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Nr. 225.
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Fürst Bismarck und der Reichstag .
Unter dieser Ueberschrift bringt die in München erschei nende ,, Allgemeine Seitung" nachstehenden Artikel, dem wir allerdings in mancher Hinsicht nicht zustimmen können, der aber des Interessanten viel erhält, so daß wir denselben unsern Lesern nicht vorenthalten wollen. Ein Urtheil mögen fich die Lefer selbst bilden. Der Artifel lautet in wörtlicher Wiedergabe:
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Die Leser der Allg. Stg." werden uns das Zeugniß geben, daß wir dem Fürsten Reichskanzler stets gerecht geworden sind, daß wir seine Sozialpolitit aus allen Kräften vertheidigt haben und die jeweilige Härte und Schroffheit seines Auftretens durch die leidige Partei- Opposition mildernd zu erklären suchten. Wir können auch heute nur wiederholen, daß der deutsche Reichskanzler der erste Staatsmann ist, der die soziale Frage fühn und unamwunden auf die Tagesordnung gefezt hat, und daß die Kontrafignatur hier etwas bedeutet, wenn am 17. November 1881 der erste deutsche Kaiser des neuen deutschen Reiches die bekannte Botschaft erließ.
Selbstverständlich konnte unsere Anerkennung niemals so gemeint sein, als ob die sozialpolitischen Vorlagen des Kanzlers in unseren Augen immer völlig korrekt oder auch weitgehend genug gewesen wären. Hatte ja doch der Kanzler selbst von Versuchen" gespro sen, die man einmal anstellen müsse; haben doch wir den Reichstag aufgefordert, nicht nur auf die bes treffenden Vorlagen entschieden einzugehen, sondern aus eigener Initiative Weiteres zu verlangen und so den experimentirenden Kanzler zu überbieten. Endlich wurde in diesen Blättern der leider fromme Wunsch ausgesprochen, es möchte sich für den Reichstag und in demselben eine soziale Bartei" bilden, welche, die bürgerlich politische Freiheit selbstverständlich hochhaltend, ein wirthschaftliches Programm und augleich deffen Methodit aufstellte und zu deffen allmählicher Realiftung fortschritte. Es wäre ja dabei vollkommen gleichgültig gewefen, ob irgend ein offiziöfer Kritteler zu viel Liberalismus" in solchem Streben entdeckt bätte; es wäre jenen Rrittelern vielmehr eine recht gesunde Lektion gewesen, wenn fte erfahren hätten, daß echter Liberalismus und ökono mischer Reformismus sich sehr gut mit einander vertragen. Schlimm genug, daß der Gesammtliberalismus", der das laisser faire überall anwenden will, auch wohin es nicht gehört, die Sache der Nothleidenden und Enterbien den Konservativen und den belehrten Nationalliberalen zugeschoben hat. Dieser Gesammtliberalismus" ist ein Unding, ein Bockhirsch, der absolut in seine zwei Hälften getreunt werden muß, so baß der politisce Liberalismus eine Sache für sich wird und bie Sozialpolitik auf eigenen Füßen steht. Die Nothwendigkeit dieser Scheidung eingesehen und frischweg verkündet zu haben, gereicht dem öfterreichischen Abgeordneten der Brünner Han delskammer, Herrn Dr. Neuwirth, zur besonderen Ehre, um so mehr, als derselbe früher lange genug in Cobden'schem Waffer geschwommen ist.
"
Es
Etwas anderes ist es aber, mit einem störrigen Barlament u thun zu haben, und wieder etwas anderes, wie man diesem Barlament entgegentritt, wie man daffelbe behandelt. offenbart sich hier zunächst ein greller Widerspruch in der Staatsrechtlichen Auffassung des Fürsten Bismard von dem Ver hältnisse der Faktoren des Reichs unter und gegen einander. Einmal bedeuten ihm Majoritäten und Parlament gar nichts; böchstens fönnen sie schlechte Geseze verhindern"; aber die Regierung, der Bundesrath und der Kaiser laffen sich von leiner Majorität etwas vorschreiben, am wenigsten einen Perfonenwechiel und eine Aenderung der Tendenz. Thut es dieser Reichstag nicht, so thuts der nächste, bis wir unsern Willen baben! Stabile Faktoren find nur der Kaiser und der Bundesfath. Wer den allgemeinen Volkswahlen ein größeres Gewicht beilegt, wer fie für mehr erklärt, als für staatsrechtliche Ver fuche," der ist ein Republikaner ", wenigftens ein Demokrat". Dann aber zählt der Reichskanzler doch seine Getreuen zu sammen und bringt 157 heraus. Die Rechnung erwies fich freilich gleich bei der rrsten Abstimmung über die Diäten und Fahitaiten nicht als richtig; denn von den 157 ftimmten nur 99 für den Kanzler und gegen den Antrag. Was aber geht aus jener Aufzählung des Kanzlers hervor? Das Bekenntniß, daß er die Majorität nicht hat, daß die Wahlen ihm eine Ent täuschung bereitet haben; aber es folgt noch mehr. Er hätte doch gern die sonst so gering geschäßte Majorität gehabt; wer
Ein Weihnachtsabend.
Erzählung
von
Wilhelm Liefländer.
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In einem kleinen, sehr ärmlich ausgestatteten Stübchen eines alten baufälligen Hauses im Dorfe Altefähre auf der Insel Rügen saß am Weihnachtsabend eine junge Frau, anfcheinend mit dem Lesen eines Briefes beschäftigt am Lifche. Fast bewegungslos starrte fie auf die Schriftzüge und wenn nicht ab und zu ein schwerer Seufzer ihrer Brust entfahren wäre. hätte man sich der Annahme hingeben önnen, daß dieselbe beim Lesen eingeschlafen sei. Nachdem fe faft eine volle Stunde die wenigen, aber anscheinend Inhaltsichweren Worte des Schreibens betrachtet hatte, faltete fie baffelbe zusammen, und legte es zu einem Bündel anderer Schriftstücke. Dann stand sie auf, um nach den tubig im Bimmer spielenden Kindern, einem Knaben von ungefähr 5 und einem Mädchen von ungefähr 4 Jahren, u sehen.
Das Gesicht der augenscheinlich noch in den zwanziger Jahren befindlichen Frau, zeigte deutlich die Spuren tiefen Rummers und die gerötheten Augen ließen darauf schließen, baß fie viele Nächte durchweint hatte. Jbre armselige aber laubere Kleidung war ein Zeichen der Trauer- schwarz, und die Hände zeigten deutlich die Spuren barter Arbeit. Einen Augenblick betrachtete sie die spielenden Kinder, dann, fich zu den Kindern wendend, sprach fie:
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,, Arme Kinder, wer wird Euch eine Weihnachtsfreude bereiten! Ach, nicht einmal das tägliche Brod kann ich für Euch schaffen!"
Sie strich sich bei diesen Worten über das abgehärmte Beficht, um die schnell hervortretenden Thränen zu trocknen. In diesem Moment hing sich der kleine Karl an ihren Arm nb flüsterte ihr zu:
Mutterchen, Du bist immer so traurig und grämst Dich so sehr; sieh' nur, ich und Mariechen haben ja hier hübsches Spielzeug, daß wir uns gar nichts weiter zu Beihnachten wünschen!"
Bei diesen Worten suchte er die Mutter nach, einem
Mittwoch, den 24 Dezember 1884.
meis, vielleicht fühlte er sich mit einer recht lompakten Majoris tät hinter sich ganz konstitutionell" behaglich! So eine Ma jocität wie tie des französischen Premier Jul. Fery wäre am Ende doch nicht zu verachten.
Der Kanzler hat, wie schon genügsam bemerkt, das große Verdienst, an den ,, armen Mann," an den kleinen Mann" zu denken. Er rechnete offenbar auf Dantbarkeit, auf Anerfennung seines redlichen Bemühens. Und siehe da, eine halbe Million von Arbeitern und Arbeiterfreunden antwortet ihm mit 25 fozialdemokratischen Abgeordneten! Statt das nun als eine Mahnung hinzunehmen, noch fräftiger und noch entschiedener in der Sozialpolitik vorzugeben, verspottet er die sozialdemokratischen Abgeordneten, wünscht ihnen noch ein Dußend Genoffen und tröstet sich damit, daß viele ihrer jezigen Anhänger von ihnen abfallen würden, wenn sie die vorgespiegelte Utopie von der thatsächlichen Beihilfe unterscheiden lernten, die ihnen das Gesez gewähre. Die Erwartung, daß die fanatische Sette," wie sich das Leiborgan des Kanzlers mit gewohnter Liebenswürdigkeit ausdrückt, jest endlich im Reichstage mit einem vollständigen Programm des Jdealstaates herausrücken würde, ist auch an dieser Stelle schon vorher dahin ausgedrüdt worden, daß fortan selbstständigen Anträgen der Sozialdemokraten nichts mehr im Wege stehe. Man kann dann allerdings sagen: ex ungue felim, aber nie hat eine felbstbewußte Partei, nie ein felbstbewußter Staatsmann Fürst Bismard am allerwenigften fein ganzes Bukunftsprogramm so einfach auf den Tisch des Hauses" gelegt.
Daß übrigens die Sozialdemokraten parlamentarische Bes gabung mit parlamentarischem Taft zu verbinden wissen, hat Soch wohl allen Unparteiischen die Rede Bebels in der Budget ebatte gezeigt, die dem Herrn Kriegsminister so viele, nicht immer dankbare Mühe verursachte.
Von dem Zentrum erwartet der Reichskanzler in der gegenwärtigen Seffion nichts Gutes. Die Verhandlungen mit der Kurie sind einmal wieder ins Stocken gerathen, und das Gas explodirt dann regelmäßig im Zentrum. Wer an diesem procés sans fin eigentlich schuld ist, wollen wir für heute nicht abermals untersuchen. Wir wollen nur so viel sagen: alle Polizeigefege waren vom U bel, schon weil der betroffene Theil beständig auf deren Aufhebung bringen kann. Es hanbelte sich um einige menige organische" Gefeße, die als Theile der Verfassung unumstößlich gewesen wären. Statt dessen hat man Paragraphen der preußischen Verfassung suspendirt, was immer ein gefährliches Präzedens ist. Energisch mag ein solches Vorgehen genannt werden; den Jubel des Aufklärichts mag es ernten; staatsmännisch ist es nimmermehr.
Einer solchen Majorität von Ultramontanen, Republika nern", Sozialdemokraten, Welfen, Polen und Elfäffern gegenüber zu stehen, mag, obwohl es auf die Majorität gar nicht antommt, sehr unangenehm sein; immer aber steht man vor den Erwählten des Volks, gekürt nach dem selbstgewollten Modus der Wahl. Immer erfordert das Resultat einer solchen Wahl das Volt mag sich irren, wie schon die bedeutendsten Einzelnen fich geirrt haben und fortwährend dem Irrthum unterworfen find eine gewisse Achtung, gleich der vor dem Verdikt des Geschworenengerichts. Es ist zum wenigsten unvorsichtig, der mißliebigen Majorität entgegenzudonnern: Sie imponiren mir nicht!" Erstens fagt man so etwas nicht, weil jeder Abgeordnete, diesmal Hr. v. Schorlemer, das Recht hat, zu retorquiren: Sie uns auch nicht". Zweitens kommt es aufs Imponiren" in einer legislativen Versammlung gar nicht an, sondern aufs Recht haben und Recht bekommen. Das Jm poniren" wäre ja wieder Sache der perhorreszirten ,, Eloquenz", die ebenfalls dem Kanzler nicht imponitt". Also wozu solche Inkartaben? Hat fich das deutsche Volt in seinen Wahlen geirrt, so frage man es noch einmal! Sollte der Bruch bei Der Dampfervorlage eintreten, was mir nicht wünschen, so hätte Der Kanzler sogar einen guten Ein", wie die Engländer fagen.
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Politische Webersicht.
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Der neu gegründete Nationalliberale Verein" in Berlin hat wieder einmal etwas von sich hören laffen. In einer von ungefähr 200 Personen fage und schreibe 200 Personen besuchten Versammlung wurde beschlossen, eine Ergebenheitsadresse an den Fürsten Bismard zu senden. Der bekannte Herr v. Benda beantragte dazu, der Adresse auch die
Stahle hinzuziehen, auf dem einige alte Bilderbücher und Sonstige fleine abgenußte Sächelchen lagen, mit denen sich die kleine Marie beschäftigte.
An einem andern Tage wären bei Frau Schmidt diese Kinderworte von Wirkung gewesen; war doch schon ein Blick auf ihre lieben Kleinen ihr immer Balsam auf das blutende Herz gewesen, aber heute, am Weihnachtsabend, wollte der ersehnte Troft nicht kommen; je mehr sie auf ihre Kinder sah, um so größer schien der Schmerz um den vers lorenen Gatten zu werden.
Noch am Weihnachtsabend des vorigen Jahres hatte fie mit ihm vereint dieses Fest gefeiert, da brannten an dem schönen, grünen Tannenbaum hübsche Wachslichter, nnd unter dem Baum lagen am Weihnachtsmorgen schöne und niedliche Spielsachen für den Buben und das Mädchen, welche vor Freude hüpften und Vater und Mutter herzten und füßten. Und jest? Wie hatte sich doch Alles im Laufe des Jahres geändert!
Kurz nach Weihnachten, im Januar, hatte sich der Gatte, der feines Beichens Schiffszimmermann war, auf ein schönes, in Stralsund gebautes Schiff, den Stern", begeben, um auf diesem eine Reise nach Ostindien zu machen. Die Schiffszimmerei auf der Werft ging so Die Schiffszimmerei auf der Werft ging so schlecht, daß er herzlich zufrieden sein mußte, als sich ihm eine passende Stelle als Schiffszimmermann auf dem " Stern" bot. Große Pläne hatten die jungen Gatten auf die Zukunft gebaut; die ausbebungene Monatsheuer war verhältnißmäßig hoch und die junge Frau glaubte mit Waschen und sonstigen Handarbeiten soviel zu verdienen, daß der Gatte das ganze Gelb aufsparen könnte, bis das Schiff wieder in den Heimathshafen eintraf. Die Trennung wurde der Frau besonders schwer, sie erkrankte und es war ihr längere Zeit nicht möglich, neben ihren häuslichen noch andere Arbeiten zu verrichten. Allmälig fehrte indeß mit der Hoffnung auf ein glückliches Wiedersehen auch die Lebensfraft wieber zurück; sie mühte sich nun Tag und Nacht ab, um ihre kleine Wirtschaft aufrecht zu erhalten und das nöthige Brod für sich und ihre beiden Kinder herbeizuschaffen. Und als sie nach einigen Wochen einen Brief von ihrem Gatten erhielt, in welchem er ihr
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Volksblatt.
1. Jahrgang.
vollständige Mitgliederliste beizufügen!-Der Kanzler] müsse seben so äußerte sich der Herr was für tüchtige Leute diese Berliner Nationalliberalen seien, eine stolze Schaar von Offizieren, die bei dem nächsten Wahlkampf auch eine stattliche Armee in Berlin hinter sich haben werden. Dieser Antrag wurde natürlich einstimmig angenommen und er hatte auch noch das Gut, daß so an zwanzig ehrgeizige Männer fich schnell in die Mitgliederliste einzeichnen ließen; denn der Gedanke, daß der theure Name von den Augen des Fürsten Bismarck gelesen werden könnte, wirkt geradezu be feligend für solch ein nationalliberales Gemüth. Und was find's nun für Leute, diese Berliner Nationalliberalen? Da sprach zunächst in jener Versammlung der famose Redakteur Wald, derselbe, der noch vor zwei bis drei Jahren zu den erften Antisemitenfübrern zählte, der im Wahlkampfe 1881 in Wort und Schrift für die Wahl eines Henriei eintrat
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- hier bei den Nationalliberalen erklärte derselbe Mann, die Kandidatur ,, des Stöcker" habe alle Nationalliberalen des zweiten Wahlkreises von der Wahlurne ferngehalten. D, diese Undankbarkeit gegen den Erfinder des Antisemitismus! Wenn wir erst nationalliberale Kandidaten hier in Berlin aufstellen, versicherte Herr Wald weiter, dann werden wir mindestens in zwei Wahlkreifen stegen. Daß die Herren bereit sind, event. Die Rolle der Führer, resp. Offiziere zu übernehmen, ist wohl anzunehmen, aber mit der stattlichen" Armee wird es gute Wege haben. Die Armee, welche sich hinter der Fahne des Nationalliberalismus in Berlin zusammenschaaren wird, die fann Herr von Benda im Schnupftuch nach Hause tragen!- Lärm verstehen die Herren freilich zu machen, das zeigt die stattgehabte Versammlung. Die winzige Anzahl von Personen, welche dort zusammengetrommelt waren, haben den Mund ziemlich weit aufgerissen, aber wenn fte ihn auch noch weiter aufmachen, so werden dennoch die gebratenen Tauben, resp. die Berliner Mandate, nicht hineinfliegen. In Berlin sind die Beiten liberalen Humbugs längst vorüber und wenn diese Männchen warten wollen, bis ihnen ein Wahlkreis zufällt, dann können sie warten bis sie schwarz geworden sind.
So
Ein falter Wasserstrahl? Die Nordd. Allg. 8tg." veröffentlicht in der gefirigen Abendnummer an hervorragender Stelle folgendes; Die Bewegung, welche durch das Verhalten der Obstruktionsparteien bei den legten Etatsdebatten im Lande hervorgerufen worden ist, hat neben anderen erfreulichen Kund gebungen auch zu solchen geführt, welche die Stiftung eines Fonds zur Dotirung des vom Herrn Reichskanzler als unent behrlich bezeichneten Direktorialbeamten im Auge bat. anerkennenswerth die bei dieser Geleginheit bethätigte Dpferwilligkeit ist, so möchten wir ben befreundeten Zeitungen, welche den Gedanken einer Subst.iption aufgenommen haben, doch zur Erwägung geben, daß es weder thunlich noch erforderlich sein wird, die auf diesem Wege aufgebrachten Gelder zur Besoldung von Reichsbeamten zu verwenden. Es ist nicht wahrscheinlich, daß die nur durch gemeinsamen Haß gegen den Kanzler verbündeten Fraktionen den Muth haben werden, ihr Votum bei der dritten Lesung zu wiederholen, und wenn das dennoch geschähe, so würde die Abwehr der darin liegenden Schädigung des Reichs doch wohl auf anderem Wege zu suchen sein, als durch Deckung der verfagten Mittel auf dem Wege der Privatwohlthätigkeit. Die patriotische Regung, welche den Anlaß zu diesem Gedanken gab, bleibt darum nicht minder erhebend und tröstlich für das verlegte Nationalgefühl, und ohne auf die gestern von uns gebrachte dankfagende Vers öffentlichung des Reichskanzlers zu verweisen, find wir gewiß, daß ihm die Anerkennung, welche in der Absicht der Gröffe nung einer Subsfription lag, besonders wohlgethan bat."
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Ueber die Hagelschäden in Preußen im Jahre 1883, welche in diesem Jahre zum ersten Male genau und detaillirt ermittelt wurden, entnehmen wir der Stat. Korrefp." folgende Angaben: Von allen 55 046 Ernteerhebungsbezirken find 3798 von Hagel betroffen und 3607 oder 6,5 Prozent durch Hagelschlag in der Einte geschädigt. 3509 Erhebungsbezirke wurden einmal, 250 zweimal und 39 dreimal vom Hagelwetter heim gesucht. Am hagelreichsten war der Monat Juni mit 49,1 Prozent sämmtlicher Hagelfälle. Ueber den Umfang der ver hagelten Fläche, sowie die Höhe des Schadens liegen nur für 3453 Erhebungsbezirke Angaben vor, die für die einzelnen Bezitte ein verhageles Areal von 10-755 Spettaren, sowie einen Schaden von 276-4000 Mait nachweisen. Im Ganzen wur den 324 679 Setrare vom Hagelschlag betroffen, wovon 69,4
mittheilte, daß die Reise bis jetzt glücklich verlaufen sei, da hob sich vollends ihr Muth und ihre Gesundheit; sie erwartete getrost den Tag der Wiedervereinigung. Dann vergingen wieder Wochen und Monate, ohne das eine weitere Nachricht eintraf. Endlich, nach fast fünf Monaten, erhielt sie von dem Rheder des Schiffes die Auskunft, daß das Schiff bereits mit voller Ladung von Rangun nach Stralsund unterwegs sei und daß sich an Bord Alles wohl besinde. Das Herz der jungen Frau klopfte fast hörbar, als ihr diese Mittheilung wurde, und noch größer wurde ihre Freude, als sie einen zweiten Brief empfing, in wel chem der Gatte die Hoffnung aussprach, mit dem Schiff, welches reifefertig sei und in den nächsten Tagen in See gehen werde, bereits Anfangs September in Stralsund einzutreffen.
Sie malte sich die Freude des Wiedersehens in den schönsten Farben, und wenn sie Abends nach schwerer Arbeit mit ihren Kindern daheim im Stübchen saß, dann ers zählte sie ihnen von den Gefahren des Seelebens und wie der Vater gewiß oft mit den bösen Elementen kämpfen müsse, um ihnen, den Kindern, das liebe Brod zu sichern. Wenn dann der fleine Karl in seiner naiven Weise sagte: Ich will auch einmal ein großer Seemann werden," so fonnte sie ein Lächeln über den kindlichen Muth nicht unterdrücken, es tam ihr dann immer der Gedante, daß sie ein Recht habe, stolz auf ihren Gatten zu sein, der aus Liebe zu seiner Familie sich solchen Gefahren und Entbehrungen willig aussette.
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So verstrichen wieder Wochen und Monate, der Sep rember war da, aber der ,, Stern" blieb noch immer aus. Täglich ließ Frau Schmidt ihre Blicke vergeblich über das Meer schweifen, täglich erkundigte sie sich nach den einge= troffenen Schiffen; doch immer wurde ihr die Auskunft: Der Stern" ist noch nicht da." Das Ausbleiben des Schiffes beunruhigte schließlich auch in weiteren Kreisen und als der Dktober bereits ins Land gezogen kam und noch immer jede Kunde fehlte, da konnte man sich des Ge darkens nicht mehr erwehren, daß demselben ein Ural zugestoßen sei. Leider war dies in der That so. Dktober traf die Nachricht ein, daß der„ Stery