auch die vom Finanzminister vorbereiteten Steuergesege einzu­bringen.

Aus Thüringen schreibt man der ,, Frankf. 8tg.": Kom­merzienrath Arnold in Greis ist von der Reichstagskandidatur für die am 23. Dezember stattfindende Nachwahl zurückgetreten und an seiner Stelle von konservativer Seite Land­gerichts- Direktor Liebmann in Greiz aufgestellt worden. Die Liberalen verhalten fich gegen diese Kandidatur ablehnend. Der Sieg des sozialdemokratischen Kandidaten dürfte durch die Kandidatur des Herrn Liebmann nicht gefährdet erscheinen.

Aus Offenburg wird der ranks. Stg." geschrieben: Die Franff. 8tg." brachte vor einigen Tagen die Notiz von der vorläufigen Beschlagnahme der Nr. 141 des hiesigen Blattes Der Vollsfreund". Da über die seit bereits 8 Tagen erfolgte Freigabe der Nummer keine Mittheilung in Ihrer Zeitung stand, gestatten Sie folgende Thatsachen anzu­führen. In einer Bolemik mit den redaktionellen Hilfsarbeitern des hieftgen Amtsblattes, die unter dem Titeln eigener Sache" in der Beilage zu Nr. 141 des Volksfreund" ge führt wurde, behauptete der Redakteur Pick, zum Schußpatron wünschten sich die nationalliberalen Kampfhähne ,, eine fesselnde. würgende Polizeigewalt." Am Abend erfolgte die Beschlag­nahme des Hauptblattes, der Beilage und des Jllustrirten Unterhaltungsblattes durch die Gensdarmerie, während die städtische Polizei die Blätter aus sämmtlichen Wirthschaften gewaltsam entfernte. Die Beschlagsverfügung hat folgenden Wortlaut: Nr. 23506. In Erwägung, daß die Polizeigewalt als organischer Theil der Staatsthätigkeit in erster Reihe die Pflicht erfüllt, Ordnung und Sicherheit im Staatsleben zu erhalten und den Staatsangehörigen den Schutz des Gesezes angedeihen zu laffen;. E., daß ein Ar tikel in der heutigen Nummer 141 des Volksfreund"( Bei lage, welche einen integrirenden Theil des Blattes bildet) diese Polizeigewalt eine fesselnde, würgende" nennt; J. E, daß hierin der Thatbestand des§ 11 des Gesetzes vom 21. Oktober 1878 liegt und insbesondere hierin Bestrebungen sich dokumen­tiren, welche den öffentlichen Frieden zu ge= fährden im Stande sind wird auf Grund des§ 13 bes genannten Gesezes verfügt: die Nummer 141 des Volks­freund nebft Beilage wird hiermit vorläufig mit Beschlag be­legt und die Gensdarmerie mit dem Vollzug beauftragt. Offens burg, den 29. November 1884. Großherzogliches Bezirksamt. Baader."

Da innerhalb der gesetzlichen Frist teine Bestätigung dieser sonderbaren Gesegesauslegung erfolgte, fehrte die Nummer 141 des Volksfreund nebst Beilage nach 8 Tagen zurück, nachdem tas Illustrirte Unterhaltungsblatt schon einige Tage früher vorausgegangen war.

Augenblick nicht der Kammer vorgelegt werden könne, weil| teine Majorität für denselben stimmen werde. Das Ministerium fann folglich für diesen Gesegesvorschlag nicht über die Majo­rität verfügen und hat seine Niederlage, die wahrscheinlich mit der Entlassung des Kriegsministers General Ponthus enden wird, eingeftanden. Der Streit innerhalb der liberalen Ver­einigung zu Brüssel hat eine noch ernstere Gestalt angenom­men, als man zunächst vorausseßen durfte, und wird voraus­fichtlich für die ganze politische Entwickelung des Landes Be­deutung gewinnen. Die gemäßigten Liberalen treten sämmtlich aus der Vereinigung aus und überlassen diese vollständig den Radikalen. Die Abtrennung wurde in einer am Montag Abend abgehaltenen Versammlung zum Fraktionsbeschlusse er­hoben und gleichzeitig eine Kommission zur Ausarbeitung eines neuen Reglements ernannt.

Spanien . Die Studenten in Madrid und in den Pro­vinzen besuchen noch immer feine Vorlesungen. Der Reftor der Madrider Universität, der wegen des gewaltsamen Ein­bringens der Polizei sein Amt niedergelegt hatte, hat im Auf­trag von 90 Professoren die betreffenden Polizeibeamten ver­flagt. Moret hat am Dienstag im Alhambra Theater vor 2500 Personen eine Rede gehalten, worin er zum Zusammen­schluß der liberalen Fraktionen unter Sagasta's Führung auf­forderte.

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Die portugiesischen Kortes find vorgestern eröffnet worden. In der Thronrede wurde nach dem üblichen Hin­weis auf die guten Beziehungen zu anderen Staaten auch der Berliner Konferenz gedacht. Sobald letztere zu einem end­giltigen Resultat über die Angelegenheiten, welche die hundert­jährigen Rechte Portugals so nahe berühren", gelangt sein wird, jährigen Rechte Portugals so nahe berühren", gelangt sein wird, will die portugiesische Regierung alle Abmachungen, die der ge­feglichen Genehmigung bedürfen, sowie sämmtliche Schrift stücke, die zur Information nothwendig sind, den Kortes vor­legen. Die Kortes roerden sich mit der Reform einiger Artikel der Verfassung und sodann, wie schon in voriger Seffion, abermals mit der Reform der Pairskammer zu be­schäftigen haben. Der König lenkt aber in der Thronrede vorzugweise die Aufmerksamkeit auf die Kolonien, zumal auf diejenigen in Afrika . Es ist eine Uebereinkunft unterzeichnet worden, welche die Legung eines Telegraphenfabels an der Westküste von Afrika betrifft; das Kabel ist bereits in Thätigkeit.

Zu unserem schwarz- gelben Nachbarstaate, Desterreich, hat das Abgeordnetenhaus gestern die Verlängerung des Ausnahmezustandes für die Gerichtssprengel Wien und Koinenburg bis Ende 1885 und den Fortbestand der Militärgerichte in Kattaro genehmigt. Ueber die Sache selbst ist kein weiteres Wort zu verlieren, da ja der Ausgang der betreffenden Debatte Niemanden auch nur einen Augenblick aweifelhaft sein konnte; die slavisch- fleritale Majorität hat aus ihren reaktionären Gesinnungen niemals ein Hehl gemacht und eine besondere Genugthuung muß es ihr gewähren, dem ver­haßten Wien eins zu verseßen. Interessant find aber einzelne Detais über die Verhandlungen der Ausnahmegesetze. Während Die Regierung für den Ausnahmezustand in Süd- Dalmatien fich die Vollmachten nur bis Juni 1885 geben läßt und außer­bem ein Paragraph beigefügt wird, durch den das Ministerium ermächtigt wird, die Ausnahmsbestimmungen auch früher auf­zuheben, ist bei den Verfügungen, die den größten Theil Niederösterreichs treffen, feine derartige Konzeffton gemacht; fie find für das ganze Jahr bestimmt, und von einer früheren Aufhebung ist in dem Geseze gar keine Rede. Die Regierung erklärte, ste werde noch im Laufe des Monats Januar ein speziell gegen die anarchistischen Umtriebe gerichtetes Geset einbringen und nach dessen Annahme die Ausnahmegeseze, bie den wesentlichen Theil der verfassungsmäßig gewähr­Leifteteter Freiheiten suspendiren, für null und nichtig erklären. Welcher Natur dieses Gesetz sein wird, das ist noch unbe­tannt; jedenfalls wird es nicht auf Niederösterreich beschränkt bleiben.

Die holländische Kammer hat die Forderung der Re­gierung, ihr einen Kredit im Betrage von 150 000 fl., behufs Repräsentation auf der Antwerpener Weltausstellung, zu be­willigen, unter dem Vorwande der schlechten Finanzlage ab­gelehnt.

Belgien . Die Drganisation einer Amee- Reserve von 30 000 lann ist schon von dem fog. liberalen Ministerium Frére Orban geplant worden. Ein diesbezüglicher Vorschlag ging dahin, daß die Reserve aus Leuten, welche unter den be­stehenden Gesezen vom Militärdienst befreit sind, gebildet werden sollte. Der Vorschlag des jeßigen Ministeriums ging Darauf hinaus, die Reserve aus alten Klaffen gedienter Sol baten zu bilden und somit die auf den Unbemittelten ruhen­den Lasten noch zu vermehren. Der Kriegsminister hat jedoch in der Kammer zugeben müssen, daß der Vorschlag für den

Dreißigstes Kapitel.

Italien . Beschäftigungslose Arbeiter haben sich gestern Abend unter dem Rufe nach Brod und Arbeit auf dem Plaze Vittorio Emanuele in Turin versammelt. Sie demonstrirten vor der Präfektur und vor dem Stadthaus und wandten sich denn nach dem Palaste des Prinzen Amadeo; als sie die Straße durch Soldaten gesperrt fanden, vergriffen sich angeb­lich einige an den Fenstern und Gasleitungen der umliegenden Häuser. Sie wurden schließlich durch die bewaffnete Macht zerstreut und ihrer 17 verhaftet. Ein Polizift wurde leicht ver wundet.

Das Wetter war entzückend. Der Kutscher hatte von Amberg die Weifung erhalten, den Weg nach Charlotten­ burg einzuschlagen, einer Stadt, welche sich unmittelbar an den Thiergarten anlehnt und gewissermaßen als Vor­stadt der Residenz betrachtet werden muß.

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abgehalten worden sein, wenn nicht Deutschland die Thell nahme baran so lange verweigert hätte, bis die englische Re gierung eine Untersuchung über die bekannten Ausschreitungen englischer Fischer gegen deutsche anordnete. England hat diese Untersuchung endlich versprochen und Deutschland hat demge mäß nunmehr seine Betheiligung an oben erwähnter inter nationaler Konferenz zugefagt. Wie aus Yarmouth gemel det wird, hat die Regierung beschloffen, gegen die Eigenthüme Dreier Fischerboote, Roß, Preston und Chalt, wegen Seeraube auf hohem Meere und insbesondere wegen Beraubung de deutschen Schiffes Diederich" am 29. Juli d. J. in der Nähe der holländischen Küfte die gerichtliche Untersuchung einleiten zu laffen. In der am nächsten Donnerstag stattfindenden Sigung des städtischen Gemeinderaths wird der Antrag gestellt werden, daß die Rorporation von London , als Eigenthümerin und Verwalterin der London Brüde, eine Belohnung von 5000 Lstr. für die Entdeckung und Inhaftnahme der Anstifter der jüngsten Dynamit- Explosion bewilligen folle.

In

Argentinien . Das Argentinische Wochenbl" schreibt: ,, Aus der Kolonie Caya sta bei Santa Fe erhalten wir von einem unserer Landsleute eine Korrespondens, die ein grelle Licht auf das Raubritterthum der Dynastie Iriondo wirft In besagter Kolonie erhielten s. 3. die Kolonisten von de Regierung Land angewiesen und etablirten sich auf demselben. Nun tommt hinterdrein Augustin Iriondo, der Bruder des verstorbenen Diktators, und macht Anspruch auf das Kolonieland. Da der jezige Gouverneur sein naher Ver wandter ist, so wird es ihm schon möglich gewesen sein, irgend ein Dokument zu erlangen, wie es vor wenigen Jahren Simon Iriondo gelang, die Kolonie Espin fich anzueignen. Capasta schritt Augustin Iriondo fofort zur Einzäunung des ftreitigen Landes. Auf Rath des Advokaten der Kolonisten riffen diese letteren, etwa 40 Personen an der Bahl, die Ein zäunung wieder nieder. Nun führt Augustin Iriondo Klage auf Eigenthums- Beschädigung und die Regierung, statt die Kolonisten in ihrem Rechte zu schüßen, läßt 9 Kolonisten, Schweizer und 4 Franzosen nach Santa Fe zitiren und, statt fie abzuhören und die Streitfrage zu prüfen, werden die Betreffenden einfach mit gemeinen Verbrechern in Gefangenschaft gesetzt. Dort befinden sie fich schon seit mehr als 3 Wochen. Man kann sich denken, welde Aufregung in den Kolonien Cayosta und Helvecia herricht! Und der Gouverneur von Santa Fe , der in solcher Weise an den Kolonisten handelt, ist ein fatholischer Geist licher, ein Mann Gottes! Die Verfolgten und Gemißhan delten haben sich nun an die Vertreter ihrer Staaten in Buenos Aires gewendet und wird ohne Zweifel die National Regierung ihre Intervention eintreten laffen."

In der ersten Kammer des dänischen Reichstages be­gannen gestern die Berathungen über die vom Marineminister geforderten außerordentlichen Bewilligungen für die Entwicke lung der Flotte. Die Angelegenheit nahm einen sehr raschen Fortgang. Bedeutenden Eindruck machten die Ausführungen bes Generals Haffner, der die Behauptung aufstellte, daß trop der Drei- Kaiser- Begegnung in Stierniewize im legten Sommer jeden Augenblick in Europa bie Kriegslobe aufflammen fönne, und es für Dänemark unter Um­ständen sehr gefährlich sein dürfte, wenn es unvorbereitet da stände. Nachdem von der Linken darauf hingewiesen war, daß bisher keine ernsthaften Versuche gemacht selen. Dänemarks Neutralifirung zu erwirken, und nachdem ein Mitglied der Rechten geltend gemacht, daß eine vertheidigungslose Neutra­lität ein Unding sei, trat die Kammer in die zweite Berathung ein, in welcher die Vorlage mit 39 gegen 8 Stimmen ange­nommen und sodann einem Ausschusse überwiesen wurde. Troß der großen Majorität für diese Vorlage im Landsthing wird dieselbe vom Folkething sicher abgelehnt werden.

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Der bekannte irische Agitator Michael Davitt hielt am Sonnabend im Jung Frland Verein" in Cort einen politischen Vortrag, dessen hauptsächlichsten Gegenstand die, Nationalisirung aller Ländereien" bildete. Er wollte darin die einzige Lösung der Landfrage erbliden. Er glaubte nicht an Home Rule", wie diese bisher diffinirt worden, da er einen Zweig des Ober- und Unterhauses in Dublin für durchaus unpraktisch hielt; feine Joee ging dahin, daß Irland in Dublin eine Nationalversammlung haben solle, die durch das Votum aller Männer im Lande, die Das 21. Lebensjahr erreicht haben, gewählt werden müffe. Diese Versammlung würde den Bollswillen tepräsentiren und sollte in allen Jrland angehenden Angelegenheiten gesetzgeberisch wirken. Er erachtete diesen Plan für ausführbarer als irgend ein Projekt einer Republik, die unter den gegenwärtigen Um­fiänden und einer mächtigen Nation, wie England, gegenüber unausführbar sein würde.

Charlottenburg ist der Sammelplatz der Berliner haute­volée, nicht nur, daß diese die Vergnügungslokale jener Stadt häufig zum Zielpunkt ihrer Ausflüge macht, sondern ein großer Theil derselben wohnt auch, namentlich im Sommer bort; und derjenige Theil Charlottenburgs , wel cher den Namen Westend " führt, ist eine Kolonie, welche ausschließlich von den ersten Größen der Finanzaristokratie erbaut und bewohnt ist. Die Vergnügungslokale in diesem Stabttheil tragen daher ganz besonders das Gepräge, Auf­enthaltsorte der noblen Welt zu sein. Es war Lucie lange nicht vergönnt gewesen, eine Spazierfahrt zu machen, und fie gab sich daher Anfangs dem angenehmen Eindruck der­felben, dem Zauber des buftigen Wäldchens, dem Anblick des bunten Lebens auf der Chauffee mit der ganzen Unbe­fangenheit eines unschuldsvollen Herzens hin; ihre Stim­mung war eine so fröhliche, daß sie Herrn Amberg für das Vergnügen, das er ihr geschaffen, aufrichtig dankte.

Vor der Westend- Restauration ließ Amberg die Equi­page halten und ersuchte seine Begleiterin, dort mit ihm einzutreten, um den Kaffee einzunehmen.

Sie hatten indeß kaum den Wagen verlassen, als eine zweite Equipage den Eingang des Lokals erreichte und vor Semselben Halt machte. Gleichzeitig ward der Schlag ge= öffnet, ein Mann sprang heraus und eilte auf Lucie zu mit den Worten:

,, Sie hier, Fräulein Lucie, und am Arme dieses Mannes!"

Amberg trat erschreckt einen Schritt zurück, als er in dem Ankömmling Herrn Brand, den früheren Verwalter von Feldau erkannte. Und sein Mißmuth steigerte sich noch mehr, als auch Fräulein Cordelia Rodenburg in Be gleitung einer zweiten Dame sich näherte.

Lucie war sichtlich hocherfreut, Brand und Fräulein Cordelia hier anzutreffen. Sie hatte trotz aller Schmeiche

England. Im Frühjahr wird in London eine in­ternationale Konferenz, betreffend den Schuß der See­fischerei stattfinden. Die Konferenz würde schon früher

leien und glatten Worten Ambergs ein instinktives Gefühl, daß dieser Mann vielleicht doch besondere Gründe habe, auf einmal soviel Freundlichkeit zu zeigen, nicht unterbrücken fönnen. Die Begrüßung war daher eine recht herzliche und nachdem Cordelia ihre Begleiterin als Fräulein von Steinberg vorgestellt hatte, wurde beschlossen, ein Stündchen in dem Lokal zu verplaudern.

Lokales.

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Netourbillets auf den Eisenbahnen dürfen nach einer Instruktion der Eisenbahnverwaltungen nur von den Personen benutzt werden, welche fte gelöst haben. Das Kammergericht hatte sich jetzt mit der Frage zu beschäftigen, ob diese Inftrub tion rechte giltig sei oder nicht. Der auf der Anhalter Bahn angestellt gewesene Schaffner Schölzte wat wegen Beihilfe zum Betruge angeklagt gewesen, weil er ihm von Fahrgästen über wiesene Retourbillets, die zur Rückfahrt von diesen nicht benust werden konnten, an den Hotelportier Hingst in Halle zur Ver äußerung an die Reifenden gegeben hatte. Diese Manipulation war bei einer Billetrevision in Halle zur Kenntniß der Be hörde gekommen. Der Angefiagte war deshalb vom Schöffen gericht au sechs Wochen Gefängniß verurtheilt worden und die fünfte Straffammer hiesigen Landgerichts I hatte die dagegen eingelegte Berufung verworfen. In der Revisions- Instanz vor dem Kammergericht führte der Vertheidiger, Herr Hechtsanwalt Dr. E. Friedemann, aus, daß eine bloße Instruktion der Bab verwaltungen dem gekauften Retourbillet nicht seinen Charakter als Inhaberausweis rauben fönne. Sei dies aber nicht bestreiten, so habe jeder Inhaber eines noch giltigen Retour billets auch das Recht, dasselbe zu veräußern, und der Erwerber habe einen zivilrechtlichen Anspruch auf Beförderung mit de Eisenbahn. Das Rammergericht schloß sich dieser Auffassung an, hob das angefochtene Urtheil auf und wies die Sache a Die zweite Instanz zurüd, welche nun noch zu prüfen hat, etwas das Verbot der Uebertragung der Eisenbahn- Retourbillet an dritte Personen in einem mit Gefeßestraft erlaffenen Re glement publisirt ist.

Amberg hatte sich indessen wieder gefaßt, die Situation überschauend hielt er es für das Beste, sich in einer mög­lichst unauffälligen Weise zu entfernen. Er wandte sich an Lucie, reichte ihr die Hand und sprach:

,, Liebe Lucie, so wie ich sehe, haben Sie alte liebe Bekannte hier angetroffen. Sie werden es also jedenfalls vorziehen mit denselben noch einige Beit hier zu verweilen. Meine Beit gestattet mir nicht, mich länger hier aufzuhalten und deshalb bitte ich um Entschuldigung, wenn ich sie jest verlaffe, obgleich es meine Pflicht wäre, Sie wieder Ihren Verwandten zuzuführen."

,, Es ist empörend"

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a Seit dem Infrafttreten es Krankenversicherung Gefeßzes am 1. D. Mets. find in Berlin bereits eine Reihe vo zweifelhaften Fällen, besonders in denjenigen Branchen be kaufmännischen Handels, welche mit dem industriellen Gewerbe betrieb sich vielfach berühren, und wobei eine Grenzlinie, wie weit auf die in diesen Branchen beschäftigten Personen das Krankenversicherungsgesetz Plaz greift, fich schwer ziehen läßt, hervorgetreten. Die biefige städtische Gewerbedenutation hat in einigen Fällen vorläufige Entscheidungen getroffen, bi die darüber eingebolten definitiven Entscheidungen des Db Präsidenten erfolgt find. Zu diesen zweifelhaften Fällen hört die Frage, ob Komptoir, Kaffen, Bantoiener und sonstige

Von den höhnischen Blicken Brands und Cordelia's verfolgt, bestieg Amberg die Equipage. Nach Berlin ", rief er dem Kutscher zu. rief Cordelia. Wo nimmt dieser Mann nur den Muth her, uns unter die Augen zu treten, da er doch weiß, daß wir ihn längst durchschaut haben. Uebrigens ist es gut, daß wir Lucie getroffen haben, o das arme Kind darf nicht wieder in die Hände dieses Menschen fallen."

Und nun erzählte Cordelia Lucien, daß Fräulein von Steinberg ein Mitglied ihrer Pension zu werden im Bes griffe stehe, daß ihr Vater an sie geschrieben, feine Tochter würde auf ihrer Durchreise durch Berlin fich einige Tage hier aufhalten, um die Sehenswürdigkeiten der Residenz in Augenschein zu nehmen.

schämt die Augen nieder und da bat ich Herrn Brand, der schon längst vorgehabt hatte, eine Reise nach der N fidenz zu machen, mich zu begleiten; und Herr Brand hatte die Güte, mir seine Begleitung und seinen Schuß gewähren."

Was führt Sie denn nach der Residenz, Herr Brand?" wandte sich Lucie an ihn.

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Ich vermuthete, mein Fräulein," antwortete diefe ,, daß Sie Ihren Aufenthalt hier genommen hätten; glaubte Ihnen einen Dienst dadurch zu erweisen, wenn Ihnen mittheile, was indessen auf Schloß Feldau vorge gangen, wie man dort Unrecht auf Unrecht gegen Sie häuf und um Sie aufzufordern, nicht zu bulden, daß man Ihne nicht allein Ihre Ehre, sondern auch das Ihnen rechtmäß zukommende Vermögen raubt."

Lieber Herr Brand," antwortete Lucie ,,, auf ba Vermögen verzichte ich gern; das Schicksal hat mich Entbehrungen verurtheilt. Das Vermögen, von dem S sprechen, hätte mir ja auch nie zufallen können, wenn nicht der Sohn meines Onfels um's Leben gekommen wäre. widersteht mir, aus diesem traurigen Vorfalle für mi Nugen ziehen zu wollen. Doch das Eine liegt mir schwer auf dem Herzen, daß mein Onkel mich falsch beurtheilt, mich für treulos, undankbar, unehrlich hält."

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,, Das Alles ist das Werk des Amberg !" sagte er. Amberg , fagen Sie?" fragte Lucie verwundert. hat mir gerade versprochen, Alles aufzuwenden, um meine Onkel zu überzeugen, daß er mich im falschen Verdacht g habt hat." Der? Die ganze Schändlichkeit ist ja von ihm sonnen!" ,, Von ihm?

" Ich war förmlich erschrocken, als ich das hörte," fügte sie hinzu ,,, und ich schrieb gleich an den Vater zurück: Es geht nicht," daß die junge Dame sich allein und schutz­los in der Residenz aufhält," und erbot mich sofort, das Fräulein hier zu erwarten und sie unter meinen Schuh zu nehmen... Aber sehen Sie, ich würde mich ja selbst den Gefahren aussehen," sie schlug sehr züchtig und ver

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Unmöglich!"

" Von ihm und seiner intriguanten Nichte!" bestätigt

Brand.

,, Diesen Menschen ist Alles zuzutrauen," bemerti ,, Es freut mich, daß ich das schnippifce Ding, so oft ich in Feldau anwesend war, mit völlige Nichtachtung behandelt habe."

Ich fann unmöglich glauben, daß Herr Amberg Stande ist, mir seine Theilnahme zu versichern und fein

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