Organisation in Fachvereinen. Im Anschluß hieran fanden interne Angelegenheiten ihre Erledigung.
Die allgemeine Stuhlarbeitervereinigung Berling veröffentlicht soeben ihren zweiten Jahresbericht, dem wir Fol gendes entnehmen. Der Bestand vom 31. August 1883 beträgt 1838 M. 70 Pf., an Beiträgen gingen bis ultimo 1884 954 M. 25 Pf. ein; diverse Einnahmen waren: Ueberschuß vom Stif tungsfest 1883 5 M. 60, zurückgezahltes Darlehn 3 M. 17 Bf., von 1883 48 M. 65 Bf., von 1884 22. 7 Pf. Busammen 73 M. 89 Pf. Die Gesammteinnahme betrug demnach mit obigem Bestande 2875 M. 94 Bf. Die Ausgaben sezen sich aus folgenden Posten zusammen: Entschädigung der mit dem Abholen der Beiträge beauftragten Vertrauensmänner 33 M. 20 Pf., Streitgelder an die Berliner Tischler 50 M., für den Plüschweberstreit 366 M. 20 Pi., Kosten für Agitationsreisen 137 M., Säulenanschläge und Inserate 46 M. 45, sonstige Drucksachen 14 M. 65 Pf., Porto und Papier 12 M. 5 Pf., Bureaubedürfniffe 75 P.; diverse Ausgaben: für 1 Kranz zu Ehren des verstorbenen früheren Rendanten Brauns 6 M. 50 Bf., Requisiten der Lohnstatistik 9 M., 1 Protokollbuch 59 Bf., 1 Telegramm 1 M. 25 Pf., eine Klagesache 2 M. 35 Pf., Bu schuß zu dem Preßfond der Deutschen Manufaktur- Arbeiter Beitung" 20 M., Remunerationen 8 M. 50 M., zusammen 48 10 Pf. Die Gesammtausgabe belief sich sonach auf 708 m. 40 Pf. Nach Abzug derselben von der vorstehenden Einnahme bleibt ein Bestand von 2167 M. 54 Pf., wovon 2136 t. 34 Pf. bei der städtischen Sparkasse angelegt und 31 M. 20 in baarem vorhanden find. Die genannte Vereinigung hat, wie aus dem Titel„ Reisekosten" ersichtlich ist, auch außerhalb Ber lins eine rührige Thätigkeit entfaltet, welcher es zu danken ist, daß sich in den umliegenden, vorwiegend von Stuhlarbeitern bewohnten Orten Bernau , Strausberg und Nowaweß gleich artige Vereine gebildet haben. Auch hier beginnt diefelbe wie der die Agitation mit einer am Sonnabend, den 11. b. Mts., im ,, Cafe Humboldt" am Viehhof 1, stattfindenden Wanderversammlung, zu welcher sämmtliche Stuhlarbeiter des Nordens eingeladen find.
hr. Eine Versammlung der Cigarren- und TabaksArbeiter fand am Sonntag in der Bözom'schen Brauerei unter dem Vorsitze des Herrn Butry statt. Die Verhandlungen, welche 4 Stunden ausfüllten, bezogen sich auf ein Birkular, welches der Vorstand der alten Gewerts- Kranken- und Sterbe tasse erlaffen hat, um den jegt bereits 230 Kollegen, welche aus der alten Kaffe ausgetreten und die seit einigen Jahren in Berlin bestehende freie Hilfskaffe der Tabaksarbeiter eingetreten find, entgegenzuarbeiten und den noch in der alten Kasse, die fich nach dem neuen Krankenkaffengesete in eine Ortskaffe umzu wandeln hat, verbliebenen Kollegen die Lust, dem Beispiele der 230 zu folgen, zu benehmen. Der in dem Zirkular ausge sprochene Vorwurf, daß die betreffende Kommission mit Un= wahrheiten gegen die alte Kaffe und gegen die zukünftige Orts taffe und für die Sentralfaffe agitirt habe und noch agitire, wurde vom Vorsitzenden und dem später erst erschienenen Referenten Herrn Klemmer, wie auch von den zur Diskussion Das Wort nehmenden Herren Ritter, Laste, Herzholz, Benner u. A. aufs Gründlichste widerlegt. Der Rendant der alten Kaffe Herr Rallis und Herr Grömel traten für alle Behaup tungen des Birculars und fü: das vom Vorstande ausgearbeitete( noch nicht genehmigte) Statut der zufünftigen Örtstaffe ein. Es murde schließlich die folgende Resolution fast einstimmig angenommen: Die pp. Versammlung spricht ihr