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nen Breifen zu bedienen, in den Hintergrund gedrängt wurden, veranlaßt gefehen, eine Vereinigung zu bilden, um das Geschäft wieder in Verhältnisse zu bringen, die es möglich machen, das Holzkohlengeschäft im Interesse und Nugen des Käufers und des Verkäufers zu betreiben.

Den Freunden der Vervierfachung des Kornzolles würde der Muth finfen, wenn fie fäben, eine wie große Ar muth es in Berlin giebt. Unsere Mitbürger, welche als Ein schägungskommiffare fungiren, tönnten darüber die beste Aus­tunft geben. Einer derselben fand neulich in der Gegend des Landsberger Thores fieben Familien in einer Stube wohnen. Die Kinder hungerten, so daß er in die Tasche griff und ihnen Geld gab, damit fie fich Brot holen fonnten. Ein bloßer Gang durch jene Gegend würde den Herren von der Kornzoll Liga Gestalten zeigen, von denen fie fich in fashionablen Westen nichts träumen laffen.

belt folgende Frechtigten Männer, Frauen und Kinder Alexandrien's| rdert die auf, fich heute Morgen vor der Börse zu versammeln, eine emonstration zu veranstalten und die sofortige Bezahlung der Der Vieh un De Steigerumschädigungssummen zu verlangen. Es wurde in Folge ine Grhöhus en fleißig zwischen Kairo und Alexandrien telegraphirt. ämmtliche Konsuln in Kairo ersuchten ihre Agenten in Alexan ien, ihren Einfluß zur Beschwichtigung der unter ihren Lands­uten herrschenden Aufregung aufzubieten. Das Entschädi melden von fangskomitee gab ähnliche Rathschläge und nur das französische n meisten onfulat soll sich schweigend verhalten haben. Die englischen richt. ffisiere und Soldaten erhielten Befehl, fich bereit zu halten, de von and einige Abtheilungen Scharfschüßen, mit 10 scharfen Pa Belegenheite onen versehen, wurden in der Kirche und in den Gärten der Den am beqaribunale aufgestellt. Um 10 Uhr Morgens versammelten sich vertheilt, wa 206 Personen, wie die englischen Berichterstatter ver­gelitten habchern, den niederen Klaffen angehörig, oder junge italienische ten müffensatrioten" vor der Börse; es wurden heftige Reden gehalten die leichte man hörte Rufe wie: à bas les Anglais!"( Nieder mit en Engländern!) allein irgendwelche Ruhestörungen famen ng ganzer nden Schucht vor und die Bersammelten zerfreuten fich bald wieder, so nd Eis in weder Polizei noch Militär in Altion zu treten brauchten. binzen auspäter wurde ein Schriftftück verbreitet, worin es hieß, daß nd vergröfe Sache der Humanität mit Füßen getreten worden sei und utale Gewalt fich bemerkbar gemacht habe, meshalb die Aus­hrung des Programms verschoben set. So viel begreifen eilich auch die Engländer, daß die ganze Agitation verursacht Listischer Sird durch die Nichtzahlung der Entschädigungsgelder, da die ft boten troffenen Klaffen in Folge ihrer wiederholten Enttäuschung betheiligt le Geduld verloren haben. wurde. D teorganifati eordnung bereits na

"

Dem Boll dnung

Parlamentarisches.

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-In der gesteigen Sigung der Petitionsfommis ion des Reichstags tamen zwei Petitionen zur Sprache, eine on einem Prediger gegen Sonntagsarbeit in den Glashütten, ine andere von den Arbeitern der Glashütten desselben Orts, ege ie Sonntagsarbeit in den Glashütten zu geftatten, da gerade Durch eine diese den Arbeitern Gelegenheit zu besonderem Verdienst ge Kammemähre.(!!) Es wurde beschloffen, diese Petitionen an die be folgendo. Kommiffion zu verweisen, die zur Prüfung dieser Frage 000 Kr., bie auch der hinsichtlich des Berbots der Frauenarbeit und En 53 805 Beschäftigung der Kinder unter 14 Jahren eingesett ift. Die an der Betition der Musikvereine gegen Bulaffung der Militärmusler in Gum Gewerbebetrieb soll unter Buziehung eines Regierungs­tommissars berathen werden. Die Betition der Milchpächter nennen au Berlin wegen eines gefeßlichen Verbots des Verkaufs von sgaben Milch in Wagen, die mit einer Glocke versehen sind, wurde gaben de als zur Erörterung im Plenum nicht geeignet erachtet. Das I zum Fo Bleiche wurde bezüglich einer Petition von Korbmadern in er ben ve für die Berlin gegen den Hauftrhandel mit Korbwaaren beschloffen. Die Subkommission der Kommission für die Dampfer­ion in orlage wird voraussichtlich in der nächsten, am Freitag statt­indenden Sigung in der Lage sein, ihren Bericht über die Finanzirung der einzelnen Linien und über die in das Geset ufzunehmenden Leistungen der zu fubventionirenden Dampfers Der verginien zu erstatten. Birming nd nur ba me Auftret

1.

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-

Zokales.

Im Arbeitshause war am 31. Dezember 1884 ein Bes tand an Detinitten, Obdachloser, Kranten und Polizeigefange­en Plage hen 2c. von 1226 Personen; im Lazareib der Anstalt wurden mmlung um bie angegebenen Zeit 127 Personen verpflegt und in der Schule erhielten an demselben Tage 20 jugendliche Häuslinge Unter­mägung richt. Bur Beschaffung von Kleidungsstücken und Bezahlung geschrieb ersten Miethe wurden bei ihrer Entlaffung in der Zeit vom mmlung 1. Oktober bis 31. Dezember 1884 179 Personen mit 923.73 M. im

"

En Mr. und 130 Familien, aus 462 Personen bestehend, mit 1614.25 M. er Anspranter fügt, so daß hierfür überhaupt gezahlt find 2537.98 M.

am Hospital des Arbeitshauses befanden sich am 31. Dezember nicht 884 402 Personen, im Asyl für Obdachlose Familien 173 Per­Im Friedrich Wilhelms Hospital einschließlich der

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Gelegen Filialanstalt und desselben war am 31. Dezember 1884 der

Annahme

Bestand 637, in der Männer- Siechenanstalt 110, in der Frauen­ritanifde techenanstalt 168 und im Depot für, aus hiesigen Heilanstalten Bringip A., fei, laſſene Obdachlose 18 Köpfe. Dntlaffene Obdachlose 18 Köpfe. Nach dem Berichte der Ver­auf ßlich gelalege und Zwangserziehung im Vierteljahr Oktober- Dezember ederkehrende 107 Kinder. Bis zum 1. Januar 1885 find zur Zwangser uth der arebung 384 Kinder( 297 Stnaben, 87 Mädchen) überwiesen, ei Hungerlusgeschieden find 51 Kinder, so daß am 1. Januar noch in welche niangserziehung 333 Kinder( 259 Knaben, 74 Mädchen)

884 befanden fich am 1. Januar 1885 in der Waisenpflege

n, die baaten.

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g. Eine Anzahl hiesiger Holzkohlenhändler hat sich Der Bevölurch die im Berliner Holztohlengeschäft entstandenen Kon urrenzverhältnife, welche dahin geführt haben, daß, während Land wuf der einen Seite die Konsumenten bei scheinbaren Schleu­erpreisen doch theuer kaufen, auf der anderen Seite diejenigen Berkäufer, welche fich bemühten, ihre Kundschaft bei angemesse­

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" Ich weiß es!" antwortete Garrid mürrisch. Ich verde fagen, daß ich ihm Geständnisse zu machen habe, aber nur hier innen im Garten."

Mit dem Garten bezeichneten sie den kleinen mit dem

ender, ligen Eisengitter umfriedigten Rafenplatz.

Du kannst ihm ja Geständnisse machen," sagte Ra­schied von pitän Johnston lachend. Tu fannst ja gestehen, was Du en Herzen willft; er wird Dich nicht verrathen, denn er wird den al anf em Garten nicht mehr lebendig verlassen."

itel

" Ich erwürge ihn mit diesen meinen Händen," sag te Macnaugthon mit einem widerlichen Grinsen, indem er jeine Finger nach Art eines Halsringes zusammen hielt, n diese Klammer fteden."

ht in der feht einmal her, wer von Euch möchte wohl seinen Hals

muß, tragen. , welche

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von Meaber ich helfe Dir."

Gut, Du sollst das Vorrecht haben, erklärte Geoffrey; Wir helfen Dir Alle!" riefen sie. ,, Wir wollen alle

ftücke im fere Rache an dem Spion fühlen."

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Ihr wißt das Stichwort?" fragte Geoffrey. Natürlich: No sterbend erwürgt der Tiger seine Peiniger!" Die Wärter, welche mit ihm kommen, müssen auch paran," bemerkte der Rothhaarige. Versteht sich!" riefen Alle. Die Wärter werden erwürgt." Die mit ihm kommen; aber die Anderen ,, Dummköpfe! Ich sagte Euch schon, daß ich die An­peren zurüdhalten werde," versette Geoffrey. Ruhig, Pst. Pft. Stille!" hörte man's plöglich Geoffrey hatte an dem Eingange zu dem Hofraum Fritz mit dem Oberwärter gesehen.

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Er kommt," sagte er. Nun aufgepaßt!... Pet, eilen einu fängst an Verhaltet Euch ganz ruhig! Seht burch i Euch hierher, hier auf diesen Rasen, aber im Kreise um mich herum Ich beginne jeht die Geschichte." Als Friz fich mit dem Dberförster näherte, sah er mit Bewiffer Bufriedenheit, daß diese wildesten aller Jrren in einer so friedlichen Unterhaltung begriffen waren. Auf pem Rasen an einen Baumstamm gelehnt, saß Geoffrey,

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Wie früher ein Amerika -, so giebt es jetzt ein Afrika­Fieber. Ein Bigarren- Fabritant hatte fürzlich vor dem Halle­fchen Thore ein Bweiggeschäft etablirt und einen seiner jungen Leute hineingefegt. Eines schönen Tages aber war der Laden Au und der Geschäftsführer verschwunden. Die Sehnsucht nach Neu- Deutschland in Afrika hatte ihn übermannt und er war dahin durchgebrannt. Seinem Nachfolger hat man das Ge schäft auf eigene Rechnung und Gefahr übergeben.

N. Falsches Dreimarkstäd. Bei dem Postamt Nr. 5 ist am gestrigen Tage ein falsches Dreimarkstück angehalten und Tonfiszirt worden. Daffelbe war mit einer größeren Summe anderen Geldes durch das Personal eines in der Breitestr. 18 wohnenden Weißwaarenhändlers M. eingezahlt worden. Das Falsifikat, das durch seine schwärzliche Färbung auffiel, trug Die Jahreszahl 1870 und den Buchstaben A.

g. Grober Unfug. In nicht geringe Aufregung ge riethen am Sonnabend die Passagiere des am Morgen von Berlin abgehenden Schnellzuges durch das mitien auf der Fahrt in der Nähe der Station Kohlfurt ertönende Halte Signal. Nachdem der Zug zum Stehen gebracht, stellte es fich heraus, daß der Passagier eines Koupees zweiter Klaffe Die Nothleine, ohne für deren Benugung einen plausiblen Grund angeben zu können, gezogen hatte. Die geseßliche Strafe von 30 M., welche den Baffagier für seine Handlungs­meife trifft, ist für einen derartigen, die ganzen übrigen Baffagiere in Mitleidenschaft ziehenden Unfug viel zu gering.

N. Pferd und Wagen gestohlen. Auf eine äußerst freche Art und Weise ist am gestrigen Tage in der Kurfürsten straße ein dem Hofschlächtermeister B. gehöriger Wagen ge­stohlen worden. Der Fübrer des Wagens hatte bei einem dort wohnenden Weir händler Sch. Fleischwaaren abzuladen und zu diesem Zweck das Gefährt auf einen Augenblick vers laffen, trotzdem aber bei seiner Rückkunft Pferd und Wagen verschwunden gefunden. Trop sofort eingeleiteter Recherchen mar über den Verbleib des Fuhrwerks nichts zu ermitteln. Das Gefährt soll zuletzt am Potsdamer Thor gesehen worden fein. Das Pferd war ein brauner Wallach mit an den Hinter­füßen befindlichen weißen Fesseln und ist 9 Jahre alt. Der Wagen trug die Nr. 1, war grün angestrichen, mit schwarzem Deckel, die Räder waren gelb ladkirt.

a. Die wegen Diebstahls vorbestrafte unverehelichte Waitkunat wurde vorgestern von der Frau eines im Hause Dennewigstr. 17 wohnenden Mufikus Gelegenheit zur Aus führung eines neuen, bedeutenden Diebstahls gegeben. Die Frau des Mufikus wollte mit einer Freundin einen Maskenball besuchen und hatte die ihr bekannte Waittunat mit der Bes aufsichtigung der Wohnung und ihrer Kinder betraut. Als die Frau am folgenden Morgen vom Balle zurückkehrte, fand fte die W. nicht mehr vor und zugleich machte sie die Ent­deckung, daß fie fast vollständig ausgeplündert worden war. Die W. hatte ihre alten, ziemlich werthlosen Kleidungsstücke zurückgelaffen und aus dem Kleiderschrank und den sonstigen Behältern die besten Kleidungsstücke, die Leibwäsche, sowie 13 Mart baares Geld und eine goldene Broche fich ange­eignet. Der Bestohlenen gelang es, die W. in einem Hause Der Steinmetzstraße gestern aufzufinden, worauf sie die W. ver haften ließ. Den größten Theil der gestohtenen Sachen hat fte wieder erhalten.

a. Zwei wegen Diebstahls vorbestrafte Arbeiter" wurden heute unter dem Verdacht des Diebstahls zur Haft ge­bracht. Bei denselben wurde ein Pelz mit Bisam Kragen und Aufschlägen, dunkelblauem Ueberzug und schwarzem Belafutter vorgefunden, welchen sie von dem Korridor ciner Wohnung in der Nähe des Biethenplages, als fie dafelbft bettelnd verweilien, gestohlen hatten. Der Eigenthümer des Pelzes ist noch nicht ermittelt.

a. Fall von der Treppe. Als der in der Alten Jakob­ftraße 63 wobnhafte Schlächtergeselle Bacher in der verflossenen Nacht seine Wohnung aufsuchen wollte, machte er auf der Treppe einen Fehltritt und stürzte dieselbe hinunter. Der Fall war ein so unglücklicher, daß 3. sich eine nicht unbe­deutende Wunde an der linken Schläfe und eine ebensolche an der linken Stirnfeite zuzog. Ein Arzt legte dem Verun glückten die erforderlichen Verbände an.

der Gefürchtetste von Allen. Um ihn her, ihm aufmerksam zuhörend, seine Genoffen.

Es waren noch die wilden, thierischen Blicke; es waren biefe blutunterlaufenen, bestialischen Augen.... aber die Bestialität äußerte sich nicht. Sie schienen ganz Dhr bei der Erzählung Geoffrey's zu sein, welcher begann:

"

Es war einmal ein König, der hatte einen schönen Garten und in dem Garten einige sehenswürdige Thiere. Das schönste Thier von allen aber war ein mächtig großer Tiger. Das war der Liebling des Königs. Aber er ließ den Tiger nicht in seinen Zimmern auf den weichen Teppichen ruhen, son­bern er sperrte ihn hinter feste Eisengitter ein, und nur von ferne betrachtete er ihn; benn, wenn er ihn auch liebte, so traute er doch der Gegenliebe feines Lieblings nicht. Da begab es sich, daß der Tiger einmal frank wurde. Er lag da, fireckte alle Viere von sich und siöhnte jämmerlich. Er sah jetzt nicht mehr drohend und nicht mehr gefährlich aus. Seine großen Tagen erschreckten Niemanden und vor feinen gewaltigen Bähnen entsegte sich Niemand mehr. Der König aber jammerte und klagte um den Verlust seines Lieblings und zog alle seine Hofärzte zu Rathe. Es war aber Reiner, welcher wagte zu dem Tiger hinein zu gehen, wenn er auch todtkrank war. Da sagte der König zu einem seiner vornehmsten Aerzte: Du mußt hinein, ich be­fehle Dir's. Der Mann bat und flehte, daß Seine Mas jestät den Befehl zurücknehme, aber der König that es nicht. Was fürchtest Du Dich, sagte der König, da die Bestie ganz machtlos daliegt? Sie fann Dir nichts zu leide thun, und außerdem wird mein Tiger Dir dankbar sein für die Hilfe und schon aus Dankbarkeit würde er Deiner schonen, wenn er auch wirk lich die Kraft hätte, Dich zu tödten."

"

Majestät, ich traue der Dankbarkeit eines Tigers nicht, meinte der Arzt, und wenn er auch im Sterben liegt, so rafft er doch vielleicht noch die letzte Kraft zu sammen, um mich zu tödten."

" Du hast Dich nicht zu fürchten," antwortete der König, stehen nicht umher alle die Wächter, welche Dir Rönig, stehen nicht umher alle die Wächter, welche Dir Hilfe leiften würden, wenn Dein Leben bedroht sein sollte? Wenn Du willst, so schide ich einige Wächter mit Dir in

Dem Schlittschuhsport ist am Sonntag, und zwar auf dem Tegeler See , wieder ein Menschenleben zum Opfer gefallen. Ein junger, bisher noch völlig unbekannter Mensch, lief dort in der Nähe mehrerer Eisarbeiter in das offene Waffer und verschwand vor deren Augen unter die Eisdecke, ohne daß dies selben in der Lage waren, ihm Hilfe zu bringen. Angehörige haben sich noch nicht gemeldet, die für Bergung der Leiche Sorge getragen hätten. An einer anderen Stelle des Tegeler Sees fiel einer der Eisarbeiter ins Waffer, indem die Kante des Eises mit ihm abbrach. Vermittelst eines Bootshakens, der ihm seinen alten Rod zuvor mehrfach zerrissen, gelang es end lich, den Unglücklichen, der bereits faft befinnungslos war, zu retten. Gerechten Unwillen erregte es bei den Arbeitskollegen des Verunglückten, als derselbe, statt diesen seinen Dank aus zusprechen, mit Entschädigungsansprüchen für den zerrissenen Rod hervortrat. Es entspann sich deswegen eine solenne Brüs gelei, bei welcher der Gerettete recht ordentlich durchgebläut wurde, worauf er fich beruhigte.

Selbstmordverfuch. Am Montag hat ein Lebensmüder auf der Stadtbahn einen Selbstmord begangen. Gegen Abenb versuchte nämlich in einem Stadtbahnzuge zwischen Bahnhof Börse und Friedrichstraße ein unbekannter, anständig gekleide ter, etwa fünfundzwanzig bis dreißig Jahre alter Mann fich durch einen Schuß in die linke Bruft zu entleiben. Der Un glückliche wurde noch lebend nach der Charitè gebracht.

Gerichts- Zeitung.

Wegen Beleidigung des Kaisers und von Mitgliedern des töniglichen Hauses hatte sich heute der Bigarrenmacher Karl Hoffmann vor der ersten Straffammer hiesigen Land gerichts I zu verantworten. Nach der Denunziation des Maurers Radung, sowie nach dem Beugniß der Ehefrau und der Tochter deffelben hat sich der Angeklagte in seiner Woh nung schweren Beleidigungen gegen den Kaiser und den Kron prinzen schuldig gemacht. Der Staatsanwalt beantragte ein Jahr Gefängniß, der Gerichtshof schenkte aber den Belastungs zeugen feinen Glauben und erkannte auf Freisprechung.

"

Für die Verwerflichkeit der Lynchjustiz lieferte eine heute vor der dritten Straffammer hiesigen Landgerichts I stattgehabte Verhandlung eine bezeichnende Juftration. Auf der Anklagebant nahmen Platz der Handelsmann Suhl und Frau Tischler Werner. Die legtere batte mit dem in dem selben Hause, nämlich Fürstenbergerstraße Nr. 6, wohnhaften Kürschnermeister Olschensti häufig Differenzen. Am Vormittag des 11. Juni v. J. erlitt in der Olschewski'schen Küche, deren nach dem Hofe zu liegende Fenster geöffnet waren, der kleine Sohn des Olschewski bei einem Ringtampf mit einem gleich­altrigen Raben einen Beinbruch und brach in Folge deffen in laute Wehrufe aus. Herr Olschewskt ließ durch seine Ehefrau eine Droschke herbetholen, bettete sein Kind auf ein Kiffen und trug es über den Hof nach dem Wagen, um es nach der Charitee zu bringen. Als Olschewskt aus der Mann, der sein Kind gemordet hat, steinigt den Mörder!" Thür heraustrat, rief Frau Werner wiederholt: Da ist der Der zu dieser Beit gerade auf dem Hofe befindliche Angeklagte Suhl fühlte sich berufen, den Lynchrichter zu spielen, und schlug den Dlschewski, der sich nicht wehren konnte, mit der Faust mehrmals ins Gesicht. Dlschewski wurde nun nicht blos Don Subl, sondern von einer fich ansammelnden großen Menschenmenge bis nach der Droschke verfolgt und verfolgt und geschlagen. Einige Leute fielen sogar dem Pferde in die Bügel, um den Droschkenkutscher am Wegfahren zu bindern, und nur mit großer Mühe gelang es demselben, die Befreiung seines Pferdes zu erzwingen und davon zu fahren. Auch Frau Dlschewskt, welche ihrem Che manne zu Hilfe geeilt war, wurde gewaltsam von der Droschke fortgeriffen und gemißhandelt. Der Gerichtshof lieg bei der Strafabmessung die Ausführungen des Vertheidigers, Rechts­anwalts Dr. Friedmann, daß die Angeklagten sich im irrigen Glauben befunden und sich nur aus einem Gefühl des verlegten Rechts zu den begangenen Ausschreitungen haben verleiten laffen, auf fich einwirken und verurtheilte beide Angeklagte nur zu je 50 Mart event. je 5 Tagen Gefängniß.

Die Karrambolage eines beladenen Rollwagens mit einem Pferdebahnwagen lag einer Anklage wegen fahrlässiger Körperverlegung mit Uebertretung der Gewerbspflicht und we gen Fahrpolizeifontravention zu Grunde, welche heute gegen den Houkutscher Schwuttge vor der dritten Straflammer hieft gen Landgerichts I verhandelt wurde. Der Angeklagte befand fich am Abend des 20. September pr. gegen 10 Uhr auf dem Nachhausewege vom Hamburger Bahnhof her und war wohl ein wenig eingeschlafen, denn anstatt auf der rechten Seite des Fahrdamms zu bleiben, fuhr er auf der linken. Hierbei fuhr er gegen einen ihn vorbeifahrenden Pferdebahnwagen, wobei er bem Kondukteur eine Quetschverlegung zufügte, die glücklicher Weise ohne schlimme Folgen blieb. Mit Rücksicht hierauf vers urtheilte der Gerichtshof den Angeklagten wegen des Vergehens au nur einer Woche Gefängniß, wegen der Uebertretung zu 10 Mart event. 2 Tagen Haft.

den Käfig, damit sie, wenn Gefahr sein sollte, sofort zur Hand find."

Nach dieser Versicherung entschloß sich der Arzt end lich, in den Käfig des Tigers zu gehen.

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Friß war inzwischen mit dem Oberwächter einige Male den Hof finnend auf- und abgegangen. Die Er lebnisse des gestrigen Tages und heutigen Morgens gingen ihm immer noch durch den Kopf. Er hatte gehofft, hier Berstreuung zu finden und hier das frühere Gleichgewicht feines Gemüthes wieder herzustellen; allein immer wieder tauchte die Erinnerung vor seiner Seele auf, ja, fie erhielt sogar neue Nahrung, so oft sein Blick auf Garrid fiel.

Dieser war in dem Gitter der Einzige, welcher der Geschichte nicht zuhörte.

Er schritt, zuweilen einen verstohlenen Blick voll Haß und Wuth auf den Doltot schleudernd, in dem Eisengitter auf und ab, nicht unähnlich dem Tiger, von welchem Geoffrey eben erzählte, da derselbe noch gesund war. Als Friz zufällig an ihm vorüberkam, stand Garrick still und

wintte ihm.

"

, Sie wollen mich sprechen?" fragte Frizz, sich dem Gitter nähernd.

" Ja!" antwortete er, ich will Ihnen Geständnisse machen!"

"

Sie halten mich also nicht mehr für einen Spion?" " Es thut mir leid, daß ich Ihnen gedroht habe." Die Stimme des Mannes Klang ruhig, und Friz schloß, daß er sich damals nur im Zustande der Auf­regung befunden habe, der ja bei Jrren periodisch zuweilen eintritt.

"

Geständnisse? In Bezug auf was?"

In Bezug auf das Kind, was ich ermordete Sie richteten damals einige Fragen an mich, die ich nicht beantworten wollte; heute will ich sie beantworten." Was bewegt Sie dazu?"

"

" Es thut mir leid, daß ich's that. .. Ich will Alles sagen, vielleicht kann ich damit noch etwas gut machen." ( Fortsetzung folgt.)