Nr. 169.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Morituri te salutant,

Wenn die Gladiatoren des alten Rom in die Arena hineingezogen, aus welcher viele von ihnen nicht wieder lebend herauskommen sollten, dann pflegten sie vor dem Sig­plage des Kaisers fich zu verneigen und empor zu rufen: heil Dir Cäsar! Die in den Tod Gehenden grüßen Dich!" An diesen Gladiatorengruß werden wir, so schreibt die hamburger Bürger- Beitung", wenn man Romisches mit Tragischem zusammenstellen darf durch das Gebahren des durch das Gebahren des nationalliberalen Parteireftes in dem heurigen Wahlfeldzuge erinnert.

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Heil Dir Cäsar! Heil Dir Bismarck  ! so rufen die Natio­nalliberalen mit aller Kraft ihrer Lungen. Und, diesen Ruf auf den Lippen, ziehen sie in den Tod.

Freilich, es sind zwei Unterschiede vorhanden jedes Gleichniß hinft ja bekanntlich: bei den Nationalliberalen handelt es sich nicht um den physischen, sondern nur um den politischen Tod. Und die nationalliberalen Todeskandidaten haben keine Ahnung davon, daß fie in den Tod ziehen so wenig wie die vierbeinigen Schaafe, die munter und vergnügt dem Leithammel nach über die Schwelle des Schlachthauses fpringen.

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Sie sagen es nicht: Morituri te salutant aber es ist Thatsache, wenn auch ihnen selbst unbewußte Thatsache: Die in den Tod Gehenden grüßen den Cäsar Mismard. Der 28. Oftober 1884 ist ihr Todestag. Der Gang zur Wahlurne ift ihr Gang zur Schlachtbant.

Nicht, daß wir behaupten wollten, die Nationalliberalen würden am 28. Dftober feinen ihrer Kandidaten durchbringen! Es werden wohl verschiedene der Herren ein Mandat bekommen

Reichsregierung. war nicht durch eigene Kraft, aber doch mit Hilfe der

Aber das ist es gerade, was den Gang an die Wahlurne zum Gang in den Tod macht.

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Die Nationalliberalen find scheinbar ganz luftig und thun, als ob sie gewaltig große Rosinen in der Tasche hätten. Sie haben mehr Kandidaturen aufgestellt als jemals zuvor, zählen uns triumphirend ihre Organe. Ganz richtig. Es find an die 150 Kandidaturen. Schade nur, daß das Papier ge­buldig ist, und daß fich viele Kandidaturen auf ein Stückchen Papier   schreiben lassen.

Also scheinbar sind sie ganz luftig, die Herren National­liberalen. Jedoch auch nur scheinbar. Sieht man genauer zu, fo erkennt man das Todeskandidatengesicht. Es ist gar kein richtiges Leben mehr in den Leutchen, so luftig und gesund ste auch thun mögen. Viel mehr ist er allerdings niemals ge

wesen, selbst nicht in seiner besten Zeit. Indes eine Partet waren die Nationalliberalen immerhin in früheren Seiten; und, nachdem es mit ihrer Herrlichkeit zu Ende gegangen, stellten sie unter Bennigsens Führerschaft wenigstens noch

eine Partei vor.

Allein seit Bennigsen, des hoffnungslosen Spieles müde, vor dem Feinde deſertirt ist und seine unglücklichen Mannen in der Batsche gelassen hat, ist den nationalliberalen Resten Mit dem Namen Nationalliberale" wandeln fte zur Wahl­Dom Nationalliberalismus nichts übrig geblieben als der Name. liberale Reft verschwunden und urne, und wird die Wahlurne geöffnet, so wird der national nur noch ein Anhängsel

Sonntag, den 19. Oktober 1884.

haben die Nationalliberalen fich und ihrer Partei die seidene Schnur um den Hals gelegt, und am 28. Oktober dieses Jahres wird sie zugezogen werden. Der legte Fezen von Liberalis­mus ist mit dem legten Feßen von Selbstgefühl bei Seite ge­worfen, und was als nationalliberal am 28. Oftober in die Wahlurne hineingeht, und nicht darin hängen bleibt, wird als feigenblattloses Appendir der Regierungspartei, der Partei Bismard, herauskommen.

Und auch der Name nationalliberal" wird dann bald verschwunden sein.

Lokales.

Der Justizminister hat unterm 14. Oktober d. J. fol­gende allgemeine Verfügung, betreffend die Anberaumung der gerichtlichen Termine, erlassen: Wiederholt find in Berichten Der Handelskammern und in Einzelnbeschwerden Klagen darüber zu meiner Kenntniß gekommen, daß die zu gerichtlichen Ter­minen vorgeladenen Personen oft mehrere Stunden auf den Beginn der Verhandlung, bei welcher fte betheiligt sind, zu warten haben und in Folge dessen durch den Aufenthalt im Gerichtsgebäude nicht nur belästigt, sondern auch durch den übermäßigen Beitverlust in ihren wirthschaftlichen und sonstigen Intereffen geradezu geschädigt werden. Diese Klagen find in der Mehrzahl der Fälle darauf zurückzuführen, daß die Gerichte für sämmtliche, an einem Tage stattfindenden gerichtlichen Ver­handlungen eine und dieselbe Terminsstunde bestimmen. Eine folche Uebung ist nicht zu billigen, da fie auf das Interesse der Parteien, ihrer Vertreter und der sonst bei der Verhand­lung betheiligten Personen nicht die zulässige und darum auch gebotene Rüdficht nimmt. Es wird sich deshalb, abgesehen von Verhandlungen von zweifellos furzer Dauer, als Regel empfehlen, die an einem Tage stattfindenden Termine in ge­eigneten Zwischenräumen, etwa von ganzen oder halben Stun­ben, anzuberaumen. Die richterlichen Beamten, denen die Bestimmung der Termine obliegt, wollen dem hier gegebenen Hinweis die entsprechende Beachtung schenken und damit, soweit es irgend thunlich, auf Beseitigung der laut gewordenen Klagen über eine das Maß des Nothwendigen überschreitende Beit­versäumniß seitens der zu gerichtlichen Terminen vorgeladenen Personen hinwirken.

N. Jm alten Museum werden augenblicklich ganze Bar­tien Delgemälde ausrangirt um an die Museen anderer Städte abgegeben zu werden. Es find dies hauptsächlich diejenigen Stücke, die beim Anlauf ganzer Sammlungen miterworben und so werthlos fte als Duplitate waren, mitbezahlt werden mußten.

g. In hiesigen Lehrerkreisen wird zur Zeit lebhaft ein Bescheid des Unterrichtsministers von Goßler besprochen, welchen derselbe unterm 9. d. Mts. auf ein an ihn gerichtetes Gesuch um Aufhebung der Verpflichtung zur Zahlung von 25 pCt. Gehaltsverbefferungsgelder und Alterszulagen ertheilt hat. Der Bescheid lautete:" Auf das Gesuch vom 18. September d. Js. um Aufhebung der von den Kaffenmitgliedern der Lehrer­Wittwen- und Waisenkassen zu zahlenden Beiträge von 25 pCt. der Gehaltsverbesserungsgelder und Alterszulagen erwidere ich

1. Jahrgang.

Im Zentral- Theater findet heute die legte Sonntagsauf­führung von ,, Jäger- Liebchen" statt, während am nächsten Sonn­abend die Mannstädt'sche Novität ,, Der Walzer- König" mit Frl. Anna Grünfeld in der weiblichen Hauptrolle in Szene geht.

Mit einer Monstre- Betrugs- Anklage wird fich dem nächst die zweite Straffammer des Landgerichts I   beschäftigen. Die Anklage ist gerichtet gegen den hiesigen Buchhändler L. als Herausgeber eines sogenannten Hintertreppen- Romans und gegen ca. zwanzig seiner Kolporteure. Den Angeschuldigten wird zur Last gelegt, daß fie in nicht weniger denn 1050 Fällen die Abonnenten eines Schauer- Romans durch Vor­spiegelung falscher Thatsachen zur Abnahme des Werkes und der schwindelhaften Prämien bewogen haben. Welchen Umfang diese seit länger denn Jahresfrist schwebende Untersuchung angenommen, geht daraus hervor, daß bereits fieben starte Bände Atten vorhanden sind, und zur Zeit über hundert kom­miffarische Vernehmungen bei auswärtigen Amtsgerichten an­geordnet worden find. Für die Verhandlung in dieser Sache find allein vier Tage in Aussicht genommen. So weit fich bis jetzt übersehen läßt, dürften 200 Zeugen zu dieser Haupts verhandlung geladen werden.

a. Eine recht rohe Sachbeschädigung ist, wahrscheinlich aus Rache, gegen den Restaurateur B. in der Königstraße vers übt werden. B. fand am 15. d. Mts., Abends auf seinem Hofe fünf Weißbierzober, die Innenwände mit Del übergoffen, Dor. Glücklicher Weise hat er dies bemerkt, bevor Weißbier in die Bober gegossen worden, da das Weißbier dadurch völlig verdorben worden wäre. Die Bober find in Folge dieser Ver unreinigung gänzlich unbrauchbar geworden. Im Hofe fand wan auch eine Flasche, welche ersichtlich das Del enthalten hat. Die Nachforschungen ergaben, daß die Flasche mit Del von einem jungen, anständig gekleideten Manne bei einem benach­barten Materialwaarenhändler am 15. d. M. gegen Abend ge­fauft worden war. Die Verunreinigung fann nur in der Zeit vom 7 bis 7 Uhr Abends erfolgt sein, Der Thäter ist noch nicht ermittelt.

a, In dem Chauffeegraben neben der verlängerten Wil­mersdorferstraße find zwei ea. 40 ctm. lange und 23-46 mmtr. weite Fernrohre, das eine aus weißem Metall und das andere aus Meffing, gefunden worden, die wahrscheinlich aus einem Diebstahl herrühren und behufs Rekognition durch den Eigen­thümer bei der Polizei- Direttion in Charlottenburg   verwahrt worden find.

a. Schwindler. Zu der Geschäftsinhaberin H. in der Breitestraße tam vor einigen Tagen ein junger Mensch, welcher fich als Laufbursche einer in der Brüderstraße bestehenden befreundeten Firma ausgab und im Namen der Inhaberin dieser Firma um 12 Mart für kurze Zeit bat, da der Socius des Geschäfts mit den Kassenschlüsseln sich für kurze Zeit ent fernt hatte. Da der Bursche anscheinnend mit den Geschäfts­verhältnissen jener Firma recht vertraut war, so gab Fräulein H. demselben anstandslos die 12 Mart. Am folgenden Tage stellte sich heraus, daß ein Betrüger ihr die 12 Mart unter falschen Angaben abgeschwindelt hatte. Der noch nicht er­mittelte Bursche ist 16-18 Jahre alt, er hat dunkle Haare und

einen scheuen Blick. daß bei Berathung des am 24. Februar 1881 erlaſſenen

Gesetzes, durch welches der Minimalſaz für die Pensionen der Hinterbliebenen der öffentlichen Elementarlehrer von 150 auf 250 M. erhöht worden ist, alle gegen die Erhebung der ge­Dachten Beiträge in der Eingabe geltend gemachten Gesichts­

punkte reiflich erwogen worden find. Auch find bei Aus­führung dieses Gesezes Erfahrungen nicht gemacht worden, welche mit hinreichende Veranlassung geben könnten, schon jetzt

der Regierungspartei, oder Partei Bismard, übrig sein. Bis zu einem gewiffen Grade waren die Herren zwar ſchon früher Regierungspartei und Bartei Bismard, aber fie waren es auch nur bis zu einem gewiffen Grade. Bennigsen bewahrte fich immer noch ein liberales Schlupfloch. Das hat jeg aufgehört. Bennigsen der dealist", ist seinem Ex­Freunde Lasker   nachgeworfen worden in die Rumpelkammer, und das Heidelberger Programm, welches das vollständige Aufgehen der nationalliberalen Partei in eine Regierungs  - unerheblich find. partei, eine Partei Bismarck  , bedeutet, ist Parteipro=

nationalliberalen Partei.

auf eine Aenderung deffelben hinzuwirken. Hierbei will ich nicht unerwähnt laffen, daß die jährlichen Staatszuschüsse zu den Pensionen der Elementarlehrer- Wittwen und-Waisen nicht

N. Behufs Anschluß an die Kanalisatson am Rosen­thaler Thor ist die Stettiner- und Freienwalderstraße am Ge­ sundbrunnen  

jezt aufgeriffen, um vor Eintritt des Frostes die Reste der nationalliberalen Partei angenommen worden ist, sundbrunnen in das System aufgenommen sein. In dem Heidelberger Programm, das von dem gesammten Arbeit zu Ende zu führen. Es würde alsdann der ganze Ge­

Vor zwanzig Jahren.

( Am Bord eines Mississippi  - Dampfers.)

( Schluß.)

fie mit uns, nnd Ihr braucht nicht zu fürchten, daß die Dinger von selbst losgehen. Seht nur, der Hahn ist in halber Rub. Wir geben die Gewehre nicht ab".

Und allerdings, die Hähne an allen Gewehren waren in

Ferner find viele Geschäftsreisende an Bord, weche fich halber Ruh, so daß keine Gefahr zu befürchten war.

N. Außer zu dem Mittelfeuer, das bereits in den Mor­genzeitungen gemeldet worden, wurde unsere Feuerwehr wäh rend des Unwetters noch viermal alarmirt. Bei zwei Alarmi­rungen nach Landsbergerstraße 76 und Brandenburgstraße 18 handelte es sich nur um blinden Feuerlärm, während die beiden Alarme nach Langestraße 44 und Krautsstraße 12 nur Schorn­steinbrände betrafen.

N. Der Sturmwind, der gestern Abend und theilweise auch schon während des Nachmittages über Berlin   hinrafte, soll namentlich in der Umgebung Berlins  , wie beispielsweise im Thiergarten und anderen Partanlagen nicht unerheblichen Schaden an Bäumen c. angerichtet haben. Genauere Fest stellungen fehlen jedoch noch zur Beit. In der Oberwallstraße wurde ein Fensterflügel aus einer der oberen Etagen los­geriffen und auf den Bürgersteig geschleudert, so daß er in tausend Scherben zerbrach, ohne jedoch glücklicher Weise Jemand zu verlegen. An der Ecke der Oranien- und Kom

Am selben Tage traf ich ihn jedoch am Lande, wo er mich bei Seite nahm, fich wegen seiner Grobheit entschuldigte und mir folgende Rede hielt:

Siehst Du, Maffa, weil Du weiße Geficht hast, glauben Du, Du fönnen auf armen Schwarzen tanzen. Aber hier nicht Uncle Sam"( U. S.: United States   oder Vereinigte Staaten  ), hier Republik Merito, wo farbiger Mann so viele Rechte haben wie weiße. Siehst Du, weißer Maffa, hier freie Land und

"

Leute, welche im Publikum niemals von ihren Geschäften zahl von schwarzen Dienern und Dienerinnen an Bord, doch unterscheiden. In Amerika   find es meistens gefeßte, vorsichtige leicht zu lange aufgehalten haben, befand sich die übliche An­sprechen, sondern sich reserviren, bis sie ihren Bestimmungs- möchte ich feinem Menschen rathen, diese Leute etwa ,, Schwarze" farbige Gentleman" nicht mehr verfl- Nigger. Kann Sambo

ort erreicht haben; dann allerdings entwickeln fie eine fieber

bafte Thätigkeit.

So weit würde die Gesellschaft auf einem Mississippis Dampfer derjenigen auf einem Rhein- Dampfer sehr ähnlich fein, aber es giebt auch. noch andere Gestalten, die man in Europa   vergebens suchen würde.

Dicht an dem Gitter,

welches das Promenadeverded einfaßt, haben sich fünf oder fechs Gestalten niedergelaffen, welche wohl ein wenig Auf­merksamkeit verdienen. Es find Jäger und Farmer, Leute,

oder Neger" zu nennen, und ist mir persönlich in dieser Hin­ficht ein Vorfall zugestoßen, den ich in Kürze erzählen will und der mich für immer von der Gewohnheit befreit hat, einen Neger Darkie oder Nigger zu nennen.

Die Bivilisation vorbringt. Deftlich vom Mississippi   findet goniholz für Hamburg   bestand. Unsere Leute waren an der

welche immer mehr nach Westen zurückweichen, je weiter Iman sie hießt nur noch selten, dagegen halten sie sich viel am westlichen Ufer, hauptsächlich in Kansas  , in Leaven worth c. auf, oder find gar an den Arkansasfluß zurüc gewichen, wo sie bei öffentlichen Veranlassungen in Little Rock   meist das große Wort führen und den Ausschlag Hinterwälpler ist der republikanischefte aller Republikaner, und sollte fich die Union   jemals spalten- wie dies von Vielen prophezeit wird so werden die west­lich vom Mississippi   und bis zu den Ufern des Stillen Dzeans gelegenen Staaten und Territorien eine eigene Res publit bilden, welche vielleicht mächtiger heranwachsen wird,

geben.

Der

Auf einer meiner vielen Seereisen führte mich das Schick­sal in Gestalt eines fleinen hannöver'schen Segelschiffes zu der Heinen Stadt Minatitlan, 40 deutsche Meilen südlich von Vera­ Cruz  , im Golfe von Merito. Ich war Steuermann an Bord, und als solchem war mir die Aufsicht über das Einladen un­ferer Fracht übertragen, welche in schweren Blöcken von Mahas Winde beschäftigt, um die schweren Blöcke aus dem Wasser zu heben und sie in den Schiffsraum hinabzulassen, während fünf oder fechs Neger, freie Söhne der Republik Merito", das ein geladene Holz im Raume wegstauen mußten, wofür Jeder per Tag 7 Dollars erhielt. Der Oberste dieser Neger war ein Kerl von fast sechs Fuß Höhe, breit und start im Verhältniß seiner Größe, und ebenso faul, wie er groß war. Ich hatte ihm schon einige Male gesagt, daß wir seine Dienste nicht mehr benöthig ten; der Bursche war aber am folgenden Morgen immer wie der gekommen und batte so lange gebeten, bis wir ihn wieder aufnahmen; dazu tam, daß er über ganz außerordentliche Körperfräfte verfügte und im Stande war, einen sehr schweren

als es die Union   gethan. Die Bewohner des Westens Block, so lange er in der Kette hing, genau dahin zu dirigiren,

haben auch ihre eigene, höchst pittoreske Sprache und find in allen ihren Aeußerungen, Gesinnungen und Gewohnheiten wie ein Schwein auf dem ,, Eise". Sie trennen fich nie, independent as a hog on ice," das heißt: unabhängig, weder von ihrem Gewehre, noch von dem langen Meffer, berühmt unter dem Namen Bowiemeffer, und find jeden Moment bereit, eine Probe von ihrer Geschicklichkeit im

So

fauend, spudend, fluchend, erzählend und die Büchse zwischen den Füßen. Als der Clert zu ihnen herantrat und fie darauf aufmerksam machte, daß die Handhabung von Feuerwaffen, an Bord nicht gestattet fet und sie daher ihre Gewehre in der Kabine laffen müßten, bemerkte Einer, cin baum langer Mensch von herkulischem Körperbau:

ftzen diese sechs Männer dort,

der Stadt haltet. Wir sind gewöhnt, diese Kleinen Spielzeuge Ich faltulire, Fremder, daß Ihr uns für Grünhörner aus bei uns zu haben, wohin wir gehen; auf der Prairie schlafen

wo man ihn brauchte. In Folge dieser Eigenschaften behielt man ihn regelmäßig wieder, bis daß offene Widerspenstigkeit gegen erhaltene Befehle das Maß voll machte und ich ihm im Namen des Kapitäns den Befehl gab, das Schiff sofort zu ver laffen. Der Kerl, der im Raume war, während ich auf Deck stand, etwa sechs Fuß über ihm, that, als wenn er mich nicht gehört hätte; hiedurch aufgebracht, beugte ich mich über die Lucke und rief hinunter:

oder

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Will der verfl- Neger wohl gleich auf Dec kommen, Weiter tam ich nicht, denn in der nächsten Sekunde stand er vor mir, wie Samiel vor Kaspar in der Wolfsschlucht. Wen nennen Du verfl- Neger, Du weißer Hund?" Bevor ich mich vertheidigen konnte, lag ich schon, durch einen Fauftschlag unter die Nase betäubt, auf Deck. Er selbst war gleich darauf vom Schiff verschwunden.

morgen wieder zu weiße Massa an Bord lommen?"

Wenn Sambo   morgen wieder an Bord kommt," ant wortete ich ihm, so laffe ich Sambo   ins Wasser werfen." Jedenfalls habe ich seither einen, colored gentlemen" nie mals wieder mit dem Worte, Nigger" angeredet; die erhaltene Lektion war zu derb.

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Doch ich bemerke zu meinem Schrecken, daß ich ganz und gar von dem Gegenstande dieser Stizze abgekommen bin, und bitte den freundlichen Leser, resp. die liebenswürdige Leserin, tausendmal um Vergebung. Da gerade auf beiden Booten die Dampfpfeifen und Glocken das Signal aur Abfahrt geben, so haben wir eigentlich nichts versäumt.

Kaum hatte sich die Louisiana  " bis in den freien Strom herausgearbeitet, so erscheinen unter des Clerks" Anführung einige zwanzig farbige Gentlemen" auf dem Hurricanes Deck, und die Koffer, Riften, Taschen 2c. verschwinden im Handumdrehen durch bisher unsichtbar gebliebene Deff Neger eine eigene Fertigkeit. nungen. In der Handhabung solcher Gepäckstücke haben die

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Ein lautes ,, Hep, hep, hurrah!" von unserer rechten Seite aus belehrte uns, daß die Florida  " zu gleicher Minute mit uns die Levée verlassen hat und gleichfalls flott ist, daß also das Rennen de facto schon begonnen hat. Die beiden Boote von gleicher Kraft nnd gleich geschickt gehandhabt, bleiben innerhalb Sprechweite neben einander, und es entſpinnt sich eine lebhafte Konversation zwischen den beiderseitigen Baffa gieren: Die erste Stimme brüllte von der Florida  " herüber: Jch wette 1090 Dollars, daß wir vor euch in Baton Rouge   find!" Ich halte die Wette," rief Oberst" Wilkinson. Wer feid Ihr?" General Thomas, Chef der Baumwollfirma Thomas, Clayton u. Comp. in New- Orleans  . Und Ihr?"

Oberst Wilkinson von Madison- Avenue in New- Dork." " it mir bekannt. Also settled?" Jawohl, abgemacht."

Bon allen Seiten wurden Wetten kontrahirt und man hätte glauben können, daß man sich beim Wettrennen in England befände, wenn einen nicht das Stöhnen der