秀
Nr. 161.
Beilage zum Berliner
Die Entwickelung der Handwerker im Mittelalter.
I.
Im Alterthum bestand das deutsche Volt aus Freien und Unfreien, und die legteren wieder aus Hörigen und Knechten. Die Knechte waren rechtlos, der Laune und Willkür des Herrn preisgegeben, der fie verkaufen, verschenken, bestrafen, selbst tödten fonnte, ohne irgend Jemandem darüber Rechenschaft schuldig zu sein. Der Herr benugte die Knechte zum Hüten des Biches, zur Feld- und Gartenarbeit, zu persönlichen Diensten oder zu handwerklichen Arbeiten, d. h. zum Bau der Häuser, zur Anfertigung der Geräthe und deren Ausbesserung u. s. w. Schon zur Zeit der Völkerwanderung am Ende des 4. Jahrhunderts werden Knechte, welche besondere handwerkliche Ge schicklichkeit befigen, theuer bezahlt, und auf den Märkten werden von den Verkäufern Knechte und Mägde angepriesen, die Metallarbeiten, Holzschnigereien, Spinnen, Weben oder die Anfertigung von Kleidern verstehen.
Die Handwerksknechte hatten mithin schon auf den gewöhn lichen Herrenhöfen eine bessere Stellung, ste standen unter Aufficht eines Meisters, hatten besondere Arbeitshäuser, Schlafund Wohnräume, aber eine Veränderung in der äußeren Stellung wurde erst durch die geistlichen Stiftshöfe angebahnt. Die Bedürfnisse der Kirche, der Lurus der Geistlichen in Klei bung, Wohnung und Nahrung machten es nothwendig, daß die Bahl der Knechte, welche zu bandwerklichen Arbeiten benugt wurden, fich immer vergrößerte und mit dem Reichthum des Stiftes zu Hunderten anschwoll. Um diese große Zahl von Knechten in Ordnung zu halten, wurden neue Einrichtungen nothwendig. Die Stiftsherren( Bischöfe und Aebte ) brachten bie Handwerker in besondere Abtheilungen, Innungen, denen je ein Meister vorgesezt wurde. Hier trat nun zunächst ein Rückschritt ein. Die Innung wurde erblich, d. h. der Sohn des Goldschmiedes wurde wieder Goldschmied, der des Bäckers wieder Bäcker u. 1. w. und das deutsche Volt gerieth also auf den besten Weg, ein indisches Kastenwesen auszubilden. Schon in den alten Volksrechten war eine Heirath zwischen Adeligen, Freien, Hörigen und Knechten strenge verboten, bei manchen Stämmen sogar mit dem Tode bedroht; jetzt wurde also auch die freie Bewegung innerhalb eines Kreises noch mehr be schränkt, doch schafften die Verhältnisse der Stiftshöfe die Stellung der geistlichen Stiftsherren, welche nicht erblich war, zugleich ein Heilmittel gegen diese Verirrung. Bunächst war es die äußere Stellung der Knechte, welche durch die Knechte verbessert wurde; sie wurden milder behandelt, dem Hofrecht untergeordnet, und rückten also in die Lage der Hörigen auf; in ihrer Stellung zum Stiftsherrn blieben fie allerdings noch Knechte, selbst im 14. Jahrhundert wurden von manchen Bischöfen und Nebten Knechte und Mägde verkauft. Die große Bahl von Handwerkern auf den Stiftshöfen hatte aber eine weitere Veränderung zur Folge. Da dieselben nicht dauernd für die Bedürfnisse des Stifts beschäftigt werden konnten, er langten sie die Erlaubniß, in ihrer freien Beit für Fremde gegen Geld arbeiten zu dürfen und ihre Erzeugnisse an Fremde zu verkaufen, und somit erhielten sie die Gelegenheit, sich eigenes Vermögen zu erwerben.
Manche Handwerker erlangten auch die Erlaubniß, mit ihren Produkten fremde Märkte besuchen zu dürfen und ihre Erzeugnisse an Fremde zu verkaufen, dadurch näherten sie sich
also den Kaufleuten.
Diese Neuerung hatte eine weitere Veränderung im Ge folge; denn es wurde nöthig, die Pflichten gegen den Herrn genauer zu bestimmen. Die Beit, welche der Handwerker für den Herrn arbeiten mußte, wurde auf gewiffe Tage der Woche, des Monats oder auf eine gewiffe Jahreszeit beschränkt, oder es wurde bestimmt, wie viele und welche Erzeugnisse dem Stifte zu liefern waren, und so entstanden die Frohn- oder Herren
Dienste.
den Handwerkern im 11. Jahrhundert ein anderer Umstand zu Zur Verbesserung ihrer rechtlichen und politischen Lage kam Hilfe. Schon früh hatte sich aus der Zahl der Hörigen und Knechte eines Stifts eine Klasse abgesondert, welche von dem Bischof zu persönlichen Diensten oder zu Kriegsdiensten vers wendet wurde: dies waren die Ministerialen( Beamte) und die Milites, die Ritter, so genannt, weil sie im Kriege beritten sein mußten. Außerdem hatten sich im 9. und 10. Jahrhundert manche fleine Freie auf dem Bischofshof niedergelassen, um theils im Dienst des Bischofs, theils im Handel ihr Glück zu versuchen, dies waren die Burgenses, welche wie die Mini
Punkt 6 Uhr.
1110
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( Von Eugène Chavette ) ( Im Hause Dufloft wird Punkt 6 Uhr Abends gespeist. Seit Morgens vom Hause abwesend, fehrt Herr Dufloft zum Diner zurück. Er hat sich um fieben Minuten verspätet!!!)
Madame Duflost( ohne ihrem Batten Zeit zu einer Entfchuldigung zu laffen): Als du die Glode 30gft, laubte ich
schon, es wäre der Arzt.
Herr Duflost( unruhig): Du hast ihn erwartet? Fühlst
du dich unwohl?
Freitag, den 10. Oftober 1884.
Volksblatt.
fterialen und Milites unter den Bewohnern des Hofes eine angesehenere, höhere Stellung einnahmen. Als nun das Vermögen der Kirche immer mehr anwuchs, und in Folge dessen die Verhältnisse des Hofes immer verwickelter wurden, da wählte der Bischof aus den Ministerialen, Milites und Burs genses hervorragende Männer aus, um mit ihnen die Angelegenheiten des Hofes, namentlich das Markt- und Münzrecht, die Zölle 2c. zu berathen. Schwachen Bischöfen wuchs dieser Raih nicht selten über den Kopf, und als zur Zeit Heinrich's ( 1056-1106) manche Bischöfe die Partei des Kaisers verließen, benußte der Rath in vielen Bischofsstädten die Gelegenheit, um fich unabhängig zu machen; sie verjagten die aufrührerischen Bischöfe und nahmen die Verwaltung der Stadt selbstständig in die Hand.
Von dieser Veränderung wurden die Handwerker direkt zwar nicht berührt, fie blieben Hörige des Bischofs oder wurden Hörige des Raths, aber theils knüpften die verjagten Bischöfe mit ihnen Unterhandlungen an, um mit ihrer Hilfe zurückzufehren, theils suchte der Rath die Handwerker an sich heranzuziehen, um mit ihrer Hilfe den Bischof fern zu halten. Da nun die Handwerker in den Kriegen Heinrichs IV. ihre Macht lennen gelernt hatten, benußten sie die Gelegenheit, um ihre rechtliche und politische Lage zu verbessern und sich von der Hörigkeit und von den Frohndiensten zu befreien. Besonders waren es zwei Einrichtungen, welche die Handwerker drückten. Wenn der Hörige starb, durfte der Herr das beste Stück aus dem Nachlaß für fich auswählen, das ,, Besthaupt", und als die Handwerker allmählich zu Vermögen gelangten, wurde dieses Recht des Herren für fie doppelt empfindlich. Von Heinrich V. ( 1106-1125) wurde in Speier und Worms dieses Recht der Bischöfe, das„ Buteil", aufgehoben, und nachdem der erste Schritt geschehen war, folgten die übrigen Bischofsstädte bald nach. Das zweite betraf das Eherecht. Die Knechte durften fich verheirathen, aber der Herr hatte das Recht, den Mann, die Frau oder die Kinder zu verkaufen, also die Familien zu trennen. Wenn auch nicht häufig, so war dieses Recht von Bischöfen oder Aebten den Handwerkern gegenüber doch ausgeübt worden; von Friedrich I. ( 1152-90) erlangten nun die Handwerker mancher Städte das Privilegium, daß die Handwerker, welche Jahr und Tag unangesprochen in der Stadt gewohnt hatten, nicht getrennt werden durften, und das die einzelnen Familienmitglieder überhaupt unverkäuflich waren.
Lokales.
Ei! Ei! Einige unserer Leser erinnern fich wohl noch des felig entschlafenen Volksfreund", der bei seinem Scheiden feiren Lesern mittheilte, daß seine Seele ganz in der Berliner Morgenzeitung" aufgehe und daß diese in freiheitlichem und arbeiterfreundlichem Sinne redigirt werden würde. Es ist in der That nicht zu verwundern, daß jenes Blatt mit einer Unwahrheit aus der Welt ging. Die Berliner Morgen zeitung" ist nämlich vollständig gouvernemental und nationalliberal. Und um ihre Arbeiterfreundlichkeit zu kennzeichnen, dazu mögen zwei Stellen aus Versammlungsberichten dienen, welche sich in der Nummer vom legten Mitts woch befinden. In dem ersten Bericht, der von einer fonservativen Versammlung im Eisteller handelt, heißt es wörtlich: ,, Nachdem noch einige sozialdemokratische Sprengtolos nisten gesprochen, wurde die Versammlung unter großem Lärm geschloffen." Dieser Bericht trägt sein Korrespondenz zeichen. Ein weiterer Bericht in derselben Nummer mit Fr. chiffrirt, hat die Versammlung in der Neuen Wallhalla" zum Gegenstand seiner Besprechung. Der Schluß dieses Berichts lautet wörtlich: Ein großer Trupp von Arbeitern zog nun nach dem Thormann'schen Kasino, um daselbst eine HandMan sieht, werksmeister Versammlung zu sprengen." daß in der„ Morgenzeitung" der„ arbeiterfreundliche" Geist des entschlafenen ,, Volksfreund" noch weiter sputt.
V
"
Ein förmliches Spionirsystem ist von der hiesigen Fortschrittspartei unter der Bürgerschaft organifirt worden. Der Staatsbürger 3tg." liegt eine Hausliste vor, welche von den Vertrauensmännern der Fortschrittspartei ausgefüllt werden soll und folgende Rubriken enthält:„ Stadtbezirk Nr., Straße Nr., Vertrauensmann Herr, wohnhaft Straße Nr., Name( der Wähler), hat bisher gewählt?- Besondere Bemerkungen. Hier ist einzufügen, ob Wähler ver zieht, wohin, ob er besucht worden, mit welchem Erfolge: z. B. Virchow versprochen", nicht getroffen", wählt nicht" ,,, wählt Gegner" c. Diese Lifte ist von dem Herrn Vertrauens mann möglichst genau auszufüllen und spätestens innerhalb
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Sie: Gleichviel. Darum ist er doch schuldig.
Er: Und dann sagte ich Dir, daß er bei einem Schiffbruch ums Leben gekommen sei.
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Sie: Das könnte Jeder behaupten, wenn Niemand da ift, ihn Lügen zu strafen. Ah! Du täuschest Dich gründlich, falls Du glaubst, daß ich mich zum Besten halten laffe, wenn Du eines Tages in die Beitungen einrücken ließest, Du seiest in einem Luftballon aufgestiegen, der niemals niedergegangen ist. Bei mir wirken derlei Geschichten nicht... ebensowenig
wie die von heute.
Er: Jch begreife nicht, welche Geschichte Du meinst. Sie: Ah! Ah!... Monfieur kommt in Mysterien einund wenn man ihn fragt.
wenn
man es würdig findet, ihn zu befragen, schließt er die Lippen und sagt, es wäre ein Ge- beim- niß! O! Ich bin nicht neugieria, es zu erfahren, Ihr kostbares Geheimniß, mein Herr, weit entfernt davon, in Jhr Ge- heim- niß einzudringen derlei erfährt eine Frau zeitig genug.
Sie: Glaubst du, eine Gesundheit von Eisen könnte einem Magen Stand halten, der durch unregelmäßige Mahl- gehüllt nach Hause zeiten systematisch ruinirt wird? Meinst du etwa, daß man nicht vor Angst und Aufregung frank werden müffe, wenn man jeden Augenblick befürchtet, einen Unglücksboten eintreten zu sehen, der einer armen geängstigten Frau die Nachricht bringt: Ein Stellwagen ist ihrem Gemahl über den Magen
gefahren?"
( Herr Dufloft fühlt das Nahen des Sturmes und
fchweigt.)
auf eine Frage zu antworten?
Sie: Willst du nicht die Güte haben, mit wenigstens
Er: Auf welche?
täglich um diese Zeit nach Hause zu kommen.
Sie: Ich möchte gerne wissen, ob du die Absicht hast,
machen wollen, weil ich mich um fieben armselige Minuten Er( sanft): Liebes Kind, du wirst mir doch keine Szene verspätet habe?... Ich wurde durch eine Geschäftsangelegen heit zurückgehalten, um deren Geheimhaltung man mich dringend Sie: Wer bürgt mir dafür, daß Du nicht nächstens um eine Woche zu spät fommen wirst; mit fieben Minuten fängt man an und endigt mit Jahren.
erfuchte.
Er: Das kommt wohl faum vor.
Du mir nicht erst gestern Abend von einem Seemann , dem Sie: So... o? Das tommt nicht vor?... Hast Kapitän La Perouse, erzählt, welcher abreifte, seiner Frau versprach, zurückzukehren und seither nichts mehr von fich
hören ließ?
Er: Aber liebes Kind, das war ja vor achtzig Jahren!
Er: Du machst Dir unnöthige Sorgen, liebes Kind. Ich ver sich ere Dich, daß ich durch eine fremde Angelegenheit zurüc gehalten wurde.
Sie: Eine saubere Angelegenheit das, welche ein Gatte nicht eingestehen darf... Außer dem Hause, ich weiß es nur zu gut, giebt es feinen, der soviel spräche als Sie; aber zu Hause muß man Ihnen jedes Wort beinahe mit einer Bange herausreißen.
Er: Jch wiederhole Dir, daß es ein Geheimniß, und zwar nicht das meinige ist.
Sie: Ha, ha! Eine gute Ausrede!.
machen.
Er( mit stiller Wuth): Du wirst mich noch verrückt Sie: Dazu haben Sie zu wenig Herz, mein Herr. Er:... ... Um des lieben Friedens balber will ich Dir alles fagen.
Sie: Nein, nein, es ist unnöthig.
Er: Du willst nicht, daß ich spreche?
Sie: Wozu auch? Sie werden irgend eine Lüge erfinnen,
denn darin find Sie Meister.
Er: Allen Ernſtes, wollen Sie mich nun anhören,
Madame?
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1. Jahrgang.
8 Tagen nach Empfang an den Gruppenvorstand Herrn. Straße Nr. zurückzugeben." Diese Hausliste zeigt wohl deutlich genug, bemerkt das genannte Blatt sehr richtig hierzu, wie die Herren Fortschrittler das geheime Wahlrecht respektiren. Wenn man nun bedenkt, aus welchen Elementen hier in Berlin die Fortschrittspartei zusammengesezt ist, wie gerade in ihren Händen die Kapitalmacht sich befindet und wie diese Macht oft genug schon ausgenügt worden ist, so kann man sich eine ärgere Wahlbeeinflussung taum vorstellen. Was soll denn ein armer Teufel von Arbeiter oder Handwerker oder ein sonst ge schäftlich abhängiger Mann wohl dem inquirirenden einflußreichen fortschrittlichen Vertrauensmann auf dessen Fragen antworten? Bögert er mit der Antwort, oder weigert er sich, überhaupt eine solche zu geben, nun, so weiß man ja genug er fommt ins fortschrittliche Schwarze Buch! Oder soll er lügen? Soll er ein Versprechen abgeben, um es nachher nicht zu halten? Allerdings wird jeder Mann, der auf seine Mannesehre und seine politische Freiheit noch etwas ilt, einem solchen aufdringlichen Frager die Thür weisen; aber wie viele werden es aus Rücksicht auf ihre Eristenz unterlassen, die gebührende Antwort zu ertheilen! Und solche Spionage geht von einer Partei aus, welche die Freiheit stets im Munde führt. Es steht wahrlich traurig um eine Partei, die durch solche Mittel zu fiegen sucht.
Der Einbau der Stadtbahn in das Strombett der Spree hat bereits zu einer großen Bahl von Prozessen geführt und neue Rechtssäge zu Tage gefördert, aus denen fich ergiebt, daß die Anwohner eines öffentlichen Flusses an die Luft- und Wafferfreiheit fein selbstständiges dauerndes Recht haben. Ein Recht auf Anstellung einer Waschbant, auf Offenhaltung einer Anfuhr- oder Ausladestelle besteht nicht. Jezt hat das Reichsgericht, V. Civilsenat, im U. v. 2. 7. 1884 ausgesprochen: ,, Durch bas bloße Vorhandensein von Fenstern in einem an einer öffent lichen Wasserstraße gelegenen Grundstück nach dem Wasser hinaus erwirbt weder im Geltungsbereich des Allgemeine n Landrechts noch nach Märkischem Provinzialrecht der Grundstückseigenthümer ein Recht, dem Fiskus das Verbauen der Fenster durch einen auf dem Wasser errichteten Bau zu untersagen." Die Mehrzahl der Entscheidungen, den hier in Rede stehenden Gegenstand betreffend, hat unverkennbar eine Ueber raschung im Publikum hervorgerufen; es galt die Annahme, daß die Anwohner an den öffentlichen Verkehrsstraßen auf das Dasein derselben ein Recht hätten.
g. Die Vorarbeiten für die Jubetriebsetzung der neuen Stadtbahnstation Zoologischer Garten" sind nun soweit gediehen, daß die Eröffnung derselben für den Fernund Vorortsverkehr bestimmt am Mittwoch den 15. d. M. er öffnet werden kann.
a. Die Abfuhr des Kehrichts von Berlin hat von jeher durch Unternehmer stattgefunden, und seit dem 1. September 1876 ist es fontraktlich auch Sache der Unternehmer, die Abladestellen auf eigene Rechnung zu beschaffen. Dafür haben die Unternehmer freie Verfügung über den Straßenfehricht erhalten, dessen Verwendung ihnen überlassen bleibt. Bei der immer mehr wachsenden Schwierigkeit, solche Stellen in nicht allzugroßer Entfernung von Berlin zu erlangen, bei dem geringen Dungwerth des Straßenfehrichts haben sich, wie der Gemeinde Verwaltungsbericht pro 1877-1881 hervorhebt, einselne Unternehmer bereits zu einer Verfrachtung des Kehrichts nach außerhalb entschloffen und es sind in den lezten Jahren bereits etwa 30 Prozent des sämmtlichen Kehrichts auf dem Wafferwege fortgeschafft worden. Weniger Schwierigkeiten find den Unternehmern durch die Beseitigung des abgefahrenen Schnees entstanden, wennschon es auch hier an einschränkenden Bestimmungen der Polizei nicht gefehlt hat. Die Bestger von Aderländereien nahmen den abgefahrenen Schnee, in welchem verhältnißmäßig mehr Dünger in Rückstand bleibt, wie bei dem Kehricht, nicht ungern auf, doch ist in den allermeisten Fällen auch an diese Leute Seitens der Unternehmer eine Abgabe bis zu 5 pCt. des Fuhrlohns zu entrichten gewesen. Die Bahl der für die Beseitigung des Kehrichts geleisteten Fuhren ist seit dem Jahre 1877 eine ziemlich konstante gewesen. Die größte Bahl fällt auf das Jahr 1878 mit 113,994, die geringste auf das Jahr 1881 mit 104,524. Die Zahl der Fuhren für die Fortschaffung des Schnees ist dagegen begreiflicher Weise in den verschiedenen Jahren eine sehr verschiedene gewesen. Das Jahr 1878 machte nur 21 780, das Jahr 1879 machte 328 641, also mehr als das 15 fache an solchen Fuhren nöthig.
1. Den Lichtöffnungen in den Trottoirs, welche zur Erleuchtung der Unterkellerungen angebracht sind, manchmal
Sie( nonchalant): Sie können Ihre Geschichte meinet wegen beginnen.
Er( will eingestehen): Ich.
Sie( ihn unterbrechend): Nur mache ich Sie darauf aufmerksam, daß ich nicht ein Wort davon glauben werde. Er: In diesem Falle ist es fast beffer, wenn ich Dir gar nichts sage.
Sie( frohlockend): ha, ha!... Wußte ich's doch! In dem Augenblicke, wo es mit der Sprache herausrüden heißt, finden Sie nichts auch nur halbwegs Glaubwürdiges vorzubringen. D, ich lenne alle Jhre Schliche.
Er( ärgerlich): Aber zum Teufel...!! Sie: Immer beffer... nun schimpfen Sie, um Beit zu gewinnen, Ihre Lüge zu erfinnen.
Er( wütend): Kreuzmillionenschockschwerenot! Willst Du mich endlich zu Wort tommen lassen. Sie: D gewiß! Bitte sehr! Nur zu! Ihre Sflavin lauscht in Demut.
Er( rubiger): So hör' denn. Einer meiner Freunde, der vor einem Falliment steht, hat sich an mich gewendet und ich mußte den ganzen Tag lang herumlaufen, um ihn durch meine Bürgschaft vor der Katastrophe zu bewahren.
Sie: Nun und?
Er: Weiter nichts!
Sie( nach einem tiefen Seufzer): D! Wie gut that ich daran, gestern den Bäder zu bezahlen; wenigstens find unsere Semmeln für den ganzen Monat gesichert.... Von heute abend angefangen, werde ich unsern Sohn daran gewöhnen, auf Stroh zu schlafen, denn dies wird das Schicksal des armen Kindes sein, deffen leichtsinniger Vater sein Vermögen an den erstbesten hergelaufenen Vagabunden verschleudert.
Er: D! Vagabund! Wie kannst du so vorschnell über jemanden urtheilen, deffen Namen du nicht einmal tennst?
Sie( verächtlich): Pah... Als ob ich nicht schon längst errathen hätte, daß es sich wieder um diesen unausstehlichen Idioten Ducoudray handelt?
Er: Doppelter Irrthum! Es ist weder Ducoudray noch ist es ein Joiot. Weit entfernt davon. Ducoudray ist ein hervorragender Fabeldichter... der durch den Tod La Fontaines freigewordene Ehrenplag gebührt feinem andern
als ihm.