allein es sind, welche den Andrang zu unseren Gymnaften gemildert haben, oder ob der mahnende Hinweis auf das ,, wissenschaftliche Proletariat" diese Wirkung äußert, das dürfte schwer zu entscheiden sein; vielleicht wirken beide Faktoren gemeinsam nach dieser Richtung hin.
|
P. Antispiritistische Soireen. Herr S. Abraham, genannt Bellini, welcher sich in lezter Beit in Hamburg mit Erfolg produzirte, wird in der zweiten Hälfte dieses Monats mehrere öffentliche Soireen in Berlin veranstalten. Herr Bellini soll den Engländer Mr. Cumberland bedeutend übertreffen, da derselbe seine Produktionen erst nach der Art der Spiritisten ausführt und hierauf bei vollem Gaslicht die Produktionen genau erklärt. Am 15. d. Mts. findet eine PrivatSoiree für die Herren Vertreter der Presse und speziell Eingeladenen statt und werden wir unseren Lesern alsdann Näheres über die Leistungen des Herrn Bellini mittheilen.
g. Der Krankheitszustand des Postbeamten Bethke, deffen Verschlimmerung wegen hinzutretens der Kopfrose erst gemeldet wurde, hat sich so günstig gestaltet, daß B. bereits als Retonvaleszent zu betrachten ist. Noch vor wenigen Tagen war es nicht gestattet, den B. im fatholischen Krankenhause zu besuchen und heute geht uns schon die erfreuliche Nachricht zu, daß B. den Aufenthalt im Krankenhause mit demjenigen in seiner Wohnung vertauschen konnte.
anstatt aber den Weisungen seines Brinzipals nachzukommen, suchte er eine Anzahl guter Freunde auf und deponirte bei denselben den größten Theil des Geldes in verschiedenen Beträgen, um dasselbe später von ihnen wieder in Empfang nehmen zu können. Mit dem Rest, etwa 3000 M., ging er bis in die Nähe der Siegessäule; hier legte er fich an einer geeigneten Stelle auf die Erde und stellte sich„ todt und Sprachlos". Vorübergehende bemerkten ihn und riefen einen Schußmann vom 33. Polizei- Revier herbei, der befühlte und untersuchte den Regungslosen, fand ihn ,, noch warm" und brachte ihn zur Charité. Hier langte der Diener, seiner Rolle treu, besinnungslos an, kam aber, da man hier an seine Bewußtlosigkeit nicht recht glauben wollte, bei Zeiten wieder zu sich, gab sich vor allen Dingen einen falschen Namen und erzählte dann, daß er an der Siegessäule von einigen Wegelagerern überfallen, zu Boden geschlagen und eines großen Theils des ihm anvertraut gewesenen Geldes beraubt worden sei. Da er fortfuhr, allerlei innerliche Ver legungen zu fimuliren, behielt man ihn vorläufig. Inzwischen hatte der Chef die Kriminalpolizei in Bewegung gesetzt, deren Bemühungen es bald gelang, die Spur des Durchbrenners zu entdecken, und die ihn gestern Vormittag aus der Charitee nach dem Mollenmarkt schaffte. Das Geld foll zum Theil wieder herbeigeschafft worden sein. Charakteristisch für den jungen Verbrecher dürfte die Thatsache sein, daß die bei ihm bei seiner Aufnahme gefundenen Papiere größtentheils aus von ihm selber übungsweise und in ziemlichem Vorrath entworfenen Liebesbriefen bestanden; auch scheint er eine lebhafte Korrespondenz durch Annoncen mit allerlei Damen unterhalten zu haben, worauf eine Anzahl von ebenfalls vorgefundenen Beitungsausschnitten dieser Art, unterzeichnet Jupiter", schließen läßt.
a. Unter den verschiedenen Diebstahls- Spezialitäten verdient eine bisher wenig beachtete Spezialität warnend hervorgehoben zu werden; routinirte Einbrecher studiren sorgfältig die Zeitungsannoncen über Todesfälle, wobei Tag und Stunde der bevorstehenden Beerdigungen angegeben ist. Da meisten theils sämmtliche Bewohner der Wohnung, in welcher der Todesfall eingetreten, bei dem Begräbniß der Leiche folgen, so haben die darüber informirten Einbrecher Beit, die Wohnung auszuräumen. In dieser Weise find während der letzten Monate mehrfach Trauerwohnungen während der Begräbnisse bestohlen worden und ein recht erheblicher Einbruchsdiebstahl fand zulegt am jüngsten Sonntag zwischen ein halb 3 und ein halb 4 Uhr in der Wohnung des Kaufm. C. in der Mittenwalderstraße statt, während E. mit seinen übrigen Wohnungsgenoffen bei dem Begräbniß seiner verstorbenen Ehefrau fich befand. Mittelst Nachschlüssel wurden in der Zeit sämmtliche Wohnungsthüren und Behälter geöffnet und daraus 308 M. an baarem Gelde und zahlreiche Schmucksachen gestohlen. Unter den Schmucksachen befanden sich eine goldene BylinderUhr mit goldener Gliederkette und Buschel, an deffen Ziffer blatt mehrere Risse sich befanden und die Ziffer 6 theilweise abgesprungen war; ferner ein mattgoldener Brillant- Schmuck, bestehend aus einem Armband mit Rosette und Brillant, einer sechseckigen Broche mit Rosette und Brillant und einem Paar sechseckiger Brillant- Ohrringe, mehrere filberne Esbestecke, welche mit den Initialen A. C. und theilweise M. C. versehen
waren.
-
chisten begangen hat. Da die Gerichtsverhandlungen diesmal bei offenen Thüren stattfinden, so wird man, falls der Ange flagte sich zu näheren Auslaffungen entschließen wird, die ge nauen Umstände dieses Prozesses erfahren. Das letzterer vor dem Militärgericht verhandelt wird, hat darin seinen Grund, daß Odessa fich in dem Zustande der verstärkten Schutzmaß regeln" befindet, womit bei uns der kleine Belagerungszustand bezeichnet wird, und alle außergewöhnlichen Verbrechen vor die sem Forum zur Verhandlung fommen.
N. Ein gefährlicher Gauner, vor dem eine Warnung dringend am Plaße erscheint, ist ein Musiker Karl B. aus Rirdorf. Derselbe hat wiederholentlich in letzter Zeit Schwindeleien dadurch verübt, daß er unter den verschiedensten Vorwänden Instrumente entliehund mit denselben auf Nimmerwiedersehen verschwand. Seine legten Dpfer waren ein Kapellmeister S. in Briß und eine Wittwe Krämer ebendaselbst. Bei dem ersteren lieh er sich eine Tuba und bei der zweiten eine Violine. Da der Schwindler voraussichtlich dasselbe Manöver auch hier in Berlin versuchen wird, so seien speziell Musikalienhandlungen und Kapellmeister vor ihm gewarnt.
" 1
Gerichts- Zeitung.
Empfindliche Strafen. Neapel . Dieser Tage wurde vor dem hiesigen Gerichtshofe ein Aufsehen erregender Prozeß, in den fast sämmtliche Alfohol- Fabrikanten Neapels sammt ihren Geschäftsleitern verwickelt waren, zu Ende geführt. Die hiefige Finanzbehörde erhielt nämlich vor einiger Beit ein anonymes Schreiben, indem man ihr anzeigte, daß sich fast sämmt liche Alkohol- Fabrikanten unserer Stadt bei der Spirituser zeugung einer geheimen mechanischen Vorrichtung bedienen, um auf diese Weise den Fiskus bei der Bemessung der Brenn steuer übervortheilen zu können. Da sich diese Anzeige als vollkommen wahr erwies, so wurden alle diese Fabrikanten sammt ihren Geschäftsleitern vor Gericht gestellt. Der Prozeß gegen dieselben dauerte vier Monate und zehn Tage und endete mit der Verurtheilung aller Angeklagten. So wurde ein Alkohol- Fabrikant zu zweijährigem Kerfer und zum Scha densersage von 364 320 Lire, ein anderer sogar zu dreijährigem Kerker und zum Schadensersaße von 2464 156 Lire ver urtheilt.
Eine für die Presse bedeutsame präjudizielle Entschei dung ist soeben vom Kammergericht in einem Preßprozeß wider die Germania " in der Revisions- Instanz gefällt worden. Der Gerichtshof interpretirte nämlich in Uebereinstimmung mit den Ausführungen der Vertheidigung den über die Aufnahme von Berechtigungen" handelnden§ 11 des Preßgefeßes dahin, daß der verantwortliche Redakteur einer Beitung nicht verpflichtet sei, eine Berichtigung, die neben thatsächlichen Behauptungen auch Raisonnements enthalte, soweit zum Abdruck zu bringen, wie fie Thatsachen richtig stelle und sich auf thatfächliche Angaben beschränke, daß vielmehr in einem solchen Falle der Redakteur berechtigt sei, die ganze Berichtigung zu rückzuweisen. In gleichem Sinne hatten auch die beiden Vorinstanzen entschieden, die Staatsanwaltschaft hatte sich hierbei aber uicht beruhigt, sondern gegen die bezüglichen Freisprechungen die Berufung und schließlich die Revision eingelegt, die nunmehr vom Kammergericht zurückgewiesen wor Den ist.
N. Eine ganze Reihe von Unglücksfällen wird uns vom gestrigen Tage gemeldet: Der erste derselben trug fich auf dem Grundstück, Ererzierstraße 2, zu. Hier war der 16 jährige Sohn eines dort wohnenden Fuhrherrn Schmidt mit dem Anpannen der Pferde beschäftigt, als plöglich eins der Pferde ohne besondere Veranlassung ausschlug und dem jungen S. das Schienbein des rechten Fußes zerschmetterte. Der vor Schmerz Halbohnmächtige mußte sofort mittelst Lück'schen KranTenwagens nach einem Krankenhause geschafft werden. Fast gleichzeitig verunglückte ein Kutscher der Moabiter Eiswerte mit Namen Kolbe dadurch, daß sein Pferd beim Passiren der glatten Schleußenbrüde niederstürzte und ihn so vom Bock rig. Kolbe erlitt durch das Aufschlagen mit dem Kopf auf das Trittbrett und durch Huftritte des um sich schlagenden Pferdes berartige Verlegungen, daß er sofort mittelst Droschke in seine Wohnung geschafft und dort in ärztliche Behandlung gegeben werden mußte. In eine schreckliche Situation gerieth etwa eine Stunde später an der Grenze des Rirdorfer und Berliner Weichbildes der Führer eines mit Sand beladenen Arbeitswagens. Derselbe glitt beim Besteigen des Wagens so unglücklich aus, daß das Vorderrad über eines seiner Beine ging und auf demselben anhielt. Troß des fürchterlichen Schmerzes bes hielt der Unglückliche noch Geistesgegenwart genug um laut nach Hülfe zu rufen. Mehreren herbeigeeilten Personen gelang es erst nach großer Mühe den schweren Wagen in die Höhe zu heben und den Verunglückten so von der auf ihm ruhenden Last zu befreien. Leider war, wie fich später herausstellte, der Fuß total zerquetscht, so daß höchst wahrscheinlich eine Amputation des Fußes wird vorgenommen werden müssen.
-
a. Eine Schwindlerin nimmt hierselbst unter dem Namen Hedwig Röhns, auf welchen Namen fie auch ein von der Polizeiverwaltung zu Luckenwalde beglaubigtes Attest bei fich geführt hat, Stellungen als Dienstmädchen an, läßt sich das übliche Miethsgeld von 3 M. zahlen, tritt den Dienst an und verschwindet am folgenden Tage mit Sachen ihrer Herrschaft. Dieselbe ist bisher noch nicht ermittelt.
-
1909
Vermischtes.
Eine Heldenthat", so erzählt die in Plauen erscheinende ,, Voigtl. Volfsztg.", verübte vor Kurzem ein Rittergutsbefizer an einem Bahnwärter. Der Herr Rittergutsbefizer wollte über das Bahngleis fahren, doch war die Barrierenstange vorge schoben, da ein Bug signalisirt war; der betreffende Bahns wärter stand pflichtgetreu auf seinem Posten. Der Ritterguts befizer hatte aber absolut von seiner überaus fostbaren Beit nichts zu verlieren und gebot dem Bahnwärter, die Barrieren stange zurückzuziehen, damit er pasfiren tönnte. Der Zug fonnte jeden Augenblick vorbeibrausen und der Bahnwärter erklärte, daß er nicht öffnen dürfe. Der Rittergutsbefizer, ers grimmt darüber, daß der Mann im Amte und in treuer Pflicht erfüllung seinem Befehle nicht gehorchte und vielleicht eine Entgleisung mit all ihren furchtbaren Folgen verhinderte und eventuell dem Herrn Rittergutsbesiger sogar sein kostbares Leben rettete, der nur seine Pflicht that, prügelte ihn mit der Peitsche durch. Peitschenhiebe für treze Pflicht erfüllung! Weshalb aber nennt die Voigtl. Voltsstg nicht den Namen des Herrn Rittergutsbesigers? Fürchtet sie fich? Und weshalb nimmt die Staatsanwaltschaft diesen ge meingefährlichen Helden nicht an den Kragen?
-
"
11
mit
in t
po
hin
ug
Fre
tag
eine
idr
mür
De
auf
Auf
ba
Lob
beite
reid
Herrn Gustav Mevissen in Köln ist der Adel verliehen worden. Diese Thatsache ruft noch einmal die Er innerung wach an jene wie ein Traum längst hinter und liegende Generation des vormärzlichen theinischen Liberalismus, zu deffen hervorragendsten Vertretern jener Mann einst ges hörte. Er war der jüngste unter den Politikern, die im An fang der vierziger Jahre, nach der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV., in der Rheinischen Zeitung " das erste eigentlich politische Blatt in Preußen schufen. Sie ließen sich damals nicht träumen, daß fie in dem jungen Redakteur, den fie an die Spiße des Organs stellten, in Karl Marx , den hervor ragendsten Sozialisten des Jahrhunderts herangezogen, und thre Wege haben sich von den seinen allerdings später weit genug getrennt. David Hansemann , Ludolf Camphausen , Guft. Meviffen waren die Hauptbetheiligten bei dem publizistischen Unternehmen, mit denen geschäftlicher Leitung Georg Jung betraut war. Hansemann und Camphausen sind beide im Jahre 1848 Minister geworden, der lettere sogar für knappe 3 Monate( vom 29. März bis 25. Juni) Ministerpräsident, dann bat bekanntlich sein jüngerer Bruder Dito fast ein Jahrzehnt die Finanzpolitik des preußischen Staates und wohl auch des deutschen Reiches geleitet. Herr Meviffen ist freilich nicht Minister geworden, indessen spielt er noch heute als Mitglied des Herrenhauses, des Volkswirthschaftsraths und des Staats raths eine gewiffe politische Rolle und als Präsident der Ber waltung der Rheinischen Bahn hat er ein Menschenalter hin durch einen Einfluß ausgeübt, der jedem Ehrgeiz genügen fonnte. Auch der zuerst aus dem Leben geschiedene Senior des Trifoliums, David Hansemann , hat in der Diskonto Gesellschaft für seine Erbfolger eine Art von Weltstellung gründet. Karl Marx , der die Proletarier aller Länder" ver einigte, und die reichen rheinischen„ Bourgeois, die für ihn eine Beitung begründeten: ihre Wege liefen in der That weit
Die in den Monaten März und April d. J. vers übten Einbrüche in die Christus, in die Simeons- und in die Lucaskirche beschäftigte heute in der Strafsache gegen den Metalldrucker Carl Gaebler und den schon vielfach wegen Diebstahls vorbestraften Handelsmann Emil Zepernid wegen wiederholten schweren Diebstahls aus zum Gottesdienst bes stimmten Gebäuden die zweite Straftammer hiesigen Landge richts I. Am 21. März cr. war, wie seiner Zeit an anderer Stelle berichtet worden ist, in die Christuskirche mittels Einbrüdens einer Scheibe eingebrochen und aus der Sakristei die Armenbüchse, sowie die Taufgeräthschaften entwendet worden. In der Woche darauf fand in ganz ähnlicher Weise ein Einbruch in die Simeonskirche statt, und in der Nacht vom zweiten zum dritten Dfterfeiertage machten Diebe der in der Bern burgerstraße belegenen Lucasfirche ihren Besuch. In der legtern hat einer der Diebe am Tage einen Wirbel des füblichen Fensters aufgedreht, so daß er in der Nacht bloß das Fenster aufzustoßen nöthig hatte. In der Sakristei war das Spind erbrochen und aus demselben die Armenbüchse genommen, deren Inhalt auf ca. 200 M. geschäßt wurde. Die Taufgeräthschaften, die auch aus der Simeonskirche mitgenommen worden sind, waten in der Lucasfirche unberührt geblieben. Längere Zeit nach diesen Diebstählen wollte es nicht gelingen, die Spur der Thäter zu finden. Schließlich aber fiel es verschiedenen Leuten auf, daß der bisher noch nicht bestrafte Gaebler auffallend viele Ein- und Bweipfennigstücke ausgab. Infolge deffen wurde bei ihm eine Haussuchung vorgenommen, bei welcher man noch einen großen Bosten Einpfennigftücke fand. Gaebler gab an, dieselben von seinem damaligen Miether Bepernid für Miethe in Bahlung erhalten zu haben, was dieser anfänglich bestritt. Da nun auch noch Frau Posamentier Beyer beide Angeklagte als Personen recognoszirte, welche fie am Nachmittag des zweiten Dfterfeiertages längere Zeit in der Bernburgerstraße beobachtet habe, wo fte in ganz auffallender Weise die Lucas firche observirten, so wurden sie als vermuthliche Thäter in
a. Bauernfang. Der vor einigen Tagen hier zugereifte Bäckergeselle P. tam in dem Schanklokal der Herberge in der Auguftstreße vor einigen Tagen mit einem Mann zusammen, der fich als Barbiergeselle bezeichnete und den P. einlud, mit ihm gemeinsam die Straßen Berlins zu durchwandern. Beide machten fich auf den Weg und begegneten in der Invaliden straße zwei Männern, welche mit dem Begleiter des P. befannt zu ſein schienen und sich ihnen anschloffen. Hinter Moabit machte die Gesellschaft halt, und einer der Begleiter 30g Karten hervor mit den Worten: Wer das Eichel Ag zieht, erhält 20 M." Ein Genoffe zog auch wirklich das EichelAz und der Bankhalter zahlte ihm 20 M. Ein zweiter Ge noffe zog und verlor 30 M. Nunmehr fonnte der P. der Versuchung nicht widerstehen und versuchte sein Glück zweimal, verlor aber beidemal seine ganzen Ersparnisse im Betrage von 36 M., und verlor schließlich beim dritten Versuch seine filberne Bylinderuhr, welche er eingesetzt hatte. Die drei Bauernfänger entfernten fich eilig mit ihrer Beute, den P. allein zurüdfaffend, der erst nachträglich den ihm gespielten Betrug erfaßt hat. Die Bauernfänger find noch nicht ermittelt.
auseinander!
mag
In
beut
prod
Dork
Taf
beffe ba
bie
worl
Buf
bie
nich
vielf
gend
beut
mad
Rhe
Deu
be
Deffentliche Fauftkämpfe find in England seit Jahren verpönt und die Polizei hält ein scharfes Auge auf Liebhaber des einst so populären nationalen Sports, die der Sehnsucht nach einer Preisborerei zuweilen nicht widerstehen können. Nichtsdestoweniger verstehen es die Borer und deren Patrone zuweilen die Wachsamkeit der Polizei zu überlisten. So wurde am 2. d. in Karlshalton, einem Dorfe unweit Epsom, dem Schauplatz des jährlichen Derbyrennens, in früher Morgen stunde ein Faustkampf zwischen zwei renommirten Borern, Jad Maffie und Koddy Middings um einen Preis von 100 Eftr. in Scene gesetzt und hatten sich dazu von London etwa 40 Buschauer, darunter einige Mitglieder der höheren Aristokratie Haft genommen. Der von beiden Angeklagten angetretene eingefunden. Die beiden Boyer wurden in einem Möbel Alibibeweis mißlang und es wurden zahlreiche Momente er mittelt, welche den Verdacht der Thäterschaft gegen beide An getlagte bestärkte. Der bisher alles leugnende Bepernick vers ftand fich im heutigen Termin dazu, einzuräumen, daß er die Einbrüche in die Christus- und in die Simeonfirche verübt habe. Er behauptet aber, dies allein gethan zu haben, sowie, daß Gaebler hiervon auch nicht die mindeſte Kenntnis hatte. Den dritten Einbruch verübt zu haben, leugnet er. Ueber den Verbleib der Taufgeräthschaften gab Bepernid an, daß er diefelben am Engelufer ins Wasser geworfen habe, da dieselben für ihn werthlos waren und deren Befit ihn höchstens hätten verrathen können. Der Staatsanwalt erachtet beide Angeklagte aller drei Diebstähle für überführt und beantragt Buchthausstrafen von drei und sieben Jahren. Der Gerichtshof erachtete indeß gegen Gaebler einen ausreichenden Beweis für die Mitthäterschaft nicht für erbracht und verurtheilt ihn deshalb nur
a, Ein alter Schwindel. In das Kolonialwaarengeschäft des Kaufmanns N. in der Stralauerstraße kam vor einigen Tagen Abends 6 einhalb Uhr ein junger Mann, welcher für die Firma S. u. P. in der Spandauerstraße 5 Kilo Pfeffer und 5 Kilo Buder bestellte, die sofort mit quittirter Rechnung nach dem Geschäftslokal der Firma geschickt werden sollten. Als eine halbe Stunde später der Hausdiener des Kaufmanns N. die bestellten Waaren brachte, wurde er von dem Besteller an der Hausthür der Firma S. u. P. erwartet, welcher dem HausDiener wegen zu späten Kommens Vorwürfe machte, da inzwischen das Geschäft geschlossen worden. Der Besteller veranlaßte sodann den Hausdiener das Paquet in einer benachbarten Konditorei niederzulegen und noch einen Hut Bucker zu holen, ber zwar bestellt aber nicht mitgeschickt worden wäre. Die Rechnung sollte sodann bezahlt werden. eine viertel Stunbe später zurückkehrte, erfuhr er in der Konditorei, daß das Paquet von dem Besteller abgeholt wor ben. Eine weitere Erfundigung bei der Firma S. u. P. er gab, daß der Besteller sich durch Betrug in den Besitz des Pfeffers und Buders gesezt hat, da die Firma S. u. P. weder
wagen an Dit und Stelle befördert, um die Polizei zu täuschen, die indeß von dem Komplot vorher anonyme Anzeige erhalten hatte. Die Borerei hatte bereits 70 Minuten gedauert und beide Borer waren schon übel zugerichtet, als die Polizei auf der Scene erschien und dem brutalen Kampfe ein Ende feste. prize fight" organifitt hatten, wurden verhaftet und den Die beiden Boxer, sowie zehn andere Personen, welche den Polizeigericht in Kroydon vorgeführt, welches die Angeklagten nach furzem Verhör um eine Woche zurückstellte.
New- Yort, 5. Dltober. Ein Telegramm aus Buenos Ayres von gestern meldet von großen Ueberschwemmungen, die in der Provinz Buenos- Ayres stattgefunden haben, 11 Tage lang waren die Verbindungen zwischen mehreren Städten voll ständig unterbrochen, die Verluste an Eigenthum und Menschen leben sind außerordentlich groß, ganze Familien fanden in den wegen Hehlerei zu einem Jahr Gefängniß, 1 Jahr Ehrverlust schwemmung eingetretenen Hungersnoth find öffentliche Sub Wellen den Tod. Bur Steuerung der in Folge der leber
und Bulässigkeit von Polizeiaufficht, während er gegen den Bepernick nach dem Antrage des Staatsanwalts auf sieben Jahre Buchthaus nebst den Ehrenstrafen erkannte. Anarchistenprozeß. Man erinnert sich, daß vor einiger
striptionen eröffnet.
Literarisches.
bei
Sta
Radi
Des
für
Reſt
S
hatt
bod
Sprä
thm
chei
bra
gezi
gera
Bho
Bef
Run
Bef
und
wo
et I
ben
gefd
ichn
bas
Ein
fie
6
Von dem illustrirten Unterhaltungsblatt Die Neue
Als der Hausdiener liefert wurde, über dessen Identität die verschiedensten Gerüchte Welt", Stuttgart , Verlag von J. H. W. Diet, ist soeben
im Umlauf waren. Der Ausgelieferte lebte in der Schweiz , wo er auch ergriffen war, unter dem Namen Baginski. Die
Heft 2 des zehnten Jahrgangs erschienen.
russische Regierung glaubte indeffen, in ihm den vielgesuchten Pruz.( Fortsetzung.) Charakterbilder aus der Reformationszeit
-
II. Von Wilhelm Blos. dung. Von J. Stern.
-
Gräfin Eva. Novelle von Bertha
Das ,, Volf" und die höhere Bil
-
die Bestellung gemacht hat, noch der Besteller ihr bekannt ist. bezirksgericht der Prozeß gegen ihn zur Verhandlung. Der An Akermann- Haßlacher.( Fortsetzung.) Krankenpflege im Haus
Der noch nicht ermittelte Betrüger befindet sich im Anfange Der 30er Jahre, ist mittelgroß, hat schwarze Haare, schwarzen dünnen Backenbart, eine spige Nase und ein spipes Kinn.
11
Von einem jugendlichen fimulirenden Verbrecher erzählt die Boft" folgende Geschichte: Ein Handlungsdiener, 21 Jahre alt, erhielt am 4. d. Mts. von seinem Brinzipal, Inhaber einer Bronzewaarenfabrit, eine Summe von 8000 M. ausgehändigt mit dem Auftrage, einen Theil derselben zur Reichsbant zu bringen, mit dem übrigen Theil aber Rechnungen zu bezahlen. Der Diener machte fich auf den Weg;
Anarchisten Deutsch zu erblicken, fte verlangte daher und erhielt feine Auslieferung. Gegenwärtig kommt im Odessaer Militärgeklagte, der beschuldigt wird, einen Mordverfuch gegen den Edelmann Gronowitsch durch Begießung mit Schwefelsäure gemacht zu haben, bestreitet seine Identität mit Deutsch und hat aus diesem Grunde seine Vertheidigung abgelehnt. Erwähnens werth ist, daß Deutsch , einer der Hauptagitatoren der Revolu tionspartei, nicht wegen feiner
Spielen
II Bon Dr. med. Nienburg. Der Schriftstellerfrieg gegen Beherzigung. Von Realschullehrer Otto Lehmann. Fort mit dem Korset. Ein Wort zur 1. Eine Studie von Bruno Geiser .
-
Forschritt und Liebe in
Birkelwiz. Eine höchst ernsthafte Beitgeschichte. Von Semper Sozialrevolutionären, Rotnagel.( Fortsetzung.) Unsere Illustrationen: Die Bar I anarchistischen Komplotte angeklagt ist, er steht vielmehr fifalaufführungen in Bayreuth . Der Erfolg auf dem Lande Mord- Attentates Gute Freunde. Deffentliche Gerichtssitzung in China . Arco im
unter der Anklage eines gemeinen gegen seinen früheren Gesinnungsgenoffen Gesinnungsgenoffen
welches
Gorowitsch,
er in Gemeinschaft mit einem anderen AnarVerantwortlicher Redakteur N. Gronheim in Berlin . Druck und Verlag von Wag Bading
Rebus.
Sacratale und Torbole.- Vermischtes. licher Rathgeber. Redaktionsforrespondenz 2c.
licher Rathgeber.
-
bän
auf
Labi
Die
Dor
An
näd
te