mehr auswandern, sondern Alle würden dahin streben, daß im Vaterlande beffere Zustände geschaffen werden.

Die Entschädigung derjenigen Geistlichen und Kirchen­diener, welche in Folge der getroffenen Bestimmungen über die Beurkundung des Versonenstandes und die Form der Ehe­fchließung einen Ausfall an ihrer Einnahme erleiden, soll nach $ 54 des Bivilehegesetzes vom 9. März 1874 ein besonderes Geset regeln. Bis zu dem Erlaß dieses Gefeßes erhalten die zur Zeit der Emanation desselben im Amte befindlichen Geist­lichen eine von den betheiligten Ministern festzuseßende Ent­schädigung aus der Staatskaffe. Zur Erfüllung dieses Zweckes und zur Beihilfe an die Gemeinden, in welchen seit Erlaß jenes Gefeßes die Stolgebühren aufgehoben sind, ist in dem Etat des Kultus Ministeriums ein Fonds von 500 000 Mart aus­gebracht.

Braunschweig  . Der außerordentliche Landtag trat heute Vormittag 11 Uhr zusammen. Der Abgeordnete von Veltheim richtete als Präsident des Ausschusses eine kurze Ansprache an die Versammlung, und nachdem hierauf konstatirt worden war, daß die Mitglieder der Landesversammlung in genügender Anzahl versammelt seien, betraten die Mitglieder des Regent­Schaftsrathes den Sigungssaal. Staatsminister Graf Görk Wrisberg erklärte, daß er im Auftrage des Regent­schafts- Rathes den außerordentlichen Landtag eröffne.

Der Minister erwähnte sodann, daß unmittelbar nach dem Eintreffen der Nachricht von dem Ableben des Herzogs auf Grund des Gefeßes vom 16. Februar 1879 der Regentschafts­rath fich tonstituirt habe. Der Eintritt des provisorischen Re­giments habe sich ohne jede Störung vollzogen. Bei der dar auf folgenden Bräftoentenwahl wurde der Abg. von Veltheim zum ersten Präftoenten, Abg. Lerche zum Vizepräsidenten ge­wählt. Abg. Podels beantragte, auf die Eröffnungsrede eine Antwort an den Regentschaftsrath zu erlaffen, er halte es für geboten, auch von dieser Stelle aus den Gefühlen, welche gegenwärtig das Land bewegten, Ausdruck zu geben. Der An­trag Bockels wurde angenommen, zugleich wurde eine staats­rechtliche Kommiffton gewählt, welche den Entwurf einer Ant­wort vorlegen soll. In diese Kommission wurden die Abgg. von Schmidt Phiseldeck, v. Cramm, Häusler, Lerche, Pockels  , Schöttler und Rosenthal gewählt. Die nächste Sigung findet morgen Vormittag 11 Uhr statt. Nach dem Schluffe derselben wird die Versammlung in corpore an dem im Refidenzschloffe ausgestellten Sarge des Herzogs einen Kranz niederlegen.

Der Herzog von Cumberland hat ein Patent erlaffen, in welchem er erflärt, daß er die Regierung des ihm zugefallenen herzogthums Braunschweig   übernimmt und sich wegen der Huldigung die erforderlichen Anordnungen vorbehält.

Auf Grund des Sozialistengesetzes ist das Flugblatt: ,, An die Wähler des7.sächsischen Wahlkreises"

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und das Flugblatt: An die Wähler des 8. hannoverschen Wahlkreises" sowie der bei Conzett u. Comp. in Hottingen- Bürich gedruckte ,, Wahl­aufruf" verboten.

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Zur Kongo  - Frage. Bei der Entscheidung der einbe rufenen westafrikanischen Konferenz über das Kongogebiet ist die streitigste Frage die, was mit dem Küstengebiete des Flusses werden soll. Die Brüffeler Assoziation hat im Mün­bungsdelta bis 200 Kilometer von der Meeresfüste aus teine Befizungen; an diesem Theile dieses Fluffes finden sich auf Insein und dem Ufer nur europäische Faktoreien, das Hinter land ist noch im Befige der Eingeborenen. Bei der ins Auge gefaßten Erschließung Zentralafrikas   ist jedoch eins der wesent lichsten Momente, daß man die große Wasserstraße des Kongo, die schon durch natürliche Hindernisse auf eine Strecke vor über 300 Kilometer durchbrochen ist, nicht noch durch politische Schranken theilt. Es wären nun mehrere Lösungen dieser Frage möglich nämlich, daß man auch das Rüstengebiet der Association internationale africaine unter denselben Bedingungen überlassen wird, wie das Land am oberen Kongo, oder daß das Küstenland unter den Gesammtschuß der Mächte gestellt und Der Association die Verwaltung überlassen wird, oder drittens die Mächte behalten gemeinsam die Oberhoheit und lassen es in ihrem Namen verwalten. Hierüber find die betheiligten Staaten noch nicht einig, nur darin besteht Uebereinstimmung ber großen Mehrheit, daß man das betreffende Land nicht an Bortugal ausliefern will.( Uns ist vorläufig die eine ,, Lösung" so unilar wie die andere. Der Association gehört das Gebiet des Mündungsdelta nicht; den Portugiesen soll es auch nicht gehören; herrenlos ist es auch nicht, sonst brauchte es blos von der Affociation offupirt zu werden. Die europäischen  Faltoreien scheinen wenig in Betracht zu kommen. Mit wem als berechtigten oder unberechtigten Befizern ist also zu unter­handeln?)

Kroatien  . Die heutige Sigung des Landtages wurde wiederum durch die Anhänger des Abgeordneten Starcsevics verhindert und mußte deshalb bald nach dem Beginne ge­fchloffen werden. Die Anzahl der auszuschließenden Abgeord neten beträgt nunmehr 15; unter denselben befinden sich David und Anton Statcsevics. Diesen 15 Abgeordneten soll morgen Der Butritt zu dem Landtage verwehrt werden, und gleichzeitig wird die Einbringung des Entwurfes einer verschärften Haus­ordnung beabsichtigt.

Belgien  . Außer mit Bara hat der König auch noch mit den früheren( liberalen) Ministern Pirmez und Rolin- Jacque myns fonferirt. Das Ministerium hielt heute Berathung, worauf der Konſeils- Prüfident Malou sich zum Könige begab.

Nach der Indép. Belge" ist es wahrscheinlich, daß der Ver­fammlung der liberalen Bürgermeister eine Petition an den König vorgeschlagen wird, welche die Auflösung der Kammern und den Rücktritt des Ministeriums verlangt.

Frankreich  . Vom Marineminister Peyron wurde die Vor­lage betreffend die Verleihung von Ordensdekorationen an die Soldaten und an die Marinetruppen in Tonfin eingebracht. Die Vorlage wurde mittelst Afflamation genehmigt. Ein Bataillon Jäger zu Fuß, welches in Versailles   garnisonirt, hat Befehl erhalten, sich zum Abmarsch nach Tonkin bereit zu hal­ten. Privatmeldungen aus Madagaskar   vom 1. d. M. sagen, Momiral Miot fet mit mehreren souveränen Häuptlingen der Insel in Verbindung getreten, die geneigt seien, den Franzo sen Beistand zu leisten. Von etwa 300 Hovas sei ein franzö­fischer Posten bei Mondnadison in der Bai Baffandova über­fallen worden, man habe die howas aber mit erheblichen Ver­luften zurückgeschlagen.

Bum ersten Konflikt, der sich zwischen der französischen  Regierung und dem Budgetausschußfe über die Deckung des Defizits erhoben hat, ist nun ein zweiter, nicht minder bedeu tender über das Kultusbudget getreten, in welchem der Aus­fchug 4 789 320 Francs gestrichen hat. Der Kultusminister Fallieres hat nur in die Streichung von 2 088 320 Francs gewilligt und verlangt die Wiedereinstellung von 2701 000 Francs., die hauptsächlich die Gehälter der Ca­

der Budgetausschuß davon übrig gelaffen hat, auf der Tri­der Budgetausschuß davon übrig gelaffen hat, auf der Tri­büne zu vertreten haben, und zwar in erster Linie gegen den Kultusminister selbst, der einen schweren Stand haben wird, da das Losungsmort augenblicklich Sparsamkeit" ist und man im Vaterlande Voltaires   knapp vor den allgemeinen Wahlen nicht ungestraft den Verdacht klerikaler Tendenzen auf sich laden darf.

Rußland. Ueber die Studentenunruhen in Moskau   ver­lautet noch, daß außer den 10 Verhafteten noch 6 Studenten einem polizeilichen Verhöre unterzogen wurden, welche an der Straßendemonstration zwar nicht betheiligt, aber der Anstif­tung zu derfelben verdächtig waren. In der Universität selbst wurde die Ruhe nirgends gestört, die Vorlesungen und Ueb­ungen nicht unterbrochen. Der Vorstand und ,, etliche" Profefforen der Universität nahmen bei den Vorlesungen Veranlassung, den Studenten das verwerfliche Verhalten ihrer unwürdigen Kameraden vorzuhalten, welche zu ihrem eigenen Verderben bösen Rath­schlägen Folge geleistet. Ein offizielles Communiqué erkennt schließlich das Auftreten der Universitätsverwaltung und der Polizei lobend an, welche durch ihr energisches Einschreiten die Demonstration im Reime erstickt und den Unruhestiftern die Möglichkeit benommen hätten, die leicht zu bethörende Jugend zu weiteren unbedachten, für fte verderblich werdenden Schritten hinzureißen. Aus Baku   wird gemeldet, daß der dort im Ge fängniß fißende Midshipman der Kaspiflotte, Baron Reh­binder, der unter einer bisher nicht bekannt gewordenen An­flage im Gefängniß fißt, durch den Schornstein auszubrechen versucht habe, aber auf dem Dache von der Schildwache be­meilt und durch zwei Süffe tödtlich verwundet worden sei.

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In Warschau   wurden dieser Tage zirka zwanzig Studen ten russischer Nationalität, sowie einige Mädchen verhaftet. Unter den Verhafteten befinden sich Söhne hochgestellter russischer Be­amten. Bei den gleichzeitig vorgenommenen Hausdurchsuchungen sollen nihilistische Druckschriften vorgefunden worden sein.

England. Die bei der heutigen Eröffnung des Parla ments verlesene Thronrede bezeichnet als Hauptaufgabe, die Wahlreformfrage nochmals zu erwägen. Die Beziehungen zu den auswärtigen Regierungen seien die freundschaftlichsten. Die Nachrichten aus dem Sudan   ließen zwar einigen pein­lichen Ungewißheiten Raum, doch verdiene die Energie und der Muth Gordon's bei der Vertheidigung Khartums   die wärmste Anerkennung. Der Vormarsch der englischen Truppen nach Dongola   bezwecke, Gordon und Diejenigen, welche ihm treue Unterstützung geleistet haben, zu befreien. Die Thronrede sagt dann weiter: In Egypten   habe ich alle Mühe aufgewandt, um eine Besserung der dortigen Lage herbeizuführen; ich habe die egyptische Regierung in der schwierigen finanziellen Lage, welche durch den Mißerfolg der Londoner Konferenz hervor gerufen wurde, unterſtügt. Busammen mit der Kap- Regierung bin ich beschäftigt, Mittel zu erwägen, welche nothwendig find, der Konvention mit dem Transvaal   Lande die erforderliche Achtung zu sichern. Die Operationen im Sudan   werden einen neuen Kredit nothwendig machen."

Der Ausschuß des Farmer- Bundes beschloß gestern, für den Monat November eine Konferenz nach London   einzuberufen, um über die Mittel zur Hebung der Krifts, welche die britische  Landwirthschaft jezt durchmacht, zu berathen.

Nord- Amerika  . Als der republikanische Präsidentschafts­fandidat Blaine auf seiner Agitationsreise in Indiana   gestern nach Fort Wayne  , einer Hochburg der Demokraten, fam, ver­hinderten diese durch Heulen Blaine am Sprechen. Republi­faner und Demokraten veranstalteten Aufzüge, welche häufig an einander geriethen, so daß die Polizei nur mit Mühe die Räm­pfenden auseinander bringen konnte. Die Demokraten, welche diese Standale hervorgerufen haben, werden deshalb allgemein diese Standale hervorgerufen haben, werden deshalb allgemein getadelt.

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Nach einem Telegramm des Standard" aus Newyork  wird Präfident Artbur fich im Januar mit der ältesten Tochter des Staatssekretärs Freelinghuysen vermählen.( Herr Arthur ist jest 54 Jahre alt.)

Quebec  ,( Britisch Amerika). Unter dem durch die jüng­sten Dynamit Explosionen im neuen Parlaments- Gebäude ver­ursachten Gerölle ist eine zweite tupferne Hülle eines Bünd­hütchens, sowie ein Theil einer Höllenmaschine aufgefunden worden.

Die Argentinische Republit hat den apostolischen De legaten,( Vertreter des Papstes) aus Buenos- Ayres   ausge wiesen. Eine aus Buenos Ayres   eingegangene De­pesche giebt als Grund dieser Maßregel an, daß der apostolische Delegat fich nicht nur

sen; in den meisten Industrien sind die Löhne resp. Afford preise noch gesunken, auch nicht in einer Branche sind die Löhne um 150 M. gestiegen, wer dem Herrn von Bedlig dieses erzählt hat, der hat die frasseste Unwahrheit erzähit. Herr v. Bedlis braucht nur einmal der Sigung eines Arbeitervereins beizus wohnen, man wird aus der Versammlung heraus ihm die Lohn bücher refp. Bettel zur Verfügung stellen unb diese werden be weisen, daß das von ihm Gesagte der Wahrheit in's Geficht schlägt. Und so wie es in Berlin   ist, so ist es auch im Reiche überall der Fall. Wenn hier und da einige Groschen mehr gezahlt werden, so muß dafür länger und mehr gearbeitet werden; aber selbst solche Fälle sind zu konstatiren. Herr von Bedlig mag nur einmal des Morgens recht früh aufstehen und fich vor die Fabrifthore hinbegeben, er wird da wahrnehmen fönnen, daß heute noch tausende von Arbeitern gar keine Be fchäftigung erlangen tönnen und daher gezwungen find, für einen sehr, sehr niedrigen Lohn zu arbeiten, der bei Weitem nicht genügt, um eine den Verhältnissen entsprechende Existenz zu fristen. Uebertreibungen haben furze Beine, in der jetzigen Beit find fie am wenigsten am Plage und sie gereichen ihren Urhebern selbst zum Verderben.

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In derselben Versammlung sprach dann noch ein Herr Dr. Müller aus Charlottenburg  . Derfelbe äußerte: Wir treten also freudigen und ungebrochenen Muthes in den Wahl fampf. Wir verhehlen uns nicht, m. H., daß die Schwierige feiten groß find, da wir auf Grund des allgemeinen direkten Wahlrechts wählen müssen, und bei aller Pietät und Hochachtung, die ich für den Fürsten Reichs Tangler hege, darf ich Ihnen nicht verhehlen, daß ich mi mit diesem allgemeinen gleichen Wahlrecht nicht befreunden tann. Die Entscheidung wird in die Hände der Massen gelegt; aber es ist einmal so, und wir find die Legten, am Gefeß zu rütteln."

Aus diesen Worten des Herrn Müller geht hervor, was man von Seiten dieser Herren zu erwarten hat. Dennoch ist die Sprache des Herrn Müller der Sprache des Herrn von Bedlig vorzuziehen; wenn Jemand ſeine wirkliche Abficht offen ausspricht, so sichert er sich auf alle Fälle mehr Achtung, als wenn er zweideutige Redensarten führt, durch die sich heute doch nur sehr Wenige täuschen laffen.

Herr Colsmann, der Iserlohner nationalliberale Kane didat schloß bekanntlich am 17. Oftober seine Wahlrede wie folgt: Wer mich wählt, der ist mein Freund, und wer dies nicht thut, der fann mich auf den Kopf blasen." In einer folgenden Versammlung entschuldigte Herr Colsmann seine Aeußerung damit, daß er befangen gewesen sei. Ich wußte nicht mehr, was ich sagen sollte und da entschlüpfte mir jene Aeußerung.

Das fleritale ,, Bair. Vaterland" Klapphornt: Zwei Knaben gingen hin zur Wahl; Der eine wählte liberal,

Der andere nicht minder;

Es waren halt noch Kinder.

Lokales.

Der Magiftrat hat soeben seinen Mitgliedern und den Mitgliedern der Stadtverordneten- Versammlung das Werk des Profeffors Dr. Ernst Hagen vom Polytechnikum in Dresden  , Die elettrische Beleuchtung mit besonderer Berücksichtigung der in den Vereinigten Staaten Nordamerikas   zu Zentralan lagen vorwiegend verwendeten Systeme", Berlin   1885, Julius Springer  , zugesandt. Bekanntlich reiste im vorigen Jahre Dr. Ernst Hagen, damals Privatdozent an der hiesigen Universität nach Nordamerika  , um dort die elektrische Beleuchtung zu ſtu diren und das vorliegende Werk ist demzufolge auch im Auf trage des Magiftrats herausgegeben. Es ist, der N.- 3." folge, reich an Abbildungen( 93 in den Teri gedruckten Hol schnitten und 2 Tafeln) ausgestattet. Wahrscheinlich wird nun mehr bald wieder der Ausschuß der Stadtverordneten Ber sammlung, welcher die Ausdehnung der elektrischen Beleuch tung nach dem westlichen Theil der inneren Stadt vorzube rathen hat, zusammentreten und Beschluß faffen.

Die Berliner   Kanalisation wird Muster für Neapel  . In Folge der Cholera- Epidemie soll Neapel   auf direkte An

regung des Königs von Italien   fanalifirt werden, und die italienische   Regierung hat beschlossen, die Berliner   Kanalisation als Vorbild zu benußen. In Folge dessen ist hier eine Rom  miffion behufs Musterung der Berliner   Kanalisation einge der Ausbreitung troffen, zu der auch der Sohn des Gouverneurs von Neapel  gehörte.

protestantischen Lehren widersegt, sondern auch für die latho­lischen Bischöfe das Recht in Anspruch genommen habe, an der Leitung der Staatsschulden Theil zu nehmen. Als die Regierung Legteres entschieden verweigerte, habe sie von dem Delegaten eine in den heftigsten Ausdrücken abgefaßte Note empfangen, worauf die Regierung denselben aufgefordert habe, das Land zu verlassen. So wenig wir uns auch mit dem Verhalten des Delegaten einverstanden erklären fönnen, so halten wir doch andererseits eine derartige Ausweisung für unrichtig. Ausweisungen find immer ein Beichen der Schwäche einer Regierung; eine solide Regierung muß unserer Ansicht nach andere Viittel und Wege wiffen um etwaige Ungehörig teiten zurückzuweisen.

N. Sächsisches Lotterielos. Vor vierzehn Tagen erhielt ein hiesiger Staatsbeamter, der im vorigen Jahre in der Pro vinz Bosen längere Zeit dienstlich thätig war, auf Grund einer ladung vor den Richter des hiesigen Amtsgerichts 1, Herrn G. Im Termine wurde ihm eröffnet, daß er beschuldigt sei, in September des Jahres 1883 ein Loos der fächftschen Lotterie von der Firma H. Unter den Linden bezogen zu haben. A Beweis wurde ihm eine gerichtliche Abschrift seines eigenen

Det

um Auskunft bittet, ob das Loos, welches er bei Herrn H. spiele, etwa in der letzten Ziehung gezogen worden sei. China  . Aus Amoy   wird gemeldet, daß nur zwei fran- Beschuldigte konnte die Autorschaft des bei Herrn H., wofelbft zösische Schiffe vor Tomsui( Insel Formosa) anferten; ein Sturm, welcher sechs Tage dauerte, verhinderte die Opera Briefes nicht in Abrede stellen; et entfann sich glücklicher Wei tionen. Die Chinesen haben die Erdwerke wieder ausgebeffert, jedoch, daß er vor Jahresfrist im Auftrage eines der deutschen  ihr Vertheidigungssystem reorganifirt und noch mehr Dschunten Sprache nicht mächtigen Polen  , dessen vielfachen Konsonanten Namen er vergeffen und dessen Wohnort er nicht mehr an Derselbe zeigt sich den Fremden gegenüber freundlich. Eine daß er persönlich entlastet war. Bei der im nächsten Monat Bahl an die Küste und General Sun ist sehr zuversichtlich. geben fonnte, aus Gefälligkeit den Brief geschrieben habe, fo bevorstehenden Ziehung dürften ähnliche Vorladungen ficherlich

Proklamation ist erlassen, welche das Enthaupten( der Leichen?)

verbietet.

Wahlbewegung.

vielfach stattfinden.

schirme 2c. gab.

g. Gestohlen find von dem Grundstück Blumenftr. 80-81 awei ladlederne Wagendecken mit filbernen Namenszügen. Für die Wiedererlangung des entwendeten Guts hat der Bestohlene

N. Plöglicher Jrrfinn. Auf polizeiliche Anordnung wurde heute Mittag das Bigarrengeschäft von R. in der Kurstraße ge fchloffen. K. soll, ohne daß eine erklärliche Veranlassung daju In diesem Wahlfreise hielten die Konservativen eine Bersamms dokumentirte, daß K. seinen Kunden statt Bigarren Regen Wahlkreis Teltow Beeskow- Storfow- Charlottenburg. vorhanden, plößlich irrfinnig geworden sein, was sich dadur lung ab, in welcher der Freiherr von Bedliß- Neukirch einen Vortrag hielt und fich u. A. wie folgt äußerte: Die Befferung unserer wirthschaftlichen Verhältnisse ist wesentlich durch die Tarifreform, die Bollreform von 1879 gefördert worden."- Aber nicht nur der Produzent, der industrielle Unternehmer hat den Vortheil von diesen Reformen gehabt; in höherem Maße vielleicht(?) noch sind es die Arbeiter gewesen, die davon Vortheil gezogen haben. Uns liegen aus einigen hundert Eisenwerken die Argaben vor, was der Industrielle ver­dient hat, um wieviel der Arbeitslohn gewachsen ist. Da sehen wir, daß die Aktienunternehmungen acht

eine Belohnung von 30 M. ausgefeßt.

N. Einer der wilden Männer, die im Sommer diefes Jahres aus der städtischen Jrrenanstalt in Dalldorf   entwichen der damalige Bereiter Wilhelm Haseloff, soll, wie uns mitge theilt wird, in lepter Zeit wiederholt in der Müller und Botsdamerstraße gefehen worden sein. Haseloff wird seit dem zehn Millionen verdient haben, und daß Diebstahls und wiederholten Betruges steckbrieflich verfolgt nonici und Vicare( 2 Millionen) und der protestantischen lionen, der Arbeitsverdienst von 1879 bis Transport in Spandau   seinem Begleiter entsprungen. Bisher nahezu um das Doppelte, gegen dreißig Mil: Derselbe war kurz darauf auch verhaftet worden, aber auf dem

Bfarrer( 300 000) decken, sowie die Stipendien der katholischen Briefterseminaristen( 305 000 Francs) bestreiten sollen. Von diesen Auslagen find diejenigen, welche den katholischen Kultus

1883 gestiegen ist, troßdem gerade in jener Branche das Jahr 1883 ein schlechtes war. Auch sonst noch ergiebt sich,

ist es noch nicht geglückt, den gefährlichen Menschen feft

nehmen.

betreffen, im Konkordat vorgesehen und müssen geleistet werden, terung der Arbeitsverdienst wesentlich gestie Reinide war gestern nach der Treptower Feldmart, angeblic

so lange man nicht entschlossen ist, dieses zu fündigen. Das ist der Budgetausschuß aber nicht; er schlägt nicht die Kün­Mittel zur vollen Durchführung desselben. Er hat bei seinem

gen ist. In den Maschinenfabriken durch ganz Deutschland   sind die Löhne seit 1879 um

N. Hundebiß. Der 10 jährige Sohn eines Arbeiters um Eicheln zu suchen, gegangen. Hierbei wurde das Kind plöglich von dem Hunde des dort stationirten Feldhüters 150 M. für Jeden gestiegen. Die Bergarbeiter gefallen und derart an beiden Beinen durch Bißwunden

atv

ver

Entschluffe beharrt, allen Vorstellungen des Herrn Fallières 130 M. mehr als 1879, die Bergarbeiter mußte. Einem Gerüchte zufolge soll der Hund von dem Hilter  

zum Troße, und bat außerdem zu seinem Berichterstatter den Grafen von Douville Maillefeu erwählt, der, troẞdem er von einem der ersten Adelsgeschlechter Frankreichs   abstammt und authentische Kreuzfahrer unter seine Ahnen zählt, zur äußersten Linten gehört und namentlich ein entschloffener Gegner jeder pofitiven Religion und jeder historischen Kirche ift. Dieser Freidenker wird das Kultusbudget, oder vielmehr das, was

im Saarbrüdener Revier gegen 120 M. mehr. gehegt Und so zeigt sich, wohin Sie sehen, eine wirklich große Besse rung in den Arbeiterverhältnissen durch das ganze Reich."

Was werden hierzu die Wähler, resp. Arbeiter dieses

worden sein.

Wil  

Im Central- Theater findet heute die erste Aufführung welcher außer Fri. Anna Grünfeld vom Neuen Friedrich Fr. Lid, und die Herren Dir. Ad. Ernst, Carl Weiß, Tielsche

Wahlkreises wie überhaupt ganz Deutschlands   sagen? Jeder helmstädtischen Theater die Damen Frl. Voigt, v. Lüde und

Berliner   Arbeiter und namentlich die Maschinenbauarbeiter find in der Lage, das Gegentheil von dem Gesagten zu bewei­

Kettner und Löber hervorragend beschäftigt find.

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