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Nr. 178.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Die Armen Neapels  ,

die haben nichts, weder eine Wohnung, noch sonst etwas, worauf fie mit Gewißheit bauen fönnten. Erschwingen fte fich irgendwie einen Soldo, so kaufen fte entweder eine Schnitte pizza, eine aus dem schwärzesten Mehle, ohne Gährstoff, ohne Salz, nur mit roben Paradiesäpfeln, Knoblauch und rothem Pfeffer verfegte Bäckerel, die so schwer und so unverdaulich ist, wie Quecksilber. Oder ste nehmen beim nächsten Garkoch um zwei Kreuzer spiritosa", eine dide, schwarze Brühe aus Kürbis­stückchen, Essig, Pfeffer, Wohlgemuth und Knoblauch, und wenn fte fteben Centimes beftigen, da verwenden sie zwei auf einen fleinen Laib Brod, öffnen ihn und lassen sich vom Wirthe einen Löffel voll ,, scapece" hineingießen. Woraus diese un­faubere Jauche besteht, vermag nur der Eingeweihte zu er gründen; ste stinkt nach Knoblauch und faulem Fische; allein fie gehört unstreitig zu den feineren Speisen, denn es ist auch etwas Räse darinnen- Käse aus den falabrischen Bergen, der Käse aus den falabrischen Bergen, der durch seine Schärfe die Bunge und den Gaumen mit vielen Bläschen überzieht. Um sieben bis acht Centimes bekommt man auch ein Stüd Calmar  , eine Art Tintenfisch, die in dem schmutzigsten Wasser des von unzählbaren Kloaken verunreinig­ten und vergifteten neapolitanischen Hafens gedeiht. Der Calmar wird in Seewaffer gekocht und zählt zu den Lecker­biffen des fleinen Mannes, der ihn nur an hohen efttagen mit Salat von unreifem spanischen Pfeffer, grünen Paradies­äpfeln und Zwiebeln verzehrt.

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So ist das Volk von Neapel  , tagaus, tagein.. es etwas ist. Es giebt aber auch Zeiten, in denen es weder Arbeit noch Soldi befigt; da brütet es in seinen Schlupf­winkeln, so lange das Sonnenlicht über die Stadt scheint, schleicht dann bei eintretender Dunkelbeit nach den Markt­plägen, sucht sich aus dem Kehricht Melonen- und Gurken­schalen hervor, wäscht fte, so gut es geht, und beißt gierig hinein, bis der Magen voll ist und.. ginnen.

Die Uebelkeiten be Dann schleicht es wieder nach seinem Fondaco, nach bem Sadgäßchen, wo es in den bauchigen Falten von mehreren aneinandergeklebten Häusern oder in den Kellerver­ließen sich zur Ruhe bettet. Wer dieses namenlose Elend mit eigenen Augen gesehen, wer nur einen Tag lang mit diesen unglücklichen Geschöpfen verlebt und ihre Klagen gehört, der begreift alles: den Schmut, die Unwissenheit, den Aber­glauben, welche in den unteren Schichten des nepolitanischen Boltes herrschen. Ihr Leben ist aus Elend und schönen Träumen gefügt. Die Lottokolleftur ist ihr Rettungsanfer; die Nummern, die sie gefeßt, sind die Hoffnung, auf welche fte goldene Schlösser aufbauen. Kommt dann der Sonnabend und bricht alles jäh zusammen, dann dauert ihre dumpfe Verzweiflung nur bis zum nächsten Montag; denn am Montag muß das Reich der süßesten Träume nothwendigerweise wieder beginnen. meindeärars an diesen menschlichen Opfern das legte Werk bollzieht und ste hinausführt auf die schöne, palmengeschmückte, sonnige Anhöhe des Campo Santo.

Und weiß man denn, was diese armen Leute unter Fleisch verstehen? Etwa wirkliches Fleisch, für dessen Beschaffung un fere guten Hausfrauen fich täglich so viele Sorgen machen? So weit reicht die Vorstellungsgabe selbst des phantasiereichsten Bewohners von Borto oder Pendino nicht. Fleisch, das ist eine Spedschwarte, eir. Stüd Lunge oder Herz; Fleisch find Die Ueberreste der Schlachtbänke, Fleisch find die Eingeweide der Thiere. Man trägt das zweideutige Beug auf langen Stöcken herum und läßt es herunterbaumeln; Tausende von Fliegen umschwärmen es, lagern darauf; man läßt es ge schehen, denn die Fliegen find in den Augen des Neapolitaners nügliche Insekten; wo fie fich zeigen, da ist die Luft er

träglich.

In den Höhlen der Fondaci giebt es feine

Donnerstag, den 30. Oktober 1884.

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das Effen so das Trinken. Am Sonntag, wenn das Lottospiel etwas abgeworfen hat, wird ein Liter Asprigno um vier Soldi getrunken ein Wein, den jeder neapolitanische Wirth mit den ursprünglichen Mitteln im eigenen Keller bereitet- sauer­füß wie italienische Wildpretsauce, grau- grün gefärbt und trübe... einem Menschen würde übel dabei werden, aber diese Unglücklichen sind keine Menschen, sie sind es schon seit Jahrhunderten nicht, und fte leben danach. Was wir weg­werfen, das heben sie auf, mit den Abfällen der Artischocken würzen fie fich ihr Brod, und das Waffer, was wir fliehen, trinken fie an Wochentagen mit demselben Behagen, wie an den Feiertagen das saure, äßende Getränk, dem fte in ihrer Gutmüthigkeit den Namen Wein gegeben.

Das Waffer! Von der Mergellina tommt ein dünner Streifen in die Stadt herein; es ist gutes, frisches Waffer, ge­nügt aber faum für zweitausend Menschen. Die Aequaroli, Wasserverkäufer, die ihre Holzbuden mit allerlei Tand aus­schmücken, entnehmen ihren Bedarf, wenn es sein kann, dem fogenannten Waffer des Carmignano  , halb Quell-, halb Brun­nenwaffer, das, man weiß nicht immer wie und woher, unter den Häusern durchfließt, vor dem Gebrauche geseiht werden muß und dessen Kanäle nur einer Klaffe von Menschen be­fannt, die seit alter Beit mit ihrer Reinigung betraut sind, eine fefte Bilde bilden und mit jenen Hausbesitzern, die ihnen nicht zu Gefichte stehen, den undenkbarsten Unfug treiben. Hoch oben auf Capodimonte kann man überdies noch die Aqua del Leone trinten etwas warm, aber nicht ungesund... Diese brei Quellen geben vielleicht tausend hektoliter täglich, und in Neapel   wohnen 600 000 Menschen! Man muß also zum Brun­nenwasser seine Zuflucht nehmen... zum Grundwasser einer Stadt, die sich mitten in der herrlichsten Natur, statt fich frei und fraftvoll zu entfalten, so zusammengedrängt hat, daß den Armen weder Luft noch Licht zu theil wurde; einer Stadt ohne regelmäßige Kanalisation, ohne Schleusen, die das Vermischen des Salzwaffers mit dem Süßwasser wenigstens mechanisch vers hüteten, einer Stadt, wo der Boden alles aufnehmen muß, was die Menschen von sich stoßen, wo die meisten Straßen in unergründlichem Schmuße starren, weil sie die Wohlthat eines Besens nie empfunden, wo alles in Fäulniß begriffen, von den Kleidern, mit denen fich diese bedauernswerthen Geschöpfe be­fleiden, bis zu dem Brote, das fte effen. Das ist keine Rhe­torik; das ist die herbste Wahrheit, und es nicht die volle Wahrheit, lange, lange nicht!

So ein neapolitanischer Brunnen in Santa Licia, in Porto  , Mercato, in San Lorenzo und der Vicaria ist denn auch ein merkwürdiges Ding. Der Hof, in dem er steht, ist einen bis zwei Fuß hoch mit allerlei Unrat bedeckt und die Brunnenwand ragt um einiges, vielleicht um eine Handbreite daraus hervor. Die Oberfläche des Waffers schillert im Halb­

Dunkel; fleine Bünktchen schießen geschäftig hin und her, ziehen

Furchen und Kreise. Ein Geruch von Schimmel und Moder bringt herauf... Die Flüssigkeit, die man schöpft, ist nicht farblos, sondern leicht gelblich gefärbt, als ob fte Mangan ent hielte; fie schmeckt nach Schwefel, nach Lehm, nach Salz. Das ist der Labetrunk des neapolitanischen popolano!

Lokales.

Die Kgl. Eisenbahndirektion zu Berlin   ist gegenwärtig mit der Aufstellung eines generellen Projefts für eine Eisen­bahn untergeordneter Bedeutung von Grunow nach Beeskow  beschäftigt, zu welchem die bereits vorhandenen generellen Vor­arbeiten der vormaligen Direktion der Kottbus- Großenhainer Eisenbahn- Gesellschaft verwendet werden. Die bei der Auf­stellung dieses Projektes interefftrten Grundbefizer find bereits hiervon mit dem Hinweis auf die einschlägigen Bestimmungen bes Enteignungsgesetzes und dem Ersuchen benachrichtigt wor Arbeitern sowohl den Zutritt auf ihren Grund und Boden, als auch auf die Berrichtung sämmtlicher zur Erledigung ihres Auftrages erforderlichen Arbeiten zu gestatten. Der den Grund­

Fliegen! Das also ist der Lazarone, der Guaglioncello, der Kürbissamenverkäufer, das arme Weib, das von Haus zu Haus den, den betreffenden Beamten, sowie deren Gehülfen und

geht, um für einen halben Soldo die Haare der Frauen in Drdnung zu bringen; das ist Alles, was da lebt und insekten artig wimmelt in diesen engen, finsteren Straßen, in deren Mitte seit jeher eine schwarze, verpestete Flüssigkeit unablässig, befizern etwa erwachsende Schaden wird von der Kgl. Eisen­aber taum wahrnehmbar nach dem Meere schleicht. Und wie

Die Auster.*)

Die ungewöhnliche Bedeutung, welche die Auster als Nahrungsmittel in einigen Küstenstrichen( in New- York   werden

täglich

Sie hat kein Fortbewegungsorgan wie die meisten anderen Muscheln. Bei ihrem winzigen Umfange genügt die geringste Anschwemmung durch feinen Sand oder Schlamm, um sie darin zu vergraben und ihr Leben abzutödten. Sie vermag dann weder dem regelmäßigen Athmungsprozesse obzuliegen, weise zu finden, und geht elend zu Grunde.

ungefähr 1 Million Austern verzehrt, besonders bei Be­ann der Auſternſaiſon) beist, giebt uns einmal Beranlaffung, noch in hinreichender Menge Nahrung aufzunehmen, beziehungs­

Die Entwickelungsdauer der jungen Auster ist eine ver­bältnismäßig lange. Wenn die junge Auster im Barte ihrer Mutter so weit gediehen ist, daß fie selbstständig fich ernähren und mit Hilfe der Wimpern, die sich an der Deffnung zwischen den beiden Schalen zeigen, schwimmend fortbewegen fann, ver lägt fie ihre Geburtsstätte und tritt als ,, Schwärmling"( Schwärm aufter) ihren Lebensweg an. Ein solcher Schwärmling ist von miltostopischer Kleinheit. Die doppelklappige Schale ist durch­fichtig, so daß man im Innern des Thieres die Lade des Rabrungslanals und den Schließmustel( mittelst deffen das Thier die Schale beliebig öffnen und schließen tann) seben

tann

Nach

Ablauf eines Monats hat die junge Auster

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Auf ihrem Standorte aber fieht es auch sonst keineswegs allzu idyllisch aus. Sie hat dort unzählige und feineswegs wohlwollende Mitbewohner, wie jeder Austernzüchter weiß, der mit dem Schleppneße außer Austern ein ganzes Gewimmel von Thieren mit auf die Oberfläche zieht. Alle diese Thiere stammen aber von einer und derselben Lagerstätte der Austernbank. Taschen- und Einsiedlerkrebse trachten der Auster -sei ste nun jung und unentwickelt, oder vollwüchstg unausgefeßt nach dem Leben, Seesterne und Seeigel thun dies nicht minder. Der größte Austernvertilger ist aber der Taschen Krebs, der mit einer Scheere die Auster festhält, während er mit der andern zwischen die beiden Klappen der Schale ein­

erft die Größe eines Stednadellnopfes, erreicht, nach zwei bringt, um die Molluste zu erfaffen und herauszuziehen. So Monaten die einer mäßig großen Erbie, nach vier Monaten die beiläufige Größe eines Fingernagels. Eine zwölf bis fünfzehn

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lange das Thier flein   und schwach ist, steht ihm immer die Eventualität eines solchen Endes bevor. Im ausgewachsenen

Scheeren in das Innere der Schale einzudringen.

Ungefähr 1000 ausgewachsene Austern erzeugen in einer

Monate alte Aufter deckt zur Noth die Fläche eines österreichi- Zustande aber, wo der Schließmustel große Spannkraft besigt, schen Silberguldens. In diesem Verhältniß wächst die Auster möchte es selbst größeren Taschenkrebsen schwer fallen, mit den fort, so daß fie ungefähr im zehnten Jahre einen Umfang er­ Der Finger  ) gleichkommt. Außergewöhnlich entwickelte Austern Brutperiode wenigstens 440 Millionen Schwärmlinge; aber reicht, der der Fläche einer mäßig großen Hand( mit Abschlag befizen einen Durchmesser von 5-6 Boll und darüber, doch Der Eintritt in das Leben wird drm jungen winzigen Schwärmling feineswegs leicht gemacht. Eine Beit lang munter im Waffer, dann aber läßt um die Freiheit mit einem örtlich

find das feltene Fälle.

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gebundenen Leben, ohne Bewegungsvermögen und ohne Abwechslung zu vertauschen. Man sagt in diesem Falle: die

neben 1000 ausgewachsenen Austern liegen in der Regel nicht mehr als 421 halbwüchfige.

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Das ist wie Moebius nachweist beispielsweise bei der holsteinischen Auſter der Fall. Für jede einzelne holsteinische Auster, die auf den Tisch tommt, gehen fonach mehr als 1 Million junge Schwärmaustern zu Grunde. Und das wird auch auf anderen Austerbänken der Fall sein. Die Durch schnittsziffer von 440 Millionen Schwärmlingen und 421 übrig bleibenden Thieren ergiebt, daß von ungefähr 1 Million

stalten erreicht wird von 10 Muttertbieren 7-8 junge

schwärmen ist für das junge Thier mit mancherlei Fährlich- Schwärmauſtern eine einzige die Reife erreicht! Da wird es teiten verbunden, da es bei seiner Kleinheit unversehenes im begreiflich, wie wenig rentabel fich die fünftliche Austernzucht Das Thierchen dieser Eventualität entrüdt und in die Tiefe Rachen eines anderen Meerbewohners verschwinden fann. Ist erweist, und wie man den Erfolg wie er in solchen An­getaucht, um feinen fünftigen Standort einzunehmen, so hängt Auſtern zu gewinnen, als einen verhältnißmäßig günstigen be fein Leben ganz und gar von der Beschaffenheit des lepten zeichnen fann. ab. Vermöge ihrer Natur ist die Auster außer Stande, den

Die Austerngründe der freien Nordsee   erstrecken fich als ein ungefähr 15-22 Kilometer breiter Streifen, der bei Helgo­ land   beginnt und sich weit nach Westen erstreckt. Sie liegen

meist 33-34 Meter tief. Holländische und deutsche Fischer be­und Oktober Austernfischerei und erbeuten mit einem Zuge des Schleppnetes oft an 1000 Stück. Im Allgemeinen sind die

*) Aus dem interessanten Werte Bon Dcean zu Deean" Don A. von Schweiger- Lerchenfeld entnommen( A. Hartleben's treiben hier besonders in den Monaten August, September Berlag in Wien  ), welches wir unseren geehrten Lesern bestens

1. Jahrgang.

jeder Art, sowie das Fällen von Bäumen ist nur mit Ges nehmigung des zuständigen Bezirksausschusses gestattet.

Die geistestranke" unverehelichte Pauline Bied, welche in der Landarmen- und Siechenanstalt Wittstock unter gebracht war, ist von dort entwichen, nachdem sie einer Wärterin eine Baarschaft von 130 M. gestohlen hatte. Da es bisher nicht möglich gewesen ist, die Flüchtige zu ermitteln, so sind die sämmtlichen Polizeibehörden um Vigilanz und Festnahme der pp. B. ersucht worden.

* Vorsicht bei Wegwerfung glimmender Zigarren stummel. Eine junge Dame, welche gestern Vormittag die Charlottenstraße entlang ging, wurde von einem Herrn darauf aufmerksam gemacht, daß an der Seite ihres faltenreiches Kleides ein verdächtiger Rauch hervorbringe. Die Dame begab fich sofort in einen Hausflur und entdeckte in einer der tiefen Falten einen noch glimmenden Bigarrenstummel, der bereits ein größeres Loch in den Wollstoff gebrannt hatte. Wahrschein lich hat ein Herr den Bigarrenstummel achtlos fort- und der Dame in das Kleid geworfen.

* Ein schlechter Scherz. In Bezug auf die mitgetheilte ,, Herausforderung" des Schornsteinfegers aufgezogene Pistolen mit Stecher" erfahren wir, daß eine Anklage wegen herauss forderung seitens der Staatsanwaltschaft nicht erhoben wird, nachdem sowohl der ,, Herausforderer" als der Geforderte" er flärt haben, es sei das Alles nur ein Scherz gewesen, als welchen die Handlung auch nur aufgefaßt wurde.

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B. N. Ein Unglücksfall durch Ueberfahren trug fich gestern Nachmittag auf der Schloßbrücke zu. Eine Dame, bie Später als eine in der Louisenstr. 9 wohnende unverehelichte Johanna Poch refognoszirt wurde, versuchte um die angegebene Beit unmittelbar vor einer die Brücke passtrenden Droschke den Fahrdamm zu überschreiten, strauchelte jedoch hierbei und wurde so von der Droschke überfahren. Sie erlitt so schwere Verlegungen an beiden Füßen, daß fie in ein Krankenhaus ge­schafft werden mußte. Den Führer der Droschke soll nach Aus­fage von Augenzeugen feine Schuld treffen. Ein ähnlicher Unglücksfall trug fich fast gleichzeitig in der Landsbergerstraße zu. Ein anscheinend dem Arbeiterjiande angehöriger Mann, der wohl des Guten etwas zu viel gethan hatte, wurde beim Betreten des Straßendamms von einem vorbeifahrenden Post­packetwagen gestreift und derart zur Erde gestoßen, daß auch er nicht unerhebliche Verlegungen davontrug. Auf der nächsten Sanitätswache mußte ihm die erste ärztliche Hilfe zu Theil werden.

N. Durch herabstürzendes Mauerwerk erlitt gestern Nachmittag der Sohn des bekannten Hofjuweliers Paul Telge  vor dem Hause Holzgartenstr. 8 anscheinend nicht unerhebliche Verlegungen. In dem Augenblick, als der genannte Herr fich aus dem erwähnten Hause auf die Straße begeben wollte, stürzte plöglich ein in Folge des anhaltenden Regens und des heftigen Sturmwindes loder gewordenes Stück des Dachsimses auf die Straße, dabei den Telge jr. an den Kopf und an den Händen streifend. Dem Verunglückten, dessen Verlegungen zu ernsten Besorgnissen glücklicherweise nicht Veranlassung geben sollen, mußte ein Verband angelegt werden.

y Von den vor einigen Tagen als gestohlen gemel deten Servietten, die dem Serviettenmarder abgenommen worden, ist bisher nur die Hälfte von den sich meldenden Bes stohlenen als ihr Eigenthum relognoszirt worden, während sich zu der anderen Hälfte die bez. Eigenthümer noch nicht gemel bet haben. 50 Stück der noch nicht refognoszirten Servietten find mit L. W. und 10 Stück mit S. K. gezeichnet. Die resp. Eigenthümer tönnen sich wegen dieser Servietten auf dem hie­figen Kriminalfommiffariat bei dem Kriminalfommiffar Weien melden.

t. Verunglückt. Von einer plöglichen Ohnmacht be fallen, stürzte gestern Mittag gegen 1 Uhr am Roppenplatz der Pferdebahnfutscher Nr. 537 so unglücklich zur Erde nieder, daß er eine flaffende Wunde am Hinterkopf davontrug und einen starken Blutverlust erlitt. Der Linienstraße 93 wohnende heil gehilfe Jelichmann eilte dem Verunglückten sofort zu Hilfe und stellte mittelft belebender Effenzen Wiederbelebungsversuche an, die auch soweit gelangen, daß der Verunglückte, von mehreren aus dem Pferdebahndepot Ackerstr. 2 herbeigeeilten Beamten

Tiefsee   Austern größer, als die Küsten- Austern, indeß lange nicht so schmackhaft wie diese. Der Ueberschuß an Ernte wird in Deutschland   an geeigneten Stellen im Wattenmeere nieder gelegt und während des Winters nach und nach auf den Markt gebracht.

Als Delikatesse am Tische des Reichen spielte die Auster schon im Alterthume eine hervorragende Rolle. Vom Kaiser Vitellius  , der ein großer Feinschmecker war, geht die Behaup tung, er habe täglich in vier Mahlzeiten 4800 Austern vers speist. Da man berechnet hat, daß etwa anderthalb Dußend Austern genau so viel an stidstoffhaltiger Substanz enthalten, als einem fräftigen Manne zu seiner täglichen Nabrung noth wendig sei, würde sonach Vitellius   das Nahrungsquantum für 25 Erwachsene zu sich genommen haben. Auch sonst wurde im alten Rom großer Lurus mit den Austern getrieben, wenn auch in den diesfälligen Berichten manches für Uebertreibung hinzunehmen sein dürfte, wie beispielsweise eine Angabe des Lucilius der von einer einzigen Auster im Werthe von 100 000 Seftertien, d. i. zirka 7000 Gulden, berichtet. Plinius  nannte die Auster den Triumph auf den Tischen der Reichen". Sergius Orato, den Cicero den größten Schlemmer nennt, hat es sogar mit der fünftlichen Züchtung der Auster in der Bucht von Bajä versucht. Mit welchem Erfolge, dar über giebt kein römischer Kommissionsbericht Auskunft.

Daß der Nährstoff der Auster sehr bedeutend ist, wäre für ihren Genuß weniger entscheidend, als der ihr eigenthümliche feine Geschmack. Indeß hat man nicht zu ergründen vermocht, welche Stoffe die Austern so besonders schmackhaft machen. Man vermuthet, daß die Fette hieran einen wichtigen Antheil hätten. Die Leber der Aufter enthält hauptsächlich Trauben zucker. Eine ausgewachsene holsteinische Auster enthält in ihrem Weichthierkörper ungefähr 22 pet. Nährstoff, also ungefähr so viel, wie die besseren Fleischsorten. Da aber die Austern unter allen thierischen Nahrungsmitteln am leichtesten verdaulich ist, geht der Ernährungsprozeß durch ihren Genuß ausgiebiger vor fich. Kein Mensch wäre im Stande, ohne ernstliche Gefähr dung seiner Gesundheit dieselbe Menge Nahrungsstoff durch den Genuß verschiedener Nahrungsmittel in sich aufzunehmen, fächlich auch häufig genug vorkommt. Dabei ist freilich zu be­rücksichtigen, daß die Auster als Nahrungsmittel selbst auf den Märkten ihres Verbreitungsgebietes mitunter sechs bis sieben Mal so theuer ist, als z. B. Beefsteakfleisch. Nur für New­Dork darf hier eine Ausnahme gemacht werden. Binnenlande ist die Austernnahrung selbstverständlich noch viel Loftspieliger. Hier ist die Auster nicht mehr und nicht weniger als ein Lurusartikel. Die Entfernung vom Produktionsorte, sowie rie Umständlichkeiten des Versendens machen die Preiserhöhung erklärlich. Eisverpackung ist unerläßlich. Hierbei trifft es sich fret

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