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che Re in faufmännischen Geschäften beschäftigte Unter eamte gleicher| eitungen Kategorie verfichert werden müffen. Die Gewerbedeputation bat diese Frage vorläufia bejaht und die darüber eingeholte Entscheidung des Ober- P äsidenten wird demnächst erwartet.

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Die Bauthätigkeit in Berlin ist trop des Winters in vollem Gange und selbst während der kurzen Frostperiode hat faum eine Unterbrechung stattgefunden. Auch die Zahl der Baugesuche ist, wie die Baug.- 3." zu berichten weiß, nicht, wie sonst im Winter eingeschränkt, sondern hält sich ganz auf der Höhe des Sommers, so daß auch im nächsten Frühjahr feineswegs ein Rückgang gegen die diesjährige Bauthätigkeit zu erwarten ist. Was übrigens die Stadt anlangt, wo die Baustellen beschränkt find, so haben sich der ihnen drohenden neuen Bauordnung gegenüber weitaus die meisten Befizer durch entsprechende Um- oder Neubauten oder durch Erlangung von Bauerlaubnißscheinen gesichert, während man in den äußeren Theilen dem Bedürfniß nach Licht und Luft schon von selbst mehr als früher Rechnung trägt. Nicht wenig zu der regen Bauthätigkeit trägt der geringe Binsfuß bei, zu welchem die Grundstücke belichen werden. Auch der Verkauf von neu­gebauten Häusern ist in diesem Herbst ein recht günstiger ge­wesen. Daß an dem Häuserbau nach wie vor eine große Bahl unsolider, unqualifizirter und zum Theil insolventer Leute sich betheiligt, ist ein Uebel, welchem die Behörden durch verschärfte Vorschriften und strengere Aufsicht zu begegnen suchen. Die Baug. 3." plaidirt in erster Reihe für eine sehr gewissenhafte Abschätzung für die städtische Feuertare, welche die erste Grund­lage für die Beleihung der Häuser ist.

g. Die Bedürfnisse der Strafanstalt zu Sonnenburg für das Verwaltungsjahr 1885/86 find bereits jezt veran­schlagt und liegen, ebenso wie die Bedingungen zur Lieferung derfelben, bei dem hiesigen Kgl. Polizei Präsidium( Molkens marft) zur Kenntnißnahme aus. An Verpflegungsgegenständen werden benöthigt: 185 000 g. Noggen, 18 000 Kg. Gerste, 15 000 Kg. Hafer, 10 000 Kg. Buchweizen, 15 000 Kg. Erbsen, 8000 Ag. Reis, 12 000 Kg. Bohnen, 10 500 Kg. Linsen, 2500 Kg. Hirse, 500 Kg. Nudeln, 14 000 Kg. Sals, 2500 Kg. Rindertalg, 2800 Kg. Koch butter, 2000 Sta. fetten Sped, 10 000 Rg. Rindfleisch, 3000 Kg. Hammelfleisch, 3500 Kg. Schweinefleisch, 1800 Kg. Robfaffee, 4000 Kg. Semmel, 65 Rg. 3miebad, 30 000 Liter Braunbier, 3000 Liter Doppelessig, 500 Liter Wein, 60 Kg. Schladmurst, 200 Kg. rohen Schinken, 150 Rg. rohes gehadtes Rindfleisch. Die Defonomie- und Be triebsbedürfnisse find ebenfalls ganz bedeutende. Unter den eifteren figuriren 50 Kg. Rafterseife.

Eine jedenfalls ganz unerwartete Geburtstagsfreude wurde dem Füfilier V... in Lissa auf höchst originelle Weise bereitet. Ein Herr, der auf dem Wege nach dem Restaurant Driwall, Alte Jakobsfraße Nr. 126 war, fand in der Ritter­Straße einen offenen Brief. In dem Lokal sah er fich denselben näher an und las nun, daß der Brief an eine innig geliebte Braut" gerichtet war. Der obengenannte Füflier sprach in demfelben an seine Braut unter den heißesten Betheuerungen feiner ewig dauernden Liebe die Bitte aus, ihn mit Wurst und Cigarren zu versehen. Es heißt in dem Briefe: Theuer ist das Soldatenleben, schmal die Stoßt und viel Dienst. Das Trattement reicht oft nicht aus. Aber es kommt der 11. De­sember, und Du weißt ja, daß wir ihn, denn es ist ja mein Geburtstag, noch im vorigen Jahre so freudig verlebt haben. als Du mir außerdem ein Packet mit Wurst schicktest und 50 Cigarren; ja, es war schön, als wir Abends noch zu­fammen ein Glas Bier tranten." In diesem Tone, der lediglich darauf berechnet ist, die treue Karoline auch dieses Mal für eine Wunst- und Bigarren- Sendung em­pfänglich zu machen, geht es weiter. Karoline muß diesen Brief verloren haben, der von dem Finder den Gästen_am Stammtisch mitgetheilt wurde. Diese faßten nun den Ent­schluß, daß dem liebedürftenden und nach Wurst schmachtenden Fusilier eine besondere Geburtstagsfreude gemacht werden follte, um ihm in etwas das Fernbleiben von der Geliebten auerfezen. Ein jeder Stammgast spendete 25 Pf., und wurde fofort eine größere Wurst- und Bigarren- Sendung dem Ge burtstagslinde übermittelt. Jeder Spender hatte sich außerdem es nicht versagen wollen, dem Geburtstagskinde schriftlich seiren Glückwunsch zu senden.

a. Ein billiges Wiegenpferd. In das Geschäftslokal bes Kaufmanns&. in der Roßstraße tam vorgestern Nach mittag eine unbekannte Frauen person, welche angab, die Frau eines in der Roßstraße wohnhaften Schumannes zu sein. Der zur Zeit den Poften in der genannten Straße inne habe und ein Wiegenpferd zu laufen wünschte. Nach Vereinbarung des Breises in Höhe von 7 M., den sie jedoch nicht zahlte, bat fie, Das Pferd nach ihrer Wohnung zur Anficht mitnehmen zu büfen, was ihr auch gestattet wurde. Der vorsichtige Kauf­mann schickte aber feine 10 jährige Tochter mit, damit diese von Der Richtigkeit der Angaben der Frau sich überzeuge. Als die Frau mit dem Kind etwa 50 Schritte weit gegangen war, schickte jene das Kind mit dem Auftrag zurück, aus dem Ge schäfte des Vaters noch eine Peitsche für 50 Bf. zu holen. Die Kleine ging zurück, und inzwischen verschwand die Unbe­fannte mit dem Wiegenpferd und war nicht wieder aufzufinden.

Hilfe zu versprechen, während er das Bewußtsein hat, selbst Schuld zu sein an dem, was mich betroffen hat."

Ich bin überzeugt, daß er allein die Schuld trägt, obwohl ich es nicht weiß und nicht beweisen kann."

Ift denn immer der Schleier noch nicht gelüftet, welcher über dem Verschwinden der vierhundert Thaler aus der Wirthschaftskaffe lag?"

Darüber ist noch nichts offenbar geworden; doch hat sich herausgestellt, daß die fünfhundert Thaler, welche Sie für Weihnachtsgeschenke zu verwenden hatten, richtig ver­wendet sind."

" Das hat sich herausgestellt?!" rief Lucie erfreut. Gott sei Dant, daß wenigstens dieser eine Verdacht von mir genommen ist!"

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" Ja, der eine Verdacht ist von Ihnen genommen, aber nur um einen zweiten an die Stelle zu sehen Denken Sie sich, daß einer der Leute, welche von Ihnen Wohlthaten empfangen haben, ausgefagt hat, er habe das Geld erst an dem Tage nach Weihnachten empfangen." Das ist eine unwahrheit!" fiel Lucie ein.

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Die Schwindlerin ist ungefähr 20 Jahre alt, hat dunkelblonde| Haare, gesunde Gefichtsfarbe und einen etwas gebückten Gang. Als besonderes Kennzeichen ist anzugeben, daß sie sehr schnell spricht. Sie trägt ein dunkles Kleid, eine breite, weiße Schürze und ein graues Umschlagetuch.

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N. Ein tumultuarischer Erzeß spielte sich am gestrigen Tage in dem Amtsgerichtsgefängniß von Rirdorf ab. Ein megen Landfriedensbruch mit noch fünf anderen Komplizen in Untersuchungshaft befindlicher Arbeiter" Wohlrab, in der Verbrecherwelt Bor genannt, fing plöglich ohne besondere Ver­anlassung an, einen wilden Mann" zu spielen. In seiner simulirten Raserei zertrümmerte Wohlrab sämmtliche Utenfilien in seiner Belle, riß den Ofen um, und eröffnete mit den Kacheln ein Bombardement gegen die Thür, in der Abficht, dieselbe zu zersprengen. Da auch die übrigen Gefangenen in einer ähn­lichen Weise zu lärmen anfingen, so rief der Gefangenen­Anfseher Schulz den Gefängniß- Insprektor, Herrn Hagen, her­bei, der seinerseits mit Rücksicht auf die Gefährlichkeit der Sis tuation die Gendarmen Brandt, Grundmann und Peters re­quirirte. Bei dem Versuche, die Zellenthür zu öffnen, fanden die Beamten die Thür von innen verbarrikadirt, während der Gefangene mit übermenschlicher Kraft dem Vordringen der Beamten Widerstand entgegenzusehen versuchte. Obwohl bei diesem Versuche das Licht im Gefängnißkorridor erlöschte, so drang ber Gendarm Schmidt doch in die Belle ein, und ver suchte, den Rasenden mit Hilfe des Gendarmen Peters zu überwältigen. Nach heftigem Kampfe gelang es den Beamten, den gefährlichen Menschen zu überwinden und zu feffeln. Wohlrab wurde in gefesseltem Zustande in eine andere Belle überführt und die umfaffendsten Vorkehrungen getroffen; um eine Wiederholung derartiger Szenen zu verhindern.

g. Wegen Thierquälerei wurde vor einigen Tagen am Dranienburger Thor ein Rollkutscher durch einen Schußmann nach der Polizeirevlerwache fiftirt, weil er, auf einem von zwei abgesträngten Pferden sisend, mit dem unteren Peitschenstiel dem einen Pferde unausgesetzt auf den Kopf geschlagen hatte. Das Publikum war über diese Rohheit derartig empört, daß es auf das herzlose Gebahren einen Schußmann aufmerksam machte, welcher denn auch die Sistirung des Kutschers be­wirkte.

Die Verhandlung gegen den Agenten Hoth, dem mehrfache Schwindeleien, namentlich auch in den Akademischen Bierhallen zum Vorwurf gemacht werden, zu welcher auf gestern vor der ersten Straffammer des Landgerichts I. Termin anbe raumt war, mußte vertagt werden, weil sich der Angeschuldigte nicht eingefunden hatte. Aus einem von Hoth eingesandten ärztlichen Attest ging hervor, daß derselbe durch Erkrankung am Erscheinen behindert wurde.

ist die reine Wahrheit. Rupsch sagte, es solle etwas ins Werk gesetzt werden, Holzhauer solle die Mittel dazu beschaffen. Dieser war aber damit nicht recht einverstanden. Es wurde bei dieser Unterredung nur allgemein gesprochen, vom Kaiser nicht. Woher die Steinfrufe gekommen, weiß ich nicht, ich habe mich darum nicht gekümmert. Rupsch sagte nur, er habe fte von Holzhauer erhalten. Die Glasflasche gab ich Rupsch, weil ich sie los fein wollte. In die Steintrufe habe ich nicht hineingesehen, erst am nächsten Tage bemerkte ich fleine in Papier gewickelte Gegenstände darin. Erst nachdem Rupsch die Glasflasche wieder aus der Drainage herausnahm, sah ich, daß Papier darin war. Die Glasflasche ist die, welche Reinsdorf im September bei mir zurückgelassen hatte.

Küchler: Präs.: War in der Drainage nur Waffer?- Ich habe nicht hineingefühlt, da ich nichts hineingesteckt habe. Ich stand etwa 10 Schritte davon. Das Erdreich war aber naß und feucht.

Präf. Wenn Sie das Attentat verhindern wollten, so hätten Sie sich doch den Ort ganz genau ansehen müssen, Dy namit explodirt doch auch im Wasser. Küchler: Es hatte in der Nacht stromweise geregnet und ich nahm an, daß die Drainage mit Wasser gefüllt werden und die Schnur durch näßt werden mußte. Was Rupsch an der Drainage that, sab ich nicht genau, er sagte es mir nachher; gesehen habe ich nur, daß er eine Zündschnur in die Gefäße steckte.

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Präs. Haben Sie denn nun angenommen, daß Dynamit darin war? Küchler: Das nahm ich jest nach den Aeuße rungen des Rupsch an. Ich habe nur die Schnur abgewickelt und hatte das Ende der Schnur in der Hand, während Rupsch fie durch den Graben in den Wald zog.

Präs. Den Einschnitt in den Baum hatte Rupsch gemacht? Küchler: Ja.

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Küchler: Das Präs. Sie hatten aber das Meffer? habe ich mir erst am andern Tage geben lassen, weil ich mir Effen gekauft hatte.

Präs.: Sie haben gesagt, daß Sie beabsichtigt hätten, bei Rüdesheim das Dynamit in den Rhein zu werfen, aber Rupsch habe es nicht gewollt. Küchler: Ja.

Bräs. Rupsch hat Ihnen gesagt, es sei ihm schwer ge­worden, Geld zu erhalten; hat er Ihnen gesagt, von wem er es bekommen? Küchler: Von einer Busammenkunft bei Holzhauer, in welcher das Geld gesammelt sei, hat er mir nichts gesagt; ich weiß auch nichts davon, ob die andern An­geklagten Geld gegeben haben.

Präs. Geben Sie zu, daß später eine Versammlung von 10 bis 12 Uhr stattfand, in welcher Sie über das Attentat berichteten? R.: Ja. Es war bei Söhngen. Wir tauschten unsere Vermuthungen über Reinsdorf's Verhaftungen aus und wunderten uns, daß man ihn lebendig gefaßt habe, da er doch immer einen Revolver trug. Bei der Gelegenheit forderte mich Palm auf, über die Denkmalsaffaire etwas zu erzählen. Da ich an jenem Abend das Geld für meine Uhr haben sollte, so mußte ich es doch sagen; ich hätte Alles gethan, was man von mir haben wollte; ich hätte sonst das Geld nicht bes tommen. Nach etwa

Dort

N. Selbstmord in einem Gasthof. Ein geheimniß­voller Selbstmordfall trug sich, wie uns auf Grund persön Itcher Recherchen mitgetheilt wird, am gestrigen Tage im Gasthofe Bum braunen Roß", Röpnickerstr. 55a zu. Dort war gestern früh 5 Uhr ein unbekannter ca. 20 jähriger junger Mann angekommen, dem, nachdem er sich in das Fremdenbuch als ein Kaufmann Reglaff aus Fürstenwalde eingetragen hatte, ein Zimmer im ersten Stock angewiesen wurde. einer halben Stunde eilte der Fremde, laut Hilfe rufend, die Treppe hinunter, an deren Fuß er bewußtlos zusammenbrach. In das Zimmer zurückgebracht, verstarb der Unbekannte plöglich unter zweifellosen Symptomen einer Vergiftung. Auf An­ordnung der sofort benachrichtigten Revierpolizei wurde die Leiche behufs gerichtlicher Obduktion nach dem Obduktionshause geschafft. Die weiteren polizeilichen Recherchen nach der Person Des Selbstmörders respektive nach der Veranlassung der That sind eingeleitet.

Gerichts- Zeitung.

Das Dynamit- Attentat bei der Enthüllungsfeier des Niederwald- Denkmals vor dem Reichs- Gericht. Zu Beginn der heutigen Verhandlung wird Küchler noch- mals vorgerufen.

Präs: Hat Reinsdorf über das, was ins Werk gesetzt werden sollte, fich Ihnen gegenüber belehrend ausgesprochen? Küchler: Ich glaube wohl; auch von Dynamit hat er gesprochen. Er sagte mir, man sollte den ersten Wagen, in welchem der Kaiser fäße, schonen, weil das zuviel Aufsehen mache, man solle die nächsten Wagen nehmen, weil all die Herrschaften zusammen feien. Ob Rupsch dabei war, als Reinsdorf das sagte, glaube ich nicht. Weitere Instruktionen darüber, wie weit man die Wagen heranlaffen solle, hat mir Reinsdorf nicht gegeben; er bat nur gesagt, ich solle den Rupsch beaufsichtigen. Die Sache folle so gelegt werden, daß sie unsichtbar bleibe. Dem Palm habe ich von alledem Mittheilung gemacht, und er sagte, wenn es nur recht knalle. Palm fagte auch, wenn Reinsdorf ein Spion sei, so wäre er im Stande, ihm eine Kugel durch den Kopf zu jagen.

Bräs. Sie wissen, daß Palm Alles der Polizei entdeckt hat; bringen Sie deshalb nicht Sachen vor, die über die Wahr heit hinausgehen. Rupsch hat auch ausgesagt, daß Palm den Bwed des Unternehmens nicht gekannt hat. Küchler: Es

bitten."

Küchler: Es

Verdachtes gegen Sie, Sie um Verzeihung für seine Härte ,, Der gute Onkel! rief Lucie trotz seines Ver­dachts mich üm Verzeihung bitten!"- Sie trodnete eine Thräne aus ihren Augen. Nun schmerzt es mich doppelt, Nun schmerzt es mich doppelt, mich von dem Verdacht nicht reinigen zu können."

"

"

,, Weinen Sie nicht, liebes Kind," nahm Cordelia das Wort. Mein Vetter Rodenburg ist es nicht werth, daß Sie feinetwegen eine Thräne vergießen. Warum ist er so schwach, so thöricht, sich von den Amberg's einen Verdacht gegen Sie in die Ohren blasen zu lassen? Sie sollen nie zu ihm zurück; er muß zu Ihnen kommen und Ihnen ab­bitten. Lassen Sie's nur gut sein, über kurz oder lang wird er einsehen, daß die Amberg's ihn nur in eigen nüßiger Weise wieder aufgesucht haben und umschmeicheln. Aber, liebes Fräulein, sagen Sie mir nur eins, wie fonnten Sie so unvorsichtig sein, als Sie das Haus Ihres Dnfels verließen, sich nach der Residenz zu begeben, wo Sie ganz schußlos dastehen, mitten in einer Hölle von Lastern. ? Warum tamen Sie nicht zu mir?" " Ich stehe nicht schußlos hier," antwortete Lucie. habe theilnehmende Beschüßer und Aufnahme gefunden in dem Hause von Leuten, welche Verwandte von Amberg

Ich bin davon überzeugt, daß es eine unwahrheit ist; indessen Barthel hat es erklärt, und Rodenburg nimmt nun an, daß alle Uebrigen das Geld ebenfalls später er­halten haben. Er schließt daraus, daß Sie, nachdem Ihre sind." Unterschlagung an's Licht gekommen, nachträglich den Leuten bas Geld gegeben hätten, um sich vor ihm von dem Ver­dacht zu reinigen."

D, wie schändlich! Wie kann Barthel eine solche Lüge gegen mich aussprechen? Wahrlich, wenn solche Ver­leumbungen mich verfolgen, kann ich es meinem Dnfel nicht übelnehmen, wenn er mich von Herzen verachtet, wenn er mich haßt und mich verstößt."

Rodenburg selbst ist noch nicht derjenige, welcher Sie am meisten haßt und verfolgt," versette Brand. Im Gegentheil, ich habe oft bemerkt, daß er tief bereut, hart gegen Sie gewefen zu sein."

Wie? Amberg versicherte mir das Gegentheil!" So spricht Amberg gefliffentlich die Unwahrheit Ich bin überzeugt, wenn Sie zurüdfehrten, Ihr Onkel würde Sie mit offenen Armen aufnehmen und trot feines

,, Und wovon leben Sie?" " Von meiner Hände Arbeit!"

" D, Sie armes, unglückliches Rind! Das sollen Sie nicht, daß werde ich nicht zugeben," erklärte Cordelia, in­dem ste energisch ihren Kopf schüttelte, daß die Locken ihr um die Schläfe flogen. In meinem Hause ist der rechte Drt für eine verstoßene und verlassene Rodenburg. Ich bin zwar nicht reich, aber mein Haus hat Raum genug, um Sie aufnehmen zu können; und wenn Sie wollen, fönnen Sie sich bei mir so nüglich machen, wie bei dem Dheim. Sehen Sie, ich bin nicht mehr so jung- wenn ich auch keineswegs alt bin und ich sehne mich danach, und ich sehne mich danach, eine Gesellschaft und zugleich eine Stüße meines Hauswesens um mich zu haben. Ein Pensionat, in welchem sechszehn junge Damen sich befinden, erfordert eine sehr eifrige und umsichtige Haushaltung. Wollen Sie bei mir bleiben?

Präs. Auch das von der Festhalle haben Sie erzählt? Küchler: Ja, aber nur, um das Geld für meine Uhr wiederzu bekommen. Westweber gab mir dasselbe.

Präs. Es ist noch ein Kaffiber von Ihnen und zwar an Holzbauer beschlagnahmt worden. Nach diesem haben Sie einen Artikel in die Freiheit" schreiben wollen. K. Ich wollte nur einen Aufruf für ünsere Frauen erlassen; über den Ausdruck Artikel" anstatt Aufruf habe ich dabei nicht näher nach gedacht.

Bräs.: Sie haben gestern erklärt, daß Sie der Weisung Reinsdorf's entgegen nicht eine wasserdichte, sondern eine hanfene Bündschnur getauft haben. Er muß Sie also instruirt haben. K.: In Bezug auf die Zündschnur allerdings, aber sonst nicht.

Präs. Sie sagten gestern, die Shnur habe nur soweit gebrannt als sie nicht naß war. R.: Ja, soweit fie verbrannt war, war sie auch verkohlt; ste muß auch etwas naß gewesen sein. Von da ab, wo sie frei lag, war ste unbeschädigt; der unbeschädigte und verkohlte Theil standen mit einander noch in Verbindung. Wenn die Schnur durchschnitten gewesen wäre, hätte ich es sehen müssen. Als ich die Schnur aufhob, brach der verkohlte Theil Stück um Stüd ab. Ich wollte dann das Dynamit beseitigen, da es nicht liegen bleiben konnte. Es interesfirte mich nicht, zu erfahren, aus welchem Grunde die Explosion mißglückt war. Nunmehr wird Rupsch wieder vor­geführt. Der Präsident hält ihm die Angaben Küchler's vor. Rupsch: Was er gesagt hat, ist Lug und Trug. Es ist, wie ich gesagt habe. Kann denn Küchler das Meffer beschreiben? Küchler beschreibt ein Messer. Rupsch: So war das Messer nicht, welches ich hatte, und nachher verlor. Ih hatte das Meffer von Reinsdorf erhalten. Reinsdorf: Das ist richtig. Rupsch: Ich habe mit dem Meffer Reinsdorf's die Shnur durchschnitten, ich hatte aber noch ein eigenes.

Präs.: Es ist also möglich, daß Sie ein Meffer an Kühler gegeben haben. Reinsdorf: Rupsch hat mir mein Meffer gegeben haben.

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Wollen Sie meine Stüße sein, meine Gesellschafterin, - Dann tommen Sie meine Freundin, meine Tochter? mit mir!" Sie ergriff die Hände des jungen Mädchens. Jýr Anerbieten klang so herzlich, so freundschaftlich, daß Lucie gerührt antwortete:" Ja, ich will's!"

Sie hatten inzwischen das Hotel erreicht, in welchem Cordelia mit ihrer Elevin wohnte. Noch an demselben Tige begleitete Cordelia ihre junge Freundin nach Eislers Hause.

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Frau Elsler war nicht wenig erstaunt, die Dame, von welcher sie durch Lucie schon gehört hatte, als Gast bei sich zu sehen. Sie nahm sie freundschaftlich auf, und das An­erbieten, das sie Lucien gemacht hatte, rührte auch sie; so leid ihr es auch that, das junge Mädchen, das sie Alle in ihr Herz geschlossen hatten, scheiden zu sehen, so konnte sie doch nicht anders rathen, als daß Lucie das für sie so vor­theilhafte Anerbieten annehme.

Es fehlte dabei nicht an Verwünschungen und Ausfällen gegen Amberg und an Versicherungen, daß man nichts ver­fäumen werde, den Heuchler gebührend zu entlarven. Der britte Tag nach diesem Abend ward zur Abreise bestimmt, da Fräulein Cordelia Rodenburg noch am nächsten Tage mit ihrer Elevin einen Ausflug nach Potsdam zu machen gedachte. Sie forderte Lucie auf, sie zu begleiten und selbst­verständlich war auch Brand von der Parthie, da Cordelia unter feinen Umständen ohne männlichen Schuß auch nur ihr Hotel zu verlassen wagte.

" Sehen Sie," erzählte sie Lucien, ich habe in dieser Beziehung schon sehr traurige Erfahrungen gemacht. Es find jetzt etwas über fünf Jahre her, da passirte mir ein Unfall, der dem Ruf meines Pensionats unendlich geschadet hat, ja mir leicht hätte von bleibendem Nachtheil werden fönnen. Damals sollte die älteste Schwester des Fräu lein von Steinberg in mein Pensionat kommen, sie reifte ebenfalls allein und reiste ebenfalls durch die reiste ebenfalls allein und

Residenz.

( Fortsetzung folgt.)