altung

Reichstag Mont en erfolg Fraktions lionen e

gabung Liedern

-

bitten

Mitgliedern für das Kuratorium der Stiftung der Berliner  Gewerbe- Ausstellung im Jahre 1879" eine Untestüßungs­fache.

Lokales.

In seinem Bericht über die Resultate der städtischen Fleischschau im Vierteljahr Oktober- Dezember 1884 giebt der Ober- Thierarzt Dr. Hartwig von einem eigenthümlichen Erkrankungsfall eines Schweines Kenntniß. Derselbe berichtet Perfon darüber: Bei einem Schwein ist eine eigenthümliche Durch­führen, tränkung der gesammten Muskulatur beobachtet worden: Reichstag   schwarzrothe Flede und Streifen von 1-4 Bentimeter Länge und 4-1 Bentimeter Breite befinden sich in verschiedener die bei Entfernung von einander, oft dicht neben einander liegend, in üllung dem Fleische, so daß dasselbe wie mit Heidelbeersaft besprengt einzelt aussah. Die von mir vorgenommene mitcostopische Unter­on Buhörer suchung ergab, daß diese Flecke und Streifen aus Blutfarbstoff bestanden und feine Blutförperchen, wohl aber Mikrococcen amp fe enthielten. Das Blut und sämmtliche Drgane, auch die für Der Fra   die Blutbildung sehr wichtige Milz zeigten sich unverändert. ehend, Von der pathologischen Institution der Charitee und der Thier­ionirte arzneischule ist dieser Befund bestätigt worden. Das Wesentliche che Best der Erkrankung, fonnte an diesem einen Falle nicht festgestellt ich. Ob werden. Das fragliche Schwein ist in der Bahl der beanstandeten amburg Thiere einbegriffen. Sereiten unehmen efezbuch fchlag eine bo Debatte unangene

N. Der Hauptgewinn in der vorgestern Abend beendeten Lotterie der Kochkunst- Ausstellung und zwar ein maffio filber­ner 8 armiger Kandelaber im Werthe von über 1200 Mart ist auf die Loosnummer 5094 gefallen. Der Befiger des Looses war bisher noch nicht zu ermitteln. Der zweite Gewinn, ein großer Bestecktasten fiel auf die Loosnummer 7261; der dritte, ein sehr werthvolles Thee- und Kaffeeservice auf Nr. 5950. Da im Ganzen nur 6000 Loose verkauft sind und 1000 Ge­winne aus der Trommel gezogen wurden, fo kommt ungefähr onsto durchschnittlich auf jedes 6. Loos ein Gewinn.

reftors eine, terſtügun . Seit trung ab re 1881

erungen

Die betref Dieben

Blenar tiche Ga cher Bef

v.

n vermo ung des Befetes, bei

e betreffe

die

-

Ueber die Kosten der elektrischen Beleuchtung des Straßburger Zentralbahnhofs bringt das ,, C. Bl. d. B.-V." einige intereffante Notizen. Danach haben die Kosten der elek­frischen Beleuchtung im ersten Quartal 1884 für die Hauptan Lage 20 123 M., für die Nebenanlage 6485 M. betragen. Bei Anwendung der Gasbeleuchtung würden die Kosten sich für die Hauptanlage auf etwa 41 452 M. und für die Nebenan­lagen auf 7842 M. belaufen haben. Von der Ansicht aus­gebend, daß es bei Anwendung des Gaslichtes kaum durch­führbar sein würde, den gesammten Bahnhof, einschließlich aller Nebengeleise, so hell zu beleuchten, wie es das elektrische Licht ermöglicht, hatte sich die Verwaltung der Reichseisen­Bezeichnu bahnen zur Einführnng des letteren entschlossen, selbst auf die zember Gefahr hin, dasselbe auf gleichen Helligkeitsgrad berechnet etwas höher als das Gaslicht bezahlen zu müssen. Jetzt zeigt fich, daß die neue Beleuchtungsart nicht nur eine weit fräftigere Erhellung der gesammten Bahnhofsfläche ermöglicht, sondern auch jedenfas teinen größeren Kostenaufwand verlangt, als die Gasbeleuchtung, ja, daß die elektrische Beleuchtung wenn die jeßigen Ergebnisse von Dauer sind sogar eine wesentliche Ersparniß mit sich bringen wird. Im Anschluß an diese Ausführungen des Fachblattes möchten wir darauf auf merksam machen, daß diese Berechnung ohne Angabe des Gas­preises und des Leuchtwerthes des Gases feinen Werth hat. In Straßburg  , wo die Versorgung der Stadt mit Leuchtgas  in Privathänden liegt, ist das Gas ohne Zweifel beträchtlich theurer als z. B. in Berlin  , wo die Stadt das selbst produ­zirt. Kann die elektrische Beleuchtung in Straßburg   mit den hohen Gaspreisen tonfurriren, so zeigt die Erfahrung, daß Diese Konkurrenz in Berlin   bei niedrigen Gaspreisen nicht möglich ist. Außerdem darf nicht vergessen werden, daß es sich bei der Beleuchtung des Straßburger Bahnhofs fast ausschließ­lich um Bogenlicht Beleuchtung handelt, welches ja immer be­bedeutend billiger ist als das für die meisten Zwecke im pri­vaten Leben in Konkurrenz mit dem Leuchtgase tretende Glühlicht.

allgemein

Stadtver Januar etr. die pendium hl von über die

linie für über die

-

-

gs- und ten und itgliedern er prages rundstüd g. Ein sinnlos betrunkener Mann, welcher auf einem raße erf Arbeitswagen faß, fiel gestern Nachmittag gegen 5 Uhr an Mitglider Der Wilhelm- und Kochstraße auf den Straßendamm tarkthalle und wäre um eines Haaresbreite überfahren. Nachdem er und Li wieder auf den Wagen gehoben war, mußte er festgehalten etc. Die werden, damit er nicht nochmals herunterfiel. uchtung In die Verlustliste der städtischen Jrrenanstalt zu Desgl, Borbere Dalldorf ist schon wieder einer der wilden Männer" zu vera zirka- Auszeichnen. In dem ersten Geschoß des Hauptverwaltungs- Ge­wen Heizle bäudes befinden sich die Gesellschaftsfäle, in denen den Kranken pon Beit zu Zeit Vergnügungen bereitet werden. Kürzlich war Etat in einem der Säle ein Tanzvergnügen arrangirt, an dem auch tüßungsf ein Kranker namens Jung betheiligt war. Troß der Anwesen­Neubau heit eines bedeutenden Wärterpersonals hatte Jung Ge­tbufer li legenheit gefunden, auf bis jetzt unaufgeklärte Weise zu ver­zum schwinden.

Neu

mmenfchul

a. Von den beiden gestern zur Untersuchungshaft berhältnis gebrachten Heira.hsschwindlerinnen Reiz und Lange ist in weit höherem Maße, als der märkische Gutebefizer,

etne

ng eines Wahl von

end and baß Sie ertfamkeit

Helene von Steinberg aber, auf welche sich diese Apo­strophe bezog, zuckte ebenfalls die Achseln und sagte: " In der That, ich habe bis jetzt vergebens nachge= dacht, und ich fürchte. so gern ich es auch möchte, daß ich tigen werde."

e nicht die Arbeit für Fräulein Rodenburg nicht zu Dank anfer­

echen.

g gefprod

teln, daß ich dann, Wenn

flegte fi teften De Moment gend an

er und la

Da haben wir's! Nun find wir verloren!" riefen die Wenn Helene es nicht weiß, dann finden wir

Anderen. es gar nicht."

Der Unwille äußerte sich in einer Diskussion, die leb­haft an das Durcheinanderschnattern der gefiederten Hüte­rinnen des Kapitols erinnerte.

Da öffnete sich die Thür ein wenig und das keines­wegs geistreiche Geficht des Portiers, den Kordelia Roden­burg Kastellan des Instituts nannte, ward sichtbar. Die große, nach der Spiße zu etwas umfangreiche und mit zu te endlich frassem Kolorirt gefärbte Nase, das in die Stirn herab­hinsetzen hängende, grau melirte Haar, das mit Runzeln bebeckte gerade Angesicht und die dummen Augen das zusammen in seiner Häßlichkeit und Stupidität bot den allertraffesten Gegensatz zu den reizenden, frischen Menschengesichtern mit ben lebhaften, feurigen Augen und der Grazie der Damen ber Haute- volée.

te.'

mit

, eine b bann Sorgfalt gen!"

tip

ein

Hildegard Krieg auf

-

-

Man achtete Anfangs nicht auf ihn. Erft als sich feine Stimme hören ließ: Meine gnädigen Fräulein, wann befehlen Sie, daß wandte Gisela ihren Kopf über die Schulter und sagte: Bleiben Sie uns heute fort mit dem Photographen,

aftig eine der Photograph komme, den Sie bestellt haben?"

hreiben!" ochen mit

Et dem Für haben an andere Dinge zu denken; er mag morgen

reiben?"

?" wieber

wird es wi

immer

oder ein ander Mal kommen."

,, Um welche Stunde, meine Damen?" fuhr der Rastellan fort, die schnöde Geberde, die ihn zum Verlassen des Simmers aufforderte, nicht merkend.

Nicht nach drei Uhr, denn um drei Uhr fahre ich aus," war die furze Antwort.

Sehr wohl, gnädige Fräuleins!"

Der Raftellan wollte die Thür wieder schließen, da rief plöglich Gijela:

gleichzeitig ein Fabrikbefizer aus Böhmen   geschädigt worden. Derselbe las Anfangs November v. J. in einer Prager  Beitung eine Annonce, wonach eine Fabritbesigerswittwe mit einem Vermögen von 240 000 Gulden einen Lebensgefährten sucht. Der Fabrikbefizer meldete sich, und er erhielt von der Reiß die Einladung, nach Berlin   zu kommen und sie zu be­suchen. Er reiste nach Berlin   und stellte sich bei der Reiß ein, welche sich von ihm 3000 Mark Provision versprechen ließ, wovon 200 Mart sofort nach der Verlobung erlegt werden sollten. Sofort, che noch die Braut zum Vorschein kam, mußte Der Heirathsaspirant der Reis 50 Matt zahlen. Nunmehr wurde er der Lange vorgestellt, welche auf ihn einen recht günstigen Eindruck machte. Trotzdem sich der Fabrikbefizer durch Vergnügungsfahrten und Fetiren in den besten Re­staurants recht angenehm zu machen suchte, so war die Lange doch sehr zurückhaltend, und fte erklärte ihm, daß fte, falls fie fich zur Heirath mit ihm entschließen sollte, jedenfalls den größten Theil ihres Vermogens fich vorbehalten und sicher ftellen würde. Dieses scheinbar vorsichtige Verhalten der Lange bestärkte den Fabrikbefizer in der Meinung, daß fite recht vermögend sei, und auf seine Einladung und Koften fuhren die beiden Damen mit ihm nach seiner Heimath, wo er ihnen sein Besigthum und seine reichhaltige Wirthschaft, seine viele Arbeiter beschäftigende Fabrit zeigte und dadurch in Bezug auf seine Vermögenslage die günstigsten Erwartungen übertraf. Schon am folgenden Tage willigte die Lange in die Verlobung, welche im Hause des Bräutigams förmlich begangen wurde. Der Bräutigam machte der Braut kostbare Geschente im Werthe von 1000 M. und der Neiü schenkte er Wäsche= Stücke im Werthe von 250 M. Die Hochzeit wurde auf den 15. Dezember v. J. anberaumt. Die beiden Frauen reisten nach Berlin   und der glückliche Bräutigam folgte ihnen mit seinen Legitimationspapieren bald nach, um beim Standes­beamten unter Einreichung seiner Papiere die bevorstehende Eheschließung anzumelden. Als er mit seiner Braut vor dem Standesbeamten erschien, erklärte dieser die Papiere der Braut für nicht vollständig in Ordnung, auch stellte sich hierbei her­aus, daß die Lange Kinder aus erster Ehe habe, was sie dem Bräutigam bis dabin verschwiegen hatte. Hierdurch wurde das Mißtrauen des Bräutigams in einer Weise erregt, daß er weiter nachforschte und nun erfuhr, daß er zwei Schwindlerinnen in die Hände gefallen war, welche ihn um ca. 2000 W. ge­schädigt hatten.

g. Auf einen gemeingefährlichen Schwindler, welcher unter falschen Namen z. B. Becker, Franke, Strube, Herforth herumreist und sich als Gastwirth, Defonom oder Siedemeister bezeichnet, wird bereits seit einiger Zeit eifrig gefahndet, ohne daß es den Polizeibehörden gelungen wäre, den Schwindler unschädlich zu machen. Derfelbe pflegt in Gasthäusern Be­trügereien, namentlich Bechprellereien, in der Weise zu verüben, daß er sich als wohlhabender Mann einführt, der Grundstücke für seinen Neffen Koch   kaufen will, verschlossene Briefe, auf denen große Geldbeträge deklarirt, die aber mit Papierschnitzeln gefüllt sind, deponirt und dann nach Entnahme von Dar lehnen und ohne die Beche zu bezahlen, verschwindet. Der wahre Stand und Name des Betrügers ist bereits festgestellt und zwar ist es der heimathlose Arbeiter" Wilhelm Kruse aus Hordorf bei Oschersleben  . K. ist ca. 60 Jahre alt, 1,63 M. groß, von mittler Statur, hat graue Haare, raftrten Bart, dicke und rothe Nase. K. simulirt Schwerhörigkeit, wie fich bei mehreren von ihm unter dem Namen Rentier Julius Becker aus Billy verübten Betrügerelen herausgestellt haben soll.

Der verhaftete Bankier Zelickt scheint in der Unter­suchungshaft schon halb und halb den Kopf verloren zu haben; denn er giebt ohne Weiteres alles zu, was ihm vorgehalten wird, sogar Strafsachen bezw. Unterschlagungen, die er garnicht begangen hat. So tam vor einigen Tagen ein Berliner   Kläger  zum Untersuchungsrichter mit der Anzeige, daß ein Verwandter von ihm furz vor der Verhaftung Belidi's einen Brief mit 9000 Mart Aftien und Koupons an den Bankier geschickt habe, die theils konvertirt, theils umgewechselt werden sollten. Belicki müffe diese Summe eingezogen und unterschlagen haben; denn der Absender sei bislang ohne Nachricht geblieben. Der Ge­fangene wurde vorgeführt und erklärte auf Befragen, daß er das Geld in der That empfangen und zur Befriedigung an­derer Gläubiger verwendet habe. Dies ist nun aber nicht der Fall gewesen; denn die Sache hat sich folgendermaßen aufge­flärt: Der Absender hatte den werthoollen Brief am 27. De zember in einer pommerschen Stadt zur Post gegeben, so daß berselbe am 28. Dezember dem Adressaten behändigt werden

konnte. An diesem Tage wurde der Bankier verhaftet, und sein Komptoir polizeilich geschlossen. Eine halbe Stunde später tam der Postbote mit dem Briefe, den er wieder mit zur Bost nahm, als er die Siegel an der Thür sah. Da der Absender auf der Außenseite des Briefes nicht angegeben war, ging der Brief in der vorgeschriebenen Weise an die Eröffnungs- Rom­mission und von dieser an den Adressaten zurück. Darüber war wohl eine Woche vergangen; mittlerweile hatte der Ab­fender in den Beitungen von der Verhafiung Belicki's gelesen und in berechtigter Besorgniß um sein Geld sofort nach Berlin  an seinen Verwandten geschrieben. Dieser hatte geantwortet,

-

Ei! da tommt mir ein Gedanke Herr Hildebrand, tommen Sie einmal her." Wißt Ihr," wandte sie sich an ihre Freundinnen, ,, er fann uns vielleicht einen Fingerzeig für unseren Auf­fat geben."

Egrerbietig hatte sich der Rastellan an der Thür auf gepflanzt und stand gerade, militärisch wie ein Ordonnanz­Unteroffizier; ftolz und gebieterisch wie ein General, der ihm Befehle zu ertheilen wünscht, schritt Gisela auf ihn zu, und indem sie ihren Finger auf das ver= blichene Band der Verdienstschnalle richtete, dos der Mann im Knopfloch trug, fagte sie:

daß Belicki den Empfang und die Unterschlagung des Geldes eingestanden; um so größer war das freudige Erstaunen des Absenders, als er kurz darauf den Brief mit den Werthpapieren als unbestellbar" zurüd empfing.

a. Ein höchst gewaltsamer Einbruchsdiebstahl ist in der Remise des Kaufmannes H., Greifswalderstraße Nr. 25, in der Nacht vom 10. zum 11. b. Mts. verübt worden. Diese Remise, in welcher sich das aus Tuch- 2c Abfällen bestehende Waarenlaager befindet, steht auf dem Hofe des Grundstückes und grenzt mit ihrer aus Fachwerk bestehenden Rückwand an das freie Feld. Von da aus verschafften fich die Diebe in die Remise Eingang, indem sie die Rückwand einschlugen und eine große Deffnung herstellten. Sie entwendeten 4 Bentner neue Tuchabfälle und Rentner mehrfarbige Tibetabfälle im Werthe von 200 Mart. Bisher find die Diebe nicht er­mittelt.

a. Gefaßter Einbrecher. Jm Hause der Cornelius­straße Nr. 4 war am 15. Dezember v. J. in einem auf dem Bodenraum belegenen Bedientenzimmer ein Einbruch verübt worden, wobei Kleider und Wäsche im Werthe von 480 Mark und drei Sparkaffenbücher über 2000 Mart gestohlen worden find. Der Dieb ist jetzt in der Person des 20jährigen ,, Ar­beiters" Scholz von der Kriminalpolizei ermittelt worden. Derselbe war am 15. v. M. die Hintertreppe des Hauses hin aufgegangen, um zu betteln oder einen Gelegenheitsdiebstahl auszuführen. Als er sich in der höchsten Wohnetage befand hörte er vom Boden herab den Ton einer gehenden Uhr. Er folgte diesem aus dem verschlossenen Bedientenzimmer foms menden Geräusch, öffnete die Thür, mittelst eines Drahtes, welchen er bei sich führte, und führte sodann den Diebs stahl aus.

a. Zwei weitere Genossen des Anstreichers Engler, bei beffen in den leßten Wochen verübten Einbruchsdiebstählen, die bereits bestraften ,, Arbeiter" Schüler und Tausch, junge Bur­schen im Alter von 18 und 19 Jahren, find gestern zur Unter­fuchungshaft gebracht worden. Nur ersterer war geständig, an den Diebstählen des E. betheiligt zu sein, während der An­dere die Genossen an einem der Thatorte zufällig getroffen haben will. Unter den von Engler verübten Diebstählen be­findet sich auch ein in der Gemeindeschule in der Friedenstraße anfangs dieses Monats verübter Diebstahl. Ferner hat die Kriminalpolizei die beiden jungen Leute ermittelt, welche sich am 1. b. Mts. bei einer Frau in der Teltowerstraße als Eisen­bahnbeamte einmietheten und einem daselbst schon wohnhaften Schlosser sämmtliche Kleidungsstücke stahlen und ihre schlechten Kleider zurückließen. Es sind dies die 18 bezw. 19 Jahre alten Arbeiter" Schnöde und Liebe, welche sich verabredet hatten, gemeinschaftlich Schlafstellendiebstähle auszuführen. Beide gaben bet ihrer Vernehmung an, daß fie die Noth dazu getrieben. hätte, weil fie feine Arbeit hätten bekommen können. Beide

wurden verhaftet.

In

N. Eine Reihe von Unglücksfällen ereigneten sich im Laufe des vorgestrigen Tages. An der Spandauerbrücke wurde vorgestern Nachmittag der Arbeiter Karl Lindau  , als er auf einem Rohbau um Arbeit anfrug, von einem vorüberfah renden Steinwagen derart über den Unterleib gefahren, daß er wegen schwerer innerer Verlegungen nach dem städtischen Krankenhause im Friedrichshain   geschafft werden mußte. Folge des Glatteises fiel um dieselbe Beit der Arbeiter Bauer auf dem Grundstück Holzmarkistraße 13/14 so unglücklich zur Erde, daß er sich das rechte Bein brach. B. mußte fofort in ärztliche Behandlung gegeben werden.- Ferner erhielt der Schmiedegeselle Schimmelpfennig beim Beschlagen eines Pfer des einen so unglücklichen Stoß gegen den Unterleib, daß er bewußtlos zu Boden stürzte. Seine Ueberführung nach einem Krankenhause war deshalb erforderlich.

N. Das Hotel Dessauer Hof", Krausenstraße 10, schwebte nach einer gestern Abend 10 Uhr eingetroffenen Meldung in Feuersgefahr. In der 2. Etage war in einem als Rollraum benugten Zimmer ein Feuer ausgekommen, das beim Eintreffen der Feuerwehr eine dort stehende Drehrolle und ein Federbett ergriffen hatte. Dank dem energischen Vor­geben des Hauspersonals kam die Feuerwehr nicht mehr in Thätigkeit.

Sterblichkeits- und Gesundheitsverhältnisse. Gemäß den Veröffentlichungen des kaiserl. Gesundheitsamtes sind von je 1000 Bewohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, in Der letzten Jahreswoche als gestorben gemeldet, in Berlin   21,5, in Breslau   26,4, in Königsberg   29,4, in Köln   21,6, in Frant furt a. M. 26,2, in Hannover   17,0, in Raffel 20,0, in Magdeburg  23,8, in Stettin   300, in Altona   25,7, in Straßburg   23,5, in tes 23,4, in München   29,5, in Nürnberg   22,7, in Augsburg   35,8, in Dresden   27,5, in Leipzig   27,8, in Stuttgart   20,3, in Karls rube 33.0, in Braunschweig   17,9, in Hamburg   27,2, in Wien  

in Budapest   in Brag 28,5, in Triest  , in Krakau  29,7, in Basel   14,7, in Brüffel 19,1, in Amsterdam   26,1, in Paris   26,6, in London   24,9, in Glasgow   39,1, in Liverpool 28,1, in Dublin   38,5, in Edinburg   18,5, in Kopenhagen   30,6, in Stockholm  -, in Chriftiania 21,5, in Petersburg   28,4, in Warschau   28,9, in Odeffa 27,6, in Rom 26,6, in Turin   31,6, in Bukarest   25,2, in Madrid  , in Alexandrien 32,1.

in seine große, knochige Hand schiebend, und hier ein Douzeur für Sie."

Ein Gelbstück folgte dem Brief. ,, Wenn Sie heute Vormittag den Studiofus, der seit einigen Tagen hier promenirt, vorüberkommen sehen, haben Sie erkennen Sie die Güte, ihm den Brief zu bestellen. ihn an der gelben Müße mit dem roth und goldenen

Bande."

,, Schön, Fräulein, wird besorgt!"

" Ich wünsche für mich und Fräulein Elfriede um

3 Uhr einen Wagen!" befahl Gisela. Zu Befehl, gnädiges Fräulein!"

"

Und dann haben Sie wohl die Güte," fügte Beate

"

Hören Sie, Hildebrand, Sie sind doch Artillerist ge- hinzu, für mich sogleich einen Gang zu thun, ich muß wesen, nicht wahr?" einen Besuch absagen lassen, den ich heute vorhatte... wegen des Auffages."

Bu Befehl, gnädiges Fräulein!"

,, Dann müssen Sie doch wissen, welchen Einfluß der Krieg auf die menschliche Kultur hat he? Wissen Sie bas?"

-

Der Gefragte zog Anfangs die Augenbrauen hoch in die Höhe und stierte Gisela mit seinen gloßenden Augen an, als ob sie hebräisch oder arabisch mit ihm gesprochen hätte.

,, Verstehen Sie nicht?" wiederholte Baronesse Gisela. ,, Sie als alter Soldat müssen doch wissen, welchen Einfluß der Krieg auf die menschliche Kultur hat, oder seiner Beit hatte?"

Der Kastellan gab einige grunzende Töne von sich, kniff die Lippen zusammen und schlug die Augen zur Decke empor, ließ fie einige Male die Runde um die Decke machen, als ob er von dort die Lösung dieser schwierigen Frage er­wartete.

Endlich aber schüttelte er langsam mehrmals das Haupt und erklärte:

Nein, gnädiges Fräulein, ich weiß es nicht!" Mergerlich wandte ihm Gisela den Rücken. " Sie sind auch zu Nichts nüße!" schmollte sie.- ,, Sie können gehen."

Noch einen Augenblick," bat die kleine Abda; hier, Hildebrand, ist ein Brief," flüsterte Sie, ihm ein Papier

So war der gute Kastellan bestürmt von allen Seiten und alle Aufträge nahm er mit Seelenruhe entgegen, um so mehr, als jeder mit einem Trinkgeld begleitet war, womit natürlich auch seine Verschwiegenheit bezahlt wurde. Wehe, wenn Cordelia von Elevinnen mit ihrem Rastellan eine Ahnung gehabt hätte. diefer Privatkorrespondenz ihrer Endlich entfernte sich der Kastellan, und die lebhafte Diskussion und namentlich die ärgerlichen Auslassungen über den Aufsatz gingen in derselben lauten Manier weiter. In der Erregtheit überhörten die jungen Damen ein Klopfen. Erst als das Klopfen sich zum zweiten Male wiederholte, wandten sie sich erstaunt um.

Wer kann das sein? Ein Besuch hier in der Schul­

ftube?

-

Die Baronesse Gisela faßte sich zuerst und rief ein energisches Herein!" indem sie sich gleichzeitig entschloffen und stolz der Thür zawandte, um den Eindringling gebüh­rend zu empfangen.

Sie mochte erwartet haben, daß irgend einer der Hand werfer oder Lieferanten, Schneider, Schuhmacher oder Puz­macherin sich die Recheit nehme, die Damen hier aufzusuchen, und hatte bereits einen Verweis auf der Zunge. ( Fortsetzung folgt.)