laftung, de Begeifferung für die Einführung neuer Steuern. Man will Der Beamter Regierung auf dem Bräsentirteller dieselben entgegen hrt werden ringen. Der Antrag Dechelhäuser hat ja gar keine Bedeutung; Freuden begr will angeblich ein Huhn schlachten, das soll aber nicht bluten, Berständig will eine Kleinigkeit gewähren, um zu verhindern, das Den Komm päter mehr verlangt werde. Wir unsererseits können neue eit wir dSteuern überhaupt nicht bewilligen, ehe wir nicht wissen, wie ie Einkünfte daraus verwendet werden sollen.( pöif! hört!) litischen Wir wollen nicht blos fistalische Bwede mit den Steuern ver über und folgen, sondern wirthschaftliche Bwede. Ich ftebe an fich dem wedentsprntrage Wedell- Malchow durchaus sympathisch gegenüber, aber der heutigen Regierung fönnen e Hoffnung wir keine dis. Gewalt ablehnend retionäre zur Verwendung neuer Steuern Wir würden angemeffen Jewähren. auch gern eine Rapitalrenten,

theilweise

arbeitendenine Dividenden, eine gerechte Einkommensteuer ein­Dingen dühren; aber wir müffen wiffen, wozu die Regierung bas Geld n werde, erwenden will. Die Regierung hat manches Menschen- und Familienglück leichten Herzens zerstört, wo es sich um Ange und fich in örige unserer Partei handelte; und deshalb ist meine Partet Nicht au icht in der Lage, eine neue Steuer au votiren, wenn nicht feiten hat, leichzeitig durch Gefes festgestellt wird, daß die E: träge dieser weil wir Steuer zu Arbeiter- Wohlfahrtszweden, zur Invalidenversorgung handensein der ähnlichen Dingen zu verwenden sind. Nur unter dieser erordentli Bedingung würden wir mit uns reden lassen. Man könnte ie Erträge auch dazu verwenden, andere drückende Steuern, it der tom twa den Kaffeezoll oder die Salzsteuer zu beseitigen; vor standen. iefen Steuern ist ja die Börsensteuer weit vorzuziehen. Aber Partei oir fönnen die lettere doch nur bewilligen, wenn das Geschäft fte erhältniß Bug um Bug geht, und die Börsensteuer einen Ersatz bildet bet der Bür solche Laften, durch welche die ärmeren Klassen bedrückt Durch die verden  . Ich habe dies alles hauptsächlich konstatirt, damit aus daß es unserer ablehnenden Haltung zur Börsenfieuer nicht gefolgert ern das verden   tann, was tonservative Agitatoren uns zur Last gelegt Tüchtigkeit haben, daff meine Partei Beziehungen zur Börse unterhielte. anz gut die Im Gegentheil, wir gerade wollen der Börse die Lebens auch nicht der unterbinden, wir haben die größte Antipathie gegen die der Börse Börse, weil doit am meisten die Ungerechtigkeit unserer sozialen es gewiffe Bustände zu Tage tritt, und weil wir besonders den leichten ihr Bereid Erwerb, den die Börsenfürsten haben, nicht billigen. Es ist 8 Profeffoboch übrigens merkwürdig, daß die Regierung ihren Börsen­3 schon de teuerentwurf hat fallen lassen; so etwas find wir sonst von i; das ber Regierung nicht gewohnt, wir bringen es in diesem Fall 8' Fell. mit ihrer nationalliberalen Schwenkung in Verbindung. beimsprad( beiterfeit. Sehr gut!) Durch ihre jeßige Stellung, z. B.

Die

befonders durch die Kolonialpolitik, ist die Regierung auch genöthigt, mehr Rücksicht auf die Börse zu nehmen und mit cicht 3. ben Börsenmächten zu rechnen. Da steht man allerdings die nz außero politische Macht der Börse. Diese zeigt sich auch in der Wahl­ndigteit ben. Digitation, bie der Verein mit dem langen Namen getrieben en Unternat; als ob ein großer Gründer in Attien deshalb besonders ndern den egitimirt wäre, Reichstags- Abgeordneter zu werden. Wir Wennerben also, wenn wir nicht gleichzeitig ein annehmbares Ber­bendungsgesetz bekommen, obwohl uns die Börse unsym­r gerecht Mathisch ist, doch, wie gegen jede neue Steuer, so auch gegen ozentuale häftsabfchlaten.) ewinn. W erkwürdige

zig richtige ie Börsensteuer stimmen.( Beifall bei den Sozialdemo

Abg. Gamp( Reichspartei): Wir treten für die Tendenz Der beiden Initiativanträge mit Rücksicht auf die Finanzlage n und nides Reiches ein. Daß der frühere Entwurf des Abg. v. Wedell 3. nicht zur Annahme gelangte, gereicht uns zu besonderer de find ge Die Börse de, denn seit jener Zeit haben sich die Gegenfäße schon gedeutend ansgeglichen und heute hat der Abg. Siemens aus­g auf ble rücklich anerkannt, daß es auch der Wunsch seiner Partei sei, tjchieben. le Börse mit zur Tragung der öffentlichen Lasten beranzu fchäfte"; eben. Daß der gewerbsmäßigen Spekulation gleichzeitig auf en, daßem Wege der Börsensteuer entgegengetreten werde, ist nach 11 pot nserer Meinung ganz selbstverständlich und keine Parteifrage. = Tantièm Bir wollen eben eine Börsensteuer und feine Geschäftssteuer; gsräthenir ir wünschen den Waarenverkehr durchaus anders behandelt eReichsb sehen als den Geldverkehr, die Fondstransaktionen und die ens hatine Spekulation. Der Waarenverkehr soll steuerfrei bleiben, nur Dezeichn

ten, bale Waarengeschäfte auf Beit und mit fungibeln Gegenständen der

fettung

fonteuer unterliegen. Im Uebrigen mache ich mir die neulichen

Börsenletsführungen des Herrn v. Malzahn über die Börsenspeku Et den reinitionen in Getreide völlig zu eigen und halte sie gegen den Da bo g. Rickert durchweg aufrecht. Die Börse hat selbstverständ­von den dasselbe Intereffe an schwankenden, wie der wirklich pro­

7

ber

Gat ttive Handel und Verkehr an festen, stabilen Preisen, und

en stets Boem Herr Rickert es leugnet, wirkt das Börsenspiel mitbe­

mmend auf die Preise ein. Wir sind ferner für eine pro­

den arbeittuale Besteuerung, da diese den Nüdfchten der Gerechtig

bas fönnen

fehen, als En Spetulati

tund Billigkeit am meisten entspricht. Warum Herr Siemens abe so entschieden gegen prozentuale Besteuerung auftritt, ich mir garnicht eitlären. Es hat sich schon kurz vor eihnachten hier in Berlin   ein sogenannter Bankierverein ge­Telegraphendet, welcher bezweckt, die infolge der Konkurrenz so sehr ge an den Maenen Säge für Abschlußprovisionen und dergleichen wesent

Tamme: G

tens:

Gzu erhöhen; unter 1% Provision soll bei hohen Konventional­feine Geschäftsvermittelung mehr stattfinden. Unter Nat Mitgliedern des Vereins befindet sich auch die Deutsche  Eigen." Dant( hört, hört! rechts); nun, wenn das Publikum eine ereift. Dhe Erhöhung tragen kann, dann werden die Bantiers auch für sorgen, daß auch die prozentuale Steuer noch auf das ( Große Hell Kurse blitum abgewälzt werde; die Berechnung ist dann schließlich ge t gemacht. noch eine Kleinigkeit. Redner tritifirt hierauf noch ein wie end den nationalliberalen Börsensteuerentwurf und erklärt Art, ie Kurse Einverständniß der Reichspartei mit tommiffarischer Be­bung der beiden Anträge. nere ferne erbischen Millionen

tungen die

Die Diskussion wird gefchloffen, und nach dem Schlußwort Antragstellers Abg. v. Wedell- Walchom überweist Haus beide Anträge einer besonderen Kommission von 21

enugt und tgliedern. en", fo wa Schluß 5% Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 1 hr. CO M. gelife Berathung des Handelsvertrages mit Griechenland  , Bost erbische Relaffengeses- Entwurf.)

Bien verfe ngt die Bör maben, ihrem 3. B. jep

Abgeordnetenhaus.

5. Sigung vom 21. Januar 1885, 11 Uhr.

tter des balboI.

Sie

Ausgaben nicht vermindern; in allen Kulturflaaten ,, Amerika  , Schweiz  , England, allenthalben steigen die nothwendigen Aus gaben. Daraus folgt, daß, wenn wir Staat, Gemeinden, Selbstverwaltung leistungsfähig machen wollen, wir unsere Einnahmen vermehren müssen. Dafür haben wir aber nur die Börsensteuer und die Zölle und Verbrauchssteuern. Die Landwirth schaft ist in unglücklicher Lage; man muß hier helfen, ehe alles rettungslos verloren ist, ebe eine allgemeine Subbaftationskrifts über den ganzen preußischen ländlichen Grundbesitz hereinbricht. Aus allen Theilen Deutschlands  , wohin wir sehen, nicht allein von den ostpreußischen Großgrundbefizern, kommen die Klagen der Landwirthe über thre trostlose Lage. Ist mit dem Herunter­gehen der Getreidepreise etwa das Brot billiger und beffer ge­worden? Selbst wenn, was ich bestreite, durch den Getreide­zoll das Brot vertheuert wird, ist die Bollerhöhung doch noth­wendig. Die Landbauer find bei uns in der Majorität. Sie laffen sonst immer die Majorität gelten, nur die agrarische Majorität wollen Sie nicht berücksichtigen. Machen Sie doch Ihrerseits vernünftige Gegenvorschläge, wie Sie der Landwirth ernst, daß mit den Argumenten der Gegenpartei nichts mehr zu schaft helfen wollen! Die Landwirthschaftsfrage ist bei uns so machen ist. Es ist ein Verdienst unseres Kanzlers, daß er, der früher Freihändler war, auch hier zuerst mit alten Vorurtheilen brach, daß ihm das Wohl und Wehe des deutschen   Volkes über schöne Theorien ging. The Sie( links) nicht Vorschläge machen, wie der Landwirthschaft anders als durch Getreidezölle geholfen werden kann, da ſchweigen Sie doch lieber und lernen Sie erst noch was!( Beifall rechts, Gelächter links) In Bezug auf den Etat bin ich also nicht pessimistisch; in einer anderen Hinficht bin aber auch ich pessimistisch! Wir haben endlich be­die deufchen Fürsten haben auf viele ihrer Rechte verzichtet zu fommen, was unsere Väter ersehnten, ein einiges, startes Reich; Gunsten des Einen, der durch das Verdienst seiner Dy­naftie emporgekommen ist; fie fügen fich heute willig und freudig den Forderungen des Voltslebens. Gleichwohl Gleichwohl fönnen die deutschen   Staaten nicht zu lebendigem, fröhlichem Leben kommen; und an wem liegt das? Lediglich an Ihrer Oppofition!( Beifall rechts; Widerspruch links.) Ihr Prinzip: ,, feine neuen Steuern, feine vermehrten Laften" nimmt nicht Rücksicht auf die wachsenden Bedürfnisse der Kulturentwickelung des Landes; Sie unterbinden dieselbe ebenso, wie Sie das Gedeihen eines im Wachsthum begriffenen Menschen unter­binden würden, wenn Sie ihm vorschreiben wollten, stets nur diejenige Quantität Speise zu konsumiren, die ausgereicht hatte, als er ein Kind war.( Sehr richtig! rechts.) Ich appellire also an Ihren Patriotismus!( Oho! lints.) Geben Sie nicht von neuem dem Auslande ein solches Schauspiel, wie durch ben berüchtigten Beschluß des Reichstages vom 15. Dezember; ( große Unruhe links) geben Sie nicht fünftigen Historikern das Recht zu sagen: Elend wars auf dem Regensburger Reichs­ tag  ; noch elender ist's im neuen Deutschen   Reichstag   gewesen!" ( Lebhafter Beifall rechts; große, anhaltende Unruhe und Bischen links).

Bräfident v. Köller: Jch möchte doch darauf aufmert­sam machen, daß dieses Haus bei seinen Verhandlungen die Beschlüffe des Reichstages mit einigem Respekt behandeln muß( Sehr richtig! links); ich glaube, alle Parteien des Hauses werden gut thun, bei derartigen Aeußerungen mit be­fonderer Vorsicht zu verfahren.( Lebhafte Zustimmung links); ( Abg. Ridert ruft: Bei der Wahl zum Reichstag ist er burchgefallen und nun wird er hier Reichstagsreden halten!)

Abg. v. Meyer( Arnswalde  ): Ih ergreife das Wort in Folge einer Aeußerung des Herrn Finanzministers, die mich sehr unangenehm, meine Fraktionsgenossen weniger unange­nehm berührt hat, einer Aeußerung über die Steuerbefreiungen bis zur sechsten Stufe. Wenn es heißt, wir hätten eigentlich tein Defizit, wenn das Reich nicht durch die Matrikularbei träge dafür gesorgt hätte, so könnte man auch deduziren, daß die Defizits durch die Steuererlaffe entstanden sind, zumal die Höhe des Defizits mit der der Erlasse sich auffallend genau deckt, beide betragen etwa 22 Millionen. Ich verbleibe aus diesem Gesichtspunkte bei meiner alten Oppofition gegen jeden Erlaß.

Abg. Enneccerus: Die nationalliberale Fraktion, die zur Hälfte fast ganz aus Landwirthen besteht, wird wohl von dem Vorwurf frei bleiben, kein Herz für die Landwirthschaft zu haben.( Abg. Wagner: Ich habe Sie auch gar nicht ge meint!) Für und liegt der Grund für die unbefriedigende Gestaltung des Etats in den verschlechterten Reichsfinanzen, und da es Aufgabe des Reiches ist, Fürsorge zu treffen, daß es finanziell auf eigene Füße gestellt wird, so find wir für Preußen damit einverstanden, daß das Defizit des nächsten Etats vorübergehend durch Anleihe deckt wird. ge=

Minister Maybach bemerkt, daß er gestern den Netto­überschuß der Staatsbahnen nach Abzug der Binsen für die Staatseisenbahnschuld auf 56 165 000 M. normirt hatte. Es müßte eigentlich noch die Summe von 2200 000. hinzu gefügt werden, die nach dem Garantiefaz zur Dedung des Staatsdefizits verwendet werden darf. Die Eisenbahnen haben die 1832 Millionen für Verzinsung und Tilgung der gesammten Staatsschuld aufgebracht und außerdem noch 17 Mil­linnen Mart mehr. Angesichts der Verhältnisse im vorigen Winter, wo die Flüsse während des ganzen Winters mit den Eisenbahnen tonfurriren konnten, find die Eisenbahneinnahmen sehr vorsichtigt veranschlagt worden, und es darf auch jest nicht die Meinung erweckt werden, als tönnte man mit der Ueber­fürzung in der Vermehrung der Ausgaben und in der Auf­gabe der Einnahmen vorgehen. Namentlich soll man nicht Denken, daß man mit Anträgen, mit ungebeuren Tarifermäßi gungen schnell vorgehen kann. Die Eisenbahnen sollen zum Vortheil des Landes dienen, aber dem Lande keine Laften auf­erlegen.

Abg. v. Schorlemer trat für Getreidezölle ein, die nicht blos von Großgrundbefizern, sondern auch von den klets nen verlangt werden. Die Lage der Landwirthschaft muß ge­beffert werden; aber auch ber Kulturkampf muß aufhören. Ge­gen Herrn Wagner aufzutreten, müsse man sich beinahe scheuen, da er der ganzen linten Seite des Hauses zugerufen habe: Schweigen Sie! Er hat doch nicht allein das Recht zu

nd vorbande Am Ministertische Friedberg, Lucius, von Beife brachte 1885-86 wird fortaesezt. and beziehen Die erfte Berathung des Staatshaushalts.Etats sprechen.

Berathung

fofor

faum

Abg. Wagner( Ofthavelland): Die Herren vom Zentrum von der Linken faffen ia den Etat übereinstimmend pests Brauf feratiſch auf; mit Genugihuung fonstatire ich aber, daß das tium übereinstimmend mit uns die landwirthschaftliche bei, daß blage anerkannt hat, daß namentlich Herr Mooren auch

berhaupt Treiben ber

THE

Reform der direkten Steuern und des Veranlagungs­

Btg." Babrens für nothwendig hält. Indeffen sollte man doch

id weißes

Bo

t den Ausdrud Eisenbahnmonopol" gebrauchen, der zu

für dieselbe ersetzen zu laffen, so hat die Regierung schon thre Aufmerksamkeit darauf gerichtet. Vielleicht würde wenigftens der Vortheil zu erreichen sein, daß den Bundesstaaten für ihre Dienstfachen die Portofreiheit zurückgegeben würde. Jest entstehen dadurch große Schreibereien und Unannehm Itchfeiten.

Abg. Wagner bemerkt, daß er die Nationalliberalen Liberalen spreche, rechne er

nicht mit gemeint habe, als er er Oppofition ſprach; wenn er futroge des

fie niemals dazu.( Broße Heiterfeit.) Das Bündnis des Bentrums mit dem Fortschritt habe darin seinen Ausdruck gefunden, daß für den jüdischen Fabrikanten Ludwig Loewe   Stimmzettel vor der Hedwigskirche vertheilt feien. Der linten Seite habe er nicht allgemein Schweigen auferlegt, son­dern nur gemeint, die Herren sollten nicht reden, ehe sie nicht etwas Befferes wüßten, als die Getreidezölle, um der Nothlage der Landwirthschaft abzuhelfen. Die Aeußerungen über den Reichstag   habe er nur fonditionell gemeint: Wenn es so weiter gehe, werde ein Geschichtsschreiber vielleicht sagen u. f. w. Das sei seine Ueberzeugung, bei der er bleibe.

Abg. Dirichlet: Da ich im Befig eines Doppelmandats bin, habe ich den Etat noch nicht studiren können. Ich will deshalb nur Herrn Wagner antworten und bemerke ihm zu nächst, daß der kleine Befißerstand in unseren Kreisen mehr vertreten ist als in der konservativen Partei.( Buruf rechts: Nein!) Darüber kann man doch nicht streiten. Ueber die Auswanderungsfrage hat Herr Aoolf Wagner doch auch nicht aus persönlicher Erfahrung gesprochen, denn ich müßte nicht, daß er schon einmal aus übergroßer Wohlhaben heit ausgewandert wäre. Jm Reichstage habe ich nicht davon gesprochen, daß der Zolltarif die Auswanderung beeinflußte, sondern nur, daß er eine der Ursachen der steigenden Aus­wanderung neben vielen anderen gewesen ist.

Damit schließt die Debatte, es folgt eine Reihe persön licher Bemerkungen, in welchen der Abg. Dr. Wagner, well Dirichlet ihn immer Adolf Wagner genannt hat, diesen unter schallendem Gelächter des Hauses stets den Abg. Abraham Dirichlet nennt. Abgeordneter Dirichlet   stellt dem Abge ordneten Wagner seine sämmtlichen Vornamen: Walter Arnold Abraham zu beliebigem Gebrauch zur Verfügung.

Mehrere Kapitel des Ordinariums, das gesammte Extra­ordinarium, das Etats und das Anleihegese werden ber Budgetkommission überwiesen.

Die sonst auf der Tagesordnung stehenden Rechenschafts­berichte und der Gefeßentwurf wegen Konvertirung der 41/ proj. Anleihe werden zum Theil der Rechnungs-, zum Theil der Budgetkommission überwiesen.

Schluß Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 11 Uhr. ( Gefeßentwurf, betr. Vertretung des Fistus; das hohenzollern fche und rheinische Konsolidationsgeses; Etats der Domainen und Forstverwaltung.)

Lokales.

g. Spielers Leid. Ein Jeu, welches in der vergangenen Nacht in einem Restaurant in der Friedrichstraße abgehalten murde, nahm für einen der Theilnehmer, den in der Louisen­straße wohnenden Oberfellner Otto R. einen unerwarteten Aus gang. K. war von mehreren Personen in dem fraglichen Re ftaurant zu einem Spielchen aufgefordert worden und stimmte Dieser Einladung auch zu. Ais er wahrnahm, daß er ,, ausges plündert" wurde, d. b. sein ganzes Geld verlor, wurde er ,, un­gemüthlich" und verlangte das Verlorene wieder heraus. Natür. lich tam es zu einem heftigen Standal, der schließlich in arge Thätlichkeiten überging und wobei K. den Kürzeren zog. Cr erhielt nämlich mit einem stumpfen Gegenstand von einem der Spielgenoffen eine klaffende Wunde über dem linken Auge und mußte die Hilfe der 1. Sanitätswache in der Brüderstraße in Anspruch nehmen. K. wollte die Angelegenheit zur Kenntniß der Polizeibehörde bringen, welche das Weitere zur Bestrafung der Schuldigen veranlaffen dürfte.

a. Verschwunden. Die 11 Jahre alte Tochter des Hut machers Krahner in der Invalidenstraße Nr. 105 hat sich am 19. Dezember v. J., Nachmittags, aus Furcht vor Strafe aus zurückgekehrt. Alle Nachforschungen nach ihr sind erfolglos der elterlichen Wohnung entfernt und ist bis jest nicht wieder geblieben. Die Eltern sichern nun demjenigen, der ihnen das Rind nachweist, eine Belohnung von 150 M. zu. Bei seinem Fortgange war das Kind bekleidet mit einem dunkelkarrirten wollenen Kleide, einer blauen Shürze mit rothem Einsatz, schwarzen Filzstiefeln und dunkelblauen Gamaschen, es trug außerdem fleine Korallen, Ohrringe und eine Halskette von stärkeren Korallen. Das Mädchen ist von kleiner, schwacher Gestalt, blaffer Gefichtsfarbe und hat dunkles Haar und dunkle Augenbrauen.

g. Ein Att brutaler Rohheit rief gestern Vormittag Auflauf hervor. Der bei dem Fuhrherrn Rodtnic, Linden gegen 11 Uhr vor dem Hause Lindenstraße 25 einen größeren ftraße 24 gegenwärtig als Hausbiener beschäftigte Schloffer gefelle Schramm ist bereits seit einiger Beit den Hänseleien mehrerer Gesellen eines in der Nähe wohnenden Schmieds ausgefeßt, denen er aber stets aus dem Wege ging. Heute Vormittag nun traf Schramm in dem in der Lindenstraße 25 belegenen Laden des Kolonialwaarenhändlers Fischer mit einem jener Gesellen zusammen, es entstand ein Wortwechsel, und da der im Laden allein anwesende Lehrling den Streit nicht bei legen konnte, so kam es zwischen den beiden Männern zu einem Handgemenge. Zuerst stieß der Angreifer den Sch. der artig an, daß Sch. mit dem Kopfe in eine Anzahl leerer Flaschen fiel und dann ergriff er mehrere dieser Flaschen und schlug sie hintereinander auf den Kopf des Sch. entzwet. Die Scherben schnitten dem Sch. auf mehreren Stellen in den Kopf berartig tief ein, daß Sch. geradezu von Blut triefte. Sch. wurde von der Polizeiwache in der Lindenstraße nach der Sanitätswache in der Markgrafenstraße 82 geschickt, wo ihm Diverse Nähte angelegt wurden. Inzwischen wird wohl die wünschen, daß ihn eine exemplarische Strafe trifft. Festnahme des brutalen Patrons erfolgt sein. Es wäre zu

a. Gefaßte Diebe. Eine die Oranienstraße zwischen der Kommandantenstraße und dem Moripplag pasfirende Frau sah gestern Nachmittag einen jungen Menschen vor dem Siewert schen Mäntelgeschäft, Dianienstr. 15, in auffälliger Weise mehrere Male auf und ab gehen, welcher seine Blicke unaus­gefeßt auf die am Ladeneingäng hängenden Dämenmäntel

wahren, als ob ich eine Vorlage wegen Aufhebung der 5. Finanzminister v. Scholz: Ich muß mich dagegen ver und 6. Steuerstufe in Aussicht gestellt. Ich habe nur der Unterstellung gegenüber, daß die Steuerschraube in Thätigkeit richtete. Die Frau blieb in einiger Entfernung an einem

gefeßt worden sei, um die freigelaffenen Benfiten auf eine Regierung bereit wäre, neben der 3. und 4. auch die 5. und 6. böhere Stufe heraufzuschrauben, darauf hingewiesen, daß die zu erlaffen, wenn sie auf eine Zustimmung des Hauses rechnen fönnte. Die Steuerschraube nicht will die Regierung anziehen,

Stüd weißverständnissen Anlaß giebt; wir haben für die Eisen sondern nur eine gerechte Veranlagung. In Bezug auf meine Beficht und and; und wenn geklagt wird, daß viele Personen dadurch

in ihrem

iften. Es hat

ungstommiffas

Herren

bungen

Беб

Staat abhängig geworden seien, so ist doch die Abhängig­pom Staat derjenigen von Attiengesellschaften weit vor ben. Heben Sie die Landwirthschaft, das ist eine nationale weg übereinstimmen. Es ist klipp und tiar, daß Mittel beiteren nüßlichen Ausgaben augenblicklich nicht vorhanden

Staatsfontro! Mit den Ausführungen des Ministers kann ich faft 3 Spiel trebaß ferner, ebe wir an die nationale Tarifreform von aupt tein Eisenbahnschuld getilgt sein muß; und daß, wenn wir die rigkeiten hinzuweisen,

Berliner Fi

Herren

Bette

aus

entreiben Börsenfteuer

volkswirthschaftlichen Gesichtspunkten aus geben können, mtengebälter erhöhen wollen, wir vorher neue Einnahmen fen müffen. Das Rezept der Linken, welches diese Herren

erade aud der Wahlagitation immer verbreiten, das Rezept der flein­

baben. Wie

Streifen cine

n Knauferet, wie es jegt im Reichstag angewendet wird,

möchte. Das sieht beinahe so aus, als wenn ich etwas Unver­ftändliches gesprochen hätte. Als Herr Rickert das Wort Stem­pelsteuer hinwarf und damit jegliche Verantwortung für unsere finanziellen Bedrängnisse ablehnen wollte, fiel mir die Börsen hat, ohne fich von der Schwierigkeit eine Vorstellung zu machen, steuer ein, mit welcher eine ganze Reihe von Personen agirt was unter Börsensteuer zu verstehen set. Der Bwed meis ner Bemerkungen war, auf die ungeheuer großen Schwie solche Dinge in Gestalt eines Gesetzes zu bringen, welches alle Damit verbunden sind, diejenigen, die darauf warten, befriedigt. Dazu gehört gerade bei der Börsensteuer sehr viel. Wenn bezüglich des Eisenbahn­etats noch darauf hingewiesen ist, daß die Regierung fich an

welche

gang wetter. Hierbei fab file, wie der verdächtige junge Mann feine Kopfbedeckung, eine Müge, zwei anderen am Eingange des bezeichneten Hauses stehenden jungen Leuten übergab, offenbar in der Abficht, fich den Anschein zu geben, als ob er zu dem Mäntelgeschäft als Hausdiener oder sonstiger Bediensteter gehöre. Bald darauf nahm der Barhäuptlige einen Dommit th

dem Moripplas zu, wohin ihm die beiden am Hauseingang befindlichen Genoffen folgten. In der Brinzenstraße traten diese an den Dieb heran und gaben ihm feine Müße. Inzwischen hatte die dem Diebe nachfolgende Beobachterin einen Herrn auf die drei Burschen aufmerksam gemacht, der einen Schut mann berbeiholte. Dieser vermochte nur die beiden Aufpaffer ( Schmiersteher") festzunehmen, während der Dieb mit dem ge­stohlenen Mantel entfam. Nach kurzer Zeit wurde der Dieb ebenfalls ergriffen. Auf der nächsten Polizeiwache, wohin die drei Burschen gebracht worden waren, wurde in dem Diebe der schon mehrfach bestrafte Färber Kreuz und in seinen Genoffen der ebenfalls bestrafte Tischler Grube und ein 18jähriger Ar­beitsbursche ermittelt. Sämmtliche drei Burschen sind zur

Der Gebeint uns nicht vorwärts, sondern zurüd. Wir lönnen unsere die Bost halten müßte, um sich die Leistungen der Eisenbahnen Untersuchungshaft gebracht worden.