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lehnt. Am 10. Januar cr. beschimpfte er ihn im feinem eigenen Ronferenzzimmer und schlug mit dem Schlüffelbund nach ihm. Nach der dadurch nothwendig gewordenen abermaligen Ent laffung als Schuldiener verleumdete der Angellagte bei seinem Nachfolger Rohrbeck seinen früheren Vorgesezten und dessen Familie, und am 22. März cr. beleidigte er auf öffentlicher Straße in symbolischer Weise die Frau Rüdheim und deren Sohn. Nichtsoeftoweniger erachtete der Berufungsgerichtshof die in erster Instanz erkannte Strafe für zu hart und ers mäßigte diefelbe namentlich im Hinblick darauf, daß bei den begangenen Beleidigungen, entgegen der Annahme des Richters, die Schulkinder gar nicht in Mitleidenschaft gezogen worden find, auf sechs Monate Gefängniß.
Die Beschimpfung einer jungen Dame durch fünf anonyme Poftfarten beschäftigte gestern die 93. Abtheilung des biefigen Schöffengerichts, vor welcher sich der noch sehr jugendliche Handlungsaehülfe Friz Vollgold dieserhalb zu verant worten hatte. Die gedachte junge Dame, ein Fräulein M., war bei der Mutter des Angeklagten in Penston und hatte bis zu einem gewissen Zeitpunkt, an welchem der junge Mensch ein intimeres Freundschaftsverhältniß anzubahnen versucht baben soll, mit demselben im besten Einvernehmen geftanden. Nach dieser Beit erhielten ihre nächsten Bekannten anonyme Bostkarten, in denen der jungen Dame Lug, Trug und ein Lüderlicher Lebenswandel zum Vorwurf gemacht wurde. Die so schwer Beleidigte hatte sofort als den Schreiber dieser Karten den Angeklagten im Verdacht, und sie stellte deshalb einen Strafantrag gegen ihn. Der gerichtliche Schreibfachverständige war auch aus dem Handschriftenvergleich völlig Aberzeugt, daß der Angeklagte diese Karten geschrieben habe. Derselbe leugnet dies zwar ab, doch auch der Gerichtshof ist nach eigener Prüfung der Handschriften zu der Ueberzeugung von der Thäterschaft des Angeklagten gelangt. Er verurtheilte denselben wegen dieses Akts ungewöhnlicher Rohheit, auf diese Weise den guten Ruf eines unbescholtenen Mädchens zu schädigen, tros seiner Jugend zu drei Monaten Gefängniß.
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Arbeiterbewegung, Vereine und
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Versammlungen.
Wir werden um Aufnahme folgender Beilen ersucht: Buchdrucker Berlins ! Der 28. Dezember ist der letzte Tag, an dem es noch einem Jeden unbenommen bleibt, aus der Orts Kranten Kasse der Berliner Buch druder" auszutreten. Auf die Nachtheile einer Orts, resp. 8wangs- Kaffe hinzuweisen, ist wohl überflüssig. Die BuchDrucker, genannt die Pioniere der Arbeiter, werden auch dieses Mal mit gutem Beispiel vorangehen und diesen legten Termin nicht verstreichen lassen, ohne aus der Drts Kaffe ausgetreten zu sein.
Bedenke ein Jeder, daß, wenn dieser lezte Tag vers #richen, der Austritt aus der Kaffe bedeutend erschwert wird, da demselben eine mehrmonatliche Kündigung vorauszugehen bat. Der diesbezügliche Baffus im Drisstatut lautet: Artikel 12, Alinea 4. Versicherungspflichtigen Mits gliedern ist der Austritt aus der Kasse nur am 1. April jeden Jahres gestattet. Dieselben baben ihr Ausscheiden spä testens am 1. Januar bei dem Vorstande anzumelden und in der letzten Woche des März ihre Zugehörigkeit zu einer der im § 4 des Krankenversicherungsgefeßes aufgeführten Kassen nach zuweisen." Deshalb sei ein jeoer überzeugungêtreue Buchbruder, der vor allen Dingen das Selbstbestimmungsrecht nicht einbüßen will, auf dem Blage und versäume unter feinen Umständen den legten Termin, den 26. Dezember.
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Der Arbeiter Bezirke- Verein des Wedding und der Oranienburger Vorstadt hielt am Montag, 22. Dezember, im Vereinslokal Wedding- Part", Müllerstraße 178, feine erfie Versammlung unter dem neugewählten Vorftande ab. Diefelbe war leiber sehr schwach besucht, was feinen Grund einestheils wohl darin hatte, daß die Mitglieder annahmen, die Versamm lung würde ebenfalls polizeilich verboten, wie es so ziemlich allen Verfammlungen seit den Nachwahlen im 5. und 6. Reichs tagswahlkreise ergangen ist, anderntheils wohl auch die nahe bevorstehenden Feiertage die Schuld trugen. Die Situng wurde um 9 Uhr 5 Minuten durch den ersten Vorsitzenden, Schriftfeger Kuntel, eröffnet. Der erste Punkt der Tagesordnung mußte in Folge der geringen Betheiligung vertagt werden ( Wahl einer Statuten- Henderungs- Kommi fion).- Bum zweiten Bunte der Tagesordnung( Vortrag) verlas der Voifigende, da der Referent abgesagt batte, einen längeren Artikel aus dem ,, Correspondenten für Deutschlands Buchdrucker und Schrifts gießer" über die Arbeitszeit im Mittelalter. In diesem Artikel wird gesagt, daß das Streben nach Verringerung der Arbeitszeit fich schon im Mittelalter geltend machte und zwar besonders in dem Verlangen nach dem sogenannten„ Blauen Montag", worüber die alten, Bunftbriefe" und, Buniti ollen" ganz genaue Anhaltspunkte liefern. Des Ferneren find dann verschiedene Bücher angeführt, worin die Nothwendigkeit der Verkürzung der Arbeitswoche nachgewiesen wird, da die damalige tägliche
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Schlaubeit und Verschlagenheit von den Romanschriftstellern so boch angepriesen wird. Die Sache der Polizei wird dadurch wesentlich erleichtert. Als ich die beherzten Polizei- Agenten in Bürgerkleidung, mit ihren frischen, tühnen Gesichtern dort sigen fab, fühlte ich unwillfürlich Achtung und Ehrerbietung für die Tapferen, die gegen eine mäßige Besoldung von 1200-1600 Franks jährlich uns mit Lebensgefahr gegen Räuber und Mörder in Schuß nehmen.
Der Aufzug wurde eröffnet durch zwei lumpige Straßenbuben, sorban beim Stehlen von Brettern in den Festungsmerten etappt. Es waren zwei echte Typen der gemeinen Bariser Taugenichtfe, die vergebens einwendeten, daß sie die Bretter nur entfremdet hätten, um sich eine Echaufel herzuftellen. Der Brigadier lächelte ungläubig und sagte:„ Es ist nicht tas erste Mal, daß ich Euch hier sehe. Versucht nur nicht, es zu leugnen. Ihr seid Beide bereits vier oder fünf Mal wegen Diebstahls bestraft." Damit that er so, als ob er ein Buch mit Urtheilssprüchen durch blättere, schlug aber in Wirk lichkeit nur die unbeschriebenen Seiten des neuen Registers um. Da habe ich es schon," wendete er sich gegen den Weltesten. " Du bist schon drei Mal verurtheilt."
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Es ist nicht wahr", antwortete der Junge, erst zwei Belbe Male mit diesem Knaben?" Rein, einmal mit Jules."
Und wo ist Jules?"
" In La Roquette."
Recherchen anstellen nach einem jugendlichen Dieb, Jules genannt, der in La Roquette fit," also schrieb der Brigadier in feinen Rapport. Darauf wurden die Jungen wieder fort gebracht und berein tam ein ungefähr vierzig Jahre alter Mann, der verhaftet worden war, weil er ein Quhn gestohlen batte.
,, Es ist nicht bas erste Mal, daß ich Euch hier sehe! Wor warts, beichtet nur!"
Der Mann schüttelt die Tangen, greifen Haare, gudt alle Umstehenden nacheinander an, und beginnt unzusammenhängende Reden zu halten über das Kaiserreich, die Republik , Europa und Ametila, über die Mühe, welche der Arme bat, fich feinen Unterhalt zu verdienen und über den Blan, den er selber entworfen habe, um die gesellschaftliche Arbeit zu regeln. Der Mann macht den Einbrud, als sei er blödsinnig, aber die Poizei ift in diefer Hinsicht mißtrauisch und deshalb wurde er und behalten, bis die Gerichtsärzte festgestellt haben würden,
Arbeitszeit( 5 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends) länger war, wie beute, wohingegen jest das Streben nach Verkürzung der täglichen Arbeitszeit gerichtet ist. In dem betreffenden Artikel wid sodann noch darauf hingewiefen, daß auch Ende des vierzehnten Jahrhunderts schon Stück und Zeitlohn exiftirte und daß die Gesellen ihre gewählte Vertretung in der Bunftverwaltung hatten Zum Schlug wird noch der Verfall der Bünfte und Gesellenschaften und der Sieg der Großprodut tion erwähnt, ganz besonders aber, daß do, wo bis in die neuere Beit Die Meister ihre Organisation wahrten, die als nicht gleichberechtigt, Gesellenorganisationen viel fach als sozialdemokratisch" behandelt und denunzirt wurden. Der Vorfizende unterwarf diesen Artikel einer furzen Kritik, in welcher er befonte, daß der von den Bunft und Gesellen Verbänden im Mittelalter eingeführte ,, blaue Montag" auf die heutigen Verhältnisse nicht anwendbar sei in Folae des bes deutenden Arbeitsmangels, weldem nur durch die Einführung eines Normalarbeitstages abgeholfen werden fann. Bum britten Punkt der Tagsordnung( Verschiedenes) gedachte der Voifigende des Kranken- Versicherungs. Gesezes, durch dessen Einführung verschiedene Arbeiter biodlos würden, indem die Arbeitgeber die nicht zur Ortskaffe zahlenden Arbeiter ent entwidelte ließen. Hiernach fich noch eine turze Debatte über den Austritt einer Ortstoffe be= aus ziehungsweise Eintritt in eine freie Hilfskaffe, an welcher sich die Herren Ignatius, Kaiser , Kunkel, Stach nnd Schumann betheiligten. Zum Schluß wurde noch eine offene Frage betr. Bewährung von Rechtsschuß als bereits erledigt beantwortet. Mit dieser Versammlung ist das Jahr 1884 als erstes Vereinsjahr geschloffen und rufen wir dieser Stelle unseren Genossen zu: Glüd auf zum neuen Jahre!
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erheblichen Betriebseinschränkung veranlaßt gefehen und den größten Theil der Arbeiter entlassen. In der ersten Hälfte des Jahres waren durchschnittlich über 400 Mann beschäftigt; in Folge der schon vor einigen Monaten geschehenen Einstellung des Nachtbetriebes wurden etwa 200 Mann entlassen, denen in Folge der neuesten Beschlüsse noch etwa 160 Mann folgen werden In Großbergerdorf bei Cham schlüpfte ein Bettler in den Backofen des Wirthshauses, um dort zu übernachten. Am anderen Morgen fand man den Unglücklichen jämmerlich verbrannt als Leiche vor.
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Zum Besten eines zu gründenden Belohnungs- und Unterstügungsfonds für Droschtenführer veranstaltet der Berliner Droschtenverein in den Gesammträumen der Phil harmonie" am Donnerstag, den 15. Januar 1885 eine AbendUnterhaltung mit Tanz und find Billets im Vereins- Bureau Fscherbrücke 14 à 75 refp. 50 Pf., Loge à 1 M., zu haben. Des anzuerkennenden Zweckes wegen sei dem Unternehmen in allen dem Gesammtfuhrwesen nahestehenden und Interesse bes fundenden Kreisen der beste Erfolg prognoftigit. Gilt es doch endlich einmal auch für die so oft gebaften" Droschfenführer ausgiebige Mittel bereit zu stellen, treuen Dienst im Berufe anzuerkennen und unverschuldetes Leid zu mildern.
Von er Lohntommission der Schneider ist zu Sonns abend, den 27. Dezember( 3. Feiertag), Vormittags 10 Uhr, im ,, Deutschen Kaiser", Lothringerstraße 37, eine große öffent liche Schneiderversammlung einberufen, um zu berathen, welche Schritte zu thun sind, um die so tief gesunkenen Löhne, speziell in der Konfettione bianche zu heben, und glauben wir, daß es nur dieses Hinweises bedarf, um der Versammlung recht zahlreichen Besuch zuzuführen.
Eine Massenversammlung sämmtlicher Berliner Kürschner findet am 2. Weihnachtsfeiertag, Vormittags 10 Uhr, im Saale zum Deutschen Kaiser, Lothringerstr. 37, statt. Die Tagesordnung lautet: 1. Bericht der Lohnkommission. 2. Ist eine Lohn- und Arbeitsstatistik für unsere Lobnbewegung nothwendig? 3. Wahl dreier Revisoren für den Unter stügungsfonds. 4. Antrag der Lohnkommission auf Vermehrung ihrer Mitglieder von 11 auf 15. Der wichtigen Tagesordnung wegen ist es Pflicht eines jeden Kürschners, am Plage
zu sein.
Im Verein zur Pflege freireligiösen Lebens finden an den Weihnachtsfeiertagen teine Vorträge statt, dagegen spricht am Sonntag, den 28. d. Mts., im Gesellschaftshaus, Nieders wallstr. 20, Borm. 10 Uhr, herr Prediger offerichter über das Thema: Jesus am Jakobsbrunnen." Herren und Damen steht der Zutritt frei.
Eine außerordentliche Generalversammlung der Berliner Hutmacher und verwandten Berufsgenossen findet Sonntag, den 11. Januar, Vormittags 11 Uhr, ins Palmensaal, Neue Schönhauserstraße 20, statt. Tagesordnung: Vorstandswahl.
Allgemeine Kranken- und Sterbekasse der Metallarbeiter, eingeschriebene Hilfskaffe zu Hamburg , Filiale Berlin . Sonntag, den 28. Dezember, Vormittags 9% Uhr, Mitgliederversammlung in Seller's Gesellschaftshaus, großer Saal, Andreasfiraße 21. Tagesordnung: 1. Kaffenbericht. 2. Bericht der Kommission über die vorzunehmende Theilung der 3. Berschiedenes. Das Mitgliedsbuch legis
Der Bürgermeister von Ravensburg und die Abgeordneten Diez, Grillenberger und Graf Waldburg Beil. Die Hamburger Bürger- 3tg." enthält folgendes Eingesandt: Herr Redakteur! Aus dem Berichte über die 18. Plenarsizung des deutschen Reichstages am 18. Dezember cr. ersehe ich, daß bei Gelegenheit der Berathung des Antrages, betreffend Abände sung des Krankenversicherungs- Gesezes, der Abgeordnete Graf Waldburg Beil erfärte die ehauptung des Abgeordneten Brillenberger, der Bürgermeister von Ravensburg in Württem berg habe den Mitgliedern der freien Hilfskaffen unter den Arbeitern erklärt: Wenn ihr nicht in die Ortszwangskaffen bineingeht, findet ihr im Krankheiisfalle in unserem Hospital feine Aufnahme", beruhe vollständig auf Erfindung." Dem entgegen hat sich der Abgeordnete Grillenberger für die Wahrheit seiner Behauptung auf Mittheilungen des Abgeord neten Diez berufen. Da nun gewiffermaßen die Glaubwürdigkeit d: eier Abgeordneter in Frage gestellt ist und ich in meiner Eigenschaft als Vorfigender der Allgemeinen Kranken- und Sterbelaffe der Metallar beiter über die strettige Thatsache näher unterrichtet bin, so balte ich mich im Interesse der Wahrheit für verpflichtet, folgendes der Deffentlichkeit zu übergeben, wozu ich Ihre gütige Vermittelung erbitte: Die Erklärung des Abgeordneten Graf Waldburg Beil ist vielleicht insofern richtig, als der Bürgermeister von Ravensburg , so viel mir be fannt, die beregte Aeußerung wörtlich nicht gethan hat, wohl aber hat der Bürgermeister von Weingarten bet Ravensburg dem örtlichen Filiale Berlin . Bevollmächtigten der Verwaltungsstelle unserer Kaffe in Weingarten gegens über erklärt: Wenn Ihre ledigen Mitglieder" frank werden, dann schicken Sie nur dieselben nach Hamburg : in unser Krantenhaus tommen sie nicht!" Außerdem aber ist seitens der Verwaltung des städtischen Krankenhauses in Ras vensburg offiziell an unsere Kaffe die Anforderung gestellt, nicht nur für die gewöhnlichen Kosten der Verpflegung im städtischen Krantenbause, welche allein den Betrag der Unterstügung un serer Kaffe überschreiten, zu garantiren, sondern die Kaffe folle fich auch noch verpflichten, für alle außergewöhnlichen Aufwendungen, als Kohlen, für einen besonderen Wärter, für ser= trümmertes Geschirr, für das Waschen unreiner Kleidungsstücke, event. für Erfezung rerfelben 2c, aufzukommen, widrigenfalls Mitglieder unserer Kaffe in das städtische Krankenhaus nicht aufgenommen würden. Dem gegenüber hat der Vorstand Der Allgemeinen Kranten und Sterbes laffe der Metallarbeiter die Erklärung abgegeben, daß er gefeßlich nicht berechtigt sei, höhere Verpflichtungen für die Kaffe einzugehen, als im Statut vorgesehen find, worauf seitens unseres Bevollmächtigten in Ravensburg der Bericht eingelaufen ift, daß die Verwaltung des städtischen Krankenhauses in Ravens burg , welche doch unzweifelhaft von dem Magistrat von Ravens burg abhängig ist, bei ihrer Forderung beharrt und somit die Mitglieder unserer Kaffe im Erkrankungsfalle in das städtische Krankenhaus in Ravensburg thatfächlich nicht aufgenommen werden. Genehmigen Sie die Versicherung meiner ausge zeichneten Hochachtung, mit der ich stets sein werde Ihr er gebener C. Deifinger, z. 8. Vorsitzender der Allgemeinen Kranken- und Sterbelasse der Metallarbeiter( E. H. Nr. 29, Hamburg ). Hamburg , 21. Dezember 1884.
Aus Bayern . Wie das Amb. Tagbl." meldet, hat fich das Bleiwerk, Bavarian " Lead Mligning Co. in Freyung in Folge des dauernden starken Rückgangs der Bleipreise zu einer
ob man es mit einem geriebenen Diebe oder rrit einem Ver rückten zu thun habe.
Jem folgte ein Mann von urgefähr 60 Jahren, mit furz geschnittenem Haar, bleichem, brutalen Geficht, dicen Augenbrauen, kleinen Augen, starken Kinnbacker, die hervorftaten wie bas Rinn eines Hanswurst, mit einem Wort, das echte Prototyp eines Bösewichts. Man hatte ihn in der abgelaufenen Nacht in Haft genommen mit einem Backen Männer- und Frauenkleider, welche offenbar hier und dort zusammengestohlen waren. Er selbst erklärte freilich, daß ein Unbefannter ihm den Backen gegeben habe nebst 2 Francs und dem Auftrage, denfelben an eine gegebene Adresse zu besorgen. Die Adresse hatte er jedoch vergeffen. Das ist eine gewöhnliche Nothlüge der Diebe, auf welche die Geheimpolizei wenig Werto legt. Einer der Agenten betrachtet den Angeschuldigten genau und giebt ein Belchen, daß er etwas sagen wolle. Der Brigadier giebt ihm sofort das Wort, worauf der Agent die Sache weiter betreibt
Ihr braucht nicht zu liger," sagt er, den Gefangenen scharf betrachtend. Ich kenne Euch ganz gut. Ihr habt scharf betrachterb. gerade 12 Jahre zu Boiffy binter dem Rüden. Nun feid Ihr genau einen Monat auf freien Füßen, aber die Polizei hat alle Zeit ihr Auge auf Euch gehabt. Ais Wohnplatz ist Euch St. Denis angewiesen; Ihr seht somit, daß ich Euch genau tenne."
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Es ist der Mühe nicht werth, soviel Aufiekens bavon zu antwortete der Angeschuldigte mit blödem Lachen machen", ich weiß ganz gut, was mir bevorsteht. Unterwegs eben bei dem Richter vorgucken, von dort nach Mazas und, wenn ich dann wieder gepackt werde, eine Reise nach La Nouvelle, nun, ich babe nichts dagegen!"
La Nouvelle, d. i. Neu- Caledonien, die franzöftiche Straf folonie, bezeichnet harte Arbeit in freler Luft und das ist das Jdeal aller Verbrecher. Dft paffirt es, daß, wenn ihnen Zurücksendung in's Gefängniß in Aussicht gestellt wird, sie mit allerlei Bekenntnissen über von ihnen begangene Verbrechen an den Tag kommen, nur um nach Neu- Caledonien, dem Dorado der Gauner spansportitt zu werden.
Selten trifft man unter den täglich in's Bureau geführten Miffethätern, solche an, welche Intereffe erregen- einen Greis, Miffeihätern, folche an, welche Intereffe erregen- einen Greis, durch Armuth zum Verbrecher geworden, ein ausgehungertes Kind, das durch Hunger zum Diebstahl getrieben wird, eine arme Frau die durch einen lüderlichen Ehemann verlaffen worden ist und auf Bettelet ausgeht, turzum arme Schiffbrüchige des Lebens, bei welchen die Juftig
timirt. In der Böhmischen Brauerei, Landsberger Allee , findet am 2. Weihnachtsfeiertag, Vormittags 10 einhalb Ubr, eine von dem Gesangverein ,, Viktoria" veranstaltete Wohlthätige teitsmatinee statt; das reichhaltige und abwechselnde Programm wird allseitig Antlang finden, so daß wir nur den Besuch desa selben empfehlen können.
Gemeinnütiges.
Gifte und Mittel dagegen. Bei Vergiftungen durch Pilze, Schwämme u. f. m. nehme man Brechmittel, Rizinusöl und eröffnende Klyftiere; bei Vergiftung durch Nikotin, Essig auch Effigflyftiere; bei Vergiftung durch Grünspan viel warmes Waffer, worin Butter gethan ist, dann Eiweiß mit Wasser oder Milch, Honig und Buderwaffer. Bei Vergiftung durch Säuren, Magnesia mit Waffer, gepulv. Kreide, Mandelmilch, Milch, faltes Waffer; bei Räsevergiftung, Brechmittel, tohlenfaure Alfalien( fohlenfaute Magnesia, fohlensaures Natron u. 1. w.), Milch; bei Wurftoergiftung, Brechmittel, Aikalien, Effig= maschungen und Eiftgklyftiere. Es gelten diese Angaben nur als eiligste, erste Mittel, während man nicht unterlassen darf, inzwischen einen Arzt schnell zu tufen.
Um Noft von Stahl zu vertreiben. Größere Gegenstände stecke man 24 Stunden in Petroleum und bülle fte in einen wollenen Lappen ein, der mit Petroleum getränkt ist und reibe schließlich die Rostflecke mit feinem Biegelmehl ab. Kleinere Gegenstände, wie Weffer, Gabel, Werkzeuge u. s. m. schüßt man vor Roft, indem man fte heiß macht und dann mit weißem Wachs oder Parafin einreibt, dann erhigt man sie
Neuem, bis das ist und reibt zum Schlusse mit einem wollenen Lappen ab. Meffern und Gabeln, die nicht gebraucht werden, schüßt man einfach, indem man ste mit etwas Rlauenfett überfährt.
von einem Vachs ganz eingefogen
stets den obwaltenden Umfiänden Rechnung trägt. Dagegen folgen die Verbrecher aller Gattungen rasch aufeinander, die täglich in gleicher Weise verbört werden. Frauen, die auf die tieffte Stufe gefallen find, Männer, die von den Diebstählen threr Frauen und Kinder leben, alle fommen sie hinter einander in's Bureau herein.
Dort tommt ein junger Mensch in's Bureau, schlank von Gestalt und gewählt gekleidet, mit rothen geschwollenen Augen. Er ist am Tage vorher auf Befehl des Instruktionsrichters ver haftet.
,, Was ist Ihr Beruf?"
Postbeamter."
" Unterschlagung von Geldern also?"
Sa, 10-12 000 Franks."
北 冰
Die Antworten werden mit schwacher, bebender Stimme gegeben; anscheinend ist es sein erftes Vergeben. Aber wie kommt es denn, daß er so tief gesunken? Jest ist er für ewig verloren. Der Brigadier, obschon ergraut in seinem Amt, scheint daffelbe zu denken.
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,, Das ist ein ernster Fall", sagt er düster- ,, bringt den berrn fort." Nach diesem erscheint ein gutgekleideter, etwa vierzigjähriger Mann, der einen falschen Wechsel in Umlauf gefeßt hat, und darauf eine dunkelfarbige, zerlumpte italienische Frau aus einer der Vorstädte, die ihrem Liebhaber ein Bortemonnaie forts genommen hat. Der letzte der Verhörten ist ein Deb aus der Provinz, dessen Verhaftung von dem Agenten, welcher ihn be= gleitet, folgendermaßen geschildert wird:
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Sie wissen, Brigadier, es ist ein gemeiner Kerl, ben wir lange im Auge hatten. Gestern hörte ich, daß er hier in einem Hôtel garni logire. Um Aufsehen zu vermeiden, ging ich mit einem Kameraden torthin, der unten an der Thür stehen blieb. Bin ich in fünf Minuten nicht zurück, dann ist es der Rechte, fagte ich. Ich flopfte den Logiswirty beraus und fragte ihn, ob der Gesuchte bei ibm fei. Ja, lautete die Antwort, auf Nr. 8. Der Wirth und ich gingen jegt hinauf und flopften an die Thür. Der Mann, balb angekleidet, öffnet, verfucht aber, als er uns flebt, die Thür in's Schloß zu weifen. Ich trachte rasch bineinzukommen, werde aber zwischen Thür und Pfosten eingeklemmt. Glücklicherweise ist der Wirth ein staif Mann, der die Thür offendrückte und mich aus meiner engten Zustand befreite. Inzwischen tam auch mei herein und einen Augenblid später hatten wir
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