Regierung und Volksvertretung? Ein solches fann heute nur hergestellt werden, wenn die Vollsvertretung Alles thut, was die Regierung will, also nationalliberal wird. Auf dem besten Wege dazu ist die deutsch - freifinnige Partei allerdings. Das verantwortliche Reichsministerium! Wer lacht da? In Preußen giebt es ja schon ein verantwortliches Staatsministerium. Was badurch wohl gebessert ist, wenn die kontrolirende Volksver­tretung aus Waschweibern besteht?

Wie aus vorstehendem Eclaß hervorgeht, stellt sich das Ministerium ftritte auf den Boden des bekannten Reichstagsbeschlusses. Für Schwerin wurde sofort für Sonnabend, den 4. d., eine Versammlung angemeldet, für welche die Polizei nunmehr auch sofort die Bescheinigung aus­stellte. Bravo!

Volle Gewissens- und Religionsfreiheit will die deutsch freifinnige Partei und sie war es gerade, welche, vereint mit der nationalliberalen Partei, die Kulturfämpferin par excellence gewesen ist, welche die Gewissensfreiheit der Katholiken auf das Schnödefte bedrängt hat, und nunmehr, da die Aussicht eines Erfolges gegen Rom geschwunden ist, mit Falstaffs Tapferkeit die Regierung im Stiche läßt.

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lichen Institution wurde wiederholt in der Preffe und in den Arbeiter- Versammlungen erörtert. Die Intervention der Ver waltung scheint nothwendig, zumindest um die Anfänge einer solchen Institution, welche in der Zukunft ausschließlich unter dem Impulse der Arbeitervereine funktioniren sollen, sicherzu stellen. Die vorbereitenden Arbeiten erfordern selbstverständlich die Mitwirkung der betheiligten Korporationen. Um Ihre An fichten und Vorschläge fennen zu lernen, lege ich ein Cuestion naire bei mit der Bitte, dasselbe sobald als möglich zu beant worten." Der Vorschlag des Brüffeler Bürgermeisters ent hält einen ganz vernünftigen Gedanken.

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Rußland . Die Berathung der Petersburger Duma( Ge meindeverwaltung) über die Mehrforderung der Regierung zu Polizeizwecken ergab das vorauszusehende Resultat: ste wurde als unmöglich abgelehnt. Das frühere Stadthaupt Baron Korff, der fich in längerer Rede für die Ablehnung aussprach, hob hervor, schon im Jahre 1879 habe der damalige Minister des Innern Makow die Ueberbürdung der Stadt mit Ausgaben zu Polizeizwecken anerkannt, und Graf Loris- Melikom ein Jahr darauf, als er über 200 neue Bezirksaufseherposten creiren mußte, der städtischen Verwaltung keine neuen Ausgaben auf erlegt, weil seiner Meinung nach durch Ueberbürdung der Kommune zu Gunsten des Polizeiwesens ihren direkten Aus­gaben die Möglichkeit eines Erfolgs geraubt werde. Baron Korff wies darauf hin, daß auch Graf Ignatjew die Stadt mit neuen Ausgaben für das Polizeiwesen verschont habe und schloß mit der Hoffnung, daß auch Graf Tolstoi in gerechter Würdigung der Verhältnisse die Frage allseitig und nicht nur vom ,, polizeilichen Standpunkt" allein betrachten werde. Man darf darauf gespannt sein, ob die Einwendungen der Duma Berücksichtigung finden und die Regierung fich dazu versteht, die durch die Polizeireform in der Residenz entstehenden Mehr ausgaben auf ihre Rechnung zu nehmen.

Ein deutsch - französisches Bündniß, resp. die Möglich­feit eines solchen, beschäftigt schon seit einiger Zeit lebhaft die französische und deutsche Preffe. Die Frankf. 3tg." schreibt hierzu: Unsere vor Kurzem dargelegte und mit Gründen aus­gestattete Meinung, daß der psychologische Moment gekommen sei, wo Frankreich eine Annäherung an Deutschland vollziehen könne, hat neuerdings eine weitere starke Stüße erhalten. Daß zwischen den Regierungen beider Länder eine Verständigung über schwebende Fragen von internationaler Wichtigkeit statt­gefunden hat, darf als höchst wahrscheinlich angenommen wer den, wenn man auch weder die einzelnen Fragen, noch den Modus der Abmachungen kennt. In diesem Punkte muß das Bublikum mindestens bis zum Busammentritt der franzöfifchen Kammer, welcher am 14. Oktober erfolgt, Geduld haben. Aber schon die Nachrichten selbst, so unbestimmt fie auch lauten mögen, find bedeutsam genug, insofern aus der Art und Weise threr Aufnahme fich darauf schließen läßt, ob eine wirkliche Verständigung bei den Franzosen auch das findet, was sie zur praktischen Verwirklichung unbedingt nöthig hat: die Zu­ftimmung der Majorität, die Billigung der öffentlichen Meinung. In der französischen Presse wogt der Kampf dar­über von Tag zu Tag heftiger, allein es kann für den Kun digen heute schon kein Zweifel darüber eristiren, daß der Zu­stand der Gemüther bereits ein solcher ist, welcher der Regierung stand der Gemüther bereits ein solcher ist, welcher der Regierung den Schritt einer Annäherung an Deutschland erlaubt, ohne daß man die Minister der Tollkühnheit oder der Blindheit zeihen kann. zeihen kann. Wir unsererseits würden eine Annäherung Deutschlands an Frankreich mit Freuden begrüßen, es wäre dieses in der That ein kulturhistorisches Ereigniß.

Die deutsch - freifinnige Partei will Förderung der Volks­wohlfahrt innerhalb und auf Grund der heutigen Gesellschafts­ordnung das ist die alte Geschichte vom Waschen des Belzes ohne denselben naß zu machen. Das ist die einfache Erklärung, daß die heutige Gesellschaftsordnung eine befriedi gende sei, an welcher nicht gerüttelt werden dürfe; das ist das alte Manchesterthum, die Bambergerei, welche in dem gegen­wärtigen Kriege Aller gegen Alle die beste der Welten erblickt. Man sieht, die Fortschrittspartei ist in wirthschaftlicher Be­ziehung unverbesserlich; fte beharrt mit grandioser Geistesträg heit auf ihrer alten Anschauung, so daß mit ihr in wirthschaft lichen Dingen nicht einmal zu diskutiren ist. Deshalb dürfen aber auch von ihr die Arbeiter und die Gedrückten überhaupt teinerlei Heil erwarten.

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Die deutsch freifinnige Partei will das Steuersystem Partei_will ändern, so daß durch Fortfallen der Steuern anf Lebensmittel die weniger bemittelten Klaffen entlastet werden. Dabei will fie aber die., volle Wehrkraft" beibehalten, das heißt: unser Militärsystem, wie es ist. Wo dann wohl die Gelder dazu herkommen sollen? Da die deutsch - freifinnige Partei eine Partei von und für Kapitalisten ist, so steht in dem Aufruf fein Wörtchen von einer progreffiven Einkommensteuer, welche doch die aufgehobenen indirekten Steuern erseßen müßte. Die Partei will allerdings keinen unnügen Aufwand" im Militär­wesen, doch wissen wir wohl, was das bedeutet: dreißig Eugen Richter 'sche Reden beim Militäretat und endlich Ab­firich von einer halben bis einer Million Mark auf 450 Mil­fionen!

Dann will die deutsch - freifinnige Partei Feststellung der Friedenspräsenzstärke innerhalb jeder Legislaturperiode, also auf drei Jahre; das heißt Feststellung des Hauptetats des Reichstages alle drei Jahre, obwohl in demselben Aufrufe von einer einjährigen Finanzperiode und von jährlicher Einnahme­bewilligung die Rede ist. Jährliches Einnahme- Bewilligungs­recht und dreijähriges Ausgabe Bewilligungsrecht! Und diese Helden wollen die Verfechter unseres Verfassungslebens sein!

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Die induftrielle Krise in Lyon , welche bereits zu vers schiedenen Kundgebungen der außer Beschäftigung gesezten Arbeiter geführt hat, scheint noch immer größere Dimensionen anzunehmen. Wie eine neuere Nachricht meldet, haben heute dreitausend Arbeiter eine Versammlung abgehalten, in welcher fie gegen die Vergebung öffentlicher Arbeiten im Offertenwege protestirt und die Durchfüh rung derselben durch die Stadtgemeinde Das ist von Seiten der selbst verlangt haben. Lyoner Arbeiter ein ganz richtiger Vorschlag; warum sollte es nicht möglich sein, daß die Gemeinden und ebenso gut die Arbeiter und Handwerker- Vereine- diese Arbeiten ausführen fönnten? Die großen Unternehmer würden dann natürlich sich nicht mehr die Taschen füllen fönnen, aber den Hand werfern und Arbeitern würde das qualvolle Dasein um ein Bedeutendes erleichtert werden.

" Zum Schuße der nationalen Arbeit". Es ist mit Recht, so schreibt die V. 3tg.", von Seiten der deutschen Ar­beiter vielfach darüber Klage geführt, daß auch die Staats­verwaltung direkt oder im Wege des Submissionswesens bei ihren Arbeiten den einheimischen deutschen Arbeitern durch ausländische Arbeiter eine erdrückende Konkurrenz machen läßt. Wir erinnern nur an die Arbeiten am Maintanal, bei denen vor zwei Jahren 1200 italienische Arbeiter für den Tage John von einer Mark beschäftigt waren. Nun hören wir auch, daß bei den Vorarbeiten zur Harzbahn bei Elbingrode meist ausländische Arbeiter für einen geringen Lohn thätig sind. Um die Bedürfnißlosigkeit der ausländischen Arbeiter, der auch der niedrige Lobnsay entspringt, zu kennzeichnen, dazu möge die Thatsache dienen, daß nur wenige der Arbeiter in der Stadt und den umliegendeu Ortschaften logiren, die meisten hingegen in Erdhöhlen, wo sie sich recht wohl zu befinden scheinen. Einige Buden sind in der Nähe errichtet, in denen diese Träger der Zivilisation Schnaps, Brod und Pferdefleischwurst sich faufen tönnen, zu denen sich auch wohl etwas deutscher Käse gesellt. Das ist so ziemlich die einzige Nahrung und das einzige Ge tränt, welche den ausländischen Arbeitern zu Gebote stehen und mit denen sie anscheinend recht zufrieden sind. Für den Winter will ein unternehmender Wirth eine Baracke herrichten, in der neben Schnaps, Brod und Wurst auch Quartier für ca. 100 Personen zu haben ist. Die heimischen Arbeiter aber müssen Steuern zahlen, während die auswärtigen Arbeiter einen Theil des geringen Lohnes noch nach der Heimath schicken und in Deutschland nicht wie Menschen leben. Uebrigens flagen auch die Behörden darüber, daß überall da, wo die auswärtigen Arbeiter in großer Anzahl vorhanden find, Unfittlichkeit einzu­reißen drohe. Man sollte meinen, der Staat gerade hätte die Aufgabe, neben der nationalen Arbeit besonders auch die na­tionalen Arbeiter zu schüßen.

Gleichheit vor dem Gesez und zwar ohne Ansehen der Person und der Partei! Das klingt sehr schön, aber die 26 Voten aus den Reihen der deutsch freifinnigen Partei für die Verlängerung eines Ausnahmegeseges haben und gezeigt, was man von solchen Versicherungen dieser Leute zu halten hat.

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In Berlin erklären auch jest schon die Parteihäupter, nämlich die alten Fortschrittler, daß bei dem nächsten Votum über das Sozialistengeset lein Deutsch Freifinniger für das­felbe mehr stimmen würde; in den Provinzen aber schweigen sich die früheren Sezesfionisten über diesen Punkt in ihren Wahlreden vollständig aus, oder erklären, daß fie noch nicht wüßten, welche Stellung fie einnehmen würden. Sie wollen freie Hand behalten, fie wollen auch ferner für das Sozialisten­gefeß stimmen fraft des Mandats, das fie durch Broklamation des gleichen Rechts für Alle erworben haben. Deutsche Treue, Deutsche Ehre! Ein Kinderspott für diese Biedermänner!

So sehen wir hier die politische Heuchelei in ihrer schlimmsten Form. Es kommt lediglich darauf an, nach rechts und links auf Stimmenfang ausgehen zu können.

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Dann betont die Partei noch in aller Schärfe, daß ste feinen Staatssozialismus" will, daß fie keinerlei Bevor­mundung will auf dem Gebiete des Erwerbs und Verkehrs­lebens. Sie bestätigt dadurch nur ihre alte Stellung: der Staat soll sich in das wirthschaftliche Leben nicht einmischen, dem Starken soll es immer erlaubt sein, den Schwachen zu unterdrücken und auszubeuten nach Herzenslust.

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Cholera. Es starben in Italien am 6. Oktober 105 Personen an der Cholera, davon in der Stadt Neapel 27. China . Admiral Courbet hat jest die Hauptwerte von Kelung und den befestigten Küstenplay Tamsui, d. h. die ganze Nordspite von Formosa und mit ihr das erstrebte Faustpfand, in seiner Gewalt. Von der Erneuerung der diplomatischen Verhandlungen zwischen Frankreich und China ist es neuer dings wieder ganz still geworden. Jedenfalls hat China , falls es nachzugeben bereit ist, wieder einmal den rechten Moment verpaßt, denn was Frankreich einmal besetzt hat, wird es schwerlich wieder herausgeben, und China wird sich wohl dabei beruhigen müssen, wozu man wie Kenner der Stimmung am chinesischen Hofe behaupten in Peling im stillen auch schon lange bereit ist. Man fügt sich dort eben auch ,, in ein verhaßtes Müssen viel leichter, als in eine schwere Wahl"; überdies fieht der Nationalchinese diese Inseln schon halb und halb wie lusland an. Was die Aktion in Tongling an langt, so sollte, wie man iegt hört, eine Rekognoszirung der Kanonenboote auf dem Lochnanflüsse Gewißheit darüber vers schaffen, ob er genügend schiffbar sei, um Langsong auf diesem Wege zu erreichen und die chinesischen Positionen umgehen zu fönnen. Hierbei ist es zu dem bereits gemeldeten Zusammenstoß gekommen.-Was nußen dem französischen Volle die Erfolge in China , wenn daheim Noth und Elend täglich größere Dimensionen annehmen?

Auch der Reichstagsabgeordnete v. Vollmar ist nun auf Betreiben der Chemnißer Staatsanwaltschaft vom Unter­suchungsrichter in München vernommen worden, hat aber eben­so wie die übrigen Angeklagten jede Auskunft über seine Be­theiligung an dem Kopenhagener Kongreffe verweigert, worauf die Voruntersuchung geschlossen und ihm eröffnet wurde, das Beweismaterial werde erst in der Hauptverhandlung vorgelegt werden. Der Kopenhagener Kongreß dient dabei als Merkmal der von der Staatsanwaltschaft vorausgesezten geheimen Ver­bindung" bei Frage 25 und folgenden, die übrigen Fragen aber laufen namentlich darauf hinaus, eine geheime Organi ſation" zu fonſtruiren, als deren Lebensäußerungen die Ver­breitung des Sozialdemokrat" und die Kongreffe zu Wyden und Kopenhagen angesehen werden. In Üntersuchung be finden sich als angebliche Theilnehmer des Geheimbundes" bis jetzt die Reichstagsabgeordneten Bebel, Bollmar, Frohme und Dies, sowie die Herren Auer( Schwerin ), Heinzel ( Kiel ), Ulrich( Offenbach ), Müller( Darmstadt ) und Viereck ( München ).

Aber wunderbarer Weise bringt die Partei ,, im Eisenbahn wesen auf Gesetzgebung und wirksame Aufsicht des Reichs" das ist ja geradezu das Gegentheil von dem, was einige Zeilen vorher gesagt worden ist! Die Partei läßt eben ihre Prin­zipien fich nach der Decke strecken. Und da fie zu der Ver­staatlichung der Eisenbahnen ,, nig mehr tau seggen hätt", so macht fie eben gute Miene zum bösen Spiel.

Daß die deutsch - freifinnige Partei nun noch ausdrücklich zum Schluffe des Programms" sagt, daß fie Alles dies er­strebt in fester Treue gegen den Kaiser und auf dem ver­faffungsmäßigen Boden des Bundesstaates", ist recht bezeichnend. Diese Bemerkung ist entweder selbstverständlich und dann ist fte überflüssig, oder sie ist nicht selbstverständlich, dann ist sie vollständig unklar und bedeutungslos.

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Somit fann man wohl erklären, daß felten eine Partei ein so nichtssagendes, verschwommenes Programm losgelaffen hat. Man kann dasselbe mit Fug und Recht nennen

den Eiertanz des Herrn Richter.

Politische Uebersicht.

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Im vierten Wahlkreise fanden zwei große Wähler versammlungen statt. Die eine tagte am Montag Abend im Lokale Urania in der Wrangelstraße, die zweite fand am Dienstag Abend im Lotale Rönigsbant in der Frankfurterstraße statt. In der ersten Versammlung referirte Herr Tischlermeister Mitan und in der zweiten der Kandidat für den vierten Wahl freis, Herr Stadtverordneter Paul Singer. Beide Versamm lungen verliefen in glänzendster Weise. Gegner meldeten fich trog mehrmaliger Aufforderung nirgends zum Wort; ein stimmig erklärten sich die Kopf an Kopf gedrängten Anwesenden das Lokal Königsbank mußte wegen Ueberfüllung schon um 8 Uhr geschlossen werden für die Wahl des Herrn Stadt verordneten Paul Singer. Mit einem dreimaligen Hoch auf den Kandidaten, in das alle Anwesenden begeistert einstimm ten, wurden die Versammlungen geschloffen.( Siehe Versamm lungs- Berichte).

Ein im Reichsversicherungsamte ausgearbeitetes Nor­malstatut für die Berufsgenossenschaften soll, wie offiziös berichtet wird, ehe es definitiv festgestellt wird, allen bei der berufsgenossenschaftlichen Drganisation betheiligten Vereinen, Verbänden, Korporationen demnächst zur gutachtlichen Neuße Verbänden, Korporationen demnächst zur gutachtlichen Neuße­rung übermittelt werden.

Verbote von Wahlflugblättern. Der Reichsanzeiger" macht bekannt, daß auf Grund des Sozialistengesezes verboten worden find: 1. Die Druckschrift: An die Wähler des 5. badischen Reichstagswahlkreises"; 2. der Wahlaufruf: An die Wähler des Wahlkreises Offenbach- Dieburg"; 3. das Flugblatt mit der Ueberschrift: An die Wähler des Reichstagswahl­freises Lübeck und der Unterschrift: Die Vertretung der deutschen Sozialdemokratie".

Den Süddeutschen sind wir zu Liberal "! soll Fürst Bismarck früher einmal gesagt haben. Jest tönnte der Fürst aber mit besserem Rechte ausrufen: Den Medlenburgern find wir zu reattionär!" In das alte vielfach ver­schriene Mecklenburg . Aus ihm kommt fröhliche Kunde. Der Eigarrenfabrikant Peters hatte zum Dienstag, dem 30. September d. J., eine Wählerversammlung ange­meldet, die aber von der Polizei sofort auf Grund§ 9 des Sozialistengesetes verboten wurde. Der Einberufer wandte hierauf umgehend an das das großherzogliche Ministerium vom welchem nun folgender Entscheid ge­troffen wurde:

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Braunschweig, 5. Dktober. Gestern war es nach langer Beit den Sozialdemokraten zum ersten Male wieder gestattet worden, eine öffentliche Versammlung abzuhalten. Dieſelbe war von etwa 500 Personen besucht, verlief sehr ruhig und wurde der Abgeordnete Blos einstimmig als Kandidat pro tiamirt.

Spremberg . Während der Nachmittagsstunden des legten Sonntags wurden in fast allen Hausfluren, Läden, Hotelwagen u. s. w. sozialdemokratische Wahlflugblätter vorgefunden, die zum Schluß als Kandidaten zur bevorstehenden Reichstagswahl für den Wahlkreis Rottbus- Spremberg Herrn Mar Kayser, Dresden , empfehlen. Bei der Vertheilung der Schriften find mehrere Personen abgefaßt worden.

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cr. Die Einberufer von Arbeiterversammlungen Klagen sehr häufig darüber, daß es ihnen in verschiedenen Stadt theilen fast unmöglich wird, die zur Abbaltung von Versamm lungen nothwendigen Lokale miethen zu können. Wenn natür lich auch jedem Wirth das freie Verfügungsrecht über sein Lokal gewahrt bleiben muß, so nimmt es doch Wunder, bak die meisten Bestzer solcher Lokale, die sich nach ihrer räumlichen Dimensionen ausschließlich zur Abhaltung größerer Versamm lungen eignen, fich gerade den Arbeitern gegenüber fo wie soll man eigentlichen sagen refervirt verhalten.

Im Kroatischen Landtag hielt der Führer der Oppofition, David Starcsevics, eine Rede, in welcher er die Majorität der Unmoralität beschuldigte, was seitens der Majorität stürmischen Widerspruch hervorrief. Starcdevics schrie und gestikulirte in üblicher Weise, beschuldigte die Regierung der Gewaltthätigkeit und forderte die Majorität auf, umzukehren, so lange es Beit sei. Dr. Schram will sprechen. Starcsevics bemerkt, Schram

Es mag ja immerhin sein, daß viele Befizer gerade der großen Lokale nicht auf dem Boden der Berliner Arbeiter partet stehen, und fie mögen ja auch ihre Gründe hierfür

werde jetzt dienstlich reden, worauf Schram sagt, er wünsche haben; man sollte aber von diesen Herren doch wenigftens

eine Verhandlung, wie sie zwischen gebildeten Männern üblich sei; er sei bereit, jedes seiner Worte in jeder Weise zu vers treten.( Stürmischer Beifall seitens der Majorität.) Starcsevics ruft, worden.

Dem Magistrat hierselbst wird auf seinen Bericht vom 27. bis 29. d. M. bei Rückgabe der Anlage er­widert, daß das vom Polizeiamt erlassene Verbot der vom Cigarrenarbeiter Peters in Aussicht genommenen Versammlung nicht gerechtfertigt ist, da die Anmeldung der Wahlversammlung an fich durch den als Sozialdemokraten befannten Beschwerdeführer und selbst in Verbindung mit der Ankündigung, daß in der Versammlung der gleichfalls als Sozialdemokrat bekannte J. Auer als Redner auftreten werde, nicht als eine Thatsache angefeben werden kann, welche die Annahme rechtfertigt, daß die Versammlung zur Förderung der in§ 9 Absas 1 des Reichsgesezes vom 21. Dftober 1878 bezeichneten Be­strebungen bestimmt gewesen sei.

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annehmen können, daß sie soviel Toleranz besäßen, ihren poli tischen Ansichten nicht in der Weise Ausdruck zu geben, daß fie in der Vergebung ihrer Lokale so oftentatio Vorliebe für bestimmte Barteien zeigen. Ein Lokal, welches von einer be stimmten Person zu einem gewissen Zwecke gemiethet wird, ist gewiffermaßen ein neutraler Boden, und es wird in der Präfidenten der Arbeitervereine und der Handelskammern irgend einer Weise für das politische Kolorit der Miether That keinem vernünftigen Menschen einfallen, den Wirth in

Schram jucht ſodann eingehend die Ausführungen der Oppoſition,

zu widerlegen.

Belgien . Der Bürgermeister von Brüssel richtete an die Belgiens ein Zirkular, welches sich auf das Projekt der Grün­

irgendwie verantwortlich machen zu wollen

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wohl eine hinlänglich bekannte Thatsache sein, daß die über wiegende Mehrzahl der größeren Lokalbefizer Berlins doch nur durch den massenhaften Zuspruch der arbeitenden Bevölkerung das geworden sind, was sie heute sind, und es ist gewiß noch niemals vorgekommen, daß jene Herren unter ge wöhnlichen Verhältnissen einem Arbeiter auch nur ein Glas Bier verweigert hätten, weil er Arbeiter ist. Im Gegentheil, die Herren verstehen sich sonst sehr gut auf ihren Vortheil, sie wissen die Kundschaft der Arbeiter febr gut zu schägen, und die meisten, wenn nicht alle Besizer solcher Lokale, in fammlungen abgehalten werden

Das qu. Verbot wird daher wieder aufgebung einer Arbeiterbörse in Brüssel bezieht. Das Birkular hoben und der Magistrat angewiesen, das Polizeiamt zur Ausstellung der gesetzlichen Anmelde- Bescheinigung für diese Versammlung zu ermächtigen. Es versteht sich von selbst, daß das Polizeiamt so berechtigt als verpflichtet ist, Die Berfammlung zu über­wachen und dieselbe aufzulösen, falls darin Bestrebun­gen der im§ 9 Absatz 1 des Reichsgeseges erwähnten Art zu Tage treten, auch ferner etwa angemeldete Ver versammlungen zu verbieten, wenn nach weiter hinzu­tretenden Thatsachen die oben bezeichnete Annahme zutrifft. Schwerin , den 29. Sept. 1884.

lautet im wesentlichen Theile: Meine Verwaltung hat das Projekt für die Drganisation einer Arbeitsbörse in Brüffel vor­gelegt. Diese Institution wäre bestimmt, ausschließlich im Intereffe der Arbeiter und Arbeitergeber die wichtigsten Mit­theilungen über den Stand des Arbeitsmarktes, über Angebot und Nachfrage nach Arbeit, über Arbeitslöhne und über die Griſtenzbedingungen der Arbeiter zu zentralisiren. Sie würde

dazu beitragen, die Plazirung der Arbeiter und die Vermitte lung der Arbeit leichter, regelmäßiger und rascher zu machen, die Häufigkeit und Dauer der Arbeitslosigkeit zu vermindern, endlich den Arbeitern viel vortheilhaftere und ihren Fähigkeiten

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welchem tönnen,

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würden

entsprechende Verwendung zu verschaffen. Die Jdee einer ähn auf dem Trockenen fißen und könnten ihr mehr oder weniger

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