und als solcher eine fortwährende Verbindung mit Dieben, Falschspielern und mit Inhabern von verrufenen Lokalen unterhalten, von denselben regelmäßige Bezahlung oder Betheiligung empfangen, sogar selbst zu dem Treiben desselben die Anregung gegeben, in den intimsten Beziehungen zu höheren Beamten der Polizei gestanden, den Verhören beigewohnt und dann Geldsummen verlangt hat, für welche die Verhafteten befreit wurden. Der Kanzlist Baczało wurde von einem Zeugen, dem Kaffeefteder Moris Schultheiß, verdächtigt, von dem gegenwärtig feine Strafe abbüßenden Matador des Landauer'schen KaffenDiebstahls, Anton Bosgichal, einen monatlichen Gehalt von 120 l. bezogen zu haben, damit die in dem Pospichal'schen Raffeehause zur rothen Laterne" etablirte Naschi- Waschi Bant von der Polizei nicht behelligt werden möge. Polizeirath Somogyi protegirte ein sehr übel beleumundetes Individuum, einen gewiffen Schultheiß, gegen welches man vergeblich bei ihm Anzeigen machte, deshalb, weil Schultheiß ihm einen Bürgen für seine Wechsel in der Person eines der Hehlerei angeklagten Mannes verschaffte, gegen welchen am 18. März d. J. die Anzeige auf Hehlerei erstattet wurde. Diese Anzeige wanderte unerledigt ins Archiv; Schultheiß bewog außerdem einen hieftgen Banquier, gegen welchen bei der Kriminalabtheilung der Budapester Polizei eine Kriminaluntersuchung im Gange war, die Wechsel Somogyi's ebenfalls zu giriren. Der Minister des Innern hat diese und, wie behauptet wird, noch mehrere Polizeibeamte vom Amte suspendirt und die Aften dem Kriminalgericht überweisen lassen.
Ferner schreibt ein Wiener Blatt: Der Polizeistandal entwickelt sich immer größer. Jegt verlautet, gelegentlich des Postdiebstahles sei einer der jegt verhafteten Agenten bei dem Boftdirektor Bobel erschienen, habe sich anheischig gemacht, gegen Zahlung von 10 000 Gulden die Diebe zu eruiren. Das Anerbieten wurde durch die Bost abgelehnt. Das sind also die Leute, welche über die öffentliche Moral des ungarischen Voltes zu wachen hatten! Wieviel Unglück mögen diese Menschen schon heraufbeschworen haben? Denn, waren diese Leute fähig, mit den Strolchen und Verbrechern zusammen den Raub zu theilen, so darf man ihnen auch zutrauen, daß fte das Blaue vom Himmel heruntergeschworen haben, wenn es ihnen in den Kram paßte, gleichviel, ob der, gegen den ste schworen, schuldig war oder nicht.
Belgien , Die von dem Justizminister intendirten Prozeffe wegen Beleidigung des Königs durch Wort, Schrift und Bild, find auf ausdrückliches Verlangen des Königs eingestellt worden und wird feine Klage erhoben. Ein Vorkommniß in Wolnwe Saint- Lambert, dem Wohnort des Minifters Malou, erregt Aufsehen. Derselbe hat dort auf seine Kosten Schulen für Knaben und Mädchen errichtet und erhält fte. Malou hat jegt im Kommunalrath, zu dem er selbst gehört, beantragt, die öffentlichen Kommunalschulen aufzuheben, seine Schulen zu adoptiren, dagegen wolle er alle Kosten für die Schulen aus seiner Tasche bestreiten. Selbstverständlich nahm der Gemeinderath das Anerbieten an und ein öffentlicher Anschlag verkündet es der Gemeinde. Bei der gestrigen Entlassung der Miliz nach beendeter Dienstzeit ging es wie in jedem Jahre auf den Bahnhöfen sehr lebhaft zu; besonders in Chars leroi stimmten die Entlaffenen Bandenpeereboom" an! D Der Eisenbahnminister erfuhr es, theilte es dem Kriegsminister mit und dieser hat angeordnet, daß die sämmtlichen dort ent laffenen Soldaten zur Strafe noch vier resp. sechs Monate weiter dienen, also wieder einberufen werden sollen. Der Eisenbahnminister, welcher sich, wie die liberalen Blätter tadelnd hervorheben, zu allen seinen Ausflügen Spezialzüge einstellen läßt, wurde gestern in Mons sehr feindlich empfangen, so daß die Gendarmerie requirirt werden mußte. Ja! bei seiner Abfahrt von Cuesmes hatten sich auf dem Bahnübergange feindliche Gruppen aufgestellt, die nicht nur zischen und pfiffen, sondern sogar mit Steinen nach dem Zuge warfen, so daß eine große Scheibe des ministeriellen Waggons zertrümmert
wurde.
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Brüffel, 19. Oktober. Nach den bisher vorliegenden Refultaten der Kommunalwahlen hat die katholische Partei geftegt in Brügge , Nivelles , Hall, Oudenarde, Grammont und Furnes; die liberalen Kandidaten find gewählt in Mons , Braine, Jemappes, Jodoigne, Oftende, Marche, Dirmude, Lüttich , Na mur , Tournai , Rochefort , Löwen und in allen Vororten Brüffels mit Ausnahme von Etterbed: ferner in Arlon , Ver viers , Dinant , Diest und Virton . In der Stadt Brüssel erwartet man eine Majorität von über 3000 Stimmen für die Liberalen; in Antwerpen haben die Liberalen eine Majorität von über 1500 Stimmen. Zwei Eskadrons Lanciers find daselbst eingetroffen; an die Artillerie und Gendarmerie, welche durch die einberufene Bürgergarde verstärkt ist, wurde scharfe Munition ausgegeben.
Frankreich . In der Deputirtenkammer begründete der Deputirte des Roys seine Interpellation über die auf dem landwirthschaftlichen Gebiete herrschende Krifts, und verlangt für die landwirthschaftlichen Produkte denselben Schuß, der den Erzeugnissen der Industrie gewährt werde. Durch den Eintritt des freihändlerischen Ministers Rouvier in das Kabinet seien Besorgnisse hervorgerufen worden, er bitte die
im Gefecht durch eine flachfallende Klinge, wie der Schatzmeister von Fucigny, hatte er die Beule bekommen, sondern schmachvoll von einem Schürbaum aus rußiger Schmiedefauft, der ihn unfehlbar todtgeschlagen hätte, wenn er nicht durch seine Gewandtheit der Vollkraft des Hiebes entronnen wäre.
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Meister Royan hatte in dem Getümmel, das plöglich wie ein Drfan über die Reiter fiel, in deren Witte er mit seinem verstümmten Schüßling zog, schnell seine Gelegenheit ersehen. Wo Jeder nur an sich denken, nur seine eigene Sicherheit wahren konnte, achtete man weniger auf die Gefangenen, und zu Fuß war es dem rüstigen Alten leicht, das Mädchen mit fich reißend, einen raschen Sprung in den Bach zu thun, feinen eigenen Wildstrom, der ihn ja nicht schändlich verrathen fonnte. Mehrere hatten es gesehen, Freund und Feind, aber die wilde Jagd braufte weiter; man gab das Paar verloren. Vater Royan tannte jedoch die Flut genau; fie sprigte hoch auf, eine Wassergarbe Waffergarbe überstürzte die Beiden und Jiaura strauchelte, aber der Greis hielt fie mit starkem Arme, und sie standen faum bis an die Knie im Bach, faben die letzten Blechhauben im Engwege verschwinden fie waren frei!
Das Entzücken Isaura's mäßigte der Alte sehr, indem er ihr beim Heraushelfen aus der Fluth an das Ufer sagte:„ Wir fönnen jetzt noch ärger ankommen. Daß wir uns aus dem Unfuge falvirt, ist schon recht aber ein gutes Gewiffen aber ein gutes Gewissen würde jegt ruhig nachgehen und sich freiwillig stellen. Mir fönnen sie nichts thun, wenn noch Recht in Graistvaudan zu finden ist, aber Euch möcht' ich doch nicht so, wie Ihr da seid, Gefahren ausseßen."
Was können mir für Gefahren drohen?" erwiderte sie muthig Mein liebes Kind, die will ich Euch nicht herzählen," sagte er. Also, da ich für Euch verantwortlich bin, wollen wir für's Erste nach Disan zurückgehen; bleiben könnt Ihr in meinem Hammer nicht, denn sie werden bald genug wieder da sein; aber Rath schaffen wollen wir bald, und ich denke, wenn ich zu meinem Herrn Raymond gehe, der thut mir Eins zu Liebe. Dürft' ich nur reden, wie ich wollte!"
Sa, Vater Royan ," erwiderte Jiaura, indem sie auf einem Richisteige, der sie vor der hand ganz außer Gefahr brachte, wieder thalauf schritten. Werdet Ihr nicht auch gegen mich offen und ehrlich sein?"
Regierung deshalb um Erklärung. Der Ministerpräsident Ferry erwiderte, die Fürsorge der Regierung sei der Landwirthschaft in ganz der nämlichen Weise wie der Industrie zugewandt, die Regierung habe dies durch den Vorschlag auf Erhöhung der Viehzölle bewiesen. Auch gegen eine mäßige Erhöhung der Getreidezölle habe er nichts einzuwenden, die gegenwärtige Interpellation sei aber feine Gelegenheit, eine Frage von so großer Wichtigkeit. zu diskutiren, er beantrage Deshalb die einfache Tagesordnung. Der Deputirte Brialou richtete lebhafte Angriffe gegen die hohen Eisenbahntarife; der richtete lebhafte Angriffe gegen die hohen Eisenbahntarife; der Arbeitsminister Raynal erwiderte, daß die Eisenbahngesellschaf ten mit Erörterungen über die Ermäßigung der Tarife beschäf ten mit Erörterungen über die Ermäßigung der Tarife beschäf tigt seien. Hierauf wurde die einfache Tagesordnung mit 259 gegen 175 Srimmen angenommen. Der„ Temps " hält es für wahrscheinlich, daß die Regierung und die Butgetkommission sich auf der Bafts neuer Eisvarnisse verständigen würden. -Der Minister des Innern, Walded- Rousseau, schlug gestern dem Senate vor, das von der Kammer bereits angenommene Gesez über die Deportation rückfälliger Verbrecher als erstes auf seine Tagesordnung zu segen; der Senat aber war anderer Ansicht und hielt das Gefeß über die Unvereinbarkeit gewiffer Aemter mitder Senatoren- und Deputirtenstellung für dringlicher. Marseille , 19. Oktober. Michelin, der Kommandant
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Egypten. Nach einer Meldung aus Dongola haben Kaufleute aus Shendy die Nachricht überbracht, General Gordon habe am 6. d. M. Shendy und Metammeh bombardirt und eingenommen. Gordon unternehme von Khartum aus oft folche Streifzüge, um wie man glaube- fich Proviant zu verschaffen.
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Nord- Amerika . In Lacrosse , Wiskonsin, hat sich zufolge einem Telegramm der Times" Times" aus Philadelphia eine politische Tragödie abgespielt: ein liederlicher Mensch Namens Mitchell schoß auf den Präsidenten des republikanischen Klubs, Francis Burton , während derselbe einen Fackelzug arrangirte. Mitchell wurde in das Gefängniß abgeführt, allein der Mob(?) schlug die Thüren desselben ein und hängte Mitchell auf.
China . Aus Fu- tscheu berichtet ein Lootse vom Minfluffe, daß alle französischen Kriegsschiffe Matson terlaffen haben, um sich nach Porth Arthur zu begeben.( Port Arthur liegt am Eingang zum Golf von Petschilt und beherrscht gewiffermaßen den Zugang zu Peking . Red) Aus Tientsin berichtet der Times" Korrespondet, der Vizekönig habe ihm erklärt, daß in Tonkin, bei Langgrang, mittewegs zwischen Langson und Bac Ninh , zwei Schlachten stattgefunden haben; in der einen seien die Chinesen fiegreich gewesen, in der anderen feien fie ge
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des Aveyron ", wurde vom Touloner Kriegsgericht freigeschlagen worden; die französischen Verluste waren bedeutend, sprochen. Der Schiffslieutenant Desplat lobte das musterhafte sprochen. Der Schiffslieutenant Desplat lobte das musterhafte Benehmen der Mannschaft, sowie des Kapitän Petersen des Hamburger Dampfers Maffilia", welcher dreihundert Passagiere und den Schiffsarzt rettend aufnahm.
Im Gemeinderathe von Marseille beantragte der Sozialist Boyer, als Abhülfe gegen die Brottheuerung dem Bäckergesellenverein 50 000 Fr. gegen 1000 Fr. Jahresrückzahlung behufs Gründung einer Bäckerei vorzustrecken.
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Nußland. Einen merkwürdigen, aber für die Verhältnisse in Rußland sehr charakteristischen Befehl hat soeben der Chef der Petersburger Polizei, General Greffer, erlassen: die Befiger aller Hotels, Restaurants und Theehäuser sind nämlich angewiesen worden, die Porträts des Kaisers und der Mitglieder der Kaiserlichen Familie aus ihren öffentlichen Mitglieder der Kaiserlichen Familie aus ihren öffentlichen Räumen zu entfernen, weil die Besucher nicht immer den gehörigen Respekt vor den häufig ganz unfenntlichen Bildern zeigen, indem sie nicht sofort beim Eintritt in die Räume und beim Fortgehen die Hüte abnehmen! In Folge dieses Befehls mußten auch einige sehr gute Bilder des Kaiserpaares von den Wänden der Petersburger Hotels ersten Ranges abgenommen werden. Auf dem englischen Dampfer Relfo", welcher von Hull am 11. Oktober in Riga eintraf, find revolutionäre Schriften in russischer Sprache und etwas Bulver mit Beschlag belegt worden. Da der Schiffszimmermann, ein Helgoländer Namens Carl Wilson, verschwunden ist, so glaubt man, daß er die Schriften habe einschmuggeln wollen. Die Studentenunruhen in Riew haben ein recht charakteristisches Nachspiel erhalten, indem nicht weniger als 11 Profefforen an der Wladimir- Universität ihrer Posten enthoben worden find. Es scheint, man wirft den entlaffenen Profefforen vor, daß fie fich nicht entschieden genug auf die Seite des Kurators gestellt hätten. Der offizielle Bes richt über die Vorgänge in Riem während der Jubelfeier, welchen der Regierungsanzeiger veröffentlichte, begegnet allge meiner Mißbilligung selbst in solchen Kreisen, welche der Regierung nahe stehen.
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Petersburg. Hier geht das Gerücht, zwei von den kürzlich Verurtheilten seien bereits am Dienstag gehängt. Andere behaupten sogar fieben. Unter den verurtheilten Offizieren ist ein Artillerie- Oberst, zwei Marinefapitäne, die übri gen find gewöhnliche Offiziere auswärtiger Regimenter. Unter Der Bevölkerung ist von dem Prozeß bisher fast nichts bekannt.
Die Regirrung hofft, daß die Mostauer Studenten- Un
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die chinesischen schwer. Einer Tientsiner Depesche der, Times" vom 15. d. Mts. zufolge heißt es, daß bei der jüngsten Niederlage der Franzosen bei Tamsui 60 derfelben getödtet wurden. Weder in Kelung, noch in Tamsui seien Torpedos gelegt wor den. Ein Telegramm des Standard" meldet: In Hong long hat ein Krawall stattgefunden. Er entstand durch das Steinwerfen einiger Kinder. Die Polizei mischte sich ein, schoß auf den Pöbel und tödtete eine Anzahl Chinesen. Die Re gierung der Kolonie geht in höchst willkürlicher Weise vor, wodurch die anti- englische Gesinnung unter den Eingeborenen sehr gesteigert wird, indem sie die Dockarbeiter zwingen, auf französischen Schiffen zu arbeiten. Einige drückende Gefeße find erlassen, darunter ein Verbot des Waffenhandels zwischen den Chinesen und Europäern. Viele chinesische Einwohner find ohne Verhör verbannt worden.
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Süd- Afrika. Die„ Daily News" erfahren unterm 16. D daß dem britischen Gouverneur Sir Herkules Robinson In struktionen zugegangen, solche Schritte, die er für nothwendig erachtet, die britische Autorität in Montfioa's Gebiet herzu stellen, zu thun. Man glaubt, er werde eine lokale Streitkraft dazu verwenden. Die Pall Mall Gazette " erfährt, daß Sir Hercules Robinson die englische Regierung aufgefordert hat, den am meisten befähigten Mann zu entfenden, die Unruben in Betschuanaland zu unterdrücken. Der Oberst Warren wirb nach dem Cap gehen und so viel Officiere und Truppen, als er für nöthig hält, mitnehmen. Sir H. Robinson ist der An ficht, daß die Herstellung der Ruhe an der Transvaal- Grenze sich am besten durch eine gemischte englische und coloniale Streitkraft bewerkstelligen laffe. England wird wahrscheinlich ein oder zwei Regimenter berittener regulärer Truppen und eine halbe Batterie Artillerie liefern, der Rest der Streitmacht soll am Cap aufgebracht werden. Die Entscheidung darüber wird erst getroffen, wenn der Oberst Warren Zeit gehabt hat, fich von den Bedürfnissen ein Bild zu machen. Eine Depesche Des
Standard" aus Durban bezeugt gleichfalls, daß dem energischen Vorgeben der englischen Regierung die Zurücknahme Der Transvaal Proflamation zuzuschreiben sei. Sir Hercules mittelt, worin er forderte, daß nicht nur die Annexion des Ge Robinson hatte ein Ultimatum der Regiernng in Pretoria über bietes Montsioa's annullirt werden solle, sondern auch die Regierung Transvaal's hinreichende Maßregeln ergreife, die Grenze in Gemäßheit der Londoner Konvention zu schüßen. Auch verlangte er für britische Truppen die Ermächtigung, Grenze zu überschreiten, falls es zur Verfolgung von Personen, sein sollte.
ruhen durch Festnahme der Haupträdelsführer beendet seien. Die der Verlegung der Ronvention angeklagt find, nothwendig
Von Moskau Ankommende berichten, daß bei der Demonstration vor Katkow's Redaktion die Studenten einen direkten Angriff auf Katkow geplant hätten. Ein hier verbreitetes Gerücht über Krawalle auch an der hiesigen Üniversität find bis iegt grundlos. Alle Vorsichtsmaßregeln zur Verhütung solcher Krawalle find getroffen.
In einem vorläufigen Bericht über die diesjährigen Ernteergebnisse bezeichnet das Amtsblatt des Finanzministeriums die Getreideernte im europäischen Rußland im Allgemeinen als beffer wie mittelmäßig; die Roggenernte sei dies ganz unzweifelhaft, dieselbe sei erheblich besser als im vorigen Jahre. Auch die Produktion von Winter- und Sommerweizen sei in den Hauptdistrikten größtentheils besser als mittelmäßig, das gegen bleibe die Haferernte hinter dem mittleren Durchschnitt zurück. Am geringsten sei die Gerstenernte ausgefallen, welche nur in den südwestlichen Steppen- Gouvernements und in den südwestlichen Gouvernements, mit Ausnahme von Riem, be friedige, in den übrigen Theilen Rußland aber eine geringe sei. Die Maisernte solle einen annähernd mittelmäßigen Ertrag ergeben. In dem Rayon, der in diesem Jahre die besten Ernten ergeben habe, im Transmolgagebiete, gebe der falte Regen und Schnee, der jüngst gefallen, für einen Theil des Sommergetreides zu Besorgnissen Veranlassung.
Offen und ehrlich!" wiederholte der Alte.„ Das bin ich gegen jeden Menschen hat mir noch Niemand vorgeworfen, daß ich anders wäre. Ich hab's Euch auch gefagt, frei von der Leber weg, daß mich ein Gelübde bindet, bis auf einen gewissen Fall. Nun ich kann Euch den Fall nennen weil's grade nicht mit verboten ist. Bis auf die Wiederkehr einer gewissen Person."
Meiner Mutter" rief Ifaura rasch. Der Greis blickte sie topfschüttelnd an. Nein, Kind!" fagte er langfam. Es ist ganz ein Anderes. Sagt' ich, daß es eine Frau sei? Jhr habt mich falsch verstanden. Ich
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Wahlbewegung.
Wahlkreis Frankfurt Lebus . In Buckow bei Münche berg fand am Sonntag Nachmittag eine öffentliche Wähler versammlung statt, in welcher Herr Liefländer aus Berlin über die bevorstehenden Reichstagswahlen referirte. Redner fritiftite die Bestrebungen der Konservativen und der Liberalen und em pfahl am Schluß den Versammelten, weder einen Konservativen noch einen Liberalen, sondern einen wirklichen Vollsmann wählen. Obwohl liberale und konservative Gegner anwesend waren, meldete sich dennoch Niemand zum Wort. Ohne Wider spruch wurde eine Resolution zu Gunsten des Kandidaten Wilhelm Hasenclever angenommen und dann die Ver fammlung gefchloffen.- Diesen Wahlkreis hat bis jetzt der be fannte„ freifinnige" Struve vertreten, der aber schwerlich wie bergewählt werden dürfte. Von Seiten der Ronservativen lan bidirt der Oberbrediger Riemer.
Im Wahlkreise Stegen ist es gestern zu einer großen Keilerei zwischen den Liberalen gekommen.
In einer von den
,, Freifinnigen" einberufenen Versammlung sollte der Kandidat schien. Nun war für Crespin wenig Hoffnung, denn er kannte den alten Royan zu gut, um nicht zu wissen, daß er seine diesem Grunde durfte er ihn nicht aus den Augen laffen, felbft Pflegebefohlene vor Allem in Sicherheit bringen werde. Aus da er ihn auf dem Heimwege nach dem Hammer wußte. Was überhaupt geschehen sollte, mußte rasch geschehen ten noch wichtigere Angelegenheiten auf den vielbeschäftigten Als Royan die letzte Höhe erstiegen hatte, wo er feine Dächer schon sah und sonst auch die Werke brausen und a fönnt nicht länger bei uns bleiben ich habe mir's über
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es warte
holen aus der Waadt von Euren Pflegeeltern und dann bei legt, in der Waadt seid Ihr besser aufgehoben, und ich habe
mir zu behalten, bis auf die Rückkehr jener Person zuvor aber fein Wort zu sagen von Allem, was ich etwa weiß. Ueberdem ist es nicht viel und nur sehr Trauriges."
wenigstens mein Gelübde erfüllt, daß ich Euch herholte.
Bei dem Anfange seiner Rede war ein heller Schein über ihr Geficht gepflogen, der, wie schnell fte ihn auch ve Bußten meine Pflegeeltern etwas über mich?" fragte sie. schwinden ließ, doch dem scharfen Auge des Greises nicht
" So viel, als Jhr selbst!" erwiderte Royan .„ Sie haben ihre Pflicht dennoch gethan."
" Ich habe fte auch so lieb!" versicherte Isaura. Werde ich fie bald wiedersehen?"
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,, Vielleicht sehr bald," antwortete der Alte gedankenvoll, und bei sich selbst erwog er, wie viel beffer es gewesen wäre, fie ganz und gar im Waadtlande zu lassen, da ihr erstes
entging. Ich verdenke es Euch nicht, Fräulein
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( fo nannte
er fte selten) daß Jhr lieber auf dem Schloffe am spiegel hellen See wohnet, als unter meinem niedrigen Dache aber gebt mir das Zeugniß, daß Ihr bei uns auch gute Men
schen gefunden habt."
,, Vater Royan!" sagte fie beschämt und fiel dem Altes Auftreten daheim schon Unheil bereitet hatte. Denn Royan Rindheit, wo ich noch bei Euch war, eh' Ihr den Hammer bies um den Hals. Hab' ich Euch nicht lieb gehabt seit meines
mußte recht gut, wem er für den Besuch des Dauphins ver pflichtet war, und hätte er eine Ahnung gehabt, daß sich derselbe Spürhund in diesem Augenblide wieder an seine
gewandert sein.
tauftet?"
,, Nun, laßt nur gut sein; wir wissen, wie wir zufammen Fersen geheftet hatte, so würde er nicht so ruhig des Weges selbst wieder über das Hochgebirge bringen, sonst denkt mein stehen," versetzte der Alte. Ich kann Euch aber nicht Herr, der Dauphin, ich sei dem Gerichte entlaufen, und fe Crespin le bel war im Gedränge verhindert worden, nehmen mir Haus und Hof und jagen die Meinigen c
die schöne Beute, nach welcher ihn die glühendste Sehnsucht stachelte, für fich zu gewinnen; doch hatte er sich selbst flüglich zu retten gewußt, und aus dem Strauche, in welchen er fich vom Pferde geworfen, war er ein berundernder Zeuge der Kühnheit gewesen, mit welcher der Hammermeister sich und das Mädchen befreit hatte. Von da an war er der Spur des Baares mit Jägerschlauheit, ohne fich selbst Preis zu geben, gefolgt, und hatte Plan auf Plan geschmiedet, wie er dennoch zu seinem Ziele gelangen fönne. Aus der Gewalt des Dau phins hätte er aura leicht durch eine List, an welcher er unerschöpflich war, befreit, und dann im Lichte eines Retters würde er seinen Vortheil benugt haben freilich stets mit dem Bedenken, welchen Standes die Fremde eigentlich sei, weil überall durch die bescheidene Hülle ein stolzer Geist zu blicken
die Steine.
auf
gehen, der hat Verkehr mit den Geschlechtern in der Waadt
wo seine Frau Mutter selige her war oft schickt er Boten Eurem hin unter freiem Geleit, vielleicht findet fich
-
Rathau
Ihr wollt doch nicht in ein Kloster eingesperrt
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wenn
Fortkommen. Eh' es aber soweit ist, muß ich Euch ficher unterbringen, denn sie werden Euch nachspüren bei mir, und fie Euch auch sonst nichts anhaben tönnen? Nun also. Heut Nacht bleibt Ihr bei mir, da werden sie noch nicht tommen wer weiß, wie das Ding abgelaufen ist!
sein
aber morgen mit
für Euch gefunden." dem Frühsten wandern wir aus; ich habe schon den besten L
( Fortsetzung folgt.)
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